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Himalaya-Chronik 1979

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Trevor Braham, Lausanne

Bilder 86 bis !)4 NEPAL Im Jahr 1979 wurden insgesamt 48 « alpinistische » Expeditionen nach Nepal durchgeführt, davon 21 in der Vor- und 27 in der Nachmonsunzeit. An ihnen beteiligten sich folgende Länder: Japan ( i 1 Expeditionen ), England ( 7 ), USA ( 5 ), Polen ( 4 ), Deutschland, Frankreich und Österreich ( je 3 ), Italien, die Schweiz, Spanien und die Tschechoslowakei ( je 2 ) sowie Argentinien, Norwegen, Neuseeland und Jugoslawien ( je 1 ).

Vor dem Monsun waren die Bedingungen sehr günstig; der Monat Mai brachte bei herrlichem Wetter kaum schwere Schneestürme, doch tobten in grossen Höhen heftige Winde. Nach dem Monsun herrschte fast während des ganzen Monats * Der Autor dankt folgenden Mitarbeitern für ihre wertvolle Hilfe: M. Cheney. Tsunemichi Ikeda. Peter Boardman. Alan Rouse. Y. Seigneur, M. Hara, H. Warth, E. Vanis, R. Wurzer, S. M averi. I. Galfy, T. Skarja und H. Kapadia.

Oktober und im November ebenfalls ausgezeichnetes Wetter.

Immer mehr Expeditionen verzichteten oberhalb ihrer Basislager auf den Einsatz von Sherpas und auf die Hilfe von Sauerstoff.

Die nepalesische Regierung bewilligt zur Zeit auch Winterbesteigungen, und so gelang einer polnischen Expedition in der Saison 1979/80 denn auch die Erstbegehung des Everest im Winter. Wahrscheinlich werden die Behörden ausländischen Expeditionen in Zukunft auch den Zugang zu bisher « verbotenen » Bergen erlauben.

Von besonderem Interesse ist die Tatsache, dass auch China für das Jahr 1980 erstmals bergsteigerische Expeditionen bewilligt hat, und zwar eine japanische auf der klassischen Route über den Nordgrat und durch die Nordwand zum Everest, eine deutsche zum Gosainthan ( 8013 m, auch Shisha Pangmadessen Erstbesteigung vermutlich einer chinesischen Expedition im Jahr 1964 geglückt ist -, und eine englische zum Kungur ( 7719 m ) in der Provinz Sinkiang.

Im September 1979 wurde eine mit jugoslawischer Hilfe gegründete Sherpa-Bergsteigerschule offiziell eröffnet. Sie führt Ausbildungs- und Rettungskurse durch.

Mount Everest m i. Siebzehnte Besteigung durch eine jugoslawische Expedition mit 31 Teilnehmern, davon 25 Bergsteiger, unter der Leitung von T. Skarja. 19 Sherpas mit Sirdar Ang Phu nahmen an der Besteigung teil. Rund 700 Träger transportierten 18 Tonnen Material zum Basislager, das am 31. März in 5350 m Höhe auf dem Khumbu-Glet-scher errichtet wurde. Der Aufstieg erfolgte über eine neue Route zum Lho La und dann weiter über die Westschulter und den Westgrat, der Abstieg über die Route der Amerikaner ( 1963 ) durch die Nordwand und das Hornbein-Couloir. Oberhalb des Basislagers wurden fünf weitere Lager erstellt, das höchste am 9. Mai auf 8120 m. Auf dem oberen Abschnitt der Besteigung wurde Sauerstoff benützt. Folgende Expeditionsteilnehmer eroberten den Gipfel:

N. Zaplotnik und A. Stremfelj am 13. Mai, S. Belak, S. Bozik und Sherpa Ang Phu am 15. Mai.

Auf dem Abstieg glitt Ang Phu, der schon am 3. Mai 1978 mit einer österreichischen Mannschaft auf dem Everest war, oberhalb von Lager IV aus und stürzte 1800 m tief in den Tod.

Die erste Gipfelseilschaft kehrte noch am gleichen Abend ins Lager IV zurück. Die zweite hingegen biwakierte beim Abstieg auf 8200 m Höhe und kreuzte unterwegs eine dritte Seilschaft mit drei Teilnehmern, die ebenfalls noch den Gipfel bewältigen wollte.

Diese neue Route umgeht die Passage durch den Eisbruch des Khumbu-Gletschers, ist dafür aber sehr steil, technisch schwierig und mit zwei Passagen der Schwierigkeitsgrade IV und V über 8200 m sehr exponiert. ( Lager I auf Lho La auf 605o m; Lager II auf 677o m; Lager III auf 7170 m oberhalb der Westschulter; Lager V auf 7520 m. ) 2. Einer achtköpfigen, vorwiegend westdeutschen Expedition unter der Leitung von Dr. Gerhard Schmatz gelang die achtzehnte Besteigung. Alle acht Teilnehmer sowie fünf Sherpas erreichten den Gipfel auf der « normalen » Route über Südsattel und Südostgrat. Oberhalb des Südsattels wurde Sauerstoff verwendet. Zehn Sherpas und neun Träger oberhalb des Basislagers halfen den Eisbruch des Khumbu-Gletschers zu überwinden. Das Basislager wurde am 25. August errichtet, Lager I am 4., Lager II am 7., Lager III am 11. und Lager IV auf dem Südsattel am 24. September. Den Gipfel bezwangen:

G. Schmatz, H. Warth, H.von Kaencl ( ein Schweizer ) und die Sherpas Pertemba und Lakhpa Gyalsen am i. Oktober, T. Fischbach, G. Kaempfe, Frau H. Schmatz, R. Genet ( ein Amerika-Schweizer ), N. Banks ( ein Neuseeländer ) und die Sherpas Ang Phurba und Ang Jambu am 2.Oktober.

Beim Abstieg erlag R. Genet in einem Biwak auf rund 8300 m in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober einem Herzversagen, und Frau H. Schmatz starb infolge Kälte und Sauerstoffmangels beim Versuch, am Morgen des 3. Oktober abzusteigen. Über das Schicksal dieser zweiten Gruppe sind keine genaueren Einzelheiten bekannt. Offenbar kämpften sich drei Europäer und zwei Sherpas noch am Abend des 2. Oktober zum vorgeschobenen Basislager durch, während Frau Schmatz und R. Genet, in Begleitung von Sherpa Sundare, über Funk mitteilten, sie seien nicht in der Lage, den Abstieg fortzusetzen, und sie würden auf dem Südostgrat biwakieren, obschon sie nicht über die notwendige Ausrüstung verfügten. Bei Einbruch der Nacht trat eine Wetterver-schlechterungein. Den tragischen Ausgang des riskanten Abenteuers erzählte dann Sundare, der am 3. Oktober allein abstieg und sich dabei schwere Erfrierungen an vier Zehen zuzog.

3. Der Engländer Doug Scott erhielt die Bewilligung, den Everest nach den Deutschen zu erobern. Er konzentrierte sich mit seiner Mannschaft jedoch auf die Besteigung des Nuplse.

4. Die erste Winterbegehung. Eine 20 Mann starke polnische Expedition unter der Leitung von Andrzej Zawada schlug ihr Basislager am Fuss des Khumbu-Gletschers im Dezember 1979 auf. Sie folgte der Route der Erstbesteigung und bezog das Lager IV auf dem Südsattel ( 7960 m ) am 13. Februar 1980. Pemba Norbu war der Sirdar der sechs Sherpas, die oberhalb des Basislagers zum Einsatz kamen. Heftige Winde und Schneestürme liessen einen ersten Versuch am 15. Februar scheitern. Am 17. Februar brachen Lenszek Cichy ( 29 ) und Krzystof Wielicki ( 30 ) noch vor Sonnenaufgang vom Südsattel aufund erreichten den Gipfel trotz Neuschnee und Sturm um 14.40 Uhr. Sie erbrachten damit eine aussergewöhnliche Leistung. Oberhalb des Südsattels herrschten Temperaturen zwischen -40 und -50 C. Dank ihrer Winterexpedition zum Lhotse zwei Jahre zuvor verfügten die Polen über die notwendige Ausrüstung, um dieser extremen Kälte trotzen zu ,63 können. Die beiden Bergsteiger, welche den Gipfel bezwungen haben, weisen eine lange Liste von Erfolgen in Europa, im Himalaya, im Karakorum und im Hindukusch auf.

Kangchenjunga ( 8598 m ) Dritte Besteigung durch eine leichte Expedition mit den drei Engländern Joe Tasker, Peter Boardman und Doug Scott sowie mit dem Franzosen Georges Bettembourg. Ohne Sauerstoff. Eröffnung einer neuen Route von Nordwesten her über den Kangchenjunga-Gletscher zum Nordsattel und über den Nordgrat. Zwei Höhenträger: Ang Phurba bis zum Nordsattel, Nima Tenzing bis zum Lager II.

