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Himalaya-Chronik

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Trevor Braham, Lausanne

In Zahlen ausgedrückt, scheint in diesem Jahr die alpinistische Aktivität in den verschiedenen Gebieten des Himalaya, Karakoram und Zentralasiens einen Höhepunkt erreicht und sich zugleich stabilisiert zu haben. Allerdings hat sich 1983 trotz dieser Zunahme kaum etwas an der allgemeinen Tendenz geändert: Es werden nach wie vor zu viele Expeditionen auf zu wenige Gipfel organisiert. In vielen Fällen handelt es sich um Besteigungen auf bekannten Routen mit traditionellen -Methoden und einer grossen Anzahl Expeditionsteilnehmer sowie einem beträchtlichen Aufwand an Zeit und Geld. Es scheint, dass Himalaya-Besteigungen noch nicht aus der Mode gekommen sind. Während die grossangelegten Expeditionen immer noch vorherrschen, gibt es aber doch deutliche Anzeichen für einen Wandel: Es organisieren sich neuerdings auch kleinere Gruppen - sogar Zwei-Mann-Teams -, die äusserst schwierige Routen auf kleinere Gipfel angehen und in vielen Fällen glänzende Erfolge erzielen.

Zwölf Expeditionen wurden auf den Everest unternommen und deren elf auf den Nanga Parbat. Nur drei erreichten den Gipfel des Nanga Parbat und fünf denjenigen des Everest. Eine neue Route wurde in der Ostwand des Everest eröffnet, und am 8. Oktober geschah etwas Einmaliges in der Geschichte des Himalaya-Alpinismus. Drei Expeditionen mit insgesamt 8 Mann erreichten am gleichen Tag innerhalb von 2-3 Stunden den Gipfel über drei verschiedene Routen.

Trotz grosser Fortschritte hinsichtlich Technik und Ausrüstungsmaterial sind eine grosse Anzahl gescheiterter Versuche auf der Nordflanke des Everest zu verzeichnen: Dieses Jahr waren es sechs über die Routen der Nordwand, des North-Col und des Westgrates. Vor fünfzig Jahren behauptete man, es bestehe eine Art unsichtbare, fast mythische Barriere, die den oberen Teil des Everest, auf ca. 8500 Meter umgibt. Man kann den wenigen Bergsteigern, Mitgliedern von vier über ein halbes Jahrhundert verteilten Everest-Ex-peditionen nur gratulieren, denen es gelang, ohne Sauerstoff höher als diese 8500-Meter-Grenze zu kommen.

Vier Versuche fanden am K 2 statt: drei von Süden und einer von Norden her. Nur der letzte war erfolgreich. Der Kangchenjunga, Ziel von vier Versuchen, wurde dreimal bezwungen: einmal im Mai und zweimal im Ok- tober. Der Broad Peak zog fünf Expeditionen an und verursachte den Tod von 2 Bergsteigern.

Im Hinblick auf die grosse Anzahl Expeditionen scheint das Total von achtunddreissig tödlich Verunglückten nicht höher zu liegen als üblich. Indessen haben sich zwanzig dieser Todesfälle in der Nach-Monsunzeit in Nepal ereignet. In erster Linie sind Lawinen die Ursache dieser Unfälle, und dies hängt zweifelsohne damit zusammen, dass gegenwärtig bei der Routenwahl allgemein grössere Risiken eingegangen werden. Nur wenige der Todesfälle sind auf Abstürze zurückzuführen. Die dritte Todesursache ist das Höhenödem, das 6 Todesopfer gefordert hat. Über diese Krankheit ist noch recht wenig bekannt; sie scheint die Bergsteiger plötzlich und ohne Vorzeichen zu überfallen. Wollen sich die Bergsteiger heute allzu rasch in sehr grosse Höhen begeben? Auch wenn die früheren psychologischen Barrieren gefallen sind, so birgt das Klettern in grossen Höhen nichtsdestoweniger ein beträchtliches Risiko. Wie gross auch immer das individuelle technische Können eines Bergsteigers sein mag, so bleibt das Ergebnis einer Expedition doch stets von übergeordneten Faktoren abhängig: vom enormen Ausmass des Himalayagebirges, von seiner Zivili-sationsferne, sowie von der Gewalt der Elemente. Eine gute körperliche und geistige Vorbereitung zusammen mit eingehenden Studien bezüglich der anzutreffenden Bedingungen bilden für eine Himalaya-Expedition die Grundlage, um ihre Möglichkeiten richtig einschätzen zu können.

Bei über 270 Expeditionen ( Nepal 88, Indien 127, Pakistan 40, China 15 ) mussten wir für diese Chronik eine Auswahl treffen; wir haben viele fast-erfolgreiche und die meisten gescheiterten Unternehmungen weggelassen. Im grossen und ganzen gesehen waren die Herbstexpeditionen erfolgreicher. Sie treffen im allgemeinen auf längere Schönwetterperioden. Wenn der Aufbruch nicht zu früh erfolgt, so kann mit einer langen, stabilen Schönwetterzeit gerechnet werden, die gewöhnlich nach dem 15. Oktober beginnt.

Folgende Besteigungen sind als die erfolgreichsten des Jahres 1983 zu bezeichnen:

Die amerikanische Besteigung der Ostwand des Everest. Pierre Beghins Aufstieg im Alleingang auf den Kangchenjunga, sowie derjenige von Renato Casarotto auf den Broad Peak North. Die Bezwingung des Nordostpfeilers des Thalay Sagar durch ein polnisch-norwegi-sches Team. Die Erstbesteigung des Ostgra- tes sowie die erste Traversierung des Ama Dablam durch André Georges und Alain Hubert. Doppelbesteigung über zwei neue Routen auf die beiden Gipfel Gasherbrum I und II durch die polnische Mannschaft Kurtyka und Ku-kuzka. Die neue Route der Jugoslawen in der Südwand des Gaurishankar. Britische Expeditionen am Lobsang Spire, Broad Peak und K 2. Besteigung des Baintha Brakk über den phantastischen Südpfeiler durch 4 junge Franzosen. Besteigung des Südwestgrates des Nanga Parbat durch 2 Österreicher in sechs Tagen. Ferner der Erfolg der Schweizer Expedition von Stefan Wörner auf die drei Achttau-sender-Berge Gasherbrum I und II und Broad Peak: 3 Teilnehmer erreichten alle drei Gipfel und 2 Teilnehmer deren zwei am 15., 23. und 30. Juni.

Im August 1983 gab die nepalesische Regierung 22 neue Gipfel für ausländische Expeditionen frei. Sie veröffentlichte ausserdem eine Liste mit neuen Höhenangaben für über 70 Berge1; dazu gehören auch ein paar der höchsten Gipfel. Diese neuen Höhenangaben beruhen offensichtlich auf gemeinsamen Berechnungen nepalesischer und chinesischer Behörden. Diese beabsichtigen, 1985 eine offizielle Liste mit den neuen Höhenangaben zu veröffentlichen. In der vorliegenden Chronik werden indessen noch die bisherigen Höhenzahlen verwendet. Dies, weil wir warten wollen, bis die neuen Angaben einen definitiven Charakter aufweisen.

Eine bisher fast völlig unberührt gebliebene Bergregion scheint nun aus ihrer Abgeschiedenheit gerissen zu werden: Die Royal Bhutan Airlines fliegen neuerdings zweimal pro Woche von Kalkutta nach Paro ( auf 2286 m ), von wo aus man in ungefähr eineinhalb Autostunden nach Thimpu gelangt. Es bleibt zu hoffen, dass sich der ( Fortschritt ) hier in einem vernünftigen Rahmen entwickeln und der daraus resultierende Tourismus sich nicht negativ für das kleine Land auswirken wird. Die Behörden haben erklärt, dass sie sich bis 1987 eine Zunahme der Touristen auf ca. 5000 Personen pro Jahr erhoffen ( bisher waren es etwa 1800 Personen ). Bis 1984 wird mit indischer 1 Vgl. dazu den Artikel

Unterstützung in Chipku auch ein grosses hy-dro-elektrisches Projekt fertiggestellt sein.

An einer Zusammenkunft, die im November 1983 in Pakistan stattfand, beschlossen die Behörden, den Touristen mehr Möglichkeiten zu öffnen, d.h. die Benützung der grossen Gil-git-Strasse ( Gilgit-Highway ) bis zu ihrem nördlichsten Punkt, dem Minaka-Pass zu bewilligen, ferner Anträge für Winter-Expeditio-nen zu prüfen und offizielle Touristen- und Trekking-Agenturen anzuerkennen.

Zum Schluss bleibt noch, die bedeutende schweizerische Beteiligung am ( Centre international pour le développement intégré des régions de montagne ) ( Internationales Zentrum für integrierte Bergentwicklung ) zu erwähnen, dessen Gründungsversammlung im Dezember 1983 in Kathmandu stattfand. Eines der Hauptziele dieses Zentrums besteht darin, praktische Massnahmen zu treffen, damit die zunehmende Entwaldung der gesamten Gebirgszone, die sich von Burma quer durch Bu-than, Nepal, den indischen Himalaya bis zum Karakoram und Hindukush erstreckt, nicht weiter fortschreitet, sondern gestoppt und wieder rückgängig gemacht werden kann. Ein langfristiges Riesenprojekt, das grösste Beachtung verdient!

Nepal Everest, 8848 m ( 1 ) Eine sehr umfangreiche amerikanische Expedition mit 11 Bergsteigern, begleitet von einem Zweier-Fernsehteam und einem Nepalesen, Yogendra Thapa, sowie ihrem Leiter Gerhard Lenser ( einem 54jährigen Deutschen ), der auch der Organisator der Expedition im Basislager war, verfolgte die Route über den South-Col und den Südostgrat. 25 Sherpas begleiteten die Gruppe, die auch die vier Lager oberhalb des Basiscamp ( am 4. April auf 5335 m errichtet ) aufstellen halfen. Vom Camp IV, auf 7985 Meter auf dem South-Col, brachen am 7. Mai G. Roach, D. Brashe-ars, P. Jamieson, L. Nielson und der Sherpa Ang Rita zum Gipfel auf, den sie nach elf Stunden erreichten; Rückkehr ins Camp IV am gleichen Tag. Einzig Nielson und Ang Rita verwendeten keinen Sauerstoff. Am 14. Mai wiederholten G. Neptune, Dr. J. States und der Khumbugletscher, Everest und Nuptse Sherpa Lhapka Dorjee den Aufstieg. Die Sherpas entdeckten beim Camp auf dem South-Col einen Heim, einen Notizkalender und sechs belichtete Filme, die 2 Japanern, Y. Kato und T. Kobayashi gehörten; beiden waren am 27./28. Dezember 1982 beim Aufstieg zum Gipfel umgekommen.

( 2 ) Zwei japanische Gruppen, von Sherpa-Teams unterstützt, errichteten in einer gleichzeitig stattfindenden Aktion am 5. und 13. September ihre Basislager am Fusse des Khumbu-Eisfalls. Beide Expeditionen erreichten den Gipfel ohne Sauerstoff: am 8. Oktober um 16.30 Uhr bzw. um 16.45 Uhr. Am selben Tag, zwei Stunden früher, war eine amerikanische Mannschaft über die Ostwand auf den Gipfel gelangt. Dies war zweifellos der aktivste Tag des aktivsten Jahres auf dem Everest.

Die eine Gruppe von 5 Mann unter der Leitung von H. Kawamura stieg auf der linken Seite des Südpfeilers auf ( Route der Amerikaner vom Herbst 1981 ), die auf den Südgipfel führt; von da an benützten sie die normale Route. Sherpa Pasang Temba, der auf dem letzten Wegstück zum Gipfel umgekehrt war, um alleine abzusteigen, stürzte tödlich ab. Kawamura und S. Suzuki überstanden nach der erfolgreichen Gipfelbesteigung die Nacht auf 8400 Meter mit einfacher Biwakausrüstung. Die zweite japanische Gruppe von 5 Mann ( H. Yoshino ) folgte der normalen Route über den South-Col. 3 der Bergsteiger erreichten den Gipfel: Yoshino, H. Kamuro und H. Endo. Beim Abstieg biwakierten die ersten beiden in Kanchenjunga 8595 m. Teleauf nähme des oberen Teiles der Nordwestwand ( im Anmarsch zum Jongsom La ) Kanchenjunga 8595 m. Links der Hauptgipfel, rechts der Yalungkang ( Teleaufnahme vom Basislager des Kanchen-junga-Gletschers ) der Nähe des Hillary-Aufschwunges, während der dritte, Endo, unterhalb des Südgipfels übernachtete. Bevor dieser am 9. Oktober mit dem Abstieg begann, sah er frühmorgens einen seiner beiden Kameraden unterhalb des Aufschwunges. Keiner von ihnen wurde danach lebend gesehen. Yoshinos Leiche wurde am Fusse der Südostwand auf 6500 Meter gefunden, während diejenige von Kamuro unauffindbar blieb. Dieser Unfall zeigt einmal mehr die ganz eigene Bergsteiger-Ethik der Japaner, die glücklicherweise sonst bei den Bergsteigern anderer Nationen nicht üblich ist: Japanische Alpinisten in Not können und werden auch nicht auf die Hilfe ihrer japanischen Bergkameraden zählen. Die beiden Gipfelequipen bewältigten Hin- und Rückweg ohne Seil.

( 3 ) James Sano führte eine Mannschaft von 18 Amerikanern ( 14 Bergsteiger, wovon 5 Frauen ) auf dem Westgrat über den Lho La ( Route der Jugoslawen von 1979 ). Das schlechte Wetter und die Erschöpfung der drei Spitzengruppen setzten dem Versuch am 15. Oktober ein Ende. Der höchste Punkt, der von 2 Männern und 1 Frau am 14. Oktober erreicht wurde, liegt auf 8535 Meter.

( 4 ) Die Mannschaft von zehn Japanern - sie hatte am 9. Oktober unter der Leitung von K. Takahashi den Lhotse bezwungen - erstieg den Everest am 16. Dezember ( dritte Winterbesteigung ) über die normale Route des South-Col. Den Gipfel erreichten: N. Yamada, T. Ozaki, K. Murakami und Nawang Yonden. Sie konnten jedoch ihr Vorhaben, mit den Mit- gliedern der anderen japanischen Equipe ( Leitung Frau K. Takahashi, über die Nordwand aufsteigend ) zusammenzutreffen, um gemeinsam den Gipfel zu erreichen, nicht durchführen.

Kangchenjunga, 8598 m ( 1 ) Am 28. Mai elfte Besteigung durch Georg Bachler, zugleich die sechste über die Südwestwand ( ursprüngliche Route der Engländer aus dem Jahre 1955 ). Er stieg allein und ohne Sauerstoff vom Camp IV ( 7800 m ) auf. Mit 2 Sherpas hatte er am 25. Mai das Basislager verlassen und am 27. Mai Camp IV erreicht. Am Anfang umfasste die Gruppe 4 österreichische Bergsteiger unter der Leitung von Hanns Schell. 2 von ihnen gaben bereits Anfang Mai auf, während Schell, durch das ständige schlechte Wetter entmutigt, es ihnen am 24. Mai gleichtat.

