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Aus der alpinen Erschliessungsgeschichte der Kreuzberge

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Von Karl Kleine

( St. Gallen, Sektion St. Gallen ).

Mit 5 Bildern.

K III 2020 m.

Im Anschluss an die Erstlingstour auf den IV. wurde am 5. November 1893 auch die erste touristische Besteigung des K III von Westen ausgeführt. Carl Egloff, St. Gallen, und Joh. Nänny, Appenzell. Es ist die leichteste Kreuzbergkletterei! ( « Alpina » 1894, S. 31-33, und Jahrbuch S.A.C. 1893, S. 270 ). Die Erreichung dieser beiden Kreuzberggipfel III und IV war für die Erstersteiger bestimmt mehr wert, als heute die Bezwingung irgendeiner Nordwand in den Hochalpen. « Die schimmernde Festung » war gefallen!

Schlossermeister Nänny, der Ersteller des Lysengratweges, starb 1908. Nach dem alten Gipfelbüchlein des K III war er oft in den Kreuzbergen, allein, oder dann führte er Touristen.

Seit dem B. August 1894 war ein bescheidenes Heft auf dem III. deponiert, als erstes Gipfelbuch der Kreuzberge. Bis 16. Juli 1905 trotzte es den Stürmen und ist heute, noch sehr gut erhalten, in der Bibliothek des T. C. « Edelweiss », St. Gallen. Es wurde 1894 durch den Alpsteinklub hinterlegt. Man darf also annehmen, dass dieser Klub schon in jenem Jahre eine Klubtour auf den K III ausgeführt hat. Manche originelle Eintragung ist zu finden, und mir ist aufgefallen, wie oft der leichte Berg früher durch Sennen und Jäger bestiegen wurde. Doch scheint den meisten eine gewisse Angst vor dem Abstieg in den Knochen gelegen zu haben, schlössen doch ihre teils naiven Notizen durchwegs mit einem ergebenen « Amen »!

1898 war die erste Klubtour des T. C. « Edelweiss », auch der S.A.C. St. Gallen wagte sich an diesen Kletterberg.

Am 31. Mai 1903 erfolgte die erste Besteigung von Nordosten, mit Abstieg nach Westen, durch Hans Dübi, Bern. Damit war der Berg auch erstmals traversiert von Osten nach Westen ( Gipfelbuch und Mitt. von Dübi ). Dübi hat über seine Erstlingstouren nie etwas publiziert.

Schon im Jahre 1904 war der Aufstieg zum Sattel III/IV rot markiert ( Ö.A.Z. 1906, S. 197 ).

Am 25. Oktober 1904 wurde der Ostabstieg vom III. in den Sattel II/III zum erstenmal durchgeführt. Nänny, der offiziell keinen Führertitel hatte, aber auf Wunsch Touristen begleitete, weilte auf dem Gipfel des K III und beobachtete Gustav Krapf, Waldstatt, bei dieser Kletterei. ( Eintrag durch Nänny in das Gipfelbuch. ) Im gleichen Jahre, also 1904, wurde auch der erste Gratübergang vom II. zum III. gemacht, also der Ostaufstieg, durch Ernst Seiler, Ernst Huber, St. Gallen, und P. Schucan, Samaden. ( Jahrbuch 1904/05, S. 307, wo nur Arch. Seiler genannt wird. ) Am 13. September 1905 erfolgte der zweite Abstieg zum Sattel II/III, durch Pichl, Sohm und Huber ( ö. A. Z. 1906, S. 207 ). Pichl erwähnt in seinem wiederholt zitierten Artikel, dass der Aufstieg von Osten her früher durch Schauert und Seeger erfolgt sei, allerdings auf etwas anderer Route. Eine Jahreszahl wird dafür nicht angegeben.

1907. Zweite Besteigung von Nordosten: Richard Güttier und Georg Heinrich, St. Gallen.

Am 21. Oktober 1907 steht im Gipfelbuch des K V folgende Eintragung: « Durch die Kamine der Nordwand zum III. Ab gewöhnlicher Weg. Wieder zum Gipfel des III. durch das Kamin südlich ( parallel der grossen Rinne ). Auf gewöhnlichem Weg ab. Fritz Iklé und Victor Sohm, St. Gallen. » ( Siehe auch bei K V. ) Am 7. November 1909 machten von der Rheintalerseite aus den Südaufstieg in den Sattel III/IV: A. Zürcher, H. Meier und A. Faulwetter, St. Gallen. ( Mitt. von Faulwetter. ) Die Nordostwand, durch die Kaminreihe der Nordostflanke, bezwangen am 28. Juli 1910 V. Sohm, St. Gallen, und Walther Melchior, Bregenz, sowie Erich Jordans, Lindau. ( Gipfelbuch K V und Mitt. von Sohm. ) Am 31. Juli 1934 soll Werner Schellenberger, Winterthur, die Nordwand links der Route Hell-Schafflützel angegriffen haben, sei dann schräg nach rechts geklettert zum grossen Riss. Von hier an sei sein Weg auf den Gipfel identisch mit dem direkten Aufstieg von 1938 durch Hell-Schafflützel. ( « Alpen » 1939, S. 375. ) Die direkte Nordwand wurde am 28. August 1938 durch P. Hell und P. Schafflützel durchstiegen, unter Verwendung moderner Hilfsmittel. Aufstieg in der Fallirne des Gipfels mit Ausstieg durch die Gipfelschlucht. 7 Stunden. ( « Alpen » 1939, S. 374, « Sport » 1939, Nr. 83, und Mitt. von Hell. ) Auch bei « Verdunkelung » kann der Berg bestiegen werden. Am 18. Juli 1934 trugen sich drei St. Galler Touristen nachts 12 Uhr in das Gipfelbuch ein. Sogar ein Hund « Kemal » war 1921 oben, wohl der einzige « vierbeinige » Kreuzbergkletterer!

