Himalaya-Chronik 1969 | Club Alpino Svizzero CAS
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Himalaya-Chronik 1969

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O. Dyhrenfurth, Ringgenberg BE

Der Bann gegen bergsteigerische Expeditionen, den die Regierung des Königreiches Nepal 1965 aus verständlichen Gründen erliess, hat 1966 bis 1969 zu flauen Himalaya-Jahren gestempelt. Noch einmal können wir uns kurz fassen:

/. Über den früher sehr geheimnisvollen Bhutan-Himalaya ist in den letzten Jahren eine Folge wichtiger Arbeiten erschienen. Besonders hingewiesen sei auf Prof. Augusto Gansser: « Lunana - Über Berge, Gletscher und Seen Nord-Bhu-tans » ( BdW 17.Bd., S. 116-132 ), mit sehr instruktiven Kartenskizzen und prachtvollen Farb-bilder-Tafeln, sowie auf B. C. Olschak, U. und A. Gansser: « Bhutan, Land der verborgenen Schätze » ( Hallwag Bern 1969 ). Sehr bedauerlich ist nur, dass diese vielen herrlichen Siebentausender im Grenzkamm Bhutan /Tibet aus politischen Gründen bergsteigerisch tabu sind. Darum ist es interessant, dass ein bisher namenloser Gipfel von etwa 61 oo Metern Höhe nördlich von Wangdiphodang im Mai 1969 bestiegen wurde. Die indisch-bhutanische Mannschaft stand unter der Leitung von Major D. N. Tankha. Der König von Bhutan benannte diesen Gipfel Tongse Debi und beschloss, einen Bergsteiger-Klub von Bhutan zu gründen. Also kommt vielleicht einmal die Zeit für Künla Khari ( 7554 m ), Kangkar Pünzum I ( 7541 m ), II ( 7532 m ), III ( 7516 m ) und die kleineren Siebentausender des Grenzkammes. Vorläufig allerdings sind Fremde höchstens für kleine wissenschaftliche Exkursionen zugelassen, nicht für bergsteigerische Expeditionen.

Im Kangchendzönga-Gebiet, das früher ein Zentrum des Himalayismus war, ist vorläufig weder von Sikkim noch von Nepal die Genehmigung eines alpinistischen Unternehmens zu bekommen. Die « Himalaya-Stiftung im DAV » ( München ) hatte Kangchendzönga-Südgipfel ( 8476 m ) und -Westgipfel ( etwa 8420 m ) auf dem Programm. Die « Planinska Zveza Slovenije » bewarb sich um den Kangbachen Peak ( 7902 m ), den die Jugoslawen 1965 bis etwa 7500 Meter hinauf bestiegen haben. Aber die politischen ( und religiösen ?) Bedenken in Gangtok und Kathmandu waren unüberwindlich.

2. Meldungen von neuen chinesischen « Everest-Besteigungen » sind meist nicht ernst zu nehmen. Dieser rote Wunschtraum wiederholt sich fast alljährlich. Dagegen sind die Japaner seit 1969 am Kampf um den Everest stark beteiligt: Bei einer japanischen Erkundung der Everest-Südfront gab es ein Unglück im Khumbu-Eis-fall, der nun schon ungezählte Male begangen wurde, aber immer gefährlich bleibt. Am 18. Oktober brach auf dem normalen Trasse ei- ne Spaltenbrücke. Phu Dorji stürzte hinunter und starb. Seine beiden Sherpa-Kameraden erlitten ernste Verletzungen, kamen aber mit dem Leben davon. Am 23. März 1963 war - nicht weit von dort — der junge Amerikaner John E. Breitenbach von einer Eiswand erschlagen worden. Jetzt, 6 y2 Jahre später, wurde sein Skelett nahe dem japanischen Basislager aufgefunden und beim Kloster Tengpoche beigesetzt -von Norman G. Dyhrenfurth, Barry C. Bishop und dem amerikanischen Konsul.

