Die Gletscher der Schweizer Alpen im Jahre 1966/67
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Die Gletscher der Schweizer Alpen im Jahre 1966/67

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

VON PETER KASSER

Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH Abteilung für Hydrologie und Glaziologie Mit 1 graphischen Darstellung und 6 Bildern ( 105-110 ) Witterungs- und Schneeverhältnisse vom 1. Oktober 1966 bis 30. September 1967 Unser Kommentar stützt sich in erster Linie auf die graphische Darstellung ( S. 214/215 ), in der von verschiedenen Messorten für Niederschlagsmenge, Sonnenscheindauer und Abflussmenge die prozentualen Abweichungen von den langjährigen Mittelwerten, für die Temperaturen die Abweichungen in °C aufgetragen sind. Die Zahlengrundlagen stammen aus den Jahrbüchern der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt ( MZA ) und des Eidgenössischen Amtes für Wasserwirtschaft ( A + W ). Die Angaben in Tabelle 1 über Temperatursummen und in Tabelle 5 über die Schneeverhältnisse im Gebiet der Clariden sind aus dem Manuskript für den « Firnzuwachs pro 1966/67 in einigen schweizerischen Firn gebieten, 54. Bericht » von A. Lemans, MZA, zur Verfügung gestellt worden. Dr. Th. Zingg, Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Davos-Weissfluhjoch ( SLF ), verdanken wir die « Daten über die Schneedecke im Winter 1966/67 » in Tabelle 4 aus dem Manuskript für den « Winterbericht 1966/67 » der SLF und den Kurzbericht über « Schnee und Lawinen im Winter 1966/67 ». Allen diesen Institutionen und Mitarbeitern sei für ihre wertvolle Hilfe gedankt. In den erwähnten Publikationen finden sich eingehende Darstellungen über Klima, Schneedecke und Abfluss.

a ) Der Winter ( 1. Oktober bis 30. April ) Im Oktober waren die Niederschläge stark überdurchschnittlich im Südosten des Wallis, südlich des Simplons, im Tessin, im südwestlichen Graubünden, im Bergell und im Misox, leicht über dem Mittel in den Waadtländer Alpen und etwas kleiner als normal in den übrigen Gebieten der Schweizer Alpen. Der Monat war überall sonnenarm und aussergewöhnlich warm. Erst in den letzten Oktobertagen sanken die Temperaturen unter die Normalwerte. Nachdem auf den hochgelegenen Firngebieten schon Mitte Oktober reichlich Schnee gefallen war, brachten die letzte Oktober- und erste Novemberwoche dem ganzen schweizerischen Alpengebiet bis auf etwa 1500 Meter über Meer hinab die bleibende Winterschneedecke. Der November war allgemein zu kühl und etwas zu niederschlagsreich. Die Dezemberniederschläge erreichten im Tessin nicht ganz den Normalwert, übertrafen diesen aber im Säntisgebiet und in Mittelbünden beträchtlich und in den übrigen Gebieten massig.

Januar und Februar waren je nach Gebiet etwas zu arm oder zu reich an Niederschlag, ohne dass indessen aussergewöhnliche Werte aufgetreten wären.

Der März brachte allgemein reichliche Niederschläge, ganz besonders im zentralen Graubünden; die Temperaturen erreichten auf Säntis und Jungfraujoch den Mittelwert knapp und übertrafen ihn massig in den anderen Stationen. Der April war überall zu kalt bei überdurchschnittlichen Nieder- schlagen im Engadin und in Mittelbünden und relativer Trockenheit in den übrigen Gebieten, besonders in den Waadtländer, Walliser und Berner Alpen.

Der Winter ( Oktober bis April ) als Ganzes war ziemlich niederschlagsreich auf der Alpensüdseite, in den grenznahen Tälern südlich der Rhone sowie im Engadin und in Mittelbünden, während auf dem Nordabhang der Alpen die Mittelwerte nur leicht überschritten wurden.

b ) Der Sommer ( l.Mai bis 30. September ) Der Mai war unfreundlich und brachte den Gletschergebieten reichlichen Schneezuwachs. Der Juni war in den meisten Messstationen zu trocken. Die durchwegs zu tiefen Temperaturen hatten aber in den mittleren Höhenlagen eine weitere Verzögerung der Schneeschmelze zur Folge. Diese setzte erst im zu warmen und zu trockenen Monat Juli voll ein. Der August war auf der Alpennordseite etwas zu warm, im Süden ein wenig zu kalt und mit Ausnahme von Wallis und Graubünden überall leicht zu trocken. Ein zu kalter September, etwas zu trocken in den Waadtländer und Berner Alpen, mit normalen Niederschlägen im Engadin und reichlichen Niederschlägen in den übrigen Gebieten, beschloss den Sommer.

Der Sommer ( Mai bis September ) als Ganzes war in Zermatt, Bever und Davos-Platz deutlich zu kalt; die übrigen Stationen in unserem Bild zeigen nur geringe, teils negative, teils positive Abweichungen von den Mittelwerten. Die Niederschläge wichen nirgends stark vom Durchschnitt ab.

c ) Das Haushaltsjahr der Gletscher ( 1. Oktober bis 30. September ) Der Jahresniederschlag übertraf den langjährigen Durchschnitt wesentlich im südlichen Wallis, auf der Alpensüdseite, in Mittelbünden und im Engadin, während am Alpennordfuss der Westen etwas zu trocken, der Osten massig zu nass war. Der Sommer war deutlich zu kalt in den Tälern im Südosten des Wallis, im Engadin und in Mittelbünden, während die Sommertemperaturen in den übrigen Gebieten um den langjährigen Mittelwert herum lagen. Die Summe der positiven Tagestemperaturen von Mai bis September, ein Mass für die Schneeschmelze, entsprach auf dem Säntis ungefähr dem Mittelwert von 1921 bis 1960 ( vergleiche Tabelle 1 ).

