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Rezensionen

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Rezensionen

„ Ski ", Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes — Annuaire de l' Association Suisse des Clubs de Ski, XIV. Jahrgang, 1919. Bern, im Selbstverlag des Schweizerischen Skiverbandes.

Von den 144 Seiten dieses Jahrgangs nehmen die Publikationen über Verbands-angelegenheiten ungefähr das letzte Drittel ein.

Unter anderem ist aus dem Jahresberichte des Zentralvorstandes zu entnehmen, daß auch den 8. S.V. die Versicherungsfrage beschäftigt, deren Lösung in einem Begünstigungsvertrag mit den schweizerischen Unfall-Versicherungsgesellschaften Winterthur und Zürich gegeben scheint.

Bücher- und Glasbilderverwalter machen die Bezugsbedingungen und Verzeichnisse der ihnen anvertrauten Schätze bekannt und erheben berechtigte Bitten um Äufnung derselben.

In den Verbandsstatuten und Klubvorstände-Verzeichnissen kann man sich Rat holen, was und wer im 8. S.V., der auf 100 Sektionen mit 6457 Mitgliedern angewachsen ist, maßgebend sei.

Hochtouristisches Interesse verdienen namentlich drei der 13 gemischten Beiträge, welche den Hauptteil des hübschen Bändchens ausmachen. Da ist zunächst der „ VI. Bericht der Gletscherkommission der Physikalischen Gesellschaft Zürichder Titel ist für ein Skijahrbuch etwas breitspurig —, deren genaue Messungen über Schneehöhe und Firnzunahme verschiedenenorts übereinstimmend für die Monate Mai-Juni Höchstbeträge ergaben.

Damit decken sich die Ausführungen A. Lunns über „ Frühlings- und Sommer-Skitouren ", worin mit vollem Recht ebendieselben Monate als. beste Zeit für Skihochtouren empfohlen werden. Ob sich Lunns Hoffnung so rasch erfülle, der Tag werde bald kommen, wo jede Klubhütte mit Ski versehen sein werde — Mietski für Touristen, ist eine Frage für sich. Versuche in einzelnen geeigneten Hütten wären entschieden empfehlenswert.

Alle Skihochtouristen des S.A.C. möchte ich auf die vorzügliche Arbeit von Marcel Kurz aufmerksam machen, welche in ausgezeichneter Weise die Frage bespricht: „ Wie liest der alpine Skiläufer seine Karte ?" und zugleich eine grundlegende Einführung in die Taktik des Skibergsteigens gibt. Kurz hat recht, wenn er sich dabei an diejenigen Skifahrer wendet, die wirklich auch tüchtige Alpinisten sind; denn nur diese sind befugt, sich mit den Ski an das Hochgebirge zu wagen. Eine ganze Reihe von Unglücksfällen bestätigt dies drastisch genug. Unterstreichen möchte ich, was er vom Augenmaß des Skifahrers sagt: Das aufs feinste ausgebildete Augenmaß für das Gelände ist es ja doch, was den vielbewunderten Wegfinderinstinkt der Führer ausmacht. Kommt dazu ein ebensolches Augenmaß für die Karte, so ist eine doppelte Garantie vorhanden für das Auffinden der besten Routen. Daß diese für den Skifahrer andere sind als für den Bergsteiger zu Fuß, ist selbstverständlich, doch wissen es die wenigsten. Kurz weist auch darauf eindringlich hin.

Über Skifahrerfreuden und herrliches Gelände dazu berichten: „ Skitouren im Bedrettotal ", „ La vallée du Hasli et ses environs ", „ Ostertouren im Kaiserstock-gebiet ", zwei Proben aus Klubtourenbüchern und Mitteilungen über die Stoß- und Hahnenmoos-Skihütte.

C. J. Luther schreibt über den schweizerischen Schneemaler Hans Beat Wieland, dessen Kunst in zwei Einschaltbildern veranschaulicht wird, und Kurt Straumann widmet seinem Jugendfreund und Skikameraden Oskar Bider warmherzige Worte der Erinnerung.

In einer kurzen Eundschau meldet sich der Redaktor J. Allemann zum Schlußwort. Möge ihm das nächste Jahrbuch ebensogut wie das vorliegende gelingen. Er wie seine Mitarbeiter von der Redaktionskommission, M. Kurz, Felix Möschlin und Dr. H. Rhyn, welcher diesmal eine reizende Schneeschuhgeschichte beigetragen hat, bieten alle Gewähr dafür.B. Wyß ( Sektion Bern ).

Klosters ( Graubünden ), 1250 in ü. M. Winterreliefkarte 1: 50,000, bearbeitet vom Art. Institut Orell Füßli, herausgegeben vom Kur- und Verkehrsverein Klosters.

Bearbeitung der Skitouren und lawinengefährdeten Stellen von G. Walty.

Preis: Fr. 4. 50, aufgezogen Fr. 9.. Druck und Verlag Art. Institut Orell Füßli, Zürich.

Mit dieser Skitourenkarte haben Bearbeiter und Herausgeber sowohl den Kartographen wie den Touristen und insbesondere den Wintersportsleuten ein treffliches Hülfsmittel an die Hand gegeben. Die Unterlage bilden die offiziellen Blätter in 1: 50,000. Das dargestellte Gebiet erstreckt sich vom unteren Prättigau bis zur Silvrettagegend, umfaßt alle Anmarschrouten dieser Region von Norden und vom Engadin her, erstreckt sich nach Süden in die Davosergegend bis Frauenkirch und nach Westen bis halbwegs Arosa. Aus skitechnischen Gründen hat die Reliefbearbeitung die gewohnte Nordwestbeleuchtung beibehalten. Die Farbentönung ist plastisch wirksam, und die in diskreten roten Linien eingetragenen Skitouren stören das Kartenbild ( winterliche Abendstimmung ) nicht; ebensowenig die sehr begrüßens-werte und zuverlässige Bezeichnung der lawinengefährdeten Stellen. Nützlich sind die Winke des Bearbeiters auf dem Umschlag über die Benutzung der Karte.

Redaktion.

Mededeelingen der Nederlandsche Alpen-Vereeniging 1915—1919. Nygh & van Dit-mar's Uitgevers Mz, Rotterdam.

Die „ N. A.V. ", der zu Anfang dieses Jahres 312 Mitglieder ( darunter 50 Damen und verschiedene Mitglieder in den holländischen Kolonien ) zählende holländische Alpenklub hat auch während des Krieges regelmäßig seine Mitteilungen veröffentlicht, und zwar zweimal jährlich, mit Ausnahme von 1917, wo nur eine Nummer erschien. Selbstverständlich sind die „ Kriegsnummern " ziemlich knapp abgefaßt, da nur vereinzelte Mitglieder — teilweise in der Schweiz wohnhaft — imstande waren, Touren auszuführen. Als regelmäßiger Besucher kommt seit 1916 der Prinz-gemahl der Niederlande in unsere Alpen, über dessen Touren von Jonkheer A. W. G. van Riemsdyk berichtet wird. Einige besondere Touren wollen wir aus diesen Mitteilungen erwähnen: „ Bergtouren auf Java " von Dr. jur. C. W. Wormser ( 1916, Nr. 1Traversierung des Wetterhorns über die Nordwand ( Dr. B. Th. Baron van Heemstra, 1917 ); eine Besteigung des Rindjani ( niederländisch Indien ) von Dr. W. van Bemmelen ( 1918, Nr. 1 ); das Finsteraarhorn über den Südostgrat von Dr. B. Th. Baron van Heemstra ( 1918, Nr. 2 ); Abstieg vom Pigne d' Arolla über den Zigiorenove-gletscher nach Aroila von Cornelis Tromp ( 1919, Nr. 2 ). Verschiedene Artikel sind reichlich illustriert. Sehr erfreulich ist, daß mehrere holländische Ehepaare den Kampf auch mit den großen Bergen nicht scheuen; die Traversierung des Nadelgrates und die Zmuttgrat-Traversierung wurden im Jahre 1919 von je zwei Ehepaaren ausgeführt.G. T. ( Sektion Bern ).

Außer ihren „ Mitteilungen " gibt die Nederlandsche Alpen-Vereeni-ging auch einen Kalender heraus, der von dem literarisch wie sportlich so tätigen Ehepaar Jenny Visser-Hooft und Ph. C. Visser redigiert ist ( Herausgeber: Nijgh van Ditmar's Uitgevers Mij, Rotterdam ). Es ist ein Abreißkalender in Blättern, den man aber wegen der hübschen Bilder, in welchen neben den Alpen auch Norwegen vertreten ist, lieber beisammen lassen wird. Auf diese Weise gehen dann auch die unter den Bildern stehenden Erläuterungen, Winke für Bergsteiger, Sprüche, Gedichte usw. in Holländisch, Deutsch, Französisch, Englisch nicht ungenützt verloren, die von einer umfassenden Sprachkenntnis der Redaktoren, von Humor und Geist zeugen. Ich hebe einige Bilder aus der Schweiz hervor, um einen Begriff zu geben: Jungfrau vom Eigergletscher gesehen; Blick vom Grand Combin auf den Mont Blanc; Finsteraarhorn vom Strahlegghorn; der Große Gendarm zwischen Wellenkuppe und Ober-Gabelhorn; Tödi von der Untern Sandalp; Gestrandetes Flugzeug auf dem Jungfraujoch; Ober-Gabelhorn von der Wellenkuppe; Groß-Schreckhorn vom Strahlegghorn; Dent Blanche-Grat und Dent d' Hérens; Vor der Schönbühlhütte ( mit Bildnissen von Joseph Knubel, Fritz Amatter und Heinrich Burgener, und Auszügen aus Capt. Farrars Nachruf an Daniel MaquignazStrahl-egghütte; Südlenzspitze-Nadelhorn-Stecknadelhorn; Mönch und Jungfrau vom Eiger gesehen; Splügenstraße im Winter. Die Aufnahmen sind Originale und die Reproduktion in Autotypie ist recht gut geraten.EedaMton.

Andreas Fischer: Hochgebirgswanderungen in den Alpen und im Kaukasus.

Neue Folge. Herausgegeben von Ernst Jenny, Verlag von Huber & Co. in Frauenfeld, 1919.

Damals, als Dr. Andreas Fischer am Aletschhorn abstürzte, wußten wohl nur wenige ganz zu erfassen, welch ein Opfer sich das zürnende Gebirge ausgesucht hatte. Denn der stolzbescheidene Mann strich seine Taten nicht heraus, und was er da und dort in einzelnen meisterhaften Schilderungen publizierte, gab nur ein unvollständiges Bild seiner außergewöhnlichen touristischen und schriftstellerischen Befähigung.

Heute liegen zwei Bände seiner besten alpinen Schriften vor, welche Dr. E. Jenny in treuer Freundschaft gesammelt und unter dem bescheidenen Titel: „ Fischer, Hochgebirgswanderungen " herausgegeben hat.

Über den ersten Band und seine Bedeutung für die Beurteilung von Fischers bergsteigerischem Lebenswerk ist von der Redaktion im Jahrbuch XLVIII ausführlich berichtet worden.

Auf Neujahr 1920 kam die neue Folge heraus. Diese umfaßt auf 194 Seiten folgende Aufsätze aus den tatenreichen Jahren 1890—94: 1. Zwei Kaukasusexpeditionen ( geschrieben 1890 ). 2. Vom Leben der Bergführer ( geschrieben 1892 ). 3. Eiger und Almer ( geschrieben 1893 ). 4. Streifzüge in den italienischen Alpen ( geschrieben 1894 ). 5. In den grajischen Alpen ( geschrieben 1910 ). Das letzte ausgenommen, sind es Jugendwerke — Fischer wurde 1865 in Zaun bei Meiringen geboren —, wenn man den Jahrgang als Maßstab anlegt. Jugendwerke wohl auch nach ihrem hinreißenden Schwung, aber geklärt durch den kritischen Geist eines frühe geläuterten Mannes, dessen urgesunde Kraft und Größe sich ebensowohl im glänzenden Stil seiner Touren, wie in deren ebenbürtiger Darstellung zeigt.

Gehören die „ zwei Kaukasusexpeditionen " an sich zum Erschütterndsten, das die Geschichte des Alpinismus zu erzählen hat, so haben sie überdies in Fischer einen unübertrefflichen Berichterstatter und die großartige Herrlichkeit des wilden Kaukasusgebirges einen gottbegnadeten Schilderei1 gefunden. Den Verschollenen, die zu suchen er mit auszog, sich selber und allen, die geholfen haben, nach dem Bruder und den Freunden zu forschen, hat er in diesem ersten Werk ein unvergängliches Denkmal geschaffen.

„ Vom Leben der Bergführer " zu erzählen, war keiner berufener als er, der Führerssohn. Ob er auch den Vater, der zu den besten der klassischen Alpenpioniere gehörte, in früher Jugend verlor, dieser Mann blieb ihm dennoch als Prototyp der erstklassigen Führer in festgeprägter Erinnerung. Und Melchior Anderegg, der „ Gotti ", in dessen nächster Nachbarschaft und wohl auch unter dessen Schutz der junge Andreas emporwuchs! Meint man doch an mancher Stelle den alten Melchior vor sich zu sehen, sei 's da, wo Fischer vom Werdegang der großen Führer redet, sei 's, wo er einen Blick hineintut in die Stube ihres wetterbraunen Häuschens, oder sei es endlich, wo er von Herr und Führer spricht.

Freilich weiß er wohl genug, daß es Führer und Führer gibt. Und für jene andern, die sich einem Trinkgeld zuliebe erniedrigen oder die als Schlucht- und Gletscherführer den Führernamen entwerten, hat er zeitlebens keine Sympathie gezeigt. Aber er ist gerecht genug, um auch diese, oft durch ihre Not zur Knechtschaft verdammten Leute nicht mit einem harten Urteil allein abzutun.

Unzutreffend ist heute die wenig schmeichelhafte Bemerkung über die offizielle Führerausbildung. Aber gelten wird, solang ein Führer seine Eisaxt schwingt, daß nicht das Buch den Mann ausmacht, sondern „ Umsicht, Mut und Ausdauer, Ruhe, Besonnenheit, guter Humor und echte Begeisterung für die großartige Schönheit der eisumgürteten Höhen ". Wer selber diese Tugenden zu seiner steten Ausrüstung zählt, wird immer Führern besten Schlages begegnen. „ Meist sind es Männer, die nicht nur aus Not zur Eisaxt griffen, nicht nur des Broterwerbes wegen ihr Leben wagen, sondern dem Hochgebirge mit all seinen Reizen und Gefahren Begeisterung-und Liebe entgegenbringen, die in den ersten Jugenderinnerungen wurzelt und sich kräftigt mit jeder neuen Fahrt, mit jedem frischen Hauch der Gletscherluft. " Zu ihnen zählte auch Andreas Fischer. Ist's drum ein Wunder, daß er so herrliche Worte findet, wo er den beiden größten Gestalten Grindelwalds, so da heißen „ Eiger und Almer ", seine begeisterte Huldigung bringt!

Mit seiner Lebensstellung entwuchs Andreas Fischer dem Führerberuf, dem er in jungen Jahren mit Leib und Seele ergeben war. Noch machte er zwar mit Dent und Freshfield seinet „ Streifzüge in den italienischen Alpen ", deren Schilderung im neuen Band enthalten ist.

Doch schloß er sich immer mehr an etliche auserwählte Freunde an, mit denen er eigene Touren unternahm. So „ In den grajischen Alpen ", wovon sein letzter wundervoller Reisebericht erzählt.

Uneingeweihte sprachen ihn als Führerlosen an. Seine besten Führerkameraden nennen ihn noch heute mit warmem Stolz den Ihren.

Wer einen Funken des heiligen Feuers in sich spürt, das von den leuchtenden Firnen strahlt, ehrt und bewundert den großen Menschen Andreas Fischer und sein Verhältnis zu den Bergen. Diese gaben ihm ihr Allerbestes; er mußte ihnen Vater und Bruder lassen und konnte doch nimmer aufhören, ihrer Schönheit und Größe begeisterter Herold zu sein. Dann wollten sie auch diesen besten Sohn selbstsüchtig nur für sich allein haben. Wir aber dürfen froh und dankbar sein, daß seine Werke uns erhalten blieben.M. Wyß ( Sektionen Oberhasli und Bern ).

