Skitouren-Eldorado Diemtigtal | Club Alpino Svizzero CAS
Sostieni il CAS Dona ora

Skitouren-Eldorado Diemtigtal

Hinweis: Questo articolo è disponibile in un'unica lingua. In passato, gli annuari non venivano tradotti.

Ruedi Horber, Niederscherli BE

Das Spillgerten-Couloir liegt hinter uns. Blick gegen Südosten.

28. Dezember 1993. Ein kalter Wintertag wie aus dem Bilderbuch, endlich wieder einmal Schnee bis ins Mittelland. Was liegt da näher als eine gemütliche Voralpenskitour zum Saisonstart? Warum nicht auf den Meniggrat im nahen Diemtigtal, weniger als eine Autostunde von Bern entfernt? Doch auch im Spätfrühling lockt dieses grösste Seitental des Simmentais mit anspruchsvollen Zielen und Steilabfahrten. Das Diemtigtal - ein wahres Eldorado für den Skitourenfahrer in einer weitgehend intakten Umwelt.

Eine heile Welt?

Weniger als 50 Kilometer vom Stadtzentrum Berns entfernt taucht man unmittelbar in eine andere Welt ein. Nichts mehr von All-tagsstress, geschäftigem Treiben und Gross-überbauungen. Das geschmackvolle Gemeindehaus in Oey-Diemtigen strahlt Beschaulichkeit aus, genauso wie die Diemtigtaler, die in den Unterlagen der Gemeindeverwaltung zutreffend als « behäbig und traditionsbewusst, Neuem gegenüber kritisch, solange es sich nicht bewährt hat>, charakterisiert werden. Grossflächige Streusiedlungen prägen das weitgehend intakte Landschaftsbild, die touristische Entwicklung ist bisher mit Mass erfolgt. Auf einer Fläche von 130 Quadratkilometern, etwas mehr als der Hälfte des Kantons Zug, leben lediglich rund 2000 Einwohner, dafür gibt es aber über 4000 Grossvieheinheiten, die auf 107 Alpen gesommert werden. Als fünft-grösste Gemeinde des Kantons Bern weist das Diemtigtal das grösste Weidegebiet auf. Noch heute sind rund 45 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt, im gesamtschweizerischen Durchschnitt sind es nur noch etwa 5 Prozent.

Das Diemtigtal eine heile Welt? Als Skitourenfahrer, der nach ein paar Stunden das Bergtal jeweils wieder Richtung Mittelland verlässt, wäre man geneigt, die Frage zu bejahen. Doch das Bild ist zu idyllisch, um wahr zu sein. Wie praktisch überall kämpft auch hier die Berglandwirtschaft mit schwierigen strukturellen Problemen, und das Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen ist beschränkt. Die schneearmen Winter der letzten Jahre haben auch im Diemtigtal bei den vom Tourismus abhängigen Branchen ( Ski- und Sessellifte, Gaststätten und Hotels, Parahotellerie ) ihre Spuren hinterlassen. Und schliesslich ist des einen Freud des andern Leid: An den höher gelegenen Schatthängen bleibt der Schnee oft bis in den Spätfrühling hinein liegen, was zwar das Herz des Tourenfahrers höher schlagen lässt, die Bewirtschaftung der Alpweiden jedoch erschwert und den Winter für die Diemtigtaler als gar lang erscheinen lässt und auch manchmal auf ihr Gemüt schlagen kann.

Die mittel- und längerfristigen Perspektiven des Diemtigtals geben jedoch zu vorsichtigem Optimismus Anlass. Das Diemtigtal ist Bestandteil der Bergregion Thun- Innerport und profitiert somit von stark zins-verbilligten Darlehen des Bundes für Infra-strukturprojekte. Die Wohnbevölkerung hat von 1980 bis 1990 leicht zugenommen, und zwischen 1975 und 1990/91 konnte die Anzahl der Arbeitsplätze ( Voll- und Teilzeit-beschäftigte ) von 1150 auf 1301 erhöht werden. Die zum Teil ( zu ) hoch gesteckten touristischen Ziele liessen sich allerdings nicht erreichen. Deshalb werden in weiser Voraussicht keine zusätzlichen Transportanlagen mehr geplant; ebensowenig ist eine Erweiterung im Hotellerie- und Zweitwohnungsbau vorgesehen. Sportlich-aktive Erholung in gepflegter Kulturlandschaft - das ist gemäss Entwicklungskonzept 2005 die Zukunftsde-vise für das Diemtigtal. Diesem Leitbild kann der Tourenfahrer nur zustimmen.

Blick in die steile Gipfelflanke des Rothorns 183 waren mutige Männer. In seinem Buch Voyages dans les Alpes schrieb der bedeutende Genfer Naturwissenschaftler Horace Benedict de Saussure: 1 Das 18. Jahrhundert und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts Im Jahr 1744 erstiegen vier Bauern aus Engelberg den Titlis. 1760 interessierte sich Horace Benedict de Saussure während eines Besuchs in Chamonix für die Möglichkeit einer Besteigung des Montblanc und setzte für denjenigen, dem der erste Aufstieg gelingen würde, eine Belohnung aus. Sie fiel 26 Jahre später an den fünfundzwanzigjährigen Jacques Balmat, der mit Dr. Michel Paccard am 8. August 1786 den Gipfel erreicht hatte. Jacques Balmat bestieg, zusammen mit zwei Gefährten, den Montblanc am 4. Juli 1787 zum zweiten Mal, und am 3. August unternahm de Saussure in Begleitung von Jacques Balmat und einer Gruppe von Führern die Drittbesteigung. Die vierte Besteigung folgte wenige Tage später: Der junge Engländer Mark Beaufoy verliess zusammen mit zehn Führern am 8. August Chamonix, erreichte den Gipfel am 9. August und traf gegen Mittag des 10. August wieder in Chamonix ein. Von da an bis 1820 haben nur noch acht Gruppen den Gipfel erreicht.

Am 31. August 1779 bestieg Abbé Lau-rent-Joseph Murith aus dem Hospiz auf dem Grand-Saint-Bernard in Begleitung der beiden Gemsjäger Moret und Genoud den Mont Vélan. Er schrieb,

Touren für jeden Geschmack Fällt die Bilanz für die Diemtigtaler etwas zwiespältig aus, so ist sie für den Tourenfahrer eindeutig: positiv, und zwar in jeder Hinsicht. Da sind einmal die rasche Erreichbarkeit und das Fehlen jeglichen touristischen Rummels. In weniger als einer Stunde Autofahrt von Bern ist man mitten im beschaulichen Diemtigtal, bald breitet sich wohltuende Ruhe aus. Nach Oey-Diemtigen kein eigentliches Dorf mehr, vereinzelt kleinere Siedlungen oder Bauernhöfe, hie und da eine Gaststätte, die Sportbahnen Wiriehorn und zuhinterst im Tal die Grimmialp mit drei Skiliften, aber nichts Ueberdimensioniertes. Ein Tal, wo sich Pisten- und Tourenfahrer nicht in die Quere kommen, wo die Landschaft weitgehend intakt geblieben ist. Eine von Menschen geschaffene Kulturlandschaft, die sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügt. Die vielen Gehöfte und Ställe bis gegen 2000 Meter hinauf stören nicht, im Gegenteil, irgendwie gehören sie zur Winterlandschaft des Diemtigtales. Bei Sturm und Wetter bieten sie Unterschlupf, und bei Sonnenschein kann man sich nach einer stiebenden Pulverschneeabfahrt oder einem rassigen Sulzschneevergnügen an ihre Wänden angelehnt bequem dem Dolcefarniente und einem Sonnenbad hingeben.

Sonne, Berge und Schnee so weit das Auge reicht: Aussicht vom Rothorn gegen Westen Das Diemtigtal kann zwar mit keinen gesamtschweizerisch bekannten Namen oder Modetouren aufwarten, und auch Dreitausender sucht man vergebens. Der höchste Gipfel, die Männliflue, erreicht 2652 m. Dafür gibt es aber wohl gegen zwei Dutzend Skiberge zwischen 1900 und 2600 m und daneben noch unzählige Varianten und Couloirs in allen Schwierigkeitsgraden. Die Möglichkeiten reichen von ganz einfachen Routen, die praktisch bei jeder Witterung und auch bei Lawinengefahr gemacht werden können, bis zu höchst anspruchsvollen Touren mit über 40 Grad steilen Abfahrten. Zur ersten Kategorie gehören etwa der Meniggrat 1949 m und der gegenüberliegende Turnen 2079 m in der vorderen Talhälfte oder das Rauflihorn 2323 m und die Galmschibe 2425 m zuhinterst im Diemtigtal. An schönen Wochenenden ist man auf solchen klassischen Routen denn auch nie alleine. So gegen hundert Tourenfahrer sind an einem schönen Januarsonntag auf dem Rauflihorn keine Seltenheit. Schon etwas höhere Ansprüche stellen Gipfel wie das Seehore 2281 m oberhalb der Grimmialp, das Mägisserhorn 2347 m und der Hohniesen 2454 m ( auch etwa als Bündihore bezeichnet ) in der Niesenkette oder der Drü- männler 2436 m in der Südostecke des Diemtigtals. Und dann gibt es eine ganze Reihe von höchst anspruchsvollen Tourenzielen, sei es wegen der Länge des Aufstiegs, der Steilheit und Ausgesetztheit des Geländes oder des alpinen Charakters. Neben den verschiedenen , die wohl nur die intimsten Kenner des Diemtigtals, wie etwa Heinz Neukomm, der Wirt des Gasthauses Horboden, kennen, wären da etwa die Männliflue 2652 m und das vorgelagerte Cheibehorn 2460 m oder das Rothorn 2410 m und das Spillgerte-Couloir 2400 m oberhalb der Grimmialp zu erwähnen. Und natürlich darf in dieser Aufzählung auch der Nordaufstieg zum Gsür 2709 m im Färmeltal nicht fehlen, eine durchaus alpine Tour mit einem steilen Couloir, das nur bei absolut sicheren Verhältnissen gemacht werden kann, sich in den letzten Jahren jedoch wachsender Beliebtheit erfreut.