Zusammen mit den meteorologischen Daten liefert die Wasserführung der Flüsse interessante Hinweise auf den Massenhaushalt der Gletscher. Die im Bild auf S. 214/215 dargestellten Abflussmengen wären aufgetreten, wenn keine Beeinflussung durch Kraftwerke ( Stauseen, Überleitung von einem Flussgebiet in ein benachbartes Gebiet ) stattgefunden hätte. Es sind die sogenannten natürlichen Abflussmengen, die sich aus -den gemessenen Werten durch rechnerische Elimination der künstlichen Eingriffe ergeben. Die nachstehende Diskussion bezieht sich auf die natürlichen Abflussmengen.

Trotz der überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im Gesamteinzugsgebiet hat die Rhone dem Genfersee nur eine normale Jahresabflussmenge zugeführt ( Abflussmessstation Porte du Scex ). Das Abflussmanko der Vispa bei Visp zeigt, dass in den Gletschern der Vispertäler wesentlich mehr Niederschlag gespeichert als Abfluss durch den Schmelzvorgang geliefert worden ist. In bescheidenerem Ausmass gilt dies auch für die Massa und den Aletschgletscher. Im Einzugsgebiet der Lütschine bei Gsteig dagegen lässt der Vergleich von Niederschlag und Abfluss auf eine ausgeglichene oder leicht defizitäre Massenbilanz der Gletscher schliessen. Im Einzugsgebiet des Hinterrheins von Hinterrhein könnte erst eine eingehende Studie zeigen, ob der Abflussüberschuss rein niederschlags-bedingt oder zum Teil auf Kosten der Gletscher erzielt worden ist. Im Einzugsgebiet des Rheins von Rheinfelden sind nur 1,6% der Fläche mit Gletschern bedeckt. Daher ist die Jahresabflussmenge durch den Massenhaushalt der Gletscher nicht wesentlich beeinflusst. Die überdurchschnittliche Wasserführung im Berichtsjahr ist aber für den Gletscherhaushalt trotzdem interessant, weil er die überdurchschnittlichen Gebietsniederschläge bestätigt.

Schnee und Lawinen Dr. Th. Zingg ( SLF ) gibt uns folgenden Überblick: « Der Winter 1966/67 setzte oberhalb von etwa 1500 Metern über Meer in der ganzen Schweiz um den 27. Oktober oder 2./3. November ein. Die mittleren Schneehöhen waren in den Monaten Dezember bis Februar leicht übernormal. Nachdem Mitte Februar der Abbau der winterlichen Schneedecke bereits eingesetzt hatte, erfolgte gegen Mitte März auf der ganzen Alpennordseite einschliesslich Wallis jäh ein Schneezuwachs von 100 bis 160 cm, der die Ausaperung der Schneedecke stark verzögerte, vor allem in den Höhenlagen von 1300 bis 2000 Metern über Meer. Im Juni wurde im Versuchsfeld Weissfluhjoch ( 2540 m ü. M. ) die bisher höchste in diesem Monat gemessene Schneehöhe beträchtlich überschritten. In Davos dauerte der Winter 40 Tage länger als normal, in Weissfluhjochhöhe dagegen nur 11 Tage. Im ganzen Engadin und auf der Alpensüdseite wurde das „ winterliche " Schneehöhenmaximum erst gegen Mitte April erreicht, in den andern Regionen zur Zeit des grössten Schneefalls des Winters, gegen Mitte März ( vergleiche Tabelle 4 ). Sowohl die grossen Schneefälle in den ersten Tagen des Winters als auch jene um Mitte März forderten Lawinenopfer, 3 Arbeiter starben bei Winterbeginn auf einer Baustelle in Medels, während im März 5 Arbeiter in einer Baubaracke am Oberalppass, 3 Einwohner in Trun und ein Bauer im Schächental ihr Leben verloren. Ferner kamen 1 Skifahrer, 2 Bergsteiger und 2 Strassenbenützer in Lawinen um. Somit erlitten im Berichtswinter total 17 Menschen den Lawinentod. Einschliesslich dieser Opfer sind uns aber 85 Verschüttungen bekannt; allein am 4.November im Bedrettotal ( 16 Personen ) und am 12. Mai im Gasterntal ( 18 Militärpersonen ) wurden zusammen 34 Menschen von Lawinen erfasst. » Gletscherchronik a ) Tätigkeit Die Vermessungsflüge zur Bestimmung der Koordinaten der Messmarken wurden wiederum durch die ungünstige Witterung erschwert. Die Eidgenössische Landestopographie ( L+T ) photographierte die Gletscher Vorab, Pizol und Sardona am 24. September, Chelen, Damma und Tiefen am 26. September und St. Anna am 27. September 1967. Die Aufnahmen am Vorab und Pizol müssen wegen Neuschnees und am Damma aus anderen Gründen im Herst 1968 wiederholt werden. Ein Lichtblick ist die am 21. August 1967 ( mit geringfügigen Nachträgen am 25. September ) im Auftrag der Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH ( VAWE/ETH ) durch die L+T erfolgte Neuaufnahme sämtlicher Gletscher im Mattmarkgebiet ( im Bereich der Gletscher 8 bis 12 von Tabelle 6 ), die bei ausgezeichneten Verhältnissen geflogen wurde. Der Elektro-Watt Ingenieurunter-nehmung AG verdanken wir dabei die Signalisierungsarbeit am Boden und einen namhaften Beitrag an die Autographenauswertung. Die Volumänderungen im Zeitintervall der Jahre 1956 bis 1967 sollten in einem der beiden nächsten Berichte erscheinen.

Die Haushaltsmessungen an 4 Gletschern wurden durch die Abteilung für Hydrologie und Glaziologie ( AHG ) der VAWE/ETH weitergeführt, am Aletschgletscher mit der Gletscherkommission, am Griesgletscher für die Kraftwerke Aegina AG, am Limmerngletscher im.Rahmen von Beobach- tungen für die Nordostschweizerischen Kraftwerke AG und am Silvrettagletscher in Fortsetzung einer für die Motor-Columbus AG abgeschlossenen Untersuchung ( Tabelle 3 a ).

