Das Volk, wie es schafft und lebt
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Das Volk, wie es schafft und lebt

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Das Nomadenleben. Die Heunutzungen. Jahresarbeiten. Menschenschlag. Kraftmenschen. Frauen. Riesenweiber. Haushalt. Idioten. Krankenkassen. Volkscharakter. Jugenderziehung. Hüterkinder. Nahrung.

Speicher. Kleidung.

Das Leben der Menschen an den steilen Bergen ist mühsam, die Arbeit ist hart, vom Frühjahr bis in den Herbst, denn die Grundstücke, die bearbeitet werden müssen, sind über den ganzen Berg zerstreut: im Tale, bis zwei Stunden und mehr unterhalb des Dorfes, liegen die Weinberge, und stundenweit über den Berg zerstreut befinden sich die Äcker und Wiesen und über diesen die Voralpen. Schon das blosse Hinwandern zur Arbeit und zurück ist eine grosse Leistung.

Das « dümmste » Gut hat nach meinem Gewährsmann in Törbel der Bauer, der im Winter seinen Wohnsitz in Mühlebach, 947 m ü. M., unten am Talweg von Stalden nach Kalpetran hat. Hier hat er Haus und Scheune und wohnt daselbst bis zur Heuernte; dann zieht er zum Heuen mit der ganzen Familie zwei Stunden höher hinauf « auf die Bine », 1625 m ü. M., oberhalb des Dorfes. Ist daselbst die Arbeit erledigt, so wandert er zum Heuen mit dem ganzen Haushalt eine Stunde höher auf die Voralp « auf der Isch » ( 1712 m ). Hernach geht er wieder ins Tal nach Mühlebach zurück zur Korn- und Emdernte; dann zieht er nochmals auf die Voralp, und wieder auf die Bine; hernach in den Weiler « Im Feld », wo er ebenfalls Güter besitzt, und zum dritten Male nach Mühlebach zur Herbstweide des Viehes und zur Feldbestellung. Ist der Winter angerückt, so wandert er mit der ganzen Familie und dem Viehstand zur Auffütterung des Heues zuerst auf Die Visperialer Sonnenberge.

die Voralp, zu Neujahr siedelt er nochmals in die Bine über, im Februar nach Im Feld, wo er jeweilen einen Monat bleibt. Dann fängt der Jahresturnus in Mühlebach wieder an. Im ganzen wechselt er im Laufe des Jahres mit der Familie und dem Vieh zwölfmal seinen Wohnsitz — ein Nomadenleben, wie es nicht typischer gedacht werden kann.

Der Tourist begegnet häufig ganzen Familienkarawanen, wie sie einen neuen Platz beziehen. Es war Mitte Juli, als ich eine solche sechsköpfige Familie beim Aufzug auf die Voralp antraf. Voran ein halbgewachsener Junge in zerlumpten Kleidern; ihm folgte die Mutter mit einem Säugling an der Brust und eine grosse Tschiffere mit Pfannen und anderem Küchengerät am Rücken. Schwer beladen reihte sich der Hausvater an, diesem der Grossvater, der nur mühsam vorwärts kam, sowie die altersmüde Grossmutter, beide mit schweren Körben beladen. Die Nachhut bildete eine Kuh, ein Kalb, ein Schaf und ein Schwein, die von einem Knaben getrieben wurden. Am Rücken hatte er eine Tschiffere mit den Hühnern.

So ziehen die Familien das ganze Jahr über der Arbeit nach. Weniger ausgebildet ist das Nomadenleben in Zeneggen.

Fast jede Familie hat eine V o r alp, wo im Sommer geheuet, im Frühjahr und Herbst das Vieh geweidet und im Winter das Heu aufgefüttert wird. Wenigstens im Winter, wenn daselbst « gehirtet » wird, zieht in Törbel die ganze Familie für einige Wochen hinauf, und die Kinder müssen den stundenweiten Weg zur Schule oft unter grossen Schwierigkeiten zurücklegen.

