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Aus der Geschichte des Alpinismus

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Trevor Braham, Lausanne

Von den Anfängen bis um 1880 Der Mont Aiguille ( 2086 m ) im Vercors ( F ). Rechts die besonnte SE-Wand, links die im Schatten liegende WSW-Wand; dahinter die NNW-orientierte Wand, über die Antoine de Ville 1492 den Gipfel erreichte Seit frühester Zeit, so weit die Berichte zurückreichen, haben hohe Berge als der kalte und rauhe Wohnsitz von Dämonen und bösen Geistern gegolten. Welchen Augenblick in den vergangenen Jahrhunderten können wir als den Beginn einer wirklichen Würdigung der Berge betrachten? Im 4.Jh. v.Chr. bestieg Philipp II. von Mazedonien den Haemus im Balkangebirge, um herauszufinden, ob er vom Gipfel aus sowohl die Adria als auch die Ägais sehen könne. Kaiser Hadrian bestieg den Ätna, um die Sonne aus dem Meer auftauchen zu sehen. Im Jahr 218 v.Chr. führte Hannibal sein Heer über die Alpen. Sie gehören alle drei zu den ersten , über die es Nachrichten gibt, aber sie verfolgten dabei ein bestimmtes - und anderes - Ziel. Erst Petrarca, der am 26. April 1335 den Mont Ventoux in der Provence bestieg, erfreute sich, als er den Gipfel erreichte, an dem Erlebnis des Aufstiegs und dem sich vor ihm ausbreitenden Panorama.

Die Ehre, die erste schwierige Felskletterei vollbracht zu haben, gebührt unbestritten Antoine de Ville, Seigneur de Domjulien ( Lothringen ), einem Ingenieur und Artillerieoffizier am Hof des französischen Königs Charles VIII. Im Jahr 1492 erhielt er vom König den Befehl, den, wie man meinte, unbezwingbaren Mont Aiguille ( Ostrand des Vercors ) zu ersteigen. De Ville kann zu Recht als Ahnherr des modernen Kletterns mit technischen Hilfsmitteln gelten, denn er führte die Besteigung mit ihm durch seinen Beruf vertrauten Techniken unter Einsatz von Pflöcken, Haken, Hämmern, Steigbügeln, Leitern und Seilen aus. Er wählte sieben Männer zu seiner Begleitung; nach grössten Schwierigkeiten und einem Biwak erreichte die ganze Gruppe am 27. Juni 1482 den Gipfel. Sie verbrachten sechs Tage auf dem ( überaus grossartigem Berg. Die zweite Besteigung des Mont Aiguille gelang 1834, bis zur dritten Besteigung im Jahr 1877 vergingen 43 Jahre.

Während die Bergbewohner in den Schweizer und französischen Alpen selten über die höheren Alpweiden hinaus aufstiegen, wagten sich Gemsjäger und Kristallsucher als erste in die steilen Täler und drangen bis ins Innere des Gebirges vor. Es waren mutige Männer. In seinem Buch Voyages dans les Alpes schrieb der bedeutende Genfer Naturwissenschaftler Horace Benedict de Saussure:

Am 31. August 1779 bestieg Abbé Lau-rent-Joseph Murith aus dem Hospiz auf dem Grand-Saint-Bernard in Begleitung der beiden Gemsjäger Moret und Genoud den Mont Vélan. Er schrieb,

In den Ostalpen wurde der Grossglockner, der höchste Gipfel Österreichs, am 28. Juli 1800 durch den Bischof von Gurk, Horasch, zwei weitere Priester und die Brüder Klotz, Zimmerleute aus Heiligenblut, bestiegen. Im Jahr 1804 gelang Josef Pich- ler, einem österreichischen Gemsjäger aus dem Passeiertal, die Besteigung des Ortler, und 1841 war eine Gruppe Österreicher am Grossvenediger erfolgreich.

Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Schweizer nicht nur führend, soweit es um Besteigungen und die Erkundung der Alpen ging, sondern trugen auch auf verschiedenen Gebieten wesentlich zu ihrer Erforschung bei. Josias Simler veröffentlichte 1574 das erste gelehrte Werk über die Alpen, De Alpibus Commentarius3, das später von Pater Placidus auf den neuesten Stand gebracht wurde. Professor Louis Agassiz war ein Pionier der modernen Glaziologie. General Dufour veröffentlichte zwischen 1845 und 1865 zwölf Blatt der berühmten Dufourkarte der Schweizer Alpen.

3 In Zürich in lateinischer Sprache publiziert; französische kommentierte und ergänzte Neuauflage mit dem Titel Josias Simler et les origines de l' alpinisme jusqu'en W00 durch W.A. B. Coolidge, Grenoble 1904; Neuauflage: Glénat, Grenoble 1989.

Die Goldenen Jahre Die Jahre zwischen 1854 und 1865 sind die Goldenen Jahre des Alpinismus genannt worden. Für einige Zeit übernahmen die Briten den Vorrang vor den Schweizern. Die britischen Bergsteiger waren meist reiche Angehörige höherer Berufsstände, gehörten der Oberklasse oder dem Mittelstand an, unter ihnen gab es Naturwissenschaftler, Juristen und andere Akademiker, Geistliche, Künstler, Schriftsteller. Einer der ersten unter ihnen war der 1819 geborene John Ruskin, der im Alter von dreizehn Jahren die Alpen zum ersten Mal sah. Ruskin, Künstler und Schriftsteller, aber niemals Bergsteiger, veranlasste seine Zeitgenossen, die Berge zu betrachten, von ihnen zu sprechen und über sie nachzudenken. In einem Brief, den er 1863 aus Chamonix an seinen Vater schrieb, erklärte er:

Zu den berühmtesten Männern seiner Zeit gehörte Leslie Stephen ( geb. 1832 ). Im Jahr 1858 lernte er Melchior Anderegg kennen, der sein Führer und lebenslanger Freund wurde. Während acht Jahren, von 1859 bis 1867, führte er eine Reihe von Besteigungen aus, darunter verschiedene Erstbesteigungen, die ihm einen Platz unter den ausgezeichnetsten Alpinisten jener Jahre sichern. Seine Erstbesteigungen -Schreckhorn, Blümlisalphorn, Bietschhorn, Rimpfischhorn, Zinalrothorn, Monte Disgrazia, eine vollständige Besteigung des Montblanc von St-Gervais aus, die Erstüberque-rung des Jungfraujochs und anderes mehr -hat er in seinem 1871 veröffentlichten Buch The Playground of Europe5 beschrieben. Arnold Lunn hat es als das Buch über das Bergsteigen bezeichnet.

Alfred Wills ( geb. 1828 ) hatte bereits mehrere Jahre die Alpen bereist, ehe er sich wirklich für ernsthaftes Bergsteigen interessierte. Seine Erstbesteigung des Wetterhorns von Grindelwald aus im Jahr 1854 gilt allgemein als Beginn des Bergsteigens. Es folgten mehrere Jahre mit Besteigungen im Hochgebirge und neuen Routen über hohe Pässe und Gletscher.

5 Deutsche Ausgaben: Der Tummelplatz Europas, München 1936; Der Spielplatz Europas, Zürich 1942 6

Wie schon Forbes fühlte sich auch John Tyndall ( 1820-1893 ) zunächst aus wissenschaftlichen Gründen von den Alpen angezogen; später kam ihnen seine Liebe zum Gebirge und zum Bergsteigen gleich, ja gewann die Oberhand. 1858 bestieg er in Begleitung von Wills und Auguste Balmat den Montblanc. Bei dieser Tour verlor Balmat, als er versuchte, Tyndalls Thermometer in den Schnee des Gipfels einzugraben, fast die Hände durch Erfrierungen. Tyndall berichtete, dass angesichts Balmats Leiden beim Abstieg 7. Nach seiner Rückkehr nach England gelang es ihm, die Royal Society zur Bewilligung eines Geldge-schenks an Balmat in Anerkennung seiner Leistungen für die Wissenschaft zu veranlassen.

