Alpine Unglücksfälle 1902 | Club Alpino Svizzero CAS
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Alpine Unglücksfälle 1902

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Zugelassen sind auch dies Jahr nur Unglücksfälle, bei denen das Bergsteigen als der alleinige Zweck der Unternehmung zu Recht bestand, oder mit andern Worten, nur diejenigen Fälle, bei denen der Zusammenhang mit dem Bergsteigen nicht bloß ein zufalliger und lokaler gewesen ist, sondern ein kausaler.

1 ) 26. Januar auf dem Hanineburger ( 2642 m ) im Voldertal, kam durch eine Schneelawine Cand. med. K. Dornauer ums Leben. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 96, 61; Alp. 1902, pag. 47.

2 ) Ende Januar am Fêldberg, Dr. Otto Schneller, 25jährig, wurde gelegentlich einer Skitour durch eine Lawine verschüttet und getötet. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 49, und Tagesblätter von Freiburg i/Breisgau.

3 ) 9. Februar. Kaisergebirgi. Studiosus Fritz Lutz aus München, hatte mit mehreren Freunden einen Ausflug in die Sparchenklamm unternommen und ist auf dem Rückwege abgeirrt und abgestürzt. Die Leiche wies eine tödliche Kopfwunde auf. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 49.

4 ) 26. Februar. Grenzgletseher ( Wallis ). Auf einer mit Führern und Freunden unternommenen Skitour von der Betempshütte nach der Punta Gnifetti, auf 3340 Meter Höhe, verunglückten die beiden jungen hoffnungsvollen Alpinisten Pani König aus Bern und Walter Flender aus Düsseldorf, indem sie in eine von Neuschnee bedeckte, 3 Meter breite, 28 Meter tiefe Spalte einbrachen und durch den Sturz getötet wurden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 61 und 87; Alp. 1902, pag. 51.

5 ) 5. März. Untersberg. Bahnassistent Friedr. Koch aus Salzburg, der von Salzburg aus allein eine Tour angetreten hatte, vermißt und nach einem halben Jahr gefunden. Er war abgestürzt und hatte den Schädel gebrochen. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 73 uod 221.

6 ) 8. März. Âmmeiriemigraî ( Berner Oberland ). Dr. med. Hagen, Kurarzt in Adelboden, ist auf einer allein unternommenen Skitour im Aufstieg verunglückt und erst im August als Leiche vier Meter unter Lawinenschnee gefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 72, 137, 147; Alp. 1902, pag. 56, 93, 101.

7 ) 9. Dezember. Sffitearecterfe„ Von den vier Münchner Touristen Knösel, Gebhardt, Hnebel und Fischer sind beim Abstieg infolge Los-tretens einer Lawine beim Abfahren über eine Schneehalde Knösel und Gebhardt begraben worden. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. „ Bund ", Januar 1903; „ Deutsches Volksblatt ", Wien, 10. Dezember 1902.

8 ) 25. Dezember. Schwarzenstein im Zillertal. Mediziner Walter Götze aus München mit einem Begleiter, zwei geübte Touristen und Skifahrer, unternahmen führerlos die Tour, auf welcher von Götze ein sogenanntes Schneebrett losgetreten wurde, was ihm zum Verderben wurde. Sein Begleiter drückte sich an einen Felsblock, während die Schneemassen neben ihm niedergingen, den Gefährten mit fortreißend. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. „ Bund ", Dezember 1902.

9 ) 27. Dezember. Wildkreuzspitze ( über 3000 m ). K. Niemetz, ein bekannter Bergsteiger, dessen Spezialität seit Jahren winterliche Hochgebirgstouren waren, ist mit seinem Tiroler Führer Holzer von einer Lawine verschüttet worden oder beim Überklettern des vorgelegten Querkammes abgestürzt. Die Leichen sind noch nicht gefunden. „ Bund ", Januar 1903, „ Vaterland ", Wien, 6. Januar 1903.

 

17. April. Col de Susanfe ( Champéry, Wallis ). Zwei Zöglinge des Lehrerseminars in Peseux, A. Imer und T. Chambers, waren allein von Salanfe über den noch verschneiten Paß gegangen. Beim Abstieg nach Champéry verunglückten sie aus unbekannter Ursache; ihre Leichen wurden später ganz im Schnee begraben vorgefunden. Alp. 1902, pag. 71; „ Bund ", Mai 1902.