Wenn die Leute im Sommer auf den Voralpen sind, so ist das Dorf an den Werktagen wie ausgestorben. Es kommt erst am Abend Leben in die Gassen, wenn die Ziegen von der Weide zurückkehren. Nur am Sonntag kommt die Familie zum Gottesdienst ins Dorf herunter, kehrt aber abends wieder auf die Alp zurück.

Weil die Mähewiesen über den ganzen Berg von 1000 auf 2000 m zerstreut liegen und das grösste Areal beanspruchen, so zieht sich die Heuernte etwa zwei Monate hin. Sie beginnt in den mildern Lagen « Im Feld » und in Brunnen, schreitet allmählich höher und höher und endet auf den Voralpen. Es gibt Bauern, die so den halben Sommer « unter den Heubürden » zubringen, d.h. sich mit dem Eintragen von Heu beschäftigen, denn alle Lasten müssen getragen oder gesäumt werden. Wagen gibt es keine.

Ende April beginnen die Jahresarbeiten in den Reben und auf dem Felde. Die Grossbohnen werden gesät, die Reben gedüngt, behackt und geschnitten.

F. G. Stebler.

Anfang Mai werden die Kartoffeln gesteckt, und das Sommergetreide wird gesät; dann kommt die Bepflanzung der Gärten mit « Chabus » ( Kopfkohl ) und « Bondas » ( Runkelrüben ) an die Reihe, Im Juni ( Brachmonat ) wird das Brachland gepflügt ( « gebrächet » ) und Erde und Mist getragen. Die Sommerfrüchte werden « gesterrt » ( gejätet ), die Reben zum erstenmal bespritzt und « gebrächet ». Anfang Juli beginnt die Heuernte allgemein. Wenn diese unten vorbei ist, so folgt die Kornernte; das « Kraut » an den Äckerrändern wird geschnitten. Dies ist die strengste Zeit des Jahres. Tag und Nacht sind die Leute auf den Beinen. Schon um drei Uhr des morgens gehen sie an die Arbeit und schaffen bis in die Nacht hinein, müssen oft noch während der Nacht die Wiesen wässern. Dann haben die Bauern nicht nur 8-10 Stunden Arbeit im Tage, sondern 16-20 Stunden, wenn sie die Nacht durch das Land bewässern müssen, oft sogar 24 Stunden. Im August wird das Brachland zum zweitenmal beackert und später besät, die Kirschen werden gepflückt, zwischenhinein wird Korn ^H i 1 SAC 56 gedroschen. Im September folgt die Kartoffelernte, der Mist wird in die Wiesen getragen. Bei all diesen Arbeiten werden zwischenhinein im Walde Streue und Holz « gehannet ». Ende September und Anfang Oktober beginnt die « Wimbde » ( Weinlese ). Erst jetzt kommt die ruhigere Zeit; die Bewässerung der Wiesen und der Felder ist eingestellt, der Bauer kann sich wieder erholen. Solange es die Witterung gestattet, beschäftigt er sich mit dem Räumen der Wiesen und Äcker von Steinen, mit der Errichtung von Stützmauern, mit Holzen. Der Menschenschlag der Sonnenberger ist gross, kräftig, an die harte Arbeit gewöhnt.

Man sieht wahre Kraftgestalten.

Ein Riese sei der Ahne des jetzt am Aussterben begriffenen Geschlechts der Jüngsten gewesen. Als im Jahre 1712 die obere Hehji des Jungstenhauses auf der Furren aufgebaut wurde und das Dach aufgesetzt werden sollte, beratschlagten die Zimmerleute beim Abendessen, wie der viele Zentner schwere Firstbaum am besten hinaufgebracht werden könnte. Dies hörte der alte Jüngsten, der an einem Stecken ging. Er nahm, während die andern die Schwere der Arbeit erwogen, unbemerkt den Firstbaum auf die Schulter und legte ihn regelrecht auf den First. Als die Zimmerleute vom Essen kamen, betrachteten sie staunend das Werk des alten Riesen. Tagelang nachher habe man noch die Abdrücke der Schuhe des Mannes gesehen, die sich unter der schweren Last des Firstbaumes in dem harten Boden hinter dem Hause gebildet hatten.

