46. Geschäftsbericht des Zentralkomitees | Club Alpino Svizzero CAS
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46. Geschäftsbericht des Zentralkomitees

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über das Jahr 1914.

Die Abgeordnetenversammlung vom 13. September 1913 beehrte die Sektion St. Gallen mit dem Auftrag, das Z. K. für die Amtsperiode 1914/16 zu bestimmen und wählte als Zentralpräsidenten Herrn Dr. A.J.anggen in St. Gallen. Das neue Z. K. wurde Ende Dezember vom abtretenden Z. K. in die Geschäfte eingeführt und erstattet nachfolgend seinen ersten Geschäftsbericht.

Bevor wir zur Besprechung der verschiedenen Arbeitszweige übergehen, sei uns gestattet, zwei Wünsche allgemeiner Natur auszudrücken:

1.Mit Rücksicht auf den alle drei Jahre wiederkehrenden Wechsel des Z. K. wäre es sachgemäßer, wenn der Jahresbericht mit Ablauf des Kalenderjahres abgegeben werden könnte.

2. Die Sektionen sollten es vermeiden, Aufgaben, wie Hüttenbauten, Rettungsstationen etc., definitiv zu beschließen und dann erst mit Subventionsgesuchen an das Z. K. zu gelangen. Sie setzen sich damit der Gefahr aus, nicht berücksichtigt zu werden und dann ihren Beschluß aufheben oder die ganze Last allein tragen zu müssen.

Zentralfest und 50jähriges Jubiläum.

Das von der Sektion Pilatus in ausgezeichneter Weise organisierte Zentralfest, verbunden mit dem 50jährigen Jubiläum unseres Vereins, fand am 14. und 15. September 1913 in Luzern statt und steht noch in aller Erinnerung. Ein überaus reiches Programm gestaltete die Feier zu einem glänzenden und fröhlichen Feste, dem selbst die mißliche Witterung des zweiten Tages nicht Abbruch zu tun vermochte. Nahezu 800 Klubisten aus allen Gauen der Schweiz nahmen daran teil; fast alle größern Touristenvereine des Auslandes waren vertreten und aus aller Herren Ländern liefen Sympathieadressen und Glückwünsche ein. Als Festpräsident amtete Herr Oberstleutnant Jul. Weber.

Die Generalversammlung ernannte zu Ehrenmitgliedern des S.A.C. die Herren: Dr. Dübi, Bern; Julien Gallet, Bex; Oberst Held, Bern, und Dr. Schröter, Zürich. Mit Rücksicht auf das 50jährige Jubiläum der Sektion Genf wurde einstimmig beschlossen, das nächste Zentralfest um ein Jahr vorzurücken. Dasselbe findet also im Juli 1915 in Genf statt. Als Festpräsident wurde Herr A. Bernoud gewählt.

Mügliederb estand.

Die Zahl der Sektionen ist mit 58 seit der letzten Abgeordnetenversammlung die gleiche geblieben. Einem Versuche, in der Nachbarschaft einer ohnehin schon schwachen Sektion eine neue Sektion zu gründen, mußte das Z. K. entgegentreten. Es kann nicht zugeben, daß bestehende Sektionen durch Neugründungen, die keine Aussicht auf Lebensfähigkeit haben, geschwächt werden. Dagegen sind in Gebieten, deren abgelegene Lage es wohl rechtfertigt, zwei Subsektionen im Werden begriffen. Die in Belgien wohnhaften Klubmitglieder beabsichtigen einen engern Zusammenschluß auf der gleichen Basis wie die „ Association of British Members S.A.C. " durch die Gründung einer belgischen Vereinigung.

In erfreulicher Weise hat sich im Berichtsjahre wieder die Mitgliederzahl gesteigert. Dieselbe betrug am 30. Juni 1913 13,496 31. Dez. 1913 13,702 31. März 1914 13,804 30. Juni 1914 14,158 Stand der Finanzen.

Allgemeine Rechnung: Über die Details des Rechnungsabschlusses 1913 gibt der in Nr. 7 der „ Alpina " publizierte und den Sektionen zugestellte Bericht Auskunft. Während derselbe schon mit einem Defizit von Fr. 4450. 93 abschließt, müssen wir für das laufende Jahr, selbst wenn alle unsere Vorschläge der Abgeordnetenversammlung genehm sind, mit einem Rückschlag von Fr. 12—15,000 rechnen. Dank dem Beschlüsse der Abgeordnetenversammlung in Aarau konnte unsere Vermögensrechnung wenigstens für dieses Jahr, das ohnehin außerordentliche Anforderungen an unsere Kasse stellt, vor dem Beitrag an die obligatorische Versicherung bewahrt werden.

Zu einzelnen Posten des Budgets ist zu bemerken: Die Eintrittsgebühren dürften sich etwas günstiger gestalten, wenn die Eintritte in gleich erfreulichem Maße wie im ersten Halbjahr zunehmen. Das Hüttenkonto hingegen wird trotz äußerster Sparsamkeit eher noch überschritten, während die Ausgaben für die Festschrift, wenn es der Abgeordnetenversammlung beliebt, zu Lasten des Jahrbuchfonds um Fr. 10,000 gekürzt werden. Die übrigen Zahlen werden nicht wesentlich vom Voranschlage abweichen.

Huberstiftung und Fuhr enmter Stützungsfonds.

Die Huberstiftung wies am 31. Dezember 1913 ein Vermögen von Fr. 29,667. 20 auf. Wir sind bis jetzt noch nicht in den Fall gekommen, diesen Fonds in Anspruch zu nehmen. Auch der Führerunterstützungsfonds, der auf Ende 1913 Fr. 8793 betrug, wurde bis anhin nicht angegriffen.