2 ) 29. Mai. Raxalpe. Auf einer der schwierigsten Klettersteige wollten Dr. E. Brezina aus Wien, 21 Jahre, und V. Payr aus Innsbruck, 25 Jahre, geübte Bergsteiger, Mitglieder alpiner Korporationen, zum Rax-plateau emporsteigen, am Seil verbunden und mit Kletterschuhen angetan. Der weniger sichere Dr. Brezina ging voran, stürzte und riß seinen Begleiter mit in die Tiefe, wobei sie einen raschen Tod fanden durch Schädelzertrümmerung. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 137; Alp. 1902, pag. 93, 101.

3 ) 31. Mai. Grand Som ( Departement Isère ) ( 2033 m ). Wartum aus Bochum, Student an der Universität Grenoble, stürzte in einen Abgrund und wurde als Leiche aufgefunden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 147; Alp. 1902, pag. 93.

43. Juni. An der Grigna settentrionale ( Bergamasker Alpen ) wurden zwei Touristen, Dr. Riva und G. Prinetti, Mitglieder des C.A.I., von einer Lawine in die Tiefe gefegt, wo sie als Leichen aufgefunden wurden, während Führer und Träger gerettet wurden. M. D. O. A. V. 1902, pag. 147; Alp. 1902, pag. 93, 119; R.M., pag. 229.

5 ) 5. Juni. Jungfernsprung bei Gösting ( Steiermark ). Otto Fischer, Beamter aus Brunn, abgestürzt und sofort tot. M. D. Ó. A. V. 1902, pag. 137; Alp. 1902, pag. 101.

614. Juni. Tata ( Ort nicht näher bezeichnet ). Ad. Braun, Hand-lungsreisender, hat mit einem Freund unter Führung eines Bauers eine Bergfahrt unternommen, wobei die Gesellschaft von einem Sturm überrascht wurde und Braun im nassen Gerolle abstürzte und sich den Schädel zerschmetterte. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 147; Alp. 1902, pag. 101, 112 und 113.

7 ) 15. Juni. ItaaSpe. Franz Hoßmann aus Wien, 20 Jahre, kam auf einer Sonntagstour durch Ausrutschen auf Schnee zum Sturz über eine Felswand hinunter und blieb mit zerschmettertem Kopf tot liegen. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 147; Alp. 1902, pag. 112.

8 ) 29. Juni. Äipsfeim ( Appenzell ). Kaufmannslehrling Studii, von einer Sonntagstour, allein gehend, nicht heimgekehrt, ist vier Wochen später bei den Lauberköpfen als verstümmelte Leiche aufgefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 184; Alp. 1902, pag. 113, 117, 125, 133.

9 ) 3. Juli. Starti©? im Sesams® ( 2372™ ). Viktor Schreiner, Buchhalter, 21 Jahre, ans Wien, ist beim Abstiege abgestürzt und andern Tags arg verstümmelt aufgefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 162; Alp. 1902, pag. 119 und 156.

1013. Juli. UmfepsbiFg. Ignaz Geiger, Beamter, bestieg mit einigen Herren des Edelweißclubs in Salzburg den Untersberg über die Südseite empor; er ließ sich losseilen, hatte bereits den größten Teil der Wand mit Leichtigkeit überwunden, stürzte plötzlich ab und war sofort tot. M. D. ÖA. V. 1902, pag. 172; Alp. 1902, pag. 119.

11 ) 18. Juli. Bottanietafi® ( Allgäu ). Fritz Adam, Beamter, ist beim Abstieg auf einem steilen Schneefeld ausgeglitten, 120 Meter abgerutscht und gegen einen Felsblock geschlendert worden; die Hülfskolonie fand ihn bereits tot. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 172; Alp. 1902, pag. 119 nnd 125.

12 ) 20. Juli. SawuihsJÜ ( Kaisergebirge ). K. Stoefaans, Beamter, brach sich infolge Absturzes das Bein, mußte mit seinem Begleiter bei schlechtem Wetter biwakieren, um andern Tags von einer Hillfskolonne zu Tal befördert zu werden, auf welchem Transport der Verunglückte seinen Verletzungen erlag. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 173; Alp. 1902, pag. 126.

