Vorwort | Club Alpino Svizzero CAS
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Vorwort

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Das Jahrbuch XXVI, welches der Unterzeichnete hiemit dem S.A.C. übergibt, ist der erste Band der neuen in vergrößertem Format erscheinenden Folge.Verlag und Redaction haben sich die Uebelstände nicht verhehlt, welche die Einführung eines neuen Formates, nach 25jährigem Bestehen des bisherigen, mit sich bringen mußte. Das alte Format war aber in der That ein unbequemes und namentlich für die Illustration so unvortheil-haftes, daß der Wunsch nach einer Vergrößerung desselben schon seit Jahren von Zeit zu Zeit laut wurde. Nachdem nun an der Delegirtenversammlung zu Baden ( 13. October 1890 ) sich die große Mehrheit einer Vergrößerung des Formates geneigt gezeigt hatte, glaubten Redaction und Verlag, im Einverständniß mit dem Centralcomite, mit der Aenderung nicht länger zögern zu sollen. Den einen Vortheil hat das neue Format jedenfalls, daß man nicht mehr genöthigt ist, die Illustrationen in den kleinen Maßstab des alten Formates hineinzuzwängen, und daß damit jeder Grund für die verdientermaßen mißbeliebigen exotischen Formate der Beilagen wegfällt. Beilagen und Buch werden in der Folge im selben Formate erscheinen können. Es ist zu hoffen, daß dieser nicht zu unterschätzende Vortheil auch die Anhänger des alten Formates mit dem neuen einigermaßen versöhnen werde und daß die alten Freunde dem Jahrbuch auch in seiner neuen Gestalt treu bleiben.

Was den Inhalt betrifft, so ist, dank der regen Betheiligung mehrerer Mitglieder der Sectionen Davos, Scesaplana und Uto, die Rubrik Clubgebiet besser vertreten, als dies früher oft der Fall war. Immerhin ist in dem vorliegenden Jahrbuche fast ausschließlich die rechte Thalseite des Prätigau touristisch behandelt worden, so daß für dieses Jahr auf der linken Seite noch genug zu thun übrig bleibt.

VIII

Unter den Autoren der Freien Fahrten und der touristischen Berichte der Kleineren Mittheilungen sind, wie recht und billig, alle Richtungen nndEntwicklungsstadien vertreten, die zusammen den S.A.C. ausmachen: Neulinge and alterprobte Berggänger, Führerlose und Führerfreunde, und das Gebiet der Bergfahrten erstreckt sich von den Meeralpen bis zu den Dolomiten, vom Djebel Touggour in Algerien bis zu den Alpen des Wild West Nordamerika's.

Hinsichtlich der wissenschaftlichen Arbeiten war die Redaction bestrebt, dem Beschluß der Delegirtenversammlung ( siehe Protokoll pag. 494 ) gerecht zu werden. Leider aber ist es ihr, trotz vielfacher Bemühungen, nicht gelungen, für Geologie und Geognosie, Fauna und allgemeine Flora des Clubgebietes Mitarbeiter zu finden. Auch sind einige früher zugesagte Arbeiten ausgeblieben, andere erst so spät angemeldet worden, daß sie nicht mehr angenommen werden konnten. Wenn deshalb die Vermehrung der „ einschlägigen " wissenschaftlichen Arbeiten vielleicht nicht ganz dem Antrag der Section Biel und dem Beschluß der Delegirtenversammlung entspricht, so bittet der Unterzeichnete, dies nicht ihm zur Last legen zu wollen. Es ist übrigens in dieser wie in anderer Hinsicht schwer, es allen Leuten recht zu machen. Während die Section Biel den Wunsch nach Vermehrung der wissenschaftlichen Arbeiten ausspricht, ist von anderen Seiten schon mehrmals mündlich und schriftlich der Redaction nahegelegt worden, diese Rubrik des Buches wesentlich einzuschränken, einmal mit der kurzen und bündigen Motivirung: „ Das gelehrte Zeug lese doch kein Mensch !" Wenn es dem Unterzeichneten nicht gelungen ist, zwischen diesen divergirenden Tendenzen die richtige Resultante zu finden, so kann das Niemand mehr bedauern, als er selbst. Hoffentlich hat sein Nachfolger damit mehr Glück und Geschick!

