XXXVII. Geschäftsbericht des Zentralkomitees | Club Alpin Suisse CAS
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XXXVII. Geschäftsbericht des Zentralkomitees

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des Zentralkomitees an die Generalversammlung des Schweizer Alpenclub in Engelberg am 10. September 1905.

Verehrte Herren und Clubgenossen!

Sie haben sich auf dem klassischen Boden Unterwaldens, hier in Engelberg versammelt, um zu vernehmen, was das Zentralkomitee seit der letzten Delegiertenversammlung am 17. Oktober vergangenen Jahres in Olten angestrebt und ausgeführt hat.

Gestatten Sie daher dem Sprechenden, Ihnen in möglichster Kürze Bericht darüber zu erstatten.

Mitgliederbestand:

Die Zahl der Mitglieder vermehrte sich vom 30. Juni 1904 bis zum gleichen Datum des laufenden Jahres um 566.

Im ersten Semester 1904 betrug der Zuwachs 366, dieses Jahr 404; es ist also immer noch eine erfreuliche Steigerung der Zunahme zu konstatieren. Laut den auf Ende Juni eingereichten Quartalrapporten der Sektionskassiere zählte der S.A.C. auf dieses Datum 8239 Mitglieder, inklusive zehn Ehrenmitglieder, deren Zahl sich gleich geblieben ist; heute dürften wohl 8500 demselben angehören.

Wenn die Verhältnisse für unseren lieben S.A.C. gleich günstig bleiben, werden keine drei Jahre mehr vergehen, bis der zehntausendste Alpenclubist seinen Einzug hält.

Die Zahl der Sektionen ist im Berichtsjahre so ziemlich die gleiche geblieben.

Dadurch, daß sich die Subsektion Einsiedeln von ihrer Muttersektion Mythen losgelöst und als selbständige Sektion konstituiert hat, ist die Zahl der Sektionen um eine gestiegen, die der Subsektionen dagegen um eine zurückgegangen.

Wir zählen heute 50 Sektionen und drei Subsektionen.

Vermögensstand:

Das Vereinsvennögen betrug auf Ende 1904 Fr. 45,308. 61. Am Schlüsse des laufenden Jahres werden wir noch über ein Kapital von zirka Fr. 34,000 verfügen; das Berichtsjahr bringt uns sonach eine Vermögensverminderung von, ungefähr Fr. 11,000.

Dieses Resultat ist durchaus kein unerwartetes, denn wir haben Ihnen schon im letzten Geschäftsbericht einen Rückschlag von Fr. 9000 in Aussicht gestellt.

Es ist sogar als ein verhältnismäßig erfreuliches zu bezeichnen, wenn man bedenkt, daß im Laufe des Jahres noch eine große Anzahl unvorhergesehener großer Ausgaben an uns herantrat, die Herausgabe des Führers durch die Urner Alpen, große Reparaturkosten für Clubhütten etc., so daß wir eine Zeitlang fürchteten, das Defizit werde noch bedeutend größer.

Glücklicherweise blieben dafür andere Posten unter den Budget -ansätzen; das Zentralkomitee sparte, wo es konnte, und so kam schließlich doch ein relativ günstiges Resultat zu stände.

Um unser Budget für das Jahr 1906 nicht wieder mit Clubhütten-subventionen zu überlasten, baten wir, gewitzigt durch die Erfahrungen des letzten Jahres, bereits in Nummer 4 der Alpina die Sektionsvorstände, ihre Unterstützungsbegehren für Clubhütten-Neu- und Umbauten spätestens bis Ende Juni einzureichen.

Von keiner einzigen Sektion, außer der Subsektion Bregaglia für ihre neu zu erstellende Sciorahütte, war bis Ende des darauffolgenden Monates ein definitives Subventionsbegehren gestellt worden; es war höchste Zeit, die Traktandenliste mit der Stellungnahme des Zentralkomitees zu den Anträgen in der Alpina zu veröffentlichen, und wir glaubten, mit gutem Gewissen einen Beitrag von 60 % an den Bau dieser Hütte bewilligen zu dürfen.

Da erhielten wir Anfang August Bericht, daß die Cabane d' Orny den Anforderungen nicht mehr genüge und ein Neubau am Col d' Orny dringend nötig sei; sodann am 12. August telegraphische Anzeige, daß noch ein Subventionsbegehren für Neuerstellung einer Hütte am Ruck-liubel einlaufen werde.

Unsere schönen Träume, das Jahr 190(> werde wenigstens einen Teil der in den letzten Jahren entstandenen Defizite ausgleichen und einen Rechnungsvorschlag bringen, wurden damit wieder zu Wasser.

Hätten wir früher davon Kenntnis gehabt, daß für Clubhütten noch so große Anforderungen an die Zentralkasse gestellt würden, so hätten wir auch dieses Jahr wieder die Subsektion Bregaglia auf bessere Zeiten vertröstet, in Berufung auf unser früher aufgestelltes Programm, in erster Linie unsere bestehenden Clubhütten in einen derartigen Stand zu setzen, daß keine berechtigten Klagen mehr über dieselben laut werden können, ehe wir uns dazu entschlossen hätten, den Bau einer Hütte < an einem neuen Standorte zur Unterstützung zu empfehlen.

Wir waren nun in der fatalen Lage, daß wir einerseits die der Subsektion Bregaglia gegebene Zusicherung nicht wohl mehr zurückziehen konnten, anderseits aber anerkennen mußten, daß die beiden anderen Baugesuche wirklich dringendes Bedürfnis seien und nicht gut weiter hinausgeschoben werden dürften.

Und so entschlossen wir uns denn schweren Herzens, gestern, den Herren Delegierten alle drei Subventionsbegehren in empfehlendem Sinne vorzulegen, wenn wir damit auch für das nächste Jahr wieder einen Rückschlag von zirka Fr. 2000 voraussehen.

