Neunter Geschäftsbericht des Centralcomité (pro 1872) | Club Alpino Svizzero CAS
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Neunter Geschäftsbericht des Centralcomité (pro 1872)

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des

Centralcomité des Schweizer Alpenclub.

Vom 1. Januar bis Si. December i872.

Indem das Centralkomite in Basel Ihnen in Nachfolgendem über seine Thätigkeit im verflossenen Jahre Bericht erstattet, darf es seine herzliche Freude darüber ausdrücken, dass unser Yerein stetsfort in reger Entwicklung begriffen ist, und die Zunahme seiner Mitgliederzahl auch im verflossenen Jahre eine andauernde war. Gegen eine Zahl von 1216 Mitgliedern, welche das Verzeichniss vom 5. September 1871 in 14 Sektionen aufwies, zählte das letzte vom 31. Dezember 1872 1556 in 16 Sektionen und es ist diess gewiss ein erfreuliches Zeichen der Sympathie, die sich der S. A. O. in unserm Lande zu erwerben gewusst hat.

Die zwei im letzten Jahre neu eingetretenen Sektionen sind Freiburg mit 89 Mitgliedern und Tessin mit 53 Mitgliedern. Es sei mir gestattet auch bei dieser Gelegenheit meiner *Befremdung Ausdruck zu geben,

dass sonst so rührige Kantone wie Neuenburg, Solothurn, Schaffhausen, Thurgau noch keine Vertreter im Alpenclub zählten. Sollten in jenen lebensfrischen Gegenden wirklich unsere Zwecke kein sympathetisches Entgegenkommen erwecken? Hoffen wir auf die durchdringende Macht unserer hehren patriotischen Ziele, bestreben wir uns auf eine solche Weise zu wirken und zu schaffen, dass unser Verein immer mehr sich einen ehrenvollen Platz im Vaterlande erringe, so werden auch die bis jetzt noch Zurückgebliebenen sich nach und nach anschliessen und unser Verein sich schliesslich über die ganze Schweiz ausdehnen. Hiezu ist aber nothwendig, dass jeder Einzelne, der unserm Verbände angehört, sich bestrebe, diesen Zweck zu befördern, dass jeder Einzelne sein Schärflein dazu beitrage, die Kenntniss unseres Landes zu verbreiten und dadurch auch die Liebe zu demselben. Es genügt nicht, um ein wahrer Alpenclubist zu sein, dass man ein Bändchen im Knopfloch trage und Fr. 5 Jahresbeitrag bezahle. Die Hauptsache ist: thätige Mitwirkung, freudige Hingabe und geistiges Erfassen der Ziele, die sich der Alpenclub gesetzt hat; fehlen diese Grundbedingungen bei dem grössten Theile unserer Mitglieder, so wird der Verein trotz seiner grossen Geldmittel und seiner starken Mitgliederzahl niemals dasjenige leisten, was er könnte und sollte.

In Ausführung Ihres vorjährigen Beschlusses hat das Centralkomité der Redaktion des Jahrbuches, Herrn A. Wäber in Bern, die nöthigen Geldmittel angewiesen, um das VIII. Jahrbuch auf eine des S. A. O. würdige Weise auszustatten. Wir dürfen hoffen^ dass unsere Clubisten im Ganzen mit diesem Bande nicht »unzufrieden gewesen sein werden, und wenn an den artistischen Beilagen hie und da noch Eint und Anderes'auszusetzen war, so wolle man, nicht übersehen, dass unser Redaktor in seinem Amte noch neu war;

man darf sicher darauf zählen, dass er sich bestreben wird, es ein nächstes Mal noch besser zu machen.

Unser Vertrag mit den Verlegern des Jahrbuches ging mit Schluss des Jahres 1872 zu Ende und wir haben denselben, im Einverständniss mit dem neuen Centralkomité, unter den gleichen Bedingungen wie bisher auf weitere drei Jahre erneuert, so wie auch unser Contrakt mit dem Herrn Redaktor auf die gleiche Verfallzeit verlängert wurde.