Jahrbuchvermögen.

Das Jahrbuchvermögen ist stets in erfreulichem Wachstum begriffen. Am 31. Dezember 1913 Fr. 31,535. 28 betragend, wird es auf Ende 1914 auf mehr als Fr. 40,000 ansteigen. Eine Entnahme zugunsten der allgemeinen Rechnung, als Beitrag an die Kosten der Festschrift, wird sich daher wohl rechtfertigen lassen. Die Meinungen über die Verwendbarkeit dieses Fonds gehen zwar sehr auseinander; die nächsten Abgeordnetenversammlungen werden berufen sein, diese Fragen einmal zu lösen.

Solvaystiftung.

Das Refuge Solvay harrt noch immer der Fertigstellung. Trotz allen Bemühungen Herrn v. Kalbermattens wurde durch die Mißgunst der Witterung der Bau letztes Jahr wieder vereitelt. Immerhin wurden alle Vorbereitungen getroffen, das Holz zur Baustelle geschafft und die Plattform errichtet, so daß für dieses Jahr doch berechtigte Hoffnung vorhanden ist, die angelegten Gelder endlich ihrem Zwecke zuführen zu können. Der Fonds betrug auf Ende 1913, unter Abzug einer Anzahlung von Fr. 3000, noch Fr. 20,349. 50.

Fonds für das Schweizerische Alpine Museum.

Am 31. Dezember 1913 hat dieser Fonds die vorgesehene Höhe von Fr. 25,000 erreicht und ist die Zentralkasse von den jährlichen Zuwendungen nunmehr entlastet.

Hüttenwesen.

Die Propaganda, welche der S.A.C. in Verfolgung seines Vereinszweckes zur Erschließung der Alpen gemacht hat, fängt an, Früchte zu zeitigen, deren Umfang weniger unangenehm in den Einnahmen der Sektionskassen, als in der Überschwemmung unserer Schutzhütten aufgefallen ist. Mancherlei Klagen, die auf lx/2 Dezennien zurückreichen, endigten nun im vergangenen Jahre in extremen Vorschlägen wie: „ Schließung der Hütten für Nichtmitglieder ", „ Verkauf derselben an die Hotelerie ", „ Placierung unserer Refugien an unzugänglichen Orten " etc. Das wären Maßregeln, die wohl geeignet sein könnten, mit manchen Mißständen aufzuräumen und uns mancher Sorgen zu entheben, die aber mit dem Zweck unserer Vereinigung ganz und gar nicht vereinbar sind. Wir sind der Auffassung, daß der S.A.C. keine Mühe und Kosten scheuen darf, um diesen wichtigsten Zweig seiner Tätigkeit auf einer der Bedeutung und Würde unserer Vereinigung entsprechenden Höhe zu erhalten und haben ein gründliches Studium des Hüttenwesens zu einer unserer ersten Aufgaben gemacht.

Eine von uns ernannte Spezialkommission tagte unter dem Vorsitz von Zentral-hüttenwart Rau am 24. Mai 1914 im City-Hotel in Zürich. Sie war zusammengesetzt aus Vertretern der letzten drei Zentralkomitees: den Herren Forster-Solothurn, Daguet-Freiburg und Meißer-Chur; ferner den Herren Ingenieur Abt-Winterthur, Dr. Faes-Lausaune, Hammer-Gotthard, Klauser-Bern, Leuzinger-Glarus, Rüegg-Zürich, Spieler-Luzern, Viol Her-Genf, Wortmann-Basel, welche ihre reichen Erfahrungen in zuvorkommender Weise dem neuen Zentralkomite zur Verfügung gestellt und so dem gesamten Klub einen schätzenswerten Dienst geleistet haben, der aufs wärmste verdankt sei. Die in einem ausführlichen Protokoll festgelegten Beschlüsse dieser Spezialkommission dienten uns nun als Basis für ein Hüttenreglement, das unter tunlichster Beibehaltung des ursprünglichen Textes einigen neuzeitlichen Forderungen Rechnung trägt und der nächsten Delegiertenversammlung zur Genehmigung unterbreitet wird.

Die baulichen Ereignisse des verflossenen Jahres sind folgende:

A. Neubauten wurden erstellt und vom Zentralkomitee kollaudiert:

1. Im Valsertal die Lenta-Hütte der Sektion Bodan, eingeweiht am 31. Aug. 1913. Totalkosten Fr. 12,000, 25 Schlafplätze.

2. Am Morteratschgletscher die Boval-Hütte der Sektion Bernina ( als Ersatz für die am 5. April 1913 durch eine Lawine verschüttete Hlitte ), eingeweiht am 27. Oktober 1913. Totalkosten Fr. 23,000, 55 Schlafplätze.

3. Im Meiental oberhalb der Sustlialp die Sustli-Hütte der Sektion Roßberg, welche im Laufe des Herbstes fertig erstellt werden soll. Totalkosten Fr. 12,400, 24 Schlafplätze.

B. Umbauten wurden nötig:

1. An der Linard-Hütte der Sektion Unterengadin wegen Baufälligkeit. Subvention Fr. 1120.

2. An der Rotondo-Hütte der Sektion Lägern, Erweiterung und Verlegung des Eingangs auf die Ostseite wegen Schneeverwehungen. Kosten Fr. 3371, Subvention Fr. 1200.