Verehrteste Clubgenossen! Sie werden begreifen, daß wir auf dieser Basis nicht weiter amten können, deshalb wird das Zentralkomitee dasjenige, um was es im Laufe dieses Jahres vergeblich gebeten hat, für das nächste Jahr kategorisch verlangen müssen. Wir können und dürfen der nächsten Abgeordnetenversammlung nicht wieder mehr Subventionsbegehren für Clubhütten in empfehlendem Sinne vorlegen, als unsere Mittel erlauben, deshalb müssen wir darauf dringen, daß dieselben wenigstens sechs Wochen vor der Delegiertenversammlung eingereicht werden; für später einlaufende müßten wir den Herren Abgeordneten Ablehnung beantragen.

Muberstiftung.

Dieser Fonds erfreut sich von Jahr zu Jahr eines langsamen, aber sicheren Vermögenszuwachses; im Jahre 1904 betrug der Rechnungsvorschlag Fr. 808. 85. Er wird auf Jahresschluß die Höhe von zirka Fr. 29,400 erreichen.

Durch den Umstand, daß jetzt zirka 8O°'o der patentierten Führer gegen Unfall versichert sind, wird derselbe selten mehr in Anspruch genommen; im Berichtsjahre wurde bis heute eine einzige Unterstützung, und zwar an Führer Fridolin Kronig in Zermatt, gewährt.

Durch das freundliche Entgegenkommen der Herren Testamentsvollstrecker konnten die ursprünglich ziemlich eng gezogenen Grenzen der Verwendung der Zinsen etwas erweitert werden.

Nach der früheren Fassung durften nur Bergführer unterstützt werden, die durch Unfall in Ausübung ihres Berufes erwerbsunfähig geworden waren, sowie die Hinterlassenen verunglückter Führer.

Jetzt aber ist das Zentralkomitee ermächtigt, auch solchen Führern Unterstützung angedeihen zu lassen, die in Ausübung ihres Berufes erkrankt sind, und den bedürftigen Hinterlassenen von Führern, welche an einer Krankheit gestorben sind, die sie sich in Ausübung ihres Berufes zugezogen haben.

Eine Ausdehnung der Unterstützungspflicht auf Unfälle, die nicht mit der Ausübung des Bergführerberufes im Zusammenhange stehen, glaubte das Zentralkomitee deshalb nicht beantragen zu sollen, weil die zur Ver- teilung verfügbaren Mittel für eine so große Erweiterung der Testaments-bestimmung jedenfalls zu geringe wären.

Es sei auch hierorts den beiden Testamentsvollstreckern, den Herren W. H. Diethelm & Pricker in Zürich, für ihre Zustimmung zu dieser Änderung der beste Dank des S.A.C. ausgesprochen.

Führerversicherung.

Die Gesamtzahl der versicherten Führer ist annähernd die gleiche wie letztes Jahr, nämlich 639 Mann, gegen 641 im Jahre 1904.

Das Total der Versicherungssumme ist dagegen weiter gestiegen von Fr. 2,226,000 auf Fr. 2,372,000 und der Durchschnitt pro Kopf von Fr. 3470 auf Fr. 3710.

Dementsprechend weist auch die Summe der bezahlten Prämien eine höhere Ziffer auf, nämlich Fr. 17,622 gegen Fr. 16,450 im Vorjahre.

Daran bezahlte die Zentralkasse Fr. 11,376, die Führer Fr. 6246, es trifft somit auf jedes Mitglied des S.A.C. ein Beitrag von Fr. 1. 40 an die Fuhrerversicherung; die Opfer sind groß, aber wohl angewendet; denn abgesehen von den Unfällen weniger ernster Natur entfallen auf das Jahr 1904 allein 4 Todesfälle, für welche zusammen die Versicherungsgesellschaft an die Hinterbliebenen Fr. 16,000 ausbezahlt hat.

Unfallversicherung der Mitglieder.

In unserm letztjährigen Berichte haben wir darauf hingewiesen, wie wenig die Gelegenheit zur Versicherung gegen Unfälle bei Hochgebirgstouren von den Mitgliedern des S.A.C. benutzt wird.

Als Grund für diese geringe Beteiligung sind uns aus Kreisen, welche sich für die Versicherungsfrage interessieren, verschiedene Mängel des Systems namhaft gemacht worden.

So wurde z.B. beanstandet, daß die Versicherung von Hochgebirgs-und Gletschertouren nur in Verbindung mit einer gewöhnlichen Einzel -Versicherung von mindestens einjähriger Dauer möglich sei, und besonders die Führerlosen konnten sich mit der Formulierung der Bedingungen nicht befreunden, unter denen ihnen die Versicherung zugestanden wurde.

Auch die Höhe der Zuschlagsprämien wurde kritisiert.

Diesen Einwendungen wird nun Rechnung getragen durch eine neue Versicherungsart, welche dieses Jahr zuerst bei der Providentia, allgemeine Versicherungsgesellschaft in Wien, für ihren Versicherungsrayon und sodann seit Juli bei der Schweizerischen Nationalversicherungsgesellschaft in Basel auch für die Schweiz zur Einführung gelangte.

Die beiden Unfallversicherungsgesellschaften in Zürich und Winter -thur, mit welchen uns der bisherige Vertrag bindet, konnten sich unter Hinweis auf ihre früher schon geäußerten prinzipiellen Bedenken zu weiteren Erleichterungen ihrer Versicherungsbedingungen nicht entschließen, sie entbanden uns aber in loyaler Weise von 5 unseres Vertrages, welcher uns ein neues Abkommen mit einer anderen Versicherungsgesellschaft während der Vertragsdauer nicht gestattet hätte.

So war es uns möglich, mit der Schweizerischen Nationalversicherungsgesellschaft schon für dieses Jahr das Abkommen zu treffen, von dessen näheren Bedingungen wir Ihnen in Nr. 13 der Alpina Kenntnis gegeben haben.