( 2 ) 7 deutsche Bergsteiger, angeführt von Dr. Hermann Warth ( Leiter des Deutschen Freiwilligen Dienstes in Katmandu ) versuchten eine neue Variante von Norden her. Dabei folgten sie einer Linie zwischen der Nordwest-und der Nordwand, die vom Leiter als die sicherste aller bisher von Norden her begangenen Routen betrachtet wurde. Trotz einer Reihe von Rückschlägen bezogen H. Warth und der Sherpa Ang Chappal am 1. Mai 1983 Camp IV auf 7900 Meter; das schlechte Wetter zwang sie jedoch zur Umkehr. Die Expedition, die fast 85000 Schweizer Franken gekostet hat, war vom DAV mit einem bedeutenden Beitrag unterstützt worden. 8 Sherpas unter der Leitung des Sirdar Ang Chappal wurden eingesetzt. Sauerstoff wurde mitgenommen und im Camp IV verwendet.

( 3 ) Dem Franzosen Pierre Beghin gelang -nebst seinen Erfolgen an der Westwand des Manaslu ( 1981 ) und an der Nordwand des Jannu - eine Soloerstbegehung ( und die zwölfte Besteigung insgesamt ) des Kangchenjunga über die Südwestwand. Das Basislager wurde am 16. September auf 5400 Meter mit Hilfe von 35 lokalen Trägern errichtet und von Annie Beghin und Dr. Meydinski bezogen und besetzt. Biwakartige Lager wurden erstellt zwischen dem 25. September und dem 8. Oktober bis auf eine Höhe von 7700 Meter unterhalb der ( Sickle Rock ). Erster Gipfelversuch am 9. Oktober gescheitert. Beghin verlässt am 14. das Basislager, um einen zweiten Versuch zu starten. Er erreicht den Gipfel am 17. Eine bemerkenswerte Leistung.

( 4 ) 2 Teilnehmer einer 9köpfigen Schweizer Expedition ( 8 Führer, 1 Arzt ), die von Denis Bertholet aus Verbier geleitet wurde, erreichte den Gipfel am 21. Oktober. Die ersten Schweizer, denen somit eine Herbst-Erstbegehung von Norden her gelang, sind Marco Bruchez und Vincent May. Mit Hilfe von 90 Trägern, die zwei Tonnen Material transportierten, wurde am 15. September auf 5100 Meter das Basislager errichtet. 1 Sherpa Schloss sich den Bergsteigern an, um beim Aufstellen von drei Camps in der Nordwand, zwischen der Japa-ner- und der Messner-Route, mitzuhelfen. Weiter oben folgten zwei Biwaks auf 7300 Meter und 7700 Meter. Die Bergsteiger hatten zuerst die Absicht, ihr letztes Biwak als Ausgangsbasis für die Besteigung des Yalung Kang ( 8433 m ) sowie des Kangchenjunga zu benützen. Der Aufstieg vom Biwak zum Gipfel des Kangchenjunga nahm mehr als zwölf Stunden in Anspruch. Dort fanden sie einen Höhenmesser, den vier Tage vorher Pierre Beghin zurückgelassen hatte. Die Traversierung des oberen Teils der Wand oberhalb des letzten Biwaks Richtung Yalungkang erschien zu riskant; infolge des zwei Wochen dauernden schlechten Wetters bestand Lawinengefahr, und der Versuch wurde aufgegeben. Kosten der Expedition: 100 000 Franken.

Es ist interessant festzustellen, dass dreiundfünfzig Jahre nach den ersten Versuchen von Norden her ( Dyhrenfurth 1930 ) diese Route - infolge grosser Lawinengefahr als unbegehbar deklariert - ohne Zwischenfall bezwungen wurde. Die Gefahren haben sich indessen in keiner Weise verringert. Wegen der ständig drohenden Lawinengefahr verzichteten die Schweizer auf ihr Vorhaben, eine neue Route zu eröffnen. Die 1979 von den Engländern begangene Route zum North-Col war dieses Jahr stark von Lawinen bedroht.

Jannu, 7710 m Siebte Besteigung ( über die Erstbege-hungs-Route von 1962 von S/SW her ) durch 8 französische Bergsteiger, angeführt von Henri Sigayret aus Grenoble. Sie verliessen Kathmandu am 15. März, erreichten das Basislager am 29. und errichteten anschliessend sechs Camps mit Hilfe von 2 Sherpas. Am 29. April erreichten Roger Fillon, Luc Jourdan und Jean-Noël Roche den Gipfel. Der Versuch Filions, im Deltaflug vom Gipfel, später von Camp VI ( 7400 m ), herunterzugleiten, musste infolge des stürmischen Windes aufgegeben werden.

Jongsong, 7473 m ( 1 ) Die offizielle nepalesische Höhe dieses Gipfels, der kürzlich ( gemeinsamen ) Expedi-tionen2 geöffnet wurde, ist angefochten worden. Die ursprüngliche, vom indischen topographischen Dienst ermittelte Höhe von 7442 Metern scheint die zutreffendere zu sein.

Seit der Erstbesteigung - im Juni 1930 von der Expedition Dyhrenfurth von Nordosten her über den Nordgrat - war dieser Gipfel nie mehr bezwungen worden. Eine Mannschaft, bestehend aus 3 Jugoslawen und 3 Nepalesen, versuchte eine neue Route von Süden her, und zwar über den Südostgrat vom Jong-son La ( 6144 m ) aus. Nachdem die Alpinisten am 21. April Punkt 6165 erreicht hatten, erachteten sie die Route als zu lang und zu technisch für ihre leicht ausgerüstete Mannschaft ( 3 Jugoslawen und 1 Sherpa ).

( 2 ) Eine Equipe von 44 Mann der indischen Armee erhebt Anspruch, am 11. Juni die zweite Besteigung dieses Gipfels gemacht zu haben. Es scheint, dass sie von Nordosten her über die Route der Erstbesteigung aufgestiegen sind. Sie verliessen das Basislager am 21. Mai; oberstes Lager am 9. Juni auf 6980 Meter. Weitere Einzelheiten sind keine bekannt.

Makalu, 8481 m Drei Versuche über drei verschiedene Routen, die ohne Erfolg blieben; zwei Todesfälle!

( 1 ) 6 Amerikaner ( Leitung Ronald Matous ) versuchten einen Aufstieg über den Südostgrat ( bereits 1954 von Amerikanern versucht, indessen erst 1970 von Japanern - als einzige bisher - bezwungen ).

2 D. h. Expeditionen mit nepalesischer Beteiligung ( die Red. ).

Makalu 8481 m. Die Westwand mit dem c Franzosen-pfeiler ) ( Aufnahmestandort ca. auf 6000 Meter ) Trotz unaufhörlichen Schneefalls wurde während der am Berg verbrachten fünf Wochen ohne jede Sherpa-Hilfe ein Camp V auf 7470 Meter errichtet. Nachdem Scott Thorn-burn und Chas Macquarie am 8. Mai eine Höhe von 7740 Meter erreicht hatten, scheiterte ein weiteres Vordringen wegen der dicken Neuschneeschicht.

( 2 ) Ein Team von 9 Belgiern ( Chef P. Wouter ) verbrachte mehr als sechs Wochen bei einem Aufstiegsversuch über die ursprüngliche Route aus dem Jahre 1955 von Nordwesten her. Oberhalb des am 5. April errichteten Basislagers halfen 3 Sherpas beim weiteren Verlauf der Besteigung. Camp IV, zuerst auf 7750 Meter errichtet, wurde vom Sturm zerstört, und ein letztes Lager wurde schliesslich von W. Verhaeghe und 2 Sherpas am 16. Mai auf 8050 Meter errichtet. Schnee und schlechtes Wetter verhinderten indessen jeglichen Versuch, zum Gipfel vorzudringen.

( 3 ) Peter Hillary führte eine australisch-neu-seeländische Expedition von 4 Personen, die versuchte, über den Westpfeiler - ein schwieriger

( 4 ) Makalu II, 7640 m Sechste Besteigung über die Normalroute, vom Makalu La her Richtung Westwand und Südgrat, am 28. September. Alle 6 Mitglieder der französischen Expedition ( Führer Frédéric Favre ) erreichten den Gipfel. Aufstieg in alpinem Stil. Die gleiche Gruppe hatte zwei Wochen vorher den Nord-Baruntse bezwungen.

Baruntse Nord, ca. 7057 m ( 1 ) Mitte Mai bezwang die erste holländische Expedition an diesem Berg den Nordgipfel über eine neue Route durch die Westwand. Sie erreichte allerdings den Hauptgipfel ( 7220 m ) nicht, da der Verbindungsgrat stürmischen Winden ausgesetzt war. Die Gruppe bestand aus 4 Bergsteigern unter der Leitung von J. Ubbink. Sie errichteten drei Camps und ein Biwak oberhalb des Basislagers. 2 von ihnen erreichten den Gipfel: Der Leiter J. Ubbink und E. van Nieuwkerk. Keine Sherpas.

( 2 ) Im alpinen Stil erklommen die 6 Mitglieder einer französischen Mannschaft diesen Berg unter der Führung von Frédéric Favre. Sie erreichten den Gipfel über den Nordgrat am 15. September.

Lhotse, 8511 m Eine Gruppe von 10 japanischen Bergsteigern, angeführt von K. Takahashi, verfolgte die normale Westwand-Route mit der gewohnten Belagerungstaktik und dem Einsatz von 14 Sherpas oberhalb des Basislagers. Ab Camp IV ( 7850 m ) Einsatz von Sauerstoff. Insgesamt erreichten 7 Japaner und 2 Sherpas am 9., 10. und 14. Oktober den Gipfel. Die Mannschaft setzte ihren Weg über die Lhotse-Wand bis zum South-Col fort, um über die normale Route eine Winterbesteigung des Everest in Angriff zu nehmen; Einsatz von Sauerstoff. Während dieser Zeit unternahm die Ehefrau des Führers am selben Berg einen Versuch von Tibet her. Route über die Nordwand und Vorgehen mit Belagerungstaktik ( unter Verwendung von Sauerstoff ): Sie hatte vor, mit der South-Col-Mannschaft auf dem Gipfel zusammenzutreffen.

Lhotse Shar, 8398 m Eine kleine Gruppe, bestehend aus 2 Kanadiern und 1 Amerikaner, versuchte einen Aufstieg im alpinen Stil, bei der allein der Leiter, Roger Marshall, am 21. Oktober auf 7935 Me- ter gelangte ( zwei Biwaks in einer Eisgrotte ). Der Gipfelversuch misslang infolge enormer Kälte und der Steilheit des Eisfeldes. Benützte Route: Normalweg von Süden her über den Ostgrat. Auf dieser Route gelangen erst zwei Gipfelbesteigungen.

Ama Dablam, 6856 m ( 1 ) Erste österreichische Besteigung am 21. April durch eine Gruppe von 3 Tirolern. Der Leiter, Arthur Haid, erreichte mit Stephan Krismer den Gipfel nach einem zwölfstündigen Aufstieg vom Camp IM auf 6000 Meter über den Südwestgrat. Biwak in einem Schneeloch in Gipfelnähe. Haid erlitt Erfrierungen an acht Zehen. Einsatz eines Sherpas oberhalb des Basislagers.

( 2 ) Der erste Belgier und der erste Schweizer, welche diesen Gipfel am 26. April bezwangen, nahmen ihn auf einer neuen, sehr schwierigen Route über den Ostgrat und die Ostwand in Angriff. Sie beendeten ihr Unternehmen mit einer Überschreitung, indem sie über die Südwand abstiegen. Die beiden Männer auf dem Gipfel waren Alain Hubert ( Sohn der Expeditionsleiterin Frau Nadine Hubert ) und André Georges, ein Walliser Bergführer. Die Expedition, die 3 Belgier und 2 Schweizer umfasste, benötigte lediglich 25 Träger, um das Basislager auf 5200 Meter zu errichten ( am 10. April ). Weiter oben wurden 2 Sherpas eingesetzt. Vom Camp III ( auf 6250 m ) brauchten Hubert und Georges sechs Tage, um den Gipfel zu erreichen und zurückzukommen. Sie hatten vier Biwaks errichtet, und für die letzten beiden Tage waren ihnen die Lebensmittel ausgegangen. Schwierige Felspartien ( IV. Grad ), Aufstieg in heiklem und gefährlichem Eis mit vielen senkrechten oder überhängenden Teilstücken.

( 3 ) Aufstieg über den Nordgrat ( vierte Besteigung über diese Route ) durch eine kommerziell organisierte Schweizer Expedition mit 17 Mitgliedern. 13 Teilnehmer erreichten den Gipfel am 22., 23., 25., 26. und 27. Oktober. Die Equipe war vom Bergführer Guido Bumann aus Saas-Fee angeführt; der Leiter der Bergsteiger war Hans Berger aus Davos. 5 Sherpas halfen zwei Camps oberhalb des Basislagers zu errichten. Frau Maya Senn ( 28 Jahre alt ) aus Zürich und Max Wettstein ( 31 Jahre alt ) aus Stäfa erlitten Erfrierungen im oberen Lager auf 6200 Meter und konnten sich nicht am Gipfelversuch beteiligen. Beim Abstieg benötigten sie Hilfe. Zu diesem Zweck verliess der Bergführer Bumann das Basislager mit einem Sherpa. Am 27. Oktober waren alle 4 beinahe Ama Dablam 6856 m; der Ostgrat von Norden her gesehen am Ende der Abstiegsroute angelangt, als Guido Bumann und Maya Senn bei einem Sturz den Tod fanden und Max Wettstein verletzt wurde.

( 4 ) Aufstieg über den Südgrat ( Erstbesteigungsroute ) durch eine kommerziell organisierte französische Expedition unter der Leitung von Reymond Renaud. Während fünf aufeinanderfolgenden Tagen ( 5.9. November ) erreichten 10 Teilnehmer und 2 Sherpas den Gipfel. Der Leiter begleitete jede Gruppe bis zuoberst. 4 Sherpas halfen bei der Errichtung von vier Camps oberhalb des Basislagers.

( 5 ) 3 Koreaner führten eine Winterbesteigung durch und erreichten alle 3 den Gipfel am 5. Dezember 1983.

Cho Oyu, 8153 m Die Italiener Reinhold Messner und Michael Dacher sowie der Deutsche Hans Kammerlander bewältigten diesen Achttausender in einem schnellen Aufstieg. Sie verliessen ihr Basislager am 2. Mai und gelangten im alpinen Stil am 5. Mai nach drei Biwaks auf 6100, 6400 und 7100 Meter auf den Gipfel. Ihre Route führte über den Südwestgrat und die Südwestwand ( Messner benützte bei seinem Ver- such vom Dezember 1982 die Südostwand ). Sie verwendeten weder Fixseile noch Sauerstoff. Es handelte sich dabei um eine neue Route mit Schwierigkeiten. Es war Messners zehnter Achttausender, Da-chers fünfter und Kammerlanders erster. Die Expedition hatte Lukla am 15. April mit 4 Sherpas und 25 Trägern verlassen und überquerte einen Pass unterhalb des Nangpa La ( nepalesische Seite ), um das Basislager zu erreichen. Rückkehr vom Gipfel in dieses Lager am 7.Mai.

Ngozumba Kang, 7806 m Noch unbezwungen. Wurde erst kürzlich für ( gemeinsame ) Expeditionen freigegeben. Unter der Leitung von K. Shigeto stiegen 11 Japaner und 5 Nepalesen in die Südostwand ein. Sie errichteten vier Camps oberhalb des Basislagers. 2 Japaner, M. Kituchi und T. Mitoma, erreichten Punkt 7730 am späten Nachmittag des 17. Oktobers. Sie beschlossen jedoch, angesichts der dicken Schneedecke und des stürmischen Windes aufzugeben. Dieses Team hatte auch die Erlaubnis erhalten, den Cho Oyu zu besteigen, nahm aber die Gelegenheit nicht wahr.