Bei der Erkundung der japanischen Skigruppe im Herbst 1969 fuhr Yuichiro Miura vom Fuss der Lhotse-Flanke ( rund 7000 m ) etwa eine englische Meile ( 1600 m ) in das Westbecken hinab. Das wurde propagandistisch ausgewertet: « Zum erstenmal ist ein Mensch auf Ski über die Hänge des gewaltigen Everest-Massivs hinuntergefahren! » Demgegenüber ist daran zu erinnern, dass auf der « Internationalen Himalaya-Expedition 1955 » unter Leitung von Norman G. Dyhrenfurth wiederholt bis Camp 3 ( 7000 m ) hinauf und hinunter Ski gelaufen wurde. Erwin Schneider ( Tirol ) und Dr. Bruno Spirig ( Schweiz ) wagten es sogar, aus dem Westbecken durch den berüchtigten, früher für unmöglich gehaltenen Khumbu-Eisfall hinunterzufahren.

In der Nachmonsunzeit ( Oktober/Novem-ber ) 1969 machte eine kleine japanische Alpinistengruppe auch eine Erkundung in der Everest-S W-Flanke, in der eine Höhe von etwa 8050 Meter erreicht wurde, da man bis dorthin ohne grosse Schwierigkeiten auf Steigeisen gehen konnte.

3. Elf Alpinisten der Universität Osaka griffen wieder einmal den vielumworbenen Peak 2g an, der fälschlich auch « Manaslu II » oder Dakura oder Vivigin genannt wird und der höchste noch unerstiegene Berg von Nepal sein könnte. Die alte Kote von P. 29 war 25,700 feet = 7835 Meter. Nach der Neuvermessung für die « Ein-Zoll-Karte » ( i inch = i mile oder 1:63360 ) des Survey of India wurde die neue Höhenzahl 24652 feet = 7514 Meter gemeldet.

Diese Reduzierung um 321 Höhenmeter war nicht glaubhaft, da P. 29 — zwischen Himalchuli ( 7893 m ) und Manaslu ( 8156 m ) gelegen — offensichtlich ein selbständiger hoher Berg ist, nicht viel niedriger als Himalchuli. Der erfahrene Himalayist James O. M. Roberts ging der Frage nach und kam zu dem Ergebnis, dass die neue Kote 7514 m sich nur auf die Südschulter bezieht, nicht auf den Hauptgipfel des Peak 29. Nach sorgfältigem Studium der neuen Karte 71 D/1 i und zahlreicher Photos schliesse ich mich dem an. Peak 29 bleibt also 7835 Meter, mit einem möglichen Fehler von ± 30 Metern. Als höchster bisher unerstiegener Gipfel von Nepal ist aber doch wohl Kangbachen Peak ( 7902 m ) anzusprechen, der 33/4 Kilometer vom Kang-chendzönga-Hauptgipfel ( 8598 m ) entfernt und relativ selbständig ist. Der japanische Besteigungsversuch 1969 des Peak 29 hatte keinen Erfolg. Quellen: Korrespondenz.

4. Die « Deutsche Himalaya-Expedition 1969 » unter Leitung von Ludwig Greissl wollte Annapurna I über den etwa 7V2 Kilometer langen Ostgrat erreichen - vom Glacier Dome ( 7193 m ) über Roc Noir ( 7485 m nach Neuvermessung ) und die Vorgipfel P. 801 o und P. 8051 zum Hauptgipfel ( 8091 m ). Es war eine neunköpfige, starke und erfahrene Mannschaft, tadellos organisiert, und es hätte sicher geklappt, wenn nicht wütende Höhenstürme mehrfache Versuche zum Scheitern gebracht hätten. So mussten sie sich mit wiederholten Besteigungen des Glacier Dome - auch mit Ski - und mit der Erst- und Zweitbesteigung des Roc Noir begnügen. Orkanartiger Sturm, dem auch die besten Zelte nicht widerstehen konnten, und grimmige Kälte bei oft wolkenlosem Himmel - das ist gerade für eine lange « Höhenwanderung » das denkbar Schlimmste. Zwei sturmfreie Tage hätten den Sieg bedeutet. Es sollte nicht sein.

Quellen: Broschüre « Deutsche Himalaya-Expedition 1969 » ( München ). Alpinismus 8/6g, S.44-45 und 69.

Eine tschechoslowakische Expedition unter der Leitung von Vladimir Prochaska, die sich um den heiligen Gaurishankar beworben hatte, wurde abschlägig beschieden und bekam Annapurna IV ( 7525 m ) als Ersatzziel. Am 7. Oktober 1969 machten Albrecht Milos und Sherpa Ang Babu die vierte Besteigung dieses unschwierigen Siebentausenders.

