Neue Bergfahrten in den Schweizer Alpen 1948/49 | Club Alpin Suisse CAS
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Neue Bergfahrten in den Schweizer Alpen 1948/49

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Zusammengestellt von Max Oechslin

Die Alpen können heute als erschlossen bezeichnet werden, denn die « letzten grossen Probleme » sind gelöst. Was noch « gemacht » werden kann, sind kaum mehr Erstbesteigungen, bei denen erstmals eines Menschen Fuss auf einen Gipfel tritt, sondern lediglich Erstdurchstiege von Bergflanken oder Erstübersteigungen von Graten und Rippen, wobei in bereits bezwungenen Gebirgsflanken Varianten gesucht und gefunden werden können. Es ist dies bergtechnisch eine interessante Angelegenheit, dieses Suchen nach Neuem, wobei das führerlose Gehen besondere Beachtung findet. Aber es ist oft genug ein gewagtes und gefährliches Unternehmen, so dass es nicht abwegig ist, auch hier die Worte von Lucien Devies zu erwähnen, die in dessen Aufsatz über « Die Anfänge des führerlosen Bergsteigens in Frankreich » festgehalten sind. ( « Alpinisme », Heft 59, Juli 1941, und übersetzt in der « Österreichischen Alpenzeitung », Folge 1239, Mai/Juni 1948. ) Devies nennt den grossen französischen Führerlosen Pierre Puiseux, der mit seinen Seilgefährten eine Reihe von Erstbesteigungen und Erstdurchstiegen in der Vanoise-Gruppe, im Mont-Blanc-Gebiet, im Wallis und im Berner Oberland ausführte und als Alleingänger-Bergsteiger besondere Leistungen zeigte. Devies schreibt: « Pierre Puiseux, der ein gelehrter Astronom und, wie sein Vater, Mitglied der Akademie der Wissenschaften war, hatte grosse Verdienste; er war der erste Führerlose in Frankreich und hat sicherlich durch sein Beispiel und durch die unermüdliche Propaganda, die er im Schosse des Club Alpin Français entfaltete, viel für den führerlosen Alpinismus getan. Seine Seilschaft nahm nur ziemlich einfache Wege in Angriff, im allgemeinen auf Nebengipfel, selten auf die grossen Hauptgipfel, niemals auf schwierige Berge. Denn es war immer seine Sorge, seine Kräfte nicht zu überschreiten und alle Gefahren und jedes Risiko zu vermeiden. Seine Bergleidenschaft hatte er im Zaum. Die Schönheit der Hochgebirgsbilder, die Freiheit, das Vergnügen, mit seinen eigenen Kräften eine Erkundung durchzuführen, das war es, was er von der Bergsteigerei erwartete. Er gehörte nicht zu denen, die unwiderstehlich durch das einsamste und wildeste Hochgebirge oder durch harte Kämpfe angezogen werden. Aber Pierre Puiseux ist ein Musterbeispiel von Masshalten und von Ausgeglichenheit und ist so ein Markstein für die althergebrachten Werte unserer nationalen Bergsteigerei. » Auch wir Schweizer und die Österreicher, Deutschen und Italiener besitzen von dieser Art Führerlose, die im Masshalten Grosses geleistet haben und noch heute das gute Bergsteigertum auf richtigem Wege halten. Denn darauf kommt es doch an, dass wir bei der Ausübung des Bergsteigens nicht in eine Art Hahnengeschrei verfallen, um mit lautem Ruf zu verkünden, was vollbracht wurde, wann, unter welchen besondern Umständen und mit welchem Zeitaufwand, sind wir doch der Auffassung verdammt nahe gerückt, dass nämlich auch die Stoppuhr beim Bergsteigen zu Rat gezogen werden müsse, um die Bewertung des Bergsteigers zu erleichtern. Man möge Steine nach mir werfen: ich schätze immer noch den stillen, beschaulichen Berg- steiger als den höchsten Alpinisten ein, der sich Zeit lässt, um jedes noch so kleine Ding der Hochwelt der Berge sehen, bewundern und erlauschen zu können, für den es beim Bergsteigen kein Messen und Wägen gibt, um einer Bewertung unterstellt zu werden. Muss eine Fahrt immer so sein, dass sie dem nahe kommt, wie in einem Berichte geschrieben steht: « Das war das Maximum, was an Senkrechte und Grifflosigkeit erwartet werden kann»Es ist verständlich, dass in unserm « Zeitalter der Technik » auch das technische Bergsteigen Beachtung findet. Aber ging man mit diesen Dingen ganz ehrlich an die unbezwungenen Flanken und Felsen der Berge heran? Als für die Bezwingung eines Wandstückes des Tomlishorns-Pilatus das notwendige Kletterwerkzeug auch mit einem « Steinbohrer » ergänzt wurde und bei einem andern Berg eine regelrechte « Stahldrahtleiter » zur Verwendung gelangte; da wurden wir an die Worte K. L. G. Irvings erinnert ( « Werden und Wandlungen des Bergsteigens », Wien, 1949 ), die festhalten, dass auch diese Hilfsmittel einem gewissen Nützlichkeitsprinzip entspringen, sie aber « mit allen andern technischen Erfindungen das eine gemein haben, dass sie nichts anderes bezwecken wollen, als den notwendigen Aufwand an Arbeitskraft zu vermindern und den gewünschten Erfolg müheloser herbeizuführen. Jede Steigerung im Gebrauch dieser Hilfsmittel steigert