Kang Guru, 6981 m ( 1 ) Dritte Besteigung über den Westgrat, ausgeführt durch 7 japanische Bergsteiger unter der Leitung von S. Torri. 5 Teilnehmer und 2 Sherpas erreichten am 19. und 20. Oktober den Gipfel. Drei Camps oberhalb des Basislagers. 4 Hochgebirgssherpas.

( 2 ) H. Baba, Mitglied einer Expedition von 4 Japanern unter der Leitung von K. Kato benützte die vorbereitete Route bis auf 6000 Meter, nachdem er ( Baba ) das Basislager ( 3850 m ) am 17. Dezember im Alleingang verlassen hatte. Er erreichte den Gipfel am 18. Dezember und kehrte am 19. ins Basislager zurück.

Gaurishankar Süd, 7010 m Eine bemerkenswerte Leistung war die Erstbegehung durch die Südwand ( gleichzeitig Zweitbegehung des Südgipfels ) durch eine jugoslawische Mannschaft von 10 Mann unter der Leitung von Slavo Cankar. Kein Einsatz von Sherpas. Es wurden drei Camps in der steilen Südwand und ein Biwak auf dem Südwestgrat ( 6500 m ) errichtet; dies ist auch der Punkt, wo die Route der Jugoslawen auf diejenige der Boardman-Equipe ( 1979 eröffnet ) trifft. Zwei Gruppen haben den Gipfel erreicht: Der Führer S. Smodis und S. Srot am 1. November sowie F. Pepevnik und J. Zupan am 4. November. Eine Mannschaft von 6 Polen, unter der Leitung von T. Preyzner kam im April bei einem Versuch über die gleiche Führe nur auf 6000 Meter Höhe.

Langtang Ri, 7230 m Zweite Besteigung am 9. Oktober. Route: über den Südwestgrat auf einer etwas anderen Variante als der Weg der Erstbesteigung im Jahre 1981. Der Gipfel wurde von 1 Japaner, 2 Sherpas und 1 Gurung bezwungen, die zu einer Expedition von 3 Japanern und 3 Nepalesen gehörten ( Expedition der Universität von Chuo, Leiter A. Nishioku ).

Ganesh II, 7150 m Dieser Gipfel wurde erst einmal im Jahre 1979 von einer japanischen Expedition über die Nordwand erstiegen. Versuch im Oktober von 10 polnischen Alpinisten über die 2000 Meter hohe Südwestwand, eine dem Stein-und Eisschlag sehr ausgesetzte Route. Keine fest eingerichteten Camps, aber fünf Biwaks oberhalb des Basislagers. Am 23. Oktober scheiterten A. Hartmann, R. Pawlowski und K. Wielicki auf 6800 Meter infolge des Pulverschnees und des gefährlichen Felsens. Beim Abstieg stürzte Hartmann infolge des ausbrechenden, faulen Gesteins 2000 Meter in die Tiefe und fand am Fuss der 4500 Meter hohen Wand den Tod. Wielicki setzte den Abstieg bis ins Basislager allein fort, das er am 24. Oktober erreichte. Eine Rettungskolonne von 6 Mann brach am 27. Oktober auf, um Pawlowski herunterzuholen, der auf 6400 Meter geblieben war.

Himalchuli, 7893 m Zwei Versuche, zwei Misserfolge und zwei Tote.

( 1 ) Versuch von 9 Polen ( Leitung T. Piotrowski ) über den Südgrat von Westen kommend. Diese Route war 1981 bereits von einer japanischen Expedition benützt worden. Von einem am 30. April errichteten Basislager musste eine 2000 Meter hohe Eiswand erklommen werden, um auf den erwähnten Grat zu gelangen. Am 13. Mai wurde auf 7150 Meter Camp IM nahe der Gratkante errichtet. Vom 18. bis 21. Mai machten der Führer und A. Bielun verschiedene Versuche, auf den Gipfel zu gelangen. Sie erreichten eine Höhe von 7600 Metern, bevor sie wegen extrem starken Winden und gefährlichen Schneeverhältnissen aufga- ben. Drei Camps und ein Biwak oberhalb des Basislagers. Keine Sherpas. Dieser relativ schwierige Berg wurde von ungefähr einem Dutzend Expeditionen besucht, er wurde indessen nur zweimal bezwungen, und zwar von Japanern in den Jahren 1960 und 1978.

( 2 ) 9 Japaner ( Leiter H. Takabayashi ) versuchten eine neue Route in der Südwestflanke. Am 6. Oktober rutschte 1 Japaner beim Aufstieg auf 6500 Meter ( Standort für Camp IM ) aus und riss 3 andere Bergsteiger zweihundert Meter in die Tiefe. Resultat: 2 Tote und 2 Verletzte.

Himlung, 7126 m Wurde 1982 für ( gemeinsame ) Expeditionen freigegeben und am 27. Oktober von 3 Japanern und 1 Sherpa in einer vermutlichen Erstbesteigung bezwungen. Sie starteten von einem auf 6550 Meter gelegenen Biwak aus. Dann erreichten 1 Japaner und 1 Sherpa den Gipfel von einem Camp auf 6240 Meter aus, und zwar von Süden her über den Nordostgrat; diese Route hatten schon 2 andere japanische Gruppen im Mai 1982 und 1983 versucht. Die ganze Gruppe umfasste 5 Japaner und 4 Sherpas.

Manaslu, 8156 m ( 1 ) Eine grosse 16köpfige jugoslawische Expedition, geleitet von V. Marcocvic, versuchte eine neue schwierige Route über die Südwand und den Südgrat ( die bereits 1980 von polnischen Bergsteigern versucht worden war ). Dabei wurden sie in eine Katastrophe verwickelt, als am 24. April eine Fels- und Eislawine 2 Kletterer der Spitzenseilschaft verschüttete. Die Gruppe hatte vier Camps errichtet, und die 3 Bergsteiger A. Bucan, J. Zeplotnik und S. Gregov hatten eine Höhe von 7100 Metern erreicht, als die Lawine niederging. Die ersten beiden wurden getötet und Gregov verletzt. Bucan und Zeplotnik waren bekannte Bergsteiger, vor allem der zweite ( der 31 Jahre zählte ). Er konnte nebst einer bemerkenswerten Anzahl Rekorde in Europa ( 1982 die Major-Route am Mont-Blanc in dreieinhalb Stunden ) im Himalaya drei Besteigungen von Achttausendern über neue Routen verzeichnen: 1975 die Südwand des Makalu, 1977 den Südwestgrat des Gasherbrum I, 1979 den Westgrat des Everest. Ausserdem hatte er 1981 eine Höhe von 8300 Metern bei der Expedition in der Südwand des Lhotse erreicht.

( 2 ) Die gleiche Route wurde von 10 Deutschen unter der Leitung von G. Huerter aus München gewählt, die zuerst auf dem Südgrat im Belagerungsstil vier Camps aufstellten und dann am 18. Oktober auf 7500 Meter Höhe anlangten. Daraufhin, oberhalb Camp II, änderten sie die Route und kletterten Richtung Südwand weiter, wobei sie noch zwei weitere Camps errichteten. Am 22. Oktober erreichten der Leiter sowie H. Strebel, H. Wehrs, H.Tau-ber ( Italiener ) und die Sherpas Ang Dorje und Nima Rita den Gipfel, nachdem sie damit die Eröffnung einer neuen ( der fünften ) Route erfolgreich abgeschlossen hatten.

( 3 ) Ein koreanischer Bergsteiger, Young Ho Huh, erreichte den Gipfel am selben Tag, dem 22. Oktober, im Alleingang kurz vor den Deutschen. Er war der normalen Route über den Nordostgrat gefolgt. Dieser Aufstieg war indessen kein vollumfänglicher Alleingang, da er bis ins dritte Höhenlager ( 7200 m ) von 1 Sherpa begleitet war, der anschliessend in diesem Camp auch auf seine Rückkehr wartete. Dies war die 14. Besteigung dieses Gipfels.

( 4 ) Der Ostgrat, der 1979 Gegenstand zweier Versuche gewesen war, wurde von 5 Österreichern von Norden her in Angriff genommen. W. Studer, der Leiter, und N. Kessler erreichten am 7. Oktober 7400 Meter. Die beiden Männer mussten jedoch wegen Lawinengefahr und der Zerstörung ihres höchstgelegenen Lagers ( Camp IM ) und der stürmischen Winde aufgeben.

( 5 ) Zwei Winterunternehmungen:

- 11 Polen in der Südwand. S. Jaworski stürzt am 11. Dezember tödlich ab. Der Gipfel wurde am 12. Januar erreicht ( erste Winterbesteigung ).

- 5 Kanadier in der Südostwand ( Erstbesteigungsroute ).

Manaslu Nord, 7157 m Einer britischen Militärexpedition mit 12 Alpinisten aus den verschiedenen Waffengattungen, Royal Navy, Marines und Air Force ( Leiter: Major Douglas Keelan ) gelang am 10. Mai die Besteigung dieses Berges, nachdem sie drei Höhenlager aufgestellt hatte.

Keine Träger oberhalb des Basislagers. Sie benutzten die Route vom North-Col des Ma-naslu-Hauptgipfels über den Südgrat des Manaslu North Peak ( diese Route entspricht derjenigen, die eine holländische Gruppe im Verlauf der Erstbesteigung am 25. Oktober 1964 genommen hatte ).

4 Bergsteiger erreichten den Gipfel: D. Borthwick, C. Hattersley, T. Moore und P. Parsons.

Annapurna I, 8091 m Drei Versuche im Oktober, einer im Dezember - alle vier ohne Erfolg. Am Nordwestpfeiler vergeblicher Versuch über eine neue Route durch 13 Italiener unter der Leitung von Giuseppe Lafranconi; er wurde am 8. Oktober auf 6250 Meter infolge zu grosser Lawinengefahr abgebrochen. 5 Jugoslawen und 2 Italiener ( Andrej Stremfelj ) versuchten eine neue Südwandroute, die zwischen derjenigen der Engländer ( 1970 ) und derjenigen der Japaner ( 1981 ) liegt. Am 20. Oktober wurde der Aufstieg auf 6000 Meter infolge Gefährdung durch Stein- und Eislawinen gestoppt. Eine Mannschaft von 9 Koreanern ( mit 1 Frau ) versuchte, über die Route der Holländer ( 1977 ) in der Nordwand aufzusteigen. Sie musste jedoch am 1. Oktober auf 6700 Meter aufgeben, nachdem 1 Koreaner und 2 Träger von einer Lawine erfasst und getötet worden waren. Ausserdem hatten andere Lawinen die Zelte und Vorräte verschiedenerorts entlang der Aufstiegsroute verschüttet.

4 Japaner des Shigaku Clubs in Tokio, begleitet von 3 Sherpas unternahmen einen Winterversuch über die Nordwand ( Erstbesteigung durch die Franzosen ), der am 19. Dezember auf etwa 6900 Meter aufgegeben wurde.

Annapurna III, 7555 m Zwei vergebliche Versuche im Oktober. 5 Australier wollten der 1979 von den Engländern benützten Route über die Südwestwand und den Westgrat folgen, die bisher erst einmal durchstiegen worden war. 4 von ihnen erreichten am 22. Oktober eine Höhe von 7315 Meter, oberhalb ihres Camp IV, wo 2 davon sich in einem heftigen Schneesturm Erfrierungen zuzogen. 2 britische Bergsteiger, T. Pilling und R. Uttley ( Mitglieder einer 4köpfi-gen Mannschaft ), wurden am 8. Oktober auf 6300 Meter auf dem Ostgrat von einem Schneesturm, der fünf Tage dauerte, blok- kiert. Uttley gelang es, abzusteigen, während Pilling krank wurde und starb, bevor Hilfe kam. Zwei Schneehöhlen dienten ihnen als Unterschlupf oberhalb des Basislagers.

Annapurna IV, 7525 m ( 1 ) 4 Japaner unter der Leitung von Y.Ya-mano wiederholten, unterstützt von 4 Sherpas, den Aufstieg über die normale Nordwest-grat-Route. Sie errichteten vier Camps oberhalb des Basislagers; am 9. Mai erreichten M. Takamatsu, N. Yokoyama und der Sherpa-Sirdar Ang Puri den Gipfel.

( 2 ) Eine österreichisch-schweizerische Expedition von 15 Personen folgte mit drei Camps nach dem Basislager der gleichen Route. Am 7. Oktober erreichten folgende Teilnehmer den Gipfel: Der Österreicher Franz Breitenbaumer und die 3 Schweizer PierreAndré Levet, Anton Karl Spirig und Ueli Stahel sowie der Sherpa Pa Nima.

Annapurna II, 7937 m ( 1 ) Eine Gruppe von 5 Australiern ( Leiter T. Macartney-Snape ) wählte für ihren Aufstieg eine Route, die vermutlich eine neue Variante in der Südwand und auf dem Südsporn darstellt. 4 der Teilnehmer, der Leiter sowie L. Hall, A. Henderson und G. Mortimer erreichten den Gipfel am 8. Oktober. Das Basislager wurde sehr weit unten errichtet. Dann folgten: ein vorgeschobenes Basislager, drei Höhenlager und ein hochgelegenes Biwak. Der Abstieg erfolgte unter sich ständig verschlechternden Wetterbedingungen und Lawinengefahr.

( 2 ) 4 junge Österreicher unter der Leitung von Hans Gseliman versuchten die normale Route über die Nordwand und den Westgrat. Sie brachen am 7. April vom Basislager ( 4500 m ) auf und errichteten ohne Hilfe von Sherpas drei weitere Camps im Verlauf ihres Aufstiegs. Dr. Klaus Schlamberger muss am 5. Mai im Sturm bei einem Sturz umgekommen sein. Sein Klettergefährte, Robert Schauer, setzte den Aufstieg alleine fort und erreichte 7450 Meter, bevor er umkehrte.

Gangapurna, 7454 m Auf diesen Gipfel fanden im Oktober zwei Expeditionen statt.

( 1 ) Eine Equipe von 9 Amerikanern aus Stanford gaben am 15. Oktober auf dem Weg zum Ostgrat auf ( es handelte sich um dieselbe Route, die die Österreicher im April-Mai versucht hatten ), nachdem ihr erstes Camp auf 5000 Meter von einer Lawine verschüttet worden war. Sie hatten Glück gehabt, mit dem Leben davonzukommen - allerdings unter Verlust des grössten Teils ihrer Ausrüstung.

( 2 ) 8 Jugoslawen, geführt von Stane Belak, gaben ihr ursprüngliches Vorhaben - Aufstieg durch die schwierige Südwand - auf. Mit zwei Biwaks oberhalb eines vorgeschobenen Basislagers arbeiteten sie sich durch das sehr steile Eis der Nordwand zum Nordostgrat empor. 4 Bergsteiger, einschliesslich des Leiters, erreichten am 27. Oktober den Gipfel.

Glacier Dome, 7193 m Zwei Gruppen besuchten diesen Berg im Oktober.

( 1)11 Franzosen unter der Leitung von Bernard Muller aus Chamonix versuchten, über die von den Italienern 1981 in der Nordwand eröffnete Route aufzusteigen. Sie errichteten drei Camps und gelangten am 8. Oktober auf 6400 Meter Höhe. Ihre Zeit war auf 16 Tage beschränkt, die dann vom schlechten Wetter auf 12 effektive Klettertage gekürzt wurden.