Nach i8tägigem Anmarsch errichtete das Team am 4. April sein Basislager ( 5000 m ) in Pangpema auf dem Kanchenjunga-Gletscher. Das Anbringen von rund 1000 m fixer Seile vom Lager II in 5900 m durch eine steile Eis-und Felswand bis zum Nordsattel nahm ganze zwei Wochen in Anspruch. Das Lager III befand sich oberhalb des Sattels in einer Höhe von 6900 m. Diese Wand wurde mit den Nordostsporn von Les Droites verglichen. Lager IV war eine in 7470 m unterhalb des Nordgrates ausgehobene Schneehöhle, die am 2. Mai bezogen wurde.Von hier aus erfolgten am 4. und 12. Mai zwei Vorstösse zum Gipfel, diejedoch an hurrikanartigen Winden mit Geschwindigkeiten von 100 bis 150 km/h scheiterten. Am 16. Mai brachen Scott, Boardman und Tasker um 08.00 Uhr von ihrem Biwak auf, das sie in einem Bergschrund auf ungefähr 8000 m erbaut hatten; sie schafften die restlichen 600 m und standen um 17.00 Uhr auf dem Gipfel. Dort erlebten sie einen herrlichen Sonnenuntergang, und trotz Sauerstoffmangels beschrieben die drei dieses Unternehmen als « prachtvollen Tag ». Um 21.00 Uhr kehrten sie in ihr Biwak zurück und gelangten am 18. Mai wohlbehalten wieder ins Basislager. Die Gesamtkosten dieser Expedition beliefen sich auf £ 10 000., von denen die Bergstei- ger drei Viertel selbst aufbrachten. Ein ausgezeichnetes Beispiel für eine leichte Expedition zu einem Berg von erster Rangordnung.

Lhotse ( 8511 m ) 1. Eine österreichische Expedition mit 10 Teilnehmern, darunter eine Schweizerin, unter der Leitung von Erich Vanis. 16 Sherpas mit Sirdar Dawa Tenzing.

Diesem Team gelang die dritte Besteigung dieses Berges, und zwar von Westen her über eine ähnliche Route durch das Grosse Couloir, wie sie schon die Schweizer 1956 und die Deutschen 1977 gewählt hatten.

Das Basislager wurde am 27. März in 5400 m auf dem Khumbu-Gletscher aufgeschlagen. Lager I befand sich auf 6030 m, Lager II auf 6560 m oberhalb des Eisbruchs. Am 20. April entstand Lager III auf 7350 m mitten in der Lhotse-Wand, und am 30. April wurde Lager IV in 7850 m unterhalb des Couloirs bezogen.

Am 5. Mai war das Wetter ziemlich zweifelhaft; dennoch brachen W. Axt und H. Ladreiter um 10.30 Uhr - verhältnismässig spät - vom Lager IV auf und standen um 17.00 Uhr auf dem Gipfel. Sie kehrten erst nach Einbruch der Dunkelheit ins Lager IV zurück. Beide Bergsteiger erlitten an Fingern und Zehen schwere Erfrierungen.

Am 9. Mai unternahmen R. Göschl, H. Schell, E. Vanis und Dawa Tenzing sowie Ruth Steinmann und Pasang Temba vom Lager IV aus einen weiteren Versuch. Sie mussten aber wegen eines schweren Schneesturms in rund 8250 m Höhe aufgeben und sich fünf Stunden lang zum Lager IV durchkämpfen.

Am 1 o. Mai bewältigten B. Klausbruckner und Dr. I. Exnar bei gutem Wetter, aber schlechten Schneeverhältnissen den Gipfel um 19.00 Uhr. Sie biwakierten in jener Nacht auf über 8000 m und kamen erst am folgenden Morgen um 09.00 Uhr wohlbehalten zum Lager IV zurück.

Oberhalb von Lager III wurde Sauerstoff benützt.

2. Die vierte Besteigung gelang einer 20 Mann starken polnischen Expedition unter der Leitung von Dr. Adam Bilczewski. Keine Höhenträger oberhalb des Basislagers. Route von Westen her, ähnlich jener der Österreicher. Insgesamt vier Lager, das höchste auf 7850 m. Folgende Teilnehmer erreichten den Gipfel:

J. Kukucka und A. Heinrich am 7.Oktober, J. Skorek und A. Czok, J. Kukucka und Zygmunt Heinrich am 8. Oktober, Dr. Bilczewski, J. Baranek, S. Cholewa, Robert Niklas ( ein Deutscher ) am 9. Oktober.

Die beiden ersten Gipfelpartien schafften den Aufstieg wahrscheinlich ohne, die dritte hingegen mit Sauerstoff.

Nuptse ( 7879 m ) Eine Mannschaft mit den drei Engländern Doug Scott ( der im Oktober 1978 einen Versuch von Norden her unternommen hatte ), Alan Rouse und Brian Hall sowie dem Franzosen Georges Bettembourg bezwang erstmals die Nordwand dieses Berges im alpinistischen Stil. Es war gleichzeitig die zweite Besteigung des Nuptse-Hauptgipfels.

Die vier Bergsteiger, die auf jegliche Hilfe durch Sherpas und auch auf Sauerstoff verzichteten, trugen je zwei Lasten in die Westschlucht ( Western CWM ) am Fuss der Südwestwand des Everest. Von dort aus dauerte der Vorstoss zum Gipfel und zurück sechs Tage. Der Nuptse wurde am 19. Oktober erobert. Die Route folgt einem Pfeiler in der Nordwand, der direkt von der Westschlucht zum Hauptgipfel führt. In technischer Hinsicht wurde sie mit der natürlich längeren Major-Route durch die Brenva-Wand des Mont Blanc verglichen. Alles in allem eine hervorragende Leistung. Die Kosten beliefen sich auf £8000 ., einschliesslich eines erfolglosen Besteigungsversuchs des Kangtega durch Hall, Rouse und Rab Carrington sowie einer Besteigung des Nordgipfels des Kusum Kang Kuru über den Nordgrat durch Scott, Bettembourg und Mike Covington.

! ( 7710 m ) Dieser Berg nahe der Grenze zwischen Sikkim und Nepal ist bisher dreimal bezwungen worden: die Franzosen ( 1962 ) und Engländer ( 1978 ) erreichten den Gipfel jeweils von Süden her, die Japaner ( 1976 ) über eine Route durch die Nordwand, auf der eine neuseeländische Expedition 1975 erstmals einen Vorstoss unternommen hatte. Eine tschechische Gruppe mit 16 Teilnehmern unter der Leitung von Ivan Galfy trug ihren Angriff 1979 über den Südwestsporn vor. Sie errichteten ihr Basislager am 19. April in 4400 m Höhe auf dem Yamatari-Gletscher, Lager I am 20. April in 4850 m. Grosse Schwierigkeiten galt es im Eisbruch zwischen Lager I und Lager II zu überwinden, das am 24. April auf 5300 m aufgeschlagen wurde. Lager III erstellte man am 2. Mai in 5800 m Höhe auf dem Grat, Lager IV am 9. Mai in 6400 m. Die ganze Route wurde mit fixen Seilen gesichert. Am 1

Makalu II ( 7640 m ) Eine schweizerisch-deutsche Expedition mit 1 o Teilnehmern unter der Leitung von G. Lenser bezwang diesen Berg auf einer ähnlichen Route über Nordsattel und Ostgrat, wie sie die Franzosen bei ihrer Erstbesteigung im Jahr 1954 gewählt hatten. 12 Sherpas wurden oberhalb des am B. September erbauten Basislagers als Höhenträger eingesetzt. Vom Lager IV, das am 8. Oktober in 7460 m eingerichtet worden war, gelangten insgesamt 5 Schweizer, 1 Amerikaner, 2 Deutsche und 8 Sherpas auf den Gipfel, und zwar in vier Teams am g., 12., 15. und 1 7. Oktober.

.65 Ni'mbur ( 6054 mi Eine in Nepal zusammengestellte Expedition mit 7 Schweizern, 4 Nepalesen ( 3 Sherpas ) und einem neuseeländischen Arzt machte unter der Leitung des in Nepal lebenden Schweizer Ingenieurs Jacques Bovier in den Monaten Mai und Juni den zweiten Besteigungsversuch auf der schwierigen Route von Südwesten her ( erster Versuch durch die Japaner 1963 ). Wegen schlechten Wetters musste das Unternehmen rund 150 m unterhalb des Gipfels abgebrochen werden.

Ama Dablam ( 6856 m ) 1. Eine sechzehnköpfige, von einer amerikanischen Radio- und Fernsehgesellschaft finanzierte Expedition hatte sich ein zweifaches Ziel gesetzt: sie wollte über den Südgrat auf-, über den Nordgrat absteigen und dabei einen abendfüllenden Bergsteigerfilm drehen. Die Gesamtleitung der Expedition hatte der Filmproduzent Roger Brown, für den bergsteigerischen Teil war Tom Frost verantwortlich. Es wurden insgesamt drei Höhenträger verpflichtet. Der Aufstieg über den Südgrat verlief erfolgreich: am 22.April erreichten 8 Teilnehmer, unter ihnen der Engländer Martin Boysen und Sherpa Lakpa Dorje, den Gipfel. Am 25.April schafften es zwei weitere Bergsteiger, und am 30. April vollbrachte Jeff Lowe, der schon am 22. April dabei war, den Gipfelvorstoss nochmals im Alleingang, als er das höchste Lager räumen sollte. Es soll ein ausgezeichneter Film gedreht worden sein.

