Protokoll der 26. Delegirtenversammlung | Club Alpin Suisse CAS
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Protokoll der 26. Delegirtenversammlung

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der

Protokoll der

XXVI. Delegirtenversammlung des S.A.C.,

abgehalten Samstag, den 17, August 1889, im Hôtel National in Zürich.

Die Versammlung wird um 3 Uhr mit Verlesung des Tractandenverzeichnisses eröffnet.

Vor Beginn der Verhandlungen erklärt die Section Diablerets, daß sie ihren Antrag betreffend Erhebung einer Taxe von Fremden, welche die Clubhütten des S.A.C. benutzen, zurückziehe; das Gleiche thut die Section Genf bezüglich ihres Antrages auf Aenderung des officiellen Clubzeichens.

Der Appell ergibt die Anwesenheit von 60 Delegirten, welche 31 Sectionen vertreten, nämlich: Aargau:Herr Dr. Heinrich Ganter, Aarau.

Alvier:Ingenieur F. Becker, Zürich.

Bachtel:J. Oberholzer-Wald, C. Bind- schedler, Schirmensee, und G. Finsler, Pfarrer, Hom- brechtikon. Basel :T. Hoffmann - Merian, Emil Steiger und F. Burkhardt- Siber, Basel. Bern:Dr. H. Dübi, Ad. Wäber-Lindt und Emil Hermann, Bern.

Biel:

Blümlisalp: Burgdorf:

Chaux-de-Fonds:

Davos: Diablerets:

Herr Dr. A. Beder und Heer-Bétrix, Biel.

„ J. L. Schnell, Fürsprech, Burg- dorf. „ Courvoisier und W. Labhardt, Chaux-de-Fonds. „ Paul Heckel, Davos-Platz.,, Eugène Zschokke, Lausanne, Jules Courvoisier, Vevey, und Albert Barbey, Lausanne. „ Johann Leuenberger, Langnau. „ Etienne Mazel, M. Briquet und Alfred Pictet, Genève. „ Albert Müller, Kantonsförster, Altdorf. „ Jules Répond und Victor Chal- lamel, Fribourg. „ Raoul de Riedmatten, Sitten, Dr. A. Seiler, Krieg, und A. de Torrente, Sitten.

nRudolph Schinz und Jean Schel- ling, Neuchâtel. „ L. Lambrecht, Olten, und Fried.

Kopp, Langenthai. „ Ingenieur Simon und Hermann Aebi, Interlaken. „ Alfred Breitschmid und Carl Egli, Luzern. „ J. C. Bahnmaier und Christ.

Hößli, Schaffhausen. „ Fried, v. Salis, C. Brlisch und Dr. Emil Boßhard, Chur. „ Dändliker-Bär, Baar ( Zug ). „ Conrad Förster, Herisau, und Dr. Grubenmann, Frauenfeld.

Emmenthal: Genevoise:

Gotthard:

Moléson: Monte Rosa:

Mythen: Neuchâteloise:

Oberaargau: Oberland: Pilatus: Randen: Rhätia:

Roßberg: Sentis:

St. Gallen :Herr Studer-Lenz, L. Schweizer und E.W. Bodenmann, St. Gallen. Ticinese:r-— Thlis:X. Imfeid, Topograph.

Toggenburg:Georges Zwickel-Welti, Watt- wyl. Tödi :Leonhard Blumer, Engi, N. Leu- zinger und Heinrich Streiff, Giare », üto:J. E. Grob, John Syz und Prof.

Dr. Gröbli, Zürich.

Weißenstein:Rud. Stuber, Solothurn.

Wildhorn:Winterthur :Reinhard-Sulzer und Ed. Moser, Winterthur. Zofingen:König-Irlet, Zofingen.

Als Stimmenzähler werden gewählt die Herren Moïse Briquet, Genf, und Dr. W. Gröbli, Zürich.