auch den Anteil des rein Zweckdienlichen beim Bergsteigen... Jeder Berg, auch jeder im Himalaya, kann bestiegen werden, so man gewillt ist, sich die Bereitstellung aller Mittel, über die die Technik verfügt, etwas kosten zu lassen; aber jede Vervollkommnung der technischen Ausrüstung beeinträchtigt den ethischen Wert unseres Ringens mit dem Berg, der seinerseits keine Möglichkeit zur Vervollkommnung seiner Verteidigungswaffen hat... Wenn uns wirklich nur daran liegt, koste es, was es wolle, auf den Gipfel zu kommen, und wenn wir den Wert unseres Erfolges wirklich nur danach beurteilen wollen, ob wir rasch und leicht zu unserem Ziele gelangen, dann werden wir den einen vorbildlichen Bergsteiger nennen, der wie eine vorbildliche Maschine reibungslos funktioniert; dann ist es um so besser, je vollkommener und vollständiger unser technisches Rüstzeug ist... In der Einführung des Mauerhakens und des Schnappringes ( Karabiner ) darf man keine Steigerung des im Menschen stehenden ureigenen Könnens erblicken; sie vermochte nur Menschen Wände zugänglich zu machen, deren Betreten ihm nach dem Ratschluss der Natur eigentlich hätte verwehrt bleiben sollen, und sie hat die jungen Leute gelehrt, wie man sich beim Klettern mit allerhand technischen Spielereien vergnügen kann. » — Und lassen wir zu dieser Sache noch einen Jungen zum Wort kommen, wie er sich zum Sinn des Bergsteigens äussert ( « Mitteilungen des Österreichischen Alpenvereins », Heft 1/2, Februar 1949 ): « Es war wohl seit jeher der grösste Drang eines jeden extremen Bergsteigers, die Durchkletterung einer noch unbezwungenen Wand zu erreichen. Dabei wurden die Schwierigkeiten bis auf das Letztmögliche gemeistert und mancher Wand der Ruf der Unbezwingbarkeit entrissen. Und wo es nicht möglich war, eine Wand in freier Kletterei zu durchklettern, da begannen schon die alpinen Pioniere » ( aber nicht die klassischen Alpinisten ) « mit dem Suchen nach kleinen versteckten Rissen und Ritzen, um dort irgendwo einen Haken unterzubringen und damit das Weiterkommen im Fels zu ermöglichen. In den letzten Jahren gelang es nun im Wilden Kaiser Wände zu bezwingen, in denen bei ihrer Erstdurchkletterung Steinbohrer verwendet wurden, wie die Mauk-Südwand und Fleischbank-Südostverschneidung... Die Mauk-Südwestwand, die bis hinauf zu dem grossen Quergang schon die grössten Schwierigkeiten aufweist, die bis heute von den allerbesten Gehern im Fels gemeistert wurden, ist ab dieser Stelle ohne die Benützung der drei gebohrten Haken, die zu ihrer Begehung notwendig sind, nicht zu bezwingen. Damit stehen wir nun vor der grossen Frage: Soll der Steinbohrer wirklich in Zukunft als technisches Hilfsmittel zur Bezwingung einer Wand angewendet werden dürfen? Denken wir einmal nach: Tritt der Steinbohrer wirklich durch Bergsteiger in Tätigkeit, so ist jeder Wand der Nimbus der Unbezwingbarkeit von vornherein genommen. Damit ist die Bezwingung einer glatten Wand, die bis heute deswegen noch nicht bezwungen wurde, weil man in ihr keine Haken unterbringen konnte, nur mehr eine Frage der Zeit und des Fleisses desjenigen, der sich die Mühe nimmt, Meter um Meter zu bohren und damit jede Wand langsam aber sicher ohne weiteres zu bezwingen. Dadurch sei nicht die Leistung und das Können jenes Kletterers, der in monatelanger Arbeit die wirklich ideale Routenführung durch die Mauk erkämpfte, herabgesetzt. Wir glauben jedoch dass seit jeher der Reiz einer unbezwungenen Wand darin lag, sie an ihren schwächsten Stellen und nur mit den vorhandenen Möglichkeiten zur Unterbringung von Hilfsmitteln zu bezwingen. Glaubt nun ein Bergsteiger, dass er durch Begehung einer Wand, in der Haken schon gebohrt sind oder noch gebohrt werden, eine anerkennenswerte Leistung vollbracht hat, so hat er sich gründlich getäuscht. Er möge sich dann zur Klasse von Sportkletterern zählen, die nur das Verlangen haben, durch ihre Art von Kletterei in der breiten Masse der Menschen sich einen Namen zu schaffen, um aufzufallen. Uns Bergsteigern jedoch, die wir in schwersten Wänden die Befriedigung der Wander- und Abenteuerlust suchen und finden, gilt immer noch der Wahlspruch: Es ist nicht die Hauptsache, wieviel schwere und schwerste Bergfahrten wir nach Hause bringen, sondern wieviel schöne und erfüllende Stunden wir in den Bergen erlebten. » Wir wollen uns ob den Worten dieses jungen Bergsteigers freuen, klingt doch aus ihnen der Mahnruf, dass in diesem Drang nach Abenteuerlust ein Wagen liegt, das nicht überborden darf, indem man das Bergsteigen zum « Spiel mit dem Berg » stempelt, zum Hasardspiel zwischen Berg und Mensch. Es ist doch so, dass manche Wand bezwungen, mancher Grat überstiegen und der Gipfel erreicht wurden, weil « ein gut Teil Glück » bei der Fahrt mit dabei war!