3. Mutthorn-Hütte der Sektion Weißenstein, Erweiterung und Verlegung des Kochraumes. Kosten Fr. 4810, Subvention Fr. 2000.

4. Bertol-Hütte der Sektion Neuchâtel, Vergrößerung um 12 Plätze, Trennung von Küche und Schlafraum, separater Schlafraum für den Hüttenwart. Kosten Fr. 5500, Subvention Fr. 3300.

C. Reparaturen und Inventarergänzungen wurden vorgenommen ander Saleinaz-, Mountet-, Ruckhubel-, Oberaarjoch-, Krönten-, Chanrion-, Windegg-, Trift-, Egon v. Steiger-, Gauli-, Bergli-, Gleckstein- und Tchierva-Hütte. Grössere und kleinere bauliche Arbeiten sind für diesen Sommer mit Einwilligung des Zentralkomitees vorgesehen an der Hüfi-, Dupuis-, Orny-, Blümlisalp-, Ober-aletsch-, Valsorey-Hütte. Möge auch über diesen Arbeiten ein guter Stern walten. Concordia-Hütte. Eine seit fünf Jahren zwischen dem Z. K. und der Sektion Grindelwald hängende Pendenz konnte durch persönliche Aufklärung und dank beidseitigem guten Willen erledigt werden, so daß die alte Concordia-Hütte nunmehr definitiv in das Eigentum der Sektion Grindelwald übergegangen und das Z. K. davon entlastet ist. Die alte Hütte wird fortan nur als „ Dépendance " bei Überfüllung der neuen Hütte benützt und bleibt in normalen Zeiten geschlossen.

Guten Bericht freut es uns ferner über die Verhältnisse am Matterhorn geben zu können. Ein neuer, kräftiger Vorstoß gegen den Wall von Unfreundlichkeiten der Gemeinde Zermatt vermochte ihre Hartnäckigkeit vollends zu brechen und sicherte uns unter Zuhülfenahme des h. Staatsrates des Kantons Wallis das Recht, die Hörnli-Hütte durch einen Höherbau derart instand zu setzen, daß im untern Stock ein Koch-und Wohnraum und im obern Stock ein menschenwürdiger trockener Schlafraum geschaffen werden kann. Die Sektion Monte Rosa, deren Leitung sich in dieser Angelegenheit große Verdienste erworben hat, wird den Bau baldmöglichst auf Kosten der Zentralkasse durch Herrn Architekt v. Kalbermatten ausführen lassen, der dem Klub seine Dienste in gewohnter, zuvorkommender Weise zur Verfügung stellt.

Ob das Refuge Solvay dieses Jahr endlich an Ort und Stelle gebracht werden kann, vermögen wir nicht zu sagen. Selbst Ende Juli lagen noch große Schneemassen bis auf 2000 m herunter. Die Transportmöglichkeiten sind daher außerordentlich schwierige, so daß z.B. ein Teil des Baumaterials die ganze erste Transport-etappe zurück nach der Hörnli-Hütte geschafft werden mußte.

Wie letztes Jahr sind wir auch in diesem Berichtsjahr von Elementarereignissen nicht verschont geblieben. Die Sektion Rhätia hat durch einen Lawinensturz im Februar 1914 ihr Bergheim am Calanda verloren, nachdem es 22 Jahre lang an vermeintlich sicherer Stelle seinen Platz behauptet hat. Die nächste Delegiertenversammlung wird sich mit der Frage des Wiederaufbaues der Calanda-Hütte zu beschäftigen haben.

Von einer Lawine in die Tiefe gerissen und mitsamt dem ganzen Hüttendörfchen Bargün vernichtet wurde ferner im Frühjahr 1914 die Enderlin-Hütte am Falknis. Sie war kein Aktivum im Immobilienkonto des S.A.C., sondern Privateigentum von Bergführer Enderlin in Maienfeld, der diesen für die Falknisbesteigung wichtigen Stützpunkt den Mitgliedern des S.A.C. seit vielen Jahren unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte. Mit der Registrierung dieses bedauerlichen Vorkommnisses verbinden wir den herzlichsten Dank an Papa Enderlin für die unsern Mitgliedern so oft und so gern erwiesene Gastfreundschaft.

HüüenapotheJcen.

Die Mannigfaltigkeit der im Gebrauch befindlichen Apotheken, Samariterkästen, Medikamentbeuteln etc. mit ihrem teils mangelhaften, teils schwer in Ordnung zu haltendem Inhalt hat das Z. K. veranlaßt, ein Modell in Form eines kleinen Schränkchens zusammenzustellen. Es enthält die notwendigsten Medikamente in konzentrierter Form, eine deutsche und französische Anweisung und wird, um deren Gebrauch möglichst allgemein und einheitlich zu gestalten, den Sektionen mit einer Subvention von 50 °/o seitens der Zentralkasse zur Verfügung gestellt.

Wolldecken und Hüttenschuhe werden alljährlich in ziemlich bedeutenden Mengen benötigt und müssen von den Sektionen meist zu Detailpreisen und oft in unzureichender Qualität angeschafft werden. Im Wunsche, den Sektionen diesbezüglich eine Erleichterung zu schaffen, hat das Z. K. mit ersten Fabrikanten Kontrakte abgeschlossen, wodurch die Möglichkeit besteht, erstklassige Qualitäten zu billigen Preisen direkt beziehen zu können.