2. Sechs französische Bergführer bezwangen den Berg unter der Leitung von Raymond Renaud in vier Gruppen an vier aufeinanderfolgenden Tagen ( 21.24. Oktober ) über den Nordgrat. Der Leiter selbst eroberte den Gipfel dreimal an drei verschiedenen Tagen, und auch drei Sherpas erreichten ihn. Die Expedition verfügte über eine Hilfsmannschaft von 7 Mann und 5 Höhenträgern oberhalb des Basislagers.

3. Peter Hillary, der 25jährigc Sohn von Sir Edmund Hillary, war der Leiter einer vier Mann starken neuseeländischen Expedition, die den Berg auf einer Route durch die Westwand besteigen wollte. Am 24. Oktober geriet die ganze Gruppe auf rund 6100 m in eine Lawine. Ken Hsslop kam dabei ums Le- ifi6 ben. Hillary erlitt einen Armbruch und eine Fussverletzung, und die beiden anderen Bergsteiger erlitten ebenfalls beträchtliche Verletzungen. Eine österreichische Expedition, die zur gleichen Zeit am Berg war, leistete beim Abstieg vorbildliche Hilfe.

4. Eine österreichische Expedition mit fünf Teilnehmern, unter denen sich auch Reinhold Messner befand, versuchte unter der Leitung von Wolfgang Nairz, diesen Berg über den Westgrat zu besteigen.

Kangtega ( 6779 m ) 1. Eine japanische Gruppe mit vier jungen Bergsteigern und einem Arzt beging unter der Leitung von K. Yuda eine neue Route durch die Nordwand. Ausgehend vom Basislager, das am 5. April in 5300 m Höhe auf dem Hinku Nup-Gletscher errichtet wurde, erschlossen sie eine ungefähr 700 m lange, neue Führe durch ein lawinengefährdetes Couloir, das am 19. April durchstiegen war. Von dort aus eroberten M. Ishibashi und K. Takeuchi nach einem Biwak in 6400 m Höhe über den Nordgrat den Gipfel am 2 t. April. Nach einem Zwischenfall auf dem Grat musste K. Yuda mit einem Knöchel- und einem Finger-bruch 52 Stunden lang in einer Gletscherspalte auf Rettung warten. Keine Höhenträger oberhalb des Basislagers.

2. Ein dreiköpfiges englisches Team mit Rab Carrington, Alan Rouse und Brian Hall machte im September zwei Versuche in alpinistischem Stil, zuerst über den Nordost-, dann über den Nordgrat. Das Trio.kam bis auf eine Höhe von rund 5800 m, bevor es wegen schlechten Wetters aufgeben musste. Rouse und Hall bestiegen später den Nuptse.

Thamserku ( 6608 m ) 1. Neun Japaner unter der Leitung von T. Kimura durchstiegen die auf rund 1800 m Länge aus Eisrinnen bestehende Südwestwand. Diese erreichten sie von einem Sattel auf dem Westgrat aus; Lager II befand sich in 6300 m unterhalb, Lager III in 6400 m oberhalb dieses Sattels. Es war jedoch noch ein weiteres Biwak notwendig, bevor der gefährliche und streckenweise messer- ®

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Everest: Skizze mil den Routen, die bis heule eröffnet worden sind, insbesondere auch die Route der jugoslawischen Expedition im Jahre i()JB T Basi slagerjffli m Lager I6050 m Lager II6770 m Lager III7170 m / Khumbu-Gletscher 2 Eisbruch 3 Westschlucht A: Klassische Route über den Südsattel 4 Südsattel B: Nordgrat, Route der chinesischen Bergsleiger j Gipfel des Everest ( 8848 m ) .67 C: Amerikanische Route D: Südwand, englische Route E: Westgrat, jugoslawische Route 6 Nordsattel 7 Rongbuh-Gletscher 8 Westschulter 9 Lho La 10 Lholse ( Rjoi m ) x Stelle, an der Ang Phu tödlich abstürzte.

scharfe Grat bezwungen werden konnte. S. Kimura und S. Hosogai bewältigten den Gipfel am 28. April. Keine Sherpas als Höhenträger.

2. Eine weitere japanische Gruppe mit vierjungen Bergsteigern und einem Arzt wählte unter der Leitung von S. Suzuki eine Route über den mittleren von drei Pfeilern in der Nordwand. Geschlossen stieg die Gruppe durch tiefen Schnee und Eis auf und errichtete auf 5700, 5900 und 61 oo m Biwaks. Auf einer Höhe von 6300 m musste sie aufgeben, da ein Teilnehmer erkrankt war. Die Route wurde mit der Nordwand der Grandes Jorasses verglichen. Keine Höhenträger oberhalb des Basislagers.

Gaurishankar Nord ( 7154 m ) Dieser Berg auf der Grenze zwischen Nepal und Tibet, der einen faszinierenden Anblick bietet, hat bei den in seinem Süden lebenden Bewohnern des Rolwaling Himal eine tief religiöse Bedeutung. Sie nennen ihn Tseringma. Nord- und Ostseite liegen in Tibet und bieten wahrscheinlich einfachere Besteigungsmöglichkeiten als die Nepal zugewandten Flanken. Sechs Expeditionen hatten ihr Glück an diesem Berg versucht, bevor er 1964 « geschlossen » wurde. Nach der « Wiedereröffnung » im Jahr 1978 wurde er der Gruppe II zugeteilt, welche gemischten ausländisch-nepalesischen Expeditionen vorbehalten ist. Die Erstbesteigung gelang am B. Mai 1979 auf einer technisch schwierigen Route durch die Westwand zwei Teilnehmern einer nepalesisch-amerikani-schen Expedition, nämlich John Roskelley und Sherpa Dorje. Das Team bestand aus fünf Amerikanern und fünf Nepalesen ( Sherpas ) und wurde gemeinsam von Al Read und Sherpa Pertemba geführt. Das Basislager wurde am 12.April in 4900 m auf der Westseite des Berges aufgestellt. Drei weitere Lager erbaute man in der Wand, auf 4900, 5880 und 6490 m. Die gesamte Route wurde mit fixen Seilen gesichert. Die obere Hälfte der Wand soll so steil und schwierig wie die Eigernordwand sein.

Erkrankungen und Verletzungen verunmöglichten einen zweiten Gipfelvorstoss. Ein Bergsteiger erlitt an den Zehen schwere Erfrierungen, ein anderer musste mit einem Lungenödem nach Katmandu zurückkehren.

Gaurishankar Süd ( 7010 m ) Eine leichte englische Expedition schaffte am 9. November 1979 die Erstbesteigung dieses Berges über den 4 km langen Westgrat. Zur Mannschaft gehörten Peter Boardman ( Leiter ), John Barry, Tim Leach, Guy Neithardt ( ein Bergführer aus Leysin ) und Pemba Lama ( Sherpa ). Die Gruppe brach zusammen mit 48 Trägern am 28. September in Kathmandu auf und errichtete nach zehntägigem Marsch das Basislager in 4900 m Höhe am 8. Oktober, und zwar an der gleichen Stelle, welche schon die Expedition in der Vormonsunzeit gewählt hatte. Am Fusse des Westgrates, in 5300 m Höhe, wurde ein vorgeschobenes Basislager aufgeschlagen und mit Lebensmitteln für 20 Tage ausgerüstet, um das Absteigen zum Basislager zu vermeiden. Die ganze Besteigung dauerte 23 Tage. Fixe Seile wurden angebracht, die nach weiterem Vorrücken wieder entfernt und weiter oben neu verwendet wurden. Lager I « Nid d' Aigle » ( Adlerhorst ) wurde am 24. Oktober in 5500 m Höhe erstellt. Von dort aus führte die Route mit Schwierigkeitsgraden von III und IV zum Lager II, das auf einem spitzen Gipfel in 6037 m Höhe stand. Über einen i km langen Wächtengrat ging es weiter zum Lager III auf 61 oo m, das am 3. November aufgeschlagen wurde. Am 5. November fegte ein Windstoss Barry von diesem Grat hinunter; nach 60 m wurde sein Fall vom fixen Seil aufgehalten. Mit einem Handgelenkbruch und einer Knieverletzung kehrte er ins Lager II zurück; er beharrte jedoch darauf, dass die Besteigung weitergehen sollte, und weigerte sich auch, die allmählich knapp werdenden Lebensmittelvorräte anzurühren. Am B. November brachen Boardman, Leach, Neithardt und Pemba zu einem Gipfelvorstoss auf; sie führten einen Kocher, aber keine Biwakausrüstung mit. Nach neun schwierigen Seillängen durch Fels und Eis biwakierten sie im Dunkeln in einem Eisbruch am Rande des Gipfelplateaus. Am 9. November, um 9 Uhr morgens, hatten sie es geschafft: zum Zeichen der Ehrfurcht verharrten sie I m unterhalb des Gipfels. Der Abstieg nahm drei Tage in Anspruch und verlief auch für den verletzten Barry ohne weitere Probleme. Die Gesamtkosten dieser Expedition beliefen sich auf £6600..