Die nachfolgenden neuen Bergfahrten ordnen wir wieder alphabetisch und versehen sie mit Nummern, damit ein Nachschlagen oder ein späterer Hinweis erleichtert sind. Sie folgen den uns gemachten Meldungen oder Beobachtungen, wobei eine Nachprüfung nicht immer leicht war. Wir danken allen, die ernsthafte Mitteilungen über Ersttouren uns zukommen liessen, und hoffen, dass auch in Zukunft uns solche zugesandt werden, obschon die Zahl von möglichen Erstbegehungen mehr und mehr abnimmt. Aber auch « Neue Wege » und « Reserve-Wege » können von Interesse sein.

1. Badile ( 3308 m ). Dritte Begehung der « Via Cassin » der Nord-Nordost-Flanke des Badile, am 10. und 11. Juli 1949, durch Castagna und Mauri, CAI Lecco. Die zweite Begehung wurde durch E. Rébuffat und Bernard Pierre Ende August 1948 ausgeführt.

Nach « Lo Scarpone », 16. Juli 1949.

2. Bergseeschyen ( 2820 m ). Erste Begehung über den Südgrat, am 27./28. September 1949, durch die Seilschaft Bruno Boiler und Alois Regli.

« Von der Göschener Alp auf der Bergseeroute bis zum Kreuz. Dann über das riesige Blockfeld zum Einstieg des ersten Gratturmes. In gutem Granit können die drei Gendarmen des Südgrates überklettert oder auf der rechten Seite umgangen werden. Es folgt der riesige Plattenaufschwung des Gipfels. Wenige Meter rechts der Südkante zieht sich eine Rissreihe hinauf, die man in feingriffiger aber durchwegs freier Kletterei überwinden kann. Nach 5-6 Seillängen erreicht man ein Schuttband, traversiert 5 m nach links und klettert dicht links unter der Gratkante weiter. Bis zum Gipfel bleibt man am besten dicht links unter der Gratkante. Kletterzeit 4-5 Stunden. Schwierige aber meist freie Kletterei in festem Granit. » Mitgeteilt von Bruno Boiler, Turbenthal.

Die Seilschaft Wörnle-Huss erreichte früher den Gipfel durch die Südostflanke.

3. Gross Bielenhorn ( 3203 m ). Erste Begehung über den Ostgrat am 6. Juni 1949, durch die Seilschaft J. Marmet und G. Styger.

Die Route wird wie folgt beschrieben:

« Einstieg etwas links der Fallirne des Felssporns. Gerade hinauf bis in die halbe Höhe des Sporns, dann über eine leicht geneigte Platte nach rechts auf die Gratkante. Man verfolgt den Grat bis von links eine Rinne den Grat schräg durchschneidet. Die Rinne querend gewinnt man wieder den Grat. Vorerst gerade empor bis unter ein leicht überhängendes Gratstück, dann auf der Südseite in luftiger Risskletterei wieder auf den Grat zurück. Von hier auf schräg ansteigendem Sims auf der Nordseite in die Lücke hinter dem ersten Aufschwung. Nun eine Seillänge nach rechts in die Nordseite bis unter einen kurzen Kamin, der sich knapp links vom folgenden tischähnlichen Aufschwung herunterzieht. Über eine 4 m hohe Wandstufe an feinen Rissen schwierig empor und in den Kamin, der auf den Tisch hinaufführt. Von weitem erkennt man nun rechts einen 40 m langen Kamin, der oben in einen schmalen Riss mündet. In diesem Kamin gerade hinauf ( mehrere Sicherungshaken vorhanden ), bis man eine kleine Gratscharte gewinnt ( in 1/3 Höhe hinter einer mächtigen, abstehenden Platte und in der Scharte gute Sicherungsmöglichkeiten ). Von hier am nun folgenden Riss exponiert hinauf, bis der Riss so breit wird, dass sich eine normal gebaute Person hineinzwängen kann. Mühsam stemmend in die halbe Höhe, durch den Riss hindurch und wieder absteigend auf die andere Seite des Turmes. Von hier in leichterer Kletterei dem Grat entlang auf Vor- und Hauptgipfel. Das mittlere Stück lässt sich bis an den Puss des langen Kamins leichter durch die Rinne umgehen.