Das jetzige Gipfelbuch wurde durch den B. S. C. St. Gallen im Juli 1932 hinterlegt.

K IV 2059 m.

Am 5. November 1893 wurde der IV., als erster aller Kreuzberggipfel, erstmals erstiegen, und zwar von Osten durch Carl Egloff und Joh. Nänny. ( Jahrbuch 1893, S. 270. ) Über diese Besteigung, es wurden beide Gipfel betreten, sowie diejenige des K III, schrieb Egloff in der « Alpina » 1894, S. 31-33, einen ausführlichen Artikel. Egloff zählt darin nur die Höhenkoten auf, die Numerierung I bis VIII war noch nicht üblich.

Im Juni 1903 erfolgte die erste Besteigung von Westen, mit Abstieg nach Osten, durch Hans Dübi, Bern, und Fräulein Hermine Kläger, St. Gallen. Es war gleichzeitig die erste West-Ost-Überschreitung, ( ö. A. Z. 1906, S. 207, und Mitt. von Dübi. ) Die zweite West-Ost-Überschreitung machten am 4. Juni 1905 Paul Rudolf, Lindau, und V. Sohm, St. Gallen. ( Gipfelbuch K III. ) 1905, 12. September, ebenfalls West-Ost: Pichl, Sohm, Huber, ( ö. A. Z. 1906, S. 207. ) 1907: Erste Besteigung von Norden durch Richard Güttier und Georg Heinrich, St. Gallen.

1907: Erste Besteigung von Süden durch Richard Güttier und Georg Heinrich. Im gleichen Jahre auch von Max Frei und M. Schmidt, St. Gallen, ausgeführt. ( Mitt. von A. Faulwetter. ) 1907, 21. Oktober, ab durch das Westkamin: F. Iklé und V. Sohm. ( Gipfelbuch K V. ) 1909, 25. Juli, Nordwand auf, Westkamin ab, allein: H. Beelte. ( Tourenbuch B. S. C. ) 1910, 28. Juli, Nordwand: V. Sohm, St. Gallen, W. Melchior, Bregenz, und E. Jordans, Lindau. ( Gipfelbuch K V. ) 1910, 28. August, auf durch Westkamin: Gottfried und Werner Müller. ( Tourenbuch B. S. C. ) 1912, 6. Juni, Westkamin im Aufstieg: Alb. Bildstein und Anna Hon-stetter, Bregenz, V. Sohm und Anna Huber, St. Gallen. ( Gipfelbuch K V. ) 1930, 29. Juni ( nicht 1931, wie im Nachtrag des S. F. 1937 ): Direkte Nordwand = Nordwestaufstieg, sogenannte « Weckert-Route », erstmals durch Werner Weckert, Zürich, Karl Sutter und Georges Hermanutz. ( « Alpen » 1933, S. 23, « Drei neue Kletterfahrten », von W. Weckert, und « Alpen » 1934, S. 21. ) 1938, 28. August, Westwand, neue Route: S. Pulver und A. Duttweiler. ( « Alpen » 1939, S. 375. ) Die Eintragung in das Gipfelbuch lautet: « Erste Begehung von der Scharte IV/V. Von der Scharte aus zuerst links des grossen Gratpfeilers, dann in leichtem Bogen schräg aufwärts zu einem weniger steilen Couloir. Durch dasselbe hinauf direkt zum Gipfel. Hakensicherung unbedingt nötig. 1% St. » Auf diesen Berg wurden schon von der Sektion Pilatus, der J. O. St. Gallen u.a. wiederholt offizielle Touren ausgeführt. Das Gipfelbuch, das vom 5. Juni 1932 bis 20. August 1939 oben war, ist nun in der Bibliothek des B. S. C. St. Gallen. Ein neues Buch wurde durch diesen Klub deponiert.

K V 2054 m.