Die Rechnung pro Ì888, geführt von Hrn. Cassier Hößli, weist folgende Zahlen auf:

Einnahmen.. Fr. 20,043. 35 Ausgaben.. „ 15,008. 62 Vorschlag Fr. 5,034. 73 Vermögen pro 31. December 1888 Fr. 31,542. 27. Die Rechnungsrevisoren, Hr. König-Irlet, Zoh'ngen, und Hr. A. Barbey, Lausanne, constatiren, daß die Rechnung in allen Theilen musterhaft geführt sei, und beantragen Entgegennahme derselben unter bester Verdankung an den Cassier.

Die Rechnung wird hierauf einstimmig genehmigt. Die Rechnungsrevisoren stellen im Weitern in Uebereinstimmung mit dem Cassier folgenden Antrag: „ Es seien sämmtliche Sectionscassiere verpflichtet, jeweilen bis Ende Februar dem Centralcassier alle fälligen Beiträge zu entrichten, auch 686Chronik.

wenn dieselben von den Sectionscassieren nicht gänzlich eingezogen sind.

„ Im Falle sich nachträglich Aenderungen resp. Modificationen in den einzelnen Rechnungen erzeigen und ergeben sollten, so restituirti der Centralcassier die daherigen Beträge. "

Hr. Briquet, Genf, findet die Zeitfrist für lJin-bezalilung der Beiträge Seitens der Sectionscassiere an den Centralcassier bis Ende Februar zu kurz. Ebenso Hr. Hoffmann-Merian, Basel, der seinerseits den Antrag stellt, es sei die Frist auf Ende März zu erweitern. Er befürchtet jedoch, es könnte vielen Sectionen in Zukunft schwer fallen, einen Cassier zu finden, wenn derselbe die Beiträge an die Centralkasse abliefern müsse, ohne Rücksicht darauf, ob er sie von den Mitgliedern schon erhalten habe oder nicht. Die Rechnungsrevisoren erklären sich damit einverstanden, daß die Frist auf Ende März festgesetzt werde, worauf der also modificirte Antrag einstimmig zum Beschluß erhoben wird.

Als Rechnungsrevisoren pro 1889 werden gewählt die Herren Dändliker-Bär, Baar ( Zug ), und Schinz, Neuchâtel; als Suppleanten die Herren Courvoisier, Chaux-de-Fonds, und Ingenieur Aebi, Interlaken.

Antrag des C. C. betreffend Verwendung des Legates Bétemps von Fr. 3000, dahin gehend, es solle das Legat der Section Genf überlassen werden behufs Erstellung einer Hütte im Val de Bagnes am Chanrion, unter der Bedingung, daß die Hütte den Namen Betempshütte trage und genau nach den Vorschriften des Hüttenreglementes erstellt werde.

Hr. Mazel, Genf, bemerkt, die Wünsche der Section Genf decken sich mit dem Antrag des C. C. Er schildert die Vorzüge, welche eine Hütte im Val de Bagnes für die Clubisten darböte, und empfiehlt Annahme des vom C. C. gestellten Antrages.

Hr. Ingenieur Imfeld bringt der Versammlung in Erinnerung, daß ein Hauptgebiet der Thätigkeit des verstorbenen Ingenieur Bétemps die Vermessung der Monte Rosa-Gruppe gewesen sei. Hr. Bétemps habe gewiß nicht ohne Absicht das Monte Rosa-Gebiet für die Erstellung einer Hütte aus seinem Legat bestimmt. Es sei eine moralische Pflicht, dem Wunsche des Verstorbenen genau nachzuleben. Da das Val de Bagnes nicht mehr zum Monte Rosa-Massiv gehöre, beantrage er Ablehnung des Antrages des C. C., obwohl dasselbe die Zustimmung des Testamentsvollstreckers für Errichtung einer Hütte im Val de Bagnes eingeholt habe.

Hr. Dr. Alexander Seiler, Brieg, schließt sich dem Vorredner an. Er ist der Ansicht, eine Hütte sei am Monte Rosa sehr nöthig.