Der Tourenfahrer kann zwar im Diemtigtal nicht gerade jeden Monat seinem Hobby frönen, aber die Saison ist für die relativ geringe Höhenlage doch recht lang. Sie beginnt meistens im November und erstreckt sich in den höheren Regionen und namentlich im hinteren Diemtigtal bis Anfang Juni. Besonders in der Südostecke des Tales, im Fildrich oder der Chilei, bleibt der Schnee auch in « mageren Jahren> lange liegen, so dass etwa am Winterhorn 2609 m oder am Drümännler bis Anfang Juni die letzten Sulzschneereste ausgekostet werden können - vorausgesetzt, man nimmt die heisse Spätfrühlingssonne und gelegentliches Skitragen in Kauf.

Beispiele gefällig? Nach diesem Hohelied auf das Skitouren-Eldorado Diemtigtal nun zwei Erlebnisberichte von anspruchsvolleren Touren im hinteren Talbereich.

Rothorn 2410 m Ich erinnere mich noch ganz genau an jenen Sonntag, den 27. Januar 1991. Ein kalter Morgen, gestochen blauer Himmel, zuhinterst im Diemtigtal, auf dem Parkplatz der Grimmialp, 1214 m. Dutzende von Tou- renfahrern machen sich bereit, kontrollieren ein letztes Mal ihr Material - und auf geht 's, Richtung Rauflihorn. Es ist 8 Uhr morgens, alles liegt noch im Schatten. Doch heute haben Bernhard, Fritz, Heinz und ich ein anderes, anspruchsvolleres Ziel vor Augen: das Rothorn, einen Gipfel, von dem ich schon lange geträumt habe. Stolz riegelt er zusammen mit dem markanten Felszahn der Spillgerte das Tal ab, steil erheben sich seine Flanken. Eine prachtvolle Aufnahme in Daniel Ankers und Hans Grossens Buch über die 100 schönsten Skitouren im Berner Oberland hat mich schliesslich auf den Geschmack gebracht und auch meine Kollegen überzeugt, im Diemtigtal einmal die ausgetretenen Pfade zu verlassen und zu neuen Ufern aufzubrechen.

Während die Masse der Tourenfahrer das Rauflihorn in Angriff nimmt, sind wir im Aufstieg zum Wildgrimmi bald alleine. Zuerst geht es auf steiler Spur den Wald hinauf, bis wir offeneres Gelände erreichen. Schnei-dende Kälte, tiefer Pulverschnee, stahl- blauer Himmel. Bald lichtet sich der Wald, das Gelände wird etwas flacher, und nun liegt der nach oben steiler werdende Aufstieg zum Sattel ( 2224 m ) zwischen Rothorn und Spillgerte gut sichtbar vor uns. Rechter Hand ragt markant der Felszahn der Spillgerte zum Himmel. Erinnerungen an meine Besteigung der Dent du Géant im Mont-blanc-Massiv vor über 20 Jahren werden wach. Die Szenerie ist alpin, ruppig, die Spur wird steiler. Die letzten Bäume haben wir schon längst hinter uns gelassen, und linker Hand erhebt sich eindrücklich das Rothorn mit seiner beeindruckenden Westflanke.

Auf der Lücke schalten wir eine längere Rast ein, und unsere Blicke bleiben immer wieder in der steilen Westflanke des Rothorns haften. Wir verfolgen die Aufstiegsspur, montieren die Harscheisen. Nur nicht ausrutschen! Vorsichtig nehmen wird den Schlussaufstieg in Angriff. Er ist jedoch harmloser als befürchtet, die Verhältnisse sind ausgezeichnet. Ein erster Tourenfahrer zeichnet bereits seine Spur in den Steilhang. Elegant schwebt er nach unten, ein Das Spillgerten-Couloir liegt hinter uns, in der Bildmitte das Rothorn.

Routinier, der sich zum Dessert gleich noch das Spillgerte-Couloir vornimmt. Nach gut dreistündigem Aufstieg erreichen wir den Gipfel. Welch ein herrliches Gefühl, das Rauflihorn liegt zu unseren Fussen. Dort Dutzende von Tourenfahrern, hier oben kaum zehn Skibergsteiger, die das eindrückliche Panorama geniessen.

Eine Stunde später, rund 500 Höhenmeter tiefer im Wildgrimmitäli. Dankbarer Blick zurück in die Westflanke, bei guten Verhältnissen wie heute ein skifahrerischer Leckerbissen. Bis zu 40 Grad steil, tiefer, noch kaum verfahrener Pulverschnee, weder Abrutsch- noch Lawinengefahr. Entspannung und Erleichterung, die Schwierigkeiten liegen hinter uns. Ein letzter Blick auf den stolzen Gipfel des Rothorns, dann nehmen wir endgültig Kurs Richtung flacheres Gelände, und der Alltag hat uns bald wieder eingeholt - bis zur nächsten Skitour im Diemtigtal.

Männliflue 2652 m Die Männliflue ist nicht nur der höchste Punkt des Diemtigtales - der tiefste befindet sich in der nordöstlichen Ecke an der Simme auf 640 m - und ein bekannter Aussichtsberg, sondern auch von stattlicher Erscheinung. Dies gilt vor allem von seiner Südseite, und zwar dann, wenn die steile Gipfelkuppe mit Schnee bedeckt ist und im Sonnenlicht gleisst. Dann steht die Männliflue trotz ihres etwas schweizerisch-biede-ren Namens den markanten, exotischen Vulkanen Südamerikas in keiner Weise nach. Vom Steibode zuhinterst in der Südostecke des Diemtigtales zeichnet sich die Männliflue majestätisch am Horizont ab, ziemlich abweisend und in scheinbar unerreichbarer Entfernung. Ist der höchste Berg des Diemtigtales überhaupt ein idealer Skiberg?

Ja, er ist es, und zwar vor allem im Frühling. Mit der wachsenden Beliebtheit des Ski-tourenfahrens - der Boom scheint ungebrochen -, der besseren Technik und Ausrüstung werden in den letzten Jahren auch von durchschnittlichen Tourenfahrern immer steilere und längere Routen in Angriff genommen. Die Männliflue, vor 20 Jahren nur selten mit Skiern bestiegen, ist heute zu einem beliebten Klassiker geworden. An schönen Wochenenden kann es schon vorkommen, dass zwanzig bis dreissig Skibergsteiger an der Männliflue unterwegs sind. Die Besteigung des höchsten Berges des Diemtigtales bleibt aber nach wie vor eine relativ anspruchsvolle Tour, die nur bei sicheren Verhältnissen unternommen werden kann. Für den Aufstieg ist mit gegen 4 Stunden zu rechnen, und der Gipfelhang ist steil und vor allem anstrengend, da er nach Südosten gerichtet und somit voll der Morgensonne ausgesetzt ist; zuoberst beträgt die Hangneigung 38 Grad. Die ersten Schwünge vom exponierten Gipfel brauchen schon etwas Mut, dafür wird man aber meistens mit herrlichem Sulzschnee bis ins Tal belohnt. 12. April 1992. Fritz, Konrad und ich machen uns im Fildrich, der Chilei, auf 1353 m Höhe zum Aufstieg bereit. Es ist 6.30 Uhr morgens und noch bitter kalt, aber ein strahlender Frühlingstag kündigt sich an. An den Südhängen sind nur noch spärliche Schneereste auszumachen, aber im Steibode liegt noch viel Schnee. Zuerst geht es Im mittleren Teil der Abfahrt der Männliflue auf guter Skispur Richtung Drümännler und Gsür, dann folgen relativ steile Hänge zum Mittelberg 1764 m. Stolz erhebt sich im Hintergrund die Gipfelkuppe der Männliflue. Linker Hand die Galmschibe, die bereits praktisch schneefrei ist. Nach einer kurzen Rast steigen wir Richtung Obertal weiter, auf harter Spur, die den Einsatz von Harscheisen erfordert und die ersten Schweisstropfen kostet. Auf etwa 2200 m Höhe schalten wir eine letzte Rast ein. Es ist kurz vor 9 Uhr, und die Sonne brennt bereits unbarmherzig vom Frühlingshimmel. Wir sind nicht alleine; vielleicht zwei Dutzend weitere Tourenfahrer haben sich ebenfalls die Männliflue als heutiges Ziel vorgenommen. Bald folgt das steile, nach Südosten gerichtete Gipfelcouloir. Die Spur ist dieses Jahr gut angelegt, der Schweiss rinnt trotzdem von der Stirne, der Hang will und will nicht enden. Jeder steigt in seinem Rhythmus hoch. Jetzt der Ausstieg in den steilsten, oberen Teil des Gipfelhangs, und nach rund 3 V4 Stunden Aufstieg stehen wir auf dem höchsten Berg des Diemtigtals.

12 Uhr, am Stammtisch im Gasthaus Horboden, vor einem . Berichterstattung an Heinz Neukomm nach gelungener Tour. Ja, heute war es so, wie es immer sein sollte. Ein Prachtstag, griffige Spur, schönster Sulzschnee vom Steinmannli auf dem Gipfel bis zur Autotür. Der erste Teil der Abfahrt vom Gipfel: ausgesetzt, steil, volle Konzentration notwendig. Aber nachher: herrliche Hänge, wo man die Skis laufen lassen kann, und dann die letzten Sulzschneeflecken bis ins Tal. Die Männliflue, ein idealer Skigipfel, der wirklich alles bietet: relativ langer Aufstieg, der ein gewisses Engagement erfordert; steiler Gipfelhang, der Konzentration verlangt; herrliche Aussicht, die weitherum ihresgleichen sucht; höchster Berg des Diemtigtals, was für wichtig ist; herrliche Gipfelform, besonders attraktiv für ( Ästhetiker ); und schliesslich meistens gute Schneeverhältnisse, die noch das Pünktchen auf das i setzen.