Tyndalls alpinistische Karriere war grossartig. Im Jahr 1861 gelang ihm, zusammen mit seinem bevorzugten Führer Johann-Josef Bennen, die Erstbesteigung des Weisshorns. Sie verliessen Randa am 18. August und biwakierten an diesem Abend auf einem Felsband am Fuss des Berges. Über den Anblick des Gipfels noch vor Sonnenaufgang, aus der Nähe dieses Bandes, schreibt Tyndall: 8 Am nächsten Morgen verliessen sie um 3.30 Uhr bei wolkenlosem Himmel ihr J O .S I A iS 5lMLERU.S, MATHEMATICUJS, HlSTOMCUA. LTitJ.TllEkM.Oi-'l.V IN JCHOLA TlOUBlNA IV O 7 C 35 OR. C£t.tBKI .«:

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Josias Simler, Autor von , dem 1574 in Zürich in lateinischer Sprache veröffentlichten, ersten gelehrten Werk über die Alpen John Ruskin ( 1819-1900 ), Künstler, Schriftsteller, Sozialre-former, aber selbst nicht Bergsteiger, wurde zum Verkünder des Gebirges und veranlasste seine Zeitgenossen, die Berge zu betrachten, von ihnen zu sprechen und über sie nachzudenken.

Biwak, überquerten den Gletscher und stiegen in Richtung auf den Ostgrat auf. Die Route führte durch kombiniertes Gelände, Fels und Schnee, sie kamen mühsam voran. Als nach fünf Stunden der Gipfel - täuschend nahe - sichtbar wurde, meinte Tyndall zu Bennen: You have now good hopes », worauf Bennen antwortete: d do not allow myself to entertain the idea of failure.)9 Drei Stunden später - der Gipfel schien noch immer ebenso fern - blieb Bennen stehen, das Gesicht auf den Pickel geneigt, und bemerkte: ( Lieber Herr, die Spitze ist noch sehr weit oben>. Er schien zu zögern, schien müde. Doch nachdem er etwas gegessen und getrunken hatte und wieder frisch war,

Ebenfalls mit Bennen unternahm Tyndall drei Versuche, das Matterhorn von Breuil aus zu besteigen, dabei erreichten sie 1862 den Pic Tyndall. Er bestieg auch Jungfrau, Eiger, Aletschhorn, Finsteraarhorn, Monte Rosa ( solo ) und traversierte 1877 als erster das Matterhorn von Breuil nach Zermatt. 1876, kurz nach seiner Heirat, hatte er sich auf Belalp eine Villa gebaut; dort hielt er sich jeden Sommer auf, er betrachtete sie als seine Heimat. Tyndall erhielt das Ehrenburgerrecht von Naters, oberhalb seiner Villa wurde ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet.

Tyndall starb 1893. Sein Führer Johann-Josef Bennen hatte 1864 bei dem Versuch einer Winterbesteigung des Haut de Cry den Tod in einer Lawine gefunden. Er war für diese Tour von dem englischen Bergsteiger Das Bietschhorn ( 3934 m ), hier von Westen, wurde zuerst 1859 über seinen Nordgrat ( links ) von L.Ste-phen, J. Ebner, A. und J. Siegen bestiegen, dann 1867 über den Westgrat durch E. von Fellenberg mit P. Egger, P. Michel, A. und J. Siegen.

Philip C. Gösset und dessen Freund M. Boissonnet aus Genf verpflichtet worden. Drei Einheimische, J. Nance, F. Rebot und A. Bevard, gingen als Führer und Träger mit. Die Lawine ging nieder, als die angeseilte Mannschaft mit Bevard und Nance an der Spitze, bis zur Taille im Schnee steckend, versuchte, ein Couloir zu traversieren, um den Ostgrat des Berges zu erreichen. Bennen und Boissonnet waren auf der Stelle tot. Die andern vier kamen, obgleich auch sie zum Teil von der Lawine verschüttet wurden, ohne Schaden davon. John Tyndall und seine Freunde F. F. Tuckett und F. V. Hawkins errichteten in Ernen im Goms ein Denkmal zu Bennens Gedächtnis.