( 2 ) Eine Gruppe von 16 Bergsteigern, zur Hauptsache Australier, zuerst von Wolfgang Nairz, später von Rudi Mayr angeführt, benützte die normale Route über die Südwestflanke und stellte zwei Höhenlager mit Hilfe von 5 Sherpas auf. 3 Australier und 2 Sherpas erreichten am 22. Oktober den Gipfel.

Nilgiri Nord, 7061 m Vierte Besteigung über eine neue Route in der Südostwand. Mannschaft von 8 australischen Armeemitgliedern ( Leitung Z. Aharias ) und 1 Sherpa. 7 Australier und der Sherpa erreichten am 24. und 26. Oktober den Gipfel. Drei Camps oberhalb des Basislagers.

Chamar, 7177 m Dieser wurde kürzlich für ( gemeinsame ) Expeditionen ( d.h. an denen auch Nepalesen teilnehmen ) freigegeben. Versuch über den Ostgrat ( Erstbesteigungsroute von 1953 ) durch 7 Japaner unter der Leitung von Y. Miyashiro und 3 Nepalesen. Den Standort für Camp IV auf 6800 m benützte man nicht. Der Versuch, auf den Gipfel zu gelangen, wurde direkt von Camp III aus von 2 Japanern und 2 Sherpas gemacht; er scheiterte jedoch am 23. Mai auf 7000 Meter. Einer der Japaner, K. Ikari, starb, als er in seinem Zelt im Camp II unter einer Lawine begraben wurde.

Tilicho, 7132 m Eine Mannschaft von 4 Koreanern führte am 11. Dezember die zweite Winterbesteigung auf diesen Gipfel durch: 2 Bergführer aus Seoul, Jong Bon Wan und Yoon Dae Pyu, erreichten den Gipfel über die Route der ersten erfolgreichen Winterbesteigung ( im Januar 1982 durch eine Sherpa-Mannschaft ), d.h. über den Nordostsporn und den Nordgrat.

Dhaulagiri, 8167 m ( 1)4 Mitglieder einer 11 köpfigen polnischen Mannschaft ( Angehörige der Clubs von Gdansk und Torun ) erreichten am 18. Mai den Gipfel über die normale Nordost-Col- und Nordost-Grat-Route. Am 17. Mai stellten M. Gardzielewski, J. Jezierski, T. Laukajtys und W. Otreba ihr letztes Lager auf 7500 Meter ( Camp IV ) auf und nahmen am folgenden Tag den Weg zum Gipfel in Angriff. Sie erreichten ihn um 4 Uhr nachmittags. Sie mussten auf 8000 Meter beim Einnachten ohne entsprechende Ausrüstung biwakieren; zudem verlor Laukajtys seine Handschuhe sowie seine Daunenjacke. Danach folgte ein überaus mühsamer Abstieg bei schlechten Wetterverhältnissen; die Rückkehr vom Nordost-Col an erwies sich aufgrund der grossen Lawinengefahr als gefährlich und schwierig. Am 22. Mai erreichte die Gruppe das Basislager. Laukajtys verlor alle Finger und alle Zehen, und Jezierski erlitt ernsthafte Erfrierungen an den Fussen. Beide wurden per Helikopter ins Spital von Kathmandu überführt. Die von W. Szymanski geleitete Expedition umfasste im weiteren noch den Österreicher S. Kathrein und die Westdeutsche Eva Demand. Das Basislager war am 22. April auf 4600 Meter errichtet worden. Es wurden keine Träger eingesetzt.

( 2 ) Eine Gruppe von 15 Japanern, geleitet von T. Hasegawa wollte über die normale Route ( Nordostgrat ) auf den Gipfel gelangen, und zwar kombiniert mit einer Alleinbesteigung der Nordwand durch den Leiter. Das Vorhaben misslang. Der letzte Versuch wurde nicht mehr durchgeführt und der vorangehende vom 3. November zweihundert Meter Piloto usa Genaener unterhalb Camp III ( 7500 m ) aufgegeben. C. Chin, ein in Japan wohnhafter Chinese, starb auf dem Rückweg vermutlich an Erschöpfung aufgrund der Höhe.

( 3 ) Ein scheinbar zu schlecht vorbereiteter französischer Versuch ( 7 Bergsteiger, unter der Leitung von Y. Astier-Perret ) mit dem Ziel, die schwierige und gefährliche -Route in der Nordwand zu bewältigen, fand am 23. Oktober im Camp II ( 6020 m ) sein Ende. Diese Route war erst einmal, am 18. Oktober 1982, von einer starken japanischen Expedition begangen worden.

Dhaulagiri VI, 7268 m Einer Mannschaft von 5 Kanadiern - drei von ihnen Bergführer- unter der Leitung von Albert Sole gelang die Eröffnung einer neuen Changla, 6715 m Noch unbegangener Gipfel, der kürzlich für ( gemeinsame ) ( mit Nepalesen ) Expeditionen freigegeben wurde. 5 Japaner ( unter der Lei- Route entlang dem Südwestgrat. 4 Teilnehmer erreichten am 11. Oktober den Gipfel. Kein Einsatz von Sherpas. Während der Versuche an der Südwestwand - auf die man dann aber wegen der Lawinengefahr verzichtete - und im Laufe des Aufstiegs über den längeren, aber sichereren Südwestgrat wurden 13 verschiedene Lagerplätze bezogen.

Churen, 7371 m 15 Deutsche aus der BRD ( Leiter G. Harder, Bergführer aus München ) machten einen Versuch über den Südgrat. Die Mannschaft wurde am 12. Oktober auf 6500 Meter von einer Lawine erfasst, die 2 Tote und 4 Verletzte forderte.

tung von Frau K. Endoh ) und 3 Nepalesen versuchten, über den Südwestgrat zum Gipfel zu gelangen. Vier Höhenlager. Am 28. Mai wurde auf 6300 Meter angesichts des nun folgenden schwierigen Eisgrates aufgegeben.

Api, 7132 m Erste Winterbesteigung durch 7 Polen ( Leitung T. Piotrowski ). Gleiche Route wie diejenige beim Versuch einer polnischen Mannschaft im Oktober 1981 in der Nordwestwand und über den Nordgrat. Der Leiter und A. Bielun erreichten am 24. Dezember den Gipfel. A. Bielun stürzte beim Abstieg tödlich ab.

Dhaulagiri 8167 m vom Gorepanipass aus 102Pakistan K 2, 8610 m Drei Versuche wurden auf verschiedenen Routen unternommen, alle misslangen.

( 1 ) Eine 10köpfige spanische Mannschaft unter der Leitung von Antonio Trabado verbrachte zwei Monate an diesem Berg, um den Westgrat zu erklimmen. Diese grossangelegte Expedition ging nach der Belagerungsme-thode vor: 280 Träger aus Askolé errichteten das Basislager ( am 20. Mai auf 5250 m ) und 6 Höhenträger vier weitere Camps ( Camp IV auf 7650 m, am 26. Juni ). Von einem letzten, für den Gipfelangriff vorgesehenen Lager auf 8050 Meter erreichten der Leiter und Juan Sebastian am 27. Juli eine Höhe von 8200 Metern. Als bei Trabado Anzeichen eines Gehirnödems auftraten, wurde das Vorhaben aufgegeben. Ein anderes Mitglied der Expedition, das durch Blutgerinsel in den Beingefässen gehbehindert war, musste vom Basislager abtransportiert werden.

( 2 ) Eine zweite spanische Expedition im konventionellen Stil mit 10 Teilnehmern, geleitet von Gregorio Ariz, versuchte die normale, die sogenannte Abruzzen-Route, die von Südosten aufsteigt. Bis zum Basislager, das am 25. Mai auf 4950 Meter errichtet wurde, waren 300 Träger eingesetzt. Mit Hilfe von 3 Höhenträgern wurden drei Camps auf dem Grat errichtet ( das höchste auf 7345 m ). Am 25. Juli gaben die Spanier wegen des schlechten Wetters auf 7700 Meter auf.

Anfangs August gesellte sich zum Leiter der Klettergruppe, Mario Abrego, der Engländer Roger Baxter Jones. Gemeinsam erreichten sie innert zwei Tagen Camp III und errichteten anschliessend auf 8060 Meter Camp IV. Im tiefen Schnee stiegen sie bis zum Fusse der Eisbarriere ( 8350 m ) auf, wo sie aber- nachdem sie 50 Meter der steilen Eiswand erklettert hatten - vom schlechten Wetter zur Umkehr gezwungen wurden.

( 3 ) In alpinem ( ) Stil versuchten 4 Mitglieder einer englischen Expedition - mit Doug Scott, Roger Baxter Jones, Andy Parkin und Jean Afanassieff - zwischen dem 20. und 25. Juli einen direkten Aufstieg über den Südgrat. Dabei handelt es sich um eine neue, um 2700 Meter kürzere Route, die auf der Schulter endet, die den Abruzzen-Grat dominiert. Afanassieff hatte 1981 mit Yannick Seigneur eine danebenliegende Route begangen. Der Aufstieg, gespickt mit zahlreichen Fels- und Eis- % » Gasherbrum I 8068 mHidden Peak ) vom Gasherbrum Basislager aus. In dieser Flanke haben die Spanier und vorher die zwei Polen Wojciech Kurtyka und Jerzy Kukuczka zwei neue Routen eröffnet.

aufschwüngen und tiefen Schneeanhäufungen, erwies sich als mühsam. Nach vier Biwaks ( das höchstgelegene auf 7500 m ) befand sich die Gruppe etwa hundert Meter unterhalb der Schulter, als Afanassieff plötzlich nicht mehr deutlich sehen konnte und Lähmungen im Gesicht und in den Armen sowie starke Schmerzen im Unterleib spürte-vermutlich Symptome eines drohenden Ödems. Der einstimmige Beschluss, augenblicklich umzukehren und abzusteigen, rettete ihm zweifelsohne das Leben. Später Schloss sich Afanassieff als Kameramann der französischen Expedition an, die den Everest von Norden her über den Westgrat bezwingen wollte.

Gasherbrum I, ( 8068 m ) ( 1 ) Am 21 .Juni unternahm das Schweizer Baltoro-Team von einem Biwak auf 6500 Meter auf dem Gasherbrum La aus den Vorstoss zum Gipfel. Über eine Variante der Nordpfei-ler-Route ( 1982 von den Deutschen eröffnet ) und nach einem zweiten Biwak ( 7100 m ) erreichten am 23. Juni Loretan und Rüedi den Gipfel. Ein Tag später betraten ihn auch Morand, Sonnenwyl und Spicher.

( 2 ) 2 polnische Spitzenkletterer, Wojciech Kurtyka und Jerzy Kukuczka, widmeten ihre Karakoram-Expedition 1983 ihrem Freund Alex Macintyre, der am 17. Oktober 1982 am Annapurna I durch Steinschlag getötet wurde.Vom 20. bis 23. Juli eröffneten sie eine neue Route über die Südwestwand. Schwierigkeitsgrad III bis V mit Eispartien von 50° Steilheit. Sie biwakierten auf 6700 und 7300 Meter. Der direkte Aufstieg über den Gipfelaufschwung misslang, und die beiden erreichten den Gipfel über den Südwestgrat. Kukuczka hat mit diesem Gipfel sechs Achttausender bezwungen. Der Abstieg erfolgte über die gleiche Route.

( 3 ) Alle 6 Mitglieder einer Gruppe spanischer Bergsteiger ( Leitung Javier Escartin ) hatten am 22. August den Gipfel über eine neue von Süden und Südwesten herführende Route erreicht. Somit gibt es auf diesem Berg heute sieben begangene Aufstiegswege. Sie erstellten ihre drei Höhenlager selbst und setzten keinen Sauerstoff ein. Die grösste Schwierigkeit galt es an einem steilen Teilstück zwischen 5750 Meter und 6550 Meter zu überwinden.

Broad Peak 8047 m vom Südgrat des K2 ( auf ca. 7000 m ) aus Gasherbrum II, 8035 m ( 1 ) Am 15. Juni erreichte die Schweizer Mannschaft mit 9 Bergsteigern den ersten ihrer drei Achttausender. Wörner, Loretan, Rüedi, Graf und Dr. Meyer langten nach einem raschen Aufstieg in drei Tagen ab Basislager ( zwei Biwaks auf 6500 m und 7400 m ) auf dem Gipfel an. Sonnenwyl erreichte den Gipfel nach einem direkten, 14stündigen Aufstieg in einem Zug, ausgehend vom unteren Biwak auf 6500 Meter. Die Expedition hatte die normale Route über den Südwestsporn und den Ostgrat benützt.

( 2 ) Die beiden ausgezeichneten polnischen Bergsteiger Kurtyka und Kukuczka sind die ersten, die eine neue Route auf den Gasherbrum II eröffneten, und zwar zwischen dem 29.Juni und dem I. Juli über den Südostsporn und den Ostgrat. Sie stiegen ohne Seil und im alpinen Stil mit zwei Biwaks ( 6500 m, am Ga- sherbrum La und 7300 m ) auf. Abstieg über die normale Route. Damit hatten sie die erste Traversierung dieses Berges ausgeführt.

( 3 ) Zwischen dem 26. und 31. August - drei Tage, nachdem sie den Gasherbrum I bestiegen hatten - nahmen 4 Mitglieder der fünfköpfigen Mannschaft von Javier Escartin den Gasherbrum II in Angriff: über die normale Route, im alpinen Stil. Auf 7700 Meter zwang das schlechte Wetter sie jedoch zur Umkehr.

Baltoro-Gletscher Im Februar haben der polnische Kletterer Andrzej Zawada und der Kanadier Jacques Olek, ein Unternehmen durchgeführt, das der erste winterliche Besuch des Baltoro-Glet-schers durch europäische Alpinisten zu sein scheint. Die pakistanischen Behörden haben Winterexpeditionen bisher nicht gefördert, da ein Aufrechterhalten der Verbindungswege wegen der saisonal bedingten Lawinenniedergänge grosse Schwierigkeiten bereitet. Zawada hatte Mühe 4 Träger anzuheuern, die später aufgaben, als sich oberhalb Askolé eine Lawine löste. Olek und er setzten den Weg fort, wobei sie je 50 Kilo Gepäck trugen. Während der zwei auf dem Gletscher verbrachten Wochen herrschte ausserordentlich trockenes Wetter mit Temperaturen von -28 bis -30 Grad Celsius. Der Rückmarsch Anfang März erwies sich infolge der ausgiebigen Schneefälle als gefährlich und sehr anstrengend.

Broad Peak, 8047 m Dies ist das zweite aufeinanderfolgende Jahr, in dem fünf Expeditionen auf diesen Berg unternommen wurden. 2 Bergsteiger fanden dabei den Tod. Von den Expeditionen aus England, der Schweiz, Holland, Frankreich und der BRD waren nur die zwei ersten erfolgreich, beide auf der Erstbesteigungsroute ( über die Westflanke ). Als interessante Route würde sich noch der unbegangene Südgrat anbieten.