Die Frauen tun es in der harten Arbeit auf Feld und im Wald den Männern gleich; sie mähen, melken, misten, holzen, tragen die schwersten Lasten. Sie hantieren mit der Sense, mit der Axt und mit der Mistgabel wie die Männer und haben von früh bis spät die Tschiffere am Rücken. Der Nazi in Zeneggen sagte « vo schinnere »: « Schi het s'Leder klopfet », d.h. sie sei gewohnt, die Tschiffere zu tragen. « Dere nimmt 's der Wax ( das Wachstum ) nimme », fügte ein anderer bei.

Die Vispertaler Sonnenberge.

Die Frauen tragen die schwersten Korn- und Heubürden, melken das Vieh und haben schwielige Hände, wie der rauheste Grobarbeiter; auch beim Umgang mit dem Vieh sind sie bewandert. Viele Frauen sind stärker als ihre Männer.

So war es seinerzeit eine Frau, welche beim Bau des Kirchturms in Zeneggen, 1751, die mehrere Zentner schwere, steinerne Säule für die Öffnung der Glocken 40 m hoch hinaufgetragen hat.

Ein Riesenweib muss die Anna Kalbermatten in Törbel gewesen sein. Ihr Mann machte einst eine für ihn etwas zu schwere Heubürde und hatte nun nicht die Kraft, die Last die Leiter hinauf in die Scheune zu tragen. Darüber erbost, schalt die Frau den Mann einen Schwächling, band ihn mit dem Strick auf die Bürde und trug ihn mitsamt dem Heu in die Scheune.

Eine hübsche Zeneggerin öffnete unter meinen Augen einem Rind wie der beste Tierarzt das Maul und schnitt dem Tier die sogenannten«Fesen » in der Maulhöhle weg.

Dass die Haushaltung bei der strengen Feld- und Stallarbeit der Frauen manchmal leidet, ist begreiflich. Ein Zenegger Sprichwort lautet denn auch: « Wischu und wäschu, füllt nit di Täschu !» Durch die strenge Arbeit im Feld und im Stalle bekommen die Frauen leicht einen Widerwillen gegen häusliche Arbeit, und oft genug sieht es in den Bauern-stuben und in der Küche recht unordentlich aus. Man darf sich jedoch nicht wundern darüber, wenn die Frau, nachdem sie das Vieh und den Stall besorgt hat, noch die Hausgeschäfte machen soll. Manche Frau hat durch die eigentlich den Männern obliegenden Arbeiten auch

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Fia männliche Gewohnheiten angenommen, sie tut « tubacken wie ein Bienenvater ».

Trotz der schweren Arbeit sollen in Zeneggen die schönsten Frauen vorkommen, während Törbel die schönsten Männer aufweisen soll. In der Tat sieht man in Törbel unter den Männern wirkliche Prachtsgestalten. Damit ihre Buben kräftig werden, badete die Mutter von zwei Knaben dieselben als Säuglinge im roten Wein. Aus den zwei Knaben sind denn auch zwei Riesen an Schönheit und Gestalt erwachsen. Auffallend zahlreich sind aber auch die Hinkenden, die infolge Altersbeschwerden oder Unfall im Gehen beeinträchtigt sind. Zahlreich sind in Törbel die Idioten und Halbidioten von Geburt her oder infolge der Vernachlässigung der Erziehung. Interessant ist das Vorkommen der Sechsfingerigkeit in einer Familie, eine Eigenschaft, die sich jedoch nicht auf alle Nachkommen vererbt.

