Bulletin de la Société Neuchâteloise de Géographie | Club Alpin Suisse CAS
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Bulletin de la Société Neuchâteloise de Géographie

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Die drei obgenannten Publikationen aus dem Gebiet der Volkskunde und Ethnographie enthalten manches auch für uns Interessante, worauf ich den Leser aufmerksam machen möchte, den in unsern Bergen auch die Menschen und ihr Leben und Denken interessieren. Aus der Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde citiere ich: Innerschweizerische Legenden und Sagen von A. Ithen. Schweizerisch Fad von J. Winteler. Das Bauernhaus des Großherzogtums Baden, verglichen mit demjenigen der Schweiz, von Dr. J. Hunziker. Nachrichten über bündnerische Volksfeste und Bräuche, von J. C. Muoth. Volkstümliches aus Sargans und Umgebung, von Ant. Zindel-Kressig. Einige Gebräuche aus Vals, von Philipp A. Rüttimann. Fastnacht im Lötschenthal, von Dr. Stebler. Alpengebete in Goms, von Dionys Imesch. Bruder Johann Hegi und der I, p. 24, abgedruckte Alpsegen, von Anna Ithen. Es mag mir noch anderes entgangen sein, das ein aufmerksamer Leser finden wird. Das Archiv erfüllt eine für unsere Berggegenden wichtige Aufgabe, die Reste volkstümlicher Litteratur, Sprache und Gebräuche zu sammeln, und verdient darin auch von den Clubgenossen unterstützt zu werden. Dabei will ich aber nicht unterlassen, zu bemerken, daß der gegenwärtige Redaktor dieses Jahrbuches solche Beiträge, wenn sie nicht zu groß sind und alpine Gegenden beschlagen, ebenfalls willig entgegennimmt.

Die Dissertation Dr. Zahlers nennt sich ein Beitrag zur Ethnographie des Berner Oberlandes und bildet Heft IV der Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität Bern. Die tüchtige Arbeit gründet sich sowohl auf ethnographische als auf kulturhistorische Studien und Beobachtungen und durchgeht das interessante Thema in erschöpfender Weise. Man ersieht daraus, wie viel uraltes und originelles Denken, das der Überbildete gerne als „ Aberglauben " beiseite wirft, in unserm Berg- volke steckt. Dr. Zahler verspricht, diese Studien zu einem größeren Werk über den Volksglauben zu erweitern. Wir hoffen, dieses einmal hier anzeigen zu können. Ich schließe hieran an, daß mir auch Herr J. HäberlinSchaltegger „ Beiträge zur schweizerischen Volkskunde " geschickt hat, die im Sonntagsblatt der Thurgauer Zeitung Nr. 40 von 1897 erschienen sind. Sie enthalten brauchbare Materialien, sind aber zu wenig geordnet und verarbeitet, um hier ausführlicher behandelt zu werden. Sehr wertvoll, besonders durch die Erläuterungen, ist ein Artikel von Dr. Ernst Haffter im Bündnerischen Monatsblatt Nr. 1 von 1899: „ Volkstümliches aus dem Rheinwald ". Schade wäre es, wenn diese Beiträge nicht gesammelt würden. In einer kleinen Zeitschrift riskieren sie, fast so sehr, wie in einer politischen Zeitung, verloren und vergessen zu werden.

Das Bulletin der Geographischen Gesellschaft in Neuenburg geht mir zum zweitenmal zu. Den Tome X konnte ich hier nicht recensieren, denn er enthält absolut nichts, was uns anginge, so interessant sonst sein Inhalt ist. Auch in Tome XI ist die Ausbeute für uns schwach, im Verhältnis zum Umfang des Bulletins. Immerhin verdienen zwei Arbeiten unsere Aufmerksamkeit. Die eine ist eine geologische. Dr. Hans Schardt: Les Préalpes Romandes ( Zone du Stockhorn-Chablaisun problème de géologie alpine, mit zwei Profilen vom Nordabhang der Schweizeralpen durch die Voralpen, 1. du Lac Léman au Petit Mont Colon und 2. de Sensales à l' Oldenhorn. Ich verweise den geologisch gebildeten Leser auf die Arbeit selbst, um sich dort über eine neue und interessante Theorie des Verfassers betreffend die Entstehung der Voralpen Auskunft zu holen.

Die andere in Betracht kommende Arbeit ist eine Studie von Professor E. Pittard über eine „ Série de 47 Cranes dolichocéphales et mésaticéphales de la vallée du Rhône ( Valais ). Solche Studien sind bekanntlich sehr wichtig für die Frage der älteren Bevölkerung dieser ethnographisch hochinteressanten, aber auch etwas verwirrlichen Alpengegend. Die von M. Pittard genau gemessenen und besprochenen Schädel stammen aus den Beinhäusern von Naters, Visp, Raron, Siders und Saxon und scheinen dem 12. bis 18. Jahrhundert anzugehören. Der Verfasser wagt es noch nicht, mit diesem Material, das er durch Studium größerer Serien zu vermehren im Begriffe steht, einen Schluß zu ziehen auf das Verhältnis dieser Schädel resp. dieser dolichoeephalen Bevölkerung zu der älteren Walliserbevölkernng mit gleicher Kopfbildung. Er konstatiert nur einerseits, daß in den genannten Jahrhunderten die dolichoeephalen und mesati-cephalen Schädel im Wallis gegenüber den brachycephalen in entschiedener Minorität waren, während in unserm Jahrhundert das Verhältnis sich geradezu umgekehrt hat. Wir sehen den weitern Forschungen des Herrn Professor Pittard mit großem Interesse entgegen und würden namentlich eine zusammenhängende Behandlung der Frage der ältesten und älteren Bevölkerung des Wallis vom kraniologischen Standpunkte begrüßen, da sie eine nützliche Ergänzung der schwierigen historisch-linguistischen Betrachtung der gleichen Frage böte.

Redaktion.

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