( 1 ) Die folgenden 4 Bergsteiger bildeten zwei Seilschaften: Alan Rouse mit Andy Parkin und Roger Baxter Jones mit Jean Afanassieff. Sie verliessen ihr Basislager am 23. bzw. am 24. Juni und erreichten den Gipfel am 26. Stephan Sustad ( USA ) und Doug Scott sind nach in zweieinhalb Tagen ( von der Basis aus ) am 28. Juli dort angekommen, indem sie die Spuren ihrer Vorgänger benutzten. Am gleichen Tag kehrten der Australier Greg Child und Peter Thexton nur eine Stunde vom Gipfel entfernt um; beide - zuerst Child, dann Thexton - spürten die Anzeichen der Höhenkrankheit. Nach einem 22stündigen Aufstieg und einem verzweifelten Kampf gegen Schnee und stürmische Winde beim Abstieg gelangten die beiden schliesslich in ihr höchstgelegenes Camp auf 7500 m, wo sie die Nacht verbrachten. Bei Morgengrauen starb Peter Thexton, der 26jährige Expeditionsarzt, an einem Lungenödem. Dieses war sowohl bei ihm als auch bei Child ( allerdings in abgeschwächter Form ) aufgetreten, als sie am Abend zuvor die 8000 Meter Höhe erreicht hatten. Der rasche Aufstieg von 4910 Meter auf 8000 Meter innert zwei Tagen war zuviel gewesen.

( 2 ) Den 2 polnischen Frauen Anna Czerwinska und Krystyna Palinowska ( die schon 1979 den Nordwestgrat des Rakaposhi zusammen bestiegen hatten ) gelang die erste vollständige Frauenerstbegehung auf diesen Gipfel. Am 29. Juni verliessen sie ihr Basislager ( 4050 m ) und biwakierten am gleichen Abend auf 7100 Meter. Am 30. Juni erreichte Frau Palinowska den Gipfel. Ihre Freundin blieb auf dem direkt darunter liegenden Gipfelgrat. Am ersten Juli kehrten beide wieder ins Basislager zurück. Offiziell waren beide Mitglieder der Schweizer Expedition.

( 3 ) Schweizer Expedition: Am 30. Juni standen Erhard Loretan, Marcel Rüedi, Stefan Wörner und Fredy Graf auf dem Gipfel - zwei Tage, nachdem sie vom Basislager aufgebrochen waren. Loretan stieg sofort wieder ab. Am 2. Juli gelangten ebenfalls Pierre Morand und Jean-Claude Sonnenwyl, nach einer Nacht in einem Biwak auf 7100 Meter, auf den Gipfel.

( 4 ) Deutsche Expedition: Diese Gruppe von 5 süddeutschen Bergsteigern ( Leiter Helmut Rüdele ) verfolgte ein doppeltes Ziel: Die Erstbesteigung des Nordgipfels ( 7600 m ) und diejenige des Hauptgipfels über die normale Route. Die Mannschaft des Nordgipfels mit ihrem Leiter Hermann Lais benützte ein markantes Couloir, das zwischen dem Nord- und dem Mittelgipfel liegt; sie stellte drei Camps auf, das höchstgelegene auf 6800 Meter. Von dort aus machte sich Rüdele am 29. Mai allein auf den Weg zum Gipfel. Er wurde nie wieder gesehen und ist möglicherweise in eine Gletscherspalte gestürzt. Die übrige Mannschaft errichtete drei Camps auf der normalen Route bis auf 7300 Meter. Auf 7750 Meter wurde der Gipfelversuch wegen des schlechten Wetters aufgegeben. Diese Expedition fand vom 16. April bis zum 15. Juni statt.

( 5 ) Eine französische Mannschaft mit 4 Mann ( Leiter: Pierre Pujos ) sowie eine holländische mit 2 Mann ( Ronald Naar und Gerard van Sprang ) starteten im Juni und Juli neue Versuche. Die Holländer errichteten zwei Höhenlager ( auf 6550 und 7200 m ) und versuchten den Gipfel in drei Anläufen zu bezwingen, dabei erreichte einer von ihnen eine Höhe von ungefähr 8000 Metern. Es handelte sich dabei um eine leichtausgerüstete Expedition, die etwa 18000 Schweizer Franken gekostet hat. Naar und von Sprang erstiegen den im Südwesten ihres Basislagers liegenden P.6393 auf einer schwierigen Route über seine Westwand.

Broad Peak Nord, 7538 m Renato Casarotto aus Bergamo gelang am 28. Juni die Erstbesteigung im Alleingang über die von ihm bei seinem ersten Alleingang-Ver- such benützte Route durch die Südwand und über den Westgrat ( er hatte im Juni 1982 eine ungefähre Höhe von 7050 m erreicht ). Diese schwierige Route führt durch steilen Fels, Eis und kombiniertes Gelände. Er verwendete fünfzehn Haken ( 10 im Fels und 5 im Eis ), zehn davon liess er an Ort und Stelle zurück. Kein Fixseil, Aufstieg zwischen dem 22. und dem 30. Juni im reinsten alpinen Stil; vier Biwaks: auf 6350, 6750, 7000 und 7500 Meter, das letzte direkt unter dem Gipfel. Beim Abstieg benötigte er drei weitere Biwaks. Das einzige weitere Mitglied der Expedition war Goretta, die Ehefrau Casarottos, die das Basislager ( auf 5000 m ) betreute. Es handelt sich hier um einen sehr anspruchsvollen Kletteraufstieg im Alleingang auf einer von Renato Casarotto im Vorjahr erkundeten Route.

Mustagh Tower, 7273 m Die erste und zweite Besteigung dieses imposanten Gipfels im Norden des Baltoro-Glet-schers fand 1956 statt: die Erstbesteigung besorgten Engländer ( über den Nordwestgrat ), die Zweitbesteigung Franzosen ( über den Südostgrat ). Seither scheint er wenig Interesse geweckt zu haben. Im Juli machte indessen eine amerikanische Mannschaft einen Versuch über die Ostwand. 2 der Bergsteiger fühlten sich nicht wohl, während Mike Covington und Steve Gali den Aufstieg bis auf ca. 6400 Meter fortsetzten, bevor sie ebenfalls umkehrten.

Lobsang Spire West, 5707 m In der Zeit zwischen Mai und Juli errichtete eine mehrheitlich britische Equipe ( der aber auch amerikanische, australische und französische Bergsteiger angehörten ) während einer Art ihr erstes Basiscamp in Urdukas. Von da aus erklommen vier Teilnehmer einen noch unbegangenen Schneegipfel ( 5547 m ). Der Aufstieg über eine sehr technische Route, die zu dem oberhalb des Biale-Gletschers liegenden P 5607 führt, musste hingegen 250 Meter unterhalb des Gipfels abge- Broad Peak Nord 7538 m. Teleaufnahme des oberen Teiles des Berges mit eingezeichneter Aufstiegs- ( A ) und Abstiegsroute ( B ) brochen werden. Danach wollten Alan Rouse und Andy Parkin über den Westgrat auf den Lobsang Spire Süd gelangen ( von Amerikanern 1976 versucht ); sie wurden jedoch auf 5950 Meter vom Sturm zurückgeschlagen. Ihnen folgten Doug Scott, Greg Child und Peter Thexton, die den Spire über den 620 Meter hohen Südpfeiler erkletterten. Sehr schöne Wandroute in ausgezeichnetem Granit, die härteste freie und technische Kletterei enthält ( V und A3 ) und im Stil an diejenige am El Capitan erinnert. Mit drei Biwaks benötigten sie für den Aufstieg sechs und den Abstieg zwei Tage ( 10.18. Juni ). Alle Teilnehmer der Expedition waren zuvor auf dem Muztagh-Pass ( auf 5422 m ) gewesen und hatten, mit Ausnahme von Don Whillans, am nächsten Tag den Kar-phogang ( 5931 m ) bestiegen. Der Muztagh-Pass wird seit mehr als hundert Jahren nicht Lobsang Spire W 5707 m. Greg Child im oberen Teil des Südpfeilers ( auf ca. 5500 m ) mehr benützt, da der Rückzug des Gletschers den Weg für Tragtiere unpassierbar gemacht hat. Der erste Europäer, der diesen Pass überquerte, war ( 1887 ) Sir Francis Younghusband.

Chogolisa, 7654 m Dieser Gipfel wird im Verhältnis zu anderen eher vernachlässigt, zweifellos weil seine Schwierigkeiten im allgemeinen nicht technischen Charakters sind, sondern weil die Route von Gletscherabbrüchen ( Eisschlag ) bedroht ist und über lange, wächtengekrönte Eis- und Schneegrate führt ( Hermann Bühl hat hier 1957 bei einem Aufstieg im alpinen Stil mit Kurt Diemberger auf 7300 m Höhe sein Leben verloren ). 1958 fand die Erstbesteigung durch eine 12köpfige japanische Expedition statt, die, wie Bühl und Diemberger, dem Südostgrat ( 1909 vom Herzog der Abruzzen bis zu einer ungefähren Höhe von 7500 m erforscht ) folgten.

Der Lobsang Spire ( als markante Pyramide in der Bildmitte ). Der Südpfeiler hebt sich rechts als senkrecht aufstrebende Linie gegen den Himmel ab p *.

Am 14. Juni 1983 wurde dieser Berg von den Deutschen Georg Brosig, Adi Fischer und Hubert Wendlinger im alpinen Stil auf einer neuen Route über die Nordwestflanke bezwungen ( dritte Besteigung ). Basislager am 5. Juni auf 4900 Meter auf dem Vigne Gletscher; danach errichtete die Gruppe von sechs Deutschen auf 5600 Meter unterhalb der Nordwestwand ein vorgeschobenes Basislager. Den grössten Teil des 12 Kilometer langen Gletschers legten die Bergsteiger auf Kurzskiern zurück. Der Aufstieg über den eigentlichen Nordwestpfeiler ( 13. Juni ) wurde mit Fixseilen gesichert. Nachdem die drei Alpinisten der Spitzengruppe am gleichen Abend auf 6800 Meter ein Biwak errichtet hatten, erreichten sie am nächsten Tag ( 14. Juni ) um 19 Uhr den Gipfel, kehrten noch in der gleichen Nacht in ihr Biwak und am folgenden Tag ins Basislager zurück. Zwei Sechstausender oberhalb des Basislagers verschafften einigen Expeditionsteilnehmern eine willkommene Besteigungsmöglichkeit. Auch hier wurden zum grössten Teil Skier verwendet. Sehr schnelle Rückkehr nach Skardu in sechs Tagen.

Masherbrum Nord-Ost, 7820 m Dieser Gipfel und der benachbarte Masherbrum SW ( 7806 m ) wurden bisher beide je einmal bestiegen, der erste 1960 und der zweite 1981. Die Zweitbesteigung des Nordostgipfels gelang am 17. August zwei Japanern, M. Nomura und T. Minamura. Sie gehörten zu einer Gruppe von fünf Bergsteigern aus Kyoto ( Leiter T. Sudo ), welche die Route der Erstbesteigung, von Süden her und über die Südwestwand, benützt zu haben schien. Basislager am 3. Juli. Ein Aufstieg im alpinen Stil, an dem sich alle Mitglieder beteiligten, misslang am 27. Juli. Zwei Bergsteiger unternahmen einen weiteren Versuch, der von Erfolg gekrönt war. Sie verliessen das Basislager am 12. August und folgten der vorher eröffneten Route; dies unter Benützung der vorhandenen Lager.

Baintha Brakk I, 7284 m Dieser schwierige, in der Nähe des Zusammenflusses des Hispar- und des Biafo-Glet-schers gelegene Berg - auch unter dem Namen

Dominique Suchet und Gérard Pailheiret gelangen die Erstbesteigungen von vier Gipfeln zwischen 5800 bis 5900 Meter östlich und westlich des auf dem Uzun Brakk-Gletscher errichteten Basislagers.

Baintha Brakk II, 6960 m Im Juni führte eine koreanische Expedition die Erstbesteigung dieses Gipfels durch. Sie benützte dabei eine Route über die Nordwestwand, auf der eine englische Gruppe 1982 6400 Meter erreicht hatte. Die koreanische Expedition bestand aus vier Alpinisten, davon ein Bergführer und zwei Kameraleute. Basislager auf 4600 Meter auf dem Uzun Brakk-Glet-scher. Weiter oben drei Camps, das höchstgelegene auf 6200 Meter unterhalb des sehr steilen, oberen Felsriegels der Nordwestwand. Der letzte Abschnitt des Aufstiegs scheint weniger schwierig gewesen zu sein als erwartet.

Disteghil Sar Ost, 7700 m Yazghil Süd, 7440 m Yazghil Nord, 7400 m Im Juli führte Professor Arturo Bergamaschi aus Bologna eine grosse italienische Expedition mit zwanzig Teilnehmern ( darunter vier Bergführer und ein Arzt ) zum Hispar-Glet-scher. Einundachtzig Nagar-Träger begleiteten die Expedition bis in das am 10. Juli auf dem Kunyang-Gletscher ( 4550 m ) angelegte Basislager. Während der folgenden achtzehn Tage wurden drei Camps in der Südostwand in Richtung eines zwischen dem Distaghil Sar Ost und dem Yazghil Süd liegenden Passes errichtet. Camp IV wurde auf der Passhöhe auf 6900 Meter aufgeschlagen. Von dort aus erstiegen drei Bergsteiger am 24. Juli den Yazghil Süd und zwei weitere am 26. Juli den Distaghil Ost. Am gleichen Tag gelangten zwei Teilnehmer vom Camp III ( 6450 m ) aus auf den Yazghil Süd. Weitere zwei Alpinisten verliessen am 28. Juli Camp IV, querten unter dem Yazghil Süd durch Richtung Osten und bestiegen als erste den Yazghil Nord. Dabei folgten sie der Route, die 1980 fünf Polen ( unter der Leitung von R. Kowalski ) anlässlich ihrer Erstbesteigung des Distaghil Sar Ost und des Yazghil Süd benützt hatten.

Rakaposhi, 7788 m Jacques Collaer führte eine Mannschaft von zehn belgischen Bergsteigern, darunter zwei Frauen und eine Ärztin, der am 2. August die vierte Besteigung des Rakaposhi gelang ( via Erstbesteigungsroute von 1958 über den Nordsporn ). Ziemlich grosse Expedition im konventionellen Stil mit 96 Trägern für den dreitägigen Anmarsch durch das Jaglot-Tal. Basislager am 7. Juli auf 4250 Meter. Man benützte vier Höhenträger sowie sechs Hochlager, die zwischen dem 10. Juli und dem I. August errichtet wurden. Vom Camp VI ( 7400 m ) wurde der Gipfel am 2. August erklommen.

Diese Route ist in technischer Hinsicht weniger schwierig als die beiden andern, die 1979 am Rakaposhi eröffnet wurden ( über den Nordostgrat sowie durch die Nordwand ), sie ist jedoch etwa 15 Kilometer lang und teilweise mit gefährlichen Wächten besetzt. Es wurden ungefähr zweitausend Meter Fixseil angebracht. Am 5. Juli starb der Hunza-Träger Sultanullah Baig beim Abstieg vom Camp II ins Camp I.

Minapin, 7266 m Eine Mannschaft von vier Schweizern, unter der Leitung von Ruth Steinmann Zürich, führte die vierte Besteigung dieses Bergs durch. Von einem vorgeschobenen Basislager auf 3950 Meter aus wurde am 17. Juni zuerst ein Versuch über den noch unbegangenen Nordgrat unternommen, der aber wegen Lawinengefahr abgebrochen wurde. Die Gruppe benützte anschliessend die Route der drei vorhergehenden Besteigungen, d.h. über die Nordwand und den Westgrat ( vier Camps ). Am 30. Juni erreichten Ruth Steinmann und Edi Furrer den Gipfel vom obersten Lager aus. Am nächsten Tag taten es ihnen Andreas Müller und Felix Waltert gleich. Beide Mannschaften gerieten am 2. Juli in einen heftigen Batura I 7785 m. Blick auf die Südflanke vom Mu-chiochul-Gletscher aus. Auf dem Bild sind nur die obersten 1600 m ab Lager III sichtbar Piloto Gerard Pailheirf Sturm, die eine in Camp IV und die andere in Camp III. Der Abstieg konnte jedoch trotz der erschwerten Bedingungen unbeschadet durchgeführt werden.