Ganesh II ( 7150 m ) Einer gemischten Expedition mit sechs Japanern und den beiden Nepalesen Mingma Tenzing und Pemba Tshering gelang die Erstbesteigung durch die Nordwand, nachdem ein erster Versuch über den Südostgrat wegen allzu grosser Schwierigkeiten hatte aufgegeben werden müssen. Oberhalb des Basislagers wurden sechs Sherpas als Höhenträger eingesetzt. Den Gipfel erreichten:

Dr. H. Ogura, Pemba Tshering und Dawa Norbu am 19. Oktober, Dr. H. Ogura ( zum zweiten Mal ), M. Maeda, S. Eguchi, Mingma Tenzing und Tendi am 20. Oktober und T. Kitahara und M. Yoko am 21. Oktober.

Manaslu ( 8156 m ) 1. Eine sechsköpfige italienische Expedition unter der Leitung von Lorenzo Massarotto unternahm einen Vorstoss über den Ostgrat, der nach einem französischen Versuch im Jahr 1977 immer noch unbezwungen ist. Das Unternehmen musste jedoch am 15. Mai auf rund 7500 m aufgegeben werden, nachdem zwei Bergsteiger von einer Lawine erfasst worden waren und schwere Erfrierungen erlitten hatten.

Dieser Berg ist bisher siebenmal bestiegen worden ( erstmals durch die Japaner im Jahr 1956 ), fünfmal auf der von den Japanern eröffneten Route von Nordosten her und je einmal von Nordwesten und Südwesten her.

2. Einen weiteren Versuch über den Ostgrat machte eine argentinische Expedition mit 7 Bergsteigern und 4 andern Teilnehmern unter der Leitung von V. Guillerma. Nachdem das Lager III am 4. Oktober auf rund 5600 m errichtet worden war, musste das Vorhaben am 8. Oktober auf ungefähr 6500 m infolge schlechten Wetters und Lawinengefahr aufgegeben werden.

Manaslu Nord ( 7157 m ) Eine tschechische Expedition mit to Teilnehmern unter der Leitung von V. Krupicka bezwang diesen Gipfel über den Nordgrat. Oberhalb des Basislagers wurde nur ein einziger Sherpa eingesetzt. J. Cervinka und O. Srovnal bezwangen den Gipfel am i 6., V. Krupicka und Dr. M. Novotny am 18. Oktober.

Peak 29 ( 7835 m ) Dieser Gipfel der Manaslu-Gruppe wurde erstmals am 19. Oktober 1970 bestiegen, und zwar von Osten her durch zwei Mitglieder einer japanischen Expedition. Beide kamen beim Abstieg ums Leben. 1978 scheiterte eine japanische Expedition auf einer Route von Südwesten her. 1979 glückte einer sechsköpfigen polnischen Expedition unter der Leitung von Ryszard Szafirski die zweite Besteigung dieses Berges. Es war gleichzeitig die erste von Nordwesten her: R. Gajewski und M. Pawlikowski erreichten den Gipfel am 7. Mai. Keine Sherpas oberhalb des Basislagers. Das Team versuchte sein Glück zuerst in der Westwand, doch war die Lawinengefahr zu gross. Da die Nordwestwand ausserordentliche technische Schwierigkeiten bietet, wurde die Führe mit über 1500 m fixen Seilen gesichert. Der Gipfelvorstoss erfolgte vom Lager III auf 7500 m aus; er führte durch schwierige Fels- und Eispartien. Die letzten 30 m boten auf Fels einen Schwierigkeitsgrad V.

Annapurna ( 8091 m ) 1. Die ursprünglich von den Franzosen im Jahr 1950 eröffnete Route von Norden her hat in dieser Saison erneut vier Menschenleben gefordert, obwohl sie anscheinend zu einer der leichteren Besteigungen eines Achttausenders geworden ist. Vor dem Monsun brachen am 4. und 13. März zwei Expeditionen von Katmandu auf. Die erste bestand aus sechs Franzosen und drei Sherpas un- terderLeitungvonJean-Louis George. Ihr Hauptziel war, vom Gipfel aus auf Skiern durch die Nordwand abzufahren. Am 30. April erreichten Yves Morin und Henri Sigayret den Gipfel ( 6. Besteigung ). Morin fand während der Abfahrt den Tod, vermutlich durch Ersticken, als er sich in einem losen Seil verfing.

2. Zur zweiten Expedition gehörten zwölfJapa-ner und zwölf Sherpas; Leiter war H. Yagi. Auf einer ähnlichen Route eroberten S. Tanaka und Sherpa Pemba am B. Mai den Gipfel ( 7. Besteigung ).

3. Nach dem Monsun wählte eine achtköpfige amerikanische Expedition unter der Leitung von Robert Wilson die gleiche Route. Am 18. September stiegen die Amerikaner M. Co-hick und G. Harder sowie der Engländer Eric Roberts zum Lager IV auf, von wo aus der Gipfelvorstoss erfolgen sollte. Am folgenden Tag verschüttete jedoch eine Lawine das Lager und tötete alle drei Bergsteiger.

Annapurna II ( 7937 m ) Die drei Engländer Paul Moores, David Burgess und Adrian Burgess schlugen ihr Basislager mit der Hilfe von zwei Sherpas am 14. September auf. Auf dem Westgrat errichteten sie fünf weitere Lager. Am 18. Oktober mussten sie auf einer Höhe von rund 7150 m aufgeben.

Annapurna III ( 7555 m ) Eine siebenköpfige englische Expedition unter der Leitung von R. Rutland bestieg diesen Berg auf einer neuen Route durch die Südwestwand und über den Westgrat. Die beiden Sherpas blieben im Basislager zurück. Die Expedition verliess Kathmanduam5. Oktober. Am6. Novemberstan-den Linda Rutland ( die Frau des Expeditionsleiters ) und John Wittock auf dem Gipfel. Oberhalb von Lager III auf 5800 m wurde ausschliesslich biwakiert. Vermutlich vierte Besteigung ( 1961 eine indische, 1970 eine japanische und 1977 eine italienische Expedition ).

Annapurna IV ( 7525 m ) Eine spanische Expedition mit 15 Teilnehmern versuchte unter der gemeinsamen Leitung von M. Zabaleta ( Spanien ) und C. Ruhlor ( USA ) eine neue Route über den Nordwestgrat zu erschliessen. Fünf Sherpas wurden als Höhenträger eingesetzt. Die Expedition erreichte am 25. Oktober mit 6780 m den höchsten Punkt.

Annapurna Süd ( 7291 m ) Eine 15 Mann starke polnische Expedition unter der Leitung von Jerzy Pietkiewicz bezwang diesen Berg auf einer neuen Route durch die Westwand. Es waren verschiedene Zwischenfälle zu verzeichnen. Die neun Expeditionsteilnehmer, die per Lastwagen mit dem gesamten Material nach Nepal unterwegs waren, hatten ihr Ziel sechs Wochen später noch nicht erreicht, und so brachen die übrigen sechs allein auf, nachdem sie in Nepal noch einige Ausrüstungsgegenstände eingekauft hatten. Die beiden Gruppen trafen später im Basislager zusammen. Bei der Erkundung der Nordostwand stürzte Josef Koniak am 15. April in der Ostwand tödlich ab. Von den vier Bergsteigern, die zur Ostwand hinübergingen, um Koniaks Leiche zu suchen, kehrten zwei ebenfalls nicht mehr zurück. Trotz alledem standen K. Smieszko und W. Wielick am 2. Mai auf dem Gipfel.

( Im Mai 1978 hatte eine japanische Expedition versucht, die Ostwand zu durchsteigen, musste aber infolge technischer Schwierigkeiten und wegen Neuschnees auf ungefähr 5190 m Höhe aufgeben. ) Fang Peak ( 7647 m ) i. Dieser Gipfel der Annapurna-Gruppe war in den Monaten April und Mai das Ziel von acht Tirolern unter der Leitung von Sepp Mayerl. Vom Miristi Khola aus gingen sie von Norden her den Westgrat an, auf dem sie vier Lager aufschlugen ( Lager II auf 5700 m, Lager III auf57oo m, Lager IV auf 5800 m und Lager V auf 6600 m ). Diese Route, die auf ihrer ganzen Länge ziemlich grosse technische Schwierigkeiten bietet, war bis dahin noch nie begangen worden. Am 2. Mai wurde die Besteigung abgebrochen, nachdem der 26jährige H. Obernosterer beim Abstieg von Lager V zum Lager IV ausgerutscht und 2000 m tief zu Tode gestürzt war.

2. Eine 20 Mann starke italienische Expedition unter der Leitung von A. Bergamaschi wählte die Route von Osten her über den Südostgrat. Da diese Führe zu gefährlich schien, gaben die Italiener am 3. Oktober auf.

