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Schweizerisches Alpines Museum in Bern

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Von Rudolf Zeller.

Als im Jahre 1902 Paul Uiinger, der spätere Centralkassier des Berner Centralcomités 1923—1925, im Schosse der Sektion Bern des S.A.C. die Anregung machte, es möchte in einem alpinen Museum all das gesammelt und vereinigt werden, worin die Alpen etwas Besonderes bieten, fiel sein Gedanke auf günstigen Boden. In einem Aufsatz des damaligen Publikations-organs des S.A.C., der « Alpina », über « Ziele und Aufgaben eines schweizerischen alpinen Museums » gab der Verfasser dieser Zeilen ein vorläufiges Programm für die Institution, und die Vorarbeiten wurden sofort von den Organen der Sektion Bern und ihrer besondern Spezialkommission an die Hand genommen und so gefördert, dass das neue Museum im Jahre 1905 eröffnet werden konnte. Man war sich damals schon bewusst, dass die gewählten Räumlichkeiten im sogenannten alten Standesrathaus an der Zeughausgasse wohl zentral gelegen seien, aber keine grossen Entwicklungsmöglichkeiten boten. Nicht nur war das Museum schon von Anfang an gefüllt, es konnten auch in den zur Verfügung stehenden zwei Räumen die verschiedenen Abteilungen nicht getrennt werden, so dass gerade wegen der Übersicht keine Übersichtlichkeit zu erzielen war. Sehr bald stellte sich daher das Problem eines Neubaues, aber man musste zuerst die finanzielle Grundlage schaffen und einen Platz finden, bevor man an die Ausführung des Planes schreiten konnte.

Volle 30 Jahre hat das Museum sich mit seinen ursprünglichen Räumen abfinden müssen. Wohl wurde der Inhalt gewürdigt und das neue Institut auch im Ausland als Muster eines landeskundlichen Museums hingestellt, wohl machte es auch Schule, wie München und Zakopane ( Karpathen ) beweisen, aber man empfand doch das Durcheinander störend, und es fehlte die Möglichkeit einer Ergänzung und Vertiefung. Inzwischen waren aber die Kommission unter ihrem Präsidenten Utinger, die Sektion Bern und der Gesamtalpenclub nicht untätig geblieben, auch die Stadt Bern hatte rechtzeitig auf einem günstig gelegenen Platze ein Baurecht in Aussicht gestellt, so dass doch nach und nach die Möglichkeit eines Neubaus in die Nähe gerückt erschien. Sie wurde es vollends, als es gelang, die Finanzierung ausser durch besondere Subventionen der Behörden und des S.A.C. dadurch zu vervollständigen, dass die Eidgenössische Postverwaltung sich entschloss, die beiden untern Stockwerke des zu erstellenden Neubaus für ihr Postmuseum zu mieten. Der in Aussicht gestellte Mietzins, zusammen mit den inzwischen aufgelaufenen Fonds der Sektion, der Stiftung W. A. B. Coolidge, des Gesamtclubs, und mit den Subventionen von Bund, Kanton, Einwohner- und Burgergemeinde Bern, sowie freiwillige Beiträge erlaubten 1933, an die Frage eines Neubaus heranzutreten. Die Firma Klauser & Streit in Bern — Herr Klauser ist vielen Glubisten kein Unbekannter — erhielt den Auftrag, auf Grund der von der Kommission gegebenen Unterlagen ein Projekt auszuarbeiten.

Immerhin war die neue Aufgabe so gross, dass die Sektion Bern glaubte, das Risiko nicht allein tragen zu können, und so wurde das bis dahin der Sektion gehörende Institut in eine öffentliche Stiftung verwandelt, die von den bisherigen Subvenienten getragen wird, welche ihre Vertreter in den an die Stelle der bisherigen Kommission neu geschaffenen Stiftungsrat entsenden. Die eigentliche Führung der laufenden Geschäfte wurde einem vom Stiftungsrat gewählten Verwaltungsausschuss übertragen, dessen Mitglieder in Bern wohnen. Des Neubaus selber nahm sich eine unter dem Präsidium des bernischen Stadtbaumeisters, Herrn Hiller, stehende Baukommission an. Der Umstand, dass nebenan, gleichzeitig und von denselben Architekten geleitet, die « Bernische Schulwarte » im Entstehen war, ergab infolge gemeinsamer, grösserer Bau- und Lieferungsverträge günstige Bedingungen. So entstand im Laufe der Jahre 1933/34 das neue Museum, das im September 1934 bezogen und am 15. Dezember eingeweiht und eröffnet wurde.