Er ist der Lieblingsberg aller Kreuzbergkletterer! Im Frühjahr 1903 machte Hans Dübi von der Rheintalerseite her den ersten Versuch, den Gipfel zu erreichen. ( « Alpina » 1903, S. 143. ) Acht Tage später waren Dübi und Gotthard End in der Scharte IV/V, doch auch dieser Angriff schlug fehl. ( ö. A. Z. 1906, S. 206. ) Am 11. Juli des gleichen Jahres gelang Hans Dübi und Fräulein Hermine Kläger die Erstersteigung von Norden. ( Jahrbuch 1903, S. 143, « Alpina » 1903, S. 143. ) Am 6. November 1904 wurde der Berg erstmals von Nord-Süd überschritten und damit auch der erste Abstieg über die Südwand gemacht, V. Sohm und P. Rudolf ( nachträglich von Sohm in das Gipfelbuch eingetragen, ebenso Mitt. von Sohm und ö. A. Z. 1906, S. 206 ). Am 4. Juni 1905 folgte die zweite Überschreitung Nord-Süd durch P. Rudolf und V. Sohm. ( Gipfelbuch K III, ö. A. Z. 1906, S. 206, und Mitt. von Sohm. ) Am 12. September 1905 wurde der Westgrat erstmals überklettert, verbunden mit der dritten Überschreitung, diesmal aber von West-Süd, V. Sohm, Ed. Pichl, Karl Huber, ( ö. A. Z. 1906, S. 206, und Mitt. von Sohm. ) Damit war die schönste Gratpartie in den Kreuzbergen erschlossen!

1906, 26. August, Richard Güttier, allein. II. Kreuzberg über den Grat, auf III. und IV. und dann VI. Über den Westgrat hieher. ( Aus dem Gipfelbuch. ) 1906, 30. September. Eintragung aus dem Gipfelbuch: « Richard Güttier, T. C. E. St. Gallen, Gottfried Müller, T. C. E. St. Gallen. ( Siehe Gipfelbücher. ) Gemsen-Gratübergang, vom I. hieher. Zum erstenmal ( unterstrichen ). » Es war dies anlässlich der ersten Überschreitung aller acht Gipfel. ( Siehe Überschreitungen. ) 1906, 2. Oktober. Eintragung aus dem Gipfelbuch: « Dr. Karl Gruber, München, Fritz Iklé und Victor Sohm, St. Gallen. Über den W. Grat, ab S. Wand, dann auf den IV. » Nun kam der Westgrat in Mode, und schon 1906 finden wir zahlreiche Besteigungen. Als Aufstieg wurde meistens der Westgrat benützt und für den Abstieg die Nordwand. Es ergab sich dies von selbst, denn bereits damals war auch der K VI ein ersehntes Ziel, das gewöhnlich zuerst angepackt wurde. Die nachstehenden Bergkameraden möchten wir hier festhalten. Sie gehören auch zu den Erschliessern, taten sich aber weniger mit Erstbesteigungen hervor: A. Küster, Eug. Ammann, Aug. Renz, Ernst Kubier, Martin Kleine, R. Staub, Max Giger, Albert Pohli, Hans Voigtländer, Joh. Messmer, Werner Schneebeli, Max Hager, G. Wehinger etc. Auch zahlreiche junge Leute aus dem 1907 gegründeten Alpinen Skiklub St. Gallen waren eifrige Kreuzbergbesucher während der « Entdeckungszeit ».

1907, 21. Oktober ( siehe ersten Teil der Tour unter K III und K IV ). Vom IV. ab Westkamin und von Süden auf V. Ab Nordwand. Fritz Iklé und V. Sohm. Also erster Aufstieg von Süden. ( Gipfelbuch und Mitt. von Sohm. ) 1908, im Oktober, wurde von L. Reichen und A. Faulwetter der erste Versuch von Nordosten unternommen. ( Mitt. von Faulwetter. ) 1908, 11. Oktober. Erster Südostaufstieg: Werner Müller, Herisau, Max Frei, St. Gallen, Gottfried Müller, Speicher, O. Teiwes, St. Gallen. ( Eintragung im Gipfelbuch. ) Am 1. November 1908 steht im Gipfelbuch: « Diese Fahne wurde am heutigen Tage auf den V. Kreuzberg gepflanzt. Gestiftet vom Touristenverein „ Naturfreunde ", Sektion St. Gallen. Beteiligt waren folgende Mitglieder: Karl Wieland, Robert Engler, Karl Zürner » u.a. ( teils unleserlich ). Es handelt sich um die heute noch stehende eiserne Gipfelfahne.

1910, 28. August. Über die Südwand. Erwin Sieber und Alb. Luginbühl ( Tourenbuch B. S. C. ) 1913 war Walter Mittelholzer oft allein auf dem K V. Die Kreuzberge waren für diesen Pionier der schweizerischen Zivilaviatik eine Schule des Mutes und der Unerschrockenheit! Auch Dr. Armin Müller, der Besinger der Kreuzberge, weilte 1914 auf diesem herrlichen Gipfel.