Schlussgedanken Der Titel

Literaturangaben SAC-Skitourenführer: D. Anker, R. Schnegg, F. Labande: Alpine Skitouren 4: Waadt, Freiburg, Berner Alpen. Bern 1994 F. Labande: Ski de randonnée, Ouest-Suisse. Genève 1986 D. Anker, H. Grossen: L' Oberland bernois à skis. Paris 1990 D. Anker, F. Labande: Skitouren Schweiz, Band I, Berner Oberland, Wallis. Innsbruck 1991 Entwicklungskonzept 2005 Bergregion Thun-Innerport. Heimberg 1993 Gemeindeverwaltung Oey-Diemtigen: Diverse Unterlagen zum Diemtigtal

der Schweizer Alpen im Jahr 1992/93

Unverminderter Längenschwund, ausgeglichener Massenhaushalt im Jubiläumsjahr der Gletscherkommission Auszug aus dem 114. Bericht der Gletscherkommission der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften ( GK/SANW ) Markus Aellen, GK/SANW und Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ( VAW/ETHZ ) 207 Einleitung Für die Schweizerische Gletscherkommission war 1993 ein besonderes Jubiläumsjahr. Mit dem hundertsten Jahrestag ihrer Gründung hat die Kommission auch den 125. Geburtstag des ihr vorangegangenen Gletscherkollegiums feiern und den Forstdiensten der Gebirgskantone für hundert Jahre Mitarbeit bei den Gletscherbeobachtungen danken dürfen. Als Auftakt zu den Feierlichkeiten ist im Juni an einer Vernissage im Gletschergarten Luzern ein Schnee-und Gletscher-Lexikon vorgestellt und am ersten Seminar mit den Gletscherbeobachtern in Gletsch das Dienstjubiläum der Forstdienste gefeiert worden. Die eigentliche Geburtstagsfeier hat im September als wissenschaftliches Symposium im Rahmen der 173. Jahresversammlung der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften ( SANW ) in Verbier stattgefunden. Sie gab u.a. Gelegenheit zu einem Rückblick auf die Geschichte der Gletscherkommission und der ab 1874 jährlich erfassten Gletscherveränderungen in den Schweizer Alpen ( s. Quellenangaben ).

Rosenlauigletscher Die Ansicht aus einem zeitgenössischen Album zeigt den Gletscher kurz vor ( oder nach ) seinem letzten Hochstand um 1846 nahe am Eingang der Rosenlauischlucht, rund 1 km vor dem heutigen Zungenende stir-nend ( nach einer Vorlage von A. Winterlin, Katalog Nr. RL 49.21/22 in Zumbühl & Holzhauser 1990 ).

Abb. 2-5 Rosenlauigletscher Auf den Ansichten vom 5.9.1986 ( 2, 3 ) ist der Endstand des 1980er-Ver-stosses festgehalten. Die aufgewölbte, grossenteils schuttfreie Zungenstirn im Talgrund und die weit vorgeschobenen, in Séracs über die Plattenschüsse am Fuss des Wellhorns abbrechenden Eiszungen unterscheiden sich augenfällig von ihrem reduzierten, durch Schwund geprägten heutigen Zustand, der auf den Ansichten vom 6.9.1994 abgebildet ist ( 4, 5 ).

Am 4.September 1893 hat die Gletscherkommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft ( SNG, heute SANW ) das seit 1869 bestehende, von der SNG und dem SAC ( Schweizer Alpen-Club ) gemeinsam bestellte Gletscherkollegium abgelöst und dessen Aufgaben übernommen. Dazu gehörte die jährliche Vermessung des Rhonegletschers, die mit Hilfe der Fachleute im Eidgenössischen Topographischen Büro ( heute Bundesamt für Landestopographie L+T ) seit 1874 im Gang und hauptsächlich vom SAC finanziert war. Die Kommission hat sie als eine ihrer Hauptaufgaben bis 1922 weitergeführt. Infolge krisenbedingter Sparmassnahmen hat sie dieses aufwendige Messprogramm aufgeben müssen, um ihre weiteren Aufgaben erfüllen zu können. Dazu gehören vor allem die jährlichen Erhebungen und Berichte über die Veränderungen der Gletscher in den Schweizer Alpen, wobei in erster Linie die Längenänderung erfasst wird. Diese Erhebungen und Berichte hatte der Limnologe A. Forel 1880 auf privater Basis im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Gutachter des Bundesgerichts im Procès du Léman begonnen. Die Gletscherkommission hat sie seit 1893 wei- tergeführt als eine ihrer Hauptaufgaben, die sie heute noch im Sinne einer Landesaufnahme wahrnimmt und nur dank der stetigen Mitarbeit der Forstdienste und zahlreicher weiterer Institutionen, namentlich der Landesvermessungsdienste, anderer Bundesämter und Kraftwerkgesellschaften, sowie einzelner Privatpersonen zu erfüllen vermag.

Stand und Veränderungen der Gletscher in den Schweizer Alpen werden jeden Herbst erfasst, meistenteils durch Messun- gen im Gelände, teils auch mittels Luftbildaufnahmen. Diese Beobachtungen liefern die Datengrundlagen für das zweiteilige Forschungsprojekt Gletscherveränderungen, dessen Hauptergebnisse in den Gletscherberichten jährlich veröffentlicht werden. Im Herbst 1993 sind die Daten für den 114. Bericht erhoben worden an einem Messnetz, das dem Teilprojekt Längenänderung der Gletscherkommission zugrunde liegt und derzeit 121 Gletscherzungen umfasst. Dazu gehört auch rund ein Dutzend Gletscher, auf denen für das Teilprojekt Massenhaushalt und Gletscherbewegung der VAW zusätzliche Messungen durchgeführt werden. Die beiden Messnetze sind im Hydrologischen Atlas der Schweiz ( Blatt 3.1 ) beschrieben.

Der vorliegende 114. Bericht ergänzt die Reihe der Gletscherberichte, die als Kurzfassung in der Zeitschrift DIE ALPEN veröffentlicht sind, mit den Hauptergebnissen des Beobachtungsjahrs 1992/93. Die Reihe der erweiterten Berichte, die als doppelbändi-ges Jahrbuch der Gletscherkommission mit zusätzlichen Zahlentabellen und Graphiken sowie ergänzenden Angaben zu einzelnen Gletschern ausgestattet sind, hat die VAW kürzlich ergänzt mit dem 111. und 112. Bericht für die Jahre 1989/90 und 1990/91.

Der Gletscherschwund in den Schweizer Alpen, der nach zwei Jahrzehnten vorwiegenden Gletscherwachstums ab 1985 von Jahr zu Jahr stärker in Erscheinung getreten ist, hat seit 1991 mit merklich nachlassender Intensität weiter angedauert. Ungemein grosse Niederschlagsmengen führten im Berichtsjahr nicht zu einem entsprechenden Zuwachs an Gletschermasse, da überdurchschnittliche Sommertemperaturen ebenso starken Abtrag bewirkten. So ergab sich im Massenhaushalt der Gletscher zwar eine nahezu ausgeglichene Jahresbilanz, der Dicken- und Längenschwund der Gletscherzungen jedoch hat sich unvermindert fortgesetzt.

Witterung und Klima Witterung In klimatischer Hinsicht unterscheidet sich das ausgesprochen warme und überaus nasse Berichtsjahr vor allem durch viel grössere Niederschlagswerte, die den Normalwert meistenorts weit, manchenorts sogar extrem weit überstiegen, vom Vorjahr mit ziemlich normalen und von den vorangehenden Jahren mit unternormalen Jahressummen. Die Temperaturen lagen im Berichtsjahr wie seit gut einem Jahrzehnt häufiger über dem Normalwert als darunter. Bei kürzerer Dauer und geringerer Intensität der Sommerhitze blieb der Wärmeüber- schuss gesamthaft jedoch wesentlich kleiner als im extrem warmen Vorjahr. Der Winter war nach kühlem und sehr nassem Beginn zeitweise überaus mild und trocken. Im Frühjahr und Sommer lösten sich kühle Niederschlagsperioden und warme Trockenperioden in vielfachem Wechsel ab. Der kühle und meistenorts sehr nasse Herbst ging mit frühen Schneefällen vorzeitig zu Ende.

Der Witterungsverlauf des Berichtsjahrs vom September 1992 bis Oktober 1993 ist veranschaulicht in Fig. 1 auf den Seiten 222 bis 223 anhand der folgenden Beispiele: a ) Tagesmittel der Lufttemperatur auf Jungfraujoch ( 3580 m ü.M. ), b ) Tagesmenge des Niederschlags auf dem Säntis ( 2490 m ü.M. ) und c ) Meereshöhe der Nullgradisotherme über Payerne ( gemäss täglicher Radiosondierung um 12 Uhr ). Graphisch dargestellt sind die aktuellen Werte, als Ver-gleichsgrösse bei den Temperaturreihen auch die langjährigen Mittelwerte.

Das wechselhafte, vorwiegend durch Wärme und Nässe geprägte Wettergeschehen im hydrologischen Jahr 1992/93 ist kurz und bündig beschrieben in den Überschriften der monatlichen Witterungsberichte der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt ( SMA ):

1992 Oktober:

Tiefdruckparade über Mitteleuropa.

November:

Regenzeit.

Dezember:

Aus dem Tief in das Hoch.