Hr. Chr. Hößli, Schaffhausen, stellt den Antrag, den Betrag des Legates Bétemps der Section Genf zum Bau einer Hütte im Val de Bagnes zu überlassen, gleichzeitig aber könne man der Section Monte Rosa Fr, 3000 aus der Centralkasse zusichern zum Bau einer Hütte am Monte Rosa.

Hr. Präsident Gallati macht darauf aufmerksam, daß es sich nach dem Tractandenverzeichniß einzig und allein um die Frage der Verwendung des Legates Bétemps handle. Der zweite Theil des Antrages Hößli falle daher außer Betracht.

Hr. Repond, Freiburg, unterstützt den Antrag Imfeld, Hr. Mazel, Genf, begründet noch einmal den Antrag des C. C.

, Hr. v. Salis, Chur, bemerkt, die Section Rhätia hätte ebenfalls Wünsche für Verwendung des Legates, wenn man vom Wortlaut des Testamentes abgehen dürfe. Hr Centralpräsident Gallati weist gegenüber dem Vorredner darauf hin, daß der Testamentsvollstrecker erklärt habe, die Hütte müsse im Monte Rosa-Massiv selbst oder im erweiterten Monte Rosagebiet erstellt werden.

Hr. Ingenieur Becker, Zürich, will den letzten Willen des Hrn. Bétemps durch genaue Befolgung desselben ehren. Er tritt daher für den Antrag Imfeld ein.

Hr. Hoftmann-Merian, Basel, glaubt, eine Hütte sei am Chanrion durchaus nicht nöthig, sofern die vor einigen Jahren bestandenen, in der Nähe befindlichen Alphütten heute noch sich daselbst vorfinden. Hr. Mazel, Genf, erklärt, die Alphütten existiren nicht mehr. Es sprechen weiter die Herren Ingenieur Imfeid, de Torrente, Sitten, und Barbey, Lausanne.

Darauf erklärt Hr. Dr. A. Seiler, Namens der Section Monte Rosa, plötzlich, dieselbe sei bereit, am Monte Rosa eine Clubhütte zu bauen, wenn ihr die Fr. 3000 überlassen werden.

Hr. Hoffmann-Merian, Basel, macht darauf aufmerksam, daß obiger Antrag, weil erst heute gestellt, eigentlich als verspätet nicht mehr zulässig wäre. Es frage sich daher, ob Niemand gegen die Vornahme der Abstimmung über den Bau einer Betempshütte am Monte Rosa Protest erhebe.

Da Niemand Opposition erhebt, wird abgestimmt und mit 38 gegen 10 Stimmen beschlossen, es sei das Legat Bétemps von Fr. 3000 der Section Monte Rosa zum Bau einer Betempshütte am Monte Rosa unter der Bedingung zu überlassen, daß sie sich im Bau genau nach den Hüttenstatuten halte.

Bericht und Antrag des C. C. betreffend Pflanzen-achutzfrage und Beitrag an den Garten Linnœa.

Das C. C. empfiehlt in erster Linie den Sectionen des S.A.C. den Beitritt in die Gesellschaft für Pflanzenschutz in Genf, um deren Bestrebungen zu unterstützen. Die Gesellschaft hat in Bourg St. Pierre im Kanton Wallis einen Garten La Linnsea gegründet, welcher den Zweck hat, die Acclimatisirung von Pflanzen in den Alpen zu fördern. Sie sucht beim Alpenclub um einen Beitrag an die Erstellungskosten des Gartens und um einen alljährlichen Beitrag an die Kosten des Unterhaltes desselben nach. Den Mitgliedern des S.A.C. ist dafür freier Eintritt in den Garten zugesichert. Das C. C. beantragt, einen Beitrag von Fr. 300 pro 1889 zu leisten, im Weitem wünscht es, die Delegirtenversammlung möge ihm Vollmacht ertheilen, jedes weitere Jahr einen Beitrag von je Fr. 100 bewilligen zu können.