In Törbel und Zeneggen sind freiwillige Krankenkassen eingerichtet. Jedes Mitglied geniesst die unentgeltliche Behandlung durch den beauftragten Arzt in Stalden, der ein Wartgeld bezieht. Am Berg selbst ist kein Arzt. Über Achzigjährige gibt es in Törbel über ein Dutzend; der mehrfach zitierte, vom F. G. Siebter.

benachbarten Unterbäch gebürtige Kapuziner-Prior P. Sigismund Furrer, der eine sehr bemerkenswerte Geschichte über das Wallis schrieb, erreichte das Alter von 100 Jahren. Die Leute sind redlich; immerhin freut es sie, wenn man ihnen um guten Preis etwas abkauft. Über Nacht werden die Haustüren zwar meist geschlossen. Eine Bäuerin sagte, es wäre eine keine rechte Frau, wenn sie die Türe offen liesse. Dagegen lässt man über Nacht die kostbare Wäsche im Freien hängen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie abhanden kommt. Die Kinder werden schon sehr jung zur Arbeit angehalten. Man sieht drei Käse hohe Knirpse mit einer Tschiffere, schwer mit Holz oder Streue beladen, aus dem Walde kommen ( Fig. 85 ). Der Jugend liegt auch die Hut des Viehes ob. Alles Vieh ist den ganzen Sommer über auf der Weide. Da die Grundstücke klein sind, so erfordert die Weide eine sorgfältige Hut. So ist das Jungvolk fast den ganzen Sommer um das Vieh herum in der freien Natur. Die Voralpen sind das Eldorado der Jugend. Die Buben treiben dabei allerlei Unfug und wohl auch rohe Spässe. Am Sonntag Nachmittag, wenn die alten Leute in der Vesper sind, steigen sie auf die Bäume und tun sich gütlich an den Kirschen. Die Gefahr der Verrohung ist deshalb gross.

Häufig ist der Fall, dass die Kinder armer, fremder Leute schon im Alter von 6—8 Jahren verdingt werden. So die siebenjährige Romana von Burgen, ein Kind armer Leute, das bei einer Bauernfamilie in Zeneggen verdingt war. Um das Heimlaufen zu verhüten, erzählte man ihr eine grässliche Geschichte von dem Fuchs, der die Kinder nehme, wenn sie nach Burgen gingen. Ihr jüngeres Schwesterchen,das in Törbel ebenfalls zum Viehhüten versorgt war, musste wieder heim, weil es keine « Tschaggeni » ( Schuhe ) mehr hatte. Lohn bekommen die Kinder keinen, aber es kommt häufig vor, dass die Kleinen auch für den Winter behalten werden. Grössere beziehen im Sommer schon etwelche Entschädigung. Ein vierzehnjähriger Knabe, der zum Hüten angestellt war, erhielt über die sechs Sommermonate monatlich Fr. 10 und etwas « Gwand ».

Die Bauern sind in der Ernährung meist Selbstversorger. Immerhin hat jedes Dorf auf Rechnung der Gemeinde einen Konsum, wo Lebensmittel aller Art verkauft werden. Jener in Törbel hat einen jährlichen Umsatz von etwa 80,000 Fr. Fleisch haben die Bauern für ihren Bedarf genug. Im Winter werden 1—2 Schweine, 2—3 Schafe und etwa eine Mastkuh geschlachtet und hernach in den Speichern an der Luft getrocknet und im Laufe des Jahres verspiesen. Jede Familie hat für das Fleisch einen eigenen Speicher oder eine Abteilung in einem solchen. Ein besonderes Gemach besteht im Speicher zur Aufbewahrung von Dauerwaren aller Art, von Korn, Brot, Wolle, Kleider, Gespinst, Käse, Zieger, Schnaps. Da findet man häufig viele Jahre altes Korn, jähriges Brot, bis hundertjährigen Käse etc. Der Speicher dient auch zur Versorgung von Wertgegenständen anderer Art, weil die Die Vispertaler Sonnenberge.