Der bisherige Vertrag mit den beiden Gesellschaften in Zürich und Winterthur bleibt auch ferner in Kraft, und zwar bis Ende 1908, auf welchen Zeitpunkt beide Verträge, d.h. also auch der neue mit der National, gekündigt werden können.

Es ist nun zu hoffen, daß bis dahin die alpine Unfallversicherung in der einen oder anderen Form sich zahlreiche neue Freunde unter unseren Mitgliedern erwerben wird.

Publikationen.

Jahrbuch. Band 40 des Jahrbuches ist auch dieses Jahr wieder in schönem Gewand und reich an interessanten Abhandlungen und Aufsätzen erschienen; er darf sich seinen Vorgängern würdig an die Seite stellen. Sowohl der Redaktion als auch der Verlagsfirma gebührt in dieser Beziehung unsere vollste Anerkennung; dagegen hat es uns unangenehm berührt, daß in unser Jahrbuch ein persönlicher Streit des Redaktors mit einem uns befreundeten Alpenvereine hineingetragen wurde.

Das Zentralkomitee bedauert die ohne sein Wissen im redaktionellen Teile des Jahrbuches gegen den Akademischen Alpen-Club Zürich gerichteten Angriffe und mißbilligt die verletzende Form derselben.

Entsprechend der Zunahme an Mitgliedern ist die Auflage ebenfalls gewachsen und in diesem Jahre auf 6500 Exemplare gestiegen.

Eine Motion der Sektion Rhätia an die diesjährige Delegierten -Versammlung, das Zentralkomitee solle beauftragt werden, eine Neuherausgabe von Band I zu veranstalten, wurde zurückgezogen, weil nur 243 Anmeldungen hierfür eingelaufen waren.

Alpina. Die Alpina, welche die Zentralkasse jährlich gegen Fr. 7000 kostet, hat in diesem Jahre das Zentralkomitee lebhaft beschäftigt.

Da von verschiedenen Seiten Aussetzungen an derselben gemacht worden waren, beschloß das Zentralkomitee, an geeigneten Stellen Reform-vorschläge zu verlangen; diese wurden in der Alpina zur allgemeinen Kenntnis gebracht und die Sektionen gebeten, die Angelegenheit in ihren Sitzungen zu behandeln und uns das Resultat zur Kenntnis zu bringen.

Die eingegangenen Meinungsäußerungen gehen aber so weit auseinander und sind teilweise so verspätet eingelaufen, daß wir trotz bestem Willen der diesjährigen Delegiertenversammlung keinen diesbezüglichen Antrag unterbreiten konnten.

Da dieses Traktandum jedoch von aktuellem Interesse ist und vermutlich eine längere Redeschlacht hervorrufen wird, dürfte die eventuelle Einberufung einer außerordentlichen Abgeordnetenversammlung über dieäes Thema ins Auge zu fassen sein.

Einzelne Übelstände, die fast von allen Seiten gerügt werden, wie die Verquickung von Text und Annoncen etc., lassen sich vorläufig nicht heben, bis der Vertrag mit der Annoncenexpedition Rudolf Mosse, der erst auf Ende 1907 gekündigt werden kann, abgelaufen ist.

Clubführer durch die Urner Alpen. Auch der Clubführer durch die Umer Alpen war eine Zeitlang das stets wiederkehrende Traktandum in den Sitzungen des Zentralkomitees.

Es gereicht uns zur besonderen Freude, konstatieren zu können, daß das uns vom A.A.C.Z. zur Verfügung gestellte Material sehr zuverlässig war und daß dieser Clubführer gegenüber dem Glarner Führer wieder einen Fortschritt auf diesem Gebiete bedeutet.

Da der umfang des Werkes schließlich größer wurde, als man ursprünglich angenommen hatte, einigte man sich dahin, dasselbe in zwei Bändchen herauszugeben.

Dadurch wurden die Kosten zwar etwas erhöht, aber ein handliches Büchlein geschaffen, das nach allem, was wir darüber gehört und gelesen haben, überall beifällig aufgenommen worden ist.

Von einer Gratisabgabe an die Mitglieder glaubte das Zentralkomitee aus folgenden Gründen absehen zu müssen.

Erstens erlauben es unsere Mittel nicht, das ohnedies schon beträchtliche Defizit um weitere Fr. 9500 zu vermehren, und zweitens wollten wir keine neue Auflage des mit dem Glarner Führer beti'iebenen Handels hervorrufen.

Der Preis von Fr. 1. 20 für das broschierte und Fr. 1. 50 für das gebundene Exemplar, zu welchem Preise es bis 1. Oktober an unsere Mitglieder abgegeben wird, entspricht den Selbstkosten, während der für Nichtmitglieder festgesetzte Preis von Fr. 3 resp. Fr. 3. 60 nach Abzug der Buchhändlerspesen der Zentralkasse einen bescheidenen Gewinn abwirft.

Leider hat die Drucklegung des Führers längere Zeit beansprucht, als ursprünglich angenommen wurde; es gab während dieser Zeit Verzögerungen, die nicht vorauszusehen waren, und so konnte er erst Mitte August zur Ausgabe gelangen.