Die Bestimmung der Volumänderung von Schmadri- und Breithorngletscher für das Zeitintervall 1927 bis 1960 verdanken wir Heinz Rutishauser, dem das Vermessungsbüro Zurbuchen grosszügig mit Autographenauswertungen half. Das langjährige Messprogramm an den Gletschern Oberaar und Unteraar wurde auch im Berichtsjahr durch die Kraftwerke Oberhasli AG weitergeführt ( Tabelle 7 ) und durch die Aufnahme eines Längenprofils am Unteraargletscher erweitert.

Für die Beobachtung der 105 Gletscherenden erneuern wir unseren Dank an die im 87. Bericht für 1965/66 erwähnten Institutionen und einzelnen Mitarbeiter.

b ) Haushaltsresultate ( Tabelle 3 ) Wie nach den klimatischen Bedingungen des Berichtsjahres zu erwarten ist, haben die Gletscher Aletsch, Gries ( Aegina ) und Silvretta ihre Gesamtmasse vergrössert. Für den Limmerngletscher, der etwas an Masse verloren hat, wäre nach dem Witterungsablauf in der Umgebung eher eine ausgeglichene Bilanz zu erwarten gewesen. Die mittlere Abnahme der Meereshöhe der Gletscheroberfläche von Schmadri- und Breithorngletscher für die 33 Jahre von 1927 bis 1960 hält sich mit 45 und 43 cm pro Jahr im Rahmen der im 87. Bericht für andere Gletscher publizierten Werte.

c ) Lageänderung der Gletscherenden ( Tabellen 2 und6 ) Das Berichtsjahr 1966/67 ist das jüngste von 3 aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die meisten Schweizer Gletscher ihre Gesamtmasse vergrössert haben. Damit haben sich die Aussichten dafür verbessert, dass in den nächsten Jahren eine steigende Anzahl vor allem von kleinen durch Lawinen ernährten Gletschern und von steilen Gletschern mittlerer Grosse vorstossen wird. Die Abnahme von 34 vorstossenden Gletschern im Jahre 1965/66 auf 24 im Berichtsjahr ist nur ein scheinbarer Widerspruch zu dieser Feststellung. Im Vorjahr blieb wegen der kalten Monate Juli und August manches Gletscherende eingeschneit und wurde durch Ablagerung von Firnschnee länger; im Berichtsjahr sind diese Zungenenden in den Hochsommermonaten wieder ausgeapert, während die Nährgebiete infolge der grossen Winterniederschläge im allgemeinen an Masse gewonnen haben. Die Höhenabnahme der Oberfläche des Jungfraufirns ( vergleiche Tabelle 5 ) ist vor allem durch die Setzung und damit Verdichtung der grossen Vorjahres-Akkumulation bedingt. Einige Gletscherzungen, bei denen sich im Vorjahr ein bescheidener Vorstoss ergeben hatte, weil die geringe Abschmelzung die Bewegung nicht ganz zu kompensieren vermochte, sind im Berichtsjahr wieder etwas kürzer geworden.

Die 24 Gletscher, für die ein Vorstoss gemeldet wurde, wollen wir in folgende Klassen einteilen:

1. Echte Vorstösse, bei denen die Gletscherbewegung massgeblich beteiligt ist:

Nr. 11: AllalinNr. 56: RosenlauiNr. 79: Sulz Nr. 37: GiétroNr. 57: Oberer GrindelwaldNr. 87: Suretta Nr. 40: TseudetNr. 59: EigerNr. 91: Sardona Nr. 41: BoveyreNr.61:GamchiNr. 99: Cambrena Nr. 42: SaleinaNr. 69: RotfirnNr. 103: Bresciana Nr. 43: TrientNr. 73: HüfiNr. 104: Basodino NIEDERSCHLAG, TEMPERATUR, SONNENSCHEINDAUER UND ABFLUSS Werte der Monate, der Jahreszeiten und des Jahres 1966/67, bezogen auf die Mittelwerte der Periode 19314-1960 [für Ausnahmen siehe D] 109 Monate Oktober 1966 bis September 1967 W = Winter = Oktober bis April S = Sommer = Mai bis September J = Jahr = Oktober bis September 1 ) Ausnahmen:

Station Temperatur Sonnenschein dau er Abfluss 2 4 6 10 11 51 55 Jungfraujoch Sion Testa Grigia Locamo- Monti St.Gallen Massa/Massaboden Hinterrhein /Hinterrhein 1938/39 T- 63/64 1931/32 -^60/61 1941/42 r 63/64 1952/53r63/64 1935/36^63/64 1931/32^ 60/61 1956/5763/64 1931 /32r 60/61 1945/46 r63/64 Meteorologische Osten QJProzente des mittleren Niederschlages N AT = Abweichung von der Mitteltemperatur in°C 55 1,0-05- A0,5- AI = Prozente der mittleren Sonnenscheindauer Meteorologische Stationen:

53 Nr.

Station m.ü.M.

1 Bern 572 2 Jungfraujoch 3576 3 Montreux 408 4 Sion 549 5 Zermatt 1610 6 Testa Grigia 3488 7 Zürich MZA 569 8 Engelberg 1018 Nr.

Station m.ü.M.

9 Airolo 1167 10 Locamo-Monti 379 11 St.Gallen 664 12 Säntis 2 500 13 Chur 586 14 Davos 1561 15 Bever 1712 16 Brusio 840 0,5-AAH5- 52 05- 1 1 -0,5 ".

H,

L

Abflussmengen P = Prozente der mittleren Abflussmenge

*JttHt

Abfluss-Stationen:

3 AN. N°-

u IP -Ji- i.

|k u — 1- AS0 L _ S -U "

-1- E i r zugsgebiet Nr.

FLUSS / Station m.ü.M.

Ganze Fläche Mittlere Höhe Vergletschertes F in km2 m.ü.M.