NB. Im Echo des Alpes vom Mai 1920 widmet Dr. A. Bétrix Fischer und seinen Werken eine Betrachtung voll warmer aufrichtiger Sympathie, die uns von ganzem Herzen freute. Doch sei erlaubt, auf zwei kleine Ungenauigkeiten aufmerksam zu machen: Es stimmt nicht, daß Fischer in Grindelwald geboren und erzogen wurde. Sein Elternhaus steht in Zaun bei Meiringen, und in Meiringen hat man ihn zur letzten Kühe gebettet. Die Besteigung des Mönch vom Jungfraujoch erfolgte nicht in Begleitung von Maurer, sondern mit Hans Kaufmann, „ dem großen ". In späteren Jahren dagegen hat Fischer mit dem alten Kaspar Maurer einige beschauliche Exkursionen im Gebiet des Bächlistockes ausgeführt. Sicherlich nicht zuletzt, um dabei mit seinem alten Kameraden Kaukasuserinnerungen aufzufrischen.

B. Wyß.

Akademischer Alpenclub Bern. XIV. Jahresbericht. 1. November 1918 bis 31. Oktober 1919. Bern 1920.

Das Mitgliederverzeichnis weist 11 ordentliche, 21 außerordentliche Mitglieder und 27 Alte Herren auf, eine verhältnismäßig nicht unbedeutende Zahl. 29 dieser Herren haben nach dem Tourenverzeichnis eine stattliche Reihe von zum Teil bedeutenden Sommerbesteigungen, Winter- und Skitouren, wohl meist führerlos, ausgeführt. „ Führerlos " waren jedenfalls die Neuen Touren auf Salbitschyn, Sonnigwichel, Klein-Scherhorn, Obertalstock, Gletscherhorn, Trugberg, Kranzberg, Rotlauihorn, Lägendgrat, welche ich oben ( pag. 202 und 207—-208 ) zum Abdruck gebracht habe und in deren Lorbeer sich die Herren Dr. O. A. Hug, H. Lauper, F. Egger, K. Goldschmid und W. Scabell teilen. Durch Absturz am Bietschhorn-Westgrat verlor der A.A.C.B. im Berichtsjahr die HH. Edmund Bähler und Fritz Egger. Er beabsichtigt, sobald möglich die schadhaft gewordene Bietschhornhütte im Lötschental durch einen Neubau zu ersetzen und sammelt zu diesem Zweck die finanziellen Mittel. Die Kosten des Projektes sind auf Fr. 25,000 veranschlagt; ein Legat von Fr. 5000 ist bereits vorhanden. Die Engelhornhütte ist in gutem Zustand und wurde im Berichtsjahr von 198 Personen ( davon 5 des A.A.C.B., 2 des A.A.C.Z., 63 des S.A.C. ) besucht. Diese etwas auffälligen Zahlen kommen vielleicht davon, daß die Mehrzahl der A.A.C.B. Mannen zugleich S.A.C. Mitglieder sind. Das nämliche wird auch von den Besuchern der Bietschhornhütte gelten: 229, davon 16 des A.A.C.B. und 150 des S.A.C. Von Outsiders und „ Stromern " scheint sie nicht überlaufen zu werden. 36 Partien haben von ihr aus das Bietschhorn bestiegen. Das innere Leben, Bibliothek und Diapositivsammlung etc. entwickelte sich normal.

Redaktion.

Akademischer Alpenclub Zürich. XXIII. Jahresbericht für das Jahr 1918.

Das Mitgliederverzeichnis weist auf: 1 Ehrenmitglied ( V. de Beauclair ), 7 ordentliche, 4 außerordentliche Mitglieder und 110 Alte Herren. Auch das Tourenverzeichnis und die Tourenstatistik sind nach diesen drei Kategorien gegliedert. Die Tourenstatistik von 1918 enthält folgende Angaben:

Anzahl der Mitglieder... .122Erreichte und überschrittene De-Anzahl der Berichtenden ...25 pressionen141 Gesamtzahl der „ tourenbuchfähigenSkitouren....... .179 Gipfel, Depressionen und Ver- Fuhrertouren .5 suche 521Allein ausgeführte Touren ...29 Bestiegene Gipfe1378Erste Besteigungen von Gipfeln .2 Bestiegene Gipfel über 4000 m .61Erste Begehung neuer Routen .16 Über die Neutouren des Jahres 1918, an denen Herr Marcel Kurz den Löwenanteil beanspruchen darf, habe ich oben ( pag. 203—206 ) ausführlich berichtet. Die Neutouren von 1919 sind mir leider zu spät gemeldet worden, als daß ich sie hätte zum Abdruck bringen können. Ich werde ihre Erwähnung in Bd. LV nachholen. Die Mischabelhütte wurde 1918 von 141 Personen, darunter 19 Damen und 35 Führer und Träger, besucht. Von den Touristen gehörten der Schweiz 99, dem Ausland 7 an. Unter den alpinen Vereinen ist der S.A.C. am stärksten vertreten, nämlich 37 mal. Unter den die Hütte umgebenden Gipfeln erhielten das Ulrichshorn zwölf ( darunter einer von mir ), die Südlenzspitze und das Nadelhorn je elf Besuche. Über die Frequenz der Windgällenhütte liegt kein Bericht vor und über die Verwendung des Spœrryfonds ist noch kein Beschluß gefaßt. Auf der Totentafel wird verzeichnet, daß Carl Steiner am Scerscen einem Blitzstrahle zum Opfer fiel, Dr. Hans Hoeßly und Demetrio Maggi der Grippe, daß Professor Deninger an der italienischen Front gefallen ist und von manchen ausländischen Mitgliedern, die „ den Kontakt mit dem Club verloren haben ", ähnliches zu fürchten ist.

Von weit über den gewöhnlichen Rahmen einer Beilage hinausgehendem Wert und ein Ding, um das größere und reichere alpine Vereine den A.A.C.Z. beneiden dürfen, ist die dem XXIII. Jahresbericht beigegebene Broschüre: Beiträge zur Topographischen Erschließung der Cordilleras de los Andes zwischen Aconcagua und Tupungato ( mit 3 Kartenbeilagen und 8 Textbildern ), von Dr. Robert Helbling, Zürich 1919. In seinem Vorwort bemerkt der Verfasser, daß der Krieg seine Absicht, die mit Dr. Reichert gemachten Reisen in den argentinischen Alpen zu einer größeren Publikation in Buchform zu verarbeiten, vorläufig vereitelt habe. Er habe sich daher entschlossen, einen Teil des seit 1913 fertigen Materials dem A.A.C.Z. für dessen Jahresbericht zur Verfügung zu stellen, in der Meinung, das gesamte Material später zu veröffentlichen, sobald die gemeinsame Arbeit mit Dr. Reichert wieder möglich sein werde. Wir sehen der Verwirklichung dieses Projektes mit gespanntem Interesse entgegen und zweifeln nicht daran, daß dieses Buch, welches sowohl sportliche als wissenschaftliche Bedeutung, speziell für Kartographen und Glaziologen, hat und unsere Kenntnis dieses höchsten Gebirgsmassivs Südamerikas durch Originalforschung bereichern wird, von Alpinisten und Wissenschaftlern mit gleicher Begierde studiert werden wird. Schon was hier vorliegt, erweckt die höchsten Erwartungen; um so mehr, weil Dr. Helbling, der dritte Besteiger des Aconcagua und ( mit Dr. Reichert ) der zweite Besteiger des Tupungato und Erstbesteiger des Cerro Juncal und anderer Hochgipfel zwischen 5000 und ( »000 Metern in dieser Gruppe, über eine ausreichende Kenntnis der Gegend verfügt und als gelernter Geologe und Bergingenieur wohl imstande war, auf origineller Grundlage, über die er in einem besondern Abschnitt Auskunft gibt, ein zuverlässiges Kartenbild von einem Teil dieses interessanten Gebietes zu erstellen und zu dessen fernerer Erforschung anzuregen. Diese wird sich namentlich auch mit der Frage der Gletscherbedeckung dieser Region zu befassen haben, welche vor den Helbling-Reichertschen Reisen, denen sich einmal auch Mr. Larden anschloß, nur ungenügend bekannt war. Sehr instruktiv sind auch Dr. Helblings Winke über das Reisen in den höchsten Cordilleren, die Bergkrankheit ( Puna ) und seine Skizze über die von 1882/83 bis 1915 durchgeführte „ Touristische Erschließung des Cordillerenabschnittes Aconcagua-Tupungato ", die mit einer Liste der gemachten Besteigungen und Versuche schließt. Und sehr verlockend ist seine Bemerkung, „ daß es wohl kaum noch ein Gebirge gibt, das bergsteigerisch so viel Neues bieten kann und das zugleich so leicht und billig zu erreichen ist ". In einem Anhang, der ursprünglich für dieses Jahrbuch bestimmt war, bespricht der Verfasser die Frage der „ Höhe des Aconcagua ", deren endgültige Lösung der Zukunft vorbehalten bleibt.

Redaktion.

Akademischer Alpenclub Basel. 2. Jahresbericht 1919.

Dieser noch sehr junge Verein von alpin tätigen Akademikern der Universität Basel zählte am 31. Dezember 1918 1 Ehrenmitglied ( Professor Dr. Wackernagel ), 11 ordentliche, 3 außerordentliche Mitglieder und 1 Alten Herrn = 16. Die entsprechenden Zahlen für den 31. Dezember 1919 sind: 1 + 120 + 6 = 19. Daß eine so kleine Schar „ keine Stricke zerreißt ", ist selbstverständlich; immerhin zeugen die Berichte des Aktuars, des Tourenleiters und des Quästors von regem Leben. Die kleine Gilde hält jeden Dienstag Klubabende ab in ihrem Klubzimmer im Cityhotel Bären ( Äschenvorstadt 55 ). Viermal wurden daselbst Vorträge mit Projektionen gehalten. Eine kleine Bibliothek sorgt für Unterhaltung und Belehrung. Veranstaltet wurden acht offizielle Klubtouren und einige Kletternachmittage. Ziele der ersteren waren: Zweitägige Wanderung im Jura; viertägige Skitour: St-Imier— Chasseral-Jurahaus der Sektion Biel S.A.C.Sonceboz-Tavannes-Reconvilier-Moron-Moutier; Skitouren im Mai im Gebiet der Rotondohütte; Juniwanderung Bedretto -Pizzo Rotondo-Rotondohütte-Albert Heim-Hütte-Winterlücke—Göschenertal; Pfingsttour im Jura; verregnete Touren im oberen Baltschiedertal; Schloß Thierstein und Thiersteingrat; Skitour auf den Feldberg. Neun Mitglieder berichten teils summarisch, teils ausführlich ( Dr. Heinrich Schobel: Aiguille du Chardonnet ) über zahlreiche von ihnen ausgeführte Einzeltouren. Die Kassa fristet ihr Dasein gelegentlich durch Anleihen aus dem Hüttenbaufonds, der sich auf Fr. 525 beläuft. Eine hübsche Autotypie: La Margna, nach Gemälde von Rudolf Löw, Basel, schmückt das Büchlein.

Redaktion.

Jahresbericht der Sektion Basel S.A.C., pro 1919. 57. Vereinsjahr. Mit Sonderbeilage: „ Die Tierwelt der Alpen einst und jetzt " von Professor Dr. Zschokke. Basel 1920.

Der Jahresbericht selber erweist einen Mitgliederbestand von 503 auf 31. Dezember 1919. Die Sitzungen wurden von ca. 18 °/o besucht. Es wurden deren 21, alle durch Vorträge belebt, abgehalten. Der Jahresbericht erzählt ferner von der am 27./28. September 1919 in Basel abgehaltenen Generalversammlung des S.A.C., die, von Dr. A. Häfliger und Mithafte organisiert, von Professor Zschokke geleitet, mit einer Beteiligung von 156 Abgeordneten ( aus 63 Sektionen ) an der Delegiertenversammlung und etwa 550 am Bankett sich programmgemäabgesehen vom Wetter und dem Besuch des Zoologischen Gartens — abwickelte und allen Teilnehmern den besten Eindruck hinterließ über die geschickte Organisation und die splendide Gastfreundschaft der Basler, die sogar eine Festvorstellung im Theater mit „ alpinem " Prolog und „ Salome " von Richard Strauß einschloß. Außer diesem von einem Mitglied gedichteten und von einer Basler Dame reizend vorgetragenen Prolog in „ reichsdeutscher " Sprache wurden wir am Bankett — und davon sagt der Jahresbericht nichts — aufs angenehmste überrascht durch eine mundartliche Begrüßung aus dem sehr regsamen „ Mundwerk " zweier Baslerinnen von Stadt und Land, die es an fröhlichen Spassen und Zumutungen an die steifleinenen Klubisten, die keine Damen aufnehmen wollen, nicht fehlen ließen. Die obgenannten 550 waren natürlich nicht alle anwesend bei der Generalversammlung im „ Bernoullianum ", das nicht ausreichend Platz bietet, wo Professor Zschokke seinen im besten Sinne populären Vortrag hielt, den nun die Empfänger des Jahresberichts mit Muße und um so größerem Genuß lesend studieren können. ( Er ist im Verlag von Lichtenhahn & Helbing in Basel 1920 erschienen und dort käuflich zu haben. ) Aus dem übrigen Inhalt des Jahresberichtes notiere ich, daß sich die drei Hütten der Sektion: Schwarzegg, Strahlegg und Weißhorn, in gutem Zustand befinden, daß ihre Frequenz sich wieder gehoben hat, wenn sie auch noch nicht die der „ besten Friedensjahre " erreicht; nur für die erstgenannte schließt die Betriebsrechnung'mit einem Passivsaldo. Alle drei dienen ihrem Zwecke, Gipfelbesteigungen ( Schreckhorn, Finsteraarhorn, Weißhorn etc. ) und Paßübergänge zu erleichtern, trefflich und beherbergen wenig „ Hüttenbummler ". Als einen Kekord möchte ich hervorheben eine führerlose Überschreitung des Weißhorns von der Hütte aus mit Abstieg über den Nordgrat, Besteigung des Bieshorns und Kückkehr zur Hütte, alles innerhalb 24 Stunden, über welche man gerne Ausführlicheres vernehmen würde. Auch die Sektion Basel gibt nun, wie die Akademischen Alpenclubs, statistische Zusammenstellungen der von ihren Mitgliedern ausgeführten Touren im Anschluß an das summarische Verzeichnis derselben. Ich gebe sie hier wieder:1919 1918 Anzahl der berichtenden Mitglieder... 115101 „ sämtlicher Touren613482 ( dabei Gipfel 601, überschrittene Depressionen 91, Versuche 8der Touren über 3000 m Höhe.. 3361464000 m „.. 13463Skitouren8777neuen Gipfel 11Begehungen 53 Man sieht also, daß die Sektion Basel, in welcher viel junges Blut pulst — die Großzahl der'„ Eintrittsjahre " im Mitgliederverzeichnis gehört dem 20. Jahrhundert an — sich in aufsteigender Linie bewegt.BedakHon.

Schweizer Alpenclub, Sektion Winterthur. Jahresbericht 1919.

In einer mit zwei Umschlagzeichnungen: Muttseehütte und Reinharthütte, geschmückten Broschüre erstattet der nach langer und ersprießlicher Amtstätigkeit abtretende Präsident Dr. Ed. Naef-Blumer den 41. Jahresbericht, welcher an der Generalversammlung vom 17. Januar 1920 verlesen wurde. Ich hebe nur wenige Punkte heraus. Der bittere Kelch, daß die Muttseehütte disloziert, bzw. verkauft werden müsse, ist an der Sektion Winterthur vorübergegangen. „ Das Limmeren-Muttsee-Sand-Kraftgewinnungsprojekt ist allem Anschein nach eingeschlafen, vielleicht gar gestorben. " Dafür aber ist die Hütte selbst so baufällig, daß ihre Erneuerung, die mit großen Kosten verbunden sein wird, in nächster Zeit vorgenommen werden muß. D«aß sie aber ihrem Zwecke gut dient, beweist der Umstand, daß sie 1919 von 630 Personen, darunter 158 C. Mitglieder — die Sektion hielt im August in zwei Gruppen eine Übungswoche in diesem Gebiete ab —, frequentiert wurde, was nicht hinderte, daß das finanzielle Ergebnis etwas unter Null steht. Von der Eeinharthütte wäre zu sagen, daß wenig über sie zu sagen ist, was, wie bei den Frauen, als Zeichen des Wohlverhaltens zu deuten ist. Für die Zukunft projektiert die Sektion die Errichtung einer Rettungsstation und den Ausbau des Versicherungswesens zum Obligatorium für die Sektionsmitglieder. Die touristische Tätigkeit war normal, in gemeinsamen Exkursionen wie in Einzeltouren; ebenso die innere Belebung durch Vorträge, gesellige Anlässe, Benutzung der Bibliothek usw.