1918, 2. Juni. Südostaufstieg ( Wiederholung ) durch Adolf Spiller, St. Gallen, W. A. Hauswirth und Steger, Herisau. ( Jahrbuch 1918, S. 299, als sehr schwierig bezeichnet. ) Der im S. F. ( Ausgabe 1925, S. 30 ) erwähnte Nordostaufstieg wurde am 18. August 1918 erstmals durch Walter Risch als Alleingänger ausgeführt, und zwar anlässlich einer Überschreitung aller acht Gipfel von Osten nach Westen. ( Mitt. von Risch. ) Im Herbst 1919 wiederholten diese Tour: K. Strebel und K. Messerschmidt, St. Gallen. ( Mitt. von Faulwetter, sowie Tourenbuch B. S. C. ) 1928. Erster Aufstieg über den Ostgrat, durch Ernst Holderegger und Tribelhorn, Schaf f hausen. ( Nachtrag S. F. 1937. ) Diese Kletterei wurde von Samuel Plietz in den « Alpen » 1934 als grösstes und allerschwerstes Problem der Kreuzberge bezeichnet.

1934, 21. Mai. Südost auf, direkt über die Abseilstelle. Paul Hell, J. O. Säntis, Ernst Anderegg, J. O. Säntis. ( Gipfelbuch. ) Am 9. August 1935 feierte C. Egloff seine 50. Jubiläumstour auf dem K V, und am 17. Oktober 1938 steht im Gipfelbuch: « Ein alter Kreuzberg-stammgast feiert seinen 70. Geburtstag und zugleich die 70. Besteigung seines Lieblingsberges. Solo. Eg. » Ich gratuliere Papa Egloff! Was sagen die Jungen dazu?

Im Juli 1933 war ein Vermessungskurs der Eidgenössischen Technischen Hochschule, unter der Leitung von Prof. Imhof, auf dem Gipfel, und am 9. Juni 1940 stand die Offizierspatrouille der Geb. Gz. Kp. VI/283 oben.

Wie bereits mehrmals erwähnt, war der K V bald der Lieblingsberg der Kreuzbergbesucher geworden. Schon 1909 finden wir Klubtouren des B. S. C. St. Gallen, der Sektion Winterthur des S.A.C., 1910 und 1911 der Sektion Rossberg aufgezeichnet, denen selbstverständlich, besonders 1930 und 1932 und später, noch andere folgten; so die Sektionen Pilatus, Uto, St. Gallen, der S. F. A. C. mit Führer, ferner die Jungmannschaften des D. u. ö. A. V. Bregenz und Dornbirn und viele Besucher aus Konstanz. Am 5. Juni 1938 waren 45 Personen auf dem Gipfel; an einem Augusttage des Jahres 1937 konnten 37 Besucher gezählt werden, am 18. Juni 1938 allein 25 Mann der Sektion Winterthur! Schon im April kommen die ersten Kletterer, und bis spät in den November hinein hält der Zustrom an. Wir finden sogar eine Neujahrsbesteigung, am 1. Januar 1932, im Gipfelbuch.

Das erste Gipfelbuch des K V ( 12. August 1906 bis 11. Juli 1920 ), gestiftet von A. Küster, S.A.C. St. Gallen, befindet sich im Alpinen Museum Bern und ist dort in einer Vitrine ausgestellt. Alle Aufzeichnungen vor 1906 sind verloren gegangen, ebenso solche von 1920-1932. Ein Gipfelbuch ( Juni 1932 bis Juni 1937 ) ist in der Bibliothek des B. S. C. St. Gallen aufbewahrt, und dieser Klub war besorgt, dass seit 1. Juli 1937 wieder ein neues Buch auf dem Gipfel ist.

K VI 2044 m.

Er fiel zuletzt! Den ersten Versuch von Westen machten an Pfingsten 1903 Dübi und Gotthard End. Schon am 28. Juni des gleichen Jahres packten Dübi, End und Fräulein Kläger nochmals aus der gleichen Richtung an. Trotz der verwendeten Eisenstifte wurden sie abgeschlagen. Dübi allein versuchte am 11. Juli 1903 zum drittenmal, dem Berg von Nordosten beizukommen, und der vierte Ansturm, von Westen, erfolgte am 23. Juli 1904 durch Pichl und Sohm. ( ö. A. Z. 1906, S. 197. ) Die erste Besteigung glückte am 18. September 1904 von Nordosten. Richard Güttier, Bernhard Schuh und Hans Blüthner, alle aus St. Gallen, raubten dem letzten noch unerstiegenen Kreuzberg den Nimbus der Unersteiglichkeit. ( Jahrbuch 1904/05, S. 306. ) Diese Erstbesteigung war durch den kurz vorher erschienenen « Säntisführer » angeregt worden. C. Egloff schrieb 1903: « Dieser Gipfel ist noch unerstiegen! Mehrere, von sehr tüchtigen Kletterern unternommene Versuche hatten keinen vollen Erfolg. » — An der Nordostseite des « Daumens », so wird ein Zacken am VI. genannt, befindet sich ein Riss, der seit der Erstbesteigung als « Güttlerriss », manchmal auch als « Schranz », bezeichnet wird.

