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Botanisch-geologische Exkursion auf das Schönhorn

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Botanisch-geologische Exkursion auf das

Schönhorn.

F. O. Wolf.

32029857 Pav.F. Von

Jueider waren meine diesjährigen Ferien so kurz, dass es mir unmöglich war, grössere in meiner Phantasie schlummernde Exkursionen ausführen zu können. Jedoch Geschäfte führten mich Ende August 1869 in 's Oberwallis, und so benützte ich die Gelegenheit, um wenigstens einen Blick in 's diesjährige Clubgebiet hineinzuwerfen.

Mit meinem Collegen M. brach ich von Brieg auf nach dem Hospiz Simplon, um dort mit unserm Freunde Gerlach, dem Geologen, irgend einen kleinen Ausflug zu im-provisiren. Hammer, Kompass, Zeitungs- und Fliesspa-pier wurden eingepackt und fröhlich ging 's an 's frische Wandern.

« Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt, Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. »

Die grosse Strasse verliessen wir schon bei der Kapoleonsbrücke, nicht aber um den gewöhnlichen Fussweg nach Schallberg einzuschlagen, sondern um in den Spalten des Glanzschiefers ob der Saltine einige Exemplare des seltenen Hieracium andryaloïdes Yillars zu suchen.

Wir waren wirklich so glücklich, es in etwas weniger hochadeliger Gesellschaft zu rinden, in der des im Wallis häufig vorkommenden H. lanatum Till. Noch einen Schatz bergen diese Felsspalten: Die liebliche Ma-thiola, varia D. 6.; aber für diese schönste und wohl-riechendste der Cruciferen waren wir zu spät. Jedoch einige dürre Samenstengel mussten immerhin mit, sowie auch Handstücke von Glanzschiefer und Gyps.

Der Fuss des Simplon liegt nämlich in der nordöstlichen Glauzschieferzone, die sich vom St. Gotthard durch 's Wallis bis Courmajeur im obern Aostathale zieht und an deren nördlicher Grenze mehrere Gypslager auftreten. Wir überschritten einer Wasserleitung entlang das kleine Gypslager, das sich von der Saltine zum Tunetschgraben hinzieht und parallel läuft mit dem grössern nördlichen Zuge von Gamsen über die Nufenen in 's Bedrettothal.

Bald jedoch musste die Wasserleitung verlassen werden; denn es ist unmöglich, der Saltine entlang bis an die Mayen „ im Grund " zu gelangen. Wir stiegen also über sonnenverbrannte Rasen und durch ein Föhrenwäldchen bis zur alten Strasse hinauf. Unterwegs wurden Veronica spicata L., Solidago Virga aurea L., Astragalus uralensis Jacq. und manche andere hübsche Pflänzchen eingepackt.

Der alte, schmale Saumweg ist kühn in tiefabstür-zende Felswände eingehauen; er wurde eine Zeit lang verfolgt, bis zu jener Stelle, wo er sich hinaufzieht nach Schallberg, um in die neue Strasse einzumünden. Anstatt dieser letztern wählten wir wieder eine Wasserleitung zum Wege und liessen Schallberg links oben. Auf dieser Wasserleitung hinschlendernd, durchkreuzten eigenthümliche Gedanken meinen Kopf; es wollte ihm nämlich gar nicht einleuchten, wie man ein Volk, das so viele solche kühne Bauten ausführt, und trotz aller täglichen Zerstö- rungen unterhält, immer und immer wieder träge schildern könne.

Ueberall, im ganzen Land auf und ab, haben die „ faulen Walliser " mit grösster Lebensgefahr solche kolossale Werke hinzuzaubern gewusst.

Bald verliessen wir die Wasserleitung, und in eiligen Sprüngen ging 's hinunter zu den May en „ im Grund ". Nur einmal wurde der lustige Gänsemarsch unterbrochen, um den seltenen Astragalus excapus L., den nicht ganz gemeinen Dianthus prolifer L. und die dem südlichen Europa eigene, goldgelbe Achillea tomentosa L. einzusammeln.

