Aus dem Excursionsgebiet; Blatt Gemmi
F. Becker ( Section Tödi ).
Aus dem Excursionsgebiet; Blatt Gemmi Von Wenn ich aus der dießjährigen Excursionskarteein specielles Blatt herausgreife, so geschieht dies aus dem Grunde, weil ich das Gebiet dieses Blattes aus eigener Anschauung etwas kennen gelernt habe, und meine Notizen daher als kleine Ergänzung zum Itinerar des Herrn Edm. v. Fellenberg dienen möchten. Da will ich gleich von Anfang an bemerken, daß es mir ebenfalls immer merkwürdig schien, daß hauptsächlich das Balmhorn so spät bekannt und in die Reihe der besuehenswerthesten Gipfel gesetzt wurde; etwas begreiflicher ist es schon, daß das mit einem so düstern Namen bezeichnete Gebiet der Plaine morte so lange fast eine Terra incognita geblieben ist. Wurden ja noch vor kaum zwei Jahren in der „ Alpenpost " ganz merkwürdige Fragen gestellt in Bezug auf einen Uebergang von der Plaine morte nach demWelche freilich immer noch auf sich warten läßt.
Anmerk. d. Red.
Rawyl, wie auch das letzte Jahrbuch noch in verschiedenen Punkten Auskunft wünscht. Wir wollen gleich diese Fragen lösen. Vom Wildstrubel nach der Iffigenalp resp. dem Wildhorn kann man auf folgenden vier Wegen gelangen, wovon der erste der schwierigste, der letzte der leichteste ist. 1 ) Ueber den Räzligletscher hinunter nördlich des Gletscherhorns und Laufbodenhorns an dessen Flanken vorbei nach dem Ritzberg und Iffigen. 2 ) Nördlich des Gletscherhorns nach dem Thierberg und über den Grat südlich des Laufbodenhorns nach dem Rawylpaß ( halbwegs zwischen Platten- und Grande-Croix -Hütte ). 3 ) Zwischen Gletscherhorn und Weißhorn durch nach dem Thierberggletscher und unter dem Nordfuß des Weißhorns durch nach dem Rawylpaß. Dieser Uebergang, nach dem Herr Pfarrer Hürner fragt, ist meines Wissens von Touristen noch nie gemacht worden. Man gewinnt direct westlich des Gletscherhorns den Grat und steigt durch ein nach links neigendes Schneeband auf den Thierberggletscher hinunter. Im Spätsommsr bietet der Bergschrund ein Hinderniß. Auf diesem Wege vermeidet man zu starkes Bergab- und Bergaufsteigen, gewinnt aber wohl nicht wesentlich an Zeit; lohnend ist die Besteigung des nahen Gletscherhorns, auf welchem ein Steinmannli thront ( von Führer Jaggi errichtet ). 4 ) Ueber das ganze Plateau der Plaine morte südlich am Weißhorn vorbei auf den Rawyl hinunter, was für einen gewöhnlichen Gänger das Gescheidteste ist. Führer Jaggi wählt diesen Weg, um von der Iffigenhütte aus, mit Nachtlager in derselben, den Wildstrubel zu besteigen. Ein anderer Weg südlich des Rohrbachsteins oder gar Wetzstein-horns gehört in 's Fabelbuch der Leuker Führer. Was Herr Redactor Wäber in einer Anmerkung zum Aufsatze des Herrn Pfarrer Hürner im letzten Jahrbuche sagt, ist ganz richtig. Ein rüstiger Gänger kann in einem Tage Wildhorn und Wildstrubel machen, auf der bereits angegebenen Route. Ich habe den Wildstrubel zweimal überschritten, das eine Mal erst um 1 Uhr vom Laufbodenhorn weg nach dem Schwarenbach, wobei noch ein Spaltenabenteuer als Zwischen-act eingeflochten wurde; das andere Mal um 9 Uhr vom gleichen Horn weg nach dem Wildstrubel und dem Dorfe Varen hinunter ( Ankunft Abends 6 Uhrdabei waren die Umstände verschieden, das erste Mal nach vier Tagen Nebelarrest in der Ritzbergalpr mit reichlichem Nidel, das zweite Mal nach den drei folgenden Tagen: 1. Tag: Leukerbad-Daubenhorn-Trublenstock-Varneralp. 2. Tag: Varneralp-Trublen-Rothhorn, Autannazgrat-Nousey -Varneralp. 3. Tag: Varneralp - Nousey- Bonvin - Weißhorngrat - Rawylpaß-Ifflgen - Ritzberg — mit Nebel, Hagelwetter, versteinertem Roggenbrod und zurückgelassenen Schnaps-flaschen.