Hütteninspektionen und öftere persönliche Fühlung mit den Hüttenwärtern sind wohl die beste Arznei für Gesundung des Hüttenwesens. Sie werden vom Z. K. nach Kräften gefördert, ohne indessen bei der großen Zahl von Hütten und bei der starken Inanspruchnahme aller Z. K. Mitglieder für Beruf und Verein die etwa wünschenswerte Zahl erreichen zu können. Mögen die Sektionen fortfahren, Vorschläge seitens des Z. K. nicht als „ Rüffel ", sondern als wohlwollende Unterstützung ihrer eigenen Bestrebungen zu bewerten.

Statistik.

Die 80 Hütten des S.A.C. wurden im Jahre 1913 bezogen von 34,357 Touristen ( 1912: 30,032 ). Hiervon waren Mitglieder des S.A.C. 6861 oder 19,97°/o ( 1912:19,2°/o ).

Alpines Rettungswesen.

Seit dem Erscheinen des letzten Geschäftsberichtes sind wieder verschiedene neue Rettungsstationen gegründet worden: Disentis, Klosters-Schiers, Ausbau der Stationen Pontresina und Erstfeld noch unter dem alten Z. K.; Vals, Diemtigen, Kienthal und Airolo ( noch nicht fertig eingerichtet ) im laufenden Jahre, so daß heute der S.A.C., einschließlich der Zweigstationen, über die ansehnliche Zahl von 64 Stationen verfügt. Nähere Auskunft über dieselben gibt das in „ Alpina " Nr. 13 erschienene Tableau.

Wir wollen uns aber nicht verhehlen, daß viele der aufgeführten Stationen, was das Rettungsmaterial anbetriift, leider sehr mangelhaft ausgerüstet sind. Hier tut Abhülfe dringend not. Den Sektionen möchten wir deshalb ans Herz legen, die bestehenden Stellen auszubauen, bevor sie an Neugründungen herantreten. Das Z. K. wird sich zur ersten Pflicht machen, solche Subventionsgesuche im Verhältnis der vorhandenen Mittel nach Kräften zu unterstützen. Daneben soll aber auch die Errichtung neuer Stationen nicht aus dem Auge gelassen werden. Zahlreiche touristisch äußerst wichtige Punkte, hauptsächlich im Westen unseres Landes, besitzen noch keine Stationen; wir möchten hierauf die umwohnenden Sektionen speziell aufmerksam machen.

Gleich bei Beginn unserer Amtsperiode haben wir von allen Sektionen einen Inspektionsbericht einverlangt. Diese Enquete hat uns ein vorzügliches Bild über den Stand und die Organisation unserer Stationen gegeben, hat aber auch gezeigt, daß für den kompletten Ausbau des Rettungswesens noch viel zu tun übrig bleibt.

Das Z. K. Chur hat sich große Mühe gegeben, eine einheitliche Normalausrüstung zu schaffen. Wir sind einen Schritt weiter gegangen und haben der von Chur vorgesehenen Skibahre noch zwei andere Transportvehikel ( Roll- und zugleich Schlitten-babre und ausgebauter Kanadier ) zugesellt, vom Gesichtspunkte ausgehend, daß die Skibahre allein doch nicht allen Terrainanforderungen entspricht. Jede sich dafür interessierende Sektion erhält auf Wunsch Prospekte über die drei ausgewählten Systeme zugestellt. Die frühere Apotheke, ein Produkt ausländischer Industrie, wurde durch ein schweizerisches Fabrikat ersetzt.

Über die Tätigkeit im Rettungswesen wird nunmehr Statistik geführt. Seit unserem Amtsantritt wurden uns 14 Expeditionen avisiert, in 8 Fällen konnte der Vermißte nur noch als Leiche geborgen werden, 4 Unternehmungen waren von Erfolg begleitet und in zwei Fällen handelte es sich um falschen Alarm. Die Kosten wurden jedesmal von den Angehörigen der Verunfallten gedeckt.

um ein getreues Bild über die Wirksamkeit dieser Institution zu bekommen, ist es unumgänglich notwendig, daß uns alle Expeditionen gemäß Reglement angezeigt werden. Wir bitten die Sektionen, sich dieser kleinen Mühe unterziehen zu wollen.

Jugendfrage.

Wir haben uns wiederholt mit der Frage beschäftigt, wie die Jugend für die Zwecke und Ziele des S.A.C., gewonnen werden könnte. Die Frage erscheint zurzeit noch zu wenig abgeklärt, als daß das Z. K. jetzt schon mit definitiven Vorschlägen an Sie herantreten könnte. Es wird dieser Bewegung vollste Aufmerksamkeit schenken und hat sich einstweilen darauf beschränkt, in die Zweckbestimmungen des S.A.C., unter 2, Al. g, die Herbeiziehung der Jugend und Förderung von Bergfahrten aufzunehmen.

Führerwesen.

Seit dem Erscheinen des letzten Jahresberichtes kamen zwei Führerkurse zur Durchführung. Der eine von der Sektion Leventina organisiert in Airolo vom 6. bis 15. Oktober mit 22 Aspiranten und der andere durch die Sektion Monte Rosa geleitet in Sitten vom 1.10. Juni 1914 mit 27 Aspiranten.

An beiden Führerexamen nahmen teil je ein Vertreter der Kantonsregierungen und des Z. K. Die Examen wurden von den Kurslehrern abgenommen und die Ergebnisse waren durchwegs erfreulich. Man erhielt den Eindruck, daß Tüchtiges geleistet wurde und es konnten auch alle Aspiranten ohne Ausnahme diplomiert werden.