Das von den romanischen Sektionen herausgegebene « Echo des Alpes, » welches aus der Centralkasse mit -einem Beitrage von Fr. 600 subventionirt wird, verfolgt rüstig seine Laufbahn und bildet ein kräftiges Bindemittel zwischen unsern französisch redenden Kollegen.

Dem uns zugekommenen Rapporte der Redaktion des « Echo des Alpes » entnehmen wir, dass sein Ab-satzfeld Genf ist, dann folgt die Waadt, während Wallis, TVeiburg und Neuenburg sehr zurückbleiben.

Unter den 50 Artikeln, welche die 4 Lieferungen des Vorjahres enthielten, finden sich: 8 Besteigungsberichte, 4 Arbeiten wissenschaftlichen, 6 biographischen Inhaltes, 2 Poesien, 14 Rapporte über die Sektionen, 6 Artikel verschiedeben Gehaltes und 10 kleine Mit- fi00Hoffmann-Burckhardt.

theilungen. Davon stammten 3*2 aus Genf, 14 aus der Waadt, 4 aus dem Wallis, 3 von Freiburg. 2 Karten und 2 Holzschnitte waren beigegeben.

Die Aufstellung der Einnahmen und, Ausgaben stellt sich wie folgt:

Rückständige Abonnemente Fr. 66. 20, Beiträge der 4 Sektionen 480 à Fr. 2 Fr. 960, Subvention de& S.A.C. Fr. 600. 376 auswärtige Abonnemente ( à Fr. 3} abzüglich einer kleinen Kes.erve für eventuellen Yer-lust, Fr. 1120. Verkauf älterer Lieferungen Fr. 47. 40,. zusammen Fr. 2790. 60. Ausgaben: Druck etc. Fr. 2334. 75, Porti Fr. 370. 65, Buchhändler Provision und kleine Spesen Fr. 143. 65, zusammen. Fr. 2849. Mehrausgabe Fr. 55. 45. Saldo-Defizit 1870 Fr. 755. Davon Vorschuss 1871 Fr. 482. 65, bleibt Defizit Fr. 272. 35 und hiezu obige Fr. 55. 45, bleiben zu decken Fr. 327. 80, wogegen noch 100-Exemplare'älterer Lieferungen vorhanden sind. Im Ganzen bietet die finanzielle Lage keinen Grund zur Besorgniss; eher dagegen ist diess der Fall in Bezug auf die Redaktion, welche nicht immer so ist, wie es gewünscht wird. Der bisherige Chef-Êedakteur appellirt daher an seine Mitclubisten; das Echo mit zahlreichen Aufsätzen verschiedenartigen Inhaltes zu bedenken und ferner auch die Redaktion auf dem Laufenden zu erhalten in Bezug auf allfällige Wünsche, Verbesserungen u. s. w.,

Wir knüpfen unserseits an diese Mittheilung den Ausdruck des Bedauerns, dass unserm offiziellen Jahr- " buche von dieser Seite auch gar keine Aufsätze mehr zukommen und dass es von den romanischen Sektionen allzusehr vernachlässigt wird.

Es würde den Werth des Buches und dessen Verbreitung in der romanischen Schweiz vermehren, wenn, wie es beim I. Bande der Fall war, auch andere als deutsche Artikel eingesandt würden und das « Echo des Alpes > käme dadurch gewiss nicht zu Schaden. Das Jahrbuch ist nun einmal das offizielle Organ des Clubs und sollte als solches von jedem Clubisten gekannt sein, ^-r Wir ergreifen den Anlass, um den Herren Sektionspräsidenten der romanischen Sektionen die Vorschrift unserer Statuten an 's Herz zu legen, laut welcher jeder Clubist zur Abnahme des Jahrbuches verpflichtet ist und nur diejenigen nicht deutschen Mitglieder hievon enthoben sind, welche bei ihrer Aufnahme erklären, dass sie diess ausdrücklich wünschen.