Als wir die brausende Saltine überschritten hatten, setzten wir den Fuss in ein neues geologisches Gebiet, in das des krystallinischen Glimmergneises. Der nördlichste Zug dieser, das Binnenthal einschliessenden Masse zieht sich von dort herkommend hier durch und verliert sich im Nesselthal. Es ist dies die gleiche Masse, die sich in ihrem südlichem Zuge zu ihrer höchsten Höhe im Monte Leone erhebt. Aber bald traten wir wieder heraus aus dem Herrschaftsgebiete des Urvaters Gneis — um mit Göthe zu sprechen — und befanden uns in der breiten Zone der altern metaniorphischen Schiefer, nachdem wir noch zuerst ein schmales vom Schienhorn herunterfallendes Band Glanzschiefer überschritten hatten. Etwas oberhalb Grund erkannten wir deutlich die umgewandelten Gesteine in den hier zu Tage tretenden, von Granaten durchsetzten Glimmerschiefern, die hier überkleidet sind von einem wahren Urwalde, dessen riesige Stämme wir anstaunten und in dessen kühlen Schatten wir dahinwanderten bis zu den Alphütten von Tavernen. Hier fanden wir ein neues Gebilde der altern metaniorphischen Schiefer, nämlich die grünschwarzen, nadeiförmig krystallisirten Hornblendeschiefer, die hier quer eingelagert sind. Etwas Weiter oben endlich, bei Eggen, stiessen wir auf die feld- spatreiche Gneiseinlagerung, ähnlich der bei St. Nicolas im Visperthale, doch weit weniger mächtig und mit weniger knotenförmiger Textur.

Von hier aus steigt der " Weg stark in Zickzackwendungen bis zu den Alphütten von Lerchmatten. Im Aufsteigen wurden die zierliche Astrantia minor L., Bupleurum stellatum L. und besonders die hier häufig vorkommende, aber nur dem Oberwalliseigene Campanula excisa Schleich, in Papier eingelegt. Letzteres seltene Pflänzchen scheint mir herabgeschwemmt zu sein; denn wir trafen es am folgenden Tage in ungeheurer Menge und in prachtvollen Exemplaren in den Spalten des Glimmergneises vom Schönhorn.

Von Lerchmatten hinweg bis zum Hospiz ging 's in raschen Schritten; denn die lieben Alpenblümchen waren hier zum grössten Theile schon verwelkt oder abgeweidet, und der Magen fing auch an zu knurren und hatte nach fünfstündigem Marsche alles Recht, sich nach der gastfreundlichen Tafel des Hospiziums zu sehnen.

Bald hatten wir die Freude, den Hochwürdigen Herren daselbst wieder einmal treuherzig die Freundeshand zu drücken, und die Freude war vollständig, als gegen Abend Freund Gerlach eintraf, vom Bistenenpass kerabkommend. Beim frugalen Mahle wurde Rath gepflogen und Herr Gerlach bewog uns, das hinter dem Hospiz liegende Schönhorn in erster Linie zu besteigen, und von da an, je nach Zeit und Umständen, auf den Hohmatten-gletscher hinabzusteigen, über denselben wieder hinauf auf 's Breithorn, und vielleicht selbst auf den Monte Leone. Er wählte diesen Weg, weil das Schönhorn geologisch

* ) Und den benachbarten Granitgebirgen Tessin's und Piemont's.

A. d. R. sehr interessant ist, viel wichtiger als das vergletscherte Breithorn und sein beinahe ebenso- sehr in Eis eingeklei- deter Nachbar Monte Leone, der für einen Geologen ausser seinem mächtigen Glimmergneisdach weiter auch wenig Anziehung hat.

