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Otto von Greyerz: Im Röseligarte

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Der Röseligarten von Otto v. Greyerz und Rud. Münger ist in kurzer Zeit sehr populär geworden. Er hat dem lange verkannten oder durch ungeschickte literarische oder musikalische „ Bearbeitung " verballhornten Volkslied einen neuen Aufschwung gegeben, die Sammlung dieser köstlichen Produkte einer echten naiven Kunst wieder angeregt und gefördert und dadurch zu ihrer Erhaltung und Wiederverbreitung durch alle Volksschichten hindurch mächtig beigetragen. Ja, es ist nicht ausgeschlossen, daß uns wieder, wie in den Tagen der Kuhn, Wyß, Glutz, Tobler, Henne u.a., mit denen vor nunmehr bald 100 Jahren der schweizerische Volksgesang nach mehrhundertjähriger Pause wieder anhob, von begabten Dichtern neue Volkslieder geschenkt werden. Denn man ist längst in der Forschung davon abgekommen, nur das anonyme Lied oder gar den Gassenhauer Volkslied zu nennen und so zu bewerten. Es genügt der volkstümliche Charakter eines Liedes und die Tatsache, daß es tief ins Volk eingedrungen ist und längere Zeit im Volksmunde gelebt hat, um es einer Sammlung, wie der Röseligarten ist, würdig zu machen. Das dritte Bändchen reiht sich in jeder Beziehung den vorhergehenden würdig an. Die Auswahl ist sorgfältig, die bibliographischen Nachweise und Anmerkungen des Herausgebers sind bündig und zuverlässig, die Melodien möglichst altertümlich und der Buchschmuck dem übrigen kongenial. Neben historischen Liedern, wie dem Bicoccalied Nikiaus Manuels ( pag. 25 ), dem Haslibacherlied ( pag. 28 ), dem „ Buecherfriedli " ( pag. 34 ), dem „ Uf, uf, ihr Fekelchätzere " von 1784 ( pag. 20 ), dem Beresinalied ( pag. 42 ) und einigen als Varianten zu ähnlichen Produkten in Deutschland interessanten Weihnachts-, Neujahrs-, Soldaten- und Liebesliedern und „ Gsätzli ", ist das dritte Bändchen des Röseligarten besonders reich an richtigen Alpenliedern, Kühreihen und Jodlern. Ich nenne als solche: „ Der listig wot cho ", von G. J. Kuhn und Ferd. Huber ( siehe oben pag. 408 ), das Appenzellerlied „ I ösrem liebe Schwizerland ", „ Wie lieblig tönt 's i Berg u Wald ", von Alois Glutz, das Lied der Emmentaler „ Es isch kei sölige

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