Alpine Journal. Nr. 76-78
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Alpine Journal. Nr. 76-78

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

London 1882. Red. W. A. B Coolidge.

Von den größeren Arbeiten, welche neben den Listen neuer Touren, kleineren Mittheilungen, bibliographischen Notizen und Besprechungen und den Verhandlungen des Alpine Club den Inhalt dieser vier Hefte ausmachen, berühren sechs die Schweizeralpen mit Einschluß der Montblancgruppe: M. A. E. Craven schildert seine Touren in der Umgebung von Kandersteg: Gspaltenhorn, Balmhorn vom Gasterenthal aus, Ch. Pilkington die Besteigung der Jungfrau von der Wengernalp aus, ohne Führer, F. M. und Gr. W. Balfour einen Versuch, die Aiguille de Charmoz zu besteigen. M. Baumann erzählt ein Abenteuer an der Aiguille du Plan, wo er mit seinen Führern Rey und Maurer nach 17stündiger angestrengter Arbeit ohne Provisionen und Decken in einer Höhe von circa 3500 in im Eise die Nacht zubringen mußte. J. Oakley Maund bespricht die Besteigung des Großen Lauteraarhorns von Westen und einen Versuch, den Eiger über den Ostgrat zu erklimmen; der Notizen der Herren A. Sella und W. W. Graham über die Dent du Géant ist an anderer Stelle dieses Jahrbuches bereits gedacht worden. Aus den übrigen Alpengruppen bespricht der Redactor den Monte Viso in den Cottischen Alpen, M. G. Yeld die östlichen Grajischen Alpen ( Pointe de Cerésole, Grand Paradis, Grivola, Levanna etc. ). Von Fahrten in außereuropäischen Hochgebirgen finden wir den Schluß von M. E. Whymper's Tagebuch aus den Anden von Ecuador und eine sehr interessante Schilderung der neuseeländischen Alpen von Rev. W. E. Green, der mit den Führern U. Kaufmann und E. Boß von Grindelwald den Mount Cook bestieg. Von den übrigen Arbeiten sind zu erwähnen eine Notiz über das Santuario San Chiaffredo unweit Crissolo im oberen Pothal, von D. W. Freshfield; ein Aufsatz über Photographie in den Hochalpen, von W. F. Donkin; die Nekrologe von F. W. Hinchcliffe, vormals Präsident des A. C, F. M. Balfour ( 9. Juli mit Führer Johann Petrus an der Aiguille Blanche de Peuteret verunglückt ), W. Penhall ( 3. August mit Andreas Maurer am Wetterhorn durch eine Lawine umgekommen ), Peter Bohren, Johann Petrus, Aimé Lagier und Andreas Maurer. In logischem Zusammenhang mit den Nekrologen steht die leider zahlreiche Liste der Opfer alpiner Unglücksfälle im Sommer 1882, unter denen auch der S.A.C. in Herrn v. Rütte, ein junges vielversprechen- des Mitglied, zu beklagen hat, und C. E. Mathew's Zusammenstellung der Unfälle mit tödtlichem Ausgang von 1850—82. Es ist gewiß kein Zufall, wenn von 46 solcher Unglücksfälle nicht weniger als 12 auf Expeditionen ohne Führer fallen und vier auf solche, die nur aus einem Touristen und einem Führer bestanden. Von Beilagen haben die vier Hefte zwei Karten aus den neuseeländischen Alpen und fünf Illustrationen aufzuweisen, von denen jedoch nur die Ansicht des Chimborazo und diejenige des Monte Viso mehr als blos topographischen Werth besitzen.

Die Red.

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