TiLicHO ( 7132 m ) Dieser Berg, an dessen Nordfuss ein See gleichen Namens liegt, gehört zur Annapurna-Gruppe. Er wurde 1978 für ausländische Expeditionen « geöffnet », und noch im gleichen Jahr gelang einer kleinen französischen Gruppe die Erstbesteigung in halbalpinistischem Stil mit nur einem Lager oberhalb des Basislagers. Die zweite Besteigung geht auf das Konto von acht Japanern und drei Sherpas unter der Leitung von Y. Yakushi. Sie wählten eine Route über den Nordgrat, die Franzosen waren über den Nordostpfeiler und dann ebenfalls über den Nordgrat aufgestiegen.

Die Expedition brach am 22. März mit 65 Trägern in Pokhara auf und marschierte durch das Marsyandi-Tal an. Am 3. April wurde das Basislager in 4200 m Höhe am Westufer des Tilicho-Sees aufgeschlagen. Zwischen den Lagern I und II brachte man insgesamt 1800 m fixe Seile an. Das Lager II wurde am 24. April in 6000 m errichtet. Am 26. April erreichten T. Araki, H. Yamamoto und Sherpa Mingma Tenzing den Gipfel, nachdem sie eine Nacht in einem Schneebiwak auf ungefähr 6900 m verbracht hatten. Am gleichen Tag bezwangen Y. Ohe und Sherpa Nawang Yonde den Berg ebenfalls, und zwar nach einer zehnstündigen Kletterei vom Lager II aus.

NiLGiRi Nord ( 7061 m ) Die beiden Japaner K, Ishikawa und N. Takeda versuchten gemeinsam mit einem einzigen Sherpa eine neue Route durch die Südostwand. Sie mussten aber am 30. September in 5900 m Höhe oberhalb von Lager II aufgeben.

NiLGiRi Zentral ( 6940 m ) 1. Erstbesteigung durch eine siebenköpfige japanische Expedition, Leiter Masaki Aoki. Das Basislager befand sich im Becken von Miristi Khola. Die Route führte über Südost- und Südgrat. K. Sakata und Y. Tsuda bewältigten den Gipfel am 30. April, M. Aoki, J. Yuyama und T. Hamada am i.Mai. Drei Sherpas wurden als Höhenträger verpflichtet.

2. Der Versuch einer zweiten japanischen Expedition unter der Leitung von T. Nishimura, diesen Berg durch die Westwand zu bezwingen, musste am 25. Oktober in einer Höhe von rund 6000 m aufgegeben werden.

Dhaulagiri ( 8167 m ) 1. Erfolg einer spanischen Expedition mit 18 spanischen Bergsteigern und fünf Sherpa-Höhen-trägern unter der Leitung von Gregorio Ariz. Route der Erstbesteigung über den Nordostgrat. I. Aldaya, Dr. F. Garayoa, G. Plaza, J. Pons und Sherpa Ang Rita erreichten den Gipfel am 12. Mai ( 7. Besteigung ).

2. Eine schweizerisch-französische Expedition unter Sylvain Saudan, bestehend aus einem schweizerischen und vier französischen Bergsteigern, 2 französischen Kameraleuten, 2 Journalisten, einem französischen Arzt und einem französischen Koch. Ihr Ziel war ursprünglich die Besteigung des Berges über den Nordwestgrat; anschliessend wollte Saudan auf Skiern durch die Nordwand abfahren, an der sich in den Jahren 1953 bis 1958 fünf Expeditionen versucht hatten. Dieser Plan wurde dann aber geändert, und die Bergsteiger folgten der spanischen Expedition auf dem Nordostgrat und errichteten am 10. Mai in 7600 m Höhe das Lager V, in dem sie während drei Tagen blieben. In der Nacht vom 13. auf den 14. Mai brach ein schwerer Sturm los, und die beiden Franzosen Eric Poumailloux und Dr. Jean-Louis Sabarly kamen ums Leben, als ihr Zelt von einer Lawine weggefegt wurde. Während des Abstiegs verschwand, von den andern vollkommen unbemerkt, auch Sherpa Pemba. Saudan, Ollagnier und Valencot erreichten das Basislager nach vier Tagen mit schweren Erfrierungen; sie wurden mit einem Helikopter in ein Spital nach Katmandu geflogen.

3. Eine 18 Mann starke polnische Expedition unter Leitung von Dr. F. Malaczynski machte einen Besteigungsversuch durch die Nordwand. Oberhalb des Basislagers wurden 16 Sherpas eingesetzt. Am 3. Oktober kamen sie bis auf eine Höhe von 7800 m, ebenfalls am 12. und 14.Oktober; am 15. Oktober verurteilten schlechtes Wetter und heftiger Wind das Vorhaben der Expedition jedoch zum Scheitern. Zuvor waren in der Nordwand die Schweizer im Jahr 1953 bis auf eine Höhe von 7620 m, die Argentinier 1954 sogar bis auf eine Höhe von 7920 m vorgestossen.

Dhaulagiri II, III und V ( 7751, 7715, 7618 m ) Eine japanische Expedition mit 20 Teilnehmern ( Leitung Frau Dr. M. Takahashi ) und 17 Sherpas ( Sirdars Mingma Tenzing und Lakpa Tenzing ) traversierte vom Basislager aus mit einer Distanz von rund 25 km drei Dhaulagiri-Gip-fel. Von einem gemeinsamen Basislager aus, das am 3. September in 4900 m Höhe aufgeschlagen worden war, errichteten offenbar im September zwei Gruppen insgesamt vier Lager, je eins nach jeder Traversierung.

Am i i. Oktober verliessen O. Shigeto und O. Yoshitomi zusammen mit einem Sherpa das Basislager; sie bestiegen den D II, traversierten dann zum D V und kehrten am 17. Oktober wieder ins Basislager zurück. Ebenfalls am 11. Oktober brachen K. Komatsu, Y. Koga, C. Takayashi, N. Koji und S. Araki vom Basislager auf, bestiegen den D V und kehrten nach Traversierungen zum D III und D II am i 18. Oktober wieder ins Basislager zurück. Die beiden Gruppen trafen sich unterwegs am 15.Oktober zwischen D III und D II. Während des ganzen Unternehmens stand ihnen ausserordentliches Wetterglück zur Seite.

PUTHA HlUNCHULI ( 7246 m ) Der DAV München organisierte, wie schon im Jahr zuvor, auch 1979 eine Herbstbesteigung dieses Berges. Die erste Gruppe mit 14 Teilnehmern war vom 7.27. Oktober am Berg, die zweite mit 12 Teilnehmern vom 22. Oktober bis I I. November. Oberhalb des Basislagers wurden fünf Sherpas eingesetzt. Auf der gleichen Route wie im Vorjahr durch die Südwand und über den Südgrat erreichten vom 18. bis 20. Oktober sechs Deutsche und drei Sherpas den Gipfel, vom 3. bis 7. November nochmals fünf Deutsche und drei Sherpas.

Kanjiroba ( 6882 m ) Eine sechsköpfige japanische Expedition ( Leiter A. Inenaga ) bestieg den Hauptgipfel auf einer neuen Route über den Nordwestgrat, wobei sie vermutlich auf dem Weg dorthin auch den Nordgipfel ( 6860 m ) überwinden musste.Vier Höhenträger oberhalb des Basislagers. Ausgezeichnete Wetterbedingungen, nur ziemlich heftiger Wind. S. Matsunaga, W. Takasaki und Sherpa Ang Temba standen am 4. November auf dem Gipfel.

KARAKORUM Baltoro-Region K.2 ( 8610 m ) 1. Dem Südtiroler R.M.essner und dem Deutschen M. Dacher gelang am 12.Juli die vierte Besteigung dieses Berges. Es war gleichzeitig die dritte auf der Originalroute der Italiener über den Südostgrat und die zweite ohne Sauerstoff. Von den vier Amerikanern, die 1978 den K 2 erstmals über den Nordostgrat bezwungen hatten, kamen zwei, nämlich Roskelley und Reichardt, ebenfalls ohne Sauerstoff aus. Zu Messners Sechserteam gehörten noch der Südtiroler F. Mutschlechner, der Österreicher R. Schauer und die Italiener A. Gogna und R. Casarotto.

Ein zweiter Gipfelvorstoss von Schauer, Mutschlechner und Gogna am 13.Juli scheiterte am stürmischen Wetter.

Ein Reporter vom Magazin « Der Spiegel » begleitete die Expedition und verlieh ihr grosse Publizität. Messner wollte ursprünglich eine neue Route von Südwesten her begehen, die er als « Magische Linie » bezeichnete. Dieser Plan musste aber aufgegeben werden. Es war eine mittelgrosse, aber teure Expedition, die 204 300 DM kostete ( im Vergleich dazu die Kosten der Viererexpedition, die ohne Sauerstoff eine neue Route auf den Kangchenjunga erschloss !). Das Basislager wurde am 20.Juni auf 4950 m erstellt, das Lager IV am 6.Juli auf 7350 m. Die ganze Route sicherte man mit fixen Seilen. Am 8.Juli profitierten Messner und Dacher von einer Schönwetter- période und stiegen zum Lager I aufôioo m auf. Am 9.Juli bezogen sie Lager II auf 6680 m, am To.Juli Lager III auf 7350 m. Am I 11.Juli schlugen sie auf 7910 m ein Biwak auf und bezwangen von dort aus den Gipfel am 1 2.Juli.