Quellen: Korrespondenz mit R. Kuchar, Libérée ( Reiehen-berg ).

6. Bald darauf trat dort auch eine starke jugoslawische Mannschaft an, nachdem ihr Kang-bachen-Antrag nicht bewilligt worden war. Ihr Leiter A. Kunaver, L. Golob und J. Andlovic machten am 21. Oktober 1969 die fünfte Besteigung von Annapurna IV. Einen Tag später hatten K. Drasler und M. Malezic einen grösseren Erfolg: die zweite Bezwingung von Annapurna II ( 7937 m ), deren Erstersteigung den Briten i960 gelungen war. Die slowenische Seilschaft erreichte den Gipfel erst um 18.35 Uhr, so dass sich der Abstieg grossenteils bei Mondschein abspielte. Erst spät in der Nacht waren sie wieder in Camp V ( 7320 m ).

Quellen: Korrespondenz mit dem Planinska Zveza Slovenije in Ljubljana.

7. Die Schweizerische Nepal-Expedition 1969 umfasste Georges Hartmann als Leiter, Alfred Hitz, Alois Strickler, Ruedi Hornberger und Andres Hirsbrunner. Ziel war der NE-Pfeiler der Dhaulagiri-Gruppe, der schon mehrfach erkundete, aber noch unbestiegene Tukche Peak ( 6920 m und 6837 m ). In der ersten Maihälfte gelang den Schweizern die wiederholte Besteigung beider Gipfel, ein erfreulicher Erfolg.

Literatur: « Berge der Welt » Bd. 17, S.99-116.

8.Eine amerikanische Expedition versuchte 1969, den Dhaulagiri I ( 8167 m ) über den Südostgrat anzugehen, den die Franzosen 1950 erkundet und radikal abgelehnt hatten. Der Lei- ter Boyd N. Everett, P. Gerhard, V. Hoeman, Dr. W. Ross, D. Seidman sowie die Sherpa Pemba Phutar und ein Tensing fielen einer Eislawine zum Opfer. Diese Katastrophe ereignete sich nicht am Südostgrat, sondern in rund 5000 Meter Höhe, bereits beim Zugang auf dem unteren Dhaulagiri-Ostgletscher, dessen ungewöhnliche Gefährlichkeit schon M. Herzog, L. Lachenal und G. Rébuffat drastisch geschildert haben. Nach fast zwei Jahrzehnten haben sich ihre Warnungen nunmehr tragisch bewahrheitet.

Literatur: M. Ichac: Regards vers l' Annapurna ( Paris 1951 ); M. Herzog: Annapurna — Erster Achttausender ( Wien 1952 ). AAJ 1970, p. 19-26. ÖAZ 1371, Mai/Juni 1970.

g. Eine merkwürdige « Duplizität der Fälle »: Im Herbst 1969 sind fünf Österreicher und ein Sherpa am Dhaula Himal IV ( 7660 m ) verschollen. Wie es geschah, wird vielleicht immer ein Rätsel bleiben. Die Expedition der Sektion Edelweiss des ÖAV, unter Leitung von Richard Hoyer, war kampfkräftig und tadellos organisiert, die gewählte Route von Süden zwar schwierig, aber offenbar richtig. Als sie im Col westlich des Dhaula IV ihr Sturmlager ( etwa 6900 m ) auf dem Hauptkamm erstellten, war der Sieg scheinbar zum Greifen nahe. « Alle fünf Bergsteiger und ein Sherpa waren im Sattel-lager 5 versammelt. Alle Hochlager von 1 bis 5 waren mit je zwei Zelten, Kochern und Benzin ausgestattet. Die Lebensmittelvorräte, verteilt auf Lager 3 bis 5, reichten für etwa sechs Tage. Die Funkverbindung von Lager 5 zum Basislager war einwandfrei... Im Abendgespräch vom 9. November erklärte Hoyer, dass alle Teilnehmer in bester Verfassung seien und dass er am nächsten Tag ( 1 o. November ) um 3 Uhr früh zum Gipfelsturm antreten wolle... Es war das letzte Lebenszeichen der Gipfelstürmer. » ( Aus Edelweiss Nachrichten 1970, Folge 1/2 ). Richard Hoyer, Kurt Ring, Peter Lavicka, Peter Nemec, Kurt Reha und Sherpa Tensing Ninda sind nicht mehr. Was ist geschehen? Eine Lawine kommt nicht Annapurna-Südwand und die Gipfel 8ogi, 8oji und 8010 vom Tent Peak ( 5945 m ) aus Photo Günter Mauser * Archiv DylirenfurthJ in Frage. Also muss man an einen Absturz durch Wächtenbruch denken. Oder hat Höhensturm die Seilschaften ins Leere hinausgeschleudert?