Da wir gerade am Wildstrubel sind, will ich anführen, daß der richtigste Weg von der Lenk aus, wo man beim freundlichen Papa Marggialle Auskunft und Wegstärkung erhält, nach diesem Gipfel derjenige über die Fluhwände und den Räzligletscher ist. Man kann bei Peter Friedig im Räzliberg ( bei den Siebenbrunnen ) prächtig übernachten, da er ein kleines Wirthshaus mit Betten eingerichtet hat. Ob er auch seinen Plan, beim Fluhseeli oben eine kleine Schirmhütte zu errichten, ausgeführt hat, bin ich nicht inne geworden; das wäre eine vorzüglich gelegene Station für den Wildstrubel, mit etwelcher Ausbesserung des Schäferstieges. Hier mag man sich auch erzählen lassen, wie vor einigen Jahren etliche Walliser Clubisten von kundigen Führern hinuntergeseilt wurden. Um von der Südseite, z.B. von Siders oder Leuk aus, auf den Wildstrubel zu gelangen, thut man am besten, den ersten Tag gegen Abend nach der Varneralp zu steigen und dort zu übernachten; den andern Tag durch die Varnerkumme hinauf, dann rechts des Trublenstocks vorbei, über die Platten des Rothhorns hinan und über den ganzen Grat des Schneehorns dem Wildstrubel zu. Zurück quer über den Wildstrubelgletscher durch die tiefste Einsenkung im Autan-nazgrat und über den Nouseytritt. Man bleibt dabei beim Aufstieg möglichst lange in der Höhe, während man beim Abstiege rasch nach der Tiefe gelangt. Doch vermeiden unsichere Gänger den ersten Aufstieg besser.
Das Weißhorn kann vom Thierberggletscher aus wohl nicht erstiegen werden, mit leichter Mühe aber und in weniger als zwei Stunden vom südlichen Grate aus. Der Name „ Weißhornlücke " will mir nicht recht einleuchten, da jene Uebergangsstelle keine eigentliche Lücke ist. Der Grat zieht sich in ziemlich gleicher Höhe vom Fuße des Rohrbachsteins bis an den Fuß des Weißhorns, das nur eine einzelne Erhebung im allgemeinen Grate ist.
Unerstiegen sind von allen Gipfeln des Wildstrubelmassivs, mit Ausnahme vielleicht gerade des „ höchsten " Punktes, des Großstrubels, und des Punktes 2975 des Autannazgrates, wohl keine mehr; auf allen thronte der genießende Tourist, der arbeitende Topograph oder der spähende Jäger. Der Großstrubel kann durch die erste große Schneekehle links des Gipfels erreicht werden.
