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Törbel

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Törbel.

Lage. Das Dorf. Weiler. Zur Geschichte. Die grössten Walliser Bergdörfer.

Flurnamen.

Das Dorf Törbel liegt in einem grossen Gebirgszirkus. Im Süden und Westen baut sich das Gebirgsmassiv der Mischabel und des Weisshorns auf. Wie ein Märchen glänzen an schönen Abenden im Osten das Weissmies, das Laquin-und das Fletschhorn im rötlichen Schein. Alle erreichen eine Meereshöhe von über 4000 m. Am Nordhang der kleinen Mischabel liegt gar malerisch auf einem Wiesenplateau Grächen, im Osten am untersten Hange des Mattwaldhornes Staldenried. An ruhigen Tagen ertönen die Kirchenglocken bis an unsere Talseite herüber.

Steigt man etwas höher auf die Törbler Alpen, so hat man ausserdem die ganze Gebirgskette vom Wildhorn bis zum Galenstock, im Osten das Massiv des Monte Leone und die Gomser Berge vor Augen.

WTenn die Gemeinden Zeneggen und Emd aus zahlreichen, über den Berghang zerstreuten, kleinern Weilern bestehen, so ist dies nicht in gleichem Masse bei Törbel der Fall. Dasselbe bildet vielmehr in der Hauptsache eine zentral gelegene, grosse Dorfschaft ( Fig. 16 ) mit dicht ineinandergebauten Häusern und engen Gassen. An steiler Halde, gleichsam angeklebt, baut sich ein Haus über dem andern auf, das obere über das Dach des untern hervorguckend. Mehrere Häuserreihen sind so terrassenartig übereinander; dazwischen verlaufen die oft kaum mit Saumtieren befahrbaren engen Gässchen. Diese sind durch Steige und halsbrecherische Steintreppen miteinander verbunden. Jedes Haus oder eine Gruppe von Häusern zusammen haben einen bestimmten Namen, unten angefangen, heissen sie: Zur Stapfen, Zum Fellach, Unterdorf, Halmeren, Tschuggen, Grosser Stock, Blakerna, Oberdorf, Zen Blatten, Chegelries, Gruberswasen, Bachhus, Steinhus, Überfeld, Unter- und Oberbiel, Bachtoli, Hohle Gasse, etwas abgeschieden, liegt zuoberst Furren.

Einige grössere und kleinere Weiler, die zur Gemeinde gehören, sind über den Berg zerstreut. Burgen, Brunnen und Im Feld haben wir bereits kennen gelernt. Ausser diesen ist nur die Schufla, 1400 m ü. M., jenseits des Törblerbaches ob dem Wege nach Emd und Mühlebach unten am Talwege von je einer Familie ständig bewohnt. Brunnen, die Bine, Hofstetten, Barley, Rijelli, Walkersteh und Rohrachern sind nur vorübergehend besiedelt. Die Hausbesitzer in diesen Weilern sind nur kurze Zeit hier und haben meist im Dorf ihren ständigen Wohnsitz, von wo aus sie die Güter bewirtschaften. Im Dorfe ist die Gemeindeverwaltung, mit der jeder Bürger in ständigem Kontakt sein muss, hier ist die Kirche, der zentrale Ziegenstall, in welchem die Ziegen morgens und abends versammelt werden; dann sind im Dorfe manche Wohlfahrtseinrichtungen, die der Auswärtige teilweise entbehrt — das elektrische Licht, die Hydranten, das Backhaus usf., deshalb konzentriert sich das Leben hauptsächlich auf die zentrale Dorfschaft.

Törbel ist eine der ältesten Siedelungen in den Vispertälern. Der Name Törbel ist vorromanischen Ursprungs und deutet auf das hohe Alter der Gemeinde. In der Brenne bei Brunnen fand man ein Steingrab. 1100 kommt Törbel unter dem Namen Dorbia vor. Schon 1224 gab der Leutpriester von Visp den Leuten von Torbio 2/3 des Zehnten zum Lehen. Lehenträger war Matthäus Albus ( Wyss ). Ein Stadel am Wege nach Brunnen heisst noch heute der Lehmannige Stadel. 1418 heisst es Torbil. Nach der Lage und dem Bau der Häuser zu schliessen, sind die Weiler Im Feld und Burgen wohl die ältesten Niederlassungen. Ersterer liegt auf einer fruchtbaren Wiesenterrasse unterhalb des Dorfes; manches uralte Heidenhaus erzählt hier aus grauer Vorzeit.

Die meisten Flurnamen von Törbel haben deutsche Abstammung, wie: In der Wiesti, Hofmatten, In den Flühnen, Schlucht, Bodmen, Egga, Halmeren, Rafgarten, Wissi Fluh, Längematten, in der Bine, Lochmatten, in den Siten, Steinmatte, zur grossen Studen, zu den blawen Doren, Visperboden, Schalbe.

Törbel hat die höchste Bevölkerungszahl von allen drei Vispertaler Sonnenbergen und ist neben Visp, Visperterminen, Stalden und St. Nikiaus die volk-reichste Gemeinde im Visperzehnen. Törbel ist zugleich auch von den volkreichsten Berggemeinden des Oberwallis die höchstgelegene. Im Wallis rivalisieren mit Törbel nur zwei Unterwalliser Berggemeinden: St. Martin im Eringertal und St. Luc im Eifischtal, die ebenfalls 1400 m hoch liegen und über 500 Seelen zählen. Aber auch in bezug auf den Wohlstand steht es mit an erster Stelle.

An das ausgedehnte, am Talhang gelegene, gut bewässerbare Wiesengelände schliesst sich oben ein schönes, ausgedehntes Alpengebiet an, und tiefer im Tale besitzt die Gemeinde zahlreiche Weinberge.

Die Vispertaler Sonnenberge.

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