Das Itinerarium zum Excursionsgebiet für 1872, in'deutscher und französischer Sprache erschienen, ist Ihnen auch diessmal in ziemlich ausführlicher Form zugestellt worden und bildet'einen möglichst zuverlässigen Begleiter in jene schönen und interessanten Theile unseres Vaterlandes, welche Sie zum öebiete Ihrer Erforschungen für das verflossene Säht ?" erkoren hatten. Wir lassen, wie diess schon letztem Jahr geschehen, dessen ersten Theil in unserm Jahrbache erscheinen und haben mit Vergnügen gesehen, dass diess auch im Echo des Alpes der Fall war. Das Centralcomite spricht die bestimmte Hoffnung ans, dass unsëfô Excursionsgebiete immer mehr von den Clubisten- fcum Ziele ihrer Wanderungen erwählt werden, indem nur dadurch der Alpenclub eigentlich seinen Statuten gerecht wird, abgesehen davon, dass andernfalls die Mühe und das Geld, welche auf Karten und Itinerarien verwendet werden, ganz zwecklos geopfert sind.

Die Excursionskarten über die Sektionen 495, 499, Ö07 und 511, für welche an das eidgenössische Stabsbureau, Schlussrechnung vorbehalten, vorläufig Fr. 1300 angewiesen wurden, sind im gewohnten Massstabe von Y50000 in Ihren Händen und wir glauben sagen zu dürfen, dass sie sowohl dem S.A.C. als auch der betreffenden eidgenössischen Behörde alle Ehre machen; zu beklagen war diesmal die ausserordentlich verspätete Ablieferung, wobei aber das Centralcomite, wie wir versichern dürfen, keine Schuld trifft. Hoffentlich wird dieser TJebelstand sich nächstes Jahr nicht wiederholen und das eidgenössische Stabsbureau bemüht sein, uns recht genaue Karten zeitlich zuzustellen. Dieses Jahr ist an der Revision der vier Sektionen die für 1873 bereist werden sollen, 504, 505, 508, 509 gearbeitet worden, zum Theil war dieses auch« schon im vorigen Sommer geschehen. Diejenigen Karten, welche der Club für den noch zu explorirenden Theil des Kantons Graubünden zu beschaffen haben wird, werden nun billiger erstellt werden können, weil in Folge eines Vertrages dieser Regierung mit dem Bundesrathe deren Revisionskosten von den beiden Kontrahenten getragen werden und wir blos die Druckkosten für unsere Excursionskarten werden zu zahlen haben.

" Wie Ihnen aus den Einladungsschreiben der betreffenden Sektionen bekannt, wurden die beiden neuen Clubhütten am Zapport und Mountet im verflossenen Juli eingeweiht und sehen nunmehr dem zahlreichen Besuche ihrer Gründer entgegen.

Die Erstere wurde auch von unserm Präsidium in Augenschein genommen und darf in allen Theilen eine Musterhütte genannt werden, wird aber voraussichtlich noch einen kleinen Zuschuss aus der Centralkasse erheischen. Die Errichtung der Hütte am Pas du Lustre auf den Diablerets wurde von der Centralkasse mit Fr. 250 unterstützt und diejenige im Lauterbrunner Roththale mit Fr. 200. Ueber die Hütten am Mönchjoch und Thältistock ist uns nichts Näheres bekannt; jene am Silvrettagletscher wurde auf Kosten der Führer mit dem Luxus eines Kellers versehen. Die Hütte am Tödi-Grünhorn ist in den Mauern nun sehr soliderstellt, wird aber wohl bald statt des schadhaften eisernen Daches mit einem neuen, gewöhnlicher Konstruktion bedeckt werden müssen und auch der Schlafpritsche möchte eine Aenderung gut bekommen.

Auf ein Gesuch der Sektion Genf, ein Privatunternehmen des Führers Jos. Gilliod aus Val de Bagnes in Gestalt eines Hôtel-Chalet in Chanrion mit einer Subvention von Fr. 1000 zu unterstützen, ist bis jetzt das Centralcomite aus dem gleichen Grunde nicht eingetreten, aus dem es seiner Zeit schon ein ähnliches Gesuch aus dem Engadin ablehnen musste; Privat-spekulationen sollen Privatsache bleiben; dagegen wünscht das Centralcomite lebhaft, die Errichtung von eigentlichen Chalets-Refuges möchte von Seiten der interessirten Sektionen noch viel energischer an die Hand genommen werden, wie bisher und hiefür soll die Centralkasse stets willig den Deckel lüften.