Hr. Oberst Reinhard, Winterthur, möchte sich nicht mit einem jährlichen Beitrag für alle Zukunft binden und drückt im Weitern sein Bedauern darüber aus, daß die Tractanden im Circular ohne nähere Erläuterung ganz kurz angegeben seien. Er erklärt sich indessen mit der von Hrn. Centralpräsident Gallati gegebenen Auskunft für befriedigt.

Hr. Centralpräsident Gallati macht im Weitern darauf aufmerksam, daß der S.A.C. sich durch Annahme des vom C. C. gestellten Antrages betreffend Leistung von Fr. 100 per Jahr keineswegs für alle Zukunft binde, indem es sich nur um eine Vollmacht an das C. C., alle Jahre Fr. 100 zu verabfolgen, handle, was nicht die Pflicht in sich schließe, dies thun zu müssen.

Hierauf wird der Antrag des C. C. einstimmig angenommen.

Antrag des C. C, dahin gehend, die Delegirtenversammlung möge das C. C. beauftragen, die Frage der Errichtung einer Centralbibliothek, sowie eventuell einer ständigen Secretärstelle zu studiren und für die nächste Versammlung zu begutachten.

Hr. Vicepräsident Dr. Büß erörtert die Gründe, welche für die Errichtung einer Centralbibliothek, sowie einer ständigen Secretärstelle sprechen, und empfiehlt den Antrag des C. C. zur Annahme.

Hr. Regierungsrath Grob, Zürich, bemerkt, daß die Geschäftslast des C. C sich von Jahr zu Jahr steigere. Auch das letzte C. C. in Zürich sei der Frage der Errichtung einer ständigen Secretärstelle schon näher getreten. Schwierig werde es indessen sein, eine passende Persönlichkeit zu finden. Nach einer Centralbibliothek, glaubt dagegen Redner, sei kein Bedürfniß vorhanden.

Er erklärt sich mit dem Antrage des C. C. einverstanden, der dann einstimmig zum Beschluß erhoben wird.

Bericht des C. C. über den Stand der Relieffrage. Hr. Centralpräsident Gallati führt aus: Die letztjfthrige Delegirtenversammlung in Olten hat beschlossen, es solle der S.A.C. bei den competenten Bundesbehörden die Erstellung eines Reliefs der Schweiz anregen, ohne sich jedoch für pecuniäre Leistungen verbindlich zu machen. Im November 1888 hat das C. C. eine diesbezügliche einläßliche Eingabe an die Bundesbehörden gemacht. Die Eingabe wurde dann dem schweizerischen topographischen Bureau zur Begutachtung überwiesen. Dieses hat noch keinen Antrag an den Bundesrath gerichtet. Das C. C. seinerseits hat officiell auf seine Eingabe ebenfalls noch keine Antwort erhalten.

Hierüber meldet sich Niemand zum Wort.

Excursionsgebiet pro Ì890IÌ891. Hr. Vicepräsident Dr. Büß schlägt Namens des C. C. vor, es sei der Generalversammlung Rhäticon und Hochwang ( Prättj-gan mit Ausnahme des Silvrettagebiets ), Blätter 87ä, 274, 415, 416, 418 und 419 der eidgenössischen topographischen Karte, als nächstes Clubgebiet vorzuschlagen. Die Section Tessin habe zwar den Wunsch geäußert, man möge das nächste Excursionsgebiet in den Kanton Tessin verlegen. Das C. C. hält es jedoch für richtiger, vorerst den Kanton Graubünden ganz zu durchwandern und dann in 's Tessin zu gehen.

Der Antrag des C. C. wird ohne Opposition angenommen.