Der Grat zerfällt in drei Teile. Der unterste Teil besteht aus einem Felssporn, der sich bis auf den Gletscher herunterzieht. Das untere Stück besteht aus solidem Gestein, das obere aus Blöcken, die teilweise etwas Vorsicht verlangen. Der mittlere Teil des Grates bietet in allmählicher Steigerung die Hauptschwierigkeiten in gutem Stein, der oberste Teil anregende Kletterei. Vom Einstieg auf den Gipfel wurden 12 Stunden gebraucht. Allerdings waren die Kamine und Risse sehr stark vereist und der obere Teil vollständig mit Neuschnee bedeckt. Bei normalen Verhältnissen dürfte der Grat in 4-6 Stunden zu machen sein.»Mitgeteilt von J. Marmet, Spiez.

4. Bogartenmannli ( 1730 m ). Hans Biedermann, Amriswil, teilt uns mit Brief vom 20. März 1948 mit, dass der Gipfel des Bogartenmannli sowie Lütis- spitz und Mutschen und andere Höhen des Alpsteins schon vor zwei, drei Jahrzehnten von Skifahrern des Toggenburgs und der Ostschweiz begangen wurden. Die Meldungen von J. Sanseverino, London, betreffend dessen Erstbegehungen werden deshalb in Frage gestellt. Adolf Widmer, Horgen, gibt ebenfalls bekannt, dass der Mutschen und Kraialpfirst schon zu Beginn der zwanziger Jahre mit Ski bestiegen worden seien. Mitteilung vom 17. März 1948.

5. Breithorn ( Punta Orientale, 4148 m ). Erste Begehung der « Parete di Verra », am 24. April 1949, durch Prof. Alfredo Corti und Giuseppe Pirovano.

Nach « Lo Scarpone », 1. Mai 1949.

6. Piz Cambriales ( 3208-3212 m ). Erste Begehung des Ostgrates durch H. P. Eugster, Hans Mülli, Hans Röthlisberger und Hanspeter Stump, am 11. September 1949.

Eine Routenbeschreibung ist im Jahresbericht 1949 des AAC Bern zu finden.Mitgeteilt von Hanspeter Stump, Zürich.

7. Piz Cavardiras ( 2965 m ). Erste Begehung des Südgrates, am 11. September 1949, durch Hans Bernhard und Pius Condrau.

Der rund 400 m hoch aufsteigende Grat bietet schwierige Kletterei, die ohne Hakensicherung kaum möglich ist. Die Seilschaft Bernhard-Condrau folgte direkt dem Grat und benötigte 9 Stunden vom Einstieg bis zum Gipfel.

Nach « Basler Nachrichten », 14. September 1949.

8. Denti della Vecchia ( 1492 m ). Erster Durchstieg der Ostwand durch den « canale tra » zwischen dem dritten und vierten Zahn der Gruppe der « Pizzo dei Tre Signori », am 29. August 1948, durch Antonio Longoni und Angelo Gamba, Bergamo.Nach « Lo Scarpone », 15. April 1949.

9. Gross Diamantstock ( 3151 m ). Erste Begehung der Nordwand, am 29. Juni 1947, durch W. Preiswerk und René Gebus.

Der Zugang erfolgte vom « Bivacco fisso » über den Grubengletscher zu den Randfelsen unter dem Ostgrat. W. Preiswerk berichtet über die Begehung wie folgt.

« Die Felsen sind vorerst gut gestuft und solid, und wir gelangen mühelos in die Höhe. Nach ungefähr 100 m leichten Anstieges zieht sich ein tief verschneites, abschüssiges Band hinüber an den Fuss unseres Walles, und eine stark ausgeprägte, rinnenartige Verschneidung weist in der Fortsetzung mitten durch die steile Plattenwand hindurch nach oben. Wir frohlocken beide bei diesem Anblick. Ganz offensichtlich haben wir hier die Schlüsselstelle gefunden, und sie scheint nicht einmal übermässige Schwierigkeiten zu bieten. Wir binden uns hier mit dem Doppelseil zusammen, und ich mache mich an die Querung des abschüssigen Schneebandes. Der Schnee ist faul, und es erfordert grosse Vorsicht, dass wir nicht mitsamt der nassen Schneedecke in die Tiefe fahren. Weiter oben in den trockenen Felsen kann ich meinen Kameraden nachkommen lassen.

Die eigentliche Felsarbeit in der Verschneidung, diagonal rechts aufwärts durch die granitene Wandstufe, beginnt. Der Weiterweg sieht kinderleicht aus, und rasch gewinne ich in etwa 30 m Höhe einen bequemen Standplatz. Ein prächtiges Polsterpflänzchen mit roten Blüten mitten in der kahlen Granitwand entzückt unser Auge. Siegesgewiss klettere ich weiter, bis ich erkennen muss, dass der Fels immer steiler, die Griffe immer spärlicher werden.

