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Touristischer ÖV im Hoch dank Bus alpin

Der touristische öffentliche Verkehr (öV) in der Schweiz steht in Mitten tiefgreifender Umwälzungen. Die Digitalisierung hilft, Angebote für die Kundinnen und Kunden noch attraktiver zu gestalten und so den Marktanteil des ÖV gegenüber dem Privatverkehr zu erhöhen. Auch auf der politischen Ebene findet der touristische Verkehr vermehrt Beachtung.

Um die Zugänglichkeit zu Busangeboten zu vereinfachen, hat Bus alpin im Sommer 2022 versuchsweise eine App eingeführt. Dank der App können ausgewählte Rufbuskurse mit wenigen Klicks reserviert und auf Wunsch auch gleich bezahlt werden. Das Pilotprojekt war erfolgreich. Im Sommer 2023 können reservationspflichtige Kurse in den Regionen Greina und Val-de-Charmey bequem zu jeder Tageszeit per App gebucht werden.

Mehrwert für ÖV-Reisende

Angebotsverbesserungen gibt es auch in der Region Gantrisch. Dort konnten die Busverbindungen besser aufeinander abgestimmt werden. Das beliebte Gebiet rund um den Gurnigelpass ist neu an Wochenenden zwischen 08.00 und 17.30 Uhr mit sieben Kursen – ohne Reservation - erreichbar. Für die Gäste der Region ein grosses Plus! Auch in der Region Züri Oberland konnte das Angebot dank der Aktivitäten von Bus alpin und seinen Partnern ausgebaut werden. Der Erfolg des Oldtimer-Bus-Angebots des Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland (DVZO) von Bauma/Steg im Tösstal bis zur Hulftegg hat die Gemeinden Mosnang und Fischenthal sowie den Kanton St. Gallen dazu motiviert, die bestehende Busverbindung vom Toggenburg über die Hulftegg bis nach Steg zu verlängern. Damit wird neu eine kantonsübergreifende ÖV-Verbindung vom St. Gallischen Toggenburg bis ins Zürcher Tösstal geschaffen. Das Angebot wird von der PostAuto AG versuchsweise während zweier Jahre betrieben. Ergänzend kommen Oldtimer-Freunde mit dem immer noch bestehenden DVZO-Angebot auf ihre Rechnung.

Dem touristischen Verkehr wird mehr Beachtung geschenkt

Der touristische Verkehr ist mit Abstand der wichtigste Verkehrszweck. Doch politischer Ebene wurde er bisher praktisch vollständig ausgeblendet. Ausgehend von einem Postulat von Ständerat Josef Dittli (FDP/UR) ist das Bundesamt für Raumentwicklung ARE daran, erstmals den touristischen Verkehr auf nationaler Ebene zu definieren und statistisch zu erfassen. Und dank der während der Sondersession im Mai 2023 überwiesenen Motion von Ständerätin Marianne Maret (Die Mitte/VS) können Innovation im touristischen Verkehr stärker unterstützt werden. Auch auf kantonaler Ebene gibt es zuversichtliche Signale. Der Kanton Graubünden beispielsweise hat mit einer Gesetzesänderung per 1.1.2023 neu die Mitfinanzierung von touristischen ÖV-Angeboten verbindlich geregelt. Ebenso per 2023 hat der Kanton Solothurn mit dem neuen ÖV-Gesetz eine Grundlage geschaffen, auch den touristischen Verkehr finanziell zu fördern und damit einen Beitrag an den Klimaschutz zu leisten. Der Bus alpin erwies sich durch seinen Modellcharakter für diese Neuerungen sowohl auf Bundesebene als auch in den Kantonen als Wegbereiter.

Verein Bus alpin

Bus alpin schafft in Schweizer Bergregionen ÖV-Angebote zur Förderung des naturnahen Tourismus. Dadurch wird die Wertschöpfung in finanzschwachen Randregionen gesteigert und die Umwelt durch eine nachhaltigere Anreise der Gäste geschont. Die Mitgliedsregionen werden unterstützt bei Betriebsaufbau, Vermarktung und Finanzierung der ÖV-Angebote. Insgesamt werden in den Bus alpin-Regionen jährlich mehr als 140‘000 Fahrgäste transportiert. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte profitiert der ÖV im Berggebiet normalerweise nicht von öffentlichen Abgeltungen.

Nationale Träger des Vereins sind: Netzwerk Schweizer Pärke, PostAuto AG, Schweizer Alpen-Club SAC, Schweizer Wanderwege, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, Verband öffentlicher Verkehr VöV und VCS Verkehrs-Club der Schweiz.

Fahrpläne und weitere Informationen

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