Von Goms bis Grimsel. Eine Woche im Aletschgebiet | Club Alpino Svizzero CAS
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Von Goms bis Grimsel. Eine Woche im Aletschgebiet

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Karl-Wilhelm Specht, SAC Grindelwald, D-Mülhcim a.d.RuhrBilder l bis G )

Eine Woche im Aletschgebiet Was uns im Norden der Berner Alpen recht war — nämlich die Benützung der Jungfraubahn, um im Joch einen hochgelegenen Ausgangspunkt für eine Reihe von Touren bequem zu erreichen -, sollte uns im Süden, auf der Walliser Seite, billig sein dürfen. Jedenfalls bekamen wir keine Gewissensbisse, als wir das Hotel « Jungfrau » nicht zu Fuss, sondern mit der Eggishorn-Seilbahn ansteuerten. Immerhin kannten wir schon etliche Pfade im Bereich der Rieder- und Bettmeralp, und schliesslich galt es für eine Woche Kleidung, Ausrüstung und Proviant in die Höhe zu bewegen. Denn die alte, trutzige Herberge auf Kühboden sollte nicht eines Tagesausflugs wegen aufgesucht, sondern als ein in die Höhe vorgeschobener Startplatz für eine ausgedehnte Aletschtraversie-rung benutzt werden.

Es sei jedermann wärmstens empfohlen, an diesem stillen Platz einmal den Abend zu verbringen, den Blick lange über die Walliser Alpen schweifen zu lassen, zu warten, bis die letzten Sonnenstrahlen an den Gipfeln von Ofenhorn und Blinnenhorn verharren. Ein ungehinderter Blick geht hinüber über das gesamte Goms bis zu den zahlreichen Passübergängen ins Tessin oder ins Italienische, wird angezogen von den Spitzen um das Fletschhorn und in der Mischabelgruppe und ruht endlich nahebei immer wieder auf der kleinen, heimeligen Kapelle am Berghotel, wo die Alpensegler sich zur Nachtruhe einfinden.

Nur ungern verlassen wir am Morgen den prächtigen Aussichtsbalkon. Der zauberhafte Höhenweg in Richtung Märjelensee indes sorgt durch seine überraschenden Ausblicke für eine gewisse Spannung, was wohl hinter der nächsten Ecke zu sehen sei. Der gewaltigste Effekt ist zweifellos der, als an der Wange, wo es ins Seebachtäl-chen hinabgeht, unvermittelt der Fieschergletscher unter uns liegt, fast in seiner ganzen Länge. Wir sehen nun mit eigenen Augen seine eisigen Katarakte, von denen wir schon gelesen haben, dass sie zu den zerrissensten Gletscherformen gehören, die die Alpen zu bieten haben. Als hätte ein Gigant das Eis mit einem Riesenbeil in Scheiben geschlagen — so prägt sich uns der Anblick dieses Eisstroms ein.

Schon bald wechselt die Szenerie. Als rinnenartige Vertiefung windet sich der Pfad durch die satten Lägerfluren der Märjelenalp, berührt die urchigen, weltverlorenen Hütten und mündet schliesslich in den kleinen, offenen Kessel, aus welchem der Märjelensee dem Wanderer entgegenblinkt. Wir haben diesmal nicht das Glück, den See als das arktische Naturwunder jn der Schweiz vorzufinden; recht klein ist das Wasser heute, der Gletscher einen Steinwurf weit entfernt, nicht auf Tuchfühlung mit dem See, wie er es zuweilen ist. Keine Eisberge schwimmen auf der dunklen Flut wie in manchen Jahren, wenn das kristallklare Wasser den Aletschabbruch umspült. Wir schnallen die Eisen unter, als wir den Gletscherrand erreichen. Man geht doch besser in den eisigen Abgründen, und man braucht nicht jedem Steilhang auszuweichen. Der Aletschgletscher hat uns - wieder, muss ich der Vollständigkeit halber hinzufügen; denn seit wir der gewaltigen Eismasse zum ersten Male ansichtig wurden, hat sie uns in ihren Bann gezogen. So ist die erneute Begegnung mit dem längsten Gletscherstrom der Alpen kein Zufall.

