Hagenbach-Bischoff: Bericht der Gletscherkommission | Club Alpin Suisse CAS
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Hagenbach-Bischoff: Bericht der Gletscherkommission

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Aus dem letzten Berichte, welchen wir der Feder des kürzlich verstorbenen Basler Gelehrten verdanken, der die Berichte der Gletscherkommission seit 1895 redigiert hat, nehmen wir die Angaben, daß die üblichen Beobachtungen und Vermessungen am Rhonegletscher vom 16. bis 23. August 1909 von Ing. E. Leupin durchgeführt wurden, mit folgenden Resultaten: 1. Das Nivellement der Querprofile ergab eine Zunahme der untern Profile, während die Profile im Firn ( Großfirn und Täli ) eine kleine Abnahme zeigen. 2. Die Messung der Firnbewegung ergab nur unbedeutende Änderungen gegenüber 1907/1908 in der Länge der von den Ab- schmelzstangen zurückgelegten Wege, die zwischen 6.61 m und 81.33 m in 365 Tagen schwankt. 3. Die jährliche Eisbewegung im roten und gelben Profil hat an Geschwindigkeit zugenommen. 4. Verglichen mit 1907 ging die Gletscherzunge auf ihrer ganzen Ausdehnung zurück, und zwar um 34.8 m in 2 Jahren. Der Rhoneausfluß hatte am 18. August 1909 eine Höhe von 1812 m. U. M. 5. Die Einmessung des Eisrandes der Gletscherzunge ergab für die Wintermonate einen mittleren Vorstoß von 3.04 m und für die Sommermonate einen mittleren Rückgang von 26.46 m.

6. Die Abschmelzung scheint 1908/1909 etwas geringer gewesen zu sein als 1907/1908.

7. Die Messung der Niederschläge in den beiden Kisten, in Oberwald ( 1370 m ) und auf dem Gletscher ( 2547 m ) ergab für das Jahr 1908/1909 eine größere Niederschlagsmenge auf dem letzteren. 8. Der Eisrand des Gletschersturzes beim Hotel Belvedere ging vom 20. Juli bis zum 6. Oktober 1909 um 5.11 m zurück. Der Winter 1908/1909 war kurz mit geringem Schneefall, der Sommer 1909 kalt und naß, der Gletscher aperte stark aus. Besprochen wird ferner der 30. Bericht über die Gletscherschwankungen in diesem Jahrbuch, vol. XLV, und aus dem Bericht von F. A. Forel im Augustheft 1910 der Archives de Genève die Tatsache konstatiert, daß, mit Ausnahme der Gletscher Skandinaviens, bei weitem die meisten Gletscher der Erde im Rückgang oder stationär sind.Redaktion.

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