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Annuaire du Club Alpin Français 1884

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Annuaire du Club Alpin Français 1884 ( Paris 1885. ) Der Club Alpin Français zählte zur Zeit der Publication seines Jahrbuches 37 Sectionen, von denen fünf in Algerien und Tunis liegen, mit 5299 Mitgliedern, und steht unter der Leitung eines Centralcomite's, dessen Sitz Paris ist und an dessen Spitze die HH. Daubrée als Ehrenpräsident und Xavier Blanc als Präsident stehen. Seine Organe sind das Annuaire du C.A.F. und das Bulletin mensuel, das den Mittheilungen des D. u. Oe. A. V. oder der Rivista mensile des C.A.I. entspricht. Außerdem publiciren mehrere Sectionen besondere, meist vierteljährliche Bulletins. Der uns vorliegende 11. Jahrgang des Annuaire ist ein reich ausgestatteter Band von 594 Seiten mit 1 Kärtchen ( Umgebung des Domjochs ) und 47 Illustrationen, unter denen die interessanten Skizzen aus den Felslabyrinthen des Causse noir und von Montpellier le Vieux, das Panorama des Vignemalegletschers und die in Farbendruck ausgeführte Ansicht des Felscircus von Cotatuero in den östlichen Pyrenäen hervorzuheben sind. Von den 14 Fahrtberichten, die unter dem Titel „ Courses et ascensions " die erste Rubrik des Bandes ausmachen, führen uns vier in die französischen Alpen. M. Pierre Puiseux schildert seine neuen Berg- fahrten in Savoyen ( Pointe de l' Echelle, Pointe Renod, Pointe de Creux noir etc. ), M. H. Duhamel seinen Weg von Vallouise nach Chamonix über den Col de l' Aile froide, den Pic de l' Etendard und den Pic central de Belledonne und knüpft an den Bericht über seine Besteigung des Montblanc einige scharfe Bemerkungen über die Arroganz und Unzulänglichkeit der Chamonixführer, die über die steigende Konkurrenz der schweizerischen, italienischen und selbst der Dauphineführer erbost sind, aber ihrerseits stupid und träge im alten Schlendrian verharren. M. Gambiez beschreibt einen Ausflug auf den Casque de Néron bei Grenoble und M. Paul Engelbach seine Kreuz- und Querfahrten in den Alpen von Oisans ( Pointe de Loranoure, Aiguille du Plat, Barre des Ecrins, les Bans etc. ). Drei Bergfahrten bewegen sich im Gebiet der Walliseralpen: MM. Picard und Vignon erstatten Bericht über ihre ITeberschreitung des Domjochs, M. L. Wiart über Touren in der Umgegend von Chamonix und Zermatt {Dent du Géant, Grand Combin, High-Levelroute von Mauvoisin nach Zermatt, Matterhorn, Weißhorn, Monte Rosa und Zinalrothhorn ) und M. Bauron über die Besteigung der Pigne d' Arolla. Unter den vier Berichten aus den Pyrenäen der HH. Graf H. Rüssel, E. Walion, R. de Bouille und E. Rochat machen wir besonders auf den letzteren aufmerksam, der zeigt, daß es selbst für einen Franzosen und Mitglied des C.A.F. nicht gerathen ist, sich mit Gletscherpickel und Photographieapparat in den französischen Ostpyrenäen herumzutreiben, sintemal beide Instrumente bei pfiffigen Gensdarmen und Festungskommandanten nach dem Typus Ramollotals staatsgefährlich gelten und ihren Besitzer, wie es Hrn. Rochat passirt ist, zu Handschellen, in 's Ge-fängniß und auf den Schub bringen können. In die Cerennen und zwar in die Cannons und Felslabyrinthe des Causse Noir und von Montpellier le Vieux führt uns M. E. A. Martel, dessen Bericht einer der interessan- testen des Annuaire ist; auf den Elbrus ( Kaukasus ) Hr. M. Dechy und zum Nord-Kap Mr. Ch. Grad. Unter den sieben Arbeiten der Rubrik „ Science et arts " wird die erste, eine Abhandlung über die Entstehung der Gebirge von M. Alexandre Vezian, Aufsehen und Widerspruch erregen. Hr. Vezian, ein Plutonist der alten Schule, verwirft nämlich entschieden die Theorie der Orogenèse durch Faltung der Erdrinde in Folge allmäliger Abkühlung der Erdkugel, und schreibt vielmehr die Ursache der Gebirgsbildung dem Stoß des bewegten flüssigen Erdinnerns gegen die erstarrte Oberfläche zu. Kleinere Mittheilungen meist montanistischer Art, unter denen wir sogar eine erste Besteigung, diejenige des Bec d' Arguille bei Allevard, finden, bilden mit der Chronik des C.A.F. den Schluß des reichhaltigen Bandes.Red.

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