Die Hoffnungen, die man an das neue Museum knüpfte, sowohl für bessere Unterbringung der Sammlungen und Ausbau derselben wie für einen vermehrten Besuch, haben sich inzwischen vollständig erfüllt und sind in mancher Beziehung sogar übertroffen worden. Die jetzige Lage, am südlichen Brückenkopf der Kirchenfeldbrücke, von der Stadtseite aus von weitem sichtbar, ist eine vorzügliche; die Nachbarschaft der andern Museen ( historisches, naturhistorisches Museum und Kunsthalle ) wirkt mehr werbend und anregend als konkurrenzierend. Vor allem kamen nun die Bestände des Alpinen Museums in den überaus zweckmässigen und hellen Räumen des Neubaus ganz anders zur Geltung als in dem wohl weltberühmten, aber dunklen Saal, in dem seinerzeit der Weltpostverein gegründet worden war.

Man wird oft gefragt, und wohl auch manche Clubisten werden sich darüber nicht ganz klar sein: Was ist denn eigentlich in diesem Museum? Was ist denn Besonderes darin, das man nicht auch in andern Museen, naturhistorischen, historischen und Kunstmuseen, nicht ebensogut oder noch viel besser finden könnte? Wer das neue Museum besucht hat, fragt wohl nicht mehr; wir dürfen annehmen, er verlasse es mit der Überzeugung, dass es doch etwas für sich sei, im Rahmen der andern verwandten Institute geradezu eine Lücke ausfülle und namentlich dem Bergsteiger, der unser Alpengebirge auch geistig erfassen möchte, doch vieles biete, das er entweder in andern Museen gar nicht vorfinden würde oder Mühe hätte, es aus dem nach andern Gesichtspunkten geordneten Inhalt herauszufinden. Immerhin wird es sich lohnen, den Abgeordneten der Sektionen zu der am 17. November 1935 stattfindenden Delegiertenversammlung des S.A.C. in Bern in kurzen Worten zu sagen, was sie vorfinden werden, falls sie es des Interesses für wert halten, dem Museum bei Gelegenheit ihres Aufenthaltes in Bern einen kurzen Besuch abzustatten. Und darüber hinaus wird vielleicht der eine oder andere Leser der « Alpen » die Anregung schöpfen, bei Gelegenheit dem Museum die Ehre des Besuches zu erweisen. Es kostet ihn ja nichts, die C. Mitglieder haben freien Eintritt, aber wir hoffen, dass aus diesem Umstand nicht von vornherein der Schluss gezogen werde: « Was nichts kostet, ist auch nichts wert. » In 14 Räumen und in dementsprechend 14 verschiedenen Abteilungen und Sachgebieten sucht das Museum der Aufgabe gerecht zu werden, die spezifische Wirkung des Alpengebirges auf die Natur und das Menschenwerk zur Darstellung zu bringen, soweit so etwas überhaupt durch ein Museum geschehen kann. Ein Museum ist ja im Grunde nichts anderes als eine Ausstellung in Permanenz und kann wie eine solche auf ein gewisses Interesse abstellen. Und es gelten hier auch dieselben Grundsätze: das Material dem Besucher gut ausgewählt und leichtverständlich darzubieten. Übersichtlichkeit und Zusammenfassung des Wichtigsten sind hier wie dort die leitenden Gesichtspunkte. Daher wurde für die Anlage das Kojensystem gewählt und die Aussenseite des Baus in Fenster aufgelöst, um gutes Licht zu bekommen. Zu viel Licht kann man abblenden, aber wo von vornherein zu wenig ist wie bei den alten Museumsbauten, bei denen man von der Fassade ausging, da ist nicht mehr zu helfen. Die 5 auf 7 m messenden Einzelräume sind einerseits gerade gross genug, um eine Abteilung übersichtlich aufzunehmen, und gestatten anderseits bei Führungen von Schulen und Gesellschaften, die Leute beieinander zu halten und auf das zu Zeigende zu konzentrieren. Der durchgehende Gang folgt der Fensterseite, so dass die zirkulierenden Personen den Beschauern nicht im Wege sind. Für die Etikettierung verwendete man, wo nicht die alten gedruckten Etiketten vorlagen, eine Beschriftung in grösserer Schreibmaschinenschrift als gewöhnlich, eine Methode, die sich bei temporären Ausstellungen, in Kunstgewerbemuseen z.B., sehr bewährt hat. Die Etiketten wurden, wie die Wände, in einem neutralen Ton gehalten, damit sie nicht zu aufdringlich wirken; sie sind schon zu einem grossen Teil zweisprachig abgefasst, und es soll dieser Grundsatz mit der Zeit konsequent durchgeführt werden.