Die überlebenden Teilnehmer dieser Expedition sind: Dr. Klaus Kubiena, Leo Graf, Oskar Krammer und Wolfgang Müller-Jungblut.

Quellen: Edelweiss Nachrichten ( Wien, Januar/Februar'97° ).

- ÖAZ Folge 1371 ( Wien, Mai/Juni 1970 ).

10. Dem Hauptkamm im Süden vorgelagert ist die Kleine Gruppe des Gurja Himal ( 7193 m ), der 1962 und 1965 von den Briten angegangen worden war und erst durch die neue Kartierung des Survey of India topographisch an die richtige Stelle kam. Die japanische Tomari-Expedi-tion untei Yoshimi Yakushi startete in Pokhara am 21. September 1969, war am 30. September in Gurjakhani, dem letzten Dorf, und errichtete am 4. Oktober ihr Basislager ( 4100 m ) im Kape Khola. Dann wurden die Hochlager vorgeschoben: I ( 4745 m ), II ( 5000 m ) auf dem Kape-Gletscher, dann auf einer steilen Felsrippe zu einem oberen Schneefeld Camp III ( 5745 m ). Sturmlager wurde Camp V ( 6900 m ), und am I. November erreichten Tomokuni Saegi und Sherpa Lhakpa Tending den Gipfel ( 7193 m ).

Quellen: Broschüre Japan-TMC, Y. Yakushi ( Tokio 1970 ). AAJ 1970, p. 181/182.

//. Eine italienische Expedition unter Paolo Consiglio versuchte den Churen Himal ( 7371 m ). Nach I4tägigem Anmarsch Pokhara-Guijakha-ni-Ghustung Khola kletterten sie über den felsigen Südsporn hinauf und erstellten am 24. Oktober Lager III ( 5532 m ). Camp V ( 6355 m ) stand auf dem Westgrat, der vom Sattel zwischen dem bestiegenen Putha Hiunchuli ( 7246 m ) und dem noch unbetretenen Churen Himal heraufzieht. Am 13. November gaben sie bei etwa 6580 Metern auf, offenbar wegen des starken Höhenwindes und schlechten Wetters.

Quellen: HC Newsletter 27. AAJ 1970, p. 182.

12. Eine japanische Expedition der Universität Kobe hatte im Patrasi Himal am Rande Hiunchuli ( etwa 6400 m ) keinen Erfolg.

Quelle: HC Newsletter 27.

13. Khan Jerowa Himal ( Kang Jeralwa? Kanjiroba ?) ist dank seiner Unzugänglichkeit noch immer nur unvollständig bekannt. John Tyson, Spezialist für diese Region, versuchte 1969 mit einer kleinen britischen Mannschaft und vier Sherpa die Nordseite weiter zu erkunden. Für den Anmarsch wählte er: Jumla-Mugu Karna-li-Dalphu am Langu Khola-Ruka Khola und gelangte so zum ersten Male an den Fuss des höchsten Massivs dieser Gruppe.Vorstösse auf dem NW- und dem NE-Grat wurden aufgegeben zugunsten des technisch leichteren SE-Gra-tes, der zum südlichen Hauptgipfel ( 6822 m ) führt. Hier verhinderten aber schlechtes Wetter und der ziemlich früh einsetzende Monsun einen entscheidenden Angriff. Man musste sich mit der topograhischen Erforschung dieses Neulandes begnügen, beging zum Schluss die ganze Langu-Schlucht, querte das Dolpo-Gebiet und kehrte im Juli über Jomosom ( im Kali-Ganda-ki-Tal ) zurück.

Quellen: Geogr. Journal 133, September 1967. AAJ 1970, p. 183. HC Newsletter 27, April 1970, p.3.