Das Wetter war am folgenden Tage, den 21. August, prachtvoll und der Himmel so klar, als man sich 's nur wünschen konnte. Der Hochw. Herr Prior Fr. hatte die Güte, uns zu begleiten, um uns einige seltene Pflanzen seiner Nachbarschaft zu zeigen, nämlich Hieracium alpicola Schleich., H. villosum L., H. piloselloïdes Vill. und einige Arten der Juncaceen, Cyperaceen und Gramineen. Für viele andere Seltenheiten aber war es leider zu spät. Herr Gerlach hingegen erklärte uns mit wahrer Meisterschaft und grosser Hingebung die geologischen Verhältnisse der Gebirgsmassen, die den Simplonpass einschliessen. Das Becken des Simplonpasses selbst liegt in der Zone der altern metamorphischen Glimmerschiefer, die gegen Südwest zur Höhe von 3900-4000 m ansteigen in den mächtigen Massen der Fletschhörner, Laquin und Weissmies. Gegen Westen liegen im gleichen Gesteine der Sirvolten-und Bistenenpass; beide aber sind in ihrem Norden überragt von den 2500-2600 m hohen Gipfeln des Magen- und Schienhorns, die aus Glanzschiefer ( Schistes lustrés nach Lory ., graue Schiefer nach Studer und Theobald ) bestehen, was von Weitem an ihrer röthlichen, vegetationsarmen Verwitterung leicht kennbar ist. Die südliche Glanzschieferzone, die von Zeneggen das Visper- und Nanzerthal quer durchschneidet und im Magenhorn ausmündet, kommt unmittelbar in der Nähe des Hospiziums nieder zum Vorschein, um sich nördlich de& Kaltwassergletschers bis zum rothen Gipfel des Mäderhorns noch einmal zu erheben.

Ihr Durchgang durch den Simplonpass ist merkwürdig dadurch, dass diese Zone unten, ganz nahe am Hospiz durch Serpentin und prachtvollen Strahlstein ( Amphibolit ) in Talk begleitet ist; am östlichen Fuss des Schienhorns aber durch Topfstein ( Ofenstein ), an dessen nördlichem Fusse hingegen durch Dolomit, der im Kalkofen des Spitals zum Baue der durch die vorjährigen Ueberschwemmungen zerstörten Tunnels gebrannt wird. Auf dem Gipfel des Mäderhorns verliert sich dieser Zug, kommt aber hinter dem Bortel- und Hülbhorn, welch'beide selbst aus Hornblende bestehen, wieder zum Vorschein, zieht sich dann hinter diesen durch zum Gipfel des Gibelhorns, von wo aus er durch das Steinenthal herabfällt in den Grund, wo wir gestern dieses Band überschritten hatten, und steigt von hier an auf zum Schienhorn. Hier ist die Zone wieder von einer kleinen Serpentineinlagerung begrenzt, und sie verbindet sich endlich wieder in Zeneggen mit der Hauptzone, nachdem sie das Nanzer- und Visperthal parallel laufend mit dem Zug auf 's Magenhorn quer durchschnitten hat. Gegen Osten endlich hatten wir das Ziel unserer heutigen Reise, die krystallinischen Glimmerschiefer- und Glimmergneis-massen des Schönhorns und Monte Leone.

Nachdem wir vom Serpentin, Strahlstein und von den diese umgebende Schichten Glanzschiefers und umgewandelten Glimmerschiefers Handstücke abgeschlagen hatten, zogen wir an den kleinen Seen vorbei bis zum nördlichen Fusse des Schönhorns, wo der Dolomit zu Tage tritt und eine kleine Mulde bildet — so die Grenze der umgewandelten und krystallinischen Gesteine bestimmt zeichnend; denn von hier an wird die Steigung plötzlich bedeutender, und die wellenförmige, mit Rasen und Stauden überzogene Gebirgswelt der umgewandelten Gesteine verwandelt sich hier in steile, von kolossalen, unverwitterten Felsblöcken übersäete Schutthalden.