Gebiet in % von F 51 MASSA / Blatten bei Naters 687 195 2945 66.6 52 VISPA / Visp 650 778 2 660 33.1 53 RHONE / Porte du Scex 3 74 5220 2130 16.2 54 LUTSCHINE/Gsteig 582 379 2 0 50 19.5 55 HINTERRHEIN / Hinterrhein 1681 55 2390 21.6 56 RHEIN / Rheinfelden 258 34550 1085 1.6. Verlängerung der Gletscherzunge durch Anlagerung von Firnschnee, der mehr als ein Jahr alt ist:

Nr. 21: Bella TolaNr. 75: FirnälpliNr. 97: Sesvenna Nr. 45: Grand Plan Névé Nr. 85: Vorab .Spezialfall: Nr. 13: Fee ( Nordzunge ): Vergleiche 87.Bericht für 1965/66.

Wie bereits im 87. Bericht für 1965/66 erwähnt, braucht es eine weitere Folge von wachstumsgünstigen Jahren, um einen allgemeinen nachhaltigen Gletschervorstoss auszulösen.

Tabelle 1'Station Summe der positiven Tagesmittel der Temperaturen = ZC, Mai bis September MeereshöheMai/Sept. 1965 Mai/Sept. 1966 Mai/Sept. 1967 mZCZCZ + « C a ) Messstationen Gütsch2287 Säntis2 2500 Weissfluhjoch2667 Jungfraujoch ( Sphinx)3578 Payerne ( 700 mb)3100 b ) Extrapolationen für Firngebiete Clariden3 2700 Qariden 3 2900 Silvretta 42750 Jungfraufirn ( P 3 ) 6 3350 681 817 820 489 614 684 464 565 631 48 60 95 163 259 298 408 484 524 298 342 397 416 505 576 98 117 179 1 Auszug aus A. Lemans: « Der Firnzuwachs 1966/67 in einigen schweizerischen Firngebieten », 54. Bericht, Zürich 1968.

2 Bauliche Veränderungen am Observatorium auf dem Säntis haben von 1960 an die Temperaturmessungen beeinflusst. Die Messwerte von 1960 und später sind deshalb mit den früheren Messwerten nicht direkt vergleichbar. In unserer Tabelle 1 geben wir durch A. Lemans korrigierte Werte, die mit den langen Messreihen vor 1960 vergleichbar sind ( vergleiche Publikation unter Bemerkung 1).Zehnjahresmittel 1901 bis 1960 siehe 87.Bericht.

3 Werte reduziert nach Gütsch.

4 Werte reduziert nach Weissfluhjoch.

5 Werte reduziert nach Jungfraujoch ( Sphinx ).

Tabelle 2 Lageänderungen der Gletscherenden 1964/65 bis 1966167 Zusammenfassung 1964/65 1965/66 1966/67 BeobachtungsnetzAnzahl Gletscher Nicht beobachtetAnzahl Gletscher BeobachtetAnzahl Gletscher Resultat unsicherAnzahl Gletscher Richtung bekanntAnzahlIm VorstossAnzahlStationärAnzahlIm RückzugAnzahlMittlere Längenänderung Meter pro Gletscher ( Anzahl ) 105 105 105 6 10 41 99 95 101 9 5 l2 90 ( 100,0 ) 90 ( 100,0 ) 100 ( 100,0 ) 22 ( 24,4 ) 34 ( 37,8 ) 243 ( 24,0 ) 10 ( 11,1 ) 3( 3,3 ) 34( 3,0 ) 58 ( 64,5 ) 53 ( 58,9 ) 735 ( 73,0 ) —10,18 —2,94 —7,16 ( 72 ) ( 77 ) ( 84)* Bemerkungen:

In den verschiedenen Klassen wurden folgende Gletscher eingereiht, wobei diese mit ihrer Nummer aus Tabelle 6 bezeichnet werden sollen:

1 18 44 60 64.

2 46.

3 11 13 21 37 40 41 42 43 45 56 57 59 61 69 73 75 79 85 87 91 97 99 103 104. * 26 35 76.

51 2 3 4 5 6 7 8 9 10 12 14 15 16 17 19 20 22 23 24 25 27 28 29 30 31 32 33 34 36 38 39 47 48 49 50 51 52 53 54 55 58 62 63 65 66 67 68 70 71 72 74 77 78 80 81 82 83 84 86 88 89 90 92 93 94 95 96 98 100 101 102 105.

6 Für die Berechnung der mittleren Längenänderung wurden 16 Gletscher nicht berücksichtigt. Sie wurden aus folgenden Gründen ausgeschaltet:

Durch künstlichen See beeinflusst 3 50 51. Wert für 2 Jahre 7 13 14 32 42 75 100. Wert für 3 Jahre 28 30 31 85. Wert für 4 Jahre 45. Kein Zahlenwert 58.

Tabelle 3 Massenbilanzen und Veränderungen der Flächen und Volumen verschiedener Gletscher in den Schweizer Alpen a ) Totale und spezifische Massenbilanzenjährliche Reservenänderungen in 1000 m3 Eis und in Millimetern Wasser ).

Gletscher Bilanzjahre GletscherBilanzenGleichgewichts-oberflächen totale mittleregrenze km2 1000 m3 spezifischem. ü. M.3 Eis2 mm Wasser1 Aletsch

Silvretta

1.10. 1.10. 1.10. 2.10. 5.10. 3.10.

15. 9.

16. 9.

17. 9. 26. 9. 29. 9. 23. 9.

64-30. 65-30. 66-30.

64- 5.

65- 3. 66-13. 64-16. 65-17. 66-17. 64-29. 65-23. 66-29.

09.65 09.66 09.67 10.65 10.66 10.67 9.65 9.66 9.67 9.65 9.66 9.67 126,14 124,80 124,15 6,69 6,69 6,54 3,29. 3,29 3,29 3,33 3,33 3,33 176 176 81952 42 349 6 876 20714 1 889 3 378 1846 1 327 4 407 4 055 969 + 1257

+

591 307 925 2794 260 2 770 2 780 2 800 2 510 2 420 2 860 2 490 2 510 2715 + 924 + 505 — 363 + 1 191 + 1096 + 262 1 Bezogen auf die vergletscherte Fläche ( 1 mm Wasser entspricht einer Masse von Vio 8/cm2 ).