13 ) 27. Juli. Brìtamdistock ( Kanton Sefawyz ). Jnl. Wälder, 25 Jahre, ledig, ist daselbst das Opfer einer Sonntagsspritztour geworden, indem er über eine Felswand abstürzte und als verstümmelte Leiche aufgefunden wurde. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 184, 195; Alp. 1902, pag. 125, 135.

142. August, ialève. W. Arezki, von Carouge, 18 Jahre, des Kletterns noch ungewohnt, dazu ortsunkundig, stürzte über eine Felswand oberhalb eines Steinbruches ab und blieb tot. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 184; Alp. 1902, pag. 125.

15 ) 4. August. Marnais Pas ( Chamonix ). Mlle. Gauchet, 48 Jahre, von Orléans, ohne Führer, aber in Gesellschaft, beging das Eismeer; am sogenannten „ Bösen Tritt " mußten sie an einer andern Gesellschaft vorbei, deren Führer ihr behttlflich sein wollte; sie aber schlug die Hülfe aus, setzte ihren Stock auf eine unsichere Stelle und stürzte ab. Die zerschmetterte Leiche mußte aus einer 30 Meter tiefen Felsspalte gehoben werden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 197; Alp. 1902, pag. 126.

167. August. La Saas ( Val de Bagne, Wallis ). Der junge Irländer W. Gulmoy, in Chables zum Aufenthalt, verkletterte sich in den Felsen von La Saas und stürzte an einer plattigen Wand ab; die zerschmetterte Leiche wurde von einem Bauer am Fuße des Felsen in einer Tanne hängend aufgefunden. M. D. Ö.A.V. .1902, pag. 197; Alp. 1902, pag. 126.

17 ) 16. August. Hochgolling ( Steiermark ). Geschäftsdiener Fritsche aus Wien, 48 Jahre, ein geübter Tourist, trennte sich in der Dämmerung von seinen zwei Begleitern, um allein noch zur Franz Keilhütte zu gehen, eine Strecke, die auch bei Tag ihre Schwierigkeiten bietet; vom Steig abgeirrt, stürzte er ab und wurde erst nach einiger Zeit als zerschmetterte Leiche zwischen Hochgolling und Pöllerscharte aufgefunden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 195 und 221; Alp. 1902, pag. 147 und 166.

1818. August. Hoher Göll bei Salzburg. Friseurgehülfe Jos. Horweg, der mit drei andern den Hohen Göll bestiegen hatte, ist beim Abstieg, als sie den Weg verloren hatten, abgestürzt und andern Tags innern Verletzungen erlegen. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 197 und 210; Alp. 1902, pag. 148.

19 ) 26. August. Seekofel. Pater Edm. Buchetmann, ein junger Kapuziner, nicht ungeübt, bestieg in der Kutte, aber mit Bergschuhen, führerlos den Seekofel, verlor auf dem Rückweg den richtigen Pfad und stürzte ab. Mit zerschmettertem Schädel und gebrochenen Beinen wurde er aufgefunden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 197 und 209; Alp. 1902, pag. 148.

20 ) 7. September. Hochior im Gesäuse. L. Jellineck, Beamter, 30 Jahre, fleißiger Bergsteiger, aber sehr kurzsichtig, stürzte beim Emporklettern in die Tiefe, indem er unversehens einer abschüssigen Stelle zu nahe kam. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 221; Alp. 1902, pag. 156.

21 ) 7. September. Raxalpe. Drei Mitglieder des Vereins der Naturfreunde von Wien hatten sich beim Aufstieg auf den berüchtigten Katzenkopfsteig verstiegen; Schlosser Schemiche und Lithograph Prehmer stürzten vor den Augen Gröbners in die Tiefe und wurden als verstümmelte Leichen von einer Hülfsexpedition aufgefunden. Gröbner brachte die Nacht an einen Baum geklammert zu, kaum Boden genug für die Füße unter sich habend. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 208; Alp. 1902, pag. 156.