RhonegletscherVermessung. Eine im Laufe des Jahres an uns gerichtete Anfrage über den gegenwärtigen Stand dieses immer noch nicht zum Abschluß gekommenen Traktandums gibt uns Veranlassung, zur Erklärung der Verzögerung ein kurzes Resumé aus den Akten hier folgen zu lassen:

An der Delegiertenversammlung des S.A.C. vom 5. August 1893 in St. Gallen zeichnete der Referent des Zentralkomitees die damalige Situation wie folgt:

„ Nachdem die Beiträge des S.A.C. an die Rhonegletschervermes-süng ihr Ende gefunden haben, handelt es sich für den S. A. O. darum, die gewonnenen Resultate zu publizieren. Diese Publikation wird von Herrn Held besorgt werden. Die Herausgabe wird gemäß früheren Verträgen von der Firma A. Francke übernommen. Die Kosten belaufen sich auf zirka Fr. 6000, woran die Verlagsfirma Fr. 3000 bezahlt. Von dem Rest wird ein großer Teil vom Erlös aus dem Buche, für welches den Mitgliedern des S.A.C. ein Vorzugspreis eingeräumt ist, gedeckt werden

Seither wurde die Publikation zu wiederholten Malen in nahe Aussicht gestellt. Im Geschäftsberichte des Jahres 1901 läßt sich das damalige Zentralkomitee darüber folgendermaßen vernehmen:

„ Die voriges Jahr in Aussicht gestellte baldige Veröffentlichung der Ergebnisse der Rhonegletschervermessungen hat neuerdings eiue Verzögerung erlitten durch die Ernennung des Redaktors, des Herrn L. Held, zum Chef des topographischen Bureaus. Die Fertigstellung des Manuskriptes schreitet aber vorwärts, und wir dürfen hoffen, daß das Eidgenössische Topographische Bureau dem S.A.C. auch unter der neuen Leitung sein Wohlwollen und seine tatkräftige Unterstützung gewähren wird. "

Inzwischen haben nun aber dringendere berufliche Anforderungen Herrn Held am Abschluß der Arbeit verhindert.

Die Gletscherkommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, welche an Stelle des früheren Gletscherkollegiuins die Sorge für die Publikation der Rhonegletschervermessungen übernommen hat, sagt am Schlüsse ihres letztjährigen Berichtes:

„ Wir sind der Schweizerischen Landestopographie ( früher Topographisches Bureau genannt ) und speziell ihrem trefflichen Direktor für die großartige Unterstützung, die uns fortwährend gewährt wird, zu warmem Danke verpflichtet, und wir können unmöglich verlangen, daß die wichtigen Arbeiten, die mit der Neuorganisation dieses staatlichen Institutes verbunden sind, zurückgesetzt werden, um die wissenschaftlichen Bestrebungen unserer Privatgesellschaft zu fördern.

Wir müssen also mit Geduld die Zeit abwarten, wo dem Direktor der Landestopographie, der allein die Publikation besorgen kann, die nötige Zeit zur Verfügung steht, um die schon längst sorgfältig und gründlich vorbereitete Redaktion zum Abschluß zu bringen.

Das Warten wird dadurch erleichtert, daß von uns jährlich über die Hauptresultate der Vermessungen berichtet wird

Diesen Worten des Präsidenten der Gletscherkommission, des Herrn Prof. Hagenbach-Bischoff in Basel, fügen wir noch bei, daß die Kontroll-Vermessungen des Gletschers seit dem Jahre 1893 ununterbrochen fortgeführt und daß die Kosten dafür durch freiwillige Beiträge von Mitgliedern der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft und durch die Schweizerische Landestopographie bestritten worden sind.

Die jährlichen Berichte über die Verniessungsresultate kommen auch dem S.A.C. zu gute durch die interessanten Abhandlungen in unserem Jahrbuche, welche wir den Herren Forel, Lugeon und Muret verdanken.

Im weiteren heißt es auch für uns: In Geduld abwarten.

Alpiner Taschenkalender. Wenn schon der Taschenkalender für schweizerische Alpenclubisten nicht direkt zu den Publikationen des S.A.C. gehört, so möchten wir doch speziell auf denselben hinweisen.

Das Zentralkomitee ist bemüht, ihm stets möglichst neues und revidiertes Material zur Verfügung zu stellen, und so bietet er jedem aktiven Alpinisten eine Fülle von wissenswertem und zuverlässigem Material.

Derselbe ist in diesem Jahre auch in französischer Sprache erschienen und hat bei unseren Conclubisten romanischer Zunge großen Beifall und regen Absatz gefunden.

Fuhrerkurse und Führerwesen.

Im Berichtsjahre wurde nur ein Führerkurs, und zwar in Kandersteg, unter Leitung der Herren Pfarrer Straßer und Dr. Biehly, abge halten.

An demselben beteiligten sich 25 Berufsführeraspiranten und zwei Amateure; alle Teilnehmer konnten zur Patentierung empfohlen werden. Der Kurs wurde durch den Zentralsekretär inspiziert. Nach mühseligen Verhandlungen ist es dem Zentralkomitee gelungen, die Führerschaft von Engelberg nach einem Interregnum von fünf Jahren wieder der Sektion Titlis zu unterstellen, so daß jetzt auch im Kanton Obwalden in dieser Beziehung wieder geordnete Verhältnisse herrschen.

Die h. Regierung des Kantons Obwalden, speziell Herr Regierungsrat Küchler, hat die Bestrebungen des Zentralkomitees kräftig unterstützt, und wir danken demselben auch hierorts bestens für seine Mitwirkung in dieser schwierigen Angelegenheit.

Die Herausgabe eines neuen Führertarifes für den Kanton Uri war ebenfalls kein leichtes Stück Arbeit, denn es bedurfte langer Vorarbeiten und verschiedener Besprechungen, bis er dank der gütigen Mithülfe der Herren J. Tresch, Aktuar der Sektion Gotthard, und Dr. Weber, vom A.A.C.Z., schließlich in einer Form zu stände kam, daß wir mit Befriedigung sagen können, er komme in möglichst weitgehender Weise den Wünschen der Bergsteiger entgegen, ohne die berechtigten Interessen der Führerschaft zu verletzen. In diesem Tarif sind sozusagen alle Gipfel und Pässe des Kantons taxiert, so daß derselbe in seiner Reichhaltigkeit eine willkommene Ei'gänzung des Führers durch die Urner Alpen bildet.