2. Eine grosse französische Expedition stand sehr nahe am Erfolg auf der neuen Route von Südwesten her, welche Messners Gruppe ein paar Wochen zuvor studiert und dann aufgegeben hatte. Bernard Mallet und Yannick Seigneur leiteten das Team, dem 14 Bergführer angehörten. Die Expedition kostete 2 Millionen französische Francs und dauerte rund drei Monate. Eine Armee von über 1000 Trägern wurde mobilisiert, um 20 Tonnen Material auf den Baltoro-Gletscher zu transportieren, wo im Juni das Basislager auf 5000 m Höhe aufgeschlagen wurde. Beim Klettern benützte man keinen Sauerstoff. Auf der Route wurden insgesamt sechs Lager eingerichtet. Die Franzosen begegneten oberhalb von 7000 m grösseren technischen Schwierigkeiten als 1971 am Westpfeiler des Makalu. Am 19. August musste ein erster Gipfelvorstoss vom Lager V aus auf rund 8000 m Höhe in stürmischem Wetter abgebrochen werden. Leider fügten weitere Stürme der Expedition noch andere Rückschläge zu; so musste man die höheren Lager mehrmals evakuieren und neu aufbauen. Am t o. September bezogen T. Leroy und D. Monaci auf 8i oo m ein Biwak, um von dort aus einen letzten Versuch zu wagen. Noch weitere fünf Bergsteiger rückten bis zu diesem Punkt vor. Nach verschiedenen Versuchen während zwei Tagen mit sehr schlechtem Wetter wurde die Expedition am Î4. September schliesslich endgültig abgebrochen. Die obersten Kletterer hätten nach eigener Schätzung nur noch ungefähr 160 m bis zum Gipfel gehabt. Zwei einheimische Träger kamen während der Expedition ums Leben; der eine erlitt zwischen den Lagern III und IV eine Koronarthrombo.se, der andere ertrank in einem wilden Bergbach.

Hinzuzufügen wäre noch, dass die von den Franzosen angenommene Höhe von 8760 m für den K 2 nicht stimmt. Diese Zahl, welche vor drei Jahren in Pakistan veröffentlicht wurde, ist inzwischen zugunsten der ursprünglich vermessenen Höhe zurückgezogen worden.

Gasherbrum II ( 8035 m ) 1. Fünfte Besteigung am 9. Juni 1979 durch eine chilenische Expedition auf der Route, welche die Österreicher bei ihrer Erstbesteigung im Jahr 1956 eröffnet hatten. Die beiden Bergsteiger G. Oyarzun und C. Lucero eroberten den Gipfel.

2. Sechste Besteigung, ebenfalls auf der ursprünglichen Route, durch eine zehnköpfige österreichische Expedition unter der Leitung von Hans Schell. Den Gipfel erreichten am 31.Juli R. Karl, Dr. K. Hub und H. Sturm, am 4. August H. Schell, K. Diemberger, W. Loesch, Dr. W. Weitzenboeck, Dr. A. Schwab und Major Fayyaz Hussein ( der pakistanische Verbindungsoffizier ). Die Expedition gab ihren ursprünglichen Plan auf, nämlich über den Südpfeiler aufzusteigen und mit Skiern abzufahren.

Paiju Nord ( Choricho, ca. 6750 m ) Den beiden Engländern Mike Goff und Ian Wade sowie den Amerikanern Geoff Childs und Will Miller gelang die Erstbesteigung dieses Gipfels in alpinistischem Stil. Sie brauchten fünf Tage und verbrachten zwei Nächte in hängenden Biwaks. Ihre Route führte durch die Südwestwand und ab ungefähr 6400 m über den Westgrat, auf dem sie in stark exponierten Lagen auf den Gipfel gelangten.

Uli Biaho ( etwa 6250 m ) Dieser Gipfel der Trango-Gruppe wurde am 3.Juli 1979 erstmals erobert, und zwar von den vier Amerikanern John Roskelley, Bill Forrest, Kim Schmitz und Ron Kauk. Von ihrem Basislager auf dem Baltoro-Gletscher durchstiegen sie die Ostwand in einer zehn Tage dauernden Kletterpartie.

Baltoro-Biafo-Chogolungma-Siachen Eine zehnköpfige japanische Expedition, alles Mitglieder des Kyoto Karakorum Club, führte in den Monaten Mai bis August unter der Leitung von R. Hayashibara verschiedene interessante Begehungen und Besteigungen durch.

Vier Japaner brachen am 21. Mai von Skardu auf, reisten nach Arandu und stiegen dann zum Chogolungma-Gletscher auf. Anschliessend tra- versierten sie den Kero Lungma-Gletscher, überquerten den Nushik Pass ( 4990 m ) und den His-par-Pass ( 5151 m ) und marschierten über den Biafo-Gletscher nach Askole, wo sie am 21.Juni eintrafen. Dort warben sie 116 Träger an und gingen am 2.Juli über den Baltoro-Gletscher zum Concordia-Platz hinauf. Vom Basislager aus, das sich an jener Stelle befand, wo die Abruzzi- und Süd-Gasherbrum-Gletscher aufeinandertreffen, erreichten sechs Bergsteiger nach weiteren drei Lagern über den Conway-Sattel am 30.Juli den Gipfel des Sia Kangri ( 7422 m ). Zwei Expeditionsteilnehmer bestiegen auch den Baltoro Kangri III ( 7310 m ) und den Baltoro Kaxgri IV ( 7300 m ). Die Gruppe überquerte dann den Sia La ( 5700 m ) zum Siachen-Gletscher. Beim Abstieg zur Stelle, wo der Siachen- und der Lolo-fond-Gletscher zusammenstossen, überquerte sie noch den Bilafond La ( 5547 m ) und kam in Goma am 15. August an.

Siachen-Region Teram Kangri ( 7382 m ) Einer zwölfköpfigen Mannschaft von der Hiro-saki-Universität unter der Leitung von S. Hanada gelang der Sieg über diesen Berg; es handelt sich dabei vermutlich um die Erstbesteigung. Das Basislager wurde am 5.Juli auf dem Siachen-Glet-scher aufgeschlagen. Nach fünf weiteren Lagern bewältigten drei Bergsteiger am 3. August 1979 den Gipfel. Ein Expeditionsmitglied stürzte am 6. August auf dem Gletscher zu Tode.

Biajo-Region Latok I ( 7145 m ) Erstbesteigung durch eine Io Mann starke japanische Expedition auf einer Route durch die Südwand über einen Felspfeiler zur Linken eines Couloirs zwischen Latok I und Latok III. Der Leiter, N. Takada, hatte schon 1975 einen Bestei- gungsversuch unternommen. Das Basislager wurde am to. Juni in 4600 m Höhe auf dem Baintha Lukpar-Gletscher aufgestellt. Lager I stand ebenfalls auf dem Gletscher in 5050 m, die Lager II und III ( am 15.Juli ) wurden auf dem Felspfeiler in 5800 und 6300 m errichtet. Der Pfeiler endete in 6600 m Höhe in einer Schneekappe. Die Route wurde mit rund 3000 m fixen Seilen gesichert. Nach einer dreizehnstündigen Kletterei vom Lager III aus bezwangen T. Shigehiro, S. Matsum und Y. Watanaba den Gipfel am 19.Juli um 19.45 Uhr; sie kehrten um 22.30 Uhr zum Lager III zurück ( T. Shigehiro hatte im Jahr 1977 mit einer japanischen Expedition schon den K2 bestiegen ). Am 22.Juli wiederholten J. Oku und K. Endo die Besteigung und drehten dabei einen Film. Ein vierköpfiges amerikanisches Team war 1978 nur knapp beim Versuch gescheitert, den Berg über den Nordgrat zu bezwingen.

Latok III ( 6946 m ) Erstbesteigung durch sechs Japaner unter der Leitung von Y. Teranishi durch die Südostwand. Diese Route beging schon im September 1978 eine sechsköpfige japanische Expedition; sie stiess bis auf eine Höhe von ungefähr 6500 m vor, bevor sie durch stürmisches Wetter zur Aufgabe gezwungen wurde. Die diesjährige Expedition schlug ihr Basislager in 4600 m auf dem Baintha Lukpar-Gletscher auf, unweit vom Lager jener Gruppe, die den Latok I bestieg. Lager I stand in 5100 m am Fuss der Südostwand ( 27.Juni ). Lager II wurde auf 5700 my Lager III am 3.Juli auf 6 o m errichtet. Die Route führte bis dahin hauptsächlich durch Schnee und Eis. Oberhalb von Lager IV, das am to.Juli in 6400 m erbaut wurde, musste eine schwierige Felspartie überwunden werden, in deren Verlauf die Bergsteiger die Grenze zwischen West- und Südostwand erreichten. Am 15.Juli eroberten Y. Teranishi, S. Mori, K. Takami und N. Okudaira vom Lager IV aus den Gipfel. Die Besteigung hatte 20 Tage gedauert.

