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Bergland

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GEDICHTE VON PETER KILIAN, ZÜRICH

Im Morgenstrahl Vor der Sonne, die im Fernen hinter Graten jetzt erwacht, wird der Himmel mit den Sternen blasser - zögernd weicht die Nacht.

Und auf einmal brennt ein Gipfel lichterloh im Morgenrot und bald flammen auch die Wipfel, ja, der ganze Bannwald loht!

Wie ein Regen sprüht das Funkeln sich verströmend in das Tal und entschleiernd aus dem Dunkeln glänzt der Tag im Frühlichtstrahl.

Märzentage Nun tropft der letzte Schnee vom Dach, es schmilzt das Eis im Gadenschatten, befreit schäumt auf der Gletscherbach, es dunstet über apern Matten.

Und Keim und Krume sind erwacht. Oh, welch ein Drängen jetzt im Märzen! Und welch ein Raunen in der Nacht! Wie blühen rot die Lärchenkerzen!

Es gleisst im Mittagslicht der Firn. Am Himmel weiden Lämmerherden. Im Widder steht jetzt das Gestirn und überall pocht neues Werden.

11 Die Alpen - 1960 - Les Alpes Die Lärche Die ragende Lärche, so klar und genau, ich sehe sie noch vor dem Enzianblau des Morgenhimmels im Frühlichtstrahl hoch überm Hang und Schattental; der Baum war wie ein Herrscher und ein Riese vor dem unendlichen Grund.

Die Vögel schwirrten durchs Geäst, als feierten sie ein Hochzeitsfest, die Blüten blühten karminrot und haben wie winzige Ampeln geloht; die Lärche vor dem Himmel, sonst nichts, im Morgenstrahl des goldenen Lichts.

Wanderung im Gebirge Die milde Schwermut, wenn wir einsam wandern, im winterlichen Gebirge, der Hast entrückt, den ruhelosen Städten, endlos langen Backsteinschluchten, lärmdurchpochten Schienensträngen, Labyrinthen, Heimwehwaben.

Die leise Schwermut, wenn wir einsam wandern, im winterlichen Gebirge, im Zauberbann der Stille, der Gesichte, Baumgestalten, Felsenmasken, Wasserstürzen - unsichtbaren, urwelthaften Gletschertrümmern.

Die sanfte Schwermut, wenn wir einsam wandern, im winterlichen Gebirge, bald im Talgrund dann die Lichter glimmen und von fern die Betzeitglocken leise, kaum vernehmbar klingen - stille Welt im Abendfrieden.

Mag alle Welt auf Rädern rollen Mag alle Welt auf Rädern rollen, nur zu! Ich mache das nicht mit, und ich geniesse aus dem vollen den Tag im leichten Wanderschritt.

Denn freier ist das Zeitverbringen im gleichen Schritt durch Flur und Wald, dann bin ich eins mit allen Dingen und fern der Hast und dem Asphalt.

Im Atmen, Schauen und im Schreiten durch Wälder hin im frischen Wind, an Strömen lang, durch Feldgebreiten, bin ich im Nu ein Sonntagskind.

Zu Hause bleibt die Sorgenhabe und sind von sieben sechse schwer, dann ist er eine Göttergabe -der eine Tag! Was willst du mehr?

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