Die obere Begrenzungwand der Verschneidung drückt den Körper unangenehm ins Leere hinaus. Die Schwierigkeiten beginnen da, wo es von unten gerade noch so leicht aussah. Ich komme zur Erkenntnis, dass ich den Rucksack hätte unten lassen sollen. Nach mühsamen Versuchen muss ich umkehren, um mich des Rucksackes zu entledigen.

Mein Kamerad hat unterdessen bei seinem Standplatz einen guten Haken eingeschlagen. Er übernimmt den Vortritt, diesmal ohne Rucksack, aber mit einigen Haken bewaffnet. Bald hat er meine Umkehrstelle erreicht, sein Vordringen stockt. Vorsichtig tastet seine Hand die Felsen ab, dann schiebt sich sein Körper langsam in die Höhe und entschwindet über einem Wulst meinem Blick. Eine Ewigkeit scheinen mir die noch folgenden zwanzig Minuten, während das Seil langsam in die Höhe geht. Plötzlich tönen von oben Hammerschläge; durch einen Haken wird von der errungenen Höhe gleichsam Besitz ergriffen. Weiter geht das Seil, bis die 30 m aus sind. Endlich erfolgt die Aufforderung zum Nachkommen. Für mich ist die Sache nicht ganz einfach mit zwei Rucksäcken samt Eispickeln; aber das treue Doppelseil vor mir sorgt dafür, dass mich das Gewicht der beiden Säcke nicht aus der Wand herauszieht. Bald stehe ich beim Haken, der herausgeschlagen wird, und nach weiteren 10 m stehe ich bei meinem Freund auf einem bequemen Band, das einige Meter nach rechts in die Wand hinausführt. Hier lässt die Neigung etwas nach; wir haben die obere Wandpartie erreicht, und der problematische Steilaufschwung ist überwunden. Der Weg zum Gipfel scheint freizuliegen.

Wir klettern abwechslungsweise durch ein System von sich folgenden Kaminen und Rinnen weiter. Infolge der Steilheit des Geländes erscheint der Berg stark verzerrt, und wir können nicht genau erkennen, welcher Zacken über unseren Häuptern nun eigentlich der Gipfel ist. Wir halten uns deshalb möglichst an die Fallinie. Bei jeder Seillänge mit der Führung wechselnd, kommen wir rasch voran und stehen plötzlich unterhalb des Gipfelkopfes auf dem Nordwestgrat. Die glatte Plattenwand seiner Nordflanke wird noch in schöner Kletterei mittelst kleiner Risse erstiegen, dann stehen wir oben beim Steinmann. In die berühmte Gipfelflasche, die schon 40 Jahre hier oben weilt, wird ein weiterer Zettel gelegt zur Verurkundung unseres neuen Aufstieges. Es ist erst 10 Uhr. Der ganze Aufstieg hatte seit unserem Aufbruch rund fünfeinhalb Stunden gedauert.»Siehe « Jahresbericht 1947 SAC Sektion Basel ».

10. Kleiner Diamantstock. Erste Durchsteigung der Ostwand in der Gipfelfallinie, am 25. September 1949, durch Martin Mai und Willy Rübenstahl.

Der Einstieg kann durch eine senkrechte Verschneidung erfolgen, die erst vom Fussgletscher aus erkenntlich ist. Wandhöhe ca. 400 m, mittelschwere bis schwere Kletterei in Granitfels, 2 1/2 - 3 Stunden.

Mitgeteilt von W. Rübenstahl, Luzern.

11. Diedenberg, 2658 m. Zweite Begehung des Westgrates, am 18. September 1949, durch Hans Rein und Leni Merk.

« Von der Treschhütte über die Vordere Waldichäle, 2052 m, und über Weiden und Geröll längs der Westhänge der Diedenberge an den Einstieg des Westgrates nördlich Pkt. 2118,8 m. Der untere Teil des Westgrates fällt von einem markanten überhängenden Turm senkrecht nach W ab. Man gelangt über steile Felsen von N in die Scharte oberhalb dieses Turmes. Nun wird der Grat in abwechslungsreicher Kletterei verfolgt bis zum 2. Turm, über den abgeseilt oder der wenig südlich umgangen werden kann. Über ein horizontales Gratstück gelangt man zum letzten Aufschwung, der in kurzer Kletterei zum Gipfel leitet.

Zeiten: Hütte-Einstieg 3 Stunden, Einstieg-Gipfel 3 Stunden. » Mitgeteilt von Hans Rein, Zürich Die erste Begehung des Grates wurde im Juli 1924 von Revierförster Josef Indergand † ausgeführt, während wir selbst bei Turm 2 die Rückkehr antraten.M. Oe.

12. Distelhorn, neu Distlighorn ( 3718 m ). Erste Begehung durch die Westwand, am 29. August 1948, durch P. Desaules und R. Schmidt.

