Giuseppe Mariani (1850-1933) | Club Alpino Svizzero CAS
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Giuseppe Mariani (1850-1933)

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Giuseppe Mariani ( 1850-1933 ) Schulinspektor M ariani aus Locamo, der nebenbei dieTessiner Landwirte und Bergbauern während 35 Jahren im Schweizerischen Bauernverband vertreten hat, vergass nie, dass die hehre Alpenwelt auch eine eminent wirtschaftliche Kehrseite hat. Es blieb ihm stets bewusst, dass aus dem Ertrag der kargen Bergweiden viele Menschen zu leben haben, und dass das Schicksal vieler Alpgebiete davon abhängt, dass die besten Alpenfutterpflanzen zum Gedeihen kommen. In den wenigen Beiträgen, die in den « Jahrbüchern » aus seiner Feder zu finden sind, kommen daher immer wieder die ökonomischen Aspekte der rationellen Weidbetreuung zur Sprache. So beging er am 1. August 1888, zusammen mit den eidgenössischen Experten für Alpweidverbesserung, Prof. Carl Schröter und Dr. Stebler, die Nordhänge des Camoghè, wobei besonders die Weidversteppung durch das hemmungslose Ausbreiten des Nardus stricta untersucht wurde. Der interessante Inspektionsbericht ist als Separatab druck zuhanden der Alpweidengenossenschaften ausgegeben worden. Im « Jahrbuch » 1894 ( in den Jahren 1890-1893 war zufolge Stagnation der Sektionstätigkeit kein « Jahrbuch »er-schienen ) hat Mariani, unter dem suggestiven Titel « II Sentiero dei Frati », wiederum eine alpwirtschaftliche Studie veröffentlicht, die die Weidgebiete in den Hochtälern von Cugnasco, Gudo, Sementina, Carasso, Gorduno, Preonzo und Porta ( Verzasca ) zum Thema hat.

Mariani war nicht eigentlich Naturwissenschafter, trotzdem er als naher Freund des grossen Botanikers Carl Schröter sich sehr einlässlich mit vielen Pflanzengattungen, vornehmlich im Einzugsgebiet von Locamo, befasst hat. Gleich wie der einfache Klosterbruder von der Madonna del Sasso, Pater Agostino Daldini ( 1817-1895 ), der die Hänge des obem Langenseegebietes nach mehr oder weniger seltenen Vegetationsgattungen absuchte, ohne je eine wissenschafthche Abhandlung über seine Studien und Funde zu verfassen, so hat auch Mariani keine Versuche auf dem Gebiet der systematischen Artenbeschreibung unternommen.

Bei der Neubildung des Sektionsvorstandes des Tessinischen Alpenclubs im Jahre 1893 war Mariani als beratendes Mitglied einbezogen worden.

Der sympathische Greis, der mit seinen 80 Lebensjahren noch mit Begeisterung Studentengruppen des Polytechnikums auf botanischen Exkursionen in der Umgebung von Locarno begleitete, ist allen jenen in bester Erinnerung, die je mit ihm zu tun gehabt hatten.Giuseppe Ritter

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