Es wird nun den Leser interessieren, was eigentlich alles im Museum untergebracht ist. Auch nur das Wichtigste zu erwähnen, würde den Rahmen eines Aufsatzes weit überschreiten, und dafür ist der gedruckte Führer da. Immerhin seien hier gleichsam als Programm und Übersicht die Titel der 14 Räume angeführt, nämlich:

1. Die Formen der Berge und das9. Neue Kartographie. Alpenklima.10. Das Panorama.

2. Gletscherkunde.11. Reliefs und schweizerische 3. Mineralogie und Geologie der Alpen.Landestopographie.

4. Alpine Tier- und Pflanzenwelt.12. Die alpine Landschaft in der 5. Persönliche Ausrüstung.Kunst.

6. Der Schweizer Alpenclub.13. Verkehr, Siedelung und Wirt- 7. Führer- und Rettungswesen.schaft in den Alpen.

8. Alte Kartographie.14. Alpine Volkskunde.

Von diesen Sachgebieten soll nun hier dasjenige kurz besprochen werden, worin das Alpine Museum mehr oder weniger allein da steht, indem diese Kategorien von den andern, früher erwähnten Museen entweder gar nicht oder nur so nebenbei behandelt werden. Denn wo sähe man z.B. eine Darstellung der spezifischen Eigenschaften des Alpenklimas? Anhand der interessanten Karten, welche die meteorologische Zentralanstalt über die Verteilung und Häufigkeit des Niederschlags, über die Nebelverhältnisse, die sonnen-und wolkenreichsten Gebiete der Schweiz, über die jährliche und tägliche Wärmeschwankung und über die Föhnstrassen erstellen liess, anhand ferner der Resultate des physikalisch-meteorologischen Observatoriums in Davos, welche hier, in Tabellenform gebracht, die wichtigsten Faktoren des Alpenklimas stets mit den Verhältnissen im Unterland in Beziehung setzen, lässt sich doch eine ganze Reihe von Tatsachen herauslesen, welche selber Erfahrenes erklären können und so auch den Alpinisten zu interessieren vermögen. Viele werden ja an dem vielen « Papier » vorbeigehen, andere werden länger bleiben und finden, die Sache sei eigentlich sehr interessant. Dass da A. Heims Tafeln der Luftfarben nicht fehlen, ist selbstverständlich, wie auch die Modelle der Regenmesser und Totalisatoren auf diese wichtige Seite der alpinen Meteorologie aufmerksam machen.

Auch die Gletscherkunde ist etwas, das ausserhalb des Rahmens der übrigen Museen steht und doch den Bergsteiger nahe angeht. Sie hat daher hier ein demonstratives Heim gefunden. Die Schweiz war ja einst, zu Zeiten eines Hugi, Agassiz, Desor und Rütimeyer, die Hochschule dieser Wissenschaft; sie ist dann eine Zeitlang, als der S.A.C., sich von der Rhonegletschervermessung abwandte und dafür der mächtige Deutsche und Österreichische Alpenverein die wissenschaftliche Erforschung der Alpen stark unterstützte, gleichsam nach den Ostalpen ausgewandert, und nur die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft führte jene Vermessung unentwegt weiter, und F. A. Forel publizierte immerhin im Jahrbuch des S.A.C., regelmässig seine « Rapports sur les variations périodiques des glaciers suisses », die jetzt von Mercanton weitergeführt werden. Die Gletscherkunde ist inzwischen auch bei uns wieder in Schwung gekommen, und auch der S.A.C., beteiligt sich von neuem daran. All das galt es im Alpinen Museum darzustellen. Bringt die eine Wand den heutigen Gletscher in seiner mannigfaltigen Erscheinung, eine andere die Darstellungen unserer grössten Gletscher jetzt und zur Eiszeit, so ist eine dritte, vierte eben der Gletscherforschung gewidmet, von den goldenen Zeiten, da Agassiz und seine Neuenburger auf der Gletschermoräne des Unteraargletschers unter einem Block hausten ( Hôtel des Neuchâtelois ), bis ihnen Dollfus auf dem linken Ufer eine kleine Hütte baute, bis zu den neuesten Ergebnissen der Rhonegletschervermessung mit ihrer Bestimmung von Gletscherdicke durch die Methode der Echolotung. In dieser systematischen Darstellung des Gletscherphänomens steht das alpine Museum jedenfalls einzig da, und sie erfreut sich der Beachtung und Unterstützung der Gletscherkommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft.