Fafleralp 3 Uhr, Gipfel 16 Uhr.

« Die Alpen » 1948, Chronik, Seite 175.

13. Hinterer Eggstock ( 2455 m ). Durchstieg der Ostwand durch Jakob Hefti, Bergführer, Schwanden, und This Vögeli, Träger, Rüti, am 28. Juni 1949. Bis zum Einstieg wurde die Route des Mittleren Eggstocks benützt ( Glarner Führer, Nr. 390 ) bis auf die Höhe des ersten Grasbandes. « Von hier links durch einen Riss ca. 100 m weit gerade aufwärts. Wo sich dieser Riss zum Hauptkamin vertieft, gewinnt man rechts, schräg aufwärts, einen Sekundärkamin ( 15 m, ziemlich schwierig ). Darin ca. 50 m empor zu einem grasigen Standplatz und weiter über steile Schrofen direkt auf den Gipfel. 3 Std. » — Der Abstieg erfolgte ca. 100 m tief auf der gleichen Route, dann nach links, nördlich zu einem deutlich vorspringenden Block. Von diesem ca. 5 m gerade hinauf auf ein Band, das horizontal zur Scharte zwischen Mittlerem und Hinterem Eggstock führt, und wo die Scharte über ein Felswändchen von 3 m Höhe erreicht wird.Nach Mitteilung von Robert F. Streiff.

14. Piz Fess-Piz Riein ( 2874 m, 2755 m ). Die unter P. 13, Neue Bergfahrten 1947, gemeldete erste Winterbesteigung von J. Sanseverino, London, ist dahin zu ergänzen, dass dieser Gipfel schon 1929 und später wiederholt im Winter bestiegen worden ist. Mitgeteilt von A. Züst, Bern-Bümpliz.

15. Furggenhorn ( 3470 m ). Erste Begehung über die Südwestrippe, anfangs August 1948, durch Gino Gandolfo, Alfonso Caracciolo und Mario Seran-doni. 4 Stunden. Nach « Lo Scarpone », Milano, 1. September 1948.

Gastlosen ( 1995 m ).

16. Grossturm ( Grosse Sattelspitzen ). Erste Begehung über die Südwand, am 10. Oktober 1948, durch Betty Favre und Louis Henchoz fils.

17. Dent de Ruth ( 2239 m ). Erste Begehung durch die Südwand, am 14. November 1948, durch die Seilschaft Betty und Ernest Favre und Louis Henchoz fils. Ein Kamin von ca. 20 m Höhe wird in der Kletterroute als sehr schwierig bezeichnet.

18. L' Amelier. Erste Begehung über die kleine Wand der Südostseite, am 28. November 1948, durch die Seilschaft Betty und Ernest Favre und Louis Henchoz fils.

Genaue Routenbeschreibungen sind im Führer der Gastlosen zu finden. Nach Mitteilung von Louis Henchoz fils, Château-d'Oex.

19. Gatterfirst ( 2103 m ). Erste Begehung durch die Nordwand am 4. September 1949, durch Arnold Duttweiler und Sämi Pulfer. Hauptgipfel.

Die schwierige Kletterroute, mit gutem Fels, erfordert ca. 2 Stunden und wird wie folgt skizziert:

« Von der Wegspur, die sich der ganzen Nordflanke des Gatterifirstes entlangzieht, erreicht man rasch den Einstieg. Derselbe befindet sich genau in der Gipfelfallinie.Von hier aus durchzieht ein Riss die erste Wandhälfte. Rechts strebt eine mächtige glatte Platte aufwärts, ungefähr bis zur Wandmitte, spitz auslaufend. Der erwähnte Riss wird in der ganzen Länge durchklettert ( z.T. unter Hakensicherung ). In der zweiten Wandhälfte durchsteigt man eine Verschneidung und wendet sich kurz unterhalb des Gipfelaufbaues leicht nach links. Man erreicht den Ostgrat und über diesen in wenigen Schritten den Gipfel.»Mitgeteilt von Sämi Pulfer, St. Gallen.

20. Geissberg ( 2713 m, Erstfelder Tal ). Erste Begehung durch die Südwand, am 6. September 1948, durch Hans Rein und Leni Merk.

« Von der Kühplanggenalp ( 1508 m ) auf die ,oberen Börderen '. Der Einstieg befindet sich in der Fallirne des Gipfels, dort wo eine Firnzunge in ein Couloir hinaufreicht. Von rechts her gelangt man über steile, glatte Felsen in das Couloir und steigt in ihm höhen, bis es sich oben im steilen Schroffengelände verliert. Über grasdurchsetzte Felsen quert man hart unter einer senkrechten Plattenwand nach rechts und erreicht so die östliche Begrenzungskante dieser Wand. Über die Kante gelangt man auf die Höhe dieses ersten Aufschwunges. Der zweite Aufschwung kann umgangen werden, indem man nach links über glatte Felsen in eine mit Schutt gefüllte Rinne quert. Durch diese aufwärts und über Platten und durch Rinnen gelangt man in die Lücke zwischen Vorder und Hinter Geissberg. Über den Westgrat erreicht man in kurzer Kletterei den Gipfel.