Wenn wir die Excursionskarte näher betrachten, so sehen wir, daß eine bedeutende Grenzberichtigung vorgenommen worden ist. Während früher das ganze Gebiet des Wildstrubel- und Plaine morte-Gletschers in die Marken des Cantons Wallis gehörte, liegt es jetzt im Canton Bern. Wenn auch da droben nicht viel zu holen ist, so hat diese Frage doch eine Bedeutung bezüglich der Gerichtsbarkeit, der Wildhut etc. Die Cantonsgrenze läuft von den letzten Marken am Ueschinenthäligrate aus bis zum Rawyl der Wasserscheide nach, und diese selbst wird gebildet durch den Südrand der Gletscherhochebene. Die Vermessung zeigt, daß diese Ebene übrigens nicht so eben ist, wie ein gefrorner Seespiegel, obwohl es dem darüber Schreitenden hie und da so scheint. Es ist dies auch schon in der Uebersichtskarte in 1 :100,000 geändert, indem dort die ein eigentliches Becken ausdrückenden leichten Gletschercurven ausradirt worden sind. Herr Edm. v. Fellenberg hat wahrscheinlich, als er das Itinerar verfaßte und ein „ Räzlijoch " in seine Karte aufnahm, noch nicht gewußt, daß wir just jenes Joch abgraben ließen. Ein Räzlijoch existirt also nicht — der Räzligletscher ist einfach der Gletscher, der von den Firnfeldern des Wildstrubels und der Plaine morte sanft abfällt und von diesen gespiesen wird. Der einzig bedeutende Gletscherbach ist auch der Räzli-bach, der nach Norden abfließt, während der Südrand des sog. Beckens keine bedeutenden Wassermengen entsendet, jedenfalls aber keine solchen, wie sie der Ausdehnung der vorhandenen Eismassen entsprechen müßten. Ganz ohne Bedeutung erscheint mir die Frage, ob dieses „ Becken " der Plaine morte einen unterirdischen Abfluß habe. Einmal entsendet ja der Räzligletscher einen ganz anständigen Bach nach der Räzlialp hinunter; dann erhält sich auch das Firnfeld, das ich nicht von allzu großer Mächtigkeit annehmen möchte, weniger durch Abschmelzen auf seinem Grunde, als durch Schmelzen und Verdunsten an der Oberfläche und Speisen des Räzligletschers auf seinem Stande. Der Räzligletscher, der ja ziemlich bedeutend ist, muß doch sein Eis irgendwoher beziehen; namentlich früher, wo er noch Engros-Lieferant nach der Räzlialp hinunter war, so daß er noch vor nicht langen Jahren unvorsichtige Kühe erschlagen. Ein Loch allerdings kenne ich, wo ein oberflächlicher Gletscherbach sich verliert, aber dieß ist selbst kein Bach in der Stärke der Siebenbrunnen, wo er vermeintlich hervorquellen soll. Die Siebenbrunnen sind der Abfluß eines größern Reservoirs, eines Systems von Klüften, wie sie eben im Kalkgebirge häufig sind, welches Reservoir allerdings von Schnee und Gletscher- wasser gespeist wird, aber der Temperatur des Wassers nach nicht sehr weit unter der Oberfläche liegen muß. Sprechen wir nun etwas von der Nomenclatur dieses Gebietes. Dieselbe ist noch sehr mangelhaft und speciell über die Hörner und Gräte des Wildstrubelmassivs können weder Führer noch Jäger irgendwelche sichere Auskunft geben, nicht einmal der frühere Führerchef und Wirth auf der Daube, der doch viele dieser Hörner vor der Nase hat. Natürlich sind auch hier die Schwarz- und Rothhörner im Schwünge, womit man sich und naive Fragende so bequem beruhigen kann. Eigenthümlich tritt der Name Autannaz auf, als Oltanna, Ortanna, Ochtanna, wie man will und wie der Gefragte gerade meint. Wer giebt einmal im Jahrbuche Auskunft über die Etymologie dieses Wortes, das in so vielen Formen immer mit demselben Stammlaute erscheint? Autannaz, Audannas, Hautémma, Otémma, Oltannaz, Olden(hornSteckt das Wort Automno, Autunno, dahinter, weil diese Berge erst im Herbste schneefrei und z.B. für den Waidgang der Schafe zugänglich werden Was die Namenbereicherungen betrifft, welche das Itinerar gibt, so bin ich mit dem Verfasser desselben ganz einverstanden, speciell den Namen „ Andereggjoch " nicht in Geltung zu bringen. Ein „ Andereggjoch " wollen wir nicht einführen an der nämlichen Stelle, für welche der Name „ alte Gemmi " besteht. Dort hinüber, vom Daubensee durch das Furkenthäli hinauf und über den Grat nach der Clavinenalp hinunter führte nämlich nicht mehr und nicht weniger als der alte Gemmipaß, bevor der jetzige erstellt war. Spuren sind freilich keine mehr vorhanden, die wurden längst durch die Lawinen verwischt, aber hinauf und hinunter kann man heute noch, ohne gerade eine Gemse zu sein. Der alte Gemmiweg wurde verlassen um 's Jahr 1550 und der neue in seiner jetzigen Anlage errichtet, d.h. aus einem schwindligen Steig in einen Saumpfad verwandelt, in den Jahren 1736—41. Bekannt ist wohl den meisten Gemmibesuchern die einholmige Leiter an der dem Wege gegenüberstehenden Felswand bei der sog. „ Blauen Fluh ". Diese Leiter scheint ganz angehängt oder angeklebt zu sein und ist ohne künstliche Mittel absolut unzugänglich. Darüber ist eine kleine Oeffnung, während noch einige Holzstücke in der Wand befestigt sind. Da zerbrechen auch die Meisten sich redlich den Kopf, was das wohl sein möchte. Es sind das die Reste eines alten „ Wachthäuschens ". Früher war die ganze Schlucht bis an den Fuß der Leiter mit Schutt angefüllt, wie auch jetzt noch im Winter mit Schnee. Heute ist dieser Schutt zu Thale gefahren und darum der Fuß der Stange unerreichbar, und seitdem die Walliser und Berner gute Freunde geworden sind, ist auch das Wachthäuschen zwecklos geworden.