In Chanriön war übrigens bisher in den dortigen Alphütten für freundliche und genügende Unterkunft ( sogar mit Matratzen ) gesorgt und auch das kleine Hôtel in Mauvoisin ist nicht sehr weit entfernt.

Die vom S.A.C. und der Naturforschenden Gesellschaft aufgestellte sogenannte Gletscher-Commission ist in ihren Arbeiten bereits ziemlich fortgeschritten und das von Herrn Siegfried in Zürich geführte Gletscherbuch bietet schon eine vollständige Uebersicht der schweizerischen Eisbehälter. Ferner hat Herr Privatdocent A. Heim die Ergebnisse seiner bisherigen Forschungen in einem sehr werthvollen Aufsatze in unserm Jahrbuche veröffentlicht und dürfen wir wohl auch von seinen diesjährigen Excursionen eine reiche Ausbeute interessanter Beobachtungen erwarten. An die Stelle des verstorbenen Herrn Professor Escher von der Linth wurde vom Centralcomite in obige Commission gewählt: Herr Professor Lang in Solothurn.

Die von der Gletscher-Commission herausgegebene Instruktion für Gletscher-Reisende verursacht der Clubcasse eine Auslage von Fr. 240

Die Sektion Genf übermittelte uns im April eine Petition an das französische Ministerium des Innern betreffend bessere Regulirung des Führerwesens in Chamonix, welche von uns sofort in empfehlendem Sinne an den eidgenössischen Kanzler, Herrn Dr. Schiess in Bern zu geeigneter Uebermittlung abgesandt wurde. Die im December eingelaufene Antwort befriedigt nur zum kleinen Theile die gestellten Begehren, sichert aber dach den geregelteren Verkehr durch Aufstellung eines speciellen Polizei-Commissärs für das Führerwesen..

In Ausführung eines, durch unser Circular vom 15. November angeregten und erzielten Beschlusses unseres Yereins wurde vom Centralcomite eine besondere Fünfer-Commission in den Personen der Herren Iwan v. Tschudy in St. Gallen als Präsident, Gottlieb Studer in Bern, Forstinspektor Coaz in Chur, Forstinspektor A. v. Torrenté in Sitten und Dr. jur. Hauser in Glarus aufgestellt, welche die möglichst übereinstimmende Organisation des schweizerischen Führerwesens anzustreben bemüht sein wird. Wir verhehlen uns die grossen und vielfachen Schwierigkeiten nicht, welche der Erreichung dieses schönen Zieles entgegenstehen werden, glauben aber der S.A.C. dürfe über seinen Bestrebungen idealer Natur absolut auch die praktischen nicht vergessen und wir denken es werde keinem Mitgliede, das mit dieser Materie einigermassen vertraut ist, unbekannt sein, wie sehr verschieden nach Grundsätzen und Vorschriften die bis jetzt existirenden Führertarife sind und wie wünschenswerth daher einige Uebereinstimmung.

Eine wichtige Motion wurde von der Sektion Tödi uns zur Begutachtung überwiesen; sie behandelt die Gründung einer Lebensversicherung für -Bergführer oder wenigstens die Gründung einer Hülfsk'asse für die Familien verunglückter. Bergführer. Der Antrag spricht zwar von einer « obligatorischen ». Versicherung, doch ist es selbstredend, dass der Club hiezu Niemanden zwingen kann# und die Ausführung blos auf Freiwilligkeit beruhen muss.

Das Centralcomite hat diese Bewegung mit lebhafter Freude begrüsst und sich sofort mit deren Ausführung beschäftigt, wie sie auch in der Delegirtenversammlung in Lausanne bereits zur Sprache gekommen ist.

Das ausführliche Gutachten der nachträglich zur Prüfung dieser Frage aufgestellten Delegirten ( Herren R. Kaufmann, Ad. Burckhardt und dem Referenten ) ist dem neuen Centralcomite in Luzern im December 1872 zugestellt worden und wird zweifelsohne bei der nächsten Delegirtenversammlung in Herisau der bezüglichen Berathung zu Grunde gelegt werden.