9 ( Sie sind jetzt voller Hoffnung.lch erlaube mir nicht, an einen möglichen Fehlschlag zu denken. ) 10 191 Blick von der Domhütte auf das Weisshorn ( 4506 m ); der mächtige Viertausender wurde 1861 von John Tyndall mit seinem Führer J. Bennen über den Ostgrat ( oberer Teil rechts auf der Abbildung ) bezwungen.

Die Arête du Brouillard auf der italienischen Seite des Montblanc wurde erst in unserm Jahrhundert, 1901, zum ersten Mal begangen.

Besondere Leistungen von Mitgliedern des Alpine Club Andere berühmte Pioniere der Goldenen Jahre waren Douglas Freshfield, John Ball, E.S. Kennedy, W. Hinchcliff, C.E. Matthews, H. Walker, W. Moore, F. Tuckett, Charles Hudson, Edward Whymper. Zu den von ihnen und andern in den beiden Jahren 1864 und 1865 ausgeführten Erstbesteigungen, die den Beginn des Bergsteigens ankündigten, gehören die von Les Bouquetins, Mont Dolent ( Südwand ), Aiguille de la Tré-la-Tête, Aiguille d' Argen- Pioniere und Bergführer der Goldenen Jahre des Alpinismus vor dem Clubhaus in Zermatt, von Whymper gestochen: ( von links nach rechts ) Crawford Grove ( mit Melone ), Leslie Stephen ( sitzend ), George E. Foster ( stehend hinter ihm ), Frank Walker ( mit tière ( Westwand ), Grand Cornier ( Ostgrat ), Piz Roseg, Aiguille Verte ( von Südosten ), Wellenkuppe, Ober Gabelhorn ( von Zermatt aus ), Pigne d' Arolla, Mont Blanc de Cheillon, Montblanc ( Brenva ), Matterhorn. Fast alle diese Besteigungen wurden von Mitgliedern des Alpine Club gemacht. Dieser 1857 in London gegründete Club war der erste, dem ausschliesslich Bergsteiger angehörten. John Ball war sein erster Präsident; er war auch der Herausgeber des ersten Bandes von Peaks, Passes and Glaciers, das 1859 und 1862 erschien, also vor der Veröffentlichung von Volume I des Alpine Journal im Jahr 1863. Bedeutende Herausgeber dieser Zeitschrift in der Zeit zwischen 1868 und 1895 waren Leslie Stephen, Douglas Freshfield, B. Coolidge, M. Conway.

weichem Hut ), Rev. J. Robertson ( stehend, bartlos ), W. Moore ( sitzend, nach vorn geneigt ), Reginald S. Macdonald ( rittlings auf dem Stuhl ), John Ball ( stehend, mit Seil ), William Matthews, S. Kennedy, T. G. Bonney, John Tyndall, Ulrich Lauener ( hinten, mit Pickel ), Alfred Wills ( mit gekreuzten Armen ), Miss Lucy Walker, Franz Andermatten ( sitzend, mit Seil ), Joseph Maquignaz ( stehend, rauchend ), Peter Taugwalder Sohn ( sitzend, mit Melone ), Peter Perren ( ganz rechts stehend ). Aus , London 1871 Die Tragödie am Matterhorn und das Ende der Goldenen Jahre Der Unfall vom 14. Juli 1865 am Matterhorn beendete die Goldenen Jahre des Alpinismus und warf einen dunklen Schatten auf das Viktorianische England. Die ob der Katastrophe vor Erschütterung stummen Alpinisten gewannen den Eindruck, ihr Sport sei in der Öffentlichkeit in Verruf geraten. Die Tatsache, dass dieses Ereignis nur zu einer kurzen Unterbrechung in der Entwicklung des Bergsteigens führte, bewies, dass die Beweggründe der Bergsteiger weit über die Bezwingung von Gipfeln hinausgehen und stark in dem menschlichen Bedürfnis nach geistiger, moralischer und körperlicher Befriedigung verwurzelt sind.

