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Akademischer Alpenclub Innsbruck

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Akademischer Alpenverein Berlin. III. Jahresbericht 1906.

Akademischer Alpenverein München. XIV. Jahresbericht 1905/1906. München 1906.

Alpenvereinssektion Bayerland in München. X. Jahresbericht ( Vereinsjahr 1905 ) und XI. Jahresbericht ( Vereinsjahr 1906 ). München 1906 und 1907.

Die Berichte aller hier vereinigten kleineren deutschen und österreichischen alpinen Vereinigungen habe ich schon für die Eubrik: Neue Bergfahrten in den Schweizeralpen, benutzen können. Dies ist ein Beweis dafür, daß diese akademischen Korporationen im Bergsport energisch mitarbeiten, denn die Schweizeralpen sind naturgemäß, weil etwas entlegen, für sie nicht das Hauptarbeitsfeld. In dem Bericht der Innsbrucker Akademiker z.B. sind folgende längere Aufsätze enthalten ( neben den summarischen Tourenberichten, über deren Einrichtung ich auf meine früheren Rezensionen verweise ): Wintertage im Alpein, von W. Hammer; im Larstiggebiet ( erste Ersteigung des Strahlkogels über die Nordwand ), von Alfons Zimmermann; neue Touren im Kaunergrat von Ingenieur Hechenbleikner; der Westgrat der Grubenwand ( erste Ersteigung ), von Techniker Fridolin Hohenleitner. Dër A. A. C. I. hat eine etwas exponierte Stellung an der Universität Innsbruck als Vorburg des Deutschtums gegen die Verwälschung, fühlt sich aber, wie aus seinem allgemeinen Bericht hervorgeht, in dieser Rolle nicht unbehaglich. Die Adolf Pichler-Hütte ist so frequentiert, daß an eine Erweiterung derselben gedacht wird, und so geht der A. A. C. I., welcher den hübschen Wahlspruch führt: Ex alpibus robur ac virtus aus einer rühmlichen Vergangenheit einer gedeihlichen Zukunft entgegen.

Im Vergleich zu den Innsbrucker Kollegen sind die Berliner A. V-Akademiker nur ein kleines, aber recht rühriges Häuflein. Unter den 28 Mitgliedern suchten im verflossenen Jahre 24 die Alpen auf, eine größere Anzahl waren öfters dort, 11 Mitglieder machten Wintertouren und Skifahrten. Leider befindet sich unter den Verunglückten des Jahres 1906 auch ein kaum erst eingetretenes Mitglied, Kurt Mosengeil, der am 6. September am Wildgall verunglückte ( siehe oben, pag. 339 ). Es wird ihm im Jahresbericht ein warm empfundener Freundesgruß nach-gerufen. Unter den bemerkenswerten Touren notieren wir außer den oben pag. 320 und pag. 321 geschilderten neuen Besteigungen des Castor und des Mutthorns, solche in den Zillertaler Alpen, in der Sellagruppe, in den Sextener Dolomiten, im Lattengebirge und im Tannheimergebirge.

Der Akademische Alpenverein München besteht schon seit längerer Zeit und ist in stetigem Aufblühen begriffen. ( 220 Mitglieder am Schluß des Sommersemesters 1906. ) Leider ist auch ihm ein herber Verlust nicht erspart geblieben, indem das Mitglied cand. med. Lothar Ebers- berger im Juli 1906 an der Kleinen Halt verunglückte. Der Verein besitzt die Hermann v. Barth-Hütte und hat außer diesem Besitz auch ein Barvermögen. Das Tourenverzeichnis der Mitglieder ist äußerst reichhaltig; an neuen Touren notiere ich außer der oben pag. 330 geschilderten Besteigung des Patteriol mit neuem Anstieg solche aus den Lechtaler Alpen, dem Algäu, dem Tannheimergebirge, dem Wettersteingebirge, den Bayrischen Voralpen, dem Kaisergebirge, den Obersteirischen Kalkalpen, der Adamellogruppe, den Grödner, Sextener und Ampezzaner Dolomiten, den Karnischen, den südöstlichen Kalkalpen, aus Spanien ( Picos de Europa ). Dr. Günther Freiherr von Saar, Dr. Georg Leuchs und Adolf Schulze haben die meisten dieser neuen Touren vollbracht. Die Alpenvereinssektion Bayerland stellte sich zum erstenmal auf meinem Büchertische ein, dafür aber gleich mit zwei Jahresberichten. 1905 feierte sie ihr zehnjähriges Bestehen; sie wurde 1895 gegründet, indem eine Anzahl von Mitgliedern der Sektion München des D. & O. A. V. aus Opposition gegen den von diesem projektierten und durchgesetzten Bau des bewirtschafteten Münchner Hauses auf der Zugspitze ausschieden und eine eigene Sektion gründeten. Über diese Vorgänge und die 10 ersten Jahre des Vereins Bayerland berichtet der erste Vorstand, Eugen Oertel, im X. Jahresbericht, Seite 95-130. Die Sektion Bayerland hat sich seitdem überaus kräftig entwickelt und behauptet durch Hüttenbau ( Meilerhütte ), Pflege des alpinen Rettungswesens und namentlich durch eine intensive bergsteigerische Tätigkeit der Mitglieder und unermüdliches Sammeln von Tourenberichten einen ehrenvollen Rang zwischen der Sektion München des D. & Ö.A.V. und dem A.A.V.M.ünchen, mit welchen jetzt die besten Beziehungen bestehen. Indem ich auf den Inhalt des X. Jahresheftes ( 1905 ) hier nicht weiter eingehe, notiere ich aus dem XI. ( 1906 ), daß die Sektion Bayerland für ihre jungen Mitglieder Übungstouren veranstaltet, die in etwas schärferer Form den Sektionsausflügen im S.A.C. entsprechen, daß sie zu geselligen Zwecken verhältnismäßig selten zusammentritt, daß dafür aber die alpine Tätigkeit im Gebirge eine um so lebhaftere ist. Dem von Herrn Eugen Peter erstatteten Tourenbericht, der statistisch zusammengestellt ist, entnehmen wir folgende Einzelheiten: Von 475 Mitgliedern ( auf 15. Dezember 1906 ) sind 316 Tourenberichte eingegangen, diese weisen eine Gesamtzahl von 5100 Ersteigungen auf ( durchschnittlich 16 auf das berichtende Mitglied ), davon nur 84 mit Führer. Wintertouren wurden 1503 unternommen, davon 3 mit Führer. Auf die Ostalpen entfallen 4972, auf die Westalpen 104, auf außeralpine Gebirge 24. Die Touren erstrecken sich auf 1017 verschiedene Gipfel und 151 Pässe. Neue Touren wurden 28 ausgeführt, davon 1 Erstbesteigung und 27 neue Routen. Diese neuen Touren in den Ammergauer Alpen, dem Wettersteingebirge, dem Karwendelgebirge, dem Kaisergebirge, der Brentagruppe, den Grödner Dolomiten, den Ampezzaner Dolomiten und den Clautaner Alpen werden in einem besonderen Abschnitt ausführlich und sachgemäß beschrieben.Bedaüion.

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