1993 Januar:

Winterliche Kälte weicht rasch dem Vor- frühling.

Februar:

Wintereinbruch kurz vor Frühlingsbe- ginn.

März:

Vom Winter in den Frühling und wie- der zurück.

April:

Launenhaft und warm.

Mai:

Sehr warm und trotz vieler Gewitter überwiegend trocken.

Juni:

Nur im ersten Monatsdrittel Sommer- wetter.

Juli:

Niederschlagsrekorde und massive Temperaturschwankungen.

August:

Hochsommerlich warm und sonnig mit herbstlich kühlem Ende.

September:

Im Süden und Westen trüb und sehr nass.

Sie bringen zum Ausdruck, dass in den verschiedenen Landesteilen zeitweilig gegensätzliche Verhältnisse auftraten. So war es im Süden und Westen mehrmals, vor allem im April und September, viel zu nass, im Norden und Osten dagegen deut- lieh zu trocken. Umgekehrt brachten im Juli starke Gewitter den östlichen Landesteilen vielfach die grössten Niederschlagssummen dieses Monats in den letzten hundert Jahren, wogegen im Westen und Süden unterdurchschnittliche Werte zu verzeichnen waren.

Für das Massenhaushaltsjahr der Gletscher im Aletschgebiet ergibt sich aus den Tagesbilanzen über den Wasserhaushalt im Einzugsgebiet der Massa folgender Ablauf:

Die Zuwachsperiode vom 26.September bis 20. Mai dauerte wie im langjährigen Durchschnitt 239 Tage, begann und endete jedoch 10 Tage vor dem Normaltermin. Frühe Schneefälle brachten bis Mitte Dezember überdurchschnittlichen Zuwachs, den die Niederschlagsarmut des Hochwinters bis Ende März auf normale Werte zurückführte. Nach erneutem Zuwachs blieb die Mächtigkeit der Winterschneedecke ab Anfang April bis weit in den Sommer hinein deutlich über dem normalen Wert.

Die Schwundperiode vom 21. Mai bis 12. September war mit einer Dauer von 114 Tagen fast zwei Wochen kürzer als im Durchschnitt und endete somit rund drei Wochen vor dem Normaltermin. Nach frühem Beginn und zeitweiligen Unterbrüchen im Juni und Juli verlief die Schneeschmelze einigermassen normal, bis die Hitzeperiode im August die bis dahin übermässigen Winterschneereste in der ersten Monatshälfte auf das durchschnittliche Mass abbaute und in der zweiten mehr oder weniger restlos verflüssigte. Nachdem sich im September Niederschlag und Abfluss zunächst weitgehend ausgeglichen hatten, gelangten die starken Niederschläge in der zweiten Monatshälfte nur noch teilweise zum Abfluss, womit sich bereits erste Rücklagen für das Haushaltsjahr 1993/94 ergaben.

Der Jahreszyklus vom 26. September 1992 bis 12. September 1993 war demzufolge rund zwei Wochen kürzer als im langjährigen Durchschnitt und gegenüber dem normalen Anfangs- und Endtermin deutlich vorverschoben.

Klima Das Klima des Berichtsjahres ist in Fig. 2 auf Seite 224 veranschaulicht durch die Grossen Jahresniederschlag und Sommertemperatur, die den Massenhaushalt der Gletscher massgebend bestimmen. Sie sind dargestellt durch ihre Abweichung vom Normalwert, die für 110 Stationen des Nieder- schlagsmessnetzes und für 56 Stationen des automatischen Temperaturmessnetzes der SMA als statistische Indexzahl berechnet und gemäss diesem Index den Klassen geringer, starker oder sehr starker Abweichung nach oben ( positiv ) oder nach unten ( negativ ) zugeteilt ist. Aufgrund der klassierten Werte sind die Zonen gleicher Abweichung abgegrenzt und in vereinfachender Weise wiedergegeben. Da sich beim Jahresniederschlag fast ausschliesslich positive und vielfach überaus grosse Abweichungen ( Indexwerte über 3, in einzelnen Fällen über 5 ) ergaben, sind auch die Zonen +3 und +4 ausgeschieden oder wie die Werte der Klasse +5 durch besondere Signaturen angezeigt. In einer normal verteilten Stichprobe mit 1000 Einzelwerten enthalten die Klassen -3 und +3 ( Indexzahlen zwischen 3 und 4 ) je 18, die Klassen -4 und +4 ( Indexzahlen zwischen 4 und 5 ) je 4 Einzelwerte. In einer Zeitreihe mit Jahreswerten sind demgemäss Werte der Klasse +4 im Durchschnitt etwa einmal in 250 Jahren zu erwarten und Werte der Klasse 5 als Jahrtausendereignis zu betrachten. Die Terminologie von Uttinger ( 1966 ) bezeichnet Werte der Klasse +3 als « ungewöhnlich ), solche der Klasse +4 als ( ausserordentlich » gross.

Die Niederschlagssummen von Oktober 1992 bis September 1993 schwanken ausserordentlich stark von unternormalen bis zu extrem hohen Werten und ebenso von Ort zu Ort ( Fig.2a ). Im Gegensatz zum Vorjahr mit mehrheitlich normalen Werten zeigen sie ein vielfältig verschlungenes Verteilungsmuster. Viel zu trocken war es ausser im Südtessin nur in Nordbünden. Normale Werte traten im Alpenraum von Nordbünden bis ins Engadin und Tessin auf, ebenso im föhnexponierten Gebiet zwischen Reusstal und Haslital. Extrem hohe Werte waren grossräumig verbreitet von der Westschweiz bis zum Quellgebiet des Rheins, in der Ost- und Nordschweiz dagegen begrenzt auf einzelne Regionen wie das Silvretta- und Säntisgebiet nebst weiteren Gebieten am Rand oder ausserhalb der Alpen.

Viel ausgeglichener und regelmässiger verteilt als der Jahresniederschlag war die durchschnittliche Lufttemperatur von Mai bis September 1993, die den Normalwert durchwegs knapp bis sehr weit überschritt ( Fig.2b ). Innerhalb normaler Grenzen blieben die Sommertemperaturen nur im Süd- wallis und in einer schmalen Zone, die den Bereich der hohen Niederschlagswerte von der Westschweiz zum Nordtessin durchzieht. Im übrigen Alpengebiet war es meistenteils wärmer als normal, ausser in den westlichen und nördlichen Randgebieten im Bereich der viel zu warmen Zonen am Genfersee und in der Nordschweiz. In den Zonen mit normaler Temperatur befinden sich das Monte-Rosa- und das Finsteraarhornmassiv mit den bedeutendsten Gletschermassen der Schweizer Alpen.

Gletscherveränderungen Massenhaushalt Im Gegensatz zum Längenschwund hat sich der Massenschwund seit 1991 deutlich abgeschwächt. Aus den Beobachtungen oder Berechnungen, mit denen die Massenänderung einzelner Gletscher ermittelt wird, hat sich im Haushaltsjahr 1992/93 in allen Fällen eine nahezu ausgeglichene Bilanz ergeben. Ergiebige Schneefälle am Winteranfang und im Frühjahr, aber auch wiederholte Kälteeinbrüche in der ersten Hälfte des Sommers ergaben zeitweise überdurchschnittlichen Zuwachs, den die intensive Schmelzung in der hochsommerlichen Wärmeperiode so weit aufzehrte, dass die Gletscher bis Ende August sehr stark ausaperten. Mit den Septemberniederschlägen begann sich in den höheren Lagen eine Neuschneedecke zu bilden, die sich im Laufe des Oktober bis unter die Waldgrenze, in der Ostschweiz vorübergehend sogar bis in die Niederungen ausbreitete.

Den Witterungsverhältnissen entsprechend verlief der vorgängig beschriebene Jahresgang im Wasserhaushalt des Massagebiets während der Zuwachsperiode und in der ersten Hälfte der Schwundperiode meistens innerhalb des normalen Schwankungsbereichs, aber deutlich über dem Mittelwert. Die grössten Abweichungen traten wie im Vorjahr zu Beginn und am Schluss des Bilanzjahrs auf, jedoch in gegensätzlichem Sinn. Die Abweichungen vom normalen Herbstzuwachs glichen sich jeweils im Laufe des Winters aus, indem der Rückstand im Herbst 1991 durch Starkniederschläge am 21 ./22. Dezember überkompensiert, das Übermass im Herbst 1992 durch Niederschlagsarmut von Mitte Dezember bis Ende März allmählich auf das Normal- mass reduziert wurde. Das einzelne Ereignis im Dezember 1991 brachte dem Massagebiet mehr Niederschlag ( 300 mm ) als die dreieinhalb Monate vom 12. Dezember 1992 bis 31. März 1993 ( 245 mm ). Die Abweichungen am Sommerende waren massgebend für das gegensätzliche Ergebnis der Jahresbilanzen. Die überaus intensive Schmelze, die im Hochsommer 1992 auch die höchstgelegenen Firnregionen erfasste, führte zu einem erheblichen Massendefizit, obwohl sie durch Schneefall im September zunächst unterbrochen, dann vorzeitig beendet wurde. Noch früher, rund drei Wochen vor dem Normaltermin, ging die Schmelzperiode 1993 bei nahezu ausgeglichenem Stand der Jahresbilanz zu Ende. Da die Rücklagen aus dem Winter Ende August weitgehend aufgezehrt waren und in den folgenden drei Wochen Niederschlag und Abfluss sich die Waage hielten, ergab sich in der Bilanz über das hydrologische Jahr ein bescheidener Massenzuwachs erst aus den ergiebigen Niederschlägen, die in der letzten Septemberwoche vielerorts Schadenhochwasser verursachten.