Der Pührerkurs in Airolo wurde ganz italienisch gehalten, obschon die Hälfte der Aspiranten nicht Tessiner waren und es mag den deutschsprechenden Aspiranten wohl etwas schwer gefallen sein, dem Kurse ganz zu folgen. Es dürfte in Zukunft vielleicht zu empfehlen sein, wie es zum Beispiel in Sitten geschah, bei sprachlich gemischten Kursen diese womöglich doppelsprachig zu führen.

Im fernem wurde vom 10.17. Dezember 1913 auf das Inkrafttreten des Réglementes für Skiführer hin durch die Sektion Grindelwald in Grindelwald ein Skiführerkurs mit 15 Teilnehmern abgehalten.

Von den zirka 800 patentierten schweizerischen Führern konnten bis jetzt auf Begehren der betreffenden Sektionen hin an 101 Berner, 15 Graubündner, 9 Walliser und zwei Urner Führer die Skiführeratteste zugestellt werden.

Neue Führertarife kamen zur Ausgabe für die Kantone Uri, Wallis, Obwalden, Tessin und das Bündner Oberland.

Neue Führerreglemente sind ferner erschienen für die Kantone Uri, Bern, Obwalden und Tessin.Versicherungswesen.

Führerversicherung: Bis zum 31. Juli waren 802 Führer mit einer Versicherungssumme von Fr. 3,127,000 zur Versicherung angemeldet. Die Zentralkasse hat an diese 802 Policen als Prämienbeitrag Fr. 10,450 geleistet gegenüber Fr. 9844 im Vorjahre.

Es ist sehr zu begrüßen, daß die Führer immer mehr bestrebt sind, die Risiken ihres Berufes durch die Versicherung abzuschwächen, anderseits aber dürften dem S.A.C., der mit seinen Beiträgen, wie kein anderer Touristenverein, wirklich große Opfer bringt, auch mehr Kompetenzen eingeräumt werden. In einzelnen Landesgegenden, wo das Führerwesen der kantonalen Gesetzgebung unterliegt, wird das Mitsprachsrecht des S.A.C. immer mehr beschnitten und auch die Führer selbst wissen unser Entgegenkommen nicht immer nach Gebühr zu würdigen.

Hüttenversicberung: Die Kollektivversicherung der Hütten in den Kantonen, die keine staatliche Gebäudeversicherung haben, bewährt sich gut. Die Verträge haben Dauer bis 1. Januar 1917.

In der Versicherung der alpinen Rettungsmannschaften und der freiwilligen Hochtourenversicherung sind keine Veränderungen eingetreten.

Über die obligatorische Versicherung der Mitglieder gegen Tourenunfälle ist an verschiedenen Abgeordnetenversammlungen sehr einläßlich referiert worden und es wird dieses Thema mit einem weiteren Bericht die nächste Abgeordnetenversammlung wieder beschäftigen. Wir begnügen uns daher mit wenigen kurzen Bemerkungen:

Die Abgeordnetenversammlung in Zürich vom 9. November 1913 hatte den mit schweizerischen Versicherungsgesellschaften entworfenen Vertrag mit Mehrheit angenommen und das Z. K. mit dessen Ausführung beauftragt, so daß er mit 1. Mai hätte in Kraft treten sollen. Das neue Z. K. sah sich jedoch genötigt, die Angelegenheit nochmals einer außerordentlichen Delegiertenversammlung, die am 19. April 1914 in Aarau stattfand, zu unterbreiten. Diese beschloß, den Vertrag noch nicht abzuschließen, ihn in der Schwebe zu lassen und die ganze Angelegenheit zur endgültigen Beschlußfassung auf die nächste ordentliche Abgeordnetenversammlung zu verschieben. Das Z. K. hat die Angelegenheit erneut geprüft und unterbreitet der Versammlung den Antrag auf Annahme des Vertrages, unter Vornahme der ihm nötig scheinenden statutarischen Änderungen und einiger finanziellen Maßregeln.

Publikationen. Festschrift.

Im Dezember 1913 erschien die von unserm Ehrenmitgliede Herrn Dr. H. Dübi verfaßte Festschrift „ Die ersten fünfzig Jahre des Schweizer Alpenclub " in einer Auflage von 16,000 Exemplaren, wovon 12,000 in deutscher, 4000 in französischer Sprache. Die Fülle des Stoffes nötigte zur Erhöhung der anfänglich festgesetzten Bogenzahl von 10 auf 19 und damit auch zu einer bedeutenden Kreditüberschreitung. Die Denkschrift orientiert uns nach einer willkommenen Vorgeschichte in neun Haupt-kapiteln in sachlicher und gründlicher Weise über die Tätigkeit, die Erfolge und Bestrebungen des 8. A. C. in seinem ersten halben Jahrhundert und gibt uns ein erschöpfendes, durch wertvolle, noch vom alten Z. K., besonders von dem verstorbenen Herrn Meißer zusammengestellte Tabellen ergänztes Bild des Erreichten und Erstrebten. Der fehlende Index wird durch ein reichhaltiges Inhaltsverzeichnis befriedigend ersetzt.

Über den beträchtlichen Kostenaufwand ( total Fr. 28,000, wovon Fr. 2000 für den Verfasser und Fr. 1000 für den Übersetzer ins Französische ) ist viel geredet worden. Gerechterweise aber muß folgendes bemerkt werden: Von den Druckkosten ( Fr. 25,000 ) entfallen Fr. 17,000 auf die deutsche Ausgabe, Fr. 8000 auf den französischen Teil. Das fertige broschierte deutsche Exemplar stellt sich also mit Einrechnung des Honorars für den Verfasser auf Fr. 1.58 und dieser Preis darf denn doch als ein mäßiger bezeichnet werden. Die französische Ausgabe stellt sich naturgemäß, der kleineren Auflage wegen, bedeutend höher; das Exemplar kommt hier, das Honorar für den Übersetzer mitgerechnet, auf Fr. 2.25. Jedermann aber wird es als selbstverständlich finden, daß die Festschrift auch unsern westschweizerischen Klubgenossen in ihrer Muttersprache zugestellt wurde.