Zeit: Einstieg-Gipfel 4 Stunden. » Nach Mitteilung von Hans Rein, Zürich.

Urner Jäger haben die Geissbergsüdwand schon früher begangen, dabei allerdings nicht von unten nach oben bis zum Gipfel durchstiegen.

21. Gelmerhörner ( 2663 m ). Vollständige Überschreitung des Grates Klein Gelmerhorn-Gross Gelmerhorn, mit den Spitzen 7—1, von Süden nach Norden, am 26. August 1945 durch die Seilschaft Messmer † und A. Gianova, sowie in der Richtung Norden nach Süden am 14. Juli 1946 durch die Seilschaft A. Gianova und W. Rübenstahl.

Mitgeteilt von A. Gianova, Luzern.

22. Gemsfayrenstock ( 2972 m ). Erste Begehung des Nordostgrates am 25. September 1949, durch Jakob Hefti, This Vögeli, Armin Blumer und Robert F. Streiff.

Diese Begehung erfolgte im Anschluss an die Überschreitung des Rotstockes. Vom Hergensattel führt der Grat direkt an den Wandunterbau. 200 m gerade empor bis zu einem deutlichen Band, das, etwas rechts aufwärts, von der Gratkante wegführt. Ca. 50 m auf diesem Band westlich, dann wird die oberste, 50 m hohe harte Kalkwand mit Richtung auf den Grat zurück ( östlich ) erklettert. Von hier folgt man dem nun gelbschiefrigen und im obersten Teil fast horizontalen Grat bis zum Gipfel. 3 1/2 Stunden.

Mitgeteilt von Robert F. Streiff, Zürich.

23. Grauhorn ( 3266 m, Rheinwaldhorngruppe ). Erste Winterbegehung am 1. Februar 1945 durch A. Gianova als Alleingänger, längs der Route 234 b des Tessiner Führers.Mitgeteilt von A. Gianova, Luzern.

24. Griessenhörnli-Klein Griessenhorn ( 2851 m ). Winterbegehung, 24. April 1949, durch Gottlieb Strässle ( Luzern ), Karl Brandenburger ( Zürich ) und Walter Betschart ( Zürich ).

Von Meien-Dörfli über Ried, Gorezmettlen, Hinterfeld, Lassalp bis Griessenfirn zu Fuss, von da mit Ski über den Griessenfirn zur Gratlücke, ca. 2800 m, Skidepot, und über den Südgrat zum Klein Griessenhorn, 2851 m. Zurück zur Gratlücke und Abfahrt über den Griessenfirn zur Blauen Gand, östlich, P. 2355, bis Hinterfeld. Von da zu Fuss zurück nach Dörfli. Dörfli ab 5.30 Uhr, Grat 10.45 Uhr, Griessenhorn 11-11.30 Uhr, Grat 12 Uhr, Hinterfeld 13 Uhr, Dörfli 14.20 Uhr. Steile Skiabfahrt, nur im Spätwinter möglich, bei sichern Schneeverhältnissen. LawinengefahrNach Mitteilung von G. Strässle.

25. Gross Grünhorn ( 4047 m ). Besteigung durch die Ostwand, am 18. Mai 1948, durch Adolf Reist und Ernst Reiss.

Dabei wurde mehr oder weniger die Route begangen, die am 21. Juli 1914 von T. E. Coodeve mit Hans Kaufmann und Christian Rubi im Abstieg ausgeführt wurde. ( Siehe Hochgebirgsführer der Berner Alpen, Bd. IV, Seiten 167 und 168. ) Die Seilschaft Reist-Reiss stieg um 7 Uhr in die rund 900 Meter hohe Wand ein und erreichte gegen Mittag den Nordgrat und um 16 Uhr den Gipfel.

Nach Mitteilung von Ernst Reiss, Unterbach, und « Sport », Zürich, 10. September und 6. Oktober 1948.

26. Gspaltenhorn ( 3442 m ). Nordwestwand, Erstdurchstieg am 10. Juli 1949, durch Werner Hartmann und Christian Bischoff, Träger, Spiez.

Der Einstieg erfolgte östlich des Gspaltenhorngletschers über einen Schrund und durch einen vereisten Kamin, der sich ca. 25 m über dem Fuss in ein Couloir ausweitet. Rechts über plattige, abwärts gerichtete Felsen, ca. 150 m aufwärts, nach oben steiler werdend, schwierig. Durch eine steile Rinne, ca. 100 m, wo Eisauflagerung zum Ausweichen nach rechts zwang. Es folgten 25 m ausgesetzte, äusserst mühsame Kletterei ( eine Stunde ), bei der das brüchige Gestein die Verwendung von Mauerhaken verhindert. Über Felsen und Schneebänder und durch eine Rinne bis ca. 150 m unter der Scharte zwischen dem ersten und zweiten « Roten Zahn ». Durch ein abschüssiges Schneeband in westlicher Richtung ( 2 Stunden, Steinschlag !) bis zu einer vereisten Partie, über diese auf eine Rippe bis 120 m unter den Grat zu einem Überhang, der direkt überstiegen werden muss. Es folgt eine steile Rinne und brüchiger Fels, die direkt auf den Grat westlich des ersten « Roten Zahns » führen. Von hier über die « Roten Zähne » zum Gipfel. Einstieg bis Grat: 11 Stunden. Schwierige Kletterei.