Die zweite Ersteigung von Nordosten gelang am 6. November 1904 Victor Sohm, Hugo Rhomberg und Paul Rudolf ( Jahrbuch 1904/05, S. 306, und ö. A. Z. 1906, S. 197 ), und die dritte Ersteigung am 12. September 1905, ebenfalls von Nordosten, also durch den « Güttlerriss », Sohm, H. Huber und E. Pichl. ( ö. A. Z. 1906, S. 205. Pichl erwähnt hier als Erstersteiger von Nordosten nur « einige Schweizer ». ) Diese Nordostroute wurde bald beliebt und im Jahre 1906 oft begangen.

1907 wurde von Westen her angepackt. Auch diese Erstbesteigung gelang Güttier, mit Georg Heinrich und Emil Oppe, St. Gallen, als Gefährten. Sie waren ein unzertrennliches Kleeblatt. Bei dieser Westwandroute wird in neuerer Zeit das grosse Kamin öfters bis zum Gipfel durchklettert. ( Nachtrag S. F. 1937. ) Im Jahre 1909 erstiegen die Gebr. Gottfried und Werner Müller, Herisau, den Berg ebenfalls von Westen, jedoch befindet sich die von ihnen begangene Route bedeutend oberhalb derjenigen der Erstbesteiger, soll aber heute die gebräuchliche sein. ( Mitt. von Faulwetter. ) Am 31. Oktober 1909 machten die Traverse von Westen auf und nach Nordosten ab: A. Faulwetter und Alfr. Zürcher. ( Tourenbuch B. S. C. ) Als erste Frau stand Maria Fühler, St. Gallen, anfangs September 1918 mit W. Piekert auf dem Gipfel. Sie benützten den « Güttlerriss » im Auf-und Abstieg. Mit Walter Risch war Maria Fühler am 28. September 1919 nochmals oben, machte im Juni 1921 die Überschreitung West-Ost gemeinsam mit Alice Hurter, Zürich. Auch im August 1926 führte Maria Fühler selbständig und überschritt den Berg von Westen nach Osten. ( Mündl. Mitt. von Frl. Fühler. ) Eine tüchtige Kletterin!

Als zweite Dame, die am 1. August 1927 den Gipfel erreichte, darf mit Sicherheit Elsa Hugentobler, St. Gallen, gelten. Später stand noch manche Frau auf dem K VI, teils mit patentierten Führern von Ruf.

Auch Klubtouren wurden auf diesen Felszacken unternommen, so durch den S.A.C. Basel, mit Führer Walter Risch, Ski- und Touristenclub St. Georgen, Sektion Pilatus des S.A.C. und B. S. C. St. Gallen.

Am 3. Oktober 1926 wurde die Ostsüdostwand des Daumens im Aufstieg von Ernst Holderegger, Schaffhausen, und Emil Tribelhorn, Bühler, B. S. C. St. Gallen, begangen. ( Gipfelbuch. ) Am 20. September 1927 war der Kletterkurs der Sektion Bachtel des S.A.C. anwesend. St. Galler und Herisauer blieben in diesen Jahren die Hauptbesucher, wenig Ausländer. Erst ab 1932 kommen Bergsteiger aus Friedrichshafen, Lindau und dem Vorarlberg. Originell sind oft die Eintragungen der appenzellischen Besucher, « uni und abi », schreibt einer derselben in lakonischer Kürze, als Gegensatz zu den ausführlichen Angaben anderer Besteiger. Unter die Notiz seines Vormannes, der einen besonders schwierigen Aufstieg eingetragen hatte, schrieb ein späterer Besucher: « choge cheibe Chöge. » Ob alle Schweizer diese drei Worte, die höchste Anerkennung ausdrücken wollen, verstehen? Es ist urchigster Appenzellerdialekt!

1928 durchstiegen Ernst Holderegger und Emil Tribelhorn zum zweitenmal die Daumen-Ostwand und erreichten über die Südseite die normale Route oberhalb des Güttierrisses. ( Gipfelbuch und Nachtrag S. F. 1937. ) 1933, am 8. September, wiederholten die Daumen-Ostroute im Aufstieg Paul Hell und E. Anderegg. ( Gipfelbuch. ) An Pfingsten 1935 wurde die Nordwand von zwei Zürcher Kletterern bezwungen. Die Namen sind bisher unbekannt. ( « Alpen » 1939, S. 375, und Nachtrag S. F. 1937. ) Ende Februar oder an Ostern, sobald die Felsen aper sind, erhält der VI. Besuch. Sogar im Hochwinter wurde der Gipfel bestiegen, so am 2. Januar 1921 als « Neujahrsbesteigung », durch Robert Levrat und August Seeger, St. Gallen. ( Gipfelbuch. ) Als erste Tour des Jahres 1932 ist am 31. Januar eine Eintragung zu finden.