Der Familie des im Roththal mit zwei bernischen Bergsteigern Yerunglückten Führers Bischoff von Lauterbrunnen hat das Centralcomite, mit Ratifikation der Delegirtenversammlung, einen Beitrag von Fr. 500 bewilligt. Die geeignete Verwendung dieser Summe ist in die Hände des Präsidenten der Sektion Bern, Herrn Gottlieb Studer, gelegt.

Unser Verkehr mit den ausländischen Alpenclubs beschränkte sich auch dies Jahr auf Austausch der gegenseitigen Publikationen. Auf einen Antrag der k. k. österreichischen geologischen Reichsanstalt um Austausch unserer Schriften glaubten wir nicht eingehen zu sollen, indem uns die Erfahrung lehrt, dass die von einer Stadt zur andern reisende Centralbibliothek von nur äusserst problematischem praktischem Werthe ist und wir daher keinen Grund haben dieselbe zu äuffnen. Ebenso liessen wir die Anfrage eines Don Augusto Jerez Perchét in Malaga, der in den Club zu treten wünschte und uns seine Werke zur Verfügung stellt, unbeantwortet.

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An die Vereine der verschiedenen auswärtigen Alpenclubs wurden Einladungen für unser Jahresfest erlassen und von Seiten des deutschen Alpenclubisten-vereines und des italienischen Alpenclubs mit ähnlichen Einladungen an ihre Feste erwiedert.

Die durch eine unserer Sektionen vermittelte Anfrage eines benachbarten Alpenclubs um Massenauf-nahme in den unsern, sahen wir uns veranlasst ablehnend zu beantworten, mit der Bemerkung, dass es dagegen einzelnen Mitgliedern jener Gesellschaft durchaus unbenommen sei sich um die Aufnahme in den S.A.C. zu bewerben.

Einem Gesuche um Subventionirung eines Buches über Tyrol und Vorarlberg konnte nicht entsprochen werden, indem wir fanden es stehe eine. solche Handreichung eher dem Deutsch-Oesterreichischen Alpenvereine zu, als dem Schweizer Alpenclub.

Mit tiefem Bedauern erwähnen wir der unersetzlichen und schmerzlichen Verluste, welche den S.A.C. in rascher Folge getroffen haben, indem uns'in Zeit weniger Monate die Herren Professor Arnold Escher von der Linth, Ehrenmitglied des Vereins und eidgen. Oberstlieutenant Gustav Siber-Gysi, beide von der Sektion Uto und Professor Dr. Eisenlohr von Carlsruhe, Mitglied der Sektion Basel, entrissen wurden. Möge ihnen im Schweizer Alpenclub ein ehrenvolles und gefeiertes Andenken bleiben!

Nach dem Antrage der Herren Kechnungsrevisoren G. Béraneck in Genf und Zuppinger-Zollinger in Zürich wurde die von unserm Centralcassier, Herrn Kaufmann-Neukirch aufgestellte Rechnung von der Delegirtenversammlung genehmigt; sie erzeigt in neun Posten eine Total-Einnabme von Fr. 10,493. 40 in zehn Posten eine Ausgabe von. » 6,729. 51

und sonach eine Mehr-Einnahme von Fr. 3,763. 89 so dass zuzüglich des vorjährigen

Aktiv-Saldo von » 12,607.95

das Club-Vermögen Ende 1871.. Fr. 16,371.84 betrug. Die Schlussrechnung pro Ende December 1872 dagegen erzeigt einen Aktiv-Saldo von Fr. 21,860. 39.

Der Saldo der Sammlung zu Gunsten der Hinterlassenen des Führers Eugen Imfanger von Engelberg beträgt Ende 1872-Fr. 1365. 40.

Die Rechnung der Centralkasse vom Jahre 1871 folgt am Schlüsse unseres Berichtes, diejenige über das vergangene Jahr 1872 wird erst nach erfolgter Abnahme durch die Generalversammlung in Herisau jm nächsten Jahrbuche erscheinen.

Ueber die rückständigen Geschäfte hat unser Circularschreiben vom 31. December 1872 den Sektionen alles Wissenswerthe mitgetheilt, weshalb wir uns nicht weiter darüber verbreiten.