So eine Gletscherwanderung ist für uns nicht nur unumgängliche Anstiegsroute zur Hütte oder zum Gipfel. Gar zu interessant ist es, den Lauf der zahlreichen Rinnsale zu verfolgen, bis sie nach serpentinenreichem Weg ins Unergründliche einer Spalte stürzen. Die pilzförmigen Gebilde der Gletschertische verdienen Beachtung, und natürlich bieten sie sich in mannigfaltiger Gestalt den Kameras als Motive an. Immer wieder bleiben wir auch vor den tiefblauen, mit glasklarem Wasser gefüllten « Badewannen » stehen, die der launige Schmelzvorgang ins Eis gezaubert hat. Hin und wieder wechselt auch ein hübscher Stein den Aufenthaltsort - sehr zum Kummer unserer strapazierten Schultern. Auf diese abwechslungsreiche Weise gestaltet sich der Weg zum Konkordiaplatz und seinen Hütten recht unterhaltsam, ob des guten Wetters auch ganz unproblematisch und hinsichtlich bevorstehender Gip-felunternehmen durchaus verheissungsvoll.

Letztere Prognose erweist sich bei der Tagwache am nächsten Morgen allerdings als Trugschluss. Missmutig sucht eine Seilschaft nach der anderen wieder das Lager auf, nachdem sie sich von der Richtigkeit des nächtlichen Wetterbe- richtes durch den Hüttenwart überzeugt hat. Auch für uns entschwindet das Grünhorn in Regenwolken, die dort oben zweifellos Schnee von sich geben.

Am späten Vormittag, als die ersten Flecken blauen Himmels wieder zum Vorschein kommen, entschliessen wir uns, der Finsteraarhornhütte zuzustreben. Dazu reichen die wenigen Sonnenstrahlen bestimmt aus. Und so ist es auch. Was eigentlich eine Gipfeltour werden sollte, wird notgedrungen zur Überquerung des Grüneggfirns und des oberen Fieschergletschers, der hier, von der Grünhornlücke ( 3286 m ) aus, recht zahm und eben erscheint und offensichtlich verheimlicht, zu welchen Eskapaden er sich an seinem unteren Ende entschliesst. Jedenfalls erreichen wir unbeschadet die Finsteraarhornhütte, die uns wie eine Insel inmitten der Eiswelt der Berner Alpen erscheint. Wir fühlen uns gleich zu Hause, nicht nur in der Hütte, sondern auch ausserhalb, wo sich am Nachmittag die Sonne Geltung verschafft und die Felsen so aufheizt, dass das Bräunungsbad in 3050 Metern Höhe eine wahre Freude ist. Dass im Gegensatz dazu die Nacht recht kühl zu werden scheint, bahnt sich schon am Abend an. Eines der Anzeichen ist ein steifer Wind, der vom Gletscher her hochstreicht. Er verursacht unter anderem eine Serie von Kraftausdrücken, die von jenem etwas abseits am Hang stehenden Häuschen mit einem Herz an der Tür herüberdringen. Wir erfahren den Grund dafür später am eigenen Leibe. Der Effekt, der sich ergibt, wenn der Aufwind auch den Weg in die abwärts führende, offene Röhre findet und gewisse Materialien, die zuvor an einer Rolle auf ihre Benützung warteten, in der umgekehrten Richtung als der vorgesehenen befördert, ist gleichermassen unangenehm ( für den Betroffenen ) wie belustigend ( für den schadenfrohen Unbeteiligten ). Zu den letzteren zählt hoffentlich der Leser, der mir, indem er sich die kompliziert, aber gerade noch publizierbar ausgedrückte Situation vorstellt, das Abschweifen ins Menschliche nachsehen möge.