Es folgt der Antrag der Section Rhätia: „ Die Centralkasse des S.A.C. soll in Zukunft auch die Kosten für den Unterhalt des Inventars in den Clubhütten tragen. Die Hütten sollen Eigenthum des Gesammtclubs werden und den Sectionen nur die Aufsicht über dieselben obliegen. "

Hr. Oertly-Jenny begründet den Antrag des C. G., welcher dahin geht, es seien am Ende jedes Jahres per Hütte Fr. 50 an den Unterhalt des Mobiliars aus der Centralkasse zu bezahlen, sofern keine Klagen über den Bestand desselben einlaufen, dagegen sei der Antrag Rhätia auf Uebernahme der Clubhütten durch den Gesammtclub abzulehnen. Hr. Centralpräsident Gallati möchte den Antrag des C. C. dahin modifioiren, daß der Nachsatz heißen solle: „ insofern der Bestand des Mobiliars den Vorschriften der Hütten-statuten entspricht ", statt: „ insofern gegen den Bestand des Mobiliars keine Klagen einlaufen ".

Hr. Dr. Boßhard, Chur, erklärt Namens der Section Rhätia, daß dieselbe ihre Anträge aufrecht erhalte, unter allen Umständen aber erwarte, daß die Centralkasse den Unterhalt des Hütteninventars ganz übernehme.

Hr. Vicepräsident Dr. Büß vertheidigt den Antrag des C. C. und wünscht, daß Sectionen, welche jetzt noch keine Hütten besitzen, solche denjenigen Sectionen abnehmen, die durch dieselben stark belastet sind.

Hr. John Syz, Zürich, bedauert, daß das Hüttenreglement, das vor 3 Jahren neu geschaffen worden, schon eine Aenderung erfahren solle. Er bekämpft die Anträge des C. Ç. und der Section Rhätia, wäre dagegen damit einverstanden, daß das C. C. einzelne schwächere Sectionen, welche durch den Unterhalt von Hütten stark belastet sind, außerordentlicher Weise unterstütze.

41 Hr. Leonhard Blumer, Engi ( Glarus)-, tritt für den Antrag Rhätia, eventuell denjenigen des C. C. ein. Er weist hin auf die ungünstige Lage vieler Bergsectionen, welche eine oder mehrere Hütten zu unterhalten haben. Ihre Kräfte seien meistens zu schwach, um allen Anforderungen zu genügen, die ein gnter Unterhalt der Hütten an sie stelle. Unter allen Umständen wäre ein Beitrag der sehr günstig gestellten Centralkasse von Fr. 50 per Jahr und per Hütte an den Unterhalt des Mobiliars nicht zu viel.

Hr. Hoffmann-Merian, Basel, beantragt Namens der Section Basel Annahme des Antrages Rhätia betreffend Uebernahme der Hütten durch den Gesammtclub, ebenso Annahme des Antrages des C. C. Die Hütten sollen so ausgestattet sein, daß jeder Clubist Freude daran hat, wenn er sie besucht. Dies wird nur dann der Fall sein, wenn der Gesammtclub mit seinen reichen Mitteln die Hütten übernimmt und für deren gehörige Instandhaltung sorgt.

Hr. Ingenieur Becker, Zürich, stellt deu Antrag, die Centralkasse solle den Sectionen, welche ein Bedürfniß der Unterstützung nachzuweisen im Falle sind, mindestens Fr. 50 Beitrag an den Unterhalt dès Mobiliars gewähren.

Hi1. Brüsch, Chur, unterstützt den Antrag der Section Rhätia, eventuell denjenigen des C. C.

Hr. Dr. Dübi, Bern, beantragt Ablehnung des Antrages dev Section Rhätia betreffend Uebernahme der Hütten durch den Gesammtclub. Formell wäre dieser Antrag überhaupt unzulässig, weil er eine Revision der Statuten bezweckt und daher 6 Wochen, nicht bloß 14 Tage vor der Delegirtenversammlung hätte eingereicht werden mtissen. Bezüglich Unterstützung der Sectionen für den Unterhalt des Mobiliars würde der Antrag des Hrn. Ingenieur Becker genügen. Nicht jede Section habe eine Unterstützung Seitens der Centralkasse nöthig.

