Kartographia Winterthur: Die Kartographie in Winterthur und Karte des Kantons Glarus | Club Alpin Suisse CAS
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Kartographia Winterthur: Die Kartographie in Winterthur und Karte des Kantons Glarus

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Geographischer Kartenverlag Bern ( H. Kümmerly & Frey und A. Francke ): R. Leuzingers Reisereliefkarte von Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Oberbayern und den angrenzenden Gebieten. 1: 500,000. Auf Papier Fr. 3. 50, auf Leinwand 5 Fr.

Die beiden in dieser Anzeige vereinigten, sonst aber mit einander tüchtig rivalisierenden geographischen Firmen bieten mit beiden Produkten Neuauflagen älterer, von ihnen herausgegebener oder von ihnen über-nommener Verlagswerke. Die Beckersche Karte des Kantons Giants ist Anno 1888 zum erstenmal herausgekommen und damals dem Jahrbuch S.A.C. XXIV beigegeben worden. Ing. Fried. Becker hat in den Abhandlungen des nämlichen Bandes dazu die erforderlichen Erläuterungen gegeben. Die Karte bot damals vielen Clubgenossen in der Tönung der Chromolithographie etwas Neues und Auffälliges, während sie an die Verbindung der Relieftöne mit den Kurven der Originalaufnahmen im Siegfr. durch die Leuzingerschen Karten des Stockhorn- und Niesengebietes in den Jahrbüchern S.A.C. XX und XXII gewöhnt waren. Herr Becker suchte, ohne die Deutlichkeit des geometrischen Bildes ( durch die Kurven ), der Situationszeichnung und der Schrift zu stören, den Eindruck des Landschaftsbildes durch eine der Natur möglichst angepaßte ( also nicht konventionelle ) Färbung und Beleuchtungsmanier hervorzurufen. Und im wesentlichen ist es ihm auch sicher gelungen, ein hübsches und doch lesbares und übersichtliches Kartenbild hervorzurufen. Die neue Ausgabe ist im halben Maßstab der Karte von 1888, also in dem der Dufourkarte, aber sonst ist die Behandlung ( Kurven und Relieftöne ) die nämliche geblieben. In der Situationszeichnung und Schrift ist die Karte natürlich auf den Stand des heutigen Tages gebracht worden, und die Glarner Schüler sind zu beglückwünschen, daß ihnen ein so vortreffliches Lehrmittel zum Verständnis ihres gerade in der Bergwelt so interessanten Heimatkantons von der Behörde in die Hand gegeben wird.

Im Anschluß an diese nur das nötigste enthaltende Besprechung, verweise ich auf die von der neuen Firma herausgegebene Broschüre, in welcher in knapper und doch befriedigender Form auseinandergesetzt wird, wie das treffliche Winterthurer Institut gegründet wurde, emporgekommen und auf seinen heutigen glänzenden Stand gebracht worden ist. Die Namen eines Ziegler, Randegger, Leuzinger, Wurster, Schlumpt " treten uns hier in ihrer Bedeutung für die schweizerische Kartographie entgegen und über die technischen Details der Kartenherstellung erhalten wir manchen beherzigenswerten Wink. Wir wünschen der wohlverdienten Topographischen Anstalt Winterthur, die mehrmals den Besitzer gewechselt hat, dabei aber dennoch immer im gleichen fortschreitenden Geiste geleitet worden ist, auch in der modernen Form der Aktiengesellschaft das beste Gedeihen.

Die Leueingersche Reliefkarte von Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Oberbayern u. s. w. ist erstmals 1889 bei Lampart in Augsburg herausgekommen und von meinem Vorgänger, Herrn A. Wäber, im Jahrbuch S.A.C. XXV, pag. 593, besprochen worden. Seitdem sind, zum Teil noch von Leuzinger selbst, und von andern, z.B. Ravenstein, daran Verbesserungen und Erweiterungen in wiederholten Auflagen angebracht worden, und nun hat der Geographische Kartenverlag Bern auch dieses Leuzingerwerk in seinen Bereich gezogen und gibt es nun in völlig neuer Bearbeitung und mit starker Erweiterung nach Westen und Süden hin ( im ersteren reicht die Karte bis zum Splügen, in letzterem bis nach Venedig ) als Reisekarte heraus. Die von dem ersten Rezensenten der Karte nachgerühmten Vorzüge „ Leserlichkeit und minutiöse Genauigkeit des Kartenbildes und meisterhafte Darstellung der Plastik des Terrains " sind die nämlichen geblieben; dazu kommt nun die Vergrößerung des Reisegebietes, die auf den heutigen Stand gebrachten Nomenklatur und Kommunikationsnetz, so daß wir die Karte als Übersichtsblatt allen denen empfehlen können, welche Reisen in die schweizerischen und deutsch-österreichischen Ostalpen und den an diese angrenzenden Teil der italienischen Alpen antreten wollen. Die oben pag. 140 ff. geschilderten Fahrten von Dr. v. Sprecher wird man z.B. auf dieser Karte trotz des kleinen Maßstabs genau verfolgen können.Redaktion.

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