Mit besonderer Genugtuung wollen wir hier bemerken, daß die h. Regierung des Kantons Uri einen Rekurs der Führer der Talschaft Amsteg-Maderanertal gegen den neuen Tarif, der eine Anzahl von Taxermäßigungen enthält, nach Vernehmlassung des Zentralkomitees abgewiesen und demselben so in unzweideutiger Weise ihre Sanktion erteilt hat.

Auch ihr gebührt unser wärmster Dank, und wir haben nur den Wunsch, daß auch die Regierungen anderer Kantone diesem guten Beispiele der urschweizerischen Regierungen folgen und das Zentralkomitee in seinen Bestrebungen in dieser Richtung ebenso tatkräftig unterstützen möchten.

Auch für die Walliser Alpen ist ein neuer Tarif in Vorbereitung. Die Bearbeitung des durch die Größe dieses Kantons bedingten sein-reichhaltigen Materials erfordert eine enorme Arbeit, die wir jedoch unter der freundlichen Mitwirkung des Präsidenten der Sektion Monte Rosa, des Herrn Dr. Hermann Seiler, im Laufe des Winters zu bewältigen hoffen, so daß für die nächste Hochgebirgscampagne der revidierte und ergänzte Tarif für den Kanton Wallis fertig erstellt sein dürfte.

Wir haben diejenigen Sektionen, welche im Wallis Hütten besitzen, ersucht, uns Beihülfe zu leisten, und rechnen bestimmt auf ihre Mitwirkung '.

Auch bei der Aufstellung dieses Tarifes werden wir alles aufbieten, um die Interessen unserer Clubgenossen möglichst zu wahren.

Wir werden zwar in manchen Punkten nachgeben müssen; dennoch liegen wir. die Hoffnung, daß wir manches erreichen werden, denn auch die h. Regierung des Kantons Wallis ist uns bis jetzt noch immer in der weitgehendsten Weise entgegengekommen.

Solange die Leitung des S.A.C. in unseren Händen liegt, wird es unser eifrigstes Bestreben sein, auf diesem Gebiete fortschreitend dafür zu sorgen, daß auch in anderen Kantonen neue revidierte Tarife zur Einführung gelangen.

Wir erachten es nicht nur im Interesse der Bergsteiger, wenn die Taxen sich in mäßigen Grenzen bewegen, sondern auch in dem der Bergführer; denn es entschließt sich mancher leichter, eine Besteigung mit Führern auszuführen, wenn er die hierfür bestimmte Taxe erschwingen kann.

Da von der letztjährigen Auflage des Führerverzeichnisses nur ganz wenige Exemplare verlangt worden waren, glaubte das Zentralkomitee, von einer Neuherausgabe desselben im laufenden Jahre absehen zu sollen; dafür wurde das dem alpinen Taschenkalender beigedruckte Führerverzeichnis auf das genaueste korrigiert und ergänzt, so daß Interessenten sich dort Rats erholen können.

Um für die Führerbücher, welche die Sektionen, die selbst Führer patentieren, an diese abgeben, ein einheitliches Modell zu bekommen, haben wir eine Anzahl hiervon mit deutschem und französischem Text anfertigen lassen und stellen dieselben den Sektionsvorständen zur Verfügung.

Das Zentralkomitee plaut ferner die Herausgabe eines Filhrerkate-chismus, der alles für diese Wissenswerte enthalten soll. Wenn möglich, wird er im nächsten Jahre zur Ausgabe gelangen.

Herr Landesgerichtspräsident Freiherr von Ebner in Nürnberg war so gütig, uns 100 Exemplare seiner Gedichtsammlung: „ Der Bergfahrt Frenden und Leiden ", mit der Bestimmung zu übergeben, daß der Erlös daraus unterstützungsbedürftigen Bergführern zu gute kommen solle.

Leider war die Nachfrage nach diesen Büchlein eine so schwache, daß bis heute nur 16 Stück verkauft sind. Von den Sektionsbibliotheken haben bloß zwei dasselbe erworben.

Es wäre nun sehr zu wünschen, daß die Kauflust eine regere würde, damit wir dem Führer Hans von Allmen in der Rutti bei Grindelwald, dessen Haus am 19. März a. c. von einer Lawine weggefegt wurde und zu dessen Unterstützung ein Teil des Erlöses in erster Linie hätte verwendet werden sollen, doch in Bälde eine bescheidene Summe übermitteln können.

Alpines Bettungswesen.

Nachdem die eingehenden Versuche über eine möglichst praktische Ausstattung der alpinen Rettungsstationen abgeschlossen waren, wurde im Einverständnis mit dem Zentralsekretär für freiwilligen Sanitätsdienst, Herrn Dr. W. Sahli in Bern, und Dr. H. Biehly in Kandersteg eine Normalausrüstung zusammengestellt und die neuen Stationen damit versehen.

Zu den bisherigen Rettungsstationen im Kanton Glarus und in Zermatt traten im laufenden Jahre folgende sechs neue hinzu:

Davos, Eggishorn, Engelberg, Grindelwald, Kandersteg und Saas-Fee; im nächsten Jahre werden weitere sich anreihen.

Die Ausrüstung dieser Stationen, welche dank dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn " Dr. Sahli vom Roten Kreuz zum Selbstkostenpreis von Fr. lt>8 geliefert wird, wurde durchschnittlich mit einem Beitrag von 50 °/o aus der Zentralkasse subventioniert.

An solchen Orten, an denen sich Sektionen des Roten Kreuzes befanden, unterstützten diese in der Regel die Alpenclubsektionen durch einen angemessenen Beitrag.

Leider mußte der größere Teil unserer neuen Rettungsstationen schon im Laufe des Sommers, teilweise zu wiederholten Malen, in Aktion treten.

Zentralbibliofhek.

Unsere Zentralbibliothek hat teils durch Schenkung, teils durch Kauf wieder ansehnlichen Zuwachs erhalten.