Dass wir beim frühmorgendlichen Aufbruch mit Zähneklappern unsere Siebensachen zusammensuchen, könnte uns eigentlich nur recht sein, verspricht dies doch, dass der steile Aufstieg zum Hugisattel ( 4094 m ) auf hartem Firn stattfinden und mit Steigeisen ein leichtes sein wird. Bis zum « Frühstücksplatz », den es offenbar an jedem Berg gibt, haben wir es ohnehin nur mit Pfadspuren zu tun, die sich im Nebelgebrodel allerdings nur erahnen lassen. Es ist unheimlich hier, je näher wir uns zu einem kleinen Seitenarm des Fieschergletschers emporarbeiten. Graue, unwirtliche, eisige Urnatur, die geradezu abschreckend wirkt und doch die Spannung anfacht, lässt unseren nächtlichen Aufstieg abenteuerlich erscheinen. Erst nach der Felsrippe, die zum nächsten Gletscherarm zu überqueren ist, wird die Sicht besser. Das ist aber auch nötig, denn den gewaltigen Brüchen, die ganze Häuser verschlucken könnten, sollte man tunlichst nicht zu nahe kommen. Was man von fern als ziemlich deutliche Aufstiegsspur erkennen konnte, stellt sich als steile Firnleiter heraus, auf der es sich zwar verhältnismässig einfach, aber doch Atem erfordernd bergansteigen lässt. Am Hugisattel, wo man die 4000 Meter gerade überschritten hat, ist ob der heftigen Ventilation vom Aufstiegsschweiss bald nichts mehr übrig, und den Erbauern einer Schneemauer sei für die Möglichkeit, an obiger Stelle eine windgeschützte Rast halten zu können, hiermit besonders gedankt. Da der Wind aus östlicher Richtung bläst, hat man damit beim weiteren Berganklettern auf der Leeseite des Nordostgrates kaum noch etwas zu tun. Apere Felsen, festes Gestein, gute Griff-und Trittsicherheit machen die letzte Stunde der Finsteraarhornbesteigung zu einem genüsslichen Gipfelstreben, bei dem man schon bald das Gefühl bekommt, den höchsten Punkt der Berner Alpen ungehindert erreichen zu können. Und da es sich um einen felsigen First handelt, kann man die letzten Schritte sozusagen abzählen, bis man sich auf 4274 Metern die Hände schüttelt. Herrlich, wieder einmal herrlich, oben zu sein! Mag der Höhenwind noch so pfeifen, die Kälte durch Mark und Bein fahren - wir stehen auf dem Fin- steraarhorn, und das ist schon einige Schauer und etwas Zittern wert. Mir fällt ein, wie mich der geheimnisvolle Name des Berges als kleinen Jungen dazu veranlasste, ihn im Atlas dick zu unterstreichen. Schon damals war für mich - der ich noch keinerlei Vorstellung von einem Alpengipfel hatte - das Finsteraarhorn der Inbegriff alpiner Abgeschiedenheit. Hier zu stehen bedeutet in der Tat, sich in einer arktisch anmutenden Einsamkeit zu fühlen. Man sieht ringsum nur Gletscher und Berge, Fels und Schnee, und selbst mit dem Fernglas hat man Mühe, irgendwo ein grünes Fleckchen zu entdecken. Mitten hinein in die Berner Alpen ist dieses Horn gepflanzt, im nördlichen Halbkreis umgeben von den anderen acht Viertausendern zwischen Aare- und Rhonetal.

Der Wind, der unsere Gipfelrast zu einem Ab-kühlungsunternehmen gestaltet, treibt inzwischen ein bedenkliches Spiel mit den Wolken. Das Tal des Fieschergletschers ist bereits angefüllt, und auch im Osten taucht ein Wattebausch nach dem anderen unter uns auf. So kommt es uns beim Abstieg unterhalb des Hugisattels vor, als tauchten wir wie zwei Alpendohlen ein in die milchige Masse, aus der nur noch die Wannenhörner und das Fiescher Gabelhorn mit ihren Spitzen herausschauen. Trotz der zunehmend beklemmenden Wetterstimmung nehmen wir uns Zeit, den Sprung über eine Spalte, deren Brücke mittlerweile eingebrochen ist, für eine « Flug»-Auf-nahme zu wiederholen! Unsere Nerven haben sich an die drohenden Abgründe gewöhnt!