Im Jahr 1865 waren - mit Ausnahme der Meije - alle bedeutenden Alpengipfel bestiegen. Damals begann die alpinistische Aktivität wieder aufzuleben, die sogenannten Silbernen Jahre folgten. Unter den bemerkenswerten Besteigungen jener Zeit ist die der Meije im Jahr 1877 durch Boileau de Castelnau zu nennen, ausserdem sind erwähnenswert: die Grandes Jorasses 1868, der Grand Dru 1878, der Grépon 1881, der Zmuttgrat am Matterhorn 1879, die italienische Seite des Monte Rosa 1872, das Zinalrothorn von Zermatt aus 1872, die Weisshorn-Westwand 1879, der Montblanc über die Südseite ( über den Brouillard- und Frêney-Gletscher und den Col Eccles ) 1877, die Dent Blanche über den Viereselsgrat 1882, der höhere Gipfel ( Nordostgipfel ) der Dent du Géant 1882. Abgesehen von der ersten waren alle diese Besteigungen das Werk von britischen Alpinisten in Begleitung von Führern.

Die Silbernen Jahre endeten mit der Besteigung der Dent du Géant am 29. Juli 1882, als die Brüder Sella mit dem grossen Bergführer Jean-Josef Maquignaz aus Valtournanche, dessen Sohn Jean-Baptist und dessen Neffen Daniel den Südwestgipfel erreichten, nachdem sie vier Tage damit zugebracht hatten, Haken in den Fels zu hämmern. Die herrschende Überzeugung, kein Felsen sei zu steil oder zu glatt, er könne doch mit künstlichen Hilfsmitteln erstiegen werden, geht auf diese Besteigung im Jahr 1882 zurück. Am Ende der Periode setzte dann allmählich der Brauch von Aufstiegen ohne Führer ein.

Die italienische Seite des Matterhorns, auf der A. Carrel am 17. Juli 1865 die Zweitbesteigung gelang; links der Südwestgrat, die sogenannte Arête du Lion. ( Aufnahme von W. F. Donking 1885 ) Einige der grossen Bergführer Keine Skizze dieser Art, so kurz oder unvollständig sie auch sein mag, kann darauf verzichten, einige der grössten Bergführer der Goldenen Jahre zu nennen.

Auguste Balmat ( 1808-1862 ) war, wie schon erwähnt, von 1842 an ein sehr geschätzter Begleiter von Professor James Forbes bei dessen wissenschaftlicher Arbeit; später war er ein enger Freund von Sir Alfred Wills.

Melchior Anderegg ( 1827-1914 ), in Zaun im Haslital geboren, begann seine Führertätigkeit als Zwanzigjähriger. Er kletterte mit Hinchcliff, Lucy Walker und Sir Leslie Stephen, dessen bevorzugter Führer er war und der ihn zu einem Besuch in England einlud. Charles Matthews sagte von ihm:

"

Ulrich Lauener ( 1821-1900 ) wurde im Lauterbrunnental geboren. Er nahm 1854 an Alfred Wills'Wetterhorn-Erstbesteigung teil, im folgenden Jahr war er bei der Erstbesteigung der Dufourspitze Erster Bergführer. Im Jahr 1859 war er einer der Führer bei Leslie Stephen's Überquerung des Eigerjochs.