2 Mit einer Dichte des Eises von 0,9 g/cm3 gerechnet.

3 Meereshöhe, auf der die spezifische Bilanz gleich Null ist, weil sich Akkumulation und Ablation die Waage halten.

4 Im 87. Bericht war für das Jahr 1965/66 die unter dem Einfluss des Stausees an der Front geschmolzene Eismenge von 569000 m3 nicht mitgerechnet worden.

b ) Flächenänderung, Volumenänderung und Änderung der mittleren Höhe der Oberfläche des Gletschers, bestimmt mittels wiederholter photogrammetrischer Aufnahmen5.

1 Messperiode ( Anzahl Bilanzjahre ).

2 Gletscheroberfläche am Anfang der Periode, in km2.

3 Änderung der Gletscherfläche während der Periode, in km'( in °/00 pro Jahr ).

4 Volumänderung in Millionen m3 Eis.

5 Änderung der Höhe der Gletscheroberfläche, in Zentimetern pro Jahr.

2 Volumänderung Gletscherfläche am Anfang + Gletscherfläche am Ende der Periode Gletscher 1 Periode ( Anzahl Jahre ) 2 km2 3 km2 ( »im Jahr ) 4 Mio. m3 5 cm/Jahr Schmadrigletscher6 Breithorngletscher 6 1927-60 1927-60 ( 33 ) ( 33 ) 1,146 4,988 —0,200 —0,686 ( -5,34,2 ) —16,88 —70,90 —45 —43 5 Resultate von H. Rutishauser, vergleiche « Graphische Darstellung und Berechnung der Veränderung des Schma-dri- und Breithorngletschers sowie der Tschingelgletscherzunge in der Zeit von 1927 bis 1960 », « Die Alpen », 1968, 2. Quartal, S.98-103.

6 Gletscher des Lauterbrunnentales, vergleiche Landeskarte 1:50000, Blatt 264, Jungfrau.

Tabelle 4 Daten über die Schneedecke im Winter 1966/67 Kolonne 1 Datum des Einschneiens ( 1. Tag mit Schneedecke [permanente] ).

2 Letzter Tag mit Schnee der permanenten Schneedecke.

3 Dauer der permanenten Schneedecke.

4 Schneehöhenmaximum in cm.

5 Tag des Schneehöhenmaximums.

6 Wasserwert der Schneedecke, gemessener Maximalwert 7 Tag der Profilaufnahme bzw. Bestimmung des Wasserwertes.

StationHöhe 1234 m ü.M.

Weissfluhjoch2540 Davos Platz1560 Klosters 1200 Berninahäuser2050 Pontresina 1840 Maloja 1820 Barberine1820 Saas Fee1775 Zermatt1600 Bourg-St-Pierre1650 Grimse11970 Grindelwald-Bort1570 Trübsee1800 Andermatt1440 27.10.

23.7.

270 284 5. 4.

1092 28.4 27.10.

10.5.

196 152 21. 3.

311 30.3 15.11.

19.4.

156 162 21. 3.

511 31.3 ( 28.10. )?

17.5.

200 11. 4.

3.11.

28.4.

177 94 21. 2.

28.10.

27.5.

212 183 10. 4.

591 15.4 27.10.

19.5.

205 205 21. 3.

690 1.3 27.10.

1.5.

187 136 2. 3.

27.10.

6.4.

162 83 21. 2.

145!

1.2 ( 10.11. )?

14.4.

68 24.12.

167 1.3 27.10.

28.6.

245 348 11. 4.

15.11.

14.5.

181 235 21. 3.

3572 18.4 27.10.

29.6.

246 348 21. 3.

1198 28.4 28.10.

22.5.

207 240 21. 3.

262 12.4 1 Am 1. 3. wahrscheinlich ungefähr gleicher Wert.

2 Am 16.3. betrug der Wasserwert 301 mm. In den folgenden Tagen wurde eine Neuschneedecke von 218 cm abgelagert. Das Wasserwerts-Maximum dürfte am 21.3 aufgetreten sein und ungefähr 570 mm erreicht haben.

b ) Schneehöhenmessungen am EGIG-Pegel auf dem Jungfraujoch, auf 3472 Meter über Meer1* Datum der Länge des Pegels Schneehöhe Periode Ablesung über der Schnee- in Metern oberfläche in Metern 18. 4.57 7,00 0,00 15. 8.66 2,70 + 4,30 24. 3.67 2,35 +4,65 15.8.66-24.3.67 27. 7.67 1,30 + 5,70 31. 8.67 1,00 + 6,00 18. 9.67 0,63/1,63 +6,37 15.8.66-18.9.67 9.12.67 2,00 +6,00 NettoNetto- Akkumulation Ablation in Meternin Metern +0,35 +2,07 1 Messungen der Abteilung für Hydrologie und Glaziologie der Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH, Zürich.

2 Messungen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt, Zürich, aus A. Lemans: « Der Firnzuwachs pro 1966/67 in einigen schweizerischen Firngebieten », 54. Bericht, Zürich 1968.

3 Messungen des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Davos-Weissfluhjoch, aus A. Lemans: « Der Firnzuwachs pro 1966/67 in einigen schweizerischen Firngebieten », 54. Bericht, Zürich 1968.

4 Bezogen auf 22.9.66 ( maximale Ausaperung ) sind die am Schneepegel gemessenen Schneehöhen am 22.6.67 und am 18.9.67 gleich 490 cm.

5 Der Wert von 640 cm wurde am 21.5.67 gemessen. Das Maximum dürfte erst um den 22.6.67 aufgetreten sein und kann auf etwa 680 ± 20 cm geschätzt werden.