Batura I, 7785 m Einer Mannschaft von zehn Österreichern gelang die zweite Besteigung dieses schwierigen Berges - dem höchsten Punkt des Hunza-Landes. ( Die Erstbesteigung erfolgte 1976 durch Deutsche von Süden her über den westlich gelegenen Baltar-Gletscher. ) Der Leiter, Edi Koblmüller aus Linz, hatte im Januar/ Februar eine Winterbegehung auf einer neuen Route über die 3750 Meter hohe Südwand versucht, die jedoch auf Grund der extremen Kälte und grosser Lawinengefahr scheiterte. Diese gleiche Route benützten nun die Österreicher am I. Juni, ausgehend von ihrem Basislager ( 4000 m ) auf dem Muchiohul-Glet-scher. Vom 2. bis 15. Juni wurden drei weitere Camps in der Wand errichtet, und zwar auf 5000, 5900 und 6700 Meter. Es folgten fünf Tage mit sehr schlechtem Wetter. Das letzte Teilstück wurde erst zwischen dem 21. und Baintha Brakk I 7285 m vom Uzun Brakk- Gletscher aus gesehen 25. Juni erstiegen. Oberhalb Camp IM errichtete man auf 7200 Meter ein Biwak. Dann wurden dreihundert Meter Fixseil unweit des Gip-felbereiches der sehr steilen Schlusswand angebracht. Am 25. Juni erreichten Koblmüller, Pressi, Tschismarov und Lunzer nach sehr anstrengender 9stündiger Kletterei den Gipfel. Kosten der Expedition: 60000 sFr.

Batura IV, 7284 m Erstbesteigung am 31. August durch Mitglieder einer polnischen Expedition mit elf Teilnehmern unter der Leitung von W. Wirz. Die Gruppe erreichte den Gipfel nach einem schwierigen Anstieg mit sehr steilen Eispartien in der 3500 Meter hohen Südwand. Drei Camps: auf 5200, 5400 und 6400 Meter sowie zwei Biwaks. Den Gipfel erreichten: Z. Heinrich, M. Kowalczyk und der Westdeutsche V. Stallbohm. Am 2. September wurde dieser Aufstieg von A. Paulo, P. Mularz und J. Jaworski wiederholt.

Shia Shish, 7040 m Eine Mannschaft von sechs Italienern ( Leiter Giorgio Mallucci ), begleitet von Bergführern und Instruktoren, führte die Erstbesteigung dieses südlich der Batura-Gruppe im Hunza-Land liegenden Gipfels durch, der bereits 1975 Gegenstand eines italienischen Versuches war. Oberhalb von Chalt, nach Verlassen des Dorfes Boladas, schlug die Expedition den Weg durch das Shittinbar-Tal ein und errichtete am 7. Juli auf 3950 Meter das Basislager. Weiter oben setzte man keine Höhenträger ein. Der Aufstieg erfolgte bewundernswert rasch im alpinen Stil. Am 18. Juli wurde ein letztes Camp für den Gipfelangriff auf einem Pass auf 5500 Meter errichtet. Von da aus erkletterten drei Bergsteiger, unter ihnen der Leiter, die Südwand und erreichten den Gipfel. Mittlerer Schwierigkeitsgrad, jedoch droht eine gewisse objektive Gefahr von den die Route dominierenden Eisbrüchen. Am gleichen Tag verliessen die drei anderen Mitglieder der Mannschaft den Pass ( 5500 m ) ebenfalls und erklommen einen 6000 Meter hohen felsigen Gipfel im Südwesten. ( Dies, indem sie dem felsigen Ostgrat folgten. ) Ein Felsturm bildete hier den eigentlichen Gipfel.

Kampir Dior, 7142 m Eine Equipe von 4 unerfahrenen Italienern, die das Gebiet als besuchten, unternahmen einen nicht bewilligten Versuch, auf diesen Berg, bei dem zwei von ihnen getötet und die beiden anderen schwer verletzt wurden. Die Rettungsaktion mit dem Helikopter gestaltete sich während einer dreitägigen Schlechtwetterperiode äusserst schwierig.

Nanga Parbat, 8125 m Während einer Periode von vier bis fünf Monaten ( Mai bis September ) bewilligten die Behörden elf Expeditionen am Nanga Parbat, d.h. vier japanische, zwei französische, zwei deutsche, eine österreichische, eine spanische und eine amerikanische ( USA ). Alle ( bis auf zwei ) wählten die Diamir- und Rupal-Seite, mit Routen entweder über die Westwand ( Kinshofer ) oder den Südwestgrat ( Schell ). Diese scheinen heute die meistbesuchten geworden zu sein. Eine japanische Gruppe entschloss sich für einen Aufstieg durch die steile Südflanke ( Rupal-Seite ); sie verlor einen ihrer Teilnehmer und musste aufgeben. Eine weitere Gruppe versuchte die Rakhiot-Wand ( NO ) über die Erstbesteigungsroute. Nur drei dieser Expeditionen erreichten den Gipfel; vier Japaner mussten ihr Leben lassen. Eine derartige Konzentration von Expeditionen auf einen einzigen Berg und über die selbe Route hat unvermeidlich Probleme mit sich gebracht. Nicht nur hat sich die Stellung der Träger verschlechtert, sondern man spricht auch von einer Anhäufung von Abfällen und sonstigen unerwünschten Spuren. In Pakistan ist diese Entwicklung verhältnismässig neu, aber alles deutet daraufhin, dass sie auch hier nicht mehr aufzuhalten ist, solange die Expeditionen nicht dazu gezwungen werden, die einfachsten Regeln der Hygiene zu beachten und dafür zu sorgen, dass alle Abfälle vernichtet oder mitgenommen werden.

Für dieses Gebiet sind folgende Berichte eingegangen:

( 1 ) Eine grosse japanische Expedition mit fünfzehn Teilnehmern ( Leiter S. Kido ) stieg auf der Diamir-Seite ( Kinshofer ) im Belagerungsstil auf; zwei Bergsteiger erreichten am 10. Juli den Gipfel: M. Taniguchi und N. Nakanishi. Beim Abstieg wurden jedoch drei Teilnehmer von einer Lawine getötet und einer verletzt.

( 2 ) Sofort nach ihrem Erfolg am Batura I gelang den beiden Österreichern, Edi Koblmüller und Fred Pressi, ein Aufstieg im alpinen Stil über den Südwestgrat ( dritte Begehung der Schell-Route ). Basislager auf 3600 Meter im Rupal-Tal am 8. Juli. Drei Camps auf dem Grat, auf 5100, 6000 und 7000 Meter. Zwei Biwaks auf 7300 und 7700 Meter. Den Angriff auf den Gipfel starteten sie am 17. Juli. Pressi blieb auf 7950 Meter; Koblmüller stieg allein weiter und erreichte den Gipfel um 17 Uhr. Drittes Biwak auf 7700 Meter beim Abstieg. Gesamthaft erforderte der Aufstieg sechs und der Abstieg 2 Tage. Dazu kamen zwei Tage des Wartens wegen schlechten Wetters. Dies ist mit Sicherheit die schnellste Besteigung dieser Route und dieses Berges.

( 3 ) Eine spanische Expedition mit fünf Bergsteigern gelangte über die Kinshofer-Route auf den Gipfel. Basislager am 15. Juli errichtet. Für den Aufstieg benützte sie die von den Japanern zurückgelassene Abfolge von Fixseilen. Das letzte Stück wurde im alpinen Stil von K.de Pablo und L. Zuloaga ( Leiter der Expedition ) bewältigt, nachdem sie am 3. August das Camp Il auf 6200 Meter verlassen hatten. Nach zwei Biwaks auf 6800 und 7300 Meter erreichten sie am 5. August um 16 Uhr den Gipfel. Am 7. August waren alle Mitglieder gesund und munter wieder im Basislager zurück.

( 4 ) Eine französische Expedition: Maurice und Liliane Barrard versuchten, begleitet von Chr. Bougnaud und Jacques Alary ( in zwei Zweier-Seilschaften, als leicht ausgerüstete Equipe ), die Kinshofer-Route. Unten zuerst zwei Camps, auf die zwei Biwaks folgten. Am 10. Juni setzten die beiden Barrard den Aufstieg von einem Biwak auf 7050 Meter in der Bazhin-Lücke fort, mussten jedoch auf einer Höhe von 7950 Meter wegen stürmischen Wetters und schlechten Schneeverhältnissen umkehren.

( 5 ) Ein weiterer Versuch mit leichter Ausrüstung wurde von einer Gruppe junger französischer Bergsteiger unter der Leitung von Eric Beaud unternommen. Basislager am 2. August, drei Biwaks auf 6150, 6900 und 7400 Meter. Am 18. August stellte sich beim 24jährigen François Marsigny ein Gehirnödem ein, das vermutlich tödlich gewesen wäre, wenn er nicht auf der Stelle umgekehrt wäre. Eric Beaud, 23jährig, setzte den Aufstieg bis auf ungefähr 7600 Meter alleine fort.

Chitral Ti rieh Mir, 7708 m Vier Polen unter der Leitung von R. Warecki errichteten am 24. Juli ihr Basislager ( 4400 m ) auf dem südlichen Barun-Gletscher. Sie hatten vor, von Süden her über die Route der Erstbegeher von 1950 aufzusteigen, erachteten die Schneeverhältnisse jedoch als zu gefährlich und folgten einer Variante über den South Col auf 6500 Meter, wo sie am 2. August ihr Camp II errichteten. Am 11 .August biwakierten N. Cholda und A. Hajzer auf 7000 Meter und erreichten von da aus am 12. August den Gipfel. Der Aufstieg erforderte insgesamt 19 Tage.

China Sieben der zwölf Expeditionen ( darunter eine japanische Winterexpedition ), von denen wir Angaben erhielten, hatten den Qomolangma zum Ziel. Davon erreichte allerdings nur eine einzige den Gipfel, und zwar eine amerikanische Gruppe auf einer neuen Route durch die Ostwand ( wo 1981 Amerikaner anlässlich eines Versuches bis auf 6750 m gelangten ). Eine grosse italienische Equipe hatte die 1982 erstmals durchgeführte Besteigung des Qogir ( K 2 ) über den Nordgrat wiederholt. Gesamthaft wurde in China nur eine be- schränkte Anzahl Expeditionen auf eine beschränkte Anzahl Berge unternommen, was zweifellos auf die sehr hohen Kosten eines solchen Unternehmens in diesem Lande zurückzuführen ist. Die ( wiederholte ) Schweizer Expedition an der Nordwand des Everest budgetierte eine Summe von sFr. 350000., d.h. etwa einen Drittel mehr, als für eine entsprechende Expedition in Nepal vorgesehen werden müsste. Der Everest von Norden her bleibt indessen eine harte Herausforderung, und der ungefähr 8 Kilometer lange Ost/Nord-ostgrat - ein Art massiver Peuterey-Grat, nur dass er etwa 4000 Meter höher liegt als dieserist nach wie vor unbegangen.

Qomolangma, 8848 m ( 1 ) Robert Craig leitete eine starke amerikanische Gruppe, zu der auch Galen Rowell und John Roskelly gehörten. Sie erreichte den Westgrat über eine neue Route über die Nordrippe der Westschulter, eine Route, die leichter und sicherer ist als diejenige der Jugoslawen ( 1979 ) von Nepal her über den Lho La. Zum Aufstieg gehörte auch eine Strecke von 2150 Metern in hartem Schnee, manchmal in Eis, bei einer Neigung von 45 bis 70 Grad. Auf 7925 Metern wurde Roskelly von einem Lungenödem befallen, konnte aber mit Unterstützung sicher nach unten gebracht werden.

Im oberen Teil der Route bog man gegen das Hornbein-Couloir ab; der Aufstieg musste indessen am 8. Mai auf 8000 Meter abgebrochen werden, da die Zeit der Monsunstürme begonnen hatte.

( 2 ) Eine chilenische Mannschaft mit zwölf Bergsteigern unter der Leitung von Gaston Oyarzun errichtete am 24. März ein Basislager auf dem Rongbuk-Gletscher, um einen Versuch im Belagerungsstil über die klassische Nord-Col/Nordostgrat-Route zu unternehmen Am 17. Mai erreichten vier Bergsteiger ( u.a. der Leiter ) eine Höhe von 8300 Meter, direkt unter dem Grat und verbrachten dort die Nacht in einem kleinen Zelt ( Camp VII ). Der Angriff auf den Gipfel misslang wegen eines siebzig Stunden dauernden Sturmes, währenddem der Leiter Opfer eines Gehirnödems wurde.

( 3 ) Zu einer zwölfköpfigen Schweizer Expedition, die Romolo Nottaris aus Lugano organisiert hatte, gehörten u.a. drei Bergführer, ein Arzt, ein Journalist und ein Kameramann des Fernsehens. Man beabsichtigte die Besteigung der Japaner von 1980 über die Nord- wand zu wiederholen. Basislager Mitte August auf dem Rongbuk-Gletscher. Am 16. September wurde eine Höhe von 7400 Meter in Richtung Camp IV erreicht, als Nottaris, der mit Senaldi abstieg, von einem herunterfallenden Felsbrocken getroffen wurde ( und dabei einen Beinbruch erlitt ). Der Versuch wurde nun unter der Leitung von Jean Trolliet aus Orsières fortgesetzt. Zuerst folgten sie der Erstbesteigungsroute durch die Nordwand, dann schlössen sie sich den Franzosen an, die über den Westgrat aufstiegen.

( 4 ) Eine von Yannick Seigneur und Patrick Barthe gemeinsam geleitete Mannschaft von zehn, zum grössten Teil französischen Bergsteigern nahm Mitte September den Westgrat in Angriff. Sie beabsichtigten, der Route der Amerikaner vom April/Mai zu folgen und dann über den Nordgrat abzusteigen. Längere Schlechtwetterperioden liessen dieses Unternehmen Mitte Oktober scheitern, nachdem Eric Escoffier und Stéphane Schaffter aus Genf nach zwei Sturmnächten auf 8200 Meter umkehren mussten.

( 5 ) Eine Gruppe von elf Spaniern, unter der Leitung von Conrad Blanch Fors, versuchte einen Aufstieg über die klassische Nord-Col/ Nordostgrat-Route. Sie brachen am 12. August im Basislager ( 5150 m ) auf und errichteten in einer Zeit von 2 Monaten mit Hilfe von fünf Höhenträgern eine lange Kette von Camps. Kein Einsatz von Sauerstoff. Die beiden ersten Versuche wurden vom Camp VI auf 8300 Meter aus gestartet. Vier Bergsteiger hatten dort zwei Nächte lang auf besseres Wetter gewartet, um einen letzten Versuch zu unternehmen, der dann aber nicht mehr stattfinden konnte.