Durch Messungen an Pegelstangen wird der Firnzuwachs oder Eisabtrag einzelner Gletscher an mehreren Stellen direkt ermittelt und daraus die Massenänderung des Gletschers in den einzelnen Höhenstufen und gesamthaft berechnet als Wasserwert ( mit einem mittleren Raumgewicht des Eises von 0,9 g/cm3 und entsprechend dem durch Dichtemessungen im Nährgebiet ermittelten Raumgewicht des Firnzuwachses ). Die Ergebnisse dieser glaziologischen Bilanzen zeigen wie die hydrologische Bilanz des Massagebiets ein deutliches Nachlassen des Schwundes in den letzten drei Jahren. Die Masse des Griesgletschers im Äginental nahm im Bilanzjahr 1990/91 um 149 cm Wasserwert ab, in den beiden letzten Jahren um 93 bzw. 23 cm, die Masse des Silvrettagletschers entsprechend um 113,78 bzw. 5 cm. Demgemäss hat der Massenschwund im südlichen Alpengebiet zwar deutlicher nachgelassen, blieb jedoch weiterhin stärker ausgeprägt als in den zentral-und nordalpinen Regionen.

In diesem Bericht fehlen die üblichen Angaben über Volumen- und Dickenänderungen im Zungengebiet der Aaregletscher, da der ausführliche Bericht über die Vermessungen 1993, die wie gewohnt durch das Vermessungsbüro Flotron im Auftrag der Kraftwerke Oberhasli ausgeführt wurden, noch nicht vorliegt. Die luftphotogrammetri- sehe Vermessung einzelner Querprofile im Zungengebiet des Grossen Aletschgletschers hat ergeben, dass sich die Gletscheroberfläche am Ausfluss des Konkordiaplatzes im Berichtsjahr durchschnittlich um 3,7 m und seit 1991 um rund 10 m abgesenkt hat. Fast doppelt so gross war der Dickenschwund im Profil Aletschwald ( beim sogenannten Silbersand ), wo die Gletscherzunge seit 1991 um rund 19 m, im Berichtsjahr um gut 7 m dünner geworden ist. An dieser Stelle, heute rund 0,3, vormals 3 km vom Zungenende entfernt, hat sich die Eisdicke seit 1880 um gut 300 m vermindert auf mindestens 50 bis höchstens 100 m.

Im Berichtsjahr hat die Gletschermasse der Schweizer Alpen trotz ausserordentlich grossem Niederschlagsangebot keinen Zuwachs erfahren. Überdurchschnittlicher Zuwachs im Winter ist durch ebensogros-sen Abtrag im Sommer ausgeglichen worden, die Sommerniederschläge sind grossenteils bei hohen Temperaturen direkt abgeflossen. Die ausgeglichene Bilanz ist also bei hohen Umsatzmengen zustande gekommen. In bezug auf den Massenhaus- Abb. 6 Vedreit da Camp ( Paradisino ) Der Längenzuwachs ist wie im Vorjahr durch Anlagerung von Lawinenschnee am Zungenende halt der Gletscher hat ein grosser Aufwand einen nichtigen Ertrag abgeworfen. In bezug auf den Wasserhaushalt der vergletscherten Einzugsgebiete dagegen war das Berichtsjahr mit ergiebigem Schmelzwasserabfluss und beträchtlichem Niederschlags-abfluss ein sehr ertragreiches Jahr für die Wasserkraftwerke, die ihre Speicherkapazitä-ten zum Teil bis aufs äusserste ausnutzen mussten, um die Starkregen im September aufzufangen. Andererseits hat die starke Ausaperung wiederum den Sommerbetrieb der Skianlagen auf den tiefergelegenen Gletschern erheblich eingeschränkt.

Gletscherbewegung Infolge der ungünstigen Schnee- und Wetterverhältnisse im Herbst 1993 ist die Vermessung der Pegelnetze auf den Gletschern im Mattmarkgebiet und auf dem Glacier de Giétro unterblieben. Die Messungen an den Steinreihen auf dem Glacier de Corbassière und die Registrierung der Fliessbewegung vom Juli bis November an der Zunge des zustande gekommen, was auf dem Farbbild vom 12.9.1993 deutlich erkennbar ist ( deutlicher als auf der Vergleichsansicht vom 12.9.1992 im 113. Bericht ).

Abb. 7-9 Birchgletscher Trümmer eines Eisabbruches vom Fuss der Bietschhorn-IMordwand sind am 18.12.1993 bis in den Talgrund bei Blatten im Lötschental abgestürzt. Die Gesamtansicht zeigt die Sturzbahn im Februar 1990 mit den Spuren und Ablagerungen einer Schneelawine ( 7 ). Die Teilansicht vom 22.7.1994 erfasst den am Bietschhorn hängenden obersten Teil des Gletschers ( 8 ), der fast ringsum durch die Bruchflächen der Bergschründe, Randklüfte und Abbruchwände oder der Scherspalten an der Sohle der steilen Eiszunge begrenzt ist. Da von diesem Hängegletscher

wird seine Bewegung erfasst durch regelmässig wiederholte elektronische Distanzmessungen ( 9 ) von einem Fixpunkt in Weissenried ( unterhalb der Bildmitte ) zu den hinter der Abbruchkante in den Gletscher eingepflanzten fünf Reflektoren ( z.B. dem im Vordergrund ).

Glacier de Giétro ergaben sehr niedrige Geschwindigkeitswerte, die von den Werten der Vorjahre wenig abweichen.

Die Steinreihen Panossière und Tsessette auf dem Corbassière werden seit 1967 vermessen. Die mittlere jährliche Geschwindigkeit hat sich beiderorts bis 1978 ziemlich gleichmässig verlangsamt von anfänglich 45 bzw. 35 m/Jahr auf 35 bzw. 30 m/Jahr, in den beiden folgenden Jahren fast sprunghaft beschleunigt auf 70 bzw. 45 m/Jahr und seither allmählich wieder verlangsamt auf die früheren Minimalwerte. Da sich die Eisdicke wenig verändert hat, ist aufgrund ihres starken Einflusses auf die Gletscherbewegung weiterhin mit langsamen Fliessgeschwindigkeiten zu rechnen. Infolge des nachlassenden Eiszuflusses zum Zungenende ist zu erwarten, dass das Längenwachstum auch bei diesem Gletscher nicht mehr lange andauern wird.

Die registrierende Bewegungsmessanlage ( Kryokinegraph ) am Giétro ist 1968 ein- gerichtet worden ( vgl. Bildreportage im 113. Gletscherbericht ). Die jahreszeitlich registrierten Geschwindigkeiten haben sich von Jahr zu Jahr jeweils in nahezu gleichem Masse verändert wie die an den Pegelstangen ermittelten Jahresgeschwindigkeiten, die in den letzten zehn Jahren ebenfalls von den höchsten auf die niedrigsten Werte der Beobachtungsreihe abgesunken sind ( vgl. 113. Gletscherbericht ).

Längenänderung In ihrem Jubiläumsjahr haben die Beobachter der Kommission die Unterlagen für den 114. Gletscherbericht gesammelt. Ungünstige Schnee- und Wetterverhältnisse im Spätsommer und Herbst 1993 haben mancherorts die Messungen erheblich behindert, wenn nicht ganz verhindert. Von den 121 Gletscherzungen des Beobachtungsnetzes sind 84 beobachtet und 79 statistisch verwertet worden. In 6 Fällen ist ein Längenzuwachs, in den übrigen 73 Fällen ein Längenschwund zu vermelden. Im Vorjahr sind unter den 106 erfassten Gletscherzungen 94 schwindende, 7 wachsende und 5 stationäre gezählt worden. Der Anteil der wachsenden Gletscher hat sich somit unbedeutend von 7 auf 8, der Anteil der schwindenden geringfügig von 89 auf 94 Prozent erhöht. Im Durchschnitt hat sich im Berichtsjahr aus 55 Messwerten ein Längenschwund um 12,2 m ergeben, etwas mehr als im Vorjahr aus 84 Messwerten.

Von den wachsenden Gletschern des Berichtsjahrs sind ein grosser ( Mont Durand ), ein mittelgrosser ( Rossboden ) und ein kleiner ( Paradisino ) bereits im Vorjahr vorgerückt. Zwei grosse ( Zmutt und Corbassière ) und ein mittelgrosser ( Tseudet ) haben Tabelle 1 Längenänderung der Gletscher - Zusammenfassung 1990/91 bis 1992/93 Klassen Anzahl Gletscher und Prozentanteil der Klassen 1990/91 1991/92 Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1992/93 Anzahl Prozent Beobachtungsnetz 121 121 121 nicht beobachtet 12 12 371 beobachtet 109 109 84 nicht klassiert 3 52 Stichprobe 109 100,0 106 100,0 79 100,0 wachsend 8 7,3 7 6,6 63 7,6 stationär 1 0,9 5 4,7 schwindend 100 91,8 94 88,7 734 92,4 Mittlere Längenänderung Mittelwert -12,4 m -11,7 m -12,2 m Anzahl Werte 89 84 56 5 Klassierung 1992/93:

Den Klassen zugeordnet sind folgende durch ihre Ordnungsnummer ( Tabelle )2 bezeichnete Gletscher:

1 6 8 9 12 13 16 29 30 31 32 41 44 45 46 55 66 67 72 73 74 77 78 79 80 81 83 84 85 88 91 107 108 112 113 114 115 116.

2 Ergebnis unsicher: 68 69 70 71 104.

3 15 35 38 40 101 105.

4 1 2 3 4 5 7 10 11 14 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 33 34 36 37 39 42 43 47 48 49 50 51 52 53 54 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 75 76 82 86 87 89 90 92 93 94 95 96 97 98 99 100 102 103 106 109 110 111 117 118 119 120 Cr.