Manche Kritiker hätten hinsichtlich der Illustration eine etwas festlichere Ausstattung gewünscht. Dem ist entgegenzuhalten, daß dadurch auch die Kosten sich bedeutend erhöht hätten. Daß die Festschrift nicht in schwungvollen Phrasen sich ergeht, sondern sich an die oft nüchtern erscheinenden Tatsachen und Zahlen hält, wird jedermann billigen, der sich wirklieh ernstlich um die Geschichte des S.A.C. interessiert. Die Denkschrift wird für alle Zeiten ein sehr wertvolles und willkommenes Nachschlagewerk bleiben; sie orientiert uns in gewissenhafter Weise über jede Periode der Vereinsgeschichte und gerade die Mitglieder des Z. K. kommen oft in den Fall, sich hier Auskunft zu holen. Trüben wir uns also nicht die Freude an unserem fünfzigjährigen Jubiläum durch Klagen über die hohen Kosten der Festschrift und durch nebensächliche Aussetzungen am Werke selbst; betrachten wir vielmehr die Denkschrift als einen würdigen Markstein zwischen erstem und zweitem halben Jahrhundert unseres so stattlich angewachsenen Vereins. Das Z. K. hat es denn auch nicht unterlassen, Herrn Dr. Dübi, der trotz des bedeutend vergrößerten Umfanges des Werkes auf eine Erhöhung des Honorars verzichtete, für seine große und gewissenhafte Arbeit den wohlverdienten Dank auszusprechen und zugleich zirka 100 Exemplare der Festschrift der schweizerischen Tagespresse gratis zur Verfügung zu stellen.

Jahrbuch.

Für die Bände 49, 50 und 51 ist durch Vertrag vom Oktober 1913 wieder der altbewährte Redaktor Herr Dr. Dübi gewonnen worden. Jahrbuch 49 wurde in 11,200 Exemplaren gedruckt; die Fertigstellung erlitt etwelche Verzögerung und die Spedition konnte erst gegen Ende Juni beginnen, wurde aber in zirka drei Wochen glatt durchgeführt. Die Redaktion und die beim Druck und bei der Illustration beteiligten Firmen haben ihr möglichstes zum Gelingen der Publikation getan; ihnen und den Mitarbeitern gebührt unser Dank. Der stattliche Band, diesmal 27 Bogen stark, statt der vertraglich festgesetzten 26, wurde beifällig aufgenommen und machte mit seiner reichen Abwechslung den Klubgenossen viel Freude. Dies gilt besonders auch von der Beilage von Prof. Stebler: „ Sonnige Halden am Lötschberg ", die sich den früheren Publikationen desselben verdienten Autors würdig anreiht. Der Nachtrag zum Klubhüttenalbum, in der Hauptsache noch von Herrn E. Meißer zusammengestellt, ist eine willkommene Ergänzung jener schönen Beilage zu Band 47 und erweckte in manchem neueingetretenen Klubisten den Wunsch, das Album selbst zu erwerben, von welchem leider an Separata nur noch ein sehr kleiner Vorrat vorhanden ist. Doch ist Band 47 mit dem Album als Beilage noch in einer größern Anzahl von Exemplaren vorrätig.

Die Jahrbuchrechnung 1914 wird sich so günstig gestalten, daß der Jahrbuchfonds, der auf Ende 1913 auf Fr. 31,535.28 sich stellte, trotz der beantragten Entnahme von Fr. 10,000 an die Kosten der Festschrift annähernd auf derselben Höhe bleiben wird. Wenn nach dem Wunsche des Z. K. für 1915 von einer Erniedrigung des Jahrbucbpreises Umgang genommen wird, so wird sich abermals ein Vorschlag von Fr. 10,000 erzielen lassen. Der Jahrbuchfonds würde dann Ende 1915 auf eine Höhe von Fr. 40,000 ansteigen und damit einen Betrag erreichen, der uns erlaubt, an eine merkliche Reduzierung des Preises zu denken. Immerhin ist nicht zu vergessen, daß die bevorstehende Herausgabe von Karten 1: 25,000 für das Hochgebirge an die Jahrbuchrechnung erhöhte Anforderungen stellen wird.

Alpina.

Unsere offizielle Zeitung belastet die Jahresrechnung von Jahr zu Jahr in höherem Maße und kostete uns für das vergangene Jahr Fr. 17,041.30 gegenüber Fr. 10,642.45 im Vorjahre. Schuld daran sind die stete Steigerung der Auflage, die umfangreicheren Nummern und die immer komplizierter werdende Spedition, namentlich durch das höhere Porto ins Ausland und die massenhaften Adreßänderungen. Die in früheren Geschäftsberichten ausgesprochene Hoffnung, daß durch die Einführung des Nonpareille-Inseratensatzes eine erhebliche Besserung eintreten werde, hat sich bis anhin nicht ganz bewahrheitet. Infolge des kostspieligeren Inserierens sind die Annoncen bedeutend zurückgegangen. Diesem Inseratenrückgang steht allerdings eine Papierersparnis gegenüber, so daß wir, trotz um 1000 Exemplare erhöhter Auflage, nicht ungünstiger als letztes Jahr abzuschließen hoffen. Für kommendes Jahr wird dann die der Abgeordnetenversammlung vorgeschlagene Bestimmung, das Auslandsporto um 50 Cts. zu erhöhen, eine Mehreinnahme von zirka Fr. 1300 bringen.