( 6 ) Dreizehn Amerikaner unter der Leitung von James Morrissey stiegen in der Ostwand auf ( neue Route ), und sechs von ihnen erreichten den Gipfel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Basislager ( 5150 m ) am 26. August auf der linken Böschung des Kangshung-Gletschers; vorgeschobenes Basislager am 27. August auf 5365 Meter. Die Erkletterung der Schlüsselstelle, einen extrem schwierigen Felspfeiler ( 1100 Meter hoch mit Schwierigkeiten von 5.9 und A 4 ), erfolgte zwischen dem 1. und 10. September mit zwei Zwischen-camps auf 5800 und 6100 Meter. Die 1981 von Amerikanern zurückgelassenen Fixseile erwiesen sich als grosse Hilfe. Dem Versuch, die Lasten mit einer Motorwinde am Pfeiler hochzuziehen, war jedoch kein grosser Erfolg beschieden, und man benötigte zwei Wochen, um die zur Versorgung der oberen Camps not- wendigen Lebensmittel und Material emporzutragen. Die Ersteigung des oberen Teilstückes begann am 28. September. Am 4. Oktober waren drei weitere Camps auf 7160, 7590 und 7865 Meter errichtet worden. Vom letzten dieser Camps aus erreichten Louis Reichhard ( er hatte 1979 den Nordostgrat des K 2 bezwungen ), K. Momb und C. Bühler am 8. Oktober den Gipfel. Ihre Route mündete auf 8475 Meter in den Südostgrat. Diesen benützten sie dann, um in tiefem Schnee den Gipfel zu gewinnen. Der Aufstieg wurde am 9. Oktober von George Lowe, D. Reid und J. Cassell wiederholt. Der am 10. Oktober herrschende heftige Schneesturm verhinderte einen dritten Versuch durch vier weitere Bergsteiger ( darunter der Leiter der Expedition ). Am 12. Oktober verliessen sie den Berg.

( 7 ) Ein japanischer Wintervorstoss im Belagerungsstil über die Nordwand war von Frau Takahashi in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann K. Takahashi organisiert worden. Er und seine Mannschaft von zehn Japanern und zehn Sherpas führten dabei gleichzeitig ein entsprechendes Unternehmen über den South Col sowie den Südostgrat durch. Das geplante Treffen der beiden Gruppen auf dem Gipfel fand jedoch nicht statt.

Qogir(K2),8610 m Eine italienische Expedition mit neunzehn Teilnehmern ( Leiter Francesco Santon ) sowie zwei Ärzten und einem Kameramann ( Kurt Diemberger ) wiederholten den Aufstieg über den Nordgrat, der 1982 erstmals von Japanern begangen worden war. Traditionelle Belagerungstaktik während zweieinhalb Monaten ( die Japaner hatten dazu einen Monat mehr benötigt ). Alle Bergsteiger kehrten gesund zurück. Kein Einsatz von Sauerstoff. Im Sarpo-Lago-Tal hatten sie Mitte Mai unterhalb des Gletschers des K 2 Nord auf 3850 Meter ein Lebensmittel- und Materiallager eingerichtet. Anschliessend folgte ein endloser Transport dem Gletscher entlang ( mit fünf Zwischenlagern ), um die Vorräte zum Fuss des Nordgrates zu bringen. Wie zuvor die Japaner, errichteten die Italiener vier Camps auf dem Grat selbst, auf 5650, 6600, 7500 und 7950 Meter, wobei sie die ganze Route bis auf 8000 Meter mit Fixseilen sicherten. Schwierigkeitsgrad bis zu V im Fels, mit Eishängen von 55 und 60°. Am 31. Juli erreichten Agostino da Polenza und Josef Raconkaj ( ein Tscheche, der 1979 die Nordwand des Kalanka und 1981 diejenige des Nanda Devi bezwungen hatte ) infolge schlechter Verhältnisse den Gipfel erst spät abends. Am 4. August wurde der Aufstieg von Sergio Martini und Fausto de Stefani wiederholt. Beide Gipfelmannschaften waren vom oberen Camp aus gestartet, und beide mussten ohne geeignete Ausrüstung beim Abstieg biwakieren, die erste auf 8550 Meter, die zweite auf 8400 Meter; doch überstanden sie dies unbeschadet.

Kongur, 7719 m Eine Gruppe von vier Amerikanern ( Organisation: E. Newville ) folgte einer neuen Route in der Nordwand, westlich ( rechts ) des Aufstiegsweges, den 1981 eine japanische Expedition versucht hatte. Die Amerikaner hatten diese Route zuerst auch angegangen, gaben jedoch auf 4750 Meter auf. Sie stiegen dann über eine Eiswand ( 350 m hoch, 70° ) sowie eine Eismauer ( 85° ) empor. Insgesamt errichteten sie sechs Camps zwischen 4500 und 6850 Meter. Am 25. Juni erreichten zwei Bergsteiger eine Höhe von 7310 Meter, womit sie auf den Gipfelgrat trafen, und zwar etwa auf halbem Weg vom Pass, auf dem die 1981 erfolgreichen Briten ihr letztes Biwak erstellt hatten.

Celestial Peak, ungef. 5330 m Ein Gipfel, der in der Nähe des Siguniang in der Provinz Sichuan liegt. Erstbesteigung am 8. Oktober von einer amerikanischen Mannschaft unter der Leitung von Edward Vaill. Trotz der bescheidenen Gipfelhöhe weist diese Route durch die Südwestwand andauernd schwierige Felspartien mit sieben Seillängen von 5.9 und sogar einer von 5.10 auf. Diese Route wurde vollständig frei erklettert, mit Ausnahme eines Pendelquergangs in der Nähe des Gipfels. Dieser wurde am 8. Oktober von W. Lahr, E. Perlman, A. Steck ( 57jährig ), dann am 9. Oktober von B. Wagstaff, R. Schneider und P. White erreicht.

Xixabangma, 8046 m Achte und neunte Besteigung über die Erstbesteigungsroute, von Nordosten her durch eine deutsche und eine amerikanische Mannschaft. Drei Deutsche von den dreizehn Teilnehmern der halbkommerziell organisierten Expedition erreichten den Gipfel. Aber der bekannte 62jährige Schweizer Bergsteiger Fritz Luchsinger starb an einem Lungenödem auf 7350 Meter. Luchsinger hatte am 18. Mai 1956 die Erstbesteigung des Lhotse vollbracht, und 1980, im Alter von 59 Jahren, gelang ihm der Aufstieg zum Gipfel des Dhaulagiri.

Die amerikanische Gruppe hatte ihr Basislager am 1. September aufgestellt, und nach Errichtung von vier Höhenlagern erreichten M. Browning, C. Pizzo und G. Porzak am 30. September den Gipfel.

Indien Die indischen Behörden bewilligten insgesamt 127 Expeditionen, davon 68 ausländische. Dies ist etwas weniger als letztes Jahr, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die beiden meist besuchten Gebiete -dasjenige des Nanda Devi und des Bhyundar-Tales ( Tal der Blumengesperrt wurden. Beide hat man zu Nationalparks erklärt. Dieser Schritt in Richtung eines zunehmenden Schutzes wurde getan, um eine noch grössere Zerstörung der bereits sehr dezimierten Flora und Fauna zu verhindern. Selbst wenn die Schuld teilweise bei den einheimischen Vieh-züchtern liegt, so wurden doch die grössten Schäden von den zwanzig bis dreissig Berg-steiger- und Trekker-Gruppen verursacht, die in den letzten zehn Jahren diese Gegenden jeden Sommer besucht hatten, begleitet von Horden von Trägern und Lasttieren, was dann unweigerlich zu Umweltverschmutzung sowie Verarmung und Erschöpfung der Wälder und des Unterholzes führte. Das Betretungsverbot, das zunächst für eine ( erste ) Zeitspanne von 5 Jahren gilt, lässt allerdings die Frage offen, ob eine derart rigorose Massnahme nicht hätte vermieden werden können, wenn die Tätigkeit der Bergsteiger und Trekker sowie der Viehzüchter besser überwacht worden wäre, und wenn man eine Wiederaufforstung der beschädigten Wälder mit umfassenderen Mitteln unterstützt hätte. Die Inder selbst betreiben heute in grosser Zahl Berg- und Wander-sport. Diese rasche Entwicklung lässt sich am besten an der grossen Zahl ( 124 ) der heute existierenden Bergsteiger- und Wanderclubs sowie der sechs Mountaineering-Institute ( Bergsteigerschulen ) erkennen. Gleichzeitig hat die indische Regierung ihr Projekt für eine Reihe von Staudämmen vorangetrieben; einer davon soll über den Bhyundar-Fluss ( mit einem hydroelektrischen Kraftwerk in der Nähe von Joshimath ) gebaut werden.

Das Garwhal-Gebiet blieb die beliebteste Gegend der Bergsteiger und zog zusammen mit dem Gangotri die meisten Expeditionen an: 36 ausländische und 34 indische. Kaschmir folgt an zweiter Stelle mit 24 ausländischen Expeditionen, während die Kulu-/Lahul-Re-gion 21 indische Expeditionen auf sich vereinigte.

Die Japaner stehen mit 23 Expeditionen an erster Stelle, dann folgen die Briten mit 12 Expeditionen ( meist in Gruppen von zwei bis vier Personen ); die Deutschen führten 8 Expeditionen durch, die meist gemeinsam mit kommerziellen Unternehmen geplant wurden und grosse Gruppen von fünfzehn bis zwanzig Personen umfassten. Eine einzige schweizerische Expedition ( J.J. Asper ) mit drei Mann wurde erwähnt. Von den 68 ausländischen Expeditionen, waren 42 erfolgreich.

Der beliebteste Gipfel war der Nun ( 7135 m ), der von acht Gruppen bestiegen wurde, wobei vier erfolgreich waren. Zwei japanische Mannschaften erreichten unabhängig voneinander ( eine im August und die andere im September ) den Gipfel über die Westroute der Erstbesteiger. In der Equipe vom August befanden sich drei Frauen, die alle auf den Gipfel gelangten. Eine Gruppe von fünf Koreanern erklomm den Nordgrat und eine mit neun Deutschen den Ostgrat. Damit wurde dieser Berg mehr als zwanzigmal bestiegen.

Der Satopanth ( 7075 m ) verzeichnete sieben Expeditionen, von denen fünf auf dem Gipfel ankamen ( drei japanische und zwei deutsche ). Fast alle Aufstiege wurden über die ursprüngliche, 1947 von Schweizern eröffnete Nordroute, z.T. mit Varianten, durchgeführt. Dieser Gipfel, der erst 1982 zum zweitenmal bezwungen wurde, weist nun sieben Besteigungen auf. Zwei Versuche ( von einer österreichischen und einer ungarischen Mannschaft ) fanden zudem auf seiner Südseite statt.

Garhwal-Gebiet Shivling, Hauptgipfel, 6543 m Shivling West, 6501 m ( 1 ) Im Mai versuchten vier englische Bergsteiger ( Leiter: Ian Rea ) über die Nordwestwand und den Westgrat auf den Hauptgipfel zu gelangen. Sie scheiterten aber auf ungefähr 6100 Metern. Ende August wurde der Gip- fei von zwölf Japanern erreicht. Dabei handelte es sich um die gleiche Gruppe, die, von H. Seki geleitet, vorher den Satopanth bezwungen hatte. Die Gruppe teilte sich in zwei Mannschaften zu je sechs Mann auf, wovon eine über die Nordwestwand aufsteigen wollte. Die objektiven Gefahren und die Verletzungen eines Bergsteigers setzten dem Unternehmen jedoch ein Ende. Die andere Gruppe wählte den Weg über die Südwand ( 1981 von den Österreichern begangen ). Nach achttägiger Kletterarbeit mit vier Camps ( die als selbständige Einheiten konzipiert waren ) gelangten drei Bergsteiger am 9. September über die Südwand und den Westgrat zum Gipfel ( sechste Besteigung ). Der schöne, kompakte Granit dieses Berges erlaubt Klettereien von sehr hohem Niveau.

( 2 ) Der Westgipfel wurde als Erstbesteigung von einem britischen Duo ( Chris Bonington und Jim Fotheringham ) bezwungen. Aufstieg im alpinen Stil zwischen dem 13. und 18. September, 5 Biwaks. Die Bergsteiger folgten dem Südostgrat, wobei sie auf 6000 Meter in die Südwand auswichen. Der Gipfel wurde am 18. September um 8 Uhr morgens erreicht. Der Abstieg erfolgte über die Westflanke der Nordwand, einer Linie entlang, die von der üblicherweise auf der Nordseite begangenen Route abweicht. Rückkehr nach Tapoban Shivling 6543 m. Nordwand ( Kishtwar Himalaya ). Mit eingezeichneter Route der britischen Erstbegeher ( Dick Renshaw und Stephen Venables ) durch die 1430 m hohe Wandflucht; am 10. September 1983 nach 5 Tagen ( 4 Biwaks ) in alpinem Stil. Schwierigkeitsgrad: anhaltend III und IV; weiter oben trifft man auf rund geschliffene Granitplatten mit sehr steilem Eis und Schnee bis 80°.

( 4280 m ) um 20 Uhr des gleichen Tages. Den beiden Bergsteigern gelang damit nicht nur eine Erstbesteigung, sondern auch eine Überschreitung sowie die Eröffnung einer neuen Route beim Abstieg.

Kedarnath Dome, 6830 m Dieser wurde von deutschen und italienischen Agenturen kommerziell organisierten grossen, gemischten Gruppen bestiegen; die Italiener machten den Aufstieg teilweise auf Skiern.

Kedarnath, Hauptgipfel, 6940 m Sieben Japaner erneuerten ihren Versuch aus dem Jahre 1981 in der Südwand. Sie brachten Fixseile bis auf 6025 Meter an. Am 10. Juni wurde das Vorhaben jedoch aufgegeben.

Thaley Sagar, 6904 m ( 1 ) Ausserordentlich schöne Kletterei ( zweite Besteigung ) auf einer neuen Route über den Nordostpfeiler dieses beeindruckenden Berges, ausgeführt von zwei Polen, An- drzej Czok und Janusz Skorek sowie drei Norwegern, Hans-Christian Doseth, Howard Nes-heim und Prode Guidai. Dieser 1000 Meter hohe Pfeiler enthält Felspassagen im V. und VI. Schwierigkeitsgrad ( und Al ). Sieben Biwaks, wobei der Aufstieg zwischen dem 16. und 23. August in alpinem Stil bei sehr schlechtem Wetter mit Regen, Schnee, Wolken und Wind erfolgte. Nachdem sie eine sehr schwierige 150 Meter hohe Felswand direkt unter der Gipfelkuppe bezwungen hatten, erreichten die fünf Bergsteiger am 23. August den höchsten Punkt. Sie biwakierten in jener Nacht auf 6550 Meter und kehrten am nächsten Tag nach 10 maligem Abseilen zum Wandfuss zurück.

Es fanden noch drei andere Versuche statt: Vorher hatte eine britische Zweiermannschaft den Aufstieg über diese Route beinahe geschafft, musste aber nach 30 Metern in den Gipfel-Schneefeldern umkehren. Eine französische Armeegruppe von sieben Mann ( unter dem Kommando von Jean Claude Marmier ) versuchte im September die Westseite ( Route der Erstbesteigung ). Schliesslich gab es noch einen Versuch von sechs Japanern unter der Leitung von M. Kimura.

Bhagirathi I, 6856 m Zweite Besteigung über eine prächtige neue Route, die vollumfänglich auf dem 2100 Meter langen Grat verläuft. Drei Engländern, C. Heard, M. Moran und J. Mothersele, gelang dieser Aufstieg im rein alpinen Stil vom 16. bis 23. August, und zwar bei durchgehend warmem Wetter mit Nebel und Schneefall. Der ausgezeichnete Granit erlaubte freie Kletterei im V. und VI. Grad mit einem kurzen technischen Teilstück. Ein 300 Meter hoher Felsturm bildete auf dem Grat das grösste Hindernis. Der oberste Abschnitt bestand dann aus einem eleganten Schneegrat, der direkt zum Gipfel führte.

