Sektion Würzburg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins | Club Alpino Svizzero CAS
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Sektion Würzburg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

Hinweis: Questo articolo è disponibile in un'unica lingua. In passato, gli annuari non venivano tradotti.

Société Allobrogia de Genève. Bulletins Semestriels n08 5 et 6. Genève, septembre 1899 et février 1900.

Akademischer Alpenverein in München. VII. Jahresbericht für 1898/1899. München 1900.

Die Jahresberichte, Gelegenheits- und Jubiläumsschriften von Sektionen des S.A.C. und andern alpinen Körperschaften, die mir zur Einsicht zugehen und mir in verschiedenem Sinne willkommen sind, wenn sie mich auch zu immer vermehrter Berichterstattung nötigen, haben sich in dem Berichtsjahre vermehrt und an Interesse eher gewonnen. Von der rührigen Sektion Chaux-de-Fonds sind mir zwei Bulletins zugekommen, darunter eines allerdings verspätet; die Leser des Jahrbuches werden aber gleichwohl von dessen Inhalt auch jetzt noch gerne Kenntnis nehmen, denn es lohnt die Mühe. Es enthält den Präsidialbericht von 1898, den Kassabericht von 1898, beide von einem normalen Verlauf der Geschäfte Zeugnis ablegend, die sehr amüsant erzählten Courses de section en 1898 ( man beachte z.B., was der Erzähler aus dem gründlich verregneten Programmpunkt Hohniesen, pag. 30 ff., gemacht hat ), den Bericht über das Jahresbankett, einen ausführlichen Bericht über die „ Course de section au Faulhorn et au Zäsenberghorn " von Emile Courvoisier, einen Reisebericht, betitelt: Dans la Haute Alpe en 1898 ( Dent Blanche, Weißhorn, Traversée du Cervin, von Alex. Bingguely, den überaus amüsanten Auszug aus einem Reisebericht von M. Monnier, „ Une excursion en Tyrol ", gipfelnd in einer Besteigung des Großvenedigers und uns über manche Eigentümlichkeiten des Bergsteigens und Reiselebens in jener Gegend in verständiger Weise unterrichtend. Es folgen noch die Liste der Einzeltouren der Sektionsmitglieder im Jahr 1898, das Exkursionsprogramm für 1899, das Mitgliederverzeichnis und Mitteilungen ( renseignements ). Das Bulletin ist mit einer sehr hübschen Glyptographie von Besson, Cliché von H. Riekel, darstellend die Dent Blanche von der Tête Blanche aus, geschmückt. Das Bulletin Nr. 8 enthält neben den dem obigen entsprechenden Rubriken für 1899 drei besondere Artikel: 1. Le Mont Blanc. Deux ascensions par des chemins différents en 1898 et 1899 par Emile Courvoisier. Gemeint sind der Aufstieg von Courmayeur über den Glacier de Miage, die Cabane du Dôme aux Aiguilles Grises und die Route: Dôme du Goûter, Cabane Vallot und arête des Bosses; ferner Courmayeur-Col du Géant-Cabane de l' Aiguille du Midi-Mont Blanc de Tacul-Mont Maudit-Col de la Brenva-Mur de la Côte; dazu eine hübsche Illustration. 2. Une excursion dans le Massif du Mont Blanc, von Jeanneret-Perret. Die besuchten Punkte waren der Tour Noir, Col et Aiguille des Grands Montets, Col du Géant, Aiguille et Cabane du Midi. Den Schluß macht ein kleiner Nekrolog auf Owen Glynne Jones, welcher Mitglied der Sektion war, von Julien Gallet. Ich gestehe aufrichtig, daß mich der pietätvolle Ton, mit welchem von dem Verunglückten gesprochen wird, mehr befriedigt hat, als die herben Kritiken in der deutschen und österreichischen Fachliteratur über einen Mann, der jedenfalls ein enthusiastischer Freund der Alpenwelt war und seine Fehler mit dem Leben gebüßt hat.

