© Jürg Meyer
Gesteinszone 3: Flyschgesteine Weite Täler, sanfte Berge, Skitourengebiete
Hart und weich, langsam und schnell – paradoxe Flyschgesteine
Der Begriff «Flysch» stammt von einer alten Simmentaler Bezeichnung für schlechtes, zu Hangrutschungen neigendes Gestein. Das erste Paradox: Flysch wird immer aus zwei Ablagerungs-Gesteinen in Wechselschichtung aufgebaut: sehr harter, splittriger Sandstein, der gerne für Gleisschotter verwendet wird, und dazwischen weicher dunkler Tonschiefer; dieser ist für die leichte Erodierbarkeit und das Abgleiten der Flyschhänge verantwortlich. Da Tonschiefer auch Wasserstauer sind, liegen über Flyschgesteinen oft Feuchtgebiete und Moore. Zweites Paradox: In den Flyschgesteinen sind geologische Zeitextreme vorhanden. Die Tonschieferlagen wurden extrem langsam abgelagert – für einige Zentimeter brauchte es Tausende von Jahren; Die Sandsteinlagen hingegen wurden durch untermeerische Sandlawinen gebildet, die periodisch von festlandnahen Deltas abglitten – für eine dezimeterdicke Bank genügten so einige Minuten. Bergsteigerinnen und Bergsteiger kennen Flysch praktisch nicht, weil es keine Klettergebiete und Klettertouren darin gibt. Dafür liegen in Flyschgebieten viele schöne Skitouren.