" T Hr. Centralpräsident Gallati erklärt, daß die Centralkasse \ bei .wirklichem Bedttrfniß jetzt schon einige Beiträge an den Unterhalt des Hüttenmobiliars geleistet habe.

Hr. Regierungsrath Grob, Zürich, ist ffir Ablehnung der Antrüge der Section Rhätiu. Er erinnert daran, daß die Hüttenstatuten erst vor 3 Jahren nach langer Berathung und reiflicher Ueberlegung geschaffen worden seien. Es wäre gegen die Würde des S.A.C., jene Statuten schon wieder zu ändern. Die stark-belasteten Sectionen mögen sich an das C. C. wenden mit dem Gesuch, daß ihnen die eint oder andere Hütte abgenommen werde.

Nachdem noch die Herren Dr. Boßhard, Chur, und John Syz, Zürich, gesprochen, wird zur Abstimmung geschritten.

Nach verschiedenen eventuellen Abstimmungen siegt in der Hauptabstimmung der Antrag Becker, das C. C. habe Beiträge von mindestens Fr 50 an die Kosten des Unterhalts des Mobiliars jeder Hütte zu leisten, sofern ein Bedürfniß der Unterstützung nachgewiesen werden könne,mit großer Mehrheit.

Gesuch der Section Diablerets um Leistung eines Beitrages an die Kosten der Erstellung eines Rambert-denkrnales.

Die Section Diablerets hat zum Andenken des Hrn. Professor Eugen Rambert sei ., der sich um den 8. A. C. verdient gemacht, ein einfaches Denkmal erstellt, dessen Kosten rund Fr. 600 betragen. Das C. C. beantragt einen Kostenbeitrag von Fr. 200 aus der Centralkasse.

Der Antrag des C. C. wird einstimmig angenommen.

Antrag der Section Pilatus: „ Jede Section soll eingeladen werden, einen Fuhrertarif für ihr Gebiet aufzustellen und denselben gedruckt öffentlich erscheinen zu lassen. Das C C. ist eingeladen, im Jahrbuch oder durch Circular den Sectionen und Mit...

gliedern des 8. A. C. von den vorhandenen Tarifen und deren Bezugsquellen Kenntniß zu geben. "

Das ( ' .C. wünscht, daß die Delegirtenversammluug diesem Antrag lediglich folgende Fassung gebe: „ Das C. C. ist eingeladen, die bestehenden Fuhrertarife zu sammeln und durch das Jahrbuch oder per Circular zur Kenntniß der Mitglieder des S. A ( ' .zu bringen " Das C. C. findet, der Antrag der Section Pilatus sei nicht durchführbar, weil nicht jede Section in der Lage wäre, einen Führertarif aufzustellen, ohne mit der betreffenden Kantonsregierung in Collision zu kommen. In vielen Kantonen ist das Führerwesen eben ausschließlich in den Händen der Regierung.

Nachdem sich die Vertreter der Section Pilatus mit dem Antrage des C. C. einverstanden erklärt, wird derselbe einstimmig angenommen.

Hr. Heer-Bétrix, Biel, wünscht, das C. C. möge die Frage studiren, ob nicht für die Führer ein einheitliches clubistisches Abzeichen geschaffen werden könnte. Das C. C. nimmt hievon Notiz.