Skamri ( 6735 m ) Zu dieser Gruppe im Norden des Panmah-Gletschers gehören der Ost- ( 6735 m ), der Zen-tral- ( 6710 m ) und der Westgipfel ( 6175 m ). Die Erstbesteigung des Ostgipfels über den Südgrat gelang am 20.Juli 1979 zwei Mitgliedern einer japanischen Expedition, die aus 4 Männern und 3 Frauen bestand. Leiter war T. Kamei. Das Basislager wurde am 21.Juni in 4300 m auf dem Drenmang-Glctschcr aufgeschlagen. Drei weitere Lager standen auf 4700, 5600 und 6200 m. Laut Berichten dieser Expedition ist der Ostgipfel der höchste, wie dies auch auf älteren Karten angegeben ist. Auf jüngeren Karten ist fälschlicherweise der Zentralgipfel mit der höchsten Höhe angegeben.

Hispar-Region Trivor ( 7720 m ) Dieser über dem Hispar-Glctseher gelegene Bert; wurde 1 ( )6ü erstmals von einer englisch-amerikanischen Expedition von Nordwesten her bestiegen. ic)79seheiterte dei " Versuch einer tschechischen Expedition über den Südostgrat.

PUMARIKISH ( 7492 m ) Erstbesteigung durch eine 12 Mann starke japanische Expedition unter der Leitung von T. Sasaki. Das Basislager in 4300 m Höhe wurde am 19. Juni auf dem Kunyang-Gletscher aufgeschlagen. Lager II am 5. Juli auf dem Sattel im Nordgrat ( an der gleichen Stelle wie die Expedition zum Kunyang ChishLager IV am 14.Juli in 6900 m auf dem Nordgrat überdem Oberen Yaz-ghil-Gletschcr. Von diesem Lager aus eroberten H. Yokoyama, K. Minami, M. Ohashi und S. Chiba am 15.Juli den Gipfel. Die Besteigung wurde am 17.Juli von S. Ogasawara, Y. Chiba, C. Hayashi, T. Kanno und M. Shiraishi wiederholt. .'Lupghar I ( etwa 7200 m ) Besteigung durch acht Deutsche unter der Leitung von J. Gloggner.

Lupghar Sar II ( etwa 7100 m ) Acht Japanern von der Universität von Hosci unter der Leitung von M. Doi gelang am 4. August die Erstbesteigung dieses Gipfels, der im Nordwesten des Momhil Sar liegt. Drei Bergsteiger standen auf dem Gipfel.

Kunyang Chish Nord ( 7108 m ) Erstbesteigung durch eine achtköpilge japanische Expedition unter der Leitung von K. Echize-nya. Basislager am 1 7.Juni in 4360 m Höhe auf dem Kunyang-Gletscher. Von dort aus führte die Route zu einem Sattel in 6000 m auf dem Nordgrat. Vom Lager IV ( 8.Juli ) auf 6700 m aus bezwangen alle acht den Gipfel am 11 .Juli.

Rakaposhi ( 7788 m ) 1. Zweite Besteigung am 1 .Juli 1979 auf einer neuen Route von Nordwesten her durch eine gemischte polnisch-pakistanische Armee-Expedi-tion mit 7 Polen ( Leiter Ryszahd Kowalewski ) und 6 Pakistanis. Der Nordwestgrat war schon 1939, 1947 und 1964 das Ziel von Expeditionen gewesen. Das Basislager der polnisch-pakistani-schen Expedition befand sich auf dem Biro-Glet-scher. Vier weitere Lager waren notwendig, um den technisch schwierigen Nordwestgrat mit seinen steilen Eis- und vier mächtigen Felstürmen zu überwinden. Vom Gratende mussten sie zum Grossen Plateau auf ungefähr 6490 m absteigen. Von einem letzten Lager in 7100 m aus erreichten R. Kowalewski, T. Piotrowski und M. Shcr Khan den Gipfel nach einer zehnstündigen Kletterpartie am I. Juli um 18.00 Uhr. Der letzte Teil der Route war identisch mit jener der Erstbesteigung im Jahr 1958 über den Südwestgrat. Sher Khan ist der Sohn von Shah Khan, der 1958 die erfolg- reiche englische Expedition als Verbindungsoffizier begleitet hatte. Am 3-Juli eroberten die drei Polen A. Bielun, J. Gronczewski und J. Tillak ebenfalls den Gipfel. Dasselbe gelang am 5.Juli bei starkem Wind und Schneefall auch den beiden Polinnen Anna Czerwinska und Krystyna Palmowska, welche den Gipfel einzeln im Abstand von einer Stunde erreichten.

2. Dritte Besteigung am 2. August durch eine 7 Mann starke japanische Expedition unter der Leitung von E. Otani. Sie wählte die Route über den Nordgrat, welche schon 1971 von einer deutschen Expedition versucht worden war. Insgesamt sechs Lager.

Haramosh ( 7406 m ) Dritte Besteigung durch eine Expedition der pakistanischen Armee. Sie folgte wahrscheinlich der gleichen Route wie die Österreicher bei ihrer Erstbesteigung im Jahr 1958. Beim Abstieg kam der Leiter in einer Lawine ums Leben, zwei weitere Teilnehmer erlitten Verletzungen.

DoBANi ( 6144 m ) Dieser faszinierende Berg, der von der Stadt Gilgit aus sichtbar ist, wurde am g.Juni 1979 erstmals bestiegen, nämlich von den zwei Japanern I. Ikeuchi und Y. Hashimoto. Sie unternahmen am 475. Mai zuerst einen Vorstoss über den Nordgrat. Vom 24. bis 27. Mai versuchten sie es über den Südgrat. Erfolg hatten sie aber erst am 7-Juni, als sie eine Route durch ein Couloir in der Westwand wählten und zwei Tage später den Gipfel bewältigten. Der Abstieg erfolgte am 1 o.Juni auf der gleichen Route.

Nanga Parbat ( 8125 m ) 1. In unserer letzten Chronik berichteten wir kurz vom Erfolg einer österreichischen Expedition im Jahr igy8. Das 6 Mann umfassende Team unter der Leitungvon RudolfWurzer beging eine .76 Route durch die Südwest- oder Diamir-Flanke; diese ist praktisch identisch mit der Route, die Siegfried Low und Toni Kinshofer im Jahr 1962 gewählt hatten. Die sechs Österreicher trafen am 26.Juni von Wien her kommend per Flugzeug in Rawalpindi ein und reisten dann per Jeep durch das Kaghan-Tal und über den Babusar Pass. In Chilas wurden 95 Träger angeworben. Sie errichteten ihr Basislager am 24.Juli in 4300 m. Die Führe zwischen Lager I auf 5000 m und Lager III auf 6800 m sicherte man mit rund 6000 m fixen Seilen. Lager IV wurde am 18. August in 7300 m Höhe in der Bahzin-Lücke errichtet. Von dort aus bezwangen am 23. August R. Wurzer und W. Bauer nach neuneinhalb Stunden den Gipfel; sie kehrten um 21.00 Uhr zum Lager IV zurück. Am 28. August eroberten auch A. Imitzer und A. Indrich den Gipfel. Alle Bergsteiger kehrten am 2. September wohlbehalten ins Basislager zurück.

2. Über eine französische Expedition unter der Leitungvon Jean-Pierre Fresafond sind keine näheren Einzelheiten bekannt. Der Bcsleigungsversuch im Monat Juni musste auf rund 68-jo m nach einer Schlechtwetterperiode und einem Erdbeben abgebrochen werden.

Ost-Karakorum Saser Kangri ( 7672 m ) Eine indische Expedition mit 10 Offizieren, 1 Unteroffizier und 39 Soldaten, die in der Gegend um Ladakh Dienst leisteten, schaffte die zweite Besteigung dieses Berges ( Erstbesteigung 1973, ebenfalls durch eine Mannschaft der indischen Armee ). Expeditionsleiter war Oberst Jagjit Singh. Der Anmarsch erfolgte aus dem Shyok-Tal, die Besteigung über den Südgrat. Vom Basislager aus, das am 19. April bezogen wurde, wurden fünf weitere Lager eingerichtet. Vom höchsten Lager aus ( 7250 m ) erreichten am 22.Mai Major Prem Chand, Hauptmann Pathial N.D. Sherpa und Dhandup den Gipfel. Am 24- Mai folgten Major J. P. Sharma und acht Soldaten. Ein weiterer Versuch am 21. Mai musste in stürmischem Wetter abgebrochen werden. Sechs Bergsteiger erlitten Erfrierungen.

Hindu Raj-Region Thui-Gruppe ( Gipfel etwa 6205 m ) Den beiden Engländern Ian Tattersal und Jim Fotheringham gelang die Erstbesteigung dieses zwischen Thui I und II gelegenen Gipfels. Auf ihrer Route durch die 1500 m hohe Südwand mussten sie Eis, Schnee und Fels mit Schwierigkeiten bis zu Grad IV überwinden. Der Aufstieg nahm drei, der Abstieg zwei Tage in Anspruch.