5 Im Durchschnittswert sind die Ergebnisse von 23 Gletschern nicht berücksichtigt:

- Zahlenwert für mehrere Jahre: 33 82Einwirkung eines künstlichen Sees: 3 50Zahlenangabe ungenau oder fehlend: 2 7 10 17 37 43 47 48 49 56 58 65 75 89 99 106 110 119 120.

einen früheren Vorstoss nach ein- oder mehrjährigem Unterbruch fortgesetzt. Von den wachsenden Gletschern des Vorjahrs sind im Berichtsjahr je zwei zurückgeschmolzen ( Fiescher und Turtmann ) oder nicht beobachtet worden ( Kessjen und Pizol ).

Die grössten Schwundbeträge sind am Lavaz ( 386 m in 4 Jahren ), Moming ( 80 m ), Oberen Grindelwald ( 60 m ) und Roseg ( 47 m ) ermittelt worden. Beträchtlich verkürzt ( um 38 m ) hat sich auch der Suretta, der wie der Lavaz zuweilen durch grosse, am Zungenende abgelagerte Schneelawinen verlängert wird ( beispielsweise 1990/91 um 48 m ).

Die Ergebnisse des Berichtsjahrs sind in Tabelle 1 zusammengefasst und mit den Ergebnissen der beiden vorangehenden Jahre verglichen. In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der 113. und 114. Messkampagne für jeden Netzgletscher einzeln aufgeführt. Fig. 3 ergänzt Tabelle 2 mit einer geographischen Übersicht für das Berichtsjahr. In Tabelle 2 Längenänderung der Gletscher in den Schweizer Alpen 1992/93 Nr. a ) Gletscher Kt.

b ) Längenänderung in Metern 1991/92 1992/93 c ) c ) Höhe m ü.M.

1993 d ) Messdatum Tag, Monat 1991 1992 1993 Einzugsgebiet der Rhone ( II ) 1 Rhone VS 10 12 2169 92 0.08.

22.08.

4.09.

2 Mutt VS 7 - X 2242 10.08.

23.08.

1.09.

3« Gries VS 18,2 X 2384,8 10.09.

18.09.

1.09.

4« Fiescher VS + 7,4 16,4 1675,4 8.09.

11.09.

31.07.

5« Grosser Aletsch VS 18 - 25,8 1550,9 20.08.

18.09.

21.09.

106« Mittelaletsch VS 8 X 2283,5 5.09.

18.09.

21.09.

6 Oberaletsch VS n n 2143,5 n n n 7e Kaltwasser VS + 0,6 X 2660 11.09.

17.09.

1.09.

8 Tälliboden VS 2,3 n 2631,0 1.10.

1.10.

n 9 Ofental VS - 42,22 n 2692,6 1.10.

1.10.

n 10 Schwarzberg VS 5,0 - X 2651,7 92 11.09.

18.09.

20.10.

11« Allalin VS - 63,0 - 20 2311,8 11.09.

18.09.

20.10.

12 Kessjen VS + 11,6 n 2871,6 3.10.

30.09.

n 13 Fee ( Nord ) VS 5 ca.

n 1920,3 10.09.

28.09.

n 14e Gorner VS - 64,03 12 2106,9 92 20.10.

24.09.

10.10.

15 Zmutt VS 2 + 2 2242 12.08.

24.08.

3.09.

16 Findelen VS - 22,3 n 2483,9 4.09.

18.09.

n 107 Bis VS X n 28.08.

18.09.

n 17« Ried VS 12,3 X 2058,692 30.09.

24.09.

20.10.

18 Lang VS 2,5 7 2034 16.10.

16.10.

9.11.

19« Turtmann VS + 2,5 11,7 2262 18.09.

24.09.

18.09.

20 Brunegg ( Turtmann Ost ) VS 2,7 3,6 2451 18.09.

2.10.

18.09.

21e Bella Tola VS 0,5 5,4 11.09.

9.10.

22.09.

22 Zinal VS 30 ca.

7 2030 27.09.

8.10.

19.10.

23 Moming VS - 29,5 - 80,5 2395 27.09.

8.10.

19.10.

24 Moiry VS 4,2 2 2390 83 9.10.

9.10.

25.09.

25 Ferpècle VS 7,8 6,9 2095 83 4.10.

17.10.

17.10.

26 Mont Miné VS 4,7 6,6 196383 4.10.

17.10.

17.10.

27 Arolla ( Mont Collon ) VS 10,4 14,6 213583 5.10.

17.10.

8.10.

28 Tsidjiore Nouve VS 7,6 6,4 220583 5.10.

17.10.

8.10.

29 Cheillon VS - 60 n 2630 83 23.10.

13.10.

n 30 En Darrey VS 82 n 2490 83 23.10.

13.10.

n 31 Grand Désert VS 7,4 n 2760 25.09.

20.09.

n 32 Mont Fort ( Tortin ) VS 8,4 n 2780 3.10.

15.10.

n 33 Tsanfleuron VS n 62 241769 25.09.

n 2.09.

34« Otemma VS 13,3 - 40,3 2460 18.09.

30.09.

20.09.

35 e Mont Durand VS + 6 + 20 2340 19.09.

1.10.

20.09.

36 e Breney VS - 23,5 - 27,2 2575 18.09.

30.09.

19.09.

37« Giétro VS X - X 2480 ca.

28.08.

9.09.

20.10.

38« Corbassière VS 14 + 9 2169 12.09.

5.11.

2.09.

39« Valsorey VS - 19,0 9,0 2395,4 11.10.

9.10.

12.08.

40 Tseudet VS - 22,3 + 15,5 2436,7 11.10.

9.10.

12.08.

41 Boveyre VS - 37,1 n 2611,7 11.10.

8.10.

n 42 Saleina VS 9,8 5,5 1701,5 16.10.

6.11.

30.09.

108 Orny VS n n n n n 43« Trient VS 15 X 175492 8.10.

7.11.

20.10.

Nr. a ) Gletscher Kt. b ) Längenänderung in Metern 1991/92 1992/93 c ) c ) Höhe m ü. M.

1993 d ) Messdatum Tag, Monat 1991 1992 1993 44 Paneyrosse VD + 0,4 n 19.09.

14.10.

n 45 Grand Plan Névé VS 0,3 n 20.09.

13.10.

n 46 Martinets VD - X n n 25.09.

n 47« Sex Rouge VD - X - X 24.09.

16.08.

19.09.

48 e Prapio VD - 10 5 ca.

26.10.

25.10.

24.10.

49« Pierredar VD X X 6.09.

25.09.

18.08.

Einzugsgebiet der Aare ( la ):

50e Oberaar BE 18,1 3,2 2300,0 22.08.

16.09.

17.08.

51« Unteraar BE - 29,6 - 37,2 1930,5 22.08.

16.09.

17.08.

52 Gauli BE - 21 9 2150 19.09.

30.09.

19.10.

53 Stein BE 7 6 1934 21.09.

25.09.

15.10.

54« Steinlimmi BE 11 - 10 2094 21.09.

25.09.

15.10.

55 Trift ( Gadmen ) BE - X n 167080 22.08.

16.09.

n 56e Rosenlaui BE - X - X 1860 ca.

6.09.

18.09.

18.08.

57 Oberer Grindelwald BE - 50 - 60 19.10.

14.10.

16.10.

58 e Unterer Grindelwald BE X X 21.09.

14.10.

16.10.

59« Eiger BE 15,9 - 17,3 211583 24.09.

17.09.

24.09.

60« Tschingel BE 3,8 2,0 2265 84 25.09.

18.09.

23.09.

61 Gamchi BE 6,4 12,0 1990 5.09.

15.09.

11.10.

109« Alpetli BE 9,2 6,4 2250 12.09.

16.09.

20.09.

110« Lötschberg BE X3 - X n 21.08.

12.08.

62« Schwarz VS 2,5 10,5 2230 91 5.10.

18.09.

17.09.

63« Lämmern VS 7,8 6,0 2522 1.10.

19.09.

18.09.

64« Blümlisalp BE 5,8 17,4 2240 2409.

17.09.

17.09.

111« Ammerten BE 3,7 1,2 2350 ca.

22.10.

27.10.

6.10.

65« Rätzli BE - X - X 2460 9.10.

18.09.

19.10.

112 Dungel BE n n n n n 113 Gelten BE n n n n n Einzugsgebiet der Reuss ( Ib ):

66 Tiefen UR 6,8 n 2500 88 17.09.

18.09.

n 67 Sankt Anna UR 4,9 n 258091 17.09.

18.09.

n 68« Kehlen UR 12,2X 2078 89 11.09.

9.10.

29.07.

69« Rotfirn ( Nord ) UR 12,0X 2031 89 11.09.

9.10.

29.07.

70« Damma UR 8,9X 204464 11.09.

9.10.

2.09.

71« Wallenbur UR nX 223891 9.10.

n 21.09.

72 Brunni UR n n n n n 73 Hüfi UR - 26,42 n 1640 n 9.10.

n 74 Griess UR 2,4 n 2219 4.10.

9.10.

n 75e Firnalpeli ( Ost ) OW 14,52 - X 2165 92 n 17.09.

18.08.

76 Griessen OW - 8,62 2,3 2460 ca.

n 20.08.

20.08.

Einzugsgebiet der Linth/Limmat ( Ic ):

77 Biferten GL n n 1901,291 14.08.

n n 78 Limmern GL 2,0 n 2260 92 25.09.

17.09.

n 114 Plattalva GL + 0,6 n 256592 25.09.

16.09.

n 79 Sulz GL 4,6 n 178592 26.10.

30.09.

n 80 Glärnisch GL n n 2291,691 27.08.

n n 81 Pizol SG + 5,2 n 2699 92 26.09.

26.09.

Nr. a ) Gletscher Kt. b ) Längenänderung in Metern 1991/92 1992/93 e ) e ) Höhe m ü. M.