An der grossen Weltausstellung in Wien betheiligt sich der S.A.C. offiziell nicht; dagegen wird er dort eine Vertretung haben durch eine Sammlung unserer Jahrbücher, Karten, Panoramen, Itinerariea u. s. if sowie durch eine eingehende Uebersicht unseres Vereinsund Sektionslebens seit dem Bestehen des Vereins bis Ende 1872, welch'sämmtliches Material der eidgen. Kommission in Winterthur durch deren Specialdelegirten, Herrn Prof. H. Kinkelin in Basel, übermittelt wurde.

Aus den nach Wien eingereichten Notizen erlauben wir uns folgende hervorzuheben, welche für manchen, namentlich erst in den letzten Jahren beigetretenen Clubist von Interesse sein dürften.

Der Schweizer Alpenclub wurde gegründet den 19. April 1863 durch 35 Männer aus Aar au, Basel, Bern, Buochs, Glarus, Luzern, Ölten, St. Gallen und Zürich. Mitgliederzahl. 1863: 358, 1864: 512, 1865: 577, 1866: 654, 1867: 760, 1868: 771, 1869: 912, 1870: 1078, 1871: 1216, 1872: 1474.

Das Centralcomite war 1863 Bern, 1864 Basel, 1865 Chur, ]866 St. Gallen, 1867—1869 Zürich, 1870—1872 Basel.

Die offiziellen Excursionsgebiete waren folgende: 1863 Tödigebiet, 1864 Triftgebiet ( Kanton Bern ), 1865 Silvretta und Medels-Gallinari, 1866 Grösser St. Bernhard bis Theodul, 1867 das Gleiche, ,1868 Col de Colon bis Theodul, 1869 Lyskamm bis Monte Leone, 1870 Binnenthal, 1871 St. Gotthard, 1872 Adulagebiet.

Club- oder Schirmhütten wurden erbaut unter gänzlicher oder theilweiser Deckung der Kosten durch die Centralkasse:

1863 Tödi-Grünhorn, 1864 Thältistock im Trift-

39 gebiet, 1865 Silvrettagletscher und Medels ( Platta sura)r 1867 ( Harnisch, 1868 Col de la Maison blanche ( wieder eingegangen ), 1870 Mönchjoch, 1871 Diablerets und Mountet ( lo Besso ), 1872 Zapport und Roththal und ferner ist am Jahresschlüsse 1872 noch dem S.A.C. von der Familie des berühmten Gletscherforschers, Herrn Dollfus-Ausset in Mülhausen, die schon lange wohl bekannte und häufig mit Dank benützte Hütte am Unteraargletscher, das « Pavillon Dollfus » zum Eigenthum übergeben und dem Schütze der Sektion Bern bestens anempfohlen worden.

Wir haben im Namen des S.A.C. dieses Geschenk angenommen und bestens verdankt.

Das Vermögen des S.A.C. bestand Ende 1863 aus Fr. 38. 67, 1864 Fr. 1509. 74, 1865 Fr. 3474. 14, 1866 Fr. 5251. 30, 1867 Fr. 7259. 07, 1868 Fr. 6813. 50, 1869 Fr. 9132. 10, 1870 Fr. 12,607. 95, 1871 Fr. 16,371. 84, 1872 Fr. 21,860. 39.

Wir schliessen unsern Bericht und übergeben zugleich unser Amt in die Hände dès neuen Centralcomités in Luzern, dessen erfahrener und thätiger Präsident, Herr Prof. Zähringer, mit dankenswerther Bereitwilligkeit dem an ihn ergangenen Rufe gefolgt ist.

Unserm Vereine wünschen wir auch fernerhin ein gesundes, kräftiges Gedeihen, gründliches und ernstes Erfassen seiner Ziele, Kraft, Energie und Ausdauer zur Erreichung derselben.

Für das uns von den Mitgliedern entgegengebrachte-Zutrauen und das während unserer dreijährigen Amts- « dauer uns bewährte Wohlwollen danken wir denselben bestens und, indem wir sie bitten die neue Yereins-leitung kräftigst unterstützen zu wollen, verbleiben wir mit clubistischen!

Grusse

Basel, im Januar 1873.

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In dessen Namen: A. Haffmann-Burckhardt^

Centralpräsident.

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