Redaktion.

Bericht der Sektion Weißenstein S.A.C., für die Jahre 1914—1918 ( 28. bis 32. Vereinsjahr ). Solothurn 1919.

Der Umstand, daß die Sektion Weißenstein nach fünfjähriger Unterbrechung ihre Tradition, Jahresberichte herauszugeben, wieder aufgenommen hat, legte ihr den Gedanken nahe, dies in zusammenfassender Form zu tun und zur Belebung eine kurze Abhandlung vorauszuschicken. Für diese wurde gewählt eine mit sechs Aufnahmen geschmückte Schilderung der Sektionstour auf den Kilchlistock vom 9./11- September 1917, verfaßt von Dr. A. Walker. „ Man wird sie mit Interesse lesen, " meint der Berichterstatter, Dr. Ernst Brunner, „ gibt sie doch einen Einblick in die Organisation und betriebsame Fröhlichkeit einer solchen Fahrt ", was auch von uns unumwunden zugegeben wird. Im übrigen wollen wir uns in unserem Bericht der Berichte darauf beschränken, einige Parallelen zwischen Anfang und Ende dieser Periode für verschiedene Zweige der Klubtätigkeit zu ziehen. Im Vorstand amteten als Präsident und Vizepräsident 1914 W. Forster und Dr. E. Brunner, 1915 ff. die nämlichen, nur mit Umkehr der Chargen. Auch die Hüttenaufsicht blieb dauernd in den Händen von Dr. August Walker. Für die 1917 neu eingeführte Jugendorganisation wurde als Chef bestellt Gottfried Dobler. Auch die übrigen Ämter ( Kassier, Aktuar und Bibliothekar ) blieben über diese kritische Zeit von den gleichen Leuten besetzt. Im Mitgliederbestand dagegen waren die Schwankungen beträchtlich. Er stieg von 367 Ende 1913 auf 370 Ende 1914, fiel dann allmählich bis auf 333 und konnte sich mit 359 Ende 1918 nicht ganz erholen. Die Sitzungen und Vorträge, oft mit von auswärts bezogenen Rednern, konnten regelmäßig stattfinden, und auch an Sektionstouren ( je 9 per Jahr außer 1914 ) war kein Mangel. Die, Frequenz der Mutthornhütte litt, wie begreiflich, schwer unter dem Kriege. Sie fiel von 1319 Personen im Jahre 1913 auf deren 418 im Jahre 1914, stieg dann allmählich wieder auf 768, 898, 1100, hat also den Höchststand von 1913 noch nicht wieder erreicht. Besser steht es mit dem Rechnungswesen und Vermögen. Wenn wir für die Betriebsrechnungen Barsaldo und Bankguthaben vom 1. Januar 1914 von Fr. 954. 10 mit dem entsprechenden Posten vom 31. Dezember 1918 von Fr. 4621. 32 vergleichen, so ergibt sich eine Vermehrung um Fr. 3667. 22. Dementsprechend stieg das Vermögen. Dazu kommt ein Klubhüttenkonto, welches auf 31. Dezember 1918 ein Vermögen von Fr. 479.80 aufwies. Die Jugendorganisation ist seit dem 27. Dezember 1916 eingeführt und nimmt einen normalen Verlauf. Sehr belehrend ist die Zusammenstellung der Tourenverzeichnisse der Mitglieder, alphabetisch und nach den Jahren 1914—18 geordnet. Wir sehen z.B. daraus, daß ein Mann wie Dr. C. Blodig, der früher den höchsten Rekord in diesen Listen zu haben pflegte, von 1914 und 1915 keine, von 1916 nur 1, von 1917 15 ( darunter 2 neue Routen ) Besteigungen im Silvrettagebiet und in den Lechtaleralpen und von 1918 eine Gratwanderung im Rhätikon zu verzeichnen hatte. Auch bei den Solothurnern, und zwar sowohl unter der Alten Gardeder Bodenehr, Forster, Walker, Schöpfer, Branschi usw., die sich durch wöchentliche Weißensteinbesteigungen geschmeidig zu erhalten wissen, wie der Jungen, die unter der Führung von Dr. Brunner stehen, ist die Sache erst seit 1916 wieder in Schwung gekommen. Eine Anzahl von zerstreut im Berner Jura herum wohnenden Mitgliedern haben sich zu den Gruppen Delsberg und Laufen zusammengetan und halten den Verkehr mit der Muttersektion durch gemeinsame Ausflüge im Jura und gegenseitige Vortrags-besuche aufrecht.Redaktion.

Gedenkschrift zum 25jährigen Bestand der Sektion Lindenberg S.A.C. 1894—1919.

Auf 18 Seiten gibt Dr. med. H. Müller, welcher seit 1910 den Gründer der Sektion, Dr. R.M.üller, im Präsidium ablöste, knappen Bericht über Gründung, Vorstand, Ehrenmitglieder, Klub- und Einzeltouren, Generalversammlungen, Zusammenkünfte und festliche Anlässe, Panorama und Alpenzeiger, öffentliche und Klubprojek-tionsabende und Vorträge, Bibliothek und Material, Finanzen dieser in Wohlen im Aargau domizilierten Sektion. Diesem Beispiel folgend beschränken wir uns auf das, was wir nicht schon 1913 in unserer Denkschrift über die ersten 50 Jahre des S.A.C., von der Sektion Lindenberg gesagt haben. Die Mitgliederzabi stieg von 64 im Jahre 1894 auf 103 im Jahre 1919. Sowohl die Klubtouren als die Einzeltouren der Mitglieder zeigen eine durch die Lage der Sektion bedingte fast ausschließliche Tätigkeit in den Voralpen und den Urnerbergen, obschon auch in den Walliser und Berner Bergen, sowie im Montblancgebiet von einzelnen manche Hochgipfel betreten wurden. Der Hüttenfonds beträgt zurzeit etwas mehr als Fr. 600, womit und bei dem sehr bescheidenen Ansatz des jährlichen Unterhaltungsgeldes man freilich keine großen Sprünge machen kann und „ bei außergewöhnlichen Ausgaben auf freiwillige Beiträge angewiesen ist, die bis dahin jederzeit reichlich flössen ". Die Sektion hält jährlich eine Generalversammlung ab und kommt jeden Freitag zu zwanglosen Vereinigungen in ihrem Klublokal in Wohlen zusammen, wo auch die Bibliothek und Gesteinssammlung untergebracht sind.BedaMion.

Die ersten fünfzig Jahre der Sektion Säntis, 1869—1919. Herisau 1919.

Höhere Wellen schlägt und glänzender ausgestattet ist die von dem Vorstand der Sektion Säntis S.A.C. herausgegebene Denkschrift, die 148 Seiten, 1 Titelbild, 11 Vollbilder und 19 Textbilder enthält. Ich kann mich für die Jahre 1869—1913 auf das berufen, was ich in meiner Festschrift: Die ersten 50 Jahre des S.A.C. auf S. 182 — 83 über die Sektion Säntis gesagt habe, aber ich muß doch über bloße Nachträge für die Jahre 1913 —1919 hinausgehen, weil dies der Gegenstand erfordert. Die Anordnung ist nach Sachgebieten, nicht chronologisch nach Vereinsjahren, gewählt worden. Und diesen Weg wollen wir auch gehen.

Der Mitgliederbestand ist von 38 bei Gründung der Sektion auf 188 im August 1919 gestiegen. ( Die höchst merkwürdigen Schwankungen im Bestände werden durch eine graphische Tabelle veranschaulicht. ) Die verdienten Gründer ( 5 ), Ehrenmitglieder ( 2 ) und Präsidenten ( 8 ) der Sektion findet man auf dem Titelblatt in Porträten zusammengestellt. Von den Gründern ist nur Dr. med. Fridolin Schläpfer noch am Leben; die Ehrenmitglieder Hans Wetter und Prof. Dr. Otto Roth sind beide 1873 eingetreten; von den Präsidenten sind die verstorbenen Direktor C. Forster und Dr. med. Paul Wiesmann jeweilen 4 bzw. 7 Jahre im Amte gestanden, und auch in den letzten 20 Jahren finden wir nur 4 Präsidenten verzeichnet. Neu hinzugekommen ist seit 1915 das Amt eines Skiobmanns, welchem Sport die Sektion eine rege Aufmerksamkeit widmet. In neuerer Zeit hat die Sektion das seit 1910 eingeführte System von Rettungs- und Meldestellen für alpine Unglücksfälle noch weiter entwickelt. Sie unterstützt die Natur- und Heimatschutzbestrebungen im Alpstein, was während des Weltkrieges keine geringe Aufgabe war, und bekämpft „ die Unsitten beim Bergsteigen ", die sich ebenfalls einer hohen Blüte erfreuen, trotz Polizei und papierenen Vorschriften. Wenn in diesen Dingen die Festschrift der Sektion Säntis nichts von anderen sich Unterscheidendes bietet, so ist sie von außergewöhnlichem Wert durch den historischen Vorbericht, betitelt: „ Vorläufer des Alpinismus im Alpstein, und durch die Illustration. In dem ersteren lernen wir kennen: Die Bergscheu der Alten; Vadian; Konrad Geßner; der Kapuzinerpater Clemens ( seine bei viel Absonderlichkeiten auch manche für Naturkunde und Folklore nützliche Abhandlung von 1706 wurde 1752 in Scheuchzers Naturhistorie des Schweizerlandes abgedrucktPfarrer Heinrich Scherrer; Gabriel Walser; Joh. Gottfr. Ebel; Reisebeschreibungen aus dem Alpsteingebiet um das Jahr 1800; Christof Jezeler; die Topographen; Dr. J. G. Schläpfer; C. Fr. Fröhlich; Dr. Gabr. Ruesch; Arnold Escher von der Linth; Prof. Alb. Heim; Dr. Bächler; J. V. Scheffel. Im zweiten Kapitel: Die Gründung- des 8. A. C. und seiner Sektion Säntis, wird diese Skizze noch ergänzt durch Biographisches über Dekan Heim, Steiger-Zölper, Statthalter Meyer, Dr. Frid. Schläpfer, so daß wir über die Erforschung eines örtlich beschränkten Gebietes eine genügende Monographie, die bis in die Jetztzeit reicht, erhalten. Diese ist gut illustriert durch folgende in Autotypie auf Kunstdruckpapier ausgeführte Vollbilder: Winterlandschaft bei Siebenbrunnen; Blick vom Hundstein gegen Altmann und Säntis; Alpstein vom Furglenfirst aus; Blick vom Öhrli gegen den Säntis; Marwies von Meglisalp aus; Meteorologische Station auf dem Säntis; Säntis vom Altmann aus; Blick vom Säntis gegen Altmann; Gasthaus Meglisalp bis 1897; Alpfahrt ( Sennen in Tracht ). Auch einzelne Textbilder, wie die Thierwieshütte um 1873 und Wetterwart Bommer und seine Frau im Säntisobservatorium, haben Erinnerungswert. Da aus den Exkursionsverzeichnissen und ähnlichem hervorgeht, daß die touristische Tätigkeit rege geblieben ist und die Sektion Säntis ein bescheidenes Vermögen, darunter einen Klubhütten-Baufonds von Fr. 1689. 65, besitzt und ihre jährlichen Einnahmen sich 1918 auf Fr. 2339 beliefen, so kann sie ihrem zweiten Halbjahrhundert wohl getrost ins Auge blicken.Redaktion.

Die ersten fünfzig Jahre der Sektion Toggenburg des S.A.C. 1870—1920. Denkschrift zur Feier ihres 50jährigen Bestehens, verfaßt von J. Näf. Lichtensteig 1920.

Eine Nachbarin der Sektion Säntis und mit ihr durch Zusammenarbeit und wohl auch gelegentliche Rivalität verbunden, gibt die „ Toggenburg " eine bescheidenere Festschrift ( 80 Seiten und 20 Illustrationen ) heraus, der wir, wieder unter Verweisung auf unsere Festschrift, S. 184, folgendes entnehmen: Die Mitgliederzahl stieg von 14 auf 170 in 20 Jahren, mit stetigem Aufwärts bis 1913, vorübergehendem Sinken 1914/15 und Emporschnellen seit 1918. In der ganzen Zeit amteten nur 6 Präsidenten, von denen 2 in Lichtensteig, die anderen in Wattwil wohnten. Der Berichterstatter gliedert seinen Stoff nach folgenden Rubriken: I. Das Entstehen ( als mitwirkend bei der Gründung wird der wirtschaftliche Tiefstand um 1868 und das Bedürfnis nach Hebung des Fremdenverkehrs angeführt ). II. Tätigkeit und Bestrebungen: a ) Präsidentschaft Hagmann 1870—1886; b ) Neue Wege 1887 — 1890 ( Präsident: Zwickel ); c ) Wechselvolle Jahre 1891—1905 ( Präsidenten: F. Grob und Dr. Farner ); d ) Wachsen und Gedeihen 1905 —1920 ( Präsidenten: Güpfert und Gastpar ). III. Sektion und Heimatberge ( Weg- und Hüttenbauten ): a ) im Alpstein; b ) die Churfirsten. IV. Schlußwort ( Rück- und Ausblick ). Von geschichtlichem Interesse sind in beiden Abschnitten von Kapitel III die Verweisungen auf frühere Vorgänge im Alpstein und in den Churfirsten, die deren touristische Erschließung und die manchmal tragikomischen Geschichten von Hütten und Wegen daselbst betreffen. Die Darstellung von Näf über den Alpstein deckt sich gelegentlich mit dem in der Festschrift der Sektion Säntis Gesagten, scheint aber durchaus selbständig. Auch die Illustrationen sind instruktiv; so finden wir Ansichten des Speer von der Elisalp ( Vollbild ), der Säntiskette vom Stockberg aus, der Leistkamm-Speer-Gruppe vom Stockberg aus ( Vollbild ), des Silberplatten-Turm ( Sektionstour ), des Tödi-Westgipfels ( Sektionstour ), Am Matterhorn ( Sektionstourferner Ansichten der ersten ( 1873 ), zweiten ( 1891 ) und dritten ( 1903 ) Klubhütte auf der Thierwies, Inneres der Churfirstenhütte usw. Und daß die Sektion Toggenburg auf guten Wegen ist, besonders seit sie von einem so erfahrenen Bergsteiger wie W. Gastpar geleitet wird, beweisen nicht nur mehrere der oben erwähnten Illustrationen, sondern auch die Liste der „ Sektionstouren und erwähnenswerten Einzeltouren im Zeitabschnitt 1905—1919 ", in welcher fast jedes Jahr, neben den kleineren Dingen, wie Säntis, Ringelspitz, Sardona, Piz Segnes, Tödi ( Traversierung von der Sandalp zur Gliemspforte ), Kärpfstock, Hausstock, Vrenelisgärtli ( Qualifikationstour ) u. dgl., auch über ganz große Herrschaften, wie Montblanc, Matterhorn, Piz Bernina, Jungfrau, Mönch, Balmhorn, Dufourspitze, Piz Roseg ( im Winter ), Weißhorn, Ruinette, Finsteraarhorn, und deren Bezwingung berichtet wird. Die Sektion Toggenburg kann also dem zweiten halben Jahrhundert mit Zuversicht entgegenschreitenRedaktion.

Section Chaux-de-Fonds C.A.S. Bulletin n° 28, 1919. Chaux-de-Fonds 1920.

Von der Papiernot usw. scheint die rührige Sektion der Neuenburger Montagnards wenig zu spüren; ihr Bulletin erscheint wieder in dem gewohnten schmucken Umschlag, ist 128 Seiten stark und enthält vier gute Vollbilder: La paroi sud du Torrenthorn und Chaîne du Mannlihorn, Photo de Louise Gallet; Arête du Zinal Rothorn; le Weißhorn vu depuis la cabane, Photo de Wehrli; le Bietschhorn vu en avion, Photo de Mittelholzer. Diese Bilder illustrieren vier Aufsätze, nämlich: Un séjour à la Torrentalp, von Julien Gallet; De Sierre à Zermatt par le Rothorn de Zinal, von Dr. Eug. Robert; Ascension du Weißhorn, von Julien Rochat; Au Bietschhorn, von Pierre Gander. Sie sind alle sehr lesenswert. Der erste gibt eine reizende Schilderung der Reize eines längeren Aufenthaltes im Hotel Torrentalp, dessen Komfort selbst die bei solcher Höhe unvermeidlichen Winterrückfälle im Hochsommer erträglich macht. Unsere Leser werden einen der vielen Ausflüge, welche unser Kollege mit seiner tapferen Frau und dem getreuen Philippe Allamand, dessen interessante Bekanntschaft ich letztes Jahr in Zinal gemacht habe, ausgeführt hat, oben unter dem Titel Ufersin finden; andere habe ich mir für den „ Führer durch die Berneralpen " gemerkt. Der Abstieg, den das Trio vom Hotel nach der Station Sust genommen hat, ohne Bad Leuk zu berühren, nämlich über die Obernalp und Glittet, erinnert mich daran, daß ich vor vielen Jahren als Leiter einer Schüler-abteilung des Städtischen Gymnasiums dieses in der Tat empfehlenswerte Itinerarium, das in keinem Reiseführer stand, aus eigenem Instinkt gefunden habe. Auch die Bemerkungen über Land und Leute im Val d' Anniviers, welche die Schilderung einer Rothorntraversierung von Zinal nach Zermatt begleiten, kann ich nach meinen eigenen Beobachtungen als zutreffend bestätigen. Ebenfalls aus dem Jahre 1918 datiert die durch schlechtes Wetter verzögerte und schließlich doch erzwungene Besteigung des Weißhorns von der Weißhornhütte und wieder dahin, bzw. nach Randa, zurück in 14 Marschstunden. Die Bezeichnung „ Wandfluh ", welche M. Rochat für den Felssockel des Weißhornostgrates verwendet, ist mir nicht bekannt und wird, damit nicht Verwechslung mit dem der Dent Blanche entstehe, besser vermieden. Daß die Weißhornhütte gelegentlich wildernden „ Schwarzröcken " aus dem Nikolaital zum Schlupfwinkel dient, haben im Jahre 1918 auch zwei Berner Klubisten beobachtet. Es scheint, daß der Geist von Pfarrer J. J. Imseng, der während seiner Amtszeit in Randa diesem Nebengewerbe leidenschaftlich oblag, hier noch spukt. Eine führerlose Gesellschaft, für welche Pierre Gander zeichnet — auch M. Rochat befand sich dabei — bestieg im August 1919 das Bietschhorn über den Westgrat ( 71/« Std.h.inauf, bljî Std.h.inunter ) von der Bietschhornhütte, welche die Nacht zuvor 37 Touristen und Führer beherbergt hatte. Ich mag es wohl leiden, wenn die Nachteile einer solchen Überfüllung und das ungehörige Benehmen einzelner Gäste, sei es in der Klubhütte oder unten im Hotel Nesthorn, gegeißelt werden. Aber ich muß doch gewisse Vorbehalte machen. Ein Autor, der einen urdeutschen Namen trägt, dürfte sich in der Beurteilung des mélodieux Suisse allemand füglich einige Beschränkung auferlegen; er dürfte, auch wenn er an den betreffenden „ Insecti-citen " ( sie !) nicht eitel Freude erlebte, bedenken, daß die Erforschung der Insekten- fauna des Lötschentals ihren Wert hat, so gut wie eine zum xtenmal wiederholte Bietschhornbesteigung; ferner, daß die ironische Abschilderung des Äußeren einer wehrlosen î)ame nicht das Kennzeichen eines „ galant homme " ist und einem in der alpinen Literatur — zum Glück — längst abgetanen Genre angehört. Und schließlich ist es nicht kollegialisch, wenn einem reichsdeutschen Mitglied des S.A.C., über dessen hohe touristische Befähigung u.a. auch dieser Band des Jahrbuchs Auskunft gibt, daraus ein Strick gedreht wird, daß er, treu seinem historischen Namen, seinem Vaterlande weiter dient, und daß er in einer Klubhütte auf Befolgung des Hüttenreglementes dringt. N'en déplaise à M. Gander, mit dieser Kriegsmentalität dürften wir Neutralen und Völkerbundsfreunde einmal „ abbauen ".

Aus dem übrigen Inhalt des Bulletin notiere ich die Berichte über den „ Besuch im befreiten Elsaß ", den ( nicht geglückten ) Sektionsausflug auf das Groß-Aletsch-horn und den ( wohlgelungenen ) auf Gspaltenhorn und Büttlassen. In verschiedenen Anhängen erfahren die „ Chaux-de-Fonniens " das Wissenswerte über das Zentralkomitee und die Kommissionen des S.A.C., das eigene Komitee, die Einzahlungs-und Jahresbedingungen von Gesamtklub und Sektion usw. Praktisch ist auch der nach Ländern ( darunter auch die neugeschaffenen, wie Yougo-Slavie, zu welchem, vielleicht voreilig, die Nummer 275: Fiume, Pola gerechnet wird ) und innerhalb derselben nach alpinen Regionen geordnete Katalog der in der Bibliothek der Sektion vorhandenen Karten. Daß das nunmehr in 560 Exemplaren gedruckte Bulletin Anklang findet, beweist der Umstand, daß von den 28 bisher erschienenen zehn vergriffen sind.Redaktion.

Dr. Ed. Nsef-Blumer: Clubführer durch die Glarner Alpen. Vierte, im Auftrage des Zentralkomitees des S.A.C. durchgesehene und ergänzte Auflage. A. Kündig, Buchdruckerei, Genf 1920. Kommissionsverlag: J. Bäschlin, Buchhandlung, Glarus.

Gewiß ist, daß der „ Glarnerführer " nicht nur dem Umstand, daß die Glarner Alpen wegen ihrer verhältnismäßigen Leichtigkeit und raschen Zugänglichkeit aus der Nord- und Ostschweiz touristisch und namentlich von Führerlosen stark besucht sind, sondern auch seinem inneren Werte den großen Absatz verdankt, den er seit 1902 in immer steigenden Auflagen gefunden hat. Von diesen Auflagen war die von 1912 eine eigentliche Neubearbeitung, welche für den Text der dritten, 1914 und der vierten Auflage grundlegend geblieben ist. Über seine jetzige Revision, bei welcher er von Herrn A. Wohnlich in Genf, Delegierter des Zentralkomitees, unterstützt worden ist, sagt der Verfasser, daß er alle neuen Routen, soweit sie ihm zur Kenntnis gelangten, als Ergänzung eingereiht habe und daß die Pionierarbeit in den Glarnerbergen nun nahezu zum Abschluß gelangt sei. Von den im August 1913 ( siehe Vorrede zur dritten Auflage ) noch ausstehenden Problemen: 1. Direkte Ersteigung der Bifertenlücke von der Glarnerseite; 2. Besteigung des Bifertenstockes aus dieser Lücke über den Westabsturz; 3. Besteigung der Tschingelhörner über die Nordwand; 4. Erkletterung des Rüchen Glärnisch vom Klöntalersee aus; 5. Bezwingung der Nordwand der Scheye-Gumenstockkette, ist Nr. 2 durch eine Expedition der Engländer G. J. Finch und T. G. B. Forster am 9. September 1913, Nr. 3 durch die der Herren Louis A. Meyer und Emile J. Meyer aus Zürich, vom 13. August 1913, erledigt worden; die anderen scheinen nicht versucht oder nicht der Mühe wert befunden worden zu sein. Für den Rest der Arbeit, der etwa noch in den Glarnerbergen zu tun bleibt, wird sicherlich auch der „ Glarnerführer IV " seine Bestimmung als Begleiter echter Bergfreunde erfüllen, denn sowohl der Text als die von dem leider letztes Jahr verstorbenen C. Meili gezeichneten Routenskizzen sind mustergültig.Redaktion.

Nach einer vom Zentralkomitee gebilligten Anordnung der Zeitschriftenkommission sollen künftig Bücher und Broschüren, auch von schweizerischen Autoren oder Verlegern, im Jahrbuch nicht mehr besprochen werden, sondern der beschränkte Raum nur den offiziellen Jahresschriften des Zentralkomitees und der Sektionen S.A.C. oder befreundeter alpiner Vereine der Schweiz dienen. Das nämliche gilt auch für das Schrifttum ausländischer alpiner Vereine und Schriftsteller. Als Überleitung, bis es gelingt, an anderer Stelle eine regelrechte Berichterstattung über diesen quasi privaten Teil der alpinen Literatur durchzuführen, bringe ich hiermit eine Liste von Büchern und Broschüren, die ich seit dem Erscheinen von Bd. LIII mit der Bitte um eine Rezension erhalten habe, und verweise auf meine Bemerkungen in Jahrbuch LIII, pag. 333.

Der Tourist in der Schweiz und Grenzgebieten, Bd. 1—3, 35. Auflage, neu bearbeitet von Dr. C. Täuber. Orell Füßli, Zürich 1918.

Carlo Täuber: II Ticino. Nämlicher Verlag 1918.

Arthur Neustadt: Surlei, Ein Engadiner Roman aus dem 18. Jahrhundert. Nämlicher Verlag 1919.

VIII. und IX. Jahresbericht des Verkehrsverein für Graubünden für die Rechnungsjahre 1917/19. Samaden 1918 und 1919.

Dr. Oskar Frohnmeyer: Beiträge zur Geographie des Oberhalbsteins. Separatabdruck aus dem „ Bündnerischen Monatsblatt " 1920.

Die Produktionssteigerung der schweizerischen Forstwirtschaft. Denkschrift des Schweizerischen Forstvereins. Bern 1919.

Dem Andenken Carl Steiners, von C. E. Basel 1918.

Albert Heß: Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales. Sonderabruck aus „ Der ornithologische Beobachter ". XVII. Jahrgang. Basel 1920.

Ernst Eschmann: Der Geißhirt von Fiesch. Eine Geschichte aus dem Oberwallis. Buchschmuck von Paul Kammüller, Basel. Druck und Verlag: Art. Institut Orell Füßli, Zürich 1919.

P. Placidus Hartmann: Bergkinder, Skizzen und Verse.Verlegt bei Eugen Haag in Luzern, 1920.

Karte des Kantons Zug, herausgegeben vom Kantonalen Verkehrsverband Z u g. Maßstab 1: 75,000, in Taschenformat gefalzt. Preis Fr. 4. Verlag: Art. Institut Orell Füßli & Cie., Zürich.

Ich gehe nun über zu den Publikationen der ausländischen Alpenvereine und bespreche sie, damit man leichter vergleichen kann, in der Reihenfolge meiner Abhandlung: Die offizielle alpine Literatur der Kriegführenden in den Jahren 1914 bis 1918, die im Jahrbuch LIII, pag. 245 — 286, erschienen ist.

Revue Alpine, Revue mensuelle, publiée par la Section Lyonnaise du Club Alpin Français. 22e et 23e année. N° 1 septembre 1919, n " 2 décembre 1919. Rédacteur en chef: Claudius Joublot.

Wie aus diesen Anführungen hervorgeht, ist es der rührigen Lyoner Sektion des C.A.F. noch nicht gelungen, den Charakter einer Monatsschrift, welche 12 Nummern im Jahr verlangen würde, zurückzugewinnen; denn auch aus dem Jahr 1920 liegt nur ein als n° 1, volume 21, bezeichnetes Dreimonatsheft vor, dessen Besprechung ich auf nächstes Jahr verschiebe, wenn ihm andere gefolgt sein werden.

Die Revue Alpine von 1919 enthält in ihren zwei Nummern, abgesehen von den Vereinsnachrichten, den Artikeln, welche sich noch auf den Krieg beziehen: Nos deuils! ( nachgewiesen werden 19 auf dem Felde der Ehre gefallene und 9 auf dem Krankenbette oder durch Unfall in den Bergen gestorbene Mitglieder ): Nos honneurs ( aufgezählt werden eine lange Reihe von Mitgliedern, welche für ihre Leistungen im Felde mit dem Kreuz der Ehrenlegion und andern Kriegsauszeich-nungen beehrt wurden ), mehrere touristische Aufsätze von Bedeutung wie L' Aiguille méridionale d' Arves, par M. Bartolomeo Asquaciati; Deux cols imaginaires en Tarentaise ( gemeint sind die auf gewissen Karten und in einigen Büchern, aber nicht in der Natur figurierenden Col d' Arguerey und Col Roux, nördlich und südlich des Col du Petit Saint-Bernard ), par M. Emile Gaillard; Heures d' angoisse ( sehr lebendige Schilderung eines Absturzes an der Pointe des Avoudrues, der drei führerlose Alpinisten beinahe das Leben kostete und sie zwang, über 40 Stunden auf einem schmalen Felsband zwischen zwei Abstürzen zuzubringen, bis es der aufopfernden Hülfe eines zufällig in die Nähe gekommenen Touristen gelang, zwei der von dem Unfall betroffenen — der dritte, am wenigsten verletzte war nach Hülfe ausgegangen — über die Felsen auf den Gletscher und in vorläufige Sicherheit zu bringen, wo sie dann durch Hülfskolonnen, die in Sixt und Samoëns alarmiert worden waren, vollends geborgen wurden. Die Geschichte ist lehrreich zu lesen, und ich empfehle sie der Aufmerksamkeit der Rettungsstellen. Von den alpinen Neuigkeiten erwähne ich die Überschreitung des Col du Milieu ( im Massiv der Grandes Rousses ), eine Besteigung des Chamechaude über die Ostflanke und zwei neue „ Itinéraires rocheux ": Pointe du Creux-Noir und Aiguille de Manigod im Massiv der Vanoise und in der Kette der Aravis, welche von M. R. Godefroy aufgefunden wurden. Von den Unglücksfällen, welche die Herren Antoine Chevalier, Henri Couturier, Jean Turckheim und die Führer Clément Payot und Jean Ducroz betrafen, habe ich nach der R. A. oben berichtet. Auf einen alpinen Unglücksfall im Jahre 1013 bezieht sich der Bericht über die Errichtung eines Denkkreuzes auf dem Col du Joly. Zwei Nekrologe betreffen Veteranen: Jean Tavernier ( 1847—1918 ) und Louis Bonnard ( 1869 bis 1919 ). Die Section Lyonnaise C.A.F., welche in ihrer Generalversammlung vom 9. Mai 1919 das seit 1913 im Amte stehende „ Rumpfkomitee " unter dem alten Präsidenten Regaud aufgefrischt und ergänzt hat, steht zahlenmäßig im zweithöchsten Rang der Sektionen des C.A.F. und hat auch in den Courses individuelles et collectives ihre alte Regsamkeit wieder gewonnen. Sehr angenehm für Berichterstatter ist die dem Dezemberheft von 1919 beigegebene Table méthodique, 20* année à 25 " année — Volume XX — Années 1914 à 1919. Kennzeichnenderweise umfaßt sie nur XI Seiten. Warum unser Jahrbuch in der Bibliographie nicht vorkommt, ist mir nicht bekannt.Redaktion.

La Montagne. Revue mensuelle du Club Alpin Français. Maurice Paillon, rédacteur en chef. Volume XV, 1919.

Auch die Montagne hat es noch nicht zu regelmäßigen Monatsheften gebracht, aber ihr Umfang, 300 Seiten, und die künstlerische Ausstattung, 6 Umschlagzeichnungen, 12 Einschaltblätter, eine größere Zahl von Skizzen im Text, Karten und Plänen, nähern sich der Vorkriegszeit. Touristische Aufsätze im Sinne unserer Freien Fahrten sind: Lieutenant-Colonel Kayssé: Le Mont Valier ( 2839 m ) en Ariège ( auf der franco-spanischen Grenze, auf dem schon vor 1700 Jahren ein Bischof von Couserans drei steinerne Kreuze errichtet haben soll und der jedenfalls eine von 1692 stammende Blockinschrift trägt ); Louis Vernaud: Mes vacances 1918 à Chamonix ( bestiegen wurden von dem Verfasser, zum Teil mit seinen Schwestern Bertha und Zette, und immer mit den Führern Joseph und Arthur Ravanel, der Belvédère, dei-Moine, der Col du Géant, die Aiguille du Géant, die Dent du Requin, die Grands Charmoz, die Aiguille de la Persévérance, die Aiguille du Grépon, der Mont Blanc, die Drus; alles zwischen dem 15. Juli und dem 21. August ); Chevalier Victor de Cessole: La Tête des Cibiroles ( 3240 m ) und die Aiguille Foch ( 3254 m ), zwei Erstbesteigungen in den Cottischen Alpen; Fr. Schrader und Chev. V. de Cessole: La Pointe Garibaldi ( 3288 m in der Kette der Argenterà ); Pierre Lory: L' Obiou par le Nord - Ouest; Robert Puiseux: Autour de Valsavaranche ( Erinnerungen an 1911, in welchem Jahre der Verfasser mit seinem Bruder Victor, dem Kommandanten Godefroy und M. Jean Janin binnen zehn Tagen die Grande Roise, die Petite Roise, den Grand Nomenon, den Grand Paradis, die Punta Fura, die Cime de l' Àullié und den Bec de Sambeina erstieg und verschiedene Pässe überschrittCharles Garnier: Notes sur le voyage de Tignes à Pugot-Théniers. Mit dem Krieg oder gewesenen Kriegsschauplätzen befassen sich die Artikel von R. Touchon: A la Tête des Faux ( Schilderung eines Gefechtes in den Vogesen zu Weihnachten 1914 ); Henry Cuënot: En Alsace; ebendahin gehört auch der gut illustrierte Bericht über den Congrès d' Alsace-Lorraine du C.A.F., wobei Verdun, Uffholz und dem Hart-mannsweilerkopf, Colmar, der Kehler Rheinbrücke und anderen merkwürdigen Orten des neu gewonnenen Bruderlandes Besuche abgestattet wurden. Unseren Abhandlungen, bzw. Kleineren Mitteilungen entsprechen die Aufsätze Le Ski court, von Lieutenant Billion; le chalet-refuge de la Dent d' Oche ( nahe der Schweizer GrenzeNote sur la Carte au 20,000e de Gavarnie et du Mont Perdu, von F. Schrader; Louis Bonnard ( 1869-1919 ), von René Godefroy ( Erinnerung an den an der Pointe de Charbonel verunglückten Alpinisten ). Auch für andere alpine Unglücksfälle und neue Besteigungen im Mont Blanc-Gebiet hat mir die vorzüglich redigierte Montagne oben als Quelle gedient.BedaMion.

Rivista del Club Alpino Italiano. Pubblicazione mensile del Consiglio Direttivo della Sede Centrale. Commissario incaricato: Giovanni Bobba. Redattori 1° Semestre: Dott. Guai ti ero Lasng. 2° Semestre: Roberto Barbetta. Voi. XXXVIII — 1919.

Der Jahrgang 1919 der Rivista mensile, wie wir fortfahren sie kurz zu nennen, ist ein stattlicher Band von XVI und 200 Seiten mit fünf Umschlagzeichnungen und 88 Illustrationen im Text, in fünf Heften, welche zwölf Nummern entsprechen. Der Wechsel in der Redaktion ist dadurch hervorgerufen worden, daß der verdiente Kollege Dr. Lseng eine Stellung als technischer Leiter eines bedeutenden industriellen Unternehmens angenommen hat, die mit fernerer Tätigkeit als Redaktor der Publikationen des C.A.I. unvereinbar war. Aus der Zahl der nicht vielen Bewerber, welche sich für die ausgeschriebene Stelle ( verbunden mit der eines Zentralbiblio-thekars ) meldeten und Ausweise über ihre Befähigung — literarische und naturwissenschaftliche Bildung, Studien über alpine Geschichte, Literatur und Topographie, gründliche Beherrschung des Italienischen und Französischen und womöglich auch des Deutschen und Englischen — beigebracht hatten, wurde auserwählt Generalmajor Roberto Barbetta, welcher sich nach dem Zeugnis des ihn den Lesern vorstellenden G. Bobba, abgesehen von seinen militärischen Leistungen in der Erythrea, in Libyen und im Cadore und als Lehrer der Topographie und Geographie in Militärschulen etc. der Alpini, einen Namen gemacht hat als Verfasser zahlreicher Bücher und Karten aus dem Alpengebiet, das er auch persönlich beinahe ganz durchwandert hat. Eine solche Autorität für einen Posten, der bei mindestens 41/a stündiger täglicher Bureauarbeit mit 2700600 Lire entlöhnt wird, gewonnen zuhaben, ist sicherlich ein „ Glücksfund " für die Zentralleitung des C.A.I. Die Kategorien der R.M. sind unverändert geblieben und umfassen, nach einem den Beziehungen des C.A.I. zum Krieg gewidmeten Abschnitt, „ Relazioni e Memorie ", welche meinen Freien Fahrten und Abhandlungen entsprechen, eine „ Cronaca alpina ", ähnlich unsern Kleineren Mitteilungen, die „ Letteratura ed Arte " betitelte Bibliographie, die nun bei uns zwischen Jahrbuch und Alpina geteilt werden soll, und die der letzteren vorbehaltenen Abschnitte „ Strade e Ferrovie ", „ Atti e Comunicati ufficiali della Sede Centrale C.A.I. ". „ Cronaca delle Sezioni ", „ Altre Società Alpine ". Ich ziehe aus jedem dieser Abschnitte einige Hauptzüge heraus, um dem Leser einen Begriff von dem Ganzen zu geben. Aus der Rubrik: I1C.A.I. e la Guerra die Tatsache, daß diesem Klub ein Geschütz vom Kaliber 149, das noch auf der Cresta della Croce steht, und eine Glocke, die früher auf dem ( zerstörten ) Rifugio des Club Alpino Bassanese auf dem Monte Groppa hing, angeboten und von ihm angenommen wurden, unter dem Beding, den ersten etwas schweren Gegenstand an Ort und Stelle zu lassen und seine Bedeutung durch eine Gedenktafel zu erläutern, den zweiten bei erster Gelegenheit wieder anzubringen; ferner, daß verschiedene Sektionen die Summe von L. 40,200 für Auszeichnungen und Geldgeschenke an Soldaten der besten Alpini-bataillone zusammengebracht und verteilt haben; endlich, daß die R.M. in ihrer Julinummer die Liste der „ ricompense al valore degli Eroi della Patria " schließt, mit einem Hinweis auf 40 Mitglieder des C.A.I., darunter Antonio Ballabio und G. W. Young, welche sich diesen Dank erworben haben. Die größeren Aufsätze sind: Dott. Walter Lœng: Nelle Dolomiti Trentine ( mit 7 Illustrationen ) und betreffen: Cima dei XII Apostoli — Croz delle Selvate — Cime di Pratofiorito — Cima d' Ambiès — Brenta Bassa — Croz del Rifugio — Campanile Alto — Capanna Quintino Sella — Castelletto super, di Vallesinella.

Giuseppe Ramazzoti, Dott. Carlo F. Bonf erroni und Curio Chiaraviglio: Nuove ascensioni in Valle Stretta ( 6 111. ) und betreffen die Rocca Bissort, die Punta Mattirolo dei Serù, die Punta Questa dei Serù, die Torre Virginia und den Roc de Valmeynier. Dott. G. Lseng und Giovanni Giovanazzi: Alto Adige: La Regione dell' Ortles-Ceve-dale ( 3 111. ) und ist eine Besprechung des zweiten Bändchens der Serie „ Alpi Centrali " des „ Guida dei Monti d' Italia ".

Cav. Paolo Emilio Grini: Cartografia ante-bellica e post-bellica und stellt eine Besprechung des Anteils dar, den das I. G. M. an der Verteidigung des Vaterlandes in Kriegsgefahr hatte und noch hat.

Prof. Valbusa: Studi geografici sulle Alpi Cozie: La Catena del Monviso-Morfologia. Magg. Paolo Micheletti: Alpinismo in prigionia ( höchst amüsante Erzählung, wie es diesem Alpinisten nach zweimaligem Versuch gelang, aus dem Gefangenenlager Braunau in Böhmen mit zwei Gefährten zu entweichen und durch Tirol die Schweizergrenze und über den Fimberpaß das Unterengadin zu erreichen, kurz bevor der Sieg der italienischen Waffen ihnen eine weniger abenteuerliche Rückkehr gestattet hätte ).

Ten. V. E. Tabbro: Cima Piccola di Lavaredo.

Prof. U. Valbusa: L' ombra delle vette sulle nubi ( 4 Illustr.; eine Studie ähnlich dem kurzen Artikel, den seinerzeit Herr A. Boßhard in diesem Jahrbuch diesem Phänomen gewidmet hat ).

Dott. A. Brian: Grotte di Valdinferno nella Alta Val Tanaro ( 2 HL ), Dott. A. Corti: Una pietra miliare nello studio della fauna delle alte Alpi ( Besprechung der Studie von Dott. Mario Bezzi über die „ ditterofauna nivale " der italienischen Alpen.

Bartolomeo Asquasciati: II canalone di Lourousa per le „ Cime dell' Argenterà ".

Dott. Flavio Santi: Quatro giorni nel Cadore durante la guerra — Agosto 1917 ( mit 5 Illustrationen und folgenden Itinerarien: 23. August: Pieve-Auronzo-Misu-rina; 24. August: Passo di Tre Croci-Cortina d' Ampezzo Falzarego; 25. August: Salita della Tofana Terza-Mina e batteria del Castelletto-Forcella di Fontana Negra; Batteria delle Cinque Torri-Passo del Nuvolau-Selva Caprile- Alleghe-Agordo-Belluno ).

L' adunata alpinistica alla Vetta d' Italia, 19—22 giugno 1919 ( d.h. Kongreß der italienischen Alpinisten, mit Einschluß der Sektionen von Triest und Fiume, im Trentino ).

Ten. M. Ambrosio: Ascensioni in „ sci " nel gruppo del M. Rosa e del Breithorn ( 1 Illustr.; erreicht wurden am 31. Januar 1918 die Punta Gnifetti von der Capanna Quintino Sella, am 3. Februar die Westspitze des Breithorns, 4165 m, von Fiéry aus, am 20. Mai von Breuil über den Colle del Breithorn, das Schwarztor und den Passo di Verra auf den Castor und zur Quintino Sella-Hutte ).

R. Barbetta, Prof. D. Meneghini u.a.: XLIII0 Congresso degli Alpinisti Italiani, 13—21 Settembre 1919 ( mit 39 Illustrationen, einer Skizze des Oberen Etsch-tals und folgenden Unterabteilungen: Statistica dei Congressisti, Rappresentanze ed Adesioni, a Trento, a Merano, un poco di topografia della regione, ascensione alla Palla Bianca, ascensione alle Cima Vertana e gita alla Capanna Düsseldorf, al Passo di Rezia-Reschenscheidegg, dal Brennero a Venezia, a Trieste, alla Grotta di Adelsberg ).

Prof. A. Pensa: In Valle Varaita ( mit 4 Illustrationen und 1 Skizze ).

Umberto Ballestreri: Prima ascensione del Col Boetta ( 2 Illustr. und 1 Skizze ).

R. Barbetta: II viaggio di esplorazione di S. A. R. il Duca degli Abruzzi in Somalia ( mit einer Skizze ).

Alberto Grazzini: Ascensione invernale al Gran Sasso d' Italia.

Man sieht, daß das Schwergewicht der Tätigkeit des C.A.I. auf den neu erworbenen Alpenländern ruht und er sich diese auch geistig zu eigen zu machen sucht, was eine energische Wiederherstellungsarbeit, im besonderen für die greulich zugerichteten Wege und Schutzhütten, verlangt. Von dieser handeln auch die Artikel: Nuove strade e ferrovie, Nuove mulatiere e sentieri nel Trentino e nel Alto Adige und Strada carrozzabile pel Colle della Croce.

Aus der Cronaca alpina möchten wir hervorheben die Artikel: Dott. A. Certi: Osservazioni topografiche nelle regioni dell' Orties; G. F. e G. B. Gugliermina: Nuove Ascensioni. Ciarforon-Punta Giordani-Corno Bianco di Valsesia; Sergio Nocci e avv. Pompeo Viglino: Nuove ascensioni nel gruppo del Gran Paradiso; Felicina Paganone e avv. Pompeo Viglina: Testa della Tribolazione e Testa di Valnontey; Rag. Mario Ambrosio: Dent d' Hérens, prima traversata senza guide né portatori; Francesco Perolari: Presolana, prima discesa senza guide; Antonio Berti: Variante d' attacco alla Piccola Cima di Lavareto; Sezione di Bergamo: Inaugurazione del Rifugio Coca; Carlo Vivande: Punta Sant'Anna; Vincenzo Schiavio e Bruno Capitani: La parete S. O. del Sasso di Manduino; Ugo Pasteris: Traversata del Cervino; Dott. Umberto Monterin: II centenario della prima ascensione al Monte Rosa ( betrifft eine auf Jahr [1819 und 1919] und Tag [5. August] genaue Wiederholung der Besteigung der Vincentpyramide von Nicola Vincent durch Baron Egon Beck-Peccoz, den Ingenieur Eugenio Monterin und den Schreiber des Artikels ). Die Chronik betrifft ausschließlich italienische Berge, und von den Neubesteigungen habe ich nur drei oben benutzen können.

Aus den „ Personalien " verdient hervorgehoben zu werden, daß die eigenartige Sammlung eines Andenkenfonds an den verstorbenen Präsidenten L. Camerano, welcher für Pensionen an arbeitsunfähig gewordene Führer und Träger verwendet werden soll, 3931. 50 Lire ergeben hat. Ferner, daß die Leichen der 1918 an der Grivola verunglückten Gamma und Fadani 1919 aufgefunden wurden.

Die Besprechung unseres Jahrbuches ist nicht über den 1916 erschienenen Band L hinaus gediehen.

Der C.A.I., dessen Leitung im zweiten Semester 1919 an Cav. B. Calderini übergegangen ist, umfaßte auf den 30. Juni 1919 in 29 Sektionen 539 soci onorari e perpetui, 6088 soci annali und 3193 soci aggregati, zusammen 9820 Mitglieder. Er steht also absolut, und noch mehr im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, hinter dem S.A.C. weit zurück und erreicht ihn auch nicht an Finanzkraft und Zahl der Hütten. Und dies wird durch den Erwerb der in Trümmern liegenden Gebäude in der „ terra redenta ", auch wenn diese ihnen vom Staate kostenlos zugesprochen werden, was noch keineswegs sicher ist, schwerlich besser werden. Der C.A.I. hat also eine schwere, aber auch eine lohnende Aufgabe vor sich, wenn er in diesen Gebieten — und auch in den Julischen Alpen — an die Stelle des D. & Ö.A.V. und des Ö. A. K. treten will oder vielmehr muß.BedaMion.

The Canadian Alpine Journal, published by the Alpine Club of Canada 1919, vol. X.

Auf einem der Sendung beigelegten Zettel lenkt der Direktor Arthur O. Wheeler meine Aufmerksamkeit auf die auf pag. 1 — 5 des zehnten Bandes seiner Zeitschrift abgedruckte Liste der Mitglieder, männliche und weibliche, des A. C. C, welche unter britischer oder amerikanischer Flagge an dem abgeschlossenen Weltkriege aktiven Anteil genommen haben. Es sind deren 115, wovon 19 verwundet und 12 getötet wurden oder an Wunden starben. Ihre militärischen Grade und Auszeichnungen werden notiert und von zwei Gefallenen: Lieut. T. J. Taylor und Lieut. J. C. Tyler, werden die Bildnisse veröffentlicht. Es folgen dann in der üblichen Reihenfolge: unter dem Titel Mountaineering section 2 Aufsätze; unter dem Titel Scientific section 4 Abhandlungen; unter dem Titel Miscellaneous section, In memoriam und Alpine Club Notes 11 Kleinere Mitteilungen. Den Schluß machen eine 7 Nummern umfassende Buchbesprechung und eine dreiteilige offizielle Chronik. Ich schreite nun zu einer kurzen Analyse dieser Abschnitte.

Die Titel der Aufsätze lauten: Around Lake Louise in 1918, by Val. A. Fynn '; A Trip to Mount Robson, by H. E. Bulyea. Die der Abhandlungen: Notes on Mountain Nomenclature, by R. Douglas; Snow in the Rocky Mountains Park, by N. B. Sanson; Notes on Some of the More Common Animais and Birds of the Canadian Rockies, by William Spreadborough; Addition to List of Mammals of Jasper Park, by Rudolph Martin Anderson. Die Kleineren Mitteilungen betreffen: Jasper Park, by M. P. Bridgland; the Byways of Banfi, by Mary S. Warren; Selwyn Creek, by C. G. Wates. Den verstorbenen Mitgliedern Frank W. Freeborn ( mit Bildnis ), William Spotswood Green und Margaret Springate werden Gedächtnisartikel gewidmet von Elizabeth Parker, W. E. Stone und Arthur O. Wheeler. Eine Verbindung zweier dieser Namen: F. W. Freeborn und A. O. Wheeler stellt die kurze Notiz: My familiär Mountains in Canada dar. Es ist dies eine Erläuterung des Direktors zu einem Album von Ansichten aus den Canadian Rockies, welche f Mr. Freeborn von seinem Eintritt in den Club 1906 bis zu seiner Erkrankung auf dem Weg zu einem Camp des Klub 1914 aufgenommen hatte und 1918 als Zeichen seiner Anhänglichkeit dem Klub vermachte. Auch andere „ Alpine Club Notes " verdienen Beachtung; so der Hinweis auf eine von der Canadian Pacific Railway beim Lake O'Hara aufgestellte Schutzhütte, die von dem gewöhnlichen Troß der Touristen übel behandelt, von Mr. Fynn auf seine Kosten wieder instand gestellt und, unter der Aufsicht der Behörde des Dominion Park, dem Gebrauch der Bergsteiger freigegeben wurde. Das aufgestellte Reglement für Wiwaxy Lodge verrät seinen „ schweizerischen " Ursprung. Z. B. Besucher sollen sich in ein Register eintragen; keine Taxe; ein kleiner Holzvorrat ist vorhanden, soll aber durch die Besucher wieder ergänzt werden, „ mindestens bis zu der vorgefundenen Menge "; Feuer sollen sorgfältig gelöscht, Hütte und Umgebung vor dem Verlassen gut gereinigt werden; die Ausstattung umfaßt einen Ofen, einen Besen, Säge, Axt und Schaufel; Küchenutensilien und Lebensmittel müssen mitgebracht werden usw. Zu der in Jahrgang IX enthaltenen Bibliographie von Werken über die Canadian Rockies werden Ergänzungen und Berichtigungen gegeben, die von 1826 —1919 reichen. Aufgefallen ist mir die Notiz, daß der alte gute, weil hergebrachte Name Mount Habel im Yohodistrikt durch behördliche Verfügung in „ Mont des Poilus " verwandelt worden ist. Wenn nur diese Haare nicht bald wieder ausfallen! Das dreizehnte jährliche Lager, das vierte der Kriegszeit, wurde vom 16. bis zum 31. Juli 1918 in Paradise Valley abgehalten, unter der technischen Leitung der Oberländer Feutz und Ammer. Es war von 54 Personen besucht; vertreten waren der Englische, Amerikanische und Schweizer Alpenclub, der Appalachian Mountain Club und die Kgl. Geographische Gesellschaft. 6 Herren und 3 Damen erwarben sich durch Besteigungen des Mount Aberdeen und des Mount Temple die Aktivmitgliedschaft. Die Illustration des 120 Seiten umfassenden Jahresheftes ist nicht besonders glänzend, aber gut gewählt.

Der A. C. C. hat sich unlängst neue Statuten gegeben, welche die sogenannten war members ( d.h. Witwen und Mütter von im Krieg gefallenen Mitgliedern, die selber schon Mitglieder waren, und kriegsinvalide, vorher aktive Mitglieder ) besonders begünstigen und die Abstufung der verschiedenen Kategorien: honorary, associate, life, annual, war, subscribing members normieren. Er steht unter einem Zentralvorstand, bestehend aus einem Ehrenpräsidenten, einem Präsidenten, zwei Vizepräsidenten, je einem Sekretär und Kassier, dem als besoldete Beamte ein Direktor und ein Sekretär-Kassier beigegeben, aber untergeordnet sind. Er hat Lokalsektionen in Toronto, Winnipeg, Gascaboon, Calgary, Edmonton, Vancouver, Vancouver Island, New York und London, die ihre Vorsitzenden und Sekretäre selber bestellen. Er zählte auf Anfang 1920 gegen 600 Mitglieder.Redaktion.

The Alpine Journal, edited by George Yeld, Vol. XXXII, June 1919, No. 219.

Es spricht Bände, um eine in diesem Fall besonders gedankenlose Redensart anzuwenden, wenn man sieht, daß es selbst einem so energischen und einflußreichen Manne wie Capt. J. P. Farrar, der seit Jahren der eigentliche Spiritus regens dieser Zeitschrift ist, nicht gelungen ist, in einem Jahre mehr als ein Heft von 122 Seiten herauszubringen, so daß vol. XXXII, welches die Jahre 1918 und 1919 umfaßt, nur drei Nummern und zusammen 413 Seiten füllt. Und dazu fehlte es den beiden Herausgebern nicht an Manuskripten, wie ich persönlich weiß, aber die Papiernot und die Herstellungspreise plagen das A.J. noch mehr als unser Jahrbuch. Um so mehr verdient anerkannt zu werden, daß die Nummer 219 keiner ihrer Vorgängerinnen an Interesse nachsteht und eine eingehende Würdigung verdient. An der Spitze steht ein Artikel von A. C. Morrison-Beil, betitelt: A War Season at Zermatt. Der Verfasser erzählt darin, wie er einen Urlaub, den ihm als einem internierten Kriegsgefangenen die schweizerische Aufsichtsbehörde bewilligte, dazu benützte, um im August 1918 Zermatt, acht Jahre nach seinem letzten und dreißig Jahre nach seinem ersten Besuche, wiederzusehen. Er fand es, was Fremde und namentlich Bergsteiger betrifft, traurig verödet, aber sonst nicht besonders verändert, und es gelang ihm, nach einigen in regnerischem Wetter ausgeführten Training-Touren ( Matterhornhütte 33/-t Std., Schönbühlhütte 3 Std. 29 Min., Gandegghütte, Trifthotel, Findelengletscher, Riffelhorn durch das Matterhorncouloir mit Franziscus Taugwalder in 1 Std. 52 Min. ), mit Führern Lyskamm, Dent Blanche, Matterhorn, Dom und Täschhorn zu besteigen. Es ist interessant, die Zeiten und die physiologischen Wirkungen auf einen Bergsteiger kennen zu lernen, der drei Jahre lang in deutscher Gefangenschaft hauptsächlich auf Rüben angewiesen gewesen war. Am Lyskamm brauchte er von der Betempshütte zum Lysjoch 5 Stunden, von da zum Gipfel 23A Std.; für den Abstieg zur Hütte 3 Std. 55 Min., eingerechnet einen Abstecher von etwa 300 m über die Südwand hinunter, um seinen beim Aufstieg vom Wind entführten Filzhut zu holen; im ganzen genau 12 Stunden, inkl. eine Gipfelrast von 20 Minuten bei Sturm und Kälte. Den ganzen Tag litt Mr. Morrison von Bergkrankheit, die er dem grellen Sonnenschein zuschreibt und die sich u.a. in Magenstörung und Abneigung gegen Bücken, z.B. um Steigeisen an- oder abzulegen, äußerte. Die Symptome verschwanden nach der Ankunft in der Hütte und dem Genuß einer Tasse Tee und weniger Zwiebäcke. Schon leichter verlief die Besteigung der Dent Blanche. Nach einer Stunde von der Schönbühlhütte aus hatten sie die Moräne hinter sich; der Aufstieg durch die Gletscherbucht und über den Felswall zum oberen Schneeplateau ging gut vor sich und ebenso die eindrucksvolle Passage über die fast wagrechte Schneide zwischen zwei ungeheuren Abstürzen unmittelbar vor dem letzten Gipfelaufbau. Das Wetter war schön, und die Bergkrankheit stellte sich erst in der zweiten Hälfte des Abstiegs ein, wiederum hervorgerufen durch das viele Sich-Bücken. Mr. M. bekämpfte sie durch Tiefatmen und beständiges Kauen von Zwie-backstücklein. Zeiten: 6 Std. 35 Min. zum Gipfel, einen halbstündigen Halt eingerechnet und abgeteilt in 3 Std. von der Hütte zum Frühstücksplatz auf der Höhe der Wandfluh und 3 Std. 5 Min. von da zum Gipfel. Im Abstieg 5 Std. bis zur Hütte. Zusammen 12 Stunden auf und ab.

In einer Sennhütte gegenüber Staffelalp konnte man Butter bekommen und Mr. M. erzählt, daß die „ guten Leute " von Zermatt den weiten Weg nicht scheuten, um sich diese Gaumenweide zu verschaffen. Nach einem erfreulichen Intermezzo in Gestalt eines Picknick, welches Dr. Alexander Seiler den englischen Offizieren und ihren Freunden auf dem Gornergrat anbot, ging es an das Matterhorn oder den Cervin, wie die pro Entente-Gesellschaft unter Bußandrohung den Berg zu nennen sich verpflichtete. Mr. M. benutzte mit seinen Führern Aloys und Heinrich Kronig zum Übernachten das von der Gemeinde erbaute Hotel am Hörnligrat, verließ es um 3*/2 Uhr morgens, brauchte bis zur Solvayhütte 2'/2 Std. und zum Schweizergipfel 4 Std. 20 Min. Zehn Minuten wurden bei starkem Wind und im Nebel auf dem Gipfel zugebracht und um 8 Uhr der Abstieg angetreten, bei dem 25 Minuten in der Solvayhütte gerastet und das Hotel um 12 Uhr 27 Min. erreicht wurde. Also 9 Stunden im ganzen auf und ab. Für die Traversierung von Dom und Täschhorn trat Aloys Kronig, dem am Lyskamm ein Ohr erfroren war, aus und Hermann Perren an seine Stelle. In der Domhütte wurden wegen der Grippe Decken und Kopfpolster gehörig ausgeklopft und gelüftet und nach einer guten Nacht um 1 Uhr 40 Min. aufgebrochen. Das Festijoch wurde in 2 Std. 10 Min. und der Gipfel des Dom um 7 Uhr 5 Min. erreicht. Das Domjoch wurde in 2 Std. 5 Min. und der Gipfel des Täschhorns um 11 Uhr 10 Min. erreicht. Der Übergang hatte also 38/i Std. in Anspruch genommen. Nach 1/% Std. wurde wieder aufgebrochen, um „ die große Tour " zu wiederholen, welche Perren vor 20 Jahren mit Owen Glynne Jones in einem Tage durchgeführt hatte. Auf sein Drängen hin wurde der Abstieg über den Teufelsgrat genommen und glücklich — in sechs Stunden — bis zum Fuß des Schallbett durchgeführt. Dann mußte noch dieser Gipfel überstiegen werden, und um 7 Uhr 10 Min. betraten sie den Kiengletscher. Um 8 Uhr 40 Min. standen sie bei der Kienhütte, 19 Stunden nach Verlassen der Festihütte. Da die Kienhütte weder Holz noch Decken aufwies, gingen sie weiter und erreichten Randa um 11 Uhr nachts, um am folgenden Morgen nach Zermatt zurückzukehren.

Der zweite Aufsatz ist der von Val. A. Fynn: Around Lake Louise, Canadian Rockies, in 1918. Zum Teil mit seiner Frau und in Begleitung von Rudolph Ammer machte der Berichterstatter folgende Touren: Mt. Pinnacle, die zweite Besteigung und erste Traversierung von Glacier Peak, Victoria ridge, neue Routen auf Mt. Temple, Nordgipfel von Mt. Victoria. Dieser Artikel ist wie der vorhergehende mit Aufnahmen des Verfassers und außerdem durch eine Karte illustriert. Die nächsten beiden Artikel sind Griechenland gewidmet. Der eine nennt sich From Spercheios to Acheloos, by Capt. A. T. M. Monck-Mason R. F. A., und gibt eine muntere Schilderung, wie sich dieser bei der Saloniki-Armee als Forstinspektor angestellte britische Offizier durch diese wenig bekannten und meist unwirtlichen, wenn auch nicht ungastlichen Gegenden von Nord- und Mittelgriechenland von einer Küste zur andern durchwand, im beständigen Hader mit Maultiertreibern, Flöhen und — gelegentlich — Briganten, die aber sich doch nicht an ihn wagten. Er streifte dabei den Olympus, Pelion und Ossa, überschritt den Tymphrestus und bestieg den Par-nassus. Interessant sind auch die Bemerkungen des Forstmanns über die Kahlschläge in Griechenland. Der andere Artikel, betitelt Mount Olympus, gibt dazu eine willkommene Ergänzung in der Form von Flugzeugaufnahmen durch Oberstleutnant Wood und Erklärungen dazu von C. F. Meade, der darauf aufmerksam macht, daß vielleicht der höchste Punkt dieses Gebirges von Touristen nicht betreten worden sei.

Es folgt eine sehr interessante Studie von A. L. Mumm über Ruskin und die Alpen. Es geht daraus hervor, daß dieser geniale Schilderer von Natur- und Kunstwerken, welcher, 1819 geboren, 1833 seine erste und um 1870 seine letzte Schweizerreise machte, 1842 die Mer de Glace und den Jardin besuchte, 1844 den Buet bestieg, bis an den Fuß der Aiguille d' Argentière vordrang, Zermatt, den Riffelberg und die Beialp besuchte, 1845 sich in Macugnaga und im Val Formazza aufhielt, von wo er, über einen nicht näher zu bestimmenden Paß nach Airolo hinüberging, 1846 und später wiederholt in Chamonix war, auch im Berner Oberland ( Grindelwaldgletscher und Faulhorn ), 1849 die Aiguille à Bochard und das Riffelborn erstieg, über die Cols du Bonhomme, de la Seigne und Ferret ging, der 1858 mit dem Führer Marie Couttet eine Erforschungstour von Turin zum Torre Pellice machte und in den Sechzigerjahren dreimal im Winter auf dem Salève war, eine gut entwickelte Begabung zum Alpinisten hatte und gewiß auch hierin Karriere gemacht hätte, wenn er es nur gewollt und sich nicht, abgestoßen von gewissen reklamehaften Gebärden mancher Vertreter des Alpinismus, wie z.B. Albert Smith, und verleitet von seiner feinfühligen Abneigung gegen geistloses Sportwesen, eigensinnig zur Seite gestellt und auch dem edleren Betriebe gegenüber zu spöttisch verhalten hätte. Mumm fällt ein gerechtes Urteil, wenn er aus Ruskins Tagebüchern und Schriften alles hervorhebt, was geeignet ist darzutun, daß Ruskin in seinem Herzen unsrer Sache mehr zugetan war, als er es Wort haben wollte, und daß er ein Eecht darauf hatte, dem A. C. anzugehören und von ihm bei Anlaß seines hundertsten Geburtstages geehrt zu werden.

Ein Faktum, das seinerzeit meiner Aufmerksamkeit entging, ist die Besteigung der Jungfrau am 20. August 1863 durch eine Dame, Mrs. Winkworth, mit ihrem Gatten, Mr. W. E. Utterson und den Führern J. Bennen von Lax, J. Bapt. Croz von Chamonix und Fritzvom Hotel Eggishorn. Als Originalquelle des Berichtes wird eine Einsendung bezeichnet, welche Mr. Utterson damals von Sion aus an eine englische Zeitung richtete. Die Gesellschaft ging von der Höhle am Faulberg aus und erreichte den Gipfel in 7^2 Stunden, einschließlich einer Frühstücksrast von 35 Minuten. Mrs. Winkworth hielt sich sehr gut, obschon sie zwei Tage vorher am Aletschhorn ein Knie leicht verstaucht hatte. Der sehr amüsante Artikel ist mit einem Daguerrotypbild des Ehepaars Winkworth, die Dame in Krinoline und mit Strohhut, beide mit Bergstöcken, illustriert. Es folgt dann die lange Reihe der In memoriam-Artikel: Charles Pilkington 1850—1919 ( mit zwei Bildnissen ), by Lawrence Pilkington and H. Woolley; Colonel Bertram Hopkinson ( mit Bildnissen von ihm selbst, seinem Vater John Hopkinson, der mit drei Kindern 1898 an der Petite Dent de Veisivi verunglückte, ihren Führern und Freunden ), by A. V. Hill and Wm. Cecil Slingsby; Charles Euxton 1853—1918 ( mit Bildnis ), by W. G.; Edward Rüssel Clarke ( mit Bildnis ), by L. W. C.; Second-Lieut. Cyril Hartree 1879 —1918 ( mit Bild des im Krieg Gefallenen ), by Reginald Graham; Casimir Pyramus de Candolle 1836—1918 ( der bekannte Genf er NaturforscherKarl Steiner, by George J. Finch; Christian Jossi 1847—1919 ( mit Bild ), by Sidney Spencer, J. P. Farrar and G. Hasler; Alois Kalbermatten ( mit Bild ), by G. E. Wherry. Mehrere dieser Artikel, so namentlich die über Pilkington, B. Hopkinson, Professor in Cambridge, der als Flieger im Miltärdienst verunglückte, Karl Steiner und Christian Jossi, geben eine Übersicht über die alpine Karriere der Betreffenden, die von großem Werte ist und oft bisher Unbekanntes enthüllt. Alle sind von tiefer Sympathie und gerechter Würdigung erfüllt und beschämen manchmal unsere allzu große Zurückhaltung in Lobsprüchen über unsere verstorbenen Landsleute, die sich als Führer oder Bergsteiger ausgezeichnet haben. Auch die Bildergalerie von Führern und Alpinisten ist in Heft 219 vermehrt; außer den oben Erwähnten finden wir noch solche von Eustace Hulton, Lawrence Pilkington, Jean Maitre, Emile Rey, W. Tribe, Peter Knubel ( aufgenommen im Januar 1918 ) und Peter Bohren.

Auch in den Kleineren Mitteilungen des A.J. kommen Schweizer und Schweizer Alpen zu mehr als ihrem Rechte. So finden wir unter den Various Expeditions den Originalbericht über die Neuen Routen am Gspaltenhorn, die 1918 von Bernet und Rumpf ausfindig gemacht wurden, mitgeteilt von P. Montandon; ferner werden die Todesfälle von Heinrich Schießer, Professor Dr. J. H. Graf, Dr. J. Coaz, Peter Knubel ( 1832—1919 ), Hans Peter Perren und mein siebzigster Geburtstag mit freundlichen Worten erwähnt. Die Frage betreffend die Nomenklatur des Col de la Dent Blanche, welche noch einmal im A.J. aufgeworfen wird, hoffe ich demnächst im Walliserführer, Bd. II, ins reine zu bringen. Der A. C. hat seine Liste von Ehrenmitgliedern, die u.a. durch den Tod von Th. Roosevelt Lücken aufwies, wieder aufgefüllt. Unter den neu ernannten finden wir Julien Gallet und Paul Montandon. Der A. C. zählt nach der neuesten Liste 20 Ehren- und 617 Aktivmitglieder. Seine Liste der im Ehrendienst des Vaterlandes gefallenen Mitglieder zählt 21 Namen. Unter den im Jahr 1919 verstorbenen Ehren- und Aktivmitgliedern heben wir hervor: Dr. Moreno, Fred. Gardiner, Walter Larden, Rev. F. T. Wethered und J. H. Wicks. Die Reihen der „ Alten " fangen auch im A. C. an, sich zu lichten.

Redaktion.

The Association of British members Swiss Alpine Club. Annual Reports for 1916, 1917, 1918 and 1919. London 1917—1920.

Die A. B. M. S.A.C. ist, seit die offizielle Berichterstattung der Sektionen S.A.C. aus dem Jahrbuch ausgeschieden wurde, in der üblen Lage, daß über ihre Tätigkeit, außer etwa im Echo des Alpes, der Allgemeinheit des S.A.C. nichts zu Ohren kommt. Ich erachte es daher für meine Pflicht, an Hand der Jahresberichte, die ich als Ehrenmitglied regelmäßig erhalte, wenigstens eine kurze Zusammenfassung dieser Tätigkeit zu geben, damit ihre Verdienste bei uns nicht in Vergessenheit geraten. Unter diesem Namen haben sich seit Jahren eine Anzahl von „ Britishers ", die verschiedenen, namentlich welschen Sektionen des S.A.C. angehören, zusammengetan, um die Verbindung mit diesen Sektionen und dem Gesamtklub intimer zu gestalten und die Interessen des S.A.C. in England zu wahren. Zu diesem Zwecke haben sie vor dem Krieg uns die Britanniahütte gestiftet, während dem Krieg einen Hülfs-fonds für notleidende Führer zusammengelegt und dem Zentralkomitee S.A.C. zur Verfügung gestellt, und seitdem tun sie ihr Bestes, um dem S.A.C. neue Mitglieder zuzuführen, die uns von Herzen, nicht nur um gewisser Begünstigungen willen zugetan sind. In ihrem Klublokal, 436 Strand W. C, wo sie ihre Sitzungen, Freien Vereinigungen usw. abhalten, finden S.A.C. Mitglieder, die etwa nach London kommen, immer freundliche Aufnahme. Die Vereinigung wird geleitet von Präsident Major W. A. Mason, dem Dr. O. K. Williamson als Vizepräsident, Capt. A. N. Andrews ( der neulich eine so bemerkenswerte Äußerung über die Ausländerfrage in der Alpina getan hat ) als Honorary Secretary und A. B. Bruce als Honorary Trea-surer neben anderen zur Seite stehen. Der letztgenannte hatte während des Krieges, weil der größere Teil der Committee im Ausland war, mächtig zu tun, um die Geschäfte der A. B. M. S.A.C. im Gang zu halten und namentlich auch die Propaganda für die gute Sache der Alhierten durch „ Verbreitung wahrheitsgetreuer Information über die Ursachen des Krieges und die Haltung Englands " in der Schweiz zu fördern. Daß aber ihre Mitglieder auch „ mit ihrer Person zahlten ", beweist ein Blick auf die in den Jahresberichten veröffentlichten Listen. Nach dem für 1916 leisteten 133 aktiven Dienst in Heer oder Flotte; nach dem für 1917 waren es 152; für 1918: 158, abgesehen von denen, welche, über das militärpflichtige Alter hinaus, ihrem Lande in den Freiwilligenkorps, der Nationalreserve, dem Polizeikorps oder den Munitionswerkstätten dienten und dabei oft genug ihre Gesundheit ein-büßten. Von diesen 158 sind 30 gefallen oder an im Feld erworbenen Wunden und Krankheiten gestorben, darunter mehrere mir persönlich von der Einweihung der Britanniahütte in angenehmer Erinnerung stehende junge Männer. Ihre Bildnisse finden sich in den Eeports für 1916 und 1917, begleitet von biographischen Notizen, die auch über deren alpine Karriere Auskunft geben. Außerdem verlor die Association durch Krankheit ihren sympathischen Vizepräsidenten Sir George Eadford M. P., dessen Bildnis und Biographie ebenfalls gegeben werden. Auch in den Mitgliederverzeichnissen spiegelt sich der Krieg wider. Die Zahl stieg von 26 im Juni 1909 auf 451 im Dezember 1914, fiel dann stetig bis auf 391 im Dezember 1919. Auch die gesellige Vereinstätigkeit konnte nur mühsam aufrecht erhalten werden. Ihr Gipfelpunkt, das Jahresbankett, konnte erst am 26. November 1919 wieder aufgenommen werden und war von etwa 90 Mitgliedern und Gästen besucht. Ihm war am 25. Juni ein schon im Bericht von 1917 in Aussicht genommenes „ complimentary dinner " für solche Mitglieder, welche im Heer oder in der Flotte gedient hatten, vorausgegangen mit 74 Gastgebern und Gästen. Bei beiden Gelegenheiten wurden Trinksprüche vorgetragen, und daß es ein hoher Genuß für einen Alpinisten gewesen sein muß, diese anzuhören, beweisen die Namen so begabter Redner wie Viscount Bryce, Sir Leonard Powell, A. E. W. Mason, W. P. Haskett-Smith, Lord Sumner, Sir Martin Conway u.a. Aus diesen Reden klingt durchweg-ein sehr freundlicher Ton für die Schweiz und die Schweizer und Anerkennung für das Werk, welches der S.A.C. mit seinen Hütten, seinem Führerwesen und seinen Publikationen tut. Und ich bin sicher, daß wir alle die Wiederkehr der englischen Bergsteiger in unsere Berge, in unsere Hütten und, wenn es sein kann, auch bei unseren Versammlungen mit Freuden begrüßen werden, und daß wir die Anstrengungen, welche Sir Martin macht, um die oft stupiden Beschränkungen der Einreise durch höhere oder niedere Behörden hinwegzuräumen, besser würdigen, als dies gelegentlich unsere offizielle Presse tut.Redaktion.

The Journal of the Japanese Alpine Club. Sangaku. vol. XIV, 1920. Nr. 1.

Durch die Freundlichkeit eines Mitarbeiters erhielt ich knapp vor Torschluß diese auf dem bekannten zähen Japanpapier gedruckte Publikation des Nippon Sangaku Kwai ( Japanese Alpine Club ). Ich verstehe weder Schrift noch Sprache des Großteils dieses Bandes, aber ein englisches Supplement gibt Auskunft über die Einrichtung und Tätigkeit dieses in Tokyo domizilierten, aus Einheimischen und Fremden, namentlich Engländern und Schweizern, bestehenden Alpenklub, der, seiner Zeitschrift nach zu schließen, schon mehrere Jahre alt ist.

Dem offiziellen Teil gehen zwei kurze Aufsätze in englischer Sprache voran, betitelt: Scrambles in the Southern Japanese Alps; Part II: Akaishisan-The Red Rock Mountain, by „ Blue Dragon Fly " ( Schlechtwetterfahrten im August 1915 ), und First aid in the Mountains, by Dr. Paravicini ( Vortrag eines Schülers von Dr. Bernhard in Samaden vor einer Versammlung der fremden Mitglieder des J. A. C. im Februar 1919 ). Die Lektüre des ersten Artikels wird sehr erschwert durch eine Menge japanischer Fremdwörter, deren Bedeutung aus dem Zusammenhang oft kaum zu enträtseln ist. Der zweite hat am Schluß einen nicht eigentlich zur Sache gehörenden Hinweis auf den Tod von G. Segantini, an Blinddarmentzündung, in einer Hütte ob Muttas Muraigl, unter den Augen von Dr. Bernhard, Dr. Paravicini und Prof. Neißer, deren Hülfe zu spät in Anspruch genommen worden war. Die japanischen Texte beschlagen Bergtouren, pflanzengeographische und morphologische Artikel. Die Illustrationen sind in Zahl und Qualität recht mäßig. Die Bücherei des J.A.C, umfaßt u.a. die Alpina und das Echo des Alpes von 1919 und das Jahrbuch LHI, und dies mag Dr. Paravicini veranlaßt haben, mir dieses Heft von Yokohama aus zuzuschicken, wofür ich hiermit dankend quittiere. Redaktion.

Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, geleitet von Heinrich Heß. Band XLVIII, Jahrgang 1917, und IL, Jahrgang 1918. Wien 1917 und 1918.

Die beiden letzten „ Zeitschriften ", die ich heute noch zu besprechen habe, wurden von dem leider seither schwer erkrankten H. Heß redigiert und zeigen dessen umsichtige Führung eines Unternehmens, das durch den Krieg in immer steigende Bedrängnis gebracht wurde, sich aber doch, dank der Sorge des Zentralausschusses und der herstellenden Firma, F. Bruckmann A.G. in München, bis zum Ende auf einer sehr anständigen Höhe gehalten hat. Bd. XLVIII weist 200 Seiten mit 15 Vollbildern, 48 Bildern im Text und 3 Beilagen auf; Bd. IL 204 Seiten mit 13 Vollbildern, 50 Bildern im Text und einer Beilage. Es sind nur größere Arbeiten touristischen und wissenschaftlichen Charakters vertreten, die uns ein gutes Bild von dem ernsten Bemühen des D. & Ö.A.V. um die Förderung und Vertiefung der Alpenkunde geben. Und dies gibt uns die Gewähr dafür, daß dieser Verein trotz seines stark eingeschränkten Arbeitsgebietes noch eine ersprießliche Zukunft vor sich hat. Die Arbeiten lauten: In Bd. XLVIII: Kurt Leuchs: Geologisches Bild des Kaisergebirges; Prof. Eudolf Sinwel: Aus der Vergangenheit des Kaisergebirges; Dr. Georg Leuchs: Das Kaisergebirge; Dr. Michael Mayr: Die Entwicklung der nationalen Verhältnisse in Welschtirol; Friedrich Henning: Durchquerung der Walliser Alpen auf Schneeschuhen; Dr. Fritz Benesch: Kriegssommertage im Hochkönigsgebiet; Hanns Barth: Bergfahrten und Wanderungen im Presanellabereich; Leo Handl: Von der Marmolatafront II; Adolf Deye: Kriegsbilder aus den Hochalpen; Dr. Gustav Renker: Bergtage im Felde. In Bd. IL: Georg Geyer: Zur Morphologie der Gesäuseberge; Dr. Viktor R. v. Geramb: Zur Volkskunde des Ge-säusegebietes; Dr. Franz Tursky: Erinnerungsbilder aus den Kletterbergen des Ge-säuses; Dr. Ernst Nowak: Das meteorologische Stationsnetz des k. u. k. Feldwetter-dienstes im Hochgebirge Westtirols; Dr. V. Paschinger: Schneegrenzbilder; Hans Wödl: Der Klafferkessel in den Schladminger Alpen; Dr. Fritz Benesch: Mons Styriae altissimus; Hermann Amanshauser: Monographie der Geislergruppe; J. Aichinger: Die Julischen und Karnischen Alpen im Kriege.

Man ersieht aus dieser Übersicht, daß einerseits die im Innern des von der Kriegsfurie gepeitschten Alpenlandes gelegenen Gebiete, anderseits die Grenzkämme, wo die Armeen aufeinanderprallten, eine eingehende Darstellung erfuhren, während noch weiter rückwärts oder im Ausland gelegene Regionen vernachlässigt werden mußten. Das Kaisergebirge, Gesäuse usw. wird nach zum Teil älteren Begehungen geschildert, und die betreffenden Monographien haben einen bleibenden Wert; die auf die Marmolata, Presanella, die Julischen und Karnischen Alpen etc. bezüglichen Artikel bieten mehr aktuelles Interesse. Aber ich bin überzeugt, daß der alpinistisch und militärisch geschulte Historiker, welcher dereinst die Geschichte des Weltkrieges in den Ostalpen zu schreiben haben wird, aus deutschen Publikationen mehr Gewinn und Kenntnisse ziehen wird als aus den italienischen und französischen der Gegenpartei. Ich habe den Titeln nur wenige erläuternde Worte beizufügen. Wer die Bewegung kennt, die in England, Frankreich, zum Teil sogar in Italien eingesetzt hat zur Revision des Friedens von St. Germain und die darauf abzielt, den wieder vereinigten deutschen und welschen Gebieten Südtirols, unter Ausscheidung des wirklich italienisch denkenden Trentino, zum mindesten eine weitgehende Autonomie unter italienischer Oberhoheit und mit bewußter Schonung sowohl der deutschen als der ladinischen Kultur und Sprache zu verschaffen, wird, die von 1917 stammende Auseinandersetzung des Innsbrucker Professors Dr. Mayr mit Beifall begrüßen; ebenso die beigegebene „ Karte von Südtirol mit den ehemaligen deutschen Namen der Berge, Täler, Flüsse, Bäche, Orte und Schlösser ", die den Zustand von 1880 darstellt. Die Schneeschuhfahrten des am 25. Januar 1917 im Luftkampf bei Altkirch im Oberelsaß gefallenen Fr. Henning datieren vom April 1914 und haben folgendes Itinerar: Lourtier - Panossierehütte - Combin de Corbassière - Pointe de Graffeneire -Aiguille du Croissant-Mulets de la Liaz-Chanrionhütte-Mont Avril-Col du Petit Mont Collon-Col de l' Evêque-Col de Collon-Col du Mont Brulé-Col de Valpelline-Col de Bertol-Col d' Hérens-Zermatt. Unter der wunderlichen Bezeichnung alter Geographen Mons Styriae altissimus birgt sich der gut 1700 m aus dem Tal der Enns aufschießende Grimming, dessen geologischen Verhältnissen und Ersteigungsgeschichte einige Seiten und Vollbilder gewidmet sind. Die Ausstattung mit Bildern ist in beiden Bänden auch qualitativ hervorragend. Im ersten figuriert als Titelbild eine Vierfarbenautotypie nach einem 1915 aufgenommenen Gemälde unseres Landsmannes Hans Beat Wieland: Höhenstellung in der Ortlergruppe gegen die Königsspitze. Im zweiten ein Mezzotintodruck nach einem Aquarell von Jakob Gauermann: Erzherzog Johann auf einer Nachtwanderung durch das Gesäuse im Jahre 1836. In beiden Bänden finden sich Vierfarbendrucke nach Aquarellen von Gustav Jahn: Unterstand mit Blick auf Pelmo und Punta Serauta in der Mannolatagruppe und: Gesamtbild der Geislergruppe. In die übrigen Vollbilder teilen sich, im Verhältnis von 1: 2 etwa, die Verfahren nach Mezzotintogravüre und Autotypieätzung, die beide auf dem vorzüglichen Kunstdruckpapier gute Resultate ergeben. Neben dem künstlerischen Werte haben mehrere dieser Vollbilder und auch einige Textbilder, die nach Aufnahmen der 10. k. u. k. Armee hergestellt sind, Interesse als Dokumente für die Kriegsgeschichte in dem oben angedeuteten Sinne. Andere sind Vermächtnisse von seitdem verstorbenen Künstlern. Für die Frage des Deutschtums in Südtirol kommen in den Beilagen die Blätter 10 und 11 von Burgklehners Tirolischen Landtafeln nach der großen Holzschnittausgabe von 1611 in Betracht. Technisch im höchsten Grade interessant sind auch die beiden Kartenbeilagen: Kaisergebirge und Gesäuseberge. Beide sind in 1: 25,000 dargestellt; die topographische Aufnahme geschah durch unsern Landsmann L. Agerter. Für das Kaisergebirge unter Benutzung der stereophotogrammetrischen Aufnahme von Dr. Ingenieur F. Scheck und der Karten des k. u. k. militärgeographischen Instituts. Für die Gesäuseberge auf Grundlage der Triangulation der Alpinen Montangesellschaft und nach den Karten des M. G. I. Auf beiden Karten haben fachkundige Mitglieder durch Berichtigung der Nomenklatur und andere Beiträge mitgewirkt. Geländestich von H. Rohn, Lithographie und Druck von der Kartographischen Anstalt G. Freytag & Berndt in Wien. Ich hoffe, daß es dem D. & Ö.A.V. gelinge, trotz der enorm gesteigerten Kosten im Jahre 1920 auch den Jubiläumsband L herauszubringen.Redaktion.

Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Geleitet von Heinrich Heß. Neue Folge Band XXXV, der ganzen Reihe XLV. Band. Jahrgang 1919. München-Wien 1919.

Der letzte Jahrgang der von H. Heß geleiteten „ Mitteilungen " umfaßt in 12 Doppelheften 136 Seiten. Er bietet dem Leser folgende Aufsätze: Prof. Dr. Theodor Petersen f, von Johann Studi; Dr. med. Adolf Arning f, von Otto Fischer; Alpine Zukunftsgedanken, von Paul Jakobi; An die Freunde Tirols; Eingabe an das deutsch-österreichische Staatsamt des Äußern; Alpenvereinshütten in Deutsch-Südtirol und Ladinien; Die Deutschen und die Ladiner in Südtirol, von Dr. Hans v. Boltelini; Alpenverein und Jugendbewegung, von Adolf Deye; Eine Schüler-Schneeschuhwanderung in das Gebiet der Plannerhütte ( Wölzertauem ), von Ingenieur Paul Kollmann; Die alpinen Unfälle der letzten fünf Jahre, von Dr. Heinrich Menzer; Die Wegfreiheit in den Bergen, von Dr. Hugo Schauer; Grundsätze und Richtlinien für die Errichtung von Jugendgruppen der Alpenvereinssektionen; Alpen-vereinskundgebüng für Deutsch-Südtirol; Joseph Aichinger f, von L. Walter; Ptingst-fahrt auf den Großvenediger, von Grete Uitz; Eine neue Schülerausstellung der Alpenvereinsbücherei, von Dr. A. Dreyer; Anton Karg f, von August Sieghardt; Eine Pfingstfahrt im Allgäu, von Max Schneider; Kleinwaldprobleme in den Alpenländern, von Forstingenieur K. Kempf; 100 Jahre Militärgeographisches Institut, von Prof. Dr. Ed. Brückner; Johann Studi zu seinem 80. Geburtstag, von Dr. A. Dreyer; Die Bahn ins Grödental, von Hans Barth; Der Karl Güttler-Steig auf das Sonneck im Kaisergebirge, von August Sieghardt; Der D. & Ö. Alpenverein und die alpine Jugendbewegung, von Ernst Enzensperger; Ein alpiner Tiroler Dichter: Zum 100. Geburtstag Adolf Pichlers, von Dr. A. Dreyer; Die 45. Hauptversammlung zu Nürnberg 1919; Rechenschaftsbericht des Hauptausschusses über seine Tätigkeit seit der letzten Hauptversammlung; öOjähriges Stiftungsfest der Sektion München; Alpenverein und Naturschutzpark, von Prof. Dr. F. Meigen; Verhandlungsschrift.

Man ersieht aus diesen Titeln, daß der D. & Ö.A.V. sich eifrig bemüht, aus den Trümmern des Deutschen Reichs und Österreichs von seiner Habe zu retten, was zu retten ist. Seine Hülferufe für Südtirol und die dortigen Hütten decken sich mit dem, was ich oben über diesen Gegenstand gesagt habe und die Ausführungen von Dr. v. Boltelini mit denen von Dr. Mayr. Helfen wird diese historische Erkenntnis freilich nicht gegen die Vergewaltigung, die nun dort im Gange ist und droht eine neue Irredenta, nur nach der anderen Seite hin, zu schaffen. Aussichts-reicher sind die Bemühungen um die Gewinnung der Jugend für den Alpinismus, und hierin liegt eine Zukunftssaat verborgen, die ihre Frucht nicht verhehlen wird. Auch daß ein gewesener Minister seine Muße dazu benutzt, um über die „ Wegfreiheit in den Bergen " einen gut ausgedachten Gesetzesvorschlag zunächst der Öffentlichkeit vorzulegen, ist erfreulich. Die Aufsätze touristischen Inhalts sind spärlich und von den beiden geschilderten Pfingstfahrten fällt die auf den Großvenediger wohl noch in die Vorkriegszeit, die andere ins Jahr 1918. Die sehr nützliche Zusammenstellung über die „ alpinen Unfälle der letzten fünf Jahre " habe ich oben nicht ausnützen können, weil sie von 1914—1918 reicht. Aus der meisterhaften Studie von Brückner zur Jubiläumsausstellung des Militärgeographischen Instituts in Wien vom Juni 1919 ersehen wir, daß dieses Institut nicht auf einmal entstanden ist, sondern sich aus verschiedenen Anfängen, dem in Mailand von den Franzosen eingerichteten Kriegsdepot, dem von den Österreichern nach Besitznahme des lombardisch-venetianischen Königreichs beibehaltenen „ I. R. Istituto geografico militare " ebendaselbst, entwickelt hat, im Jahre 1818 neu organisiert und dem k. k. Generalquartiermeisterstab in Wien untergeordnet, 1839 nach Wien verlegt und mit dessen topographisch-lithographischer Anstalt verbunden wurde. In dieser Beziehung ähnelt es auffallend unserer Landestopographie, welche, nach diesem Muster und ihren Anfängen in Genf berechnet, auch bald eine Jahrhundertfeier begehen kann. Aber die Österreicher haben recht daran getan, diese Feier in dem Augenblick zu begehen, wo dieses weltbekannte und verdiente Institut von den auf die Bedürfnisse der ganzen österreichisch-ungarischen Monarchie zugeschnittenen Verhältnissen zu der beschränkten Arbeit für das kleine Deutschösterreich übergeht. Es kann mit Stolz auf seine Vergangenheit zurückblicken und aus dem Umstand, daß „ die Präzisionsaufnahme in 1: 25,000 gerade im Kern von Österreich nicht durchgeführt ist, ergibt sich für das M. G. I. auch heute noch ein reiches Feld der Tätigkeit ". Ich verweise Interessenten auf die Beschreibung Brückners über den von dem Leutnant ( jetzt Major ) E. v. Orel 1910 im M. G. I. erfundenen Stereoautographen, der in der ganzen Hochgebirgsaufnähme eine vollkommene Umwälzung verursachte.

Ich übergehe kleinere Aufsätze, den Hinweis auf alpine Unglücksfälle, neue Bergtouren usw. des Jahres 1919, um noch kurz auf die „ Personalien " und die Chronik des D. & Ö.A.V. einzugehen. Es sind mehrere der Gründer und ältesten Mitglieder hinweggestorben; der 80jährige Joh. Studi kehrte seiner Vaterstadt Prag den Rücken und siedelte nach Salzburg über; die Zahl der Sektionen ist um die in Elsaß-Lothringen, in Jugoslavien, im Welschtirol und anderswo aufgelösten oder samt dem Vermögen in Feindeshand übergegangenen vermindert worden; die Zahl der zahlenden Mitglieder ist auf etwa 80,000 gesunken; Einnahmen und Ausgaben konnten nur dadurch ins Gleichgewicht gebracht werden, daß den angesammelten Kreditresten aus den Jahren 1914—1918 für Weg- und Hüttenbau-Beihülfen 100,000 Mark entnommen wurden. Daneben geht aber auch Erfreuliches: Die Sektionen München und Nürnberg konnten ihr öOjähriges Bestehen feiern; die Sektion Kuff-stein konnte einen neuen Zugangsweg zu ihrem Sonneck einweihen; nach langer Unterbrechung konnte vom 9.11. Oktober 1919 wieder eine von 193 Sektionen und etwa 800 Mitgliedern besuchte Generalversammlung in Nürnberg, die 45., abgehalten werden, an welcher trotz des Ernstes der Zeiten eine zuversichtliche Stimmung und Entschlossenheit herrschte, für die Ideale des Alpinismus nach wie vor einzutreten. Wir beglückwünschen den D. & Ö. Alpenverein dazu.BedaMion.

Unmittelbar vor Torschluß ist mir noch zagegangen und wird für eine Besprechung nächstes Jahr vorgemerkt:

Alpenvereinssektion „ Die Reichensteiner " in Wien: Zum zwanzigjährigen Bestand unserer Vereinigung. Kriegsjahresberichte über die Sektions-jahre 1914—1918 und Jahresbericht 1919. Wien 1920.

Österreichische Alpenzeitung. Organ des Österreichischen Alpenklubs. Geleitet von Hans Wödl. 41. Jahrgang, 1919; Nrn. 961—972; Wien.

Der 41. Jahrgang umfaßt 206 Seiten mit 4 Illustrationen: einem Porträt Wödls, zwei Zeichnungen von Ingenieur Eduard Mayer: Weißenbachgraben und Umgebung, Zuckerhut und Südwand des Schönkopfes, einer Zeichnung von Hans Wödl: Der Klafferkessel und seine Zugänge. Den Reigen der größeren Aufsätze eröffnet die Festschrift zur vierzigjährigen Bestandsfeier des Österreichischen Alpenklubs, enthaltend Beiträge von Hans Biendl: Der Fant auf dem Berge und „ Die Österreichische Alpenzeitung 1904—1918 "; Oskar Erich Meyer: Das ewige Licht; Hans Wödl: Vierzig Jahre „ Österreichischer AlpenklubHanns Barth: Die Bergsteigekunst im Kriege. Nur aus absolutem Mangel an Raum widerstehe ich der Versuchung, dieses Muster einer knappen und doch erschöpfenden Festschrift zu analysieren und begnüge mich auch für die folgenden Aufsätze mit der kahlen Anführung der Titel und Verfasser: Die Südwand der Grohmannspitze, von Rudolf Kauschka; f Rose Friedmann, geb. v. Rosthorn, von Georg Geyer; Die Beiden, von O. E. Meyer; f Günther Freiherr von Saar, von Ingenieur Hans Reinl; Die Spur, von Hans Proske; Der Weißenbachgraben in den Julischen Alpen, von Gustav Renker; Auf den Grand Combin, von Franz Nieberl; Eine Mondscheinfahrt auf Skiern, von Fritz Kurz; Die erste Besteigung des Dombai-Ulgen ( zur Erinnerung an Dr. Oskar Schuster ), von Dr. Walter Fischer; Sonnengold und Regenschauer: I. Mein erster Berg, von Tilde K.; II. Meine zweite Beiwacht, von Franz Schupita; Schwindender Schnee, von E. Meyer; E. T. Compton zum 70. Geburtstag, von H. Wödl; Der Waldhorn-Nordgrat, von H. Wödl; Rund um den Klafferkessel, von Hans Proschke; Dies nefastus; Aus den Bergen von Sankt Pellegrin, von Dr. Georg Künne; f Gustav Hitzel, von F. Seh.; Zur Frage des Wegrechts, von Hans Biendl; f Jenny Winkler von Forazest, geb. Herzberg, von H. Wödl; Von Nordost auf die Große Zinne, von Ingenieur Otto Langl; Eine Überschreitung der Großen Villerspitze im Stubai, von Ingenieur Eduard Mayer; Überschreitung der Fünffingerspitze, Grohmannspitze, des Inner-Koflerturms, Zahnkofels und Plattkofels an einem Tage, von " f Gustav Jahn; t Gustav Jahn, von Ingenieur Eduard Pichl; Es war einmal, von Fritz Kurz; Mur des Rosses, erste Ersteigung über die Ostwand-Nordgrat, von O. E. Meyer; Die Nordwand der Kleinen Halt ( eine Erinnerung an Hans Hülf er ), von Franz Nieberl; f Karl Luber, von H. Wödl.

Nur wenige dieser Titel bedürfen zu ihrem Verständnis einer kurzen Erläuterung. Die Artikel von Dr. O. E. Mayer sind feuilletonistisch gehaltene kurze Sachen, Stimmungsbilder, die sich angenehm lesen und doch den Ernst der Zeit nicht vermissen lassen. Das Gleiche gilt von den Beiträgen von Hans Proske und Fritz Kurz. Die auf die Schweizeralpen bezüglichen Berichte von Franz Nieberl und O. E. Mayer sind begreiflicherweise etwas „ alte Sachender erste stammt von 1912, der zweite von 1910. Sie sind als Ergänzungen mir dennoch willkommei !. Sehr reich ist in diesen Aufsätzen und auch in den „ Turenberichten " die Ernte aus den Ostalpen und hier mache ich speziell auf die sehr bemerkenswerten Neubesteigungen in der Kriegszone aufmerksam, welche von aktiv dienenden Mitgliedern des Ò. A. K. in Mußestunden und nach Beendigung des Krieges dort ausgeführt wurden. Arg hat der Tod auch 1919 unter dieser kleinen Körperschaft — sie zählte auf Ende des Berichtsjahres noch 620 Mitglieder — gehaust und ihr eine Reihe der Besten geraubt; darunter auch die Elite der bergsteigenden Damen, über deren alpine Karriere wir von Fahrtgenossen sorgfältigen Bericht erhalten. Am schmerzlichsten ist vielleicht der Verlust des am Ödstein verunglückten Gustav Jahn, weil mit ihm nicht nur ein hervorragender Bergsteiger und Skiläufer, sondern auch ein vielversprechender alpiner Maler ins frühe Grab sank. Der Ö. A. K. hat 1919 mit " seinem Dies nefastus das Schmerzlichste erlebt, was ihm widerfahren konnte: den Verlust seines besten Arbeitsgebietes in den Dolomiten Tirols mit der Zsigmondy-und der Wienerhütte. Seine Einkünfte sind vermindert; seine Ausgaben für Publikationen und Verwaltung wachsen ungeheuerlich. Und dennoch hält er sich mannhaft aufrecht und hofft auf eine bessere Zukunft, welche wir ihm von Herzen gönnen möchten.Redaktion.

Der Alpenfreund. Illustrierte alpine Monatshefte; Herausgeber Jos. Jul. Schätz. Verlag Der Alpenfreund, G.m. b. H. Druck von F. Bruckmann, München 1920.

Julius Payers Bergfahrten, herausgegeben von Wilhelm Lehner. Regensburg 1920. Verlagsanstalt vormals G. J. Manz, Buch- und Kunstdruckerei A.G. München-Regensburg.

Ich mache, ohne auf eine Besprechung eingehen zu können, alpine Sektionsund Privatbibliotheken auf diese „ Neuerweckungen " guter alpiner Literatur in durchaus empfehlendem Sinne aufmerksam.Beclaktion.

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