6 Bezogen auf die Oberfläche vom 17.9.66 sind, am Pegel gemessen, während des Bilanzjahres 104 cm Eis ( Raumgewicht 0,9 g/cm3 ) geschmolzen und nachher 46 cm Neuschnee ( 0,242 g/cm3 ) abgelagert worden.

.'Am 10.9.66 lagen 150 cm Altschnee ( Raumgewicht 0,512 g/cm3 ) auf der Eisoberfläche vom 13.9.64, am 17.9.67 noch 50 cm ( 0,54 g/cm3 ). Darauf lagen am 17.9.67 80 cm Neuschnee ( 0,28 g/cm3 ). Die Raumgewichte wurden von der Messung bei Boje 3 übernommen.

8 Auf der Eisoberfläche vom 13.9.64 lagen am 17.9.66 175 cm Schnee ( 155 cm mit Raumgewicht 0,512 g/cm3 + 20 cm Neuschnee mit 0,1 g/cm3 ), am 17.9.67 223 cm Schnee ( 166 cm. 0,54 g/cm3 + 57 cm. 0,28 g/ cm3 ).

9 Durch Grabung bestimmt; weil die im Jahre 1966 gesetzten Pegelstangen zu kurz waren, konnten sie von Beginn März bis Mitte Juli nicht beobachtet werden. Die wirklichen Maxima im Frühjahr können % m bis 1 m höher gewesen sein.

10 Änderung seit September 19644,9 m.

11 Änderung seit September 19644,3 m.

12 Gelände schneefrei.

13 Am Pegel gemessener Wert. Das Mittel aus 100 Abstichen in der Umgebung betrug 337 cm.

14 Messungen der Gletscherkommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft ( R. Haefeli ). Der Pegel wurde am 18.4.57 gesetzt. Seine Länge beträgt 11 m ( nicht 10 m, wie irrtümlich im 87. Bericht gemeldet ), wovon damals 7,00 m über die Firnoberfläche hinausragten.

Tabelle 6 Längenänderungen der Gletscher 1966/67 Nr. Gletscher a Kt. Änderung in Metern b 1965/66 1966/67 Meter überMessdatum Meer 1967 1965 19661967 Einzugsgebiet der Rhone ( II ) ih RhoneVS 2h MuttVS 3h Gries ( Aegina)VS 4A Fiescher VS 5hGrosser AletschVS 6hOberaletsch VS 7KaltwasserVS 8A TällibodenVS 9h OfentâlVS 10A SchwarzbergVS HA AllalinVS 12A KessjenVS 13Fee ( Nord)VS 14GornerVS 15A Z'MuttVS 16FindelenVS 17RiedVS 18ALangVS 19Turtmann-WestVS 20Turtmann-Ost ( Brunegg)VS 21A Bella TolaVS 22ZinalVS 23 MorningVS 24 MoiryVS 25FerpècleVS 26AMont MinéVS 27Bas d' AroilaVS 28Tsidjiore NouveVS 29h CheillonVS 30L'En DarreyVS 31Grand DésertVS 32A Mont FortVS 33TsanfleuronVS 34AOtemmaVS 35AMont Durand VS 36ABreneyVS 37 AGiétroVS 38CorbassièreVS 39ValsoreyVS 40A TseudetVS 41BoveyreVS 42Saleina VS 43A TrientVS 44h PaneyrosseVD 45A Grand Plan NévéVD 46A MartinetsVD 47 A Scex Rouge VD 48A PrapioVD 49A PierredarVD + 10.7 — 5.1 2125gb 19.09.

19.09.

19.09.

+ 11.7e — 4.8 2625 19.09.

18.09.

23.08.

—159.0 — 36.5 2368 9.10.

28.06A 13.10.

— 14.8 — 27.5 1632.8A 20.10.

9.09.

14.09.

— 74.0 — 36.2 1505.8A 5.10.

10.09.

12.10.

— 8.1 — 19.3 2128.7A 5.10.

14.09.

2.10.

n — 36.8c 2660ge?

n 19.10.

+ 5.2e — 6.2 2628,8 18.09.

26.09.

27.09.

— 12.9e — 6.2 2627,8 20.09.

30.09.

29.09.

— 3.6 — 3.0 2660 16.09.

27.09.

28.09.

+ 7.7 + 10.9 2457 4.10.

19.09.

26.09.

+ 10.3e — 3.8 2848,9 12.09.

20.09.

19.09.

+x + 12.9 e 2036 25.10.

12.09.

16.10.

n — 54.1e 2054 27.10.

n 11.10.

— 12.9 — 16.8 2242 26.10.

23.08.

22.08.

— 27.2 — 10.9 2482.2g/ 25.09.

5.10.

18.10.

— 10.8 — 20.7 2041 11.10.

29.09.

1.10.

n n 2010g/ n n n — 6.3 — 9.2 2260 12.10.

21.10.

7.10.

— 28.6 — 45.4 2456 12.10.

21.10.

7.10.

+ 18.5 + 21.4 2763 16.10.

29.09.

30.10.

st — 1.6 1995 19.10.

14.10.

22.09.

— 25.7 —167.4 2328ga 19.10.

14.10.

29.09.

— 21.9 — 10.8 2438 29.10.

8.10.

17.10.

— 23.2/a — 4.5 1990gfc n 5.10.

12.10.

st fa st 1965gm n 5.10.

12.10.

— 8.0 — 2.4 2130gA 23.10.

22.10.

13.10.

n — 13.6 2251gh n n 13.10.

— 3.6 — 6.8 2620gc 4.10.

29.09.

28.09.

sn — 9.6 2445g/ 5.10.

28.09.

27.09.

sn — 8.8/a 2800gc 29.09.

23.09.

2.10.

sn — 30.0e 2740rf 25.09.

1 29.08.

+ 10.0 — 20.9 2420g/ 4.10.

8.10.

28.09.

— 13.0 — 9.5 240Sgd 29.09.

1.10.

30.09.

— 2.4 st 2265gg 25.09.