Um den Mitgliedern des S.A.C. die Benützung der Bibliothek zu erleichtern, wurde ein neuer vollständiger Katalog mit Sachregister herausgegeben, der in beschränkter Anzahl von Exemplaren den Sektionsleitungen zur Verteilung an die sich dafür interessierenden Clubgenossen zugestellt wurde.

Zu unserem großen Bedauern erklärte das verdiente Mitglied der Bibliothekkommission, Herr Dekan Herold in Winterthur, seinen Austritt aus derselben; auf unser Ansuchen hin ließ sich dafür Herr Prof. Dr. Boßhard bereit finden, diese Lücke auszufüllen, und wir benützen die Gelegenheit, Herrn Dekan Herold für seine langjährigen ersprießlichen Dienste und Herrn Dr. Boßhard für sein liebenswürdiges Entgegenkommen unseren besten Dank auszusprechen.

Clubhütten.

Obschon noch verschiedene Clubhütten verbesserungsfähig wären, muß doch konstatiert werden, daß die Verhältnisse gegenüber den Zuständen vor nicht sehr vielen Jahren erheblich bessere geworden sind, dank der Opferwilligkeit der hüttenbesitzenden Sektionen sowohl, als auch den Delegiertenversammlungen, welche in den letzten Jahren namhafte Subventionen für Verbesserungen und Vergrößerungen bestehender und an den Ersatz alter Hütten durch neue bewilligt haben.

So wurden im letzten Herbst in Ölten Subventionen bewilligt an die Vergrößerung der Blümlisalphütte und der Claridahütte, für Neubau der Bovalhütte und für Versetzen der alten Oberaarjochhütte an die Westseite des Finsteraarhornes.

Die vergrößerte, nunmehr von einem ständigen Hüttenwart beaufsichtigte Blümlisalphütte ist am 23. Juli abhin dem Verkehre übergeben worden; auch die andern Hütten gehen ihrer Vollendung entgegen und dürften bis Ende des Monats alle fertig erstellt sein.

Für nächstes Jahr sind an Neubauten vorgesehen eine neue Clubhütte auf der Alp Sciora im Bondascatal und eine neue zirka l1/« Stunden oberhalb der jetzigen Cabane d' Orny; ferner eine neue zu erstellende Clubhütte als Ersatz für die Plankenalphütte auf dem Ruckhubel oberhalb Engelberg.

Aus dem Verzeichnis der Clubhütten ist die Thierwieshütte am Säntis gestrichen worden, indem sie von der Sektion Säntis an den Besitzer des dortigen neuen Gasthauses, Herrn Zimmermann, verkauft worden ist, nachdem das frühere Zentralkomitee gegen die ihm mitgeteilte Verkaufs-absicht keine Einsprache erhoben hatte.

Herr Zimmermann hat sich verpflichtet, das Wirtschaftslokal der Thierwieshütte auch fernerhin als öffentliches unentgeltliches Unterkunftslokal während des ganzen Jahres für Touristen offen zu halten und im Winter, wenn das Gasthaus geschlossen ist, mit Decken, Kocheinrichtung und Brennmaterial genügend zu versehen.

Die Kröntehütte, welche durch das Schmelzwasser des angewehten Schnees im Laufe der Zeit sehr reparaturbedürftig geworden war, ist gründlich wieder hergestellt und um einen Meter gehoben worden, um weiteren Zerstörungen durch Fäulnis am Holzwerk der Hütte vorzubeugen.

Zur besseren Neumöblierung der Hütte »konnte das uns von der Gesellschaft „ Alpina Turicensis " gratis offerierte gesamte Inventar ihres Clublokales verwendet werden, wofür wir auch hierorts genannter Gesellschaft den besten Dank aussprechen.

Gründliche Verbesserungen erfuhr auch die Glecksteinhütte, denn gerade mit Rücksicht auf die erfolgte Erstellung eines Berghotels neben derselben erschien es uns zweckmäßig, daß dieselbe möglichst wohnlich hergerichtet werde, indem wir von dem Gedanken ausgehen, daß der S.A.C. das Feld nicht räumen solle, wenn er einmal an einem Ort festen Fuß gefaßt hat.

Die Beseitigung der Glecksteinhütte, nachdem dort eine andere Unterkunftsgelegenheit geschaffen ist, läge nicht im Interesse der Clubisten, wie z.B. die Konkordiahütte unzweifelhaft ihre volle Existenzberechtigung neben dem Pavillon Cathrein hat.

In der Keschhütte erforderte die vermehrte Frequenz dringend eine Vermehrung der Zahl der Lagerstellen. Die Untersuchung ergab, daß diese Vermehrung möglich sei, ohne daß die Hütte selbst vergrößert werde, durch Tiefersetzung des bestehenden Pritschenlagers und Anbringen eines zweiten auf halber Hüttenhöhe.

Infolge Saumseligkeit des Unternehmers konnten die betreffenden Arbeiten in der Hütte erst kürzlich in Angriff genommen werden; deren Vollendung ist aber auf Mitte dieses Monates in Aussicht gestellt.

Im letzten Winter hat die Domhütte schweren Schaden erlitten, indem ein großer Teil des Daches durch einen heftigen Sturm fortgetragen wurde; im Laufe des Sommers wurde sie aber wieder vollständig rekonstruiert.

Bei der Trifthütte ist ein Abort erstellt worden.

An folgenden Hütten wurden größere Reparaturen vorgenommen: an der Valsorey-, Gamchibalm-, Silvretta-, Zapport-, Aela-, Mutthorn-und Konkordiahütte. Letztere hat einen neuen zweiten Kochherd erhalten.

In Anwendung von Art. 20 der Hüttenstatuten sind Beiträge aus der Zentralkasse an Bewirtschaftungsdefizite, sowie an die Kosten für Aufsicht durch Hüttenwarte für die Calanda-, Zapport-, Aela-, Scesaplana-, Kesch- und Sardonahütte geleistet worden.