Kashmir—Kishtwar Nun ( 7135 m ) Kun ( 7086 m ) Diese Gruppe war Ziel von mindestens sieben verschiedenen Expeditionen. Dabei wurden folgende Besteigungen gemacht:

Österreichische Expedition mit 13 Teilnehmern; Leiter P. Hausmann. Sie verliess Srinagar anfangs Juni; Basislager am 13. Juni; zwei Höhenlager. Besteigungen von Nun und Kun am 20. und 23.Juni. Wahrscheinlich 9. Besteigung des Nun.

Indische Expedition ( Kalkutta ) mit 8 Teilnehmern; Leiter N. Mallik. Basislager am 28.Juni, drei Höhenlager. Vom höchsten Lager auf 6645 m erreichten den Gipfel des Nun am 11 .Juli S. Mitra, P. Mazumdar, R. Roy und die Sherpas Mingma und Karma.

Deutsche Expedition mit 12 Teilnehmern; Leiter P. Schmidt. Besteigung des Kun. Wahrscheinlich bezwangen alle Mitglieder den Gipfel in drei Gruppen am 15., 16. und 17. August. Die Expedition dauerte insgesamt 17 Tage.

.'77 Tschechische Expedition, Leiter J. Jursa. Sie bestieg den Kun im September über den Nordostgrat. Die Expedition setzte auch den Fuss aufden benachbarten White Needle ( 6556 m ).

Japanische Expedition mit neun Mitgliedern der Tokai Students Association. Ausgehend von Lager IV auf 6600 m, eroberten J. Kawakani und K. Ikai am 10. Oktober den Gipfeides Kun.

Japanische Expedition mit 5 Teilnehmern; Leiter S. Sakata. Der Versuch, den Kun durch die Westwand zu bezwingen, musste am 14. Juli auf rund 6400 m aufgegeben werden, als der indische Verbindungsoffizier Captain K. Joshi an einem Lungenödem erkrankte und trotz Rettung per Helikopter fünf Tage später starb.

Italienische Expedition mit 10 Teilnehmern, Leiter A. Re. Sie bestieg am 6. Oktober den White Needle ( 6556 m ). Von einem Höhenlager auf 5600 m standen drei Bergsteiger auf dem Gipfel. Alle Expeditionsteilnehmer vollbrachten den Aufstieg zu diesem Lager auf Skiern.

Zanskar-Kette Eine siebenköpfige deutsche Expedition unter der Leitung von Herbert Karasek suchte eine südwestlich von Leh gelegene Berggruppe auf, die den einheimischen Namen Mimoling trägt. Ihr Basislager befand sich am Oberlauf des gleichnamigen Flusses. Von dort aus bestiegen die Teilnehmer 6 Gipfel zwischen 5600 m und 5900 m sowie zwei Gipfel über 6000 m, unter anderem den mit 6120 m höchsten der Gruppe. Auf einigen Gipfeln fanden sie alte, zu Vermessungszwecken errichtete Cairns.

Brammah I ( 6416 m ) Sickle Moon ( 6574 m ) Beide Berge wurden im September von Mitgliedern einer Expedition des japanischen Alpen-Clubs bestiegen; Leiter: K. Denda.

Brammah II ( 6425 m ) Krlolgloser Versuch einer starken englischen Expedition unter J. V. Anthoine im September.

Kashmir Haramukh ( 5142 m ) Fünf Japaner unter der Leitung von K.Nishi-mura erreichten den Zentralgipfel ( etwa 5000 m ) am 31 .Juli durch ein Schneecouloir in der rechten Hälfte der Ostwand. Diese Flanke bietet offenbar zahlreiche gute Felsrouten für leichte Expeditionen.

Kulu-Lahul Dibibokri-Pyramide ( 6408 m ) Dieser südlich des Bara Shigri-Gletscher am Ende eines erst 1952 erforschten Beckens gelegene Berg wurde erstmals im September 1979 von den beiden Engländern R. Hewitt und M. Hofie bestiegen. Route über den Dibibokri-Sattel und durch die Nordwand.

Gipfel des Tos-Gletschers Eine kleine englische Expedition suchte in den Monaten Mai und Juni 1979 diesen Gletscher westlich des Bibibokri-Beckens auf. Sie bestieg dabei zehn Gipfel zwischen 5500 und 6446 m, unter anderem auch den Dharamsura auf der Bara Shigri-Wasserscheide.

Dharamsura ( 6446 m ) Diesen Gipfel erreichte am 3. Oktober auch eine indische Frauen-Expedition aus Kalkutta.

78 MuLKii.A ( 6516 m ) Y. Watanabe und Y. Teranishi, Mitglieder einer kleinen japanischen Expedition, bezwangen am 10. Oktober den höchsten Gipfel einer in Zen-tral-Lahul gelegenen Gruppe ( Erstbesteigung im September 1939 ).

Diesen Berg bestieg im September auch ein gemeinsames Team der Royal Air Force Mountaineering Association ( Leiter Wing-Commander M. Ridley ) und der Indian Air Force. Diese Gruppe eroberte auch den Kri ( 6157 m ).

Garhwal Kämet ( 7756 m ) Expedition der indischen Armee. Sie wählte im Prinzip die gleiche Route wie die früheren Expeditionen über den Meade-Sattel. Sieben Teilnehmer bewältigten den Gipfel am 5.Juni, drei weitere am 7.Juni.

Trisi'l ( 7120 m ) 1. Teilnehmer einer 16 Mann starken westdeutschen Expedition bestiegen diesen Berg am 7juni.

2. Sechs von zehn Teilnehmerinnen einer indischen Gruppe des National Cadet Corps erreichten den Gipfel am 11. September.

3. Im Oktober von einer zweiten westdeutschen Mannschaft unter der Leitung von E. E. Ruff bestiegen.

4. Im November Erfolg einer österreichischen Expedition unter der Leitung von Marcus Schmuck.

Thalay Sagar ( 6903 m ) Vier Engländer schafften die Erstbesteigung dieses eindrucksvollen Berges westlich des Gango-tri-Gletschcrs. R. Kligfield, J. Thackray, P. Thex- ton und J. Waterman standen auf dem Gipfel nach einer achttägigen Kletterpartie in alpinistischem Stil durch das Nordwest-Couloir und über den Westgrat.

Kedarnath ( 6940 m ) Kedarnath Dome ( 6830 m ) Beide Gipfel wurden im September von zwei verschiedenen Gruppen aus Bengalen erobert.

Chirino We ( 6559 m ) Dieser Berg erhebt sich über dem Kalabaland-Gletscher nahe der tibetanischen Grenze, östlich des Milam-Gletschcrs. Das Gebiet liegt innerhalb der « Innern Linie », zu welcher der Zutritt beschränkt ist. Erstbesteigung am 10.Juni durch eine 10 Mann starke indische Expedition der « Mountaineers » von Bombay unter der Leitung von H. Kapadia. Oberhalb des Basislagers drei Höhenlager. Drei Sherpas als Höhenträger. Auf dem letzten Abschnitt wurde die Route mit rund 450 m fixen Seilen gesichert. Die Gruppe bestieg auch den Bambadhura ( 6334 m ), den Kalabaland Dhura ( 6105 m ) und den Shankalpa ( 5926 m ).

Rataban ( 6126 m ) Eine gemeinsame Expedition von 8 Neuseeländern ( Leiter: G. Dingle ) und 8 Indern ( Leiter: Lt. Col. Balwant Singh ) schlug ihr Basislager am 23. August im Bhyundar-Tal auf. Am 2. und 5. September bezwangen drei Neuseeländer und zwei Inder in zwei Gruppen den Gipfel.

Anmerkung: Im Juli 1979 gab die indische Regierung eine neue Verordnung bekannt, wonach ausländische Bergsteiger, die sich ohne Bewilligung in indischen Regionen in der Nähe der Grenzen zvi China und Pakistan aulhalten, mit Gefängnis bis zu iojahren bestraft werden kön- Sikkim SiNiot.CHU ( 6891 m ) Diesen südlich des Zemu-Gletschers gelegenen Berg bezeichnete man einst als ei neu der schönsten Gipfel der Welt. Er wurde erstmals am 23. September 1936 von vier Deutschen unter der Leitung von Paul Bauer bestiegen. Ein in Gangtok stationiertes Team der Indischen Verteidigungs-kräfte soll ihn im Mai 1979 zum zweiten Mal bezwungen haben.

SlMVU Diese Gruppe im Osten des Siniolchu umfasst mehrere Gipfel, dessen höchster 6825 m misst. 1936 bestieg Paul Bauers Mannschaft den Nord-gipfcl ( 6545 m ). Eine Expedition des indischen National Cadet Corps soll im Juni 1979 einen Gipfel dieser Gruppe bezwungen haben. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.

Aus dem Englischen übersetzt von Dieter \V. Portmann. Zug

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