2.10.

1.10.

— 10.0 — 13.5 257Og2> 25.09.

1.10.

30.09.

+ 4.0 + 1.2 2508 5.10.

10.11.A 22.08.

+ 1.0 — 13.0 2183 4.10.

4.10.

23.10.

— 4.6 — 0.7 2395 13.10.

7.10.

9.10.

— 3.2 + 2.5 2422 13.10.

7.10.

9.10.

— 3.2 + 6.0 2606 14.10.

7.10.

9.10.

n + 10.5e 1740 14.10.

n 10.10.

+ 23.7 + 27.2 1778.5 20.09.

2.10.

22.10.

n n 2360d n n n +x + 1.1/6 2345gd 7.10.

12.10.

5.10.

?

—x?

2095g/ 6.10.

11.10.

1.10.

st — 2.5 2660rf 15.10.

?

27.08.

— 39.0 — 10.0 2390rf 15.10.

25.10.

26.10.

+ 8.0 — 6.0 2400 16.10.

25.10.

26.10.

Nr. Gletscher a Kt. Änderung in Metern b 1965/66 1966/67 Meter überMessdatum Meer 1967 1965 19661967 Einzugsgebiet der Aare(la ) 50h OberaarBE 51A UnteraarBE 52GauliBE 53SteinBE 54SteinlimmiBE 55h TriftBE 56Ä RosenlauiBE 57 A Oberer GrindelwaldBE 58Ä Unterer GrindelwaldBE 59h EigerBE 60Tschingel BE 61GamchiBE 62ÄSchwarz BE 63ALämmern VS 64ABlümlisalp BE 65ÄRätzli BE Einzugsgebiet der Reuss ( lb ) 66h Tiefen UR 61h St.AnnaUR 68Ä ChelenUR 69A RotfirnUR 70Ä DammaUR 71A Wallenbühl ( bei Voralp ) UR 12h BrunniUR 73Ä HüfiUR 74A Griess ( Unterschächen)UR 75 h Firnälpli-Ost ( Grassen)OW 16h Griess ( Griessen)OW Einzugsgebiet der Limmat ( 1 c ) llh BifertenGL 18h LimmernGL 79A SulzGL 80A Glärnisch GL 81Ä PizolSG Einzugsgebiet des Rheins ( ld ) 82Lavaz GR 83PuntegliasGR 84A LentaGR 85A VorabGR 86ÄParadiesGR 87 A Suretta GR 88A Porchabella GR 89VerstanklaGR 90A Silvretta GR 91Sardona SG — 5.8 — 23.8 2293.9 22.07.

14.07.

21.07.

— 17.0 — 21.2 1908.2 5.08.

27.07.

24.07.

— 8.0 — 7.0 2240rf 14.10.

24.09.

12.10.

— 9.0 — 1.0 1935*/ 13.09.

23.09.

6.10.

— 0.4 — 1.4 2092 13.09.

23.09.

6.10.

— 5.0 — 9.0 \650d 21.09.

6.10.

7.10.

+ 24.6 + 12.0 1900rf 16.09.

13.09.

1.10.

+ 15.0 + 30.0 13.10.

6.10.

20.10.

-xfa

\220gf 31.10.

12.08.

22.10.

— 11.9 + 42.7 2\00d 26.10.

20.10.

26.09.

— 6.8e n 2150rf n 25.09.

n + 8.4 + 2.8 1985 9.10.

13.09.

30.09.

— 0.4 — 0.7 2220 4.10.

24.09.

30.09.

— 0.9 — 26.0 2490 2.10.

9.10.

6.10.

n n n n n — 6.0 — 3.0 2283 6.10.

24.09.

19.09.

3.0 — 16.5 2490 28.10.

2.09.

24.09.

15.0 — 7.5 2592 23.09.

2.09.

7.10.

21.0 — 35.7 2093^6 15.09.

23.09.

18.09.

4.0 + 13.5 2031 15.09.

23.09.

18.09.

0.5 — 22.0 2044 21.09.

1.09.

17.09.

5.0 — 2.0 2240 24.09.

15.09.

4.10.

2.0 — 1.7 2305 24.09.

27.09.

11.10.

8.0 + 4.5 1740 22.09.

4.10.

14.10.

0.5 — 1.0 2217 27.08.

3.10.

21.09.

+ 2.6e 2\5\gl 11.10.

n 15.10.

24.0 0.0 2500c/ 14.10.

23 09... 10.

— 1.2 — 3.3 1945.2 22.09.

21.09.

6.09.

— 1.7 — 1.8 2250.5 20.09.

17.09.

15.09.

+ 4.7 + 3.1 1785 14.10.

22.09.

10.10.

— 6.0 — 5.1 2297.5 7.10.

5.10.

27.09.

+ 161.0« — 26.2 2550 6.10.

5.10.

24.10.

+ 2,0 — 21.3 2250gc 9.10.

24.09.

11.10.

+ 7.1 — 3.8 2330 5.10.

30.08.

13.09.

st — 24.5 2275 27.10.

26.09.

28.09.

sn + 25.8/a 2535 n 27.09.

11.10.

— 25.0 — 2.0 2365 7.10.

25.10.

10.10.

+ 44.0 + 10.0 2175 4.10.

8.10.

15.10.

— 8.5 — 9.0 2572 23.10.

23.09.

23.09.

— 4.0 — 1.0 2360rf 5.10.

6.10.

28.09.

+ 6.3 — 9.4 2426.7 17.09.

23.09.

30.09.

+ 18.2 + 4.2 2500 7.10.

6.10.

11.10.

Nr. Gletscher a Kt.

Änderung in Metern Meter über Messdatum b 1965/66 1966/67 Meer 1967 c 1965 1966 1967 Einzugsgebiet des Inn(V ) 92h RosegGR 93TschiervaGR 94 MorteratschGR 95A CalderasGR 96h TiatschaGR 91h SesvennaGR 98h LischanaGR Einzugsgebiet der Adda ( IV ) 99h CambrenaGR 100PalüGR 101 h Paradisino GR 102Forno GR Einzugsgebiet des Tessin ( 111 ) 103A Bresciana TI 104A BasodinoTI 105 RossbodenVS — 50.8/a — 27.8 2170«?

