Dr. E. Walder: Aus den Bergen | Club Alpin Suisse CAS
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Dr. E. Walder: Aus den Bergen

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Der mir neuerdings zugeschickte Jahresbericht der Sektion Würzburg für 1896 entspricht so genau wieder meinen letztjährigen Bemerkungen, daß ich in der Hauptsache darauf verweise. In der Liste der Exkursionen und Bergbesteigungen ist es mir angenehm aufgefallen, daß von ihren Mitgliedern die Schweizeralpen verhältnismäßig häufig besucht werden. Der Sendung der Broschüre lag auch ein Stück alpiner Kunst bei, die illustrierte Einladung, mit Dialektversen auf der Rückseite, zum kostümierten Alpenkränzchen am 6. Februar 1897. Dieses Bild, darstellend den Einzug verregneter Stadtleute im Gebirgskostüm auf der Alp, ist ganz reizend. Man betrachte z.B. den dicken Herrn im Vordergrunde, dem man trotz Spielhahnfeder, Rucksack und Bergstock den Banquier und, ich meine sogar, die Rasse auch von hinten ansieht.

Nur weil mich sonst mein Gewissen plagen würde, will ich hier bezeugen, daß mir die Grasersche Buchhandlung zu Anneberg in Sachsen ein Gebirgsstück mit Gesang: „ Hochzeit beim Wastlwirt ", zugeschickt hat, das zur Aufführung in der dortigen Sektion des D. Ö.A.V. als Fortsetzung eines frühern Stückes verfaßt wurde. Ich kann es aber nicht recensieren, weil ich es nicht gelesen habe, aus Mangel an Zeit und an Lust für dergleichen Sachen.Redaktion.

Dr. E. Walder: Aus den Bergen, Wanderungen durch

Graubünden und Tirol. Zürich 1896. Peter Mettier, Bergführer in Bergün: Die Bergüner

Berge. Chur 1897.

Im Verlag von F. Schultheß hat Dr. E. Walder, Präsident der Sektion Uto S.A.C. und Redaktor der „ Alpina ", eine Reihe von Aufsätzen veröffentlicht, die zum Teil schon in der Schweizer Alpenzeitung « rschienen sind, zum Teil für diese Publikation neu verfaßt sind. Der Zweck war, wie der Verfasser sagt, einige weniger bekannte Gegenden der Vergessenheit zu entreißen, und die Schilderungen sind das Resultat eigener Wanderungen des Verfassers. Unter dem Ausdruck „ Tirol " ist das Vorarlberg und Fürstentum Liechtenstein mit eingeschlossen. Den Inhalt wird man am leichtesten aus der Erwähnung der betretenen Thäler und Berge erraten. Es sind: Das Scarlthal, Val Sinestra und Fimberpaß, das Uinathal, Piz Lischanna und Muttler, Vereina, der Falknis, der Naafkopf, die Dreischwestern, das Saminathal, das Gamperton, das Jesfürkli, der Kühgratspitz, der hohe Riffler. Die Darstellung ist lebendig und interessant und die gelegentlich eingestreuten Bemerkungen über Land und Leute, ihre Geschichte und Kultur sind verdankenswert. Die „ landschaftlichen Ansichten " sind nicht zahlreich und, wenn der Ausdruck für Holzschnitte erlaubt ist, etwas ledern.

Nach dem Professor der Bergführer. Herr Peter Mettier hat die verschiedenen Metiers, die er in seinem Leben meines Wissens schon ausgeübt hat, um zwei vermehrt, indem er Schriftsteller und Buchhändler, nämlich Selbstverleger, geworden ist. Wenn er nun als solcher so gesucht wird, wie er es als Führer ist, so kann es ihm an Erfolg nicht fehlen. Diesen wünsche ich ihm gern; denn sein Büchlein verträgt sogar den Vergleich mit dem Vorgenannten. Die Darstellung Mettiers ist sachlich oft höchst pikant, im Stil immer ganz schlicht, was mir stets das Ideal alpiner Darstellung geschienen hat. Besonders wertvoll sind die genauen topographischen Angaben über die von dem Verfasser gemachten Routen. Sie enthalten oft Details, die ich noch nirgends gelesen habe. Folgendes Verzeichnis wird einen Begriff von dem Reichtum des Inhalts geben: Bergün, Piz d' Aela, Rundtour um den Piz d' Aela herum, Tinzen- horn, Piz Michel, Piz Kesch, Piz Uertsch, Piz d' Err, Piz Bial, Giumels. Piz Saiteras, Piz Bleis Martscha, Piz Val lung, Ducankette, Hoch-Ducan, Plattenhorn, Piz Piatta, Piz Julier, Latscher Kulm, Chaval grond, Muchetta, Cima da Tisch, Sertigpaß, Beverserpaß. Anhangsweise will ich noch aufmerksam machen auf einige Feuilletonartikel von J. Räber, betitelt „ Abseits des Rhonethals ", die im „ Vaterland " ( Luzern ) im September 1896 erschienen sind. Ich kann aber auch diese Schilderungen nicht recensieren, obschon ich sie gelesen und ganz nett gefunden habe; denn ich halte es für unnütz, durch Berichterstattung eine Litteratur retten zu wollen, die durch die Art ihres Erscheinens, in Tageszeitungen, zu rascher Vergessenheit verdammt ist.Redaktion.

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