Aufgrund ihrer Schwierigkeit und ihrer Beschaffenheit ist diese Route mit der ( Direkten ) am Peuterey-Grat vergleichbar. Sie weist verhältnismässig wenige objektive Gefahren auf. Der Abstieg über die gleiche Route wurde tragisch überschattet vom tödlichen Achthun-dert-Meter-Sturz von C. Heard, bei dem die Verankerung des Abseilseiles nachgegeben hatte.

1981, 1982 und 1983 eröffneten kleine britische Mannschaften drei beeindruckende Rou- ten auf die drei Bhagirathi-Gipfel, die leider auch zwei tödliche Unfälle - beide beim Abstieg -forderten.

Bhagirathi II, 6512 m ( 1 ) Drei Japaner erreichten am 15. Mai den Gipfel über die Nordwand und den Nordostgrat ( Route der Engländer vom 1981 ). Diese Gruppe unter der Leitung von A. Suzuki bezwang später ( am 22. Mai ) den Satopanth auf einer neuen Route über den Nordwestgrat, wobei die Begehung des Westgipfels ( 7045 m ) eine Premiere darstellte. Die Bergsteiger traversierten wegen des schlechten Wetters nicht zum Hauptgipfel. Beide Aufstiege erfolgten im alpinen Stil.

( 2 ) Eine Gruppe von drei Indern bezwang diesen Gipfel im alpinen Stil. Alle drei erreichten am 15. Juni den Gipfel von Osten her über die Erstbesteigungsroute von 1938.

( 3 ) Im August benützten Mitglieder des DAV die gleiche Route. Einige der vierzehn Teilnehmer hatten bereits den Gipfel des Kedarnath Dome bestiegen.

Bhagirathi III, 6454 m ( Nachtrag zu 1982 ) Wir haben die dritte Besteigung dieses Gipfels vom 8. Oktober 1982 auf einer neuen Route über den Südwestpfeiler in unserer letzten Chronik kurz erwähnt.

Das schottische 2-Mann-Team, Bob Barton und Allen Fyffe, denen dieser Erfolg gelang, hatten schon 1978 in der Südostwand des Kalanka eine neue Route eröffnet. Dabei handelte es sich um einen prächtigen Aufstieg von ungefähr 1370 Meter Länge mit etwa dreissig Seillängen in fast makellosem Granit ( Schwierigkeitsgrad V und A3 ) sowie zwölf in hartem schwarzem Eis und zwei in Schiefergestein -eine Route, die gesamthaft gesehen klassische kombinierte Kletterei für höchste Ansprüche bietet.

Nach einem Basislager in Tapoban am 11. September ( 1982 ), wurde am 15. September eine vorgeschobene Basis unterhalb des Pfeilers eingerichtet, versorgt und besetzt. Die nächsten sieben Tage dienten dem Anbringen von Fixseilen im unteren Drittel der Route, worauf oben an diesem Teilstück biwakiert wurde. Nach einer Schlechtwetterperiode ( 22. bis 27. September ) erfolgte in der Zeit vom 28. September bis 8. Oktober ) der Vorstoss zum Gipfel, wobei das letzte Drittel im alpinen Stil bewältigt wurde. Standorte für Biwaks waren sehr schwer zu finden, und grosse Neuschneemengen bedeckten Fels und Eis. Der Abstieg führte bei schlechtem Wetter über den Nordgrat und die Westwand und brachte unbequeme Abseilmanöver in schlechtem Fels.

Meru Nord, 6400 m Dieser wurde am 8. September von sechs polnischen Frauen ( Leiterin Danuta Wach ) bestiegen. Fünf erreichten den Gipfel ( einschliesslich der Leiterin ).

Eine Mannschaft von vier Schotten aus Glenmore Lodge Aviemore versuchte im Oktober eine neue Route von Süden her.

Bhagirati IM 64S4 m. Der 1370 m hohe Südwestpfeiler mit eingezeichneter Route und Biwaks Karchakund, 6612 m Erstbesteigung durch Japaner im Jahre 1980 über die Nordwestflanke. Im August 1983 wiederholte eine zehnköpfige Österreicher-Mannschaft den Aufstieg über diese Route.

Kalanka, 6930 m ( Nachtrag zu 1982 ) Eine Equipe von sechs Deutschen eröffneten zwei schwierige neue Routen auf der Südseite dieses eindrucksvollen Berges. Am 26. September 1982 hatten B. Lukas, P. Farbin-ger und M. Hesse die Südwestwand in einer direkten Linienführung erstiegen. Am 28. September 1982 erreichten K. Schräg und E. Pra-xenthaler den Gipfel über die Südwand und den Ostgrat. Beide Besteigungen erfolgten im alpinen Stil von einem vorgeschobenen Basislager auf 5000 Meter aus sowie beide mit einem Biwak beim Auf- und einem beim Abstieg. Beide Routen enthalten Passagen mit hartem Blankeis ( von 55 bis 60° ) und mit langen steilen Abschnitten in kompaktem Granit.

Kämet, 7756 m Abi Gamin, 7354 m Diese beiden Gipfel wurden im Mai und Juni wieder von einer grossen Expedition der indischen Armee besucht, die von Oberst N. Kumar geleitet wurde. Die Mannschaft teilte sich in zwei Gruppen auf: die eine näherte sich dem Berg ( Kämet ) von der noch unerforschten Westseite her, wobei sie eine Route in der steilen Nordwestwand in Angriff nahm und hier eine Höhe von ungefähr 7000 Metern erreichte. Die zweite Gruppe folgte der Normalroute von Südosten her; ihr letztes Camp auf dem Meade Pass auf 7150 Metern errichtend. Von dort gelangten am 1 Juli sechs Teilnehmer zum Gipfel. Zwei von ihnen benützten beim Abstieg Skier. Am 8. Juli erklommen zwei weitere Teilnehmer vom gleichen Höhenlager aus den Abi Gamin.

Bhagirati I 6856 m vom unteren Gangotri-Glet-scher aus. Der obere Teil des Westgrates zeichnet sich mit seinem Felspfeiler rechts gegen den Himmel ab.

Lahul Mulkila 6, 6283 m Eine französisch-schweizerische Mannschaft mit J.J. Asper aus Genf, O. Paulin und A. Zagdoun führten am 23. Juni die Erstbesteigung der 650 Meter hohen Nordwand durch. Der Aufstieg erfolgte über einen Schnee- und Eishang mit einer durchschnittlichen Neigung von 60° ( und einer Seillänge von 75° ). Basislager auf 4300 Meter auf dem Mulkala-Glet-scher, Camp I auf 5050 Meter und Camp II am Wandfuss auf 5600 Meter. Von da ab wurde die Wand von Paulin und Zagdoun in zwei Tagen in alpinem Stil erklommen. Damit gelang die dritte Besteigung dieses Gipfels.

Kharchakund 6612 m von Norden her betrachtet. Rechts der Westgrat, in der Mitte die Nordostwand Kashmir - Kishtwar h Stok Kangri, 6153 m Er wurde von einer siebenköpfigen englischen Mannschaft ( Leitung John Poyzer ) bezwungen. Am 24. Juni gelangten zwei der Bergsteiger auf den Gipfel. Neuer Aufstieg im Juli, durchgeführt von einer Gruppe von vierundzwanzig Österreichern.

Parcha Kangri, 6030 m Zwei Expeditionen mit insgesamt siebenundzwanzig Personen, vom DAV in München organisiert, bestiegen diesen Berg im Juli und August. Fünf von ihnen erreichten den Gipfel: zwei Schweizerinnen, zwei Deutsche und eine Österreicherin. Eine Gruppe von acht Japanern ( M. lizuka ) erkletterten am 12. und 13. August den nahen Kang La Cha ( 6150 m ) über dessen Westgrat. Insgesamt erreichten fünf Japaner und der indische Verbindungsoffizier den Gipfel.

Arjuna, 6230 m Erstbesteigung des Hauptgipfels durch eine polnische Equipe, die in zwei getrennten Gruppen über zwei neue extrem schwierige Routen in der 1500 Meter hohen Südwand aufstieg. Die linke Route wurde vom 14. bis 18. August durch M. Basal, J. Barszczewski und Z. Skierski begangen, die rechte vom 12. bis 17. August durch August T. Bander und P. Piasecki.

Aus dem französischen Teil. Aus dem Englischen und Französischen übersetzt von Erica Blaser, Bern.

Nun, 7135 m Polnischer Versuch über die sehr steile und noch unbegangene Nordwestwand, der beinahe erfolgreich endete, nachdem A. Bielun und J. Tillek 80 Meter unterhalb des Gipfels angelangt waren. Sie mussten jedoch wegen eines schweren Schneesturmes umkehren.

Kun, 7077 m Im August/September von einer Gruppe von vierzehn Personen bezwungen ( einschliesslich zwölf Österreicher und zwei Deutsche ). Die Expedition war von Marcus Schmuck organisiert worden. Man wählte die Route über den Ostgrat. Zehn Teilnehmer erreichten den Gipfel an drei verschiedenen Tagen. Kein Einsatz von Trägern. Die Lasten wurden von sieben Pferden bis zum Basislager ( 4300 m ) getragen. Weiter oben wurden drei Camps errichtet, das höchste auf 6300 Metern.

Spiti Eine Gruppe von neun Personen des Mountaineers Club von Bombay unter der Leitung von Harish Kapadia besuchte im Juli und August das Lingti- und das Shilla-Tal. Sie bestiegen fünf Gipfel zwischen 5700 und 5900 Metern und erforschten die Zugangswege von Nordosten und Südwesten, zum Gyah ( 6794 m ), dem höchsten und im übrigen noch unbegangenen Berg dieses Gebietes. Die Anreise per Bus von Manali nach Kaza macht diese Gegend heute etwas leichter zugänglich. Dazu ist jedoch ein ( Inner Line>-Permit erforderlich, das normalerweise ausländischen Expeditionen nicht erteilt wird.

Inhalt 121 Etienne Gross Vorwort zum Sonderheft ( Bergwild ) 122 Albert Schmidt Bergsteiger und Bergwild 126 Peter Meile Lebensgemeinschaften im Bergwald 131 Albert Schmidt Ein Sommertag im Steinbockrevier 136 Albert Schmidt Erlebnis Hirschbrunft 144 Beat Naef-Daenzer Alpenmurmeltier 150 Josef Senn Eindrücke aus der Vogelwelt der Alpen 157 Niklaus Oeler Warum jagen wir?

159 Willy Bruni Auf der Gemsjagd Herausgeber Schweizer Alpen-Club, Zentralkomitee; Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Telefon 031/433611, Telex 33016.

Publikationenchef CC Neuchâtel, 1983-1985 Bernard Grospierre.

Umschlagbild:

Etienne Gross, Jupiterstr. 55/1146, 3015 Bern, Telefon 031/320420 ( verantwortlich für den deutschsprachigen Teil ).

Professor Pierre Vaney, 68 b, avenue de Lavaux, 1009 Pully/Lausanne, Telefon 021/287238 ( verantwortlich für den französischen, italienischen und rätoromanischen Teil ).

Graphische Gestaltung Gottschalk + Ash Int'l Anzeigenverwaltung Ofa, Orell Füssli Werbe AG, Postfach, 8022 Zürich, Telefon 01/251 3232, und Filialen.

Verantwortlich: Elisabeth Beeler, Postfach, 8050 Zürich, Telefon 01/3125085.

Druck und Expedition Stämpfli + CieAG, Postfach 2728, 3001 Bern, Telex 32950, Postscheck 30-169.

Erscheinungsweise Monatsbulletin Mitte jedes Monats, Quartalsheft Mitte des letzten Quartalsmonats.

166 Peter Meile Wie überstehen Bergtiere den Winter?

169 Josef Senn Winter - die kritische Jahreszeit für das Bergwild 175 Albert Schmidt Tourenskifahrer und Wildtiere Redaktion nicht möglich ): Schweiz, jährlich Fr. 40., Ausland, jährlich Fr. 55..

Quartalsheft einzeln für SAC-Mit-glieder Fr. 1 -, für Nichtmitglieder Fr. 10.; Monatsbulletin Fr. 2..

Allgemeine Angaben Adressänderungen: auf PTT-Formular 257.04.

Inhalt: Die Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Diese muss nicht unbedingt mit derjenigen des SAC übereinstimmen.

Nachdruck: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Genehmigung der Redaktion gestattet.

Zugeschickte Beiträge: Beiträge jeder Art und Bildmaterial werden gerne entgegengenommen, doch wird jede Haftung abgelehnt. Die Redaktion entscheidet über die Annahme, die Ablehnung, den Zeitpunkt und die Art und Weise der Veröffentlichung.

Beglaubigte Auflage: 69128 Exemplare.

rwort

zum Sonderheft

Etienne Gross, Bern Bevor erhielten, erschienen in unregelmässigen Intervallen ( Sonderhefte ), die ihren besonderen Charakter einer gewissen thematischen Einheitlichkeit verdankten.

Dieses Vorgehen ist - wenn auch in etwas weniger augenfälliger Form - grundsätzlich beibehalten worden. So war das Juni-Quar-talsheft 1983 ganz dem Himalaya gewidmet und das diesjährige dem Besuch ferner Gebirge und Gebiete. Es ist vorgesehen, die zukünftig herauskommenden Hefte des II. Quar-tals inhaltlich in entsprechendem Sinne zu gestalten. Somit erscheint bereits einmal pro Jahr ein auf ein spezielles Thema ausgerichtetes Heft, das als Sonderheft ( Expeditionen ) bezeichnet werden könnte.

Das heute vorliegende Sonderheft ( Bergwild ) sprengt nun in gewissem Sinne den engeren Rahmen des Bergsteigens. Indem es sich mit den Tieren befasst, die unsere Alpenwelt bevölkern, erhalten die sie betreffenden Fragen ein neues, anderes Gewicht. Gesichtspunkte treten plötzlich in den Vordergrund, die im allgemeinen nicht im Zentrum unserer -meist vorwiegend bergsteigerisch ausgerichteten - Zielsetzungen stehen.

Der in Engi GL lebende, künstlerisch vielseitig interessierte und aktive Albert Schmidt gab den Anstoss und das Konzept zu diesem Sonderheft. Bei der Zusammenstellung der Beiträge hat er vor allem darauf geachtet, dass uns Alpinisten einerseits die Lebensweise einzelner Tierarten, anderseits die unterschiedlichen Motive und Ansichten jener Menschen näher gebracht werden, die in den Bergen nicht in erster Linie das Gipfel- oder Klettererlebnis suchen, sondern den Kontakt bzw. die Auseinandersetzung mit der Tierwelt.

Natürlich lassen sich in einem solchen Heft nie alle Gesichtspunkte aufzeigen, noch kann es darum gehen, ein abschliessendes oder auch nur ( repräsentatives ) Bild der aktuellen Probleme zu geben. Nicht zuletzt deshalb haben wir neben den mehr fachlich ausgerichteten Artikeln den erlebnisbetonten Berichten breiteren Raum gegeben.

Hier hat sich nun Albert Schmidt in verdienstvoller Weise um die Suche nach Autoren bemüht. Für diese nicht immer leichte und oft aufwendige Arbeit danken wir ihm im Namen der Redaktion bestens. Unser Dank geht ebenfalls an all jene, die mit Beiträgen oder Bildmaterial zum guten Gelingen dieses Sonderheftes beigetragen haben.

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