Das erste Gipfelbuch wurde am 19. Juni 1910 durch Aug. Faulwetter und Alfr. Zürcher deponiert. ( Tourenbuch B. S. C. ) Dieses Dokument ist jedoch verloren gegangen 1 In der Bibliothek des B. S. C. St. Gallen ist ein Gipfelbuch aufbewahrt, das am 22. August 1920 hinaufkam. Das Titelblatt stellt einen Adler dar, der die Stammrolle der Besucher liest. Zeichnung von Otto Ritz, St. Gallen. Dieses Buch hielt bis Mai 1934; seither ist ein neues Buch durch den B. S. C. St. Gallen auf dem K VI hinterlegt worden.

K VII 2065 m.

Dieser Gipfel wurde schon früh betreten. Die erste Besteigung über die Westwand erfolgte am 15. Juli 1900 durch Carl Egloff und Gottlieb Thoma, St. Gallen. ( Jahrbuch 1901, S. 102. ) Am 23. Juli 1904 gelang V. Sohm und Ed. Pichl der erste Abstieg über die Nordwand in die Scharte VII/VI. Der Berg war damit erstmals überschritten, ( ö. A. Z. 1906, S. 206, und Mitt. von Sohm. ) 30. September 1906. Erste Besteigung über den Westgrat, durch Richard Güttier, St. Gallen, und Gottfried Müller, Herisau. ( Anlässlich der ersten Traverse aller acht Gipfel. ) 1907, Erste Besteigung von Osten, durch Richard Güttier, Georg Heinrich, Emil Oppe, St. Gallen.

1908, 2. Oktober. Über den Südgrat zum Gipfel mit neuem ( Y ) Abstieg nach Norden in die Scharte VII/VI. H. Wenner, Walter Kinscherf und Frl. E. Germann. ( Jahrbuch 1908, S. 343, und XVI. Jahresbericht 1908 des A.A.V.M.ünchen, S. 67. ) Es ist fraglich, ob ihr Abstieg neu war; denn Sohm und Pichl haben 1904 wohl die gleiche Route begangen. Diese drei Touristen, es waren Studenten aus Zürich, machten auch verschiedene vergebliche Versuche, den VII. und VIII. von der Rheintalerseite her zu erreichen. ( Mitt. von Faulwetter. ) 1909, 25. Juli. Nordabstieg Aug. Faulwetter und H. Meier. ( Tourenbuch B. S. C. ) 1910, 21. August. « Abstieg durch das zweite Kamin der Nordwand ( links im Sinne des Aufstieges ). » Albert Luginbühl, B. S. C, und Emil Ruesch, St. Gallen. ( Eintragung im Gipfelbuch K V. ) 1910, 28. August, ab durch das Nordkamin, Gottfried und Werner Müller. ( Tourenbuch B. S. C. ) 1934, 30. September. Südrippe, Variante. Aus der Scharte VII/VIII direkt östlich des üblichen Risses zum Gipfel. H. Biedermann. ( Nachtrag S. F. 1937 und Mitt. von Biedermann. ) 1936, 20. Juli. Ostvariante. Aus der Scharte VI/VII nach Süden queren. Über Rippe zu einem Felsenzirkus, wo eine grosse, etwa 25 m tiefe Höhle ist. Weiter nach Nordosten und hinauf zum Ostgrat. Erstmals durch H. Biedermann, Amriswil, und Paul Bänziger jr. ( Mitt. von Biedermann. ) 1938, 16. Oktober. Von Südosten. Zuerst von der Scharte VI/VII nach Süden absteigend, in die Südwand hinaus traversiert bis Mitte derselben, dann Aufstieg in der Fallirne zum Ostgrat. Carl Muggler und Fritz Luchsinger, S.A.C. St. Gallen. ( « Alpen » 1939, S. 375, « Sport » Nr. 83. ) 1939, 8. Juni. Südostvariante. Unterhalb der unter « Ostvariante » erwähnten Höhle zwei weitere Rippen nach Süden traversiert. Hierauf äusserst exponiert, aber ohne Eisen, bis zum Gipfel. 2 St. Erstmals durch H. Wally und H. Biedermann. ( Mitt. von Wally und Biedermann. ) Von der Scharte VII/VIII führen zwei horizontale Quergänge nach Westen. Der eine bietet einen beliebten und längst bekannten Rückweg und mündet fast waagrecht, unterhalb des K Vll-Westabsturzes auf den Rasen. Der andere mündet ungefähr in den ersten 20 m im K VII-Westgrat. ( Mitt. von Biedermann. ) K VIII 2056 m.