Ein ureigenes Gebiet des Alpinen Museums ist die Kartographie. Auch wieder viel Papier, aber immerhin solches, das den Alpinisten ziemlich nahe berührt. Hier sieht man die Entwicklung des alpinen Kartenbildes von der Peutingerschen römischen Strassenkarte via Türst, Tschudi, Schöpf und Scheuchzer vom 4. bis ins 18. Jahrhundert. Hier allein ist das erste grosse schweizerische Kartenwerk mit Vertikalprojektion, der vom Aarauer Fabrikanten Meyer in Auftrag gegebene « Atlas de la Suisse » von Ing. Weiss, als Wandkarte zu sehen. In der Abteilung « Moderne Kartographie » stehen als Gipfelpunkte die von Herrmann Kümmerlys Meisterhand gemalten Originale der schweizerischen und der bernischen Schulwandkarte. Und erst die Ausstellung, in welcher die schweizerische Landestopographie ihre Arbeiten vorführt! Gruppiert um ein neues, tadelloses Exemplar der einst weltberühmten Dufourkarte sind Originalblätter der Klassiker der schweizerischen Kartographie: Dufour, Siegfried, Imfeld, Becker, Held etc., aufgestellt, anderseits all die Versuche und neuen Verfahren und Vorarbeiten der neuen Landeskarte dargeboten. Diese Ausstellung gibt auch den Beweis, dass nach Jahren der Stagnation und des Ausruhens auf dem alten Ruhm die schweizerische Landestopographie wiederum mit an erster Stelle steht und angeregt durch die Schwierigkeit unseres Geländes in mancher Beziehung vorbildlich gewordene Leistungen zu verzeichnen hat.

Die Ergänzung der Karte ist das Panorama und das Relief. Für den Bergsteiger, bei dem nicht der rein sportliche Gesichtspunkt ganz überwiegt, bildet die Rundsicht von einem Gipfel auch heute noch einen wichtigen Teil des Bergerlebnisses, und er möchte sie auch verstandesmässig erfassen und wissen, was er sieht und geniesst. Dazu verhilft ihm das Panorama. Auch es hat seine Geschichte.Von den bald mehr wissenschaftlichen Versuchen eines Micheli de Crest, den bald mehr malerischen eines S. G. Studer am Ausgang des 18. Jahrhunderts über die grossen Panoramenzeichner wie Weibel, Dill, H. Keller, Gottlieb Studer, Wegmann, Zeller-Horner etc. bis zu Albert Heim und seiner Schule, die wohl die vollendetsten Panoramen geliefert haben, wenn man wenigstens beim Panorama nicht das malerische Element, sondern die Klarheit der Zeichnung und den Reichtum der Nomenklatur voranstellt, bis endlich in die neueste Zeit der Photographie ist die ganze Entwicklung aufgezeigt. Von Imfeld ist nicht nur das Original des im Jahrbuch des S.A.C. reproduzierten Mont Blanc-Panoramas, sondern auch ein Teil der von ihm auf dem Gipfel selbst aufgenommenen Originalskizzen aufgestellt, die in Fernen hineinreichen, bei denen die Photographie glatt versagt; es sei denn, dass die neue infrarote Platte bisher auf photographischem Wege unerreichbare Horizonte hervorzaubert.

Der eigentliche Glanzpunkt des Alpinen Museums ist ohne Zweifel die Sammlung alpiner Reliefs. Über 70 auf viele Räume verteilte Belegstücke zeigen die Entwicklung von den für seine Zeit unvergleichlichen Arbeiten des Engelbergers Joachim Müller bis zu den modernen Meisterwerken der Heimschen Schule.Vom Meister selber sein « Säntis » und « Pilatus », von Imfeld eine ganze Reihe, von Simon das grosse Oberlandrelief und von dem Berner Aegerter das Dachsteinrelief. Von Ed. Beck, der von der Mitte des 19. Jahrhunderts an in Bern arbeitete, wie von dem allzu bescheidenen Josef Reichlin ist wohl das meiste ihres Lebenswerkes im Museum vereinigt. Noch fehlen manche wie Schöll, Fridolin Becker u.a. Zum Vergleich sind auch einige ost- und westalpine Reliefs von Raab, Franz Keil und andern aufgestellt, aber im allgemeinen beschränkte man sich bewusst auf die Schweizer Alpen. So ist schon heute die Reliefsammlung des Alpinen Museums nicht die absolut grösste — das Alpine Museum in München besitzt über 100, allerdings darunter viele ausseralpine — aber jedenfalls die grösste Sammlung von Reliefs der Schweizer Alpen und belegt in charakteristischen Stücken ein Jahrhundert der Entwicklung der Geoplastik.