Ich kann hier bei diesem Capitel der Namen die Ansicht nicht unterdrücken, daß man mit der Verleihung von Führer- und Herrennamen an Joche und Gipfel so sparsam als möglich sein sollte. Wer häufig in den Bergen weilt, wird inne, wie wenig tief diese Namen in den allgemeinen Sprachgebrauch dringen und was für Wandlungen sie erfahren. Beim Escherhorn am Unteraargletscher streiten sich viele Führer, ob es Ester- oder Asterhorn heiße, bis ein besonders Eingeweihter mit einem Etscherhorne kommt; das Grunerhorn wird zum Grünhorn; bei dem Gipfel im Juchligrat ob dem Pavillon Dollfuß sind die Führer und „ Strahler " ebenfalls noch nicht einig, ob derselbe Dollstock oder Dollkopf, gar Tollkopf getauft sei; das Scheuchzerhorn ist kaum bekannt und wird es erst allmälich durch die Karten. Hingegen halten die Führer und Jäger der Grimsel sehr fest an einem Namen „ Jeizenerstätsch ": ein Lugplatz eines Jägers mit dem Zunamen Jeizener ( Enzener, Enzianengräber ), Punkt 2554 auf dem Südabhang des Juchliberges. Namen, die sich nicht an eine Person anknüpfen, um welche sich im betreffenden Gebiete schon ein gewisser Sagenkreis gebildet hat, oder nicht solche Punkte betreffen, die von Touristen sehr häufig besucht werden, haben wenig Aussicht auf Dauer und Bürgerrecht.
Ueber den Namen Zagengrat gehen die Ansichten aus einander. Man hört Sagigrat, Sagengrat, Zagengrat, Zackengrat. Der Gletscher zwischen Altels und Rinderhorn heißt rechtmäßig Schwarzgletscher. Was Sagi oder Sagen heißen will, ist mir dunkel, von Sage und Sagen soll es nicht kommen, obschon es naheliegend scheint, wenn man den Schwarzbach Sagibach nennen hört. Ganz unwahrscheinlich kommt mir die Erklärung „ Zackengrat " der Walliser vor, weil der Grat Zacken habe. Erstens sind diese von der Bernerseite aus gesehen gar nicht ausgebildet, und dann würden solche Zacken auch bei den Wallisern im Volksmunde irgendwie anders genannt werden.
Den Namen Altels habe ich auch hie und da weiblich aussprechen gehört. Else oder Elfe suche ich nicht dahinter, so poetischen Ursprungs « ind gewöhnlich die Namen nicht.Elsighorn, Eisigalp zwischen Kandergrund und Adelboden, Eisig, Wildeisig ob Gastern, Altels, D' altels, vielleicht auch Tatelis, Tatelen, Artelen scheinen mir alle etwas Gemeinsames zu haben und eher romanischer Abstammung zu sein; erst jetzt bedaure ich, daß mein Philologieprofessor mich schon ganz unten beim Sanskrit und Prakrit hat stecken lassen. D' Altels hat übrigens auch vielleicht eher den Sinn der Mehrzahl als des weiblichen, wenn damit beide Gipfel Altels und Balmhorn gemeint sind, wie auch das letztere Horn heute noch hie und da von Landleuten Altels genannt wird.