Schon 1895 erfolgte die Erstbesteigung von Osten her durch Carl Egloff und Aug. Künzle, St. Gallen. ( Ö.A.Z. 1906, S. 195. ) Im Jahre 1904, am 23. Juli, glückte die erste Besteigung von Nordwesten ( nicht Westen ). Es waren Victor Sohm, St. Gallen, und Ed. Pichl, Wien. ( Ö.A.Z. 1906, S. 195. ) Nach dem ersten steilen Absatz in der Anstiegsrinne zwischen VII/VIII wurde rechts abgezweigt und so der Gipfel erklettert ( Mitt. von Sohm. ) 1910, 29. Mai, ab Nordwand. Gottfried Müller und Gefährten ( Tourenbuch B. S. C. ) 1936. Von Scharte VII/VIII nach Westen absteigend und von dort, zwischen der erwähnten Scharte und dem üblichen Nordwestaufstieg durch einen schmalen Riss. Nachher nördlich mit heiklem Quergang direkt zum Gipfel. ( Mitt. von H. Biedermann. ) Am 5. Juni 1938 wurde die Südwand erstmals durchstiegen von Heinrich Wally und Fritz Hunziker, beide aus Rorschach. ( « Alpen » 1939, S. 375. ) Abstieg im Couloir westlich des VIII. Einstieg unterhalb der Verengung. 2 St. ( Mitt. von H. Wally. ) H. Biedermann ging oft den Nordwestaufstieg hinauf und führte von dort zahlreiche andere Varianten aus. ( Mitt. von H. Biedermann. ) Überschreitung aller acht Gipfel.

Die erste Überschreitung von Osten nach Westen, also vom I. zum VIII., erfolgte am 30. September 1906 durch Richard Güttier, St. Gallen, und Gottfried Müller, Herisau. Die Erstersteiger benützten beim VI. für den Auf-und Abstieg den schon bekannten « Güttlerriss », während die Westseite des Berges erst später erschlossen wurde.

Von der Scharte V/VI traversierten sie möglichst hoch in den Felsen der Nordwand unter dem V I. und VII. bis zum Westgrat des letzteren. Über den Westgrat auf den VII., Abstieg in die Scharte VII/VIII und hinauf zum VIII. Zurück in die Scharte und Traverse in der Wand des VII. bis zum Westgrat. Von hier ab zur Roslenalp. ( Mitt. von G. Müller und Gipfelbuch K V. ) Die zweite Überschreitung vom VIII. zum I., also erste von Westen nach Osten, glückte am 17. Oktober 1909 den Brüdern Gottfried und Werner Müller, Herisau, sowie Robert Eisenring. ( Mitt. von W. Müller. ) Dritte Überschreitung, zweite von Osten nach Westen, am 17. Juli 1910 durch Max Münch, Herisau, und Anton Wyss, St. Gallen. ( Mitt. von Münch und Klubnachrichten der Sektion St. Gallen, 1934, S. 84. ) Vierte Überschreitung, zweite von Westen nach Osten, 18. September 1910 durch Richard Güttier und Willy Müller, St. Gallen. ( Gipfelbuch K V. ) Am 18. August 1918 überschritt Walter Risch allein alle acht Gipfel von Osten nach Westen und am 14. September 1919 ebenfalls allein in umgekehrter Folge, also vom VIII. zum I., in 3 Stunden und 40 Minuten. ( Gipfelbuch K V und Mitt. von Risch. ) Diese Überschreitung, die immer eine ausserordentliche Tour bleiben wird, wurde oft wiederholt.

Heut ist nicht nur jedwede Spitze, Auch jede Wand und jede Ritze Bereits durchstiegen und beschrieben, Und nichts ist übrig mehr geblieben Als irgendeine gelbe Wand, Die als Variante noch vakant. Vielleicht ein Riss, vielleicht ein Grat, Die bisher man vergessen hat, Oder sonst eine Narretei Für ausgesprochne « Schlosserei », Wobei der Mensch in seinem Wahn Sich selber macht zur Drahtseilbahn!

Dem Vers von Mumelter, seiner « Bergfibel » entnommen, müsste man eigentlich nichts mehr hinzufügen. Dennoch suche ich seit Jahren die Jungen zu verstehen. Sie wollen auch Lorbeeren ernten, die ihnen frühere Generationen übrig liessen. Es steckt ein unbändiger Tatendrang in den jungen und oft so tüchtigen Bergsteigern von heute. Sie wollen etwas Ungewöhnliches erreichen, ein hohes, gefahrvolles Ziel!

Unglücksfälle.

In den Jahrbüchern und später in den « Alpen » ( 1923-1934 von Walter Siegfried, ab 1935 von Rudolf Wyss zusammengestellt ) erschienen in den Jahren 1926, 1929, 1933, 1935, 1939 und 1940 Unfallstatistiken. Aus diesen offiziellen Rapporten kann man sich für unser Gebiet kein Bild machen. Dagegen hat der Rettungschef unserer St. Galler Sektion, auf Grund sorgfältig zusammengestellter Notizen, mir folgendes mitgeteilt: In 25 Jahren, 1916-1940 inkl., erfolgten 10 Unfälle mit 13 Verunfallten, davon 7 tödlich, 4 verletzt und 2 gesund geborgen. Durchaus zuverlässig sind auch diese Zahlen nicht, denn mancher Unfall wird aus naheliegenden Gründen verschwiegen. 1917, am I., beim Begehen einer Variante, 1 tödlicher Unfall. Im gleichen Jahre verunglückte irgendwo in den Kreuzbergen ein C. Mitglied, verletzt.