Ost-Garhwal 14. Tharkot ( 6099 m ) liegt io'/2 km südöstlich des Trisul ( 7120 m ), über dem Mrigthuni Gal. Eine Mannschaft des Climbers Club Bombay wurde bei einem Besteigungsversuch im Mai 1969 von einer Eislawine überrascht, die sie 150 Meter hinuntertrug und zwei Mann verletzte. Im Herbst ging eine Gruppe des Calcutta Mountaineers Club in das gleiche Gebiet. Bestiegen wurde aber nur ein Fünftausender südöstlich des Tharkot, vermutlich P. 5645.

Quellen: Bericht K. Guha; HC Newsletter 27.

2Flugaufnahme von W auf Manaslu ( 8156 m ), Peak 2g ( 7833 m ) und Himalchuli-Nordgipfel ( 7371 m ) Photo Toni Hagen ( Archiv Dyhrenfurth ) 3Dhaulagiri I ( 8i6y m ) von NE; links der SE-Grat Photo Toni Hagen ( Archiv Dyhrenfurth ) 15. Eine zehnköpfige indische Expedition der Mountain Lovers Association unter P. Chakra-borty war auf dem Kalla-Gletscher im SE von Malari. Nach Erkundung und mehreren Versuchen gelang ihnen die Erstersteigung des South Lampak ( 6325 m ) im September 1969. Drei Sherpa - Pasang Tsering, Nima Dorji und Ang Chutar — trugen wesentlich zu diesem Erfolg bei.

Quellen: Bericht K. Guha, Himalayan Club; Newsletter 27.

16. Eine Schülergruppe des Sherwood College ( Naini Tal ) unter K. P. Sharma versuchte die Erstersteigung des Nanda Bhanar ( 6236 m ), eines südlichen Vorgipfels des Nanda Kot ( 6861 m ), aber bei 5800 Metern kehrten sie vor einer grossen Gletscherspalte um.

Quelle: Bericht K. Guha.

17. Abi Gamin ( 7355 m ), auf der Grenze Gar-hwal/Tibet, wurde 1950 von den Schweizern R. Dittert, G. Chevalley und A. Tissières erstmals bestiegen. Jetzt wird die 4. Besteigung gemeldet, geführt von H. Patel. Am 6.Juli 1969 erreichte JV. Purchit mit zwei Sherpa den Gipfel. Quelle: HC Newsletter 27.

West-Garhwal 18. Mit « Gangotri III » ist anscheinend Bhagirathi III ( 6395 m nach Neuvermessung ) gemeint. Zwei indische Studentengruppen melden seine Ersteigung, aber... genaue Berichte und Photos wären wichtiger als lange Teilnehmerlisten.

Quelle: Bericht K. Guha.

ig. Das « Gangotri Glacier Exploration Committee », dessen Präsident K. Guha ist, organisierte eine Chaturangi-Expedition unter der Leitung von Dr. S. R. Choudhuri. Am 21. September 1969 waren sie in Gaumukh ( 3892 m ), neuerdings Gomukh geschrieben. Über Nandaban 7d ( 4337 m ) gingen sie ostwärts und wandten sich dem Chaturangi-Kamm zu. In dieser Kette zwischen Chaturangi- und Raktavaran-Glet-scher erstiegen die Österreicher 1938 erstmals den Mittelgipfel ( 6395 m ). Die Inder holten 1969 den anscheinend leichteren Chaturangi-Westgipfel ( 6304 m ) nach, der wahrscheinlich noch unbetreten war. Wetter- und Schneeverhältnisse waren so schlecht, dass man sich mit diesem bescheidenen Erfolg begnügte.

Quellen: Korrespondenz K. Guha; HC Newsletter 27; AAJ 1970, p. 186/187.

Kuh - Lahul - Spiti - Chamba Chimachal Pradesh ) 20. Eine indische Frauen-Expedition unter Leitung von Miss Dolly Saher machte die 7. Besteigung des Hanuman Tibba ( 5929 m ), den C. G. Bruce mit seinem Führer Heinrich Fuhrer von Meiringen 1912 erstmals erstiegen und « Solang Weisshorn » getauft hatte.

21. Deo Tibba ( 6001 m ) wurde, wie alljährlich, besucht, diesmal von japanischen Skiläufern, die für die Abfahrt vom Gipfel bis zum Basislager 55 Minuten brauchten.

22.Im Bara Shigri—Dibibokri-Gebiet sollen nach Presseberichten indische Frauen die Besteigung des Parbati Peak ( 6633 m ) wiederholt haben. Es ist jedoch photographisch nicht belegt und wird angezweifelt.