Ueber diese wackelnden Gneisblöcke hinauf ging 's in verlängerten Storchschritten, und die nackten Stellen des Anstehenden wurden sorgfältig aufgesucht und gemessen. Wir fanden die Streichungslinie hora 3-4 und ein Fallen von 50° gegen Norden, welch'beide Vermessungen öfters wiederholt wurden und sich so ziemlich bis auf den Gipfel gleich blieben. Die petrographische Beschaffenheit des Gesteins aber war eine sehr mannigfaltige; sie wechselte in allen möglichen Variationen, vom Glimmerschiefer bis zum fein- und grobkörnigen Gneise. Bald war die Textur eine blättrige, von hellgrauen Glimmerfasern durchsetzt, bald war sie derb, fein- oder grobkörnig, je nachdem heller Felsspath oder gräulich weisser Quarz vorherrschten. Am nördlichen Fusse beobachteten wir sogar ganze Bänke weissen, hellen Quarzes, während gegen den Gipfel zu förmliche Nester schwarzen Glimmers auftraten.

Handstücke wurden überall fleissig abgeschlagen und auch den Kindern Flora's, die sich auf dem wohlbewäs-serten, feinen Schutte, zwischen den Felsplatten angesiedelt hatten, von Zeit zu Zeit Aufmerksamkeit geschenkt. Wir befanden uns im wahren Heimathlande der Campanula excisa und des Senecio uniflorus All ., dieses ächten, mit eigenthümlichen! Reize geschmückten Kindes der Hochalpen. Unsere Hüte wurden mit diesen tiefgelben Blüthen geschmückt und ihr lebhaftes Gelb, gebrochen durch das sanfte Roth der wohlriechenden Primula viscosa D. C. und das feurige Tiefblau der Gentiana brachyphylla Yill. und bavarica L.

So geschmückt zogen wir freudig dem Gipfel zu, hier Ranunculus glacialis L., dort die Linaria alpina Mill.,

20(3Wolf.

die Achillea moschata Wulf ., naiia'L. und atrata L. einsammelnd; dann wurden wir wieder überrascht durch das anmuthige Liebesblicke sendende Hochalpen -Yergiss-meinnicht ( Eritrichium nanum Schrad. ) und durch die im matten Blau schimmernde Campanula cenisia L.

Zu unserer Linken erhob sich eine Einsturz drohende 50 m hohe und nur 3—4 m breite Felsmauer, aus deren Riffen uns Büschel Ton Aronicum scorpioïdes Koch zuwinkten. Sie wurden herabgeholt und zur gleichen Zeit die an ihrem Fusse wachsenden Chrysanthemum alpinum var. minimum Yill. und Senecio incanus S. gepflückt.

Ehe wir jedoch den Gipfel erreichten, mussten wir noch eine steile Schneewand in Zickzackgängen überschreiten.

Um 9 Uhr lagen wir Glücklicken auf einer sonnenbeschienenen Felsplatte ausgestreckt, schwelgend im Hochgenüsse einer grossartigen Fernsicht. Ich will den hohen Eindruck nicht entweihen durch Aufzählung einer bekannten Litanei Bergnamen und es unterlassen, ihn mit meiner Stümperfeder zu beschreiben. Nur zwei Gruppen muss ich erwähnen. Gerade vor uns lagen die schauerlichen Fletschhörn er mit ihren Nachbarn Laquinhorn und Weissmies, gegen Norden vom silbernen Dom mit seinen verschiedenen Spitzen überragt, gegen Süden sich abdachend in zahllosen Spitzen, die sich endlich verlieren in der zauberhaft beleuchteten Po-Ebene. ' '

In unserm Rücken aber gegen Norden lag, in der Nähe des grossen Gletscherstromes Aletsch, hochaufge-thürmt das neckische Bietschhorn, an dessen Zacken ich vor zwei Jahren bei Sturm, Hagel und Schnee herumgeklettert bin und trotz besten Willens schnöde abgewiesen wurde.

Ich konnte es nicht unterlassen, beide Gruppen in mein Tagebuch zu skizziren.

Der Prior des Hospiziums hatte unsere Taschen mit Lebensmitteln angefüllt, welche jetzt ausgepackt und zum Theil verzehrt wurden. Der schwer transportable Wein wurde vermehrt durch Schneewasser, das ich auf ganz einfache Weise selbst fabrizirte, indem ich auf den erwärmten Steinplatten Schnee ausbreitete und das herabtröpfelnde Wasser im Becher auffing.