Das Balmhorn ist nun bald von allen Seiten erstiegen worden; wer gerne noch eine neue Variante ausführt, mag probiren, von dem Hotel Wildstrubel auf der Daube aus durch das Furkenthäli und hinter dem Großen Rinderhorn durch nach dem Zagengrate zu gelangen. Der Gemsjäger Stephan Bajard von Varen ( im Sommer bei Birchen vor Leukerbad ) behauptet, diesen Weg einmal gemacht zu haben, es sei aber, hauptsächlich an einer Stelle, etwas „ heiter ". Einen Vortheil hätte der Weg dadurch, daß man 200 m höher übernachten kann, als auf Schwarenbach und den langweiligen Aufstieg vom Schwarzgletscher zum Zagengrat nicht machen muß.
Gr. Rinderhorn ist wohl ebenfalls über den Südgrat ersteigbar. Das Kleine Rinderhorn bietet eine hübsche Uebung im Klettern und Ueberwinden steiler Flächen; wer das Steinmannli hinauf gesetzt hat, ist mir unbekannt. Ein gleichfalls hübscher Weg zur Uebung ist der Larschitritt, von der Larschialp ob Bodmen nach den Trublen hinauf.
Zum Schlüsse noch etwas über den Stand der Gletscher in diesem Gebiete. Der allgemeinen Erscheinung entsprechend nehmen auch diese überall erheblich ab. Einzelne kleine Gletscher sind verschwunden, andere wollen nachfolgen. Altels und Rinderhorn entkleiden sich jeden Sommer mehr ihres weißen Mantels, der Lämmern- und Räzligletscher haben sich auffallend verändert. Auf der Excursionskarte in 1: 50,000 sehen wir eine Menge alter Moränen, sowie frühere Gletscherstände, so z.B. am Altelsgletscher, der bis zum Schwarzbach hinunter gereicht hat. Der Räzligletscher bildete noch bei Menschengedenken eine hohe Eiswand ob den Fluhwänden; wie er dort abgenommen hat, sieht man an der hohen Moräne am Fluhhorn. Interessant ist der Verlauf des alten Gemmiweges, namentlich in der Gegend nördlich und westlich von Schwarenbach. Außer dem jetzigen Wege bemerkt man einen wenig tiefern, entsprechend dem jetzigen, dann aber zwei höher gelegene, die nur wegen eines vorhandenen Gletschers so hoch oben durchgeführt werden konnten. Dort beim Schwarenbach bildet sich jedes Jahr ein kleiner See, und zwar im Zusammenhang mit dem Daubensee; je höher der letztere, je größer der erstere. Das durchgesickerte Wasser, das von unten, von der tiefsten Stelle heraufdringt, ist dann klar, während der Daubensee bekanntlich eine rechte Mehlsuppe ist. Auch dieser versiegt im Herbst und Winter, wahrscheinlich sind die Quellen der Spitalmatte sein Abfluß. Oft steigt er so stark, daß er den Weg an seinem vordersten Ende einige Fuß unter Wasser setzt. Je mehr Geschiebe und Schlamm der Lämmern-bach bringt, desto mehr erhöht sich der Seeboden, desto mehr hebt sich demzufolge auch der jeweilige Seespiegel, bis der See neben seinem unterirdischen Abfluß, der schwächer ist, als der Zufluß im Hochsommer, auch noch einen sichtbaren Abfluß, dem Wege nach und am Schwarenbach vorbei bekommt. So bildet sich schließlich anstatt des Daubensees eine Sandfläche, welche das Plateau der Gemmi noch öder macht. Ist es ja jetzt schon grau genug.
Damit schließe ich meine Notizen zum Itinerar, viele andere Ergänzungen werden sich dem aufmerksamen Beobachter aus der Excursionskarte ergeben.