2215. September. Sulzfluh. Stud. med. Lionnet, aus Berlin, 23 Jahre, führerlos, ungeübt und ungenügend ausgerüstet, verlor beim Abstieg infolge Nebels die Richtung, verstieg sieh in der Wand und stürzte ab, kurze Zeit, nachdem ein zufällig in die Nähe gekommener Tourist ihn zum Ausharren ermutigt und Hülfe zugesagt hatte. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 219; Alp. 1902, pag. 156.

Alpine Unglücksfälle 1902.

2320. September. Seekogelscharte ( in der Rosengartengruppe ). Arzt Dr. Leiße, von Duisburg, ein gewiegter Bergsteiger, ist beim Aufstieg von der Grasleitenhütte abgestürzt und den 22. September tot aufgefunden worden an einer wegen Steinschlag bekannten Stelle. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 222; Alp. 1902, pag. 166.

24 ) 22. September. Schaflahnernock ( 2699 m ). Führer Joh. Niederwieser, genannt Stabeier Hans, 50 Jahre, bestieg mit dem Bergakade-miker Konopasewitsch den Gipfel über die Nordwand, wobei ein Griff ausbrach und Niederwieser 80 Meter abstürzte, so daß ihn die Rettungsmannschaft bereits tot fand. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 222, 236, 241; Alp. 1902, Nr. 18.

2522. September. Col d' Ancreinaz ( Hoch-Savoyen ) ( 2468 m ). M. Müller, aus Genf, 56 Jahre, hatte am eidgenössischen Bettag, ganz allein, den Méry bestiegen und wollte tags darauf über den Col gehen, dessen Abstieg verirrlich ist; ortsunkundig, verfiel er in die Couloirs, stürzte ab und wurde als arg verstümmelte Leiche aufgefunden. Alp. 1902, pag. 176; „ Tribune de Genève ", 26. September 1902.

2625. September. Im Karwendelgebirge. Ingenieur Sänger, ein Münchner Tourist, ist beim Übergang vom Rissertal ins Karwendeltal abgestürzt und den 9. November erst als Leiche vorgefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 269; „ Deutsches Volksblatt ", Wien, 18. November 1902.

27September. Belas ( Siebenbürgen ). Zwei rumänische Hochschüler, A. Daucseu und N. Uluakowski, stürzten während eines Gewitters ab und blieben beide tot. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 222.

28Anfang Oktober. Sehern bei Bozen. Kaufmann Theck, aus Berlin, ist vermutlich auf dem Wege vom Jungbrunntal über die sogenannten „ Platten " abgestürzt. Die Leiche ist am 7. November unter den steilen Wänden gefunden worden. Theck war schwächlich, ungeübt und mangelhaft ausgerüstet. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 259 und 269.

C. Im Hochgebirge.

17. Juli. Cimone della Pala ( Bozen ). Ingenieur Otto Cloß, der die Tour führerlos unternahm, ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf Schnee abgestürzt und von nachrollenden Schneemassen begraben worden; den 18. Oktober ist seine Leiche in den Wänden der Pala gefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 173, 221, 237, 247; Alp. 1902, pag. 119, 125, 166.

215. Juli. Olperer ( 3480 m ) im Zillertal. Zwei junge katholische Geistliche von Innsbruck schlössen sich einer andern Gesellschaft an, die aber des stürmischen Wetters wegen ihr Vorhaben nicht ganz ausführte, die Innsbrucker dagegen erklommen die Spitze; auf dem Rückweg stürzte dann H. Schramm in die Tiefe, wahrscheinlich infolge Nachgebens einer Steinplatte. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 172; Alp. 1902, pag. 119.

Dr. W. Kürsteiner.

3 ) 8. August. Mont Blanc. Zwei berggewohnte Mitglieder des C.A.F., J. C. Stähling aus Straßburg und H. Mauduit aus Paris, 20 und 23 Jahre, sind unterhalb der Vallot-Hütte in einem Schneesturme umgekommen; der 20jährige Träger Culet ist beim Hülfeholen kopfvoran in eine Spalte gefallen und sogleich gestorben; nur der 28jährige Führer Blanc konnte gerettet werden, er verbrachte acht Stunden in einer Spalte, aus welcher er schließlich emporgeseilt werden konnte. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 196; Alp. 1902, pag. 196; Alp. 1902, pag. 126, 134.