So stärkten wir uns trefflich und untersuchten nun unsere nächste Nähe. Unter den Felsplatten und auf der feinen schwarzen Erde hatten sich überall noch kleine Pflanzenkolonien erhalten. Genziana bavarica und verna, Androsace glacialis Hoppe, und villosa L., Saxifraga Seguieri Spreng, und der mit S. muscoides leicht zu verwechselnde S. exarata Vill. wuchsen hier auf einer Höhe von 3200 m. Einige mit Flechten überzogene Gipfelgesteine versanken ebenfalls in die Tiefen unserer Taschen.

Mittlerweile war es 10 Uhr geworden, und es galt nun, aufzubrechen, d.h. hinabzuklettern auf den Hoh-mattengletscher. Eine Viertelstunde lang ging die Kletterei ganz lustig vor sich, aber plötzlich hatten wir nur noch gähnende Abgründe zu unsern Füssen. Hier gings nicht mehr weiter, und zurück wollten wir auch nicht mehr. Hätten wir dies nur gethan, wir würden uns manche unnöthige Mühe und Gefahr erspart haben. Irrthümlich aber glaubten wir, weiter rechts hinunter gelangen zu können, bogen desswegen um die scharfen Felsenkanten herum — um wieder Abgründe vor uns zu haben. Und so turnten wir von Morgens IOV2 bis Abendsühr, während 5 langen Stunden der grössten Sonnenhitze ausgesetzt, an diesen heillosen Felswänden auf und ab, hin und her, bis wir endlich so glücklich waren, im Bette eines herabstürzenden Baches, freilich tüchtig durehnasst, in die Tiefe gelangen zu können — den Hohmatten-gletscher jetzt hoch über unserm Haupte!

Adieu Breithorn und Monte Leone

Doch einen Nutzen hat Freund Gerlach aus dieser Hosen verderbenden und Schuh zerreissenden Kletterei gezogen: er kennt jetzt die geologische Struktur des Schönhorns durch und durch, weit besser als die manch anderer Berge. Auf seinem südlichen Abfalle war dessen geologische Struktur folgende:

Oben war Gneis und weiter unten wechselten Glimmerschiefer mit Hornblendeschiefern. Letztere haben uns überdies noch angezogen durch ihren Ueberzug von goldgelben Flechten und durch die prachtvollen Büschel von Geum reptans L., die ihre Spalten zierten. In ihrer Nähe wuchsen noch Cerastium latifolium L. und etwas tiefer C. alpinum var. lanatum Lam. Aus den vom Hoh-mattengletscher herabgestürzten Kollstücken konnten wir ersehen, dass die Felswände des Breithorns wirklich nur aus krystallinisehem Glimmergneis bestehen und trösteten uns auf diese Weise über die missglückte Weiterreise.

Der geologische Durchschnitt des Schönhorns und seiner Umgebung kann in nebenstehender Weise in idealer Zeichnung dargestellt werden.

Im Bache wurde nun eine Clubistensuppe zubereitet, d.h. das ausgetrocknete Brod wurde in 's Wasser geworfen und so wieder geniessbar gemacht. Nach Einnahme dieses spartanischen Mahles zogen wir wohlvergnügt dem Bach entlang, dann über Matten bis zu den Hütten von Balm.

« Die Bächlein von den Felsen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was soll ich nicht mit ihnen singen, Aus voller Kehl' und frischer Brust! »

Unweit der Hatten von Balm trat ich auf den Schwanz einer Yipera berus. Durch einen gut getroffenen Streich tödtete mein Nachfolger das giftige Gethier, und auch es musste mit, um in einer Weingeistnasche zum Schrecken der Kinder und Ekel der Frauen zu Hause aufbewahrt zu werden. Bald war nun die grosse Strasse erreicht, nachdem wir durch unsere Lieder und Jodler einige im Lerchenwäldchen versteckte Felshühner aufgescheucht hatten. Um 7 Uhr hielten wir unsern Einzug in 's Hos-pizium, froh unserer Erlebnisse und zufrieden mit unserer Beute.

« Den lieben Gott lass ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs Best bestellt

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