Michel Croz ( 1830-1865 ) wurde im Dorf Le Tour im Tal von Chamonix geboren. Er begann seine Laufbahn als Bergsteiger erst mit fast dreissig Jahren, begleitete dann aber die nächsten fünf Jahre Matthews, Moore, Tuckett und Whymper, der über ihn schrieb:

Jean-Antoine Carrel ( 1829-1890 ), nahe Breuil geboren, diente als junger Mann in der Armee und nahm am Befreiungskrieg Italiens teil. 1857 unternahm er seinen ersten Versuch, das Matterhorn zu besteigen, und erreichte die Tête du Lion auf 3700 m. Als 1861 Whymper in Breuil zu seinem ersten Versuch am Matterhorn eintraf, weigerte sich Carrel, ihn zu begleiten, und unternahm zusammen mit seinem Onkel Jean-Jacques selbst einen Versuch. Der Auguste Bal mat ( 1808-1862 ), Bergführer aus Chamonix; er führte häufig die Briten Alfred Wills und D. Forbes.

Christian Almer ( 1826-1898 ), ein grosser Bergführer aus Grindelwald.

Wettstreit war bis 1865 ein ständiges Charakteristikum der Beziehung zwischen Whymper und Carrel. Whymper beurteilte ihn als .15 Am 12. Juli 1865 weigerte sich Carrel wieder, Whymper zu begleiten, der ihn zu seinem eigenen Versuch am Matterhorn aufbrechen sah und daraufhin beschloss, sich schleunigst mit Lord Douglas nach Zermatt zu begeben und hastig eine Seilschaft mit dem Reverend Charles Hudson und Hadow zusammenzustellen. Carrels Ehrgeiz, als erster den Gipfel des Matterhorns zu erreichen, erfüllte sich nicht, doch drei Tage nach Whympers Erstbesteigung, am 17. Juli Melchior Anderegg ( 1827-1914 ), Bergführer aus dem Haslital. Whymper bezeichnete ihn als

1865, gelang ihm die Zweitbesteigung, die erste von der italienischen Seite aus. 1879 begleitete Carrel Whymper in die Anden und führte die Besteigung des Chimborazo und des Cotopaxi. Er war bereits 62 Jahre alt, als er zu seiner letzten Besteigung aufbrach. Er war für den Versuch einer Überquerung des Matterhorns verpflichtet worden, die sehr schlechtes Wetter bei der Italienischen Hütte vereitelte, dann folgte ein gefährlicher vierzehnstündiger Abstieg bei heftigem Sturm. Nachdem Carrel seine Gruppe in Sicherheit gebracht hatte, brach er in leichtem Gelände am Fuss des Berges zusammen und starb. Ein Kreuz bezeichnet den Ort seines Todes.

Für uns alle ist es begeisternd, fordert aber auch zur Demut auf, dieser Pioniere zu gedenken und sie zu ehren. Angesichts unserer ausgefeilten Techniken und Kletterausrüstung vergessen wir zu oft, wie gross ihr Mut, ihr Unternehmungsgeist waren und wie sehr sie als echte leidenschaftliche Verehrer der Berge zur Entstehung und zur Entwicklung des Sportes Bergsteigen beigetragen haben.

Michel Croz ( 1830-1865 ), ein bedeutender Führer aus dem Tal von Chamonix. Seine kurze und glänzende Kar- Bibliographie Lunn, A.: A Century of Mountaineering, SSAF/Allen & Unwin, London 1957 Clark, R.: The Victorian Mountaineers, Batsford, London 1953 Engel, C.E.: They Came to the Hills, Allen & Unwin, London 1952 Dangar, D. F. O., und T. S. Blakeney: Aus dem Englischen übersetzt von Roswitha Beyer, Bern Jean-Antoine Carrel ( 1829-1890 ) aus Breuil verpasste knapp die Erstbesteigung des Matterhorns. Drei Tage nach Whympers Erfolg gelang ihm, von der italieni- schen Seite aus, die Zweitbesteigung. Stich von Edward Whymper, 1869; aus ( Scrambles amongst the Alps », London 1871 riere endete am 14. Juli 1865 bei der Rückkehr von der Erstbesteigung des Matterhorns.

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