Feuersgefahr in demselben geringer ist als im Wohnhaus — von Urkunden, Gold und Silber; der Bauer versorgt hier die alten Pergamente, die Bäuerin ihre gestickten, seidenen Hutbänder. Die Speicher ( Fig.86 ) stehen, wie die Stadel, zum Schütze gegen die Mäuse auf Stadelbeinen und Steinplatten. Sie sind solid eingewandet. Man sieht Speicher mit vier und mehr Abteilungen. In der Bine ob der Furren in Törbel steht ein Speicher mit neun verschiedenen Abteilungen, jede einem andern Eigentümer gehörend. Das getrocknete Fleisch wird mit aufs Feld und die Wiesen genommen und roh gegessen. In der Schule lernte man, dass die Barbaren im Kriege für ein halbes Jahr oder länger rohes Fleisch zur Nahrung mitgenommen hätten. Man bedauerte die Leute als rohe Menschen, während der Walliser Bergbauer heute noch zum grossen Teil rohes Fleisch geniesst. Allerdings wird das getrocknete Fleisch auch gekocht genossen.

Auch Milch hat der Bergbewohner meist genug; nur im Sommer, wenn viele Milchkühe auf der Alp sind, ist Mangel an Kuhmilch vorhanden; die Leute müssen sich dann mit Ziegenmilch behelfen. Käse haben die Bürger reichlich, und auch Korn und Brot haben die meisten ausreichend. Jeder Bauer hat eigene Weinberge und langt mit dem Wein das ganze Jahr, wenn er im Herbst mit dieser Tranksame nicht verschwenderisch umgeht. Bier wird wenig getrunken; es gibt Leute, die noch nie Bier « getruchu » haben; es « gruset » ihnen davor. Das Tagesmenü besteht bei den Zeneggern am Morgen aus Milchkaffee mit gerösteten Kartoffeln oder Polenta, während in dem die alten Gewohnheiten festhaltenden Törbel noch immer die Suppe das Frühstück bildet. Am Mittag besteht das Essen aus Suppe und gekochtem Dörrfleisch, seltener aus Milchkaffee mit Eierspeise oder Milch und Käse. Bei der strengen Zeit im Sommer, z.B. beim Heuen, oder bei Waldarbeiten, wird vielfach auf ein warmes Mittagessen verzichtet, und man begnügt sich mit rohem Fleisch, Käse und Brot, wobei ein Glas Wein nicht fehlt. Auch zum z'Nüni und z'Vieri nehmen sie Wein mit getrocknetem Fleisch, Käse und Brot.

Bis vor kurzem wurde das Gespinst für die Kleidung noch allgemein selbst gepflanzt. Die Kultur des Hanfes und des Flachses hat aber heute fast ganz aufgehört. Dagegen wird heute noch häufig die Wolle der Schafe von den Frauen und Töchtern versponnen ( Fig. 88 ), von Weberinnen verwoben und das Tuch gefärbt und gewalkt. Am Bach ob den Mühlen in Törbel steht eine Walke ( Fig. 89 ), die im Sommer ziemlich stark beschäftigt ist.

Auch das Leder wurde früher selbst erzeugt. In Törbel finden sich mehrere Häuser, wo ehedem die Lohgerberei betrieben wurde. Heute werden die Häute der geschlachteten Tiere verkauft und dafür Leder angeschafft, aus welchem die Bauern entweder selbst oder durch einen Nachbarn, der das Handwerk besser versteht, die Schuhe anfertigen.

F. G. Stebler.

Von der alten Walliser Bauerntracht sieht man immer seltener den mit goldgestickten Bändern geschmückten Walliser Kröshut, der jedoch von den Frauen und Töchtern nur an Festtagen aufgesetzt wird. An dessen Stelle binden die Frauen einen « Lumpen » ( Kopftuch ) um den Kopf; an Werktagen sind es einfachere, waschbare Tücher, während man an Feiertagen prächtige, wollene und seidene, oft blumengestickte Kopftücher beobachten kann. Auch das kurze Jäckchen und der weite, faltige Frauenrock mit dem bunten « Forscherr » ( Schürze ) ist in Törbel noch ziemlich allgemein. Recht malerisch sind die selbstgewobenen Unterröcke mit breiten, bunten Querstreifen.

Die Vispertaler Sonnenberge.

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