Die Tatsache, daß in einzelnen bewirtschafteten Hütten nicht einmal die in Art. 19 der Hüttenstatuten festgesetzten Hüttenbenützungs-taxen erhoben wurden, hat uns veranlaßt, die betreffenden Sektionen einzuladen, durch Erhebung jener Taxen und durch bescheidene Erhöhung der Verkaufspreise für Speisen und Getränke auf eine möglichste Reduktion der bisherigen Defizite hinzuarbeiten.

Den gleichen Zweck verfolgte auch die von uns genehmigte Verfügung der Sektion Rhätia, die Calandahütte bis auf weiteres nur noch an Samstagen und Sonntagen zu bewirtschaften.

Der bisherige Bewirtschaftungsvertrag über die Bétempshütte ist von den Herren Seiler in Zermatt leider gekündigt worden; die Bewirtschaftung wurde dann auf Grundlage eines revidierten Réglementes und eines neuen Speisentarifes an E. Julen, Führer, in Zermatt übertragen.

Auf unser Gesuch hin hat die Gornergratbahn für die erstmalige Verproviantierung der Hütte durch den neuen Bewirtschafter die Transporte von Zermatt bis auf den Roten Boden unentgeltlich ausgeführt, wofür auch ihr unser Dank ausgesprochen sein soll.

Unsere Bemühungen, zu veranlassen, daß die von der Sektion Bern zu erstellende Egon von Steiger-Hütte an der Aufstiegsroute von Zermatt zur Dent Blanche gebaut werde, wo seit dem Untergange der Stockjehütte eine neue Hütte dringend notwendig ist wie kaum anderswo, sind leider erfolglos geblieben, weil eine Verständigung zwischen der Sektion Bern und der Gemeinde Zermatt nicht möglich war, da beide Teile auf ihren von Anfang eingenommenen Standpunkten glaubten beharren zu müssen.

Die Egon von Steiger-Hütte wird deshalb an der Lötschenlücke aufgestellt werden.

Sie wird für Sommer- und Winterbetrieb eingerichtet und bietet Raum für zirka 30 Personen.

Ihr Bau ist so weit fertig gestellt, daß die Einweihung voraussichtlich noch im Laufe dieses Monates stattfinden kann.

Diese mit einem Kostenaufwand von etwas über Fr. 13,000 erstellte Hütte ist die dritte, welche die Sektion Bern ohne Unterstützung aus der Zentralkasse baut und nach Fertigstellung dem Gesamtclub übergibt. Für diese Opferwilligkeit gebührt der Sektion Bern der aufrichtige Dank des ganzen S.A.C.

Herr Cathrein zum Hotel Eggishorn hat sich verpflichtet, den Mitgliedern des S.A.C. für sein Gasthaus bei der Konkordiahütte auf den festgesetzten Tarif preisen einen Rabatt von lO°/o zuzugestehen gegen Vorweis der Mitgliedkarte. Auch dieses Vorgehen wollen wir hierorts bestens verdanken.

Wegbauten und Wegmarkierungen.

Als Hauptobjekt ist zu erwähnen der im Juli abhin eingeweihte, von der Sektion Säntis mit einem Kostenaufwand von Fr. 11,800 musterhaft angelegte neue Weg vom Gipfel des Säntis bis dicht unter den obersten Gipfelaufbau des Altmann. Die Mitglieder der Sektion Säntis haben hierbei eine seltene Opferwilligkeit bewiesen, indem sie nicht weniger als Fr. 10,700 an freiwilligen Beiträgen zusammenbrachten und sich mit dem bescheidenen Beitrag von Fr. 1000 aus der Zentralkasse begnügten.

Die Sektion Bern hat den Zugang zur neuen lierglihütte durch Anlage eines Fußweges in den Felsen unter der Hütte in sehr verdienstvoller Weise wesentlich verbessert. Da der bisherige unter den Eisabbrüchen der Fiescherwand hinführende Abstieg stets mit einer gewissen Gefahr verbunden war, haben wir das Vorgehen der Sektion Bern sehr begrüßt. Wegverbesserungen und Wegmarkierung wurden ferner ausgeführt beim Aufstieg zur Mutthornhütte, beim Aufstieg zum Scesaplanahaus von Gany über Leideck und beim Zugang zur Oberaletschhütte.

Wir möchten bei Behandlung dieses Themas die Sektionen dringend bitten, den Wegmarkierungen mehr als bisher ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Im Jura und im Vorgebirge dürften diese Arbeiten am besten in Verbindung mit den betreffenden Verkehrsvereinen unternommen werden, für Markierungen und Weganlagen in den Alpen selbst wird das Zentralkomitee den Sektionen gerne eine angemessene Unterstützung gewähren.

Wir sind immer bereit, eingehende Klagen und Wünsche wegen mangelhafter oder revisionsbedürftiger Wegmarkierungen oder Neuanlagen solcher zu prüfen und an die zuständigen Stellen weiter zu leiten, haben uns aber veranlaßt gesehen, einen zu Händen der Delegiertenversammlung eingegangenen Antrag, der dahin tendierte, das Zentralkomitee solle quasi das Inspektorat über alle bestehenden Markierungen übernehmen und über deren richtige Instandhaltung wachen, abzulehnen.

Taxermäßigungen auf den Eisenbahnen.