Was der zur Neige gehende Tag verspricht, hält die Nacht in Form von Schneeflocken, die erst zaghaft, dann intensiver die ohnehin schon weisse Umgebung der Hütte in ein Winterbild verwandeln. Tief liegen die Wolken in den Gletschertälern. Es schneit mit gelegentlichen Unterbrüchen den ganzen Tag. An ein Weitergehen ist nicht zu denken. Wir sitzen in der Falle — aber in einer gemütlichen! In 3000 Meter Höhe eine so anheimelnd ausgestattete und dazu noch vorzügliches Futter bietende Behausung - das lässt uns die Zwangspause durchaus angenehm empfinden.

Wir lesen und schlafen, inspizieren regelmässig das Wetter und beschäftigen uns mit dem pelzigen Hüttenhund, der Jahr für Jahr die Gletschertour zur Hütte und zurück ins Tal mitmacht. Am Spätnachmittag lugt die Sonne vorsichtig durch die Wolkenlöcher und leckt hier und da die weissen Steine wieder braun und grau. Unsere im Steigen begriffene Stimmung erfährt einen Dämpfer bei dem. Gedanken, dass das Schmelzwasser über Nacht vielleicht die Felsen unseres Weges zur Gemslücke in glasig-eisiger Form überziehen und damit unpassierbar machen könnte. Deshalb beginnen wir anderntags den Marsch mit entsprechendem Respekt und Argwohn. Zunächst scheint eine Umsicht auch vonnöten, da die plattigen Hänge zum Anstieg mit Vorsicht zu geniessen sind. Dann aber stellt sich die eigentlich als Kletterpartie erwartete Traversierung der Gemslücke als ausgemachte Rutschpartie heraus, die selbst Gemsen nicht sonderlich viel Vergnügen bereiten dürfte. Doch der Untergrund ist nicht etwa Blankeis, sondern Geröll, Schutt und Sand, wo sich zu jedem Dutzend Schritte aufwärts ein halbes Dutzend abwärts gesellen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als hin und wieder auf allen vieren zu kriechen. Die Stosseufzer am Kulm dieses mühsam zu erreichenden Überganges ähneln denen eines Gipfelsieges. Immerhin ist man ja auch 3342 Meter hoch! Nach einer ganzen Reihe von Verschnaufminuten nehmen wir dennoch gleich den nebenan wartenden Gipfel in Augenschein - das Finsteraar Rothorn ( 3530 m ). Es schimmert verdächtig in seiner Nordflanke. Und um ganz sicher zu gehen, schauen wir erst der Dreierseilschaft zu, die uns entgegenkommt und, wie wir, den Berg im Übergang von Hütte zu Hütte « mitnehmen » will. Um es kurz zu sagen: das Zuschauen genügt uns. Die drei sind bis in die Abendstunden damit beschäftigt, dem Finsteraar Rothorn Stufe um Stufe abzutrotzen, während wir bereits Vorbereitungen für das Nachtessen treffen - in der Oberaarjochhütte, natürlich. Es hat zwar noch einen spaltendurchsetzten Abstieg über den Studerfirn gegeben, aber das war uns lie- ber als Blankeis und Pickelarbeit. Auch diese Felsenburg unmittelbar über dem Oberaarjoch verdient besonderes Lob, ist sie doch auf aussichtsreichem Sporn gelegen, vorzüglich eingerichtet und ausgestattet und eigentlich gar nicht übel als « Ferienwohnung ». Leider gehen Zeit und Proviant zu Ende, so dass es bei der eintägigen Visite bleibt. Bevor wir allerdings endgültig dieses auf 3258 Meter sehr günstig gelegene Adlernest verlassen, statten wir seinem Hausberg noch einen Besuch ab: dem Oberaarhorn ( 3638 m ). Es dauert gerade eine gute Stunde bis zu seinem problemlos erreichbaren Gipfel, der mit einer überraschend vielseitigen Aussicht aufzuwarten weiss, unter anderem auch mit einer lotrecht abwärts gehenden entlang seiner sehr steilen Nord- und Ostwand. Wer je die Gelegenheit hatte, sich an der Drei-und Viertausenderkulisse von Grindelwald -etwa vom First - nicht sattsehen zu können, der wird überrascht sein, welche Rückfront er vom Oberaarhorn aus erblickt. In unserem Fall kam hinzu, dass ein aufziehendes Schlechtwetter mit Wind und Kälte einen konturenscharfen Ausblick ins Oberwallis zeichnete, wie man ihn selten bekommt! Meine Farbdias von dieser Rundsicht werden bei Vorträgen in bezug auf die Echtheit ihrer Farbwiedergabe immer wieder angezweifelt, obwohl sie nur das starre Abbild einiger weniger Momente dieses phantastisch-feurigen Gebirgs-morgens sind. Eingedenk des Sprichwortes, das Morgenrot als Schlechtwetterboten deklariert, müssen wir uns recht bald von diesem würdigen Abschluss unserer Aletsch tour trennen, denn noch wartet der Oberaargletscher auf uns. Und darauf im Nebel herumzuirren ist nicht nach unserem Geschmack. So gestaltet sich der Weg in die Zivilisation zu einem Wettlauf mit der aufziehenden Bewölkung. Immerhin bleibt Zeit, auf dem Gletscher die Hüttentaxe, die wir sonst hätten überweisen müssen, in bar zu begleichen — eine sicher ungewöhnliche Zahlstelle. Aber der Zufall will es, dass wir dort eine Abordnung der Sektion Biel treffen, die zur Hüttenrevision aufsteigt. Vielleicht ist den Kameraden noch in Erinnerung, mit welch begeisterten Worten wir unsere Tour und die letzte Hütte priesen, während sie von ihren Sorgen wegen eines fehlenden und nicht zu bekommenden Hüttenwarts berichten mussten. Hoffentlich hat dieses Bergsteigerheim inzwischen die Betreuung durch einen Wart gefunden, den es verdient.