16.10.

15.10.

12.10.

— 12.6 — 10.0 2170rf 16.10.

15.10.

12.10.

— 40.8 — 31.4 2000 14.10.

10.10.

9.10.

— 8.5 — 3.8 2675gc 17.10.

9.10.

16.10.

— 5.0 — 1.0 2615 23.09.

22.09.

24.09.

— 19.5e + 20.5 2734 7.09.

21.09.

28.09.

+ 55.3e — 7.0 2799 10.09.

8.09.

3.10.

+ 3.0 + 3.8 2491gc 19.09.

21.09.

18.10.

n — 15.0e 2360 22.10.

n 20.10.

+ 6.5 — 4.0 2805 26.09.

2.10.

21.10.

— 27.7 — 20.9 2195 23.10.

11.10.

19.10.

— 14.8 + 5.5 2570 29.09.

21.09.

12.10.

— 3.3e + 16.0 2535 31.10.

16.09.

11.10.

— 3.3 — 6.6 1928ge 15.10.

8.10.

6.10.

Bemerkungen, die für die ganze Tabelle oder wenigstens für mehrere Gletscher gültig sind.

aDie Nummern in dieser Tabelle stimmen mit denjenigen im Lageplan Bild 2 des Berichtes 1963/64 überein.

bFalls ein Gletscher zugleich in verschiedenen Kantonen liegt, so ist derjenige Kanton eingetragen, auf dessen Gebiet sich das eingemessene Zungenende befindet.

dUngefährer Wert, eWert gilt für 2 Jahre.

faWert gilt für 3 Jahre. fb Wert gilt für 4 Jahre.

ga Herbst 1966.

gb Herbst 1965.

gc Herbst 1964.

gd Herbst 1963.

geHerbst 1962.

gf Herbst 1961.

gg Herbst 1960.

gh Herbst 1959.

giHerbst 1958.

gk Herbst 1957.

glHerbst 1956.

gm Herbst 1955.

hSiehe Fussnote mit der Nummer dieses Gletschers.

nNicht beobachtet.

snEingeschneit.

ImVorstoss.

stStationär.

Im Rückzug.

xBetrag nicht beziffert.

Resultat unsicher.

Bemerkungen, die nur für einen einzelnen Gletscher gelten. Die Fussnoten tragen die gleiche Nummer wie in der Tabelle der zugehörige Gletscher.

1 Der Gletscher hat die Hälfte des Vorstosses vom Vorjahr eingebüsst, die Zunge scheint aber etwas dicker geworden zu sein ( P. Mercier ).

2 Der Rückzug des Gletschers ist darauf zurückzuführen, dass am Zungenende ein Teil des Altschnees weggeschmolzen ist, der aus dem Jahre 1964/65 stammt und am 18.9.66 als Bestandteil des Gletschers betrachtet wurde ( P. Mercier ).

3 Front eingestaut, mittlere Höhe des Fusses der Eiswand etwa 2368 m ü.M., mittlere Höhe der Front etwa 25 m, wovon etwa 19 m unter Wasser; grösste Höhe der Front etwa 34 m; Messperiode 28.06.67-13.10.67. ( VAWE -H. Siegenthaler ).

4 Die Kote 1632,8 m ü. M. gilt für den Scheitel des Gewölbes im Gletschertor ( VAWE - H. Widmer ).

5 Vergleiche Bilder 105 vom 12.9.64 und 106 vom 12.10.67. Die Kote 1505,8 m ü.M. gilt für den Scheitel des Gewölbes im Gletschertor ( VAWE - H. Widmer ).

6 Die Kote 2128,7 m ü. M. gilt für den Scheitel des Gewölbes im Gletschertor ( VAWE - H. Widmer ).

8 Der Rückzug resultiert aus dem Zurückschmelzen von Firnschnee, der aus dem Jahre 1964/65 stammt ( VAWE -H. Widmer ).

9 Der von Lawinen gespiesene Firnfleck, der seit 9 Jahren in der Messrichtung M den Eisrand bedeckte, hat sich im Sommer 1967 vollständig vom Gletscher getrennt. Während der Eisrand in den Vorjahren nur in den 3 anderen Messrichtungen eingemessen worden ist, wurde die Lage des Eisrandes am 29.9.67 auch wieder in der Messrichtung M bestimmt ( VAWE - H. Widmer ).

10 Kote 2660 m ü. M. gilt für das nördliche Gletschertor. Das vom Hauptgletscher durch eine Felsstufe getrennte Toteis ist an seinem unteren Ende vom 28.9.66 bis 28.9.67 um 23,0 m kürzer geworden ( VAWE - H. Widmer ).

11 Längenänderungen aus aerophotogrammetrischen Aufnahmen. Der Vorstoss von 10,9 m bezieht sich auf die eigentliche Gletscherfront; das mit Eisschutt überdeckte Vorfeld wurde nicht berücksichtigt ( VAWE - H. Widmer ).

12 Wegen 40-50 cm Neuschnee konnte nur eine Distanz gemessen werden. ( VAWE - H. Widmer ).

15 Das Gletschertor befindet sich auf 2242 m ü. M., der tiefste Punkt der Stirn auf 2230 m ü, M. Der Gletscher wird noch während mehrerer Jahre kürzer werden; denn seine Zunge ist so flach und zerschnitten, dass sich ein neuer Stoss nur mit Mühe bis zur Front fortpflanzen könnte ( P. Mercier ).

18 Seit 1962 nicht mehr eingemessen ( Verfasser ).

21 Die grossen Schneemengen von den letzten 2 Wintern konnten nicht mehr schmelzen und haben sich zu Eis verwandelt; daher ist der Gletscher in den Mulden länger geworden ( A. Tscherrig ).

26 