Es ist stets eine heikle Aufgabe, die Eeduktionen auf die Fahrtaxen für unsere Mitglieder bei den Eisenbahnen auszuwirken. Fast alle Bahnen anerkennen rückhaltlos unsere Argumente, daß der S.A.C. alle seine disponibeln Mittel dazu verwendet, um das Hochgebirge bekannt zu machen und den Besuch desselben zu .erleichtern; daß er für diesen Zweck jährlich eine große Summe Geldes in Form von Publikationen, Panoramen, Errichtung von Clubhütten, Weganlagen etc. ausgibt und dadurch sicherlich viel zur Hebung des Fremdenverkehrs in der Schweiz beiträgt, und daß dadurch die Bahnen selbst auch wieder Gewinn für sich daraus ziehen; daß er infolgedessen auch in erster Linie berechtigt sei, Anspruch auf Taxermäßigung zu erheben. Trotzdem will eine große Zahl von Eisenbahndirektionen aus Gründen der Konsequenz sich nicht dazu verstehen, unsern Clubgenossen Vorteile einzuräumen. Es ist uns zwar gelungen, dieses Jahr noch die bestehenden Vergünstigungen sozusagen intakt zu erhalten, ja sogar noch einige neue hinzuzufügen, ob dies aber auch in Zukunft möglich ist, können wir bei der jetzt in den Kreisen der Sekundärbahndirektionen herrschenden Stimmung nur wünschen und hoffen. Wir wollen froh sein, wenn wir auch fernerhin den status quo aufrecht erhalten können.

Liga für Heimatschute.

Ein an uns gelangtes Gesuch, wir möchten die Initiative zur Gründung eines Vereins „ Heimatschutzu ergreifen, mußten wir ablehnen, da es unsere Ansicht war, dies gehöre nicht in die eigentlichen Aufgaben des S.A.C., und weil die Bürde, die jetzt schon auf den Schultern der Mitglieder des Zentralkomitees lastet, gerade groß genug sei.

Auch einer Einladung der Madame Burnat-Provins, den S.A.C. als solchen in die unterdessen gegründete „ Ligue pour la beauté " aufnehmen zu lassen, konnten wir nicht Folge geben; dagegen haben wir unserer Sympathie für diese Liga, die gewiß ihre Berechtigung hat, dadurch Ausdruck gegeben, daß wir in der Alpina unsere Clubgenossen eingeladen haben, derselben beizutreten.

Gültigkeit unserer Mitgliedkarten als Ausweis bei der Post.

Auf unser Ansuchen hin hat sich die schweizerische Oberpostdirektion bereit erklärt, unsere Mitgliedkarte als Ausweis zur Behiindigung ein-geschriebener Postsendungen anzuerkennen, wenn diese außer der mit der Unterschrift des Sektionskassiers versehenen Photographie überdies die Unterschrift des Inhabers trägt und die Echtheit dieser Unterschrift von einer öffentlichen Behörde oder Amtsstelle beglaubigt ist.

Beziehungen zu andern Vereinen und su den Sektionen des S.A.C.

Das Zentralkomitee hat sich trotz Bedenken finanzieller Natur, von der Ansicht ausgehend, daß persönliche Fühlung den Verkehr mit den Sektionen bedeutend erleichtere, und dies sehr im Interesse des S.A.C. liege, überall da, wo es eingeladen und eine Delegation möglich war, vertreten lassen.

An die Generalversammlung des D. & Ö.A.V. in Bamberg wurde der Vizepräsident des Zentralkomitees, W. Forster, abgeordnet, der dort die herzlichste Aufnahme fand.

Aus verschiedenen Gründen war es uns nicht möglich, den Einladungen anderer auswärtiger Vereine Folge zu leisten.

Eine längere Kontroverse in der Alpina wegen der Vergünstigungen, welche die Mitglieder des S.A.C. in den Schutzhäusern des D. & Ö.A.V. genießen, hat das Zentralkomitee bewogen, eine diesbezügliche Anfrage an den Zentralausschuß dieses Vereins zu richten; das Resultat ist in Nr. 18 der Alpina, Jahrgang 1904, publiziert worden.

Mit einigen auswärtigen Vereinen sind wir im Laufe des Berichtsjahres in Tauschverkehr getreten.

An die von den verschiedenen Skivereinen veranstalteten Rennen hat das Zentralkomitee bis jetzt jeweilen bescheidene Preise gestiftet. Da die Zahl der Skirennen jedoch in stetem Wachstum begriffen ist, werden wir in dieser Beziehung künftighin etwas zurückhaltender werden müssen.

Der Verkehr mit der Großzahl der Sektionen war ein sehr prompter und angenehmer, bei einigen wenigen aber ließ er bedeutend zu wünschen übrig; namentlich erfüllten einzelne Sektionskassiere ihre Pflichten möglichst nachlässig.

So konnten zwei Kassiere nur mit Mühe und Not dazu gebracht werden, ihre auf Ende März fälligen Quartalrapporte und Jahresbeiträge auf Ende Juli, abzuliefern.

Dadurch wird dem Zentralkassier die Führung seines ohnedies mühevollen Amtes sehr erschwert und eine exakte Buchführung unmöglich; das Zentralkomitee wird daher die Frage studieren müssen, wie diesen unhaltbaren Zuständen endlich einmal ein Ende gemacht werden kann.

Wir danken allen denjenigen Sektionen, welche uns durch ihre tadellose Amtsführung so getreulich unterstützt haben, herzlich dafür und bitten die Vorstände derjenigen Sektionen, denen wir diesen Dank nicht aussprechen können, energisch dafür Sorge zu tragen, daß die herrschenden Übelstände in Bälde gehoben werden.

Nur dann, wenn in allen Teilen Ordnung und Pünktlichkeit herrscht, ist eine gedeihliche Weiterentwicklung unseres teuern S.A.C. möglich, denn je größer der Club wird, um so größere Ordnung muß auch herrschen, soll nicht alles außer Eand und Band gehen.

Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Appell nicht ungehört verhallt, sondern daß in Zukunft jedes Vorstandsmitglied sein möglichstes dazu beitragen wird, das Ansehen unseres S.A.C. zu heben. Dann können auch wir frohen Herzens und guten Gewissens die Versicherung abgeben, daß er sich kräftig weiter entwickelt, blüht und gedeiht.

Dies ist unser innigste Wunsch, und wenn Sie, verehrte Clubgenossen, uns tatkräftig unterstützen, wird und muß er in Erfüllung gehen! Fiat.

Der Berichterstatter des Zentralkomitees:

W. Förster, Vizepräsident.

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