Auch für die „ Alpina " konnte der bisherige erprobte Redaktor, Herr Dr. Walder, für eine weitere Periode von 3 Jahren gewonnen werden. Um unsere Mitarbeiter zu etwas regerer schriftstellerischer Betätigung anzuspornen, wurde der Beschluß gefaßt, wertvollere Aufsätze von nun an zu honorieren, was gewiß wesentlich zum Ausbau unserer Zeitschrift beitragen wird. Bedauerlich ist, daß die französischen Artikel immer seltener werden; wir möchten unsere Klubgenossen aus der romanischen Schweiz auch an dieser Stelle auffordern, tatkräftig mitzuhelfen, um die Lektüre der „ Alpina " interessanter zu gestalten.

Die Sektion Ticino will in nächster Zeit eine italienische Zeitschrift herausgeben und hat beim Zentralkomitee um eine jährliche Subvention von Fr. 350 nachgesucht. In Berücksichtigung verschiedener Punkte hat das Z. K. diesem Gesuche entsprochen. Wir hoffen nun, daß diese Zeitschrift der Sektion Ticino zu kräftigem Gedeihen verhelfen werde.

Klubführer.

Die dritte und zum Teil ergänzte Auflage des Klubführers durch die Glarner Alpen kam im Frühjahr 1914 zur Ausgabe und es ist nicht zu zweifeln, daß auch diese Auflage guten Absatz finden wird.

Dagegen mußte die Drucklegung des ersten Bandes vom Bündner Führer auf das Frühjahr 1915 verlegt werden, da infolge des verflossenen schlechten Sommers und der herrschenden Viehseuchen wegen die Herren Mitarbeiter am Begehen der Gebiete zum Teil verhindert waren und ihre Arbeit dadurch im Rückstande blieb.

Walliser Führer: Die einleitenden Schritte zur Herausgabe eines Walliser Führers durch den S.A.C. sind getan. Ein einläßliches Referat hierüber gehört nicht mehr in den Rahmen dieses Geschäftsberichtes; dagegen soll an der Abgeordnetenversammlung ein vorläufiger Bericht die nötige Orientierung bieten.

Zentralstelle für alpine Projektionsbilder.

( Leitender: F. Rohr, Bern. ) Die 6. Betriebsperiode ( 1913/14 ) zeigt mit 3027 ausgeliehenen Bildern neuerdings eine erhöhte Frequenzziffer gegenüber dem Vorjahre ( 2649 Stück ).

Der s. Z. in einer Auflage von 1500 Stück erstellte Katalog ist beinahe vergriffen und muß daher demnächst neu gedruckt werden.

Pro 1913/14 wurden im ganzen 173 Bilder neu in die Sammlung aufgenommen. Dieselben wurden geschenkt von den Herren Dr. Stebler ( Uto ) und Dr. Kürsteiner und F. Rohr ( Bern ).

Von der Redaktion der Deutschen Alpenzeitnng wurde der Zentralstelle ihre Lichtbildersammlung zum Kaufe angeboten. Die offerierte Kollektion umfaßte zum weitaus größten Teil Bilder von nichtschweizerischen Gebieten. Unsere Sammlung dagegen enthält zum größten Teil nur schweizerische Objekte.

Bei der Gründung unserer Zentralstelle wurde s. Z. ausdrücklich betont, daß wir einstweilen unsere ganze Kraft dafür einsetzen sollten, eine möglichst vollständige nationale Bildersammlung zu erhalten, und es wird sich überhaupt fragen, ob man jemals darüber hinausgehen will.

Unsere Bilder haben im ferneren das Format 8'/aX 10, diejenigen der Alpenzeitung 9 X 12. Es empfiehlt sich nun absolut nicht, zweierlei Formate in der Sammlung zu haben, da dies zu Störungen ( Bruch etc. ) bei der Spedition der Diapositive führt. Die angebotenen Bilder kleiner zu schneiden, hätte eine enorme Arbeit verursacht und wäre bei einer sehr großen Zahl derselben wohl gar nicht durchführbar gewesen, da darunter die geschlossene Wirkung der Ansichten gelitten hätte.

Der für die angebotene Sammlung von zirka 6000 Stück zu bezahlende Preis wäre auch über die uns zur Verfügung stehenden Mittel hinausgegangen. Hätte man aber doch eine so hohe Summe ausgeben wollen, so wären dafür in erster Linie Bilder der Schweizer Alpen anzuschaffen gewesen.

Von einem Ankauf der Sammlung wurde deshalb Umgang genommen.

Zentralbibliotheli.

Zum Berichte, der im Jahrbuch IL, Seite 412, erschienen ist, ist noch nach-folgendes hinzuzufügen:

Dem Tauschverkehr mit andern alpinen Vereinen wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und um denselben möglichst genau zu ordnen, wurden in einer Sitzung, an der auch ein Mitglied des Zentralkomitees teilnahm, besondere Normen aufgestellt, welche in dem schwierigen Tauschverkehr die erwünschte Ordnung herbeischaffen sollen.