1993 d ) Messdatum Tag, Monat 1991 1992 1993 Einzugsgebiet des Rheins/Bodensee ( Id ):

82 e Lavaz GR n - 3864 2340 n n 21.09.

83 Punteglias GR X n 2365 91 4.10.

n 84 Lenta GR - 92,22 n 231092 n 21.09.

n 85 Vorab GR 19,0 n 4.09.

30.09.

n 86« Paradies GR - 704,5 1,4 2672,5 18.09.

7.09.

20.09.

87 e Suretta GR - 43,3 - 38 2219,5 11.09.

12.09.

16.09.

115 Scaletta GR n n 20.08.

n n 88 Porchabella GR 10,2 n 2640,4 26.09.

24.09.

n 89 e Verstankla GR 9,5 - X 2390 92 28.08.

27.08.

2.09.

90« Suvretta GR - 13,2 - 14,3 2441,6 30.08.

16.09.

2.09.

91 Sardona SG 7,6 n 2500 92 18.09.

25.09.

n Einzugsgebiet des Inns ( V ):

92e Roseg GR 11,5 - 46,6 2159 13.08.

25.09.

13.10.

93 e Tschierva GR 19,4 - 21,1 2144 13.08.

25.09.

13.10.

94 e Morteratsch GR 6,4 - 24,1 2031 10.10.

30.09.

4.10.

95« Calderas GR 8,5 7,8 2732 1.10.

6.10.

26.08.

96« Tiatscha GR 13 2 2500 5.10.

15.10.

13.10.

97« Sesvenna GR 5,0 5,5 2760 31.08.

24.08.

13.08.

98« Lischana GR 7,3 1,6 2750 17.08.

27.09.

14.08.

Einzugsgebiet der Adda ( IV ):

99e Cambrena GR 11,9 - X 2520 92 4.10.

16.09.

5.10.

100e Palü GR 7,2 7,0 2330 29.10.

27.10.

29.09.

101e Paradisino ( Campo ) GR + 2,8 + 3,5 2825 92 14.09.

12.09.

12.09.

102« Forno GR - 21,6 16,2 2225 10.10.

30.09.

10.11.

116 Albigna GR n n 216391 16.08.

n n Einzugsgebiet des Tessins ( III ):

120 e Corno TI 13,1 - X 2570 92 30.08.

18.09.

1.09.

117« Valleggia TI - 10 6,0 2425 25.09.

16.09.

21.09.

118« Val Torta TI sn 1,5 2540 6.09.

15.10.

31.08.

103« Bresciana TI sn 16,9 2735 24.09.

26.10.

20.09.

119e Cavagnoli TI - 21,3 X 2590 92 11.09.

17.09.

1.09.

104« Basòdino TI 3,3X 2522,4 10.09.

15.10.

11.08.

Cre Croslina TI sn 7,7 2680 18.09.

26.10.

2.09.

105e Rossboden VS + 9,6 + 2,4 1950 11.09.

17.09.

18.11.

Abkürzungen + wachsend st stationär schwindend Allgemeine Bemerkungen:

a ) Ordnungsnummer mit der die Gletscher in Tabelle 1 zitiert sind.

bl Kurzbezeichnung des Kantons, in dem sich das beobachtete Zungenende befindet.

c ) Gilt die Angabe für eine mehrjährige Zeitspanne, ist die Zahl der Jahre angezeigt: -13,42= Schwund um 13,4 m in 2 Jahren. dl Höhenkote des Zungenendes oder des Gletschertors. Ist sie vor 1993 bestimmt, ist das Jahr der Messung angezeigt:

225386 = Kote 2253 m ü.M., gemessen im Jahr 1986. el Eine Bemerkung zu diesem Gletscher wird im Jahrbuch der Gletscherkommission mit der vollständigen Ausgabe des 113. und 114. Berichts veröffentlicht.

ca. ungefährer Wert x Betrag nicht bestimmt sn eingeschneit? unsichere Angabe n nicht beobachtet 11 Photo: M. Lùthi Abb. 10-12 Hängegletscher am Kleinen Eiger Eisabbrüche vom steilen Gletscher, der neben dem Kleinen Eiger an der Westflanke des Grossen Eigers hängt ( 10 ), können im Winter Schneelawinen auslösen, die gelegentlich den Bereich der Skipisten und Wanderwege bei der Bahnstation Eigergletscher erreichen. Zur Begutachtung des Gefahrenbereichs sind im Frühjahr und Sommer 1990 u.a. Bewegungsmessungen in gleicher Weise wie am Birchgletscher durchgeführt worden. Aufgrund der bis Anfang Juli festgestellten Geschwindigkeitszunahme war ein Eisabbruch um Mitte August zu erwarten; dieser hat sich am 20.8.1990 ereignet. Zur Begutachtung der Stabilität des Hängegletschers ist im Frühling 1993 durch Tiefbohrungen mittels Heisswasserstrahls ( 11 ) die Eisdicke, somit auch die Neigung des Gletscherbetts ausgelotet worden. Mit den in einzelne Bohrlöcher versenkten Messfühlern werden die Temperaturverhältnisse im Eis und deren zeitliche Veränderung erfasst. Ein Auftauen des grossenteils kalten und am Bett angefrorenen Eiskörpers könnte dessen Standfestigkeit vermindern. Oberflächliche Schneerutsche bis zur Abbruchkante lassen die Steilheit des Geländes erahnen, und verdeckte Spalten deuten weitere Schwierigkeiten und Gefahren an, die der Sicherheitsexperte bei der Feldarbeit zu bewältigen hat ( 12 ).

Fig. 4 sind die Hauptergebnisse aus Tabelle 1 eingefügt in die Reihe der 114 Jahresstatistiken seit 1880. Aus den Angaben über den jährlich wechselnden Umfang der Stichproben N ( Zahl der beobachteten bzw. statistisch erfassten Gletscherzungen ) und M ( Zahl der für die Mittelung berücksichtigten Messwerte ) in Fig. 4a ist leicht zu ersehen, dass die nachfolgenden Statistiken ( Fig.4b—d ) auf ungleichnamigen Bruchzahlen beruhen. Mit den im 35736. Gletscherbericht ( 1914/1915 ) eingeführten Prozentangaben sind die Anteile der in Tabelle 1 definierten Klassen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Das Auszählen und Sortieren der Stichprobe N in die Klassen wachsender, stationärer und schwindender Gletscher dient wie die zugehörige Prozentgraphik ( Fig. 4b ) vor allem dazu, die jährlichen Ergebnisse miteinander zu vergleichen und zusammen- fassend darzustellen. Die Anteile sind in der Graphik so eingetragen, dass sie sich auf 100 Prozent ergänzen. Die mittlere jährliche Längenänderung, berechnet aus der Zahl M, die aus verschiedenen ( in Tabelle 1, Anm.5 für das Berichtsjahr angezeigten ) Gründen kleiner ist als die Zahl N, ist in Fig. 4c als Zeitreihe aufgetragen, in Fig.4d als Summenkurve dargestellt und verglichen mit der summierten Längenänderung des Rhone-und des Trientgletschers. Die glatte Linie, die diese Vergleichskurven durchzieht, ist erzeugt durch die gleitende Mittelung über 11 Jahre.

Die Vergleichszahlen der Tabelle 1 lassen wie die statistischen Übersichten der Fig.4b—d ein unvermindertes Andauern des langfristig vorherrschenden Gletscherschwunds in den Schweizer Alpen erkennen. Die Summenkurve des Mittelwerts zeigt besonders deutlich, dass die Wachstumsperioden um 1890, 1920 und 1980 im Rahmen der ausgeprägten, während der ganzen Messperiode und bereits seit der Mitte des letzten Jahrhunderts andauernden generellen Schwundtendenz eher als Stillstandsperioden zu betrachten sind. Das langfristige Vorherrschen des Schwundes ist auch bei den Gletschern, die wie der Trient in allen Wachstumsperioden beträchtlichen Längenzuwachs erhielten, nicht zu übersehen.

Das Beispiel des Rhonegletschers zeigt, wie sich das Verhalten eines Gletschers mit der Zeit verändern kann zufolge seiner eigenen Veränderung. Solange der Rhonegletscher ( heute 17 km2 gross, 10 km lang ) im flachen Talboden von Gletsch stirnte, verlief seine Längenänderung ähnlich wie die des wesentlich kleineren Trient ( heute 6,6 km2 gross, 5 km lang ), der aus einem breiten Firnbecken in einer schmalen steilen Zunge nordwärts auf einen flachen Talboden abfliesst. Seit sich der Rhonegletscher, aus einem im Verhältnis zum Trient weniger breiten Firnbecken in einer weniger schmalen Zunge südwärts abfliessend, ab Anfang der 1940er Jahre immer weiter in den vormals vom Eis überflossenen Steilhang zurückzieht, hat sich seine Längenänderung mehr und mehr der durchschnittlichen angeglichen. Das Beispiel weist hin auf einen der Vorbehalte, die bezüglich der Vergleichbarkeit der in den Statistiken der Gletscherbe- Figur 1 Witterung 1992/93 an einigen automatischen Stationen der SMA ( ANETZ ) a ) Jungfraujoch ( SMA-ANETZ ) 3580 m ü.M. Lufttemperatur-Tagesmittel ( in °C )

I

1

1

1

1

14

1

I

I

1

II

J

1

1

\

\

\

0 -m al wé art

0 N D J F M A M J J A S 0 1992 1993 richte dargestellten Zahlen immer wieder in Erinnerung zu rufen sind.

Ein weiterer Vorbehalt ergibt sich in beständiger Wiederholung aus dem wechselnden Umfang und aus der wechselnden Zusammensetzung der jährlichen Stichproben. Dies gilt für die Stichproben der beiden letzten Jahre in besonderem Masse, da beispielsweise von den 28 Netzgletschern in den Urner, Glarner und Nordbündner Alpen im Berichtsjahr nur 6 erfasst, im Vorjahr dagegen 6 nicht erfasst wurden.

