Verstecktes Sicherheitsproblem bei den Bohrhaken | Schweizer Alpen-Club SAC
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

Verstecktes Sicherheitsproblem bei den Bohrhaken

Zum Kastentext über die Korrosion von Bohrhaken in Meeresnähe im Tourentipp Beim katalanischen Drachen, «Die Alpen» 11/2022

Ich klettere seit fast 30 Jahren und stelle fest, dass die Bohrhaken, wie Sie sie nennen, in den Kletterrouten häufig locker sind. Da die Kletterer gewissenhafte Menschen sind, ziehen sie die Muttern, so gut es geht, von Hand wieder fest. Ich bin seit 50 Jahren beruflich in der Verankerungstechnik tätig. Tatsache ist, dass sich Ankerbolzen, wie man sie bezeichnen müsste, aufgrund von Temperaturschwankungen und der mechanischen Belastung durch Seile und Expressschlingen aus dem Fels lösen. Diese Tendenz wird durch das Anziehen der Muttern noch verstärkt. Mit der Zeit werden die Verankerungen schliesslich ganz herausfallen. Im Idealfall sollte Mörtel ins Bohrloch eingespritzt und ein Verbundhaken eingesetzt werden, wie das vor einigen Jahrzehnten getan wurde. Ankerbolzen sind für die Befestigung in homogenem Beton (B25) vorgesehen, nicht in mehrschichtig aufgebauten Materialien. Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag auf ein verstecktes, aber dennoch reales Sicherheitsproblem aufmerksam mache.

Feedback