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Alpine Majestäten

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Das Alpine Bilderbuch der Vereinigten Kunstanstalten in München, von dem ich letztes Jahr nur die drei ersten Hefte anzeigen konnte, hat seinen Lauf seitdem mit großem Erfolge fortgesetzt und ist wirklich eine höchst bemerkenswerte Erscheinung auf einem Markte, wo es an Konkurrenz nicht fehlt. Der Gedanke, die Gebirgswelt der Erde in Bildern darzustellen, hat sich als ein glücklicher erwiesen, und wir dürfen hoffen, in einiger Zeit ein vollendetes Werk dieser Gattung vor uns zu haben, welches geeignet ist, die Liebe zur Gebirgswelt zu einem Gemeingut auch der künstlerisch Gebildeten zu machen. Auswahl und Ausführung der Naturaufnahmen sind durchwegs zu loben, und die Reproduktion auf Kunstdruckpapier und in einem auch groß wirkenden Format 45: 30 cm. kann selbst einem verwöhnten Auge genügen. Ebenfalls zur Empfehlung gereicht dem Werke, daß der Preis des einzelnen Heftes mit cirka 20 Ansichten nur 1 Mark beträgt, so daß die Anschaffung für Bibliotheken alpiner Vereine und die Privatbücherei auch mäßig begüterter Alpenfreunde keinen finanziellen Schwierigkeiten begegnet. Man hat wirklich etwas für sein Geld. Es kann nicht meine Aufgabe sein, auch nur den Inhalt des ersten Jahrganges, der mit 12 Heften und einer erklärenden Übersicht von Prof. Dr. A. Rothpletz im Dezember 1901 zu Ende gekommen ist, zu schildern, wären doch nicht weniger als 280 Bilder zu nennen. Ich muß mich daher darauf beschränken, einiges besonders für uns Interessante hervorzuheben. Angenehm überrascht, wenn man das Ganze übersieht, die Abwechslung und Vollständigkeit in den Gebieten; nicht nur die Alpen von der Mittelmeerküste bis zum Wienerwald sind vertreten, sondern auch außeralpine Berggegenden: der dinarische Gebirgszug, die Hohe Tatra, die Pyrenäen, Norwegen, Wales, der Kaukasus, so daß der Jahrgang ein Gesamtbild der europäischen Bergwelt darstellt. Und im einzelnen überrascht der Anblick von selten gesehenen Bildern. Daß die Mont Blanc-Gruppe und die Penninischen Alpen in großen Veduten von Sella, Braun u.a., ebenso die bekannten Berner Alpen, der Gran Paradiso und seine Nachbarn, die Ecrins und die Dolomiten dargestellt würden, konnte man erwarten und verlangen, aber daß Darstellungen aus den Tessiner-, Schwyzer- und Unterwaldneralpen oder gar die auch in diesem Jahrbuch zum erstenmal zur Darstellung gekommenen Kreuzberge im Säntisgebiet uns geboten werden, ist erfreulich und dient dazu, wie eine Recension richtig sagt, die einseitige Bevorzugung gewisser alpiner Landschaften durch das große Publikum zu korrigieren.

Von dem nämlichen Prinzip der Vielseitigkeit im ganzen und der Vollständigkeit im einzelnen geht auch der zweite Band aus, von dem mir bis jetzt 5 Hefte vorliegen. Ich kann also meinen Lesern zur Subskription auf den laufenden Jahrgang und zum Nachbezug des vorhergehenden, wenn er noch erhältlich ist, was ich voraussetze, raten. Sie werden sich manche Stunde Freude bereiten.

Redaktion.

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