Dass auch der Schweizer Alpenclub und seine Bestrebungen in einem schweizerischen alpinen Museum zum Worte kommen sollen, versteht sich von selbst. Ist er doch neben den subventionierenden Behörden und Korporationen der eigentliche Träger des Museums. Darum ist ihm auch ein ganzer Raum gewidmet oder eigentlich zwei; denn das Führer- und das Rettungswesen sind ja auch eine Domäne des Clubs. Der Club selbst erscheint zunächst mit den grossen Karten und statistischen Tabellen, die schon an der « Hyspa » zu sehen waren; dann sind aber auch seine Publikationen zur Aufstellung gelangt und kann man den Werdegang des Albulaführers vom Feldbuch bis zum fertigen Druck verfolgen. Das Clubhüttenalbum ist zur grössem Bequemlichkeit zerlegt auf Drehgestellen montiert, und die wechselvolle Geschichte des Clubhüttenproblems ist an einer Anzahl guter Clubhüttenmodelle zu verfolgen. Dass auch eine Porträtgalerie hervorragender Alpinisten, Kartographen und Bergführer wenigstens begonnen wurde, ist nur eine Pflicht der Dankbarkeit gegenüber den Pionieren des Alpinismus.

Das alles ist nur eine kurze Orientierung durch diejenigen Abteilungen des Museums, in denen es ohne ernsthafte Konkurrenz dasteht und Eigenes zu bieten vermag. Es ist klar, dass man versucht hat, auch in den übrigen Abteilungen nicht einfach andere Museen zu kopieren, sondern auch hier vielfach eigene Wege ging, indem unser Museum in erster Linie eine sorgfältig ausgewählte und durchgearbeitete, instruktive Schausammlung und erst in zweiter Linie eine Art wissenschaftlicher Zentralstelle sein soll. Es hat sich an den aufgeweckten, wissbegierigen Besucher zu wenden, der auch dann, wenn er auf einem Sachgebiet Fachmann ist und ihm die betreffende Abteilung des Museums nicht viel zu sagen hat, dafür um so dankbarer ist, wenn ihm auf andern Gebieten ein ausgewähltes Material gut verarbeitet entgegengebracht wird. Bei einem solchen Institut gilt es, die beiden sich widersprechenden Axiome zu vereinigen, nämlich « In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister », aber auch « Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen ». Ob und inwiefern das Alpine Museum eine mehr oder minder glückliche Synthese dieser zwei Leitsätze darstellt, möge der Besucher entscheiden.

Im Museum sind endlich auch die vom Gesamtclub geführte Centralstelle für alpine Projektionsbilder sowie dasjenige aus dem Centralarchiv des S.A.C., was nicht als besonders aktuell am jeweiligen Sitze des C. C. bleiben muss, in einem besondern feuersichern Raume untergebracht.

Haben der S.A.C., die Sektion Bern und andere Sektionen sowie die eingangs erwähnten Behörden das Alpine Museum bis dahin erhalten und den Neubau ermöglicht, so ist der Inhalt des Museums ein Werk der Einzelmitglieder des Schweizer Alpenclubs und einzelner Sektionen. Wenn wir von einer Anzahl grosser Stücke, welche Deposita von Behörden, Korporationen oder Privaten sind, absehen, so ist doch die Hauptmasse des Materials im Lauf der Jahrzehnte von Mitgliedern des S.A.C. vermittelt oder gestiftet worden. Dass bei Anlass des Neubaus viel bisher unfreiwillig Magaziniertes ans Licht geholt wurde, ist selbstverständlich. Aber es soll hier ausdrücklich auch dankbare Erwähnung finden, dass gerade der Umstand der Neuinstallation viele Clubisten, Sektionen und andere dazu angeregt hat und immer noch anregt, wertvolles Material beizusteuern, damit das Museum in seinen einzelnen Abteilungen bereits etwas Rechtes, wenn auch nicht Fertiges, zu bieten habe. Unser seinerzeit in den « Alpen » erlassener Hilfe- und Werberuf ist nicht ungehört verhallt, und wir konstatieren mit Dankbarkeit und Befriedigung, dass stetsfort Geschenke einlaufen.

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