Die unterschiedliche Tendenz zu verstärktem Schwund am Zungenende und nachlassendem Schwund im Massenhaushalt der Gletscher, die im letzten Bericht als Kennzeichen der 112. Messperiode erörtert ist, hat weiter angedauert und ist wie für das Vorjahr ebenso kennzeichnend für das Berichtsjahr.

10 -10 -20 -30 Zusammenfassung Im Herbst 1993 ist im Rahmen der 114. jährlichen Erhebung über die Veränderungen der Gletscher in den Schweizer Alpen die Längenänderung an 79 Gletscherzungen ermittelt worden. In 73 Fällen war ein Längenschwund, in den übrigen 6 Fällen ein Längenzuwachs festzustellen. Mit diesem Ergebnis unterscheidet sich das Berichtsjahr nur unwesentlich von den beiden Vorjahren und fügt sich wie diese ein in die Gruppe der Jahre mit starkem bis sehr starkem Längenschwund. Seit 1880 war der Prozentanteil der wachsenden Gletscher in 18 Jahren noch geringer, der Anteil der schwindenden in 6 Jahren noch grösser als im Berichtsjahr. Die Massenänderung, die in 3 Fällen für den ganzen Gletscher berechnet, in 6 Fällen für Teilgebiete bestimmt oder an einzelnen Messpunkten ermittelt wurde, hat sich gegenüber dem Vorjahr erneut erheblich b ) Säntis ( SMA-ANETZ ) 2490 m ü.M. Niederschlag-Tagesmenge ( in mm ) LI M 19 9 2 c ) Payerne ( Radiosonde ) 490 m ü.M.

Höhe der Nullgradisotherme um 13 Uhr ( in m ü.M. )

[LI

1

Hüll

II

11

!

i _L 1

1

1

ML

j L

11

1

1

1

11

I!1'I!1

PII

11

M

1

7 T

9 l 1

0 9 N 1 D J A M j A S 0 1 2 19 9 3 vermindert auf massige bis geringe Schwundwerte oder minimen Zuwachs. Auch die regionalen Unterschiede haben sich weiter ausgeglichen, wobei der Schwund im Süden weiterhin stärker ausgeprägt war als im Norden. Von den vielerorts ausserordentlich grossen Niederschlagsmengen ist ein verhältnismässig geringer Anteil auf den Gletschern liegen geblieben, ein verhältnismässig grosser Anteil bei hohen Temperaturen gefallen und direkt abgeflossen. So ergab sich ein reichliches Wasserangebot für die alpinen Wasserkraftwerke, deren Speicher zur Zeit der Starkregen im September so weit gefüllt waren, dass der ungewöhnliche Niederschlagszu-fluss vielfach nur äusserst knapp aufgefangen werden konnte.

100

50

11

M

19 9 3 5000 4000 3000 2000 1000 490

Schlussfolgerungen

Kennzeichnend für das Klima des Berichtsjahrs ist - wie in den Vorjahren - ein deutlicher Wärmeüberschuss in den meisten Monaten und Jahreszeiten und - im Gegensatz zu den Vorjahren - ein ungewöhnlicher Niederschlagsreichtum, der in den meisten Landesteilen bei ungleicher zeitlicher und räumlicher, oft gegensätzlicher Verteilung zustande gekommen ist.

Unter diesen gegensätzlichen, für ein Gletscherwachstum teils günstigen, teils ungünstigen klimatischen Bedingungen hat sich die Gletschermasse in den Schweizer Alpen gesamthaft wenig verändert. Den ungünstigen Bedingungen ausgesetzt waren vor allem die Zungengebiete der grossen Gletscher und kleine Gletscher in niederer Höhenlage, wo die Gletschermasse durch Figur 2 Abweichung der Jahresniederschläge 1992/93 und der Sommertemperaturen von den Normalwerten 1901-1960 a ) Jahresniederschläge 1992/93 Summe der Niederschläge vom I. Oktober 1992 bis 30. September 1993 Wertung der Klassen:

Klasse Jahresniederschlag +5 ▲ äusserst gross +4 ausserordentlich gross +3 ungewöhnlich gross +2 sehr gross + 1 gross 0 normal -1 klein Figur 3 Die Gletscher der Schweizer Alpen Lageänderung der Zungenenden 1993 Legende:

VorstossRückzug b ) Sommertemperaturen 1993 Durchschnittliche Lufttemperatur vom I. Mai bis 30. September 1993 Wertung der Klassen:

Klasse Sommertemperatur +2sehr warm +1warm 0normal © unsicher ® nicht beobachtet Figur 4 Längenänderung der Gletscher in den Schweizer Alpen 1879/80 bis 1992/93 a ) Anzahl beobachteter Gletscher ( N ) und gemittelter Messwerte ( M ) 150 100 0 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 b ) Prozentanteile der wachsenden, stationären und schwindenden Gletscher 0 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 c ) Mittlere jährliche Längenänderung ( in m ) -20 -30 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 d ) Mittlere Längenänderung verglichen mit der Längenänderung des Rhone- und des Trientgletschers ( summierte Jahreswerte in km ) Mittlere Längenänderung Rhonegletscherj Glacier du Trient j -1.5 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 übermässiges Schmelzen ebenso stark vermindert wurde wie in den Vorjahren.

Damit ergibt sich für die Veränderungen der Schweizer Gletscher im 114. Berichtsjahr insgesamt die unterschiedliche ( im Untertitel angezeigte ) Charakteristik: unverminderter Längenschwund, ausgeglichener Massenhaushalt im Jubiläumsjahr der Gletscherkommission.

Verdankungen Die Gletscherkommission ist in der 114. Messperiode trotz Jubiläumsfeiern und ungünstigem Herbstwetter wie jedes Jahr tatkräftig unterstützt worden von vielen Helfern, auf deren regelmässigen pflichtgemässen oder freiwilligen Beitrag sie seit Jahren oder gar Jahrzehnten zählen darf. Sie dankt gerne und aufrichtig fürMitarbeit bei den Feldaufnahmen: dem Forstpersonal der Kantone Bern, Glarus, Graubünden, Obwalden, Sankt Gallen, Uri, Tessin, Waadt und Wallis, dem Personal der Kraftwerke Ägina, Mattmark, Mauvoisin und Oberhasli, den Feldglaziologen der VAW und den privaten Mitarbeitern Y. Biner, J. Chabloz, H. Boss, A. Godenzi, E. Hodel, G. Kappenberger, P. Mercier, U. Steinegger und R.Zimmer-mannDurchführung zahlreicher Vermessungsflüge: dem Bundesamt für Landestopographie und der Eidgenössischen Vermessungsdirektion; km -0.5 - Ergebnisse von Forschungsaufträgen: den auftraggebenden vorgenannten Kraftwerkgesellschaften und dem beauftragten Vermessungsbüro A. Flotron sowie den Sacharbeitern der VAWKlima-, Schnee- und Abflussdaten: der Schweiz. Meteorologischen Anstalt und ihrem Mitarbeiter G. Kappenberger, dem Eidgenössischen Institut für Schnee und Lawinenforschung, der Abteilung Hydrologie am Geographischen Institut und dem Laboratorium für Atmosphärenphysik der ETHZ sowie der Landeshydrologie und -geologieBetreuung, Bearbeitung und Veröffentlichung der Gletscherbeobachtungen: der Direktion und zahlreichen Mitarbeitern der VAW/ETHZ.

Mit besonderer Dankbarkeit erfüllt uns die Erinnerung an das Mitwirken unseres verstorbenen Kollegen Willy Schmid, der seit 1979 mit der Vermessung der Gletscher 13 im Mattmarkgebiet betraut war. Als Vermessungsingenieur und Bergführer hat er bei allen übrigen Forschungsaufträgen und -pro-jekten in vielfältiger Weise zur Lösung fachlicher Probleme beigetragen. Mit seiner Umsicht und Besonnenheit hat er uns als Kamerad und Freund immer wieder auch dann zurechtgeholfen, wenn es menschliche Probleme zu lösen gab. Seiner frohgemuten Wesensart verdanken wir ungezählte heitere und gemütliche Stunden in zuweilen düsteren Zeiten oder ungemütlicher Umgebung.

Quellen Annalen ( in Vorb. ), Quartalshefte und Monatsberichte der SMA 1991-1993 Berichte 1993 der VAWan Kraftwerke Abb. 13-14 Valleggiagletscher ( Bedretto ) Aus den vom gleichen Standort aus aufgenommenen Ansichten vom 8.9.1986 ( 13 ) und vom 21.9.1993(14 ) ist das Ausmass des starken Längen- und Dickenschwundes seit dem Endstand des 1980er-Vor-stosses ersichtlich.

Ägina und Mauvoisin ( unveröffentlicht ) Hydrologisches Jahrbuch der Landeshydrologie und -geologie 1991-1993 ( in Vorbereitung ) Jahresbericht der VAW 1993 Uttinger, H. ( 1966 ): Die Veränderlichkeit der Niederschlagsmengen 1901-1960 Gletscher, Schnee und Eis. Verlag Schweizer Lexikon Mengis+Ziehr, 1993 Kasser, R ( 1994 ): Hundert Jahre Gletscherkommission, ihre Entstehung und Geschichte ( im Druck ) Aellen, M. ( 1994 ): Jährlich erfasste Gletscherveränderungen in den Schweizer Alpen ( im Druck ) Zumbühl, H.J., und Holzhauser, H.P. ( 1990 ): Alpengletscher in der Kleinen Eiszeit. Geographica Bernensia G 31.

Feedback