Die Bibliothekkommission richtete ein eingehend motiviertes Gesuch an das Zentralkomitee, in welchem der Wunsch ausgesprochen wird, daß in Anbetracht der großen Lücken, welche der Bestand der Bibliothek noch aufweist, der jährliche Kredit erhöht werden möchte. Das Z. K. anerkannte die Motive des Gesuches und erhöhte den Kredit zunächst von Fr. 1000 auf Fr. 1200 in der Voraussicht, daß bei besserer Finanzlage die Erhöhung auf Fr. 1500 festgesetzt werden könne.

Im Laufe dieses Sommers hatte die Kommission Gelegenheit, aus dem Antiquariat alpiner Bücher von Lochmann in Wiesbaden, welches liquidiert wird, eine größere Anzahl wichtiger alpiner Werke anzuschaffen. Trotz des relativ geringen Preisansatzes erforderte diese Erwerbung den Aufwand von mehreren Hunderten von Franken.

Der Bibliothekkommission sei für ihre hingebende Arbeit auch an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen.

Ausstellung swesen.

Um an der schweizerischen Landesausstellung in Bern würdig vertreten zu sein, hat sich der S.A.C. weder Geld noch Mühe kosten lassen. Er ist dafür, wie wir in letzter Stunde erfahren, mit einem Grand Prix ausgezeichnet worden.

Die Vorarbeiten für die Ausstellung geschahen noch unter dem alten Z. K. in Chur, welches die Organisation einem Spezialkomitee aus in Bern wohnhaften Klubmitgliedern anvertraute, welchem wir hiermit den warmen Dank des S.A.C. aussprechen.

laxermäßigungen.

Es ist uns gelungen, die den Mitgliedern des S.A.C. bis zu unserm Amtsantritte gewährten Tasermäßigungen nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch bei andern Bahnen Reduktionen auf den Fahrpreisen zu erwirken. ( Sierre-Montana-Ver-mala, San Salvatore, Aigle-Sépey-Diablerets. ) Unser Gesuch, es möchte den Mitgliedern des S.A.C. bei den Zusammenkünften an Zentralfesten etc. eine Ermäßigung gewährt werden, das wir zusammen mit dem Schweiz.T.urner-, Schützen- und Sängerverband an die Generaldirektion der S. B. B. gerichtet haben, harrt noch der Erledigung.

Verzollung der Velos cm der Grenze.

Die mit den französischen, italienischen und österreichischen Zollverwaltungen abgeschlossenen Vereinbarungen haben keine Veränderung erfahren. Die von Österreich verlangte Bürgschaft wird nach wie vor in verdankenswerter Weise vom Spe-ditionshause Gebr. Weiß in Bregenz geleistet.

Eine wesentliche Erleichterung für unsere im Ausland wohnhaften Klubmitglieder bedeutet das Abkommen mit der Schweizerischen Zollverwaltung, wonach dieselben ohne zeitraubende Formalitäten ihre Fahrräder zu Tourenzwecken in die Schweiz einführen können. ( Siehe „ Alpina " Nr. 7, 1914. ) Beziehungen zìi den Sektionen des S.A.C. und andern Vereinen.

Seit dem letzten Geschäftsbericht hat sich das alte Z.K. noch an folgenden festlichen Anlässen vertreten lassen: 50jährige Jubiläen der Sektionen Diablerets, St. Gallen, Aarau und Tödi, sowie an der Einweihung der neuen Boval-Hütte. Das Z. K. St. Gallen wohnte dem Jubiläum der Sektion Rhätia und der Zusammenkunft der ostschweizerischen Sektionen nicht offiziell auf dem Albis bei. Verschiedene Einladungen, auch von ausländischen Vereinen, mußten abgelehnt werden.

Die Beziehungen zu unsern Sektionen wurden im Berichtsjahre durch keine Zwischenfälle getrübt. Speziell dem neuen Komitee der Sektion Monte Rosa möchten wir auch an dieser Stelle unsern wärmsten Dank aussprechen für die unermüdliche Mitarbeit in der schwierigen Matterhornhüttenfrage.

Nachwort.

Vorliegender Jahresbericht schließt mit Ende Juli ab und hätte in einer Augustnummer erscheinen sollen. Der hereingebrochene Krieg hat dies vereitelt und die Geschäfte unseres S.A.C. jäh ins Stocken gebracht. Manche Notizen unseres Berichtes sind daher von den Ereignissen überholt worden.

Die allgemeine Lage zwingt uns vor allem, die Ausgaben der Zentralkasse auf das Allernotwendigste zu beschränken. Subventionen irgendwelcher Art können bis auf weiteres nicht verabfolgt werden. Dagegen haben wir uns, eingedenk der Stellung des S.A.C. als nationaler Verein, an der Emission des 5 °,o Bundesanleihens mit Fr. 10,000 beteiligt.

Die auf den 5. Oktober angesetzt gewesene Delegiertenversammlung muß selbstverständlich auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Der Jahrbuchversand für die in der Schweiz wohnhaften Mitglieder konnte noch knapp vor der Mobilisation zu Ende gebracht werden, dagegen fiel die Auslands-spedition z.T. mit den Kriegserklärungen zusammen und dürfte deshalb manches Buch nicht an seinen Bestimmungsort gelangt sein.

Selbst wenn unser Vaterland vom Kriege verschont bleiben wird, so wird die wirtschaftliche Krise unsern S.A.C. vor eine harte Prüfung stellen. Verschiedene schöne Aufgaben, deren Erfüllung nahe schien, müssen, je nach dem Einfluß der Ereignisse auf unsere Mitgliederzahl, entweder aufgeschoben oder ganz fallen gelassen werden. Darüber werden wir uns wohl erst im nächsten Frühjahr ein Bild machen können.

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