Antrag des Hrn. Ingenieur Becker, Zürich:

„ In Anbetracht, daß es sich bei der Publication der Reliefkarte des Kantons Glarus um einen wissen-schaftlich-technischen Versuch handelt, welcher für die schweizerische Kartographie und damit für die Heimatkunde von besonderer Bedeutung ist; „ in Anbetracht ferner, daß die Firma Wurster, Randegger & Cie. in Winterthur die Steine der Ziegler'schen Karte des Kantons Glarus gratis zur Verfügung gestellt und damit diese Publication als größere artistische Beilage zum Jahrbuch ermöglicht hat, „ übernimmt die Centralkasse des S.A.C. die Mehrkosten, welche sich bei der Erstellung der genannten Karte gegenüber dem Voranschlag ergaben. "

Hr. Becker begründet seinen Antrag mlindlich. Der Zweck, der bei Erstellung der Reliefkarte des Kantons Glarus verfolgt worden, sei die Popularisirung der Karten. Die erstellte Reliefkarte habe nun allerdings Mängel; diese konnten jedoch nicht vermieden werden, weil auf einer Grundlage aufgebaut werden mußte, die selbst Mängel hatte. Es handelte sich aber einfach darum, das Problem zu lösen, eine solche Karte zu erstellen. Das Deficit, um -dessen Deckung es sich handelt, beträgt rund Fr. 1150, welche Summe sonst die Firma Wurster, Randegger & Cie. zu tragen hätte. Redner hofft, die Versammlung werde das Deficit zu Lasten der Centralkasse nehmen, wodurch der Eifer, den die Firma Wurster, Randegger & Cie. und er selbst für die Zwecke des S.A.C. bekunden, bestärkt statt herabgemindert würde.

Hr. König-Irlet, Zofingen, erklärt, die Section Zofingen habe ihn beauftragt ., zu beantragen, der S.A.C. möge das Deficit decken, wenn es nicht zu hoch sei, sonst jedenfalls der Firma Wurster, Randegger & Cie. entgegenkommen.

Hr. Centralcassier Hößli führt aus, die Firma Wurster, Randegger & Cie. habe an die Kosten der Karte bereits über Fr. 1300 mehr aus der Centralkasse erhalten, als vertraglich festgesetzt sei. Die Versammlung möge nun entscheiden, ob man ihr noch weitere Fr. 1150 bewilligen wolle.

Hr. Hoffmann-Merian, Basel, bemerkt, die Karte entspreche keineswegs den Anforderungen, welche ein Clubist an sie stellen dürfe. Sie enthalte gegentheil verschiedene Mängel. Um derartige Arbeiten zu unterstützen, seien die Mittel des S.A.C. nicht da.

Hr. Becker erwidert dem Vorredner. Man sei überall bestrebt, die Karten auch für Clubisten populär zu machen. Hiezu bedarf es technischer Versuche. Einen solchen Versueh bildet die Reliefkarte des Kantons Glarus.

Hr. Wäber, Bern, will den Rechnungsfehler des Hrn. Randegger decken, unterstützt daher den Antrag Becker.

Hr. Streiff, Glarus, macht darauf aufmerksam, daß die Firma Wurster, Randegger & Cie. die Karte als ihr Eigenthum betrachte und im Buchhandel für Fr. 8 per Stück veräußere. Die Firma komme daher keineswegs zu kurz. Er empfiehlt Ablehnung des An träges Becker.

Hr. Oberst Reinhard, Winterthur, unterstützt dagegen den Antrag Becker unter speciellem Hinweis auf die vielen Verdienste, welche Hr. Randegger sich um den S.A.C. erworben.

Der Antrag Becker wird denn auch mit großer Mehrheit angenommen.

Zum Schlüsse der Verhandlungen weist Hr. Centralpräsident Gallati noch die Vorwürfe und Angriffe zurück, welche dem C. C. von einzelnen Sectionen'in der Presse gemacht worden sind, und fordert die Sectionen auf, allfällige Beschwerden gegenüber dem C. C. an der Delegirtenversammlung als dem einzig richtigen Ort des Meinungsaustausches vorzubringen.

Endlich berührt der Centralpräsident mit ein paar Worten die Stellung des C. C. zum Hüttenbau, Das Protokoll wird gelesen und genehmigt.

Schluß 7>/2 ühr.

Namens des Centralcomités des S. A, C, Der Präsident:

Gallati.

Der Actuar: Edwin Hauser.

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