Nach Bericht von Werner Hartmann im « Sport », 12. August 1949.

27. Hohgant ( 2197 m ). Neudurchstieg der Nordwand, am 18. September 1948, durch Hanspeter Stump und Hans Röthlisberger.

Eine genaue Routenbeschreibung ist im 43. Jahresbericht des AAC Bern, 1948, zu finden, mit gutem Bild und Routenskizze. Wandhöhe 180 m, Zeit 9 1/2 Stunden ( inkl. 3 Stunden Irrweg ). Der Aufstieg soll in 5 Stunden bewältigt werden können.

« Der ,Hohgant'ist nicht ganz eine eindeutige Bezeichnung. Der hier beschriebene Aufstieg findet sich am östlichsten ( höchsten ) Gipfel, auf der Landeskarte mit ,Furggengütsch'bezeichnet. Der Einstieg liegt ungefähr in der Gipfelfallinie, unmittelbar links vom Fuss der schlecht ausgebildeten Kante, die die Nordwand in eine östliche und eine westliche Hälfte teilt. 40 m senkrecht über dem Einstieg findet sich eine ausgeprägte Kanzel. Die Wand baut sich aus fast horizontalen Kalkbänken von verschiedener Härte auf. Die Hauptschwierigkeit besteht daher in den oft auf weite Strecken durchziehenden Überhängen. Wenn nicht zu viele Haken verwendet werden sollen, lässt sich die Route nur als Zickzacklinie führen.

Die erste Bank kann in einem kleinen Einschnitt erstiegen werden. Nach links über den Graben und senkrecht die folgende Wandstufe hinauf ( brüchig ). Rechts schräg aufwärts zur erwähnten Kanzel. 8 m abseilen auf der Gegenseite ( W ) in eine Schlucht ( Haken ). Vom andern Ufer der Schlucht durch eine Verschneidung auf eine winzige Kanzel. Von da kann mit Seilzug eine kleine Höhle gewonnen werden ( Sicherungsplatz mit Haken ). Links über der Höhle hilft eine senkrechte griffreiche Zone ca. 10 m weiter auf ein überdachtes Bändchen ( Sicherungshaken ). Ein paar Schritte nach links und exponiert auf das grosse Schuttband, das horizontal die Wand durchzieht, 80 m über dem Einstieg. Man verfolgt das Band gut 60 m nach rechts, bis es sich verliert. Hier wurde wenige Meter abgeseilt ( Haken ) auf einen Grasplatz. Dieser Punkt liegt an der Kante zum grossen W-Couloir. Die nächsten 35 - 40 m mittelschwer schräg links aufwärts über eine Wandpartie, die schwach nach W abgedreht ist. Auf einem Schuttband wieder in die N-Wand und durch einen zweistufigen Kamin 15 m empor. Von dem darüber liegenden Schuttboden wurde möglichst weit unten äusserst exponiert, aber unschwer um einen Pfeiler nach rechts in eine Nische traversiert, der nach oben ein bequemer Kamin folgt. Auf dem nächsten Band schwach ansteigend nach rechts zur NW-Kante ( Ausstiegsmöglichkeit ). Die NW-Kante wurde möglichst direkt erklommen.

Höhe der Wand 170-180 m. Schätzungsweise 5-6 Stunden vom Einstieg, Anmarsch vom Blockhaus der Sektion Emmental 1 Stunde. Die schwierigeren Stellen finden sich ausnahmslos in gutem Fels. Empfehlenswert. » Mitgeteilt von Hans Röthlisberger, Zürich.

28. Höhlenstock ( 2908 m ). Die seinerzeit gemeldete Begehung der Höhlenstock-Südwand durch die Seilschaft Schmid-Boiler ( Nr. 20, Neue Bergfahrten 1947, « Die Alpen » 1948 ) ist die zweite Begehung, die ziemlich genau der Route folgt, die Hans Rein und Leni Merk am 21. Oktober 1945 ausführten ( Nr. 39, Neue Bergfahrten, « Die Alpen » 1947 ). Die Erstbegehung der Südwand fällt der Seilschaft Rein-Merk zu.

( Es wäre ratsam, wenn die Bergsteiger bei Neutourenmeldungen betreffend den Bezeichnungen der Bergflanken sich an die Topographische Karte halten würden und jeweils die Gesamtflanke des Berges beachten! Gerade beim Höhlenstock fällt es schwer, von einer « Südwestwand » und « Südwand » zu sprechen! Oe. ) ( Fortsetzung folgt )

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