1922, am Ostgrat des I., 1 tödlich. 1931 verstiegen sich zwei holländische Studentinnen, sie konnten gerettet werden. In der Scharte III/IV erfolgte im gleichen Jahre ein tödlicher Absturz. 1932, am « Güttlerriss » des VI., 1 tödlicher Unfall.

1934, bei gewöhnlichem Aufstieg zum IL, 1 verletzt.

1935, Nordaufstieg zum IV., 2 tödlich, 1 verletzt. 1938, Südostaufstieg zum L, 1 tödlich.

1940, Nordaufstieg zum IV., 1 schwer verletzt, Sturz ins Seil.

Nicht immer wird Hilfe beansprucht; wo dies der Fall ist, arbeitet die Rettungskolonne Weissbad prompt und zuverlässig. Chef ist Willy Raess, der auf Initiative unserer Sektion das Führerpatent erworben hat. Im Ver- Die Alpen — 1941 — Les Alpes.28 hältnis zu dem Massenbetrieb, der an schönen Tagen in den Kreuzbergen herrscht, darf sich diese betrübliche Statistik eine sehr bescheidene nennen.

Als Unterkunft für Kreuzbergbesteigungen diente vor 1904 und später ein Stall auf Bollenwies, der stets offen war. Der Touristenklub « Edelweiss », St. Gallen, hatte eine Kiste mit einigen Decken deponiert. Schon Ed. Pichl weiss davon nichts Rühmliches zu erzählen, und auch andere hatten dort schlaflose Nächte. 1919 wurde die Sennhütte auf Bollenwies in eine bescheidene Wirtschaft umgebaut, brannte im Winter 1937 ab und erstand im Sommer 1938 an etwas anderer Stelle als stattliches Gasthaus. Ausser der Bollenwies wird immer noch, wie seit « alten Zeiten », die Roslenalp stark frequentiert. Vom Toggenburg her mag auch die Teselalp und von der Rheintalerseite aus die Unteralp hie und da als Nachtlager benützt werden.

Der Skifahrer hat in den Kreuzbergen nichts zu suchen, d.h. es sind keine Gipfelbesteigungen mit Ski möglich. Dagegen hat sich in den letzten Jahren eine ganz hübsche Ski- und Kletterkombination eingelebt. Im Frühjahr steigt man mit Ski hinauf zum Zwinglipass, traversiert den Roslen-und Kraialpfirst zur Roslenalp. Von dort wird ein Kreuzberggipfel erklettert, denn die Gräte sind schon schneefrei. Nachher wieder mit Ski hinab ins Loch unter dem L, hinauf zur Saxerlücke und über das mit Erd- und Rasen-schollen bedeckte Endstück der Rundtour bis zur Bollenwies. Also dennoch eine Kreuzbergtour mit Ski!

In dieser Erschliessungsgeschichte der Kreuzberge klaffen grosse Lücken, und es wird schwer sein, diese je zu ergänzen. Immerhin möchte ich alle Klubkameraden und Bergsteiger bitten, wissenswerte und, wenn möglich, belegte Notizen über ihre früheren Neutouren, die hier nicht aufgeführt sind, mir mitzuteilen. Ich bin gerne bereit, durch einen Nachtrag diese Ersteigungsgeschichte zu erweitern.

Traumhaft schön sind die Kreuzberge!

Am Morgen lässt die junge Sonne den Ostgrat des « Ersten » hell aufleuchten wie eine glänzende, scharfe Schneide. Am Mittag glühen die Felsen in sommerlicher Hitze. Blendendes Licht und tiefe Schatten zeichnen wirkungsvolle Kontraste. Am Abend steigen oft Wolken auf, und bald wallen graue Nebelgewänder um die Türme. Im Blitz leuchtet grell eine Wand, und der Donner lässt die Urzeiten ahnen. Das Gewitter ist gegen das Rheintal abgezogen, die Nacht ist mild und wolkenlos, und über dem K V steht der Mond. Die Nordseite der Kreuzberge ist schwarze Finsternis, nur die Gräte sind silbern umsäumt wie eine schimmernde Zackenkrone. Traumhaft schön sind diese BergeIst der Frühling verblüht und der Sommer dahin mit seinem Licht, seinen Farben und dem tatenfrohen Leben, und auch der Herbst im Nebel versunken, so kommt der Winter, die weisse Stille mit ihrer kalten SchönheitUnd unsere Träume sind Gipfelsehnsucht, ein stetes Wandern den Höhen zu!

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