Quelle: HC Newsletter 27.

23. Fred Harper machte mit seiner schottischen Kleinexpedition die Erstersteigung des Ali Ratni Tibba ( 5490 m ) in Kulu. Die Schwierigkeit der schönen Felskletterei wird als UIAA V bewertet.

Quelle: AAJ 1970, p. 184/185.

24. Hiro fiorita, ein japanischer Student, und der Sherpa Ang Nyima ( Mountaineering Institu- to Manali ) machten die dritte Besteigung des Gepang Goh ( 5870 m ), früher Gespong genannt.

Quelle: HC Newsletter 27. 25. Eine kleine spanische Mannschaft unter Leitung von Venancio Lopez de Ceballos bestieg den Inderkila ( 6040 m ) in Kulu. Emilio Civis und Pasang bezwangen den über too Meter hohen Gipfelturm in artifizieller Kletterei.

Quelle: AAJ 1970, p. 185/186.

26. Eine indisch-britische Chamba-Expedition unter der gemeinsamen Leitung von Major V. Bahuguna und David H. Challis machte im Mai 1969 zwei Erstersteigungen: Duphai Jot ( 6099 m ) und Bhaihaili Jot ( 6279 m ). Der erste wird als schwierig geschildert. Anfang Juni standen noch Phabrang ( 6172 m ) und Menthosa ( 6443 m ) auf dem Programm, aber diese beiden Gipfel mussten wegen schlechten Wetters aufgegeben werden, und am 11 .Juni marschierten alle über den Chobia-Pass ( 4877 m ) nach Chamba ab. Es gibt hier noch viele unbestiegene kleine Sechstausender... für kleine Expeditionen! Quellen: AAJ 1970, p. 184.

Kaschmir 27. Haramukh ( 5142 m ), 33 Kilometer nordöstlich von Srinagar, ist ein leicht zugänglicher fünfgipfeliger Aussichtsberg, der schon oft besucht wurde. Die Meldung einer indischen Erstersteigung ist blosses Versehen einer Presse-Agentur.

28. Auch die Erstersteigung eines Gipfels namens « Cashbrair ( 19000 ft. ) » ist zu berichtigen. Es handelt sich dabei nur um den schon wiederholt bestiegenen Kolahoi Peak ( 5425 m ).

29. Eine slowakische Mannschaft aus der Hohen Tatra unter Ivan Galfy reiste zum Nanga Parbct, um die klassische Route auf der Rakhiot-Seite zu wiederholen, aber sie hatten kein Glück:

Trägerstreik, Erkrankung eines Teilnehmers, schlechtes Wetter. Am Rakhiot Peak ( 7070 m ) mussten sie bei etwa 6950 Meter aufgeben, und Anfang Juli räumten sie die Hochlager. Quelle: Korrespondenz R. Kuchar ( Libérée ).

Karakorum 30. Eine siebenköpfige italienische Expedition unter L. Barbuscia ging 1969 in die « Gruppe des K6 » ( KonduS'Türme ) und griff von W P. 7040 an, also anscheinend den « Link Sar », um den die Berliner 1964 gekämpft haben. D. Alessandri und C. Leone wurden etwa 80 Meter unter dem Gipfel durch heftigen Sturm zum Rückzug gezwungen.

Quellen: « La Montagne », avril 1970, p.272. AAJ 1970, p. 188.

31. Eine polnische Expedition unter R. Szqfirski errichtete ihr Basislager auf dem oberen Chogo-Lungma-Gletscher am 17. September 1969. Nach Erstellung von drei Hochlagern gelang ihnen die Erstersteigung des Malubiting-Nordgipfels ( 6843 m ) am 8. Oktober. Zwei Tage später versuchten sie den Schlussangriff auf Malubiting-West ( 7453 m ), den Hauptgipfel des Massivs, kamen aber nur bis etwa 7100 Meter, bei einer Temperatur von —34°C. Zuletzt betraten sie noch CL-La ( 5840 m ), den Col zwischen Chogo-Lungma- und Barpu-Gletscher. Die Leistung der Polen - R. Szafirski, £. Heinrich, A. Kus und R. Petrycki — ist sehr beachtenswert.

Quelle: HC Newsletter 27, April 1970.

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