Vorwort | Club Alpin Suisse CAS
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Vorwort

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Indem die Redaction hiemit dem S.A.C. sein XIV. Jahrbuch übergibt, sieht sie sich veranlasst, demselben ein paar Worte der Erklärung über die Anordnung des Inhaltes beizufügen. Im Vorworte zum X. Jahrbuche hatte die Redaction die Absicht ausgesprochen, in Zukunft alle Arbeiten über das Clubgebiet in denjenigen Bänden zu vereinigen, denen die Excursionskarten beigegeben würden; sie hoffte auf diese Weise am besten ein übersichtliches und möglichst allseitiges Bild der zur Erforschung ausgewählten Gegend erzielen zu können. Wenn sie nun dieses Jahr von der damals aufgestellten Regel abweicht, so geschieht dies keineswegs etwa darum, weil sie sich unterdessen von ihrer Unrichtigkeit überzeugt hätte; aber was in der Theorie gut und zweckmässig erscheint, lässt sich in der Praxis nicht immer durchführen. Die Erfahrung der Jahre 1876 und 1877 hat ge- vin zeigt, dass durch diese Anordnung für das Excursionsgebiet nicht viel gewonnen wird, dagegen manches Werthvolle für das. Jahrbuch verloren gehen kann. Die Kedaction sah sich daher veranlasst, wieder zum alten Modus zurückzukehren und wenigstens einen Theil der das Clubgebiet betreffenden Arbeiten sogleich zu veröffentlichen, und diese Rückkehr erscheint um so eher gerechtfertigt, als gerade die im Jahrbuch XIV aufgenommenen Berichte aus dem Oberengadin sehr erwünschte Ergänzungen zum Itinerar bilden und vorzüglich geeignet sind, die Mitglieder des S.A.C. zu zahlreichem Besuch des Berninagebietes zu ermuntern. An Wegleitungen zu diesem fehlt es nun nicht: ausser dem Itinerar und Dr. Emil Burckhardt's « Notizen » in diesem Jahrbuche bieten die Schriften Dr. J. M. Ludwig's und M. Caviezel's Auskunft über die Topographie des Thales und seiner Bergwelt; weitere darauf bezügliche Literatur, unter welcher wir besonders die trefflichen Arbeiten Theobald's und Ziegler's hervorheben möchten, ist auf pag. 51 und 52 dieses Jahrbuches angegeben.

Der S.A.C. darf aber über dem Glanzpunkte seines Excursionsgebietes die übrigen Theile desselben nicht vergessen. Das Bergell, das in so auffallendem Contraste die grossartige Wildheit der Hochalpen dicht neben der Ueppigkeit des Südens zeigt, die ernste, einsame Bergwelt des Avers und die Fels- und IX Gletscherketten, die das Oberhablstein umsäumen, sind es wohl werth, nicht nur als Zufahrtslinien zum Oberengadin, sondern um ihrer selbst willen besucht zu werden. Allseitige Erforschung unserer Alpen ist nicht nur das Ziel, sondern die « raison d' être » des S.A.C., und zur Erforschung bieten gerade diese wenig bekannten und Unverdientermassen vernachlässigten Berggegenden ein reiches und lohnendes Feld. Sind ja doch die Fels- und Gletschergebiete der südlichen Seitenthäler des Bergell, die Uebergänge aus denselben nach Val di Mello, Val dei Bagni und Val Codera, die Joche, welche Bondasca, Albigna und Forno verbinden, wohl für neun Zehntel unseres Clubs noch terra incognita, und die alpine Literatur enthält, wenn wir den Monte della Disgrazia ausnehmen, nur spärliche Notizen über dieselben. Nicht besser bekannt sind die Ketten zwischen Juferthal, Val Bregalga, Madris und Val di Lei, wie überhaupt fast die ganze Bergwelt des Avers. Auch das Oberhalbstein verdient nicht nur der Julierstrasse wegen durchwandert, sondern um seiner Berge willen erforscht zu werden. In den langen Bergreihen vom Piz d' Arblatsch bis zum Septimer, von dem firnblinkenden Piz d' Err bis zum Julier, gibt es noch manche kühne Spitze und manchen lohnenden Uebergang, von dem die alpine Literatur bis jetzt nichts weiss. Bieten auch diese Gebirge nicht dieselbe Majestät und vollendete Formenschönheit, wie die Berninagruppe, so stehen sie doch derselben nicht viel nach, und namentlich die südlichen Seitenthäler des Bergell mit ihren schroffen Granithörnern und Nadeln und den tief herabsteigenden Gletschern gehören zu den wildesten und grossartigsten Partien der Bündneralpen. Freilich steht uns für diese Gebiete nicht eine so reiche Literatur zu Gebote, wie für das Oberengadin, aber mit Hülfe der trefflichen Excursionskarte und der älteren, aber keineswegs veralteten Schriften von Theobald und Lechner werden sich die Clubisten im Bergell, wie im Avers und Oberhalbstein hinlänglich orientiren können. Möge das Clubgebiet im Jahre 1879 in allen Theilen sich eines recht zahlreichen Besuches von Seiten des S.A.C. zu erfreuen haben! Zum Schlüsse erübrigt der Redaction noch die angenehme Pflicht, dem Centralcomite und Allen, die mit Feder oder Stift an diesem Jahrbuche mitgearbeitet haben, ihre freundliche Unterstützung bestens zu verdanken und ihnen, wie allen Clubgenossen, das Jahrbuch auch für die Zukunft bestens zu empfehlen.

Bern, im Mai 1879.

A. Wäber.

I

Clubgebiet.

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