Auch dem andern Wunsche der Delegirtenversammlung, demjenigen nach besserer Ausstattung des Jahrbuches in artistischer Hinsicht, war die Redaction nach Kräften bemüht. Rechnung zu tragen, und sie spricht hiemit gerne dem Centralcomite ihren besten Dank dafür aus, daß es ihr durch Bewilligung eines Extracredites aus dem Ueberschüsse des Jahrbuches XXV wirksam zu Hülfe gekommen ist. Leuzinger's Karte des Saas-Monte Moro-Gebietes, für welche dieser Extracredit verwendet wurde, ist ein neuer Versuch, die schweizerische Kartographie in der Richtung weiter zu entwickeln, die das Jahrbuch mit der Karte des Stockhorn-Niesen-, gebietes Band XX eingeschlagen hat, und der Umstand, daß auf dieser Karte auch das italienische Gebiet nach den Originalien des eidgenössischen topographischen Büreau's eingetragen werden konnte, während die bisherigen IX Blätter Saas und Monte Moro Siegfr. an der Landesgrenze aufhören, gibt der Karte für Bergsteiger und Touristen erhöhten Werth. Leider war es der Zeit wegen nicht möglich, mehr als diese beiden Blätter zu vereinigen, so sehr eine Fortsetzung der Karte nach Westen ( Mischabel und Zermatt ) oder nach Norden ( Simplon und Brig ) wünschenswerth gewesen wäre.

Im Uebrigen muß daran erinnert werden, daß nur die Auswahl, nicht aber die Ausführung der artistischen Ausstattung Sache der Redaction ist, und daß dabei für Panoramen und Ansichten in erster Linie der topographische Werth in 's Auge gefaßt werden muß.

Das Bedürfniß nach einer Ergänzung des Jahrbuches durch eine Publication nach dem Muster der „ Mittheilungen " oder der „ Rivista " hat sich auch in diesem Jahre recht fühlbar gemacht, besonders deshalb, weil der XXI. Geschäftsbericht des Centralcomite statutengemäß erst nach der Generalversammlung 1891, also erst im Jahrbuche XXVII wird erscheinen können. Es ist dringend zu wünschen, daß die grundsätzlich beschlossene Herausgabe einer periodischen Publication neben dem Jahrbuche bald zur Ausführung gelange, sei es durch Schaffung eines neuen Organs, sei es durch Umgestaltung des „ Echo des Alpes " und der „ Schweizer Alpenzeitung ", welch letztere, so reichhaltig und so gut redigirt sie ist, doch bei ihrem verhältnißmäßig hohen Preise im S.A.C. zu wenig verbreitet ist, um ohne Aenderung ihrer Organisation die Aufgabe eines neuen officiellen Cluborgans übernehmen zu können.

Zum Schluß einige Worte der Erklärung und Entschuldigung dafür, daß der Unterzeichnete diesmal noch als Redactor erscheint, nachdem er sich schon letztes Jahr von den Lesern des Jahrbuches verabschiedet. Wie das so gekommen ist, ergibt sich aus dem Protokoll der Delegirtenversammlung in Baden und den October-Circularen des Centralcomite 1890. Die unmittelbare Veranlassung zu der Rücktrittserklärung des Unterzeichneten, die beabsichtigte Verschmelzung der Redaction mit dem neu zu schaffenden Generalsecretariat, wurde in Baden nicht angenommen, sondern zur weiteren Berathung und Beschlußfassung um ein Jahr aufgeschoben. Die Delegirtenver8ammlung sprach den Wunsch aus, die Redaction des Jahrbuches bis zur Erledigung der Frage noch in bisheriger Weise fortdauern zu lassen, und das Centralcomite, das im Circular vom 5. October erklärt hatte, der S.A.C. laufe Gefahr, für 1891 auf das Jahrbuch verzichten zu müssen, falls die Verbindung der Redaction mit dem ständigen Secretariat nicht angenommen werde und der Unterzeichnete auf seinem Rücktritt beharre, schloß sich dem Wunsche an. Da das Centralcomite nicht im Falle war, eine bestimmte Persönlichkeit vorzuschlagen, X und es Mitte October 1890 vielleicht zu spät gewesen wäre, sich nach einem andern Redactor für das Jahrbuch XXVI umzusehen, so entschloß sich der Unterzeichnete, nach dem Wunsche der Delegirtenversammlung und des Centralcomite, die Aufgabe für das Jahrbuch XXVI wieder zu übernehmen. Diese Aufgabe ist nun mit der Publication des Jahrbuches erfüllt, und damit tritt der Unterzeichnete endgiltig von der Redaction zurück, indem er nochmals Allen, die ihn während der zwei Jahrzehnte seiner Amtsdauer durch ihre Mitarbeit unterstützt haben, vorab den Mitarbeitern am Jahrbuche XXVI, herzlich dankt und das Jahrbuch dem S.A.C., auch für die Zukunft wärmstens empfiehlt.

Bern, im Mai 1891.

A. Wäber.

I.

Clubgebiet.

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