Die Excursionen im Tödi-Gebiet | Club Alpino Svizzero CAS
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Die Excursionen im Tödi-Gebiet

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während des Sommers 1865.

Von R. Lindt.

In der Tödi-Gruppe wurde im verflossenen Jahre hauptsächlich die bisher beinahe ganz vernachlässigte Südseite bereist und hier einige Hauptmomente der Erforschung erledigt. Es waren diese Reviere zwar theilweise von Pater Placidus a Spescha begangen worden, allein die Erinnerung an diese kühnen Wanderungen war im Laufe der Zeiten entweder ganz in Vergessenheit gerathen, oder es blieben nur wenige vereinzelte Thatsachen in Gedächtniss oder Schrift aufbewahrt. Um so willkommener mussten daher neue Beschreibungen dieser abgelegenen Gegenden sein und um so verdienstlicher die Bemühungen und Anstrengungen unserer Freunde, endlich auch diesen Theil des Programmes von 1863 auszuführen.

Die Besteigung des Piz Tumbif, dieses das ganze Rheinthal bis Chur beherrschenden Gipfels, so wie diejenige des Stockgron und die Eröffnung der Iiems-Pforte verdanken wir dem für seinen heimathlichen Tödi stets hoch begeisterten Herrn Landrath Häuser, die Durchwanderung des Pun- taiglas-Gletschers und die Erklimmung der Lücke zwischen Bündner Tödi und Bifertenstock einem vielversprechenden Jünger des Alpen-Clubs, Hrn. Heim.

Eine gelungene Ersteigung des kleinen Scheerhorns von Herrn Rathsherr Fininger ergänzt auch in der nördlichen Tödi-Partie die bisherigen Leistungen.

Es sind zwar noch einige Desiderata zu vervollständigen, so z.B. der Uebergang von Val Gliems nach Val Frisai, derjenige von Alp Rusein und der bereits von Herrn Meyer-Bischoff ausgekundschaftete von Val Cavrein auf den Hüfi-Gletscher, so wie die Ersteigung mehrerer Häupter sekundärer Ordnung, wie Urlaun, Bündner Tödi und anderer; es dürften aber diese Partien als untergeordnete Aufgaben angesehen werden, während die wesentlichen nun als gelöst ihren Abschluss gefunden haben.

Das erhabene Gebiet der Tödi-Gruppe wurde in vér-hältnissmässig kurzer Zeit nach allen Richtungen durchmessen und durchforscht; und wenn auch dasselbe in Zukunft nicht mehr als officielles Gebiet bezeichnet wird, so wird nichts desto weniger sein Glanz und seine Herrlichkeit alljährlich alte und neue Verehrer auf seine Zinnen locken, und wohl Mancher wird den Bestrebungen des Alpen-Clubs aufrichtigen Dank zollen, welche der wanderlustigen Menschheit die Wunder der Alpenwelt durch anfeuerndes Beispiel, zuverlässigen Rath und Verwerthung genauer topographischer Kenntnisse mehr und mehr zugänglich machen.

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