Drei Bemerkungen möchte ich an den Schluss dieses Berichtes stellen: erstens die Feststellung, dass der Wettergott uns mit dem Regen so lange verschonte, bis wir den Fuss vom Gletscher gesetzt hatten und von festem Boden aus den zwanzig Meter hohen Eisabbruch am Oberaarsee bestaunen konnten. Zweitens die Warnung, nicht vom Oberaarsee geradewegs zum Grimselsee abzusteigen, weil die Hoffnung, dort unten ein Boot zum Hospiz oder wenigstens einen Fusspfad anzutreffen, ein Irrtum ist. Unser Versuch war einer Urwaldexpedition mit beschämendem Rückzug nicht unähnlich. Wir sahen zwar ein Boot, aber drüben, am anderen Ufer. Wir schwenkten sämtliche Kleidungsstücke, riefen, schrien - vergeblich. Als wir die 350 Höhenmeter nach der regentriefenden Bergabtour schweisstriefend auch wieder aufwärts zur Oberaar-Staumauer zurückgelegt hatten, war unser Bedarf an Feuchtigkeit mehr als gedeckt, und die Ausdrücke, deren wir uns ob der eigenen Irrtümer, aber auch ob der irreführenden Angaben im Führer bedienten, gehören nicht zu den allerfeinsten. Drittens die Empfehlung, die Grimselpasshöhe einmal als Ferienstation auszuwählen. Uns erschien sie wie der Himmel auf Erden nach der oben beschriebenen Strapaze. Die Wirkung war von langer Dauer. Wir kamen tatsächlich hierher zurück, nisteten uns am Totensee für etliche Tage ein und hatten jeden Tag ein anderes Ziel.

Am Ende dieser Tour allerdings waren die wichtigsten Dinge auf dem Grimselpass: das reichhaltige Menü, die abendliche Stille und die weichen Betten.

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