Der Akademische Alpenclub Zürich ist ein kleiner Verband „ praktischer " Bergsteiger, der eine rührige Thätigkeit entfaltet. Davon zeugt das Tourenverzeichnis der Mitglieder, das ungemein reichhaltig ist, obschon nur „ erreichte Gipfel und überschrittene Depressionen von mehr als 2500 Meter Höhe im Sommer und von mehr als 2000 Meter Höhe im Winter " aufgenommen werden. Der sehr knappe Bericht handelt auch von dem ( nun glücklich beendigten ) Streit mit der Sektion Tödi S.A.C. wegen eines Vorfalles in der Glärnischhütte, von den Vorarbeiten zu einem „ Führer in den Urneralpen ", von Diskussions- und Projektionsabenden und den für die studierende Jugend wertvollen „ fröhlichen Anlässen ". Wie wir sonst hören, beabsichtigt der A.A.C.Z. auch den Bau einer Clubhütte, für welche er schon bedeutende Summen gesammelt hat, und hat das vorzügliche System der Schneeberichte aus den Alpen eingeführt. „ Von vorläufig sechs über das Gebiet der Schweizeralpen hier verteilten Punkten erhielten wir jede Woche ausführliche Berichte über die jeweiligen Schneeverhältnisse, über Lawinengefahr, Föhn etc., und es ist uns dadurch möglich geworden, uns jederzeit ein Urteil über die Ausführbarkeit eventuell projektierter Bergfahrten zu bilden. " Man sieht, die jungen Leute wissen, was sie wollen, und da manche, vielleicht die meisten von ihnen, schon Mitglieder des S.A.C. sind, so kann uns diese Rivalität nur von Vorteil sein. Ein bißchen weniger Hitze in der Behandlung von Konflikten wird sich allmählich von selber einstellen.

Dickleibiger als der nur 12 Seitchen umfassende Jahresbericht der Zürcher Akademiker ist natürlich die Festschrift der Zofinger Clubgenossen. Geschmückt ist das lesenswerte Schriftchen mit einer Anzahl von hübsch gezeichneten Vignetten und zwei Vollbildern, den alten und den neuen Pavillon Dollfus darstellend, die dem Hüttenalbum S.A.C. entnommen sind, was eigentlich hätte angemerkt werden dürfen. Der Sektion Zofingen, die durch ihre Thätigkeit die der Kantonshauptstadt überholt hat, unsere Glückwünsche zum zweiten Vierteljahrhundert alpiner Thätigkeit!

Der XXIII. Jahresbericht der Sektion Würzburg D. u. Ö.A.V. bewegt sich in den gewohnten Bahnen. Er beginnt mit dem Ausweis über den Mitgliederbestand, hebt in den Vereinsnachrichten das kostümierte Alpenkränzchen vom 21. Januar 1899 gebührend hervor, auf welchem eine „ Kamedi ", betitelt „ Der erste Preis ", zur Aufführung kam und zu welcher Dr. Wilhelm Zipperer in launigen Dialektversen eingeladen hat. Ich begreife kaum, wie dieser Dialektdichter es fertig bringt, sein natürlicherweise etwas monotones Thema immer wieder neu zu variieren. In der Liste der Exkursionen und Bergbesteigungen der Mitglieder habe ich mit Genugthuung wieder viele Schweizergipfel gefunden.

Die'Société Allobrogia mit der Devise Patrie et Montagne gehört zu den in Genf übermäßig zahlreichen Gesellschaften junger Leute, die mit einem löblichen Eifer, aber nicht immer mit der nötigen Autorität und Disciplin, der alpinen Sache durch Besteigungen, oft führerlos, und durch Herausgabe von Bulletins, d.h. kleinen Vereinszeitschriften, zu dienen suchen. Immerhin scheint mir die Allobrogia zu den bessergeleiteten Clubs dieser Kategorie zu gehören, und die zwei Bulletins, die ich von ihr erhielt, zeugen von Eifer und einem gewissen Erfolg. Das erste enthält den Präsidialbericht über den Gang der Gesellschaft im ersten Semester 1899, den Bericht über die natürlich bescheidenen Finanzen der Allobrogen, die wenigstens nicht so schwere Schulden haben, wie ihre Vorfahren im römischen Gallien, dann den ersten Teil des Berichtes über die offizielle Exkursion ins Berner Oberland und Oberwallis vom 13. bis 20. Juli 1899, wobei die Gemmi überschritten, die Wilde und die Weiße Frau, der Blümlisalpstock erstiegen, die Gamchilücke zur Mutthornhütte überschritten, das Tschingelhorn erstiegen und über den Petersgrat der Rückweg ins Wallis gemacht wurde. Die andern Sektionstonren gingen auf die Dole, die Dent d' Oche, zur Cabane de Barberine und ins Massif de Trélatête. Das Bulletin Nr. 6 enthält den Bericht des Präsidenten über das zweite Semester 1899 und den Kassabericht vom September 1899 bis Februar 1900. Die im zweiten Semester ausgeführten gemeinsamen Touren waren: Aiguille de Varens und Aiguille Rouge, Vergys et Pointe Percée, Tête à l' Ane, Roche Parnal, Dents Blanches, Pointe de Marcelly, Col de la glacière et Brezon. Den Hauptbestandteil des Bulletins bildet die Fortsetzung des Reiseberichts vom Juli 1899 mit der Ersteigung des Bietschhorns über den Westgrat mit nachfolgendem Abstieg durch das Bietschthal.

Der Akademische Alpenverein München, welcher das siebente Jahr seines Bestandes erreicht hat mit 148 Mitgliedern ( Ehrenmitglieder, ordentliche Mitglieder, außerordentliche Mitglieder und alte Herren ), giebt in seinem VII. Jahresbericht über das Wintersemester 1898/1899 und Sommersemester 1899 Auskunft über eine rege Thätigkeit seiner Mitglieder sowohl im Vereinsleben als im Gebirge. Er steht in durchaus freundschaftlichem Verkehr mit den beiden Sektionen München und Bayerland des D. u. Ö.A.V., denen viele seiner Mitglieder ebenfalls angehören. Die Kassaverhältnisse sind so günstige, daß der A.A.V.M.ünchen den Bau einer Hütte im Allgäu zu unternehmen im Begriffe ist. Im „ Allgemeinen Tourenbericht der Mitglieder " vom 1. November 1898 bis 31. Oktober 1899 werden, entgegen dem Gebrauch in andern Verzeichnissen, die Touren mit Führern durch * ausgezeichnet. Sie sind in der kleinen Minderzahl. Die Touren betreffen besonders das Gebiet des Wilden Kaiser, der von München aus so leicht zu erreichen ist, das Allgäu, die übrigen Gebiete der Ostalpen mit Silvrettagebiet, aber auch das Mont Blanc - Gebiet, die Schweizeralpen, die Seealpen und selbst Corsika. In der Kategorie „ Neue Touren der Mitglieder ", welche kurze Berichte über neue oder auf neuen Wegen gemachte Besteigungen enthält, wie ich sie von meinen Clubgenossen über die Schweizeralpen seit Jahren ohne großen Erfolg erbitte, bin ich zu spät auf zwei Berichte aufmerksam geworden, welche oben, pag. 296 und 313, hätten figurieren sollen und die ich in extenso nächstes Jahr bringen werde. Es sind: 1. Juli Petit Clocher de Planereuse ( zweite Ersteigung, erste führerlose, hier angeführt, da der Erstersteiger nichts veröffentlicht hatte ), Georg Leuchs, Hans Pfann und Johann Simon. 22. August Aiguille du Petit Dru ( großenteils neuer Abstieg ), Georg Leuchs und Hans Pfann. 27. Oktober Drusenfluh ( neuer Auf- und Abstieg ), Karl Herr.

Redaktion.

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