4 ) 16. August. Wetterhorn. Zwei berggewohnte Engländer, W. Garden und J. Brown, mit ihren Walliserführern Knubel und Imboden, sind beim Abstieg im Momente, als sie das äußere Couloir, das zum Krinnengletscher niedergeht, traversieren wollten, verunglückt; die ganze Masse Neuschnee wich unter ihren Füßen und riß sie in die Tiefe, wobei W. Garden und Führer Knubel den Tod fanden, Imboden schwer und Brown leicht verletzt wurden. Zum Glücke beobachtete eine andere Gesellschaft mit den Führern Huggler und Rieder den Vorgang, und war Hilfe rasch zur Hand. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 175; Alp. 1902, pag. 118, 134, 135, 145.

5 ) 16. August. Nadelhorn ( Wallis ). Gerichtspräsident A. Largin aus Bern, ein erfahrenes Mitglied des S.A.C., hat allein das anerkannt schwierige Nadelhorn bestiegen und ist auf dem Abstieg in einem vereisten Couloir abgestürzt und von einer Suchpartie als Leiche gefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 196; Alp. 1902, pag. 134.

617. September. Wetterhorn. Von einem Gewitter überrascht, wurden auf der Spitze des Berges vom Blitze erschlagen die zwei Brüder Robert und Henry Fearon, nebst den beiden erstklassigen Führern Sam. Brawand und Fritz Bohren, von Grindelwald. Henry Fearon und Brawand sind am 19. September oben als halbgeschwärzte Leichen aufgefunden worden, Robert Fearon und Bohren wurden hinuntergeschleudert und erst am 22. September im Couloir nach langem Suchen gefunden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 209 und 222; Alp. 1902, pag. 108, 135, 156.

7 ) 28. September. Bristenstock. Auf dem Abstieg seine Herren, die er geleitet hatte, verlassend, um einen Abstieg auszuforschen, stürzte, im Nebel und Schneesturm, der greise Strahler und Einsiedler J. J. Tresch, „ Felli Tresch " genannt, ab; seine Leiche ist trotz aller Nachforschung noch nicht gefunden worden. M. D. Ö.A.V. 1902, pag. 247; Alp. 1902, pag. 18 und 183.

Es sind somit im Jahre 1902 im ganzen 44 tödliche Fälle ( 9 + 7 -f 28 ) mit 58 Opfern ( 12 + 1333 ) vorgekommen. Neben 51 Touristen fanden sechs Führer und ein Träger den Tod in den Bergen.

Von den neun winterlichen Fällen entfallen vier auf das Hochgebirge und fünf auf das Mittelvorgebirge, so daß wir im ganzen 11 hochalpine Unglücksfälle neben 33 alpinen hätten, letztere Region also um ein bedeutendes prävaliert.

Die Ostalpen figurieren mit 27, die Zentralalpen mit 12 und die Westalpen mit 5 Fällen. Von den neun Winterfällen waren sieben führerlos ausgeführte Touren, zwei geführt; von den sieben Hochgebirgs-fällen drei führerlos und vier geführt. Alleingängerei hat in 50 °/o der Fälle, d.h. 23 Mal, mitgespielt. 21 Fälle betreffen in Gesellschaft ausgeführte Touren. Naturereignisse als force majeure verlangten 12 Opfer ( Blitz vier, Schneesturm drei und Lawinen fünf ), eine von den früheren Jahren nie erreichte Zahl.

Die von der Presse gewaltig aufgebauschten Zahlen alpiner Opfer würden erreicht, wenn man die auf Spaziergängen in der Alpenregion ( so Dr. Emile Dnnant am Fuß des Mont Pleureur ) oder beim Edelweißen Abgestürzten ( 12 ), die Vermißten, als Leichen Gefundenen und ungenügend aufgeklärten Fälle ( 24 ), die an Herzschlag Verstorbenen ( 3 ), sowie die nichtsportlichen 6 Fälle, da Handwerker, Knechte u. s. w. beim Übergang von einem Tal ins andre umkamen, hinzurechnen würde, was hierseits, wie anfangs erwähnt, prinzipiell nicht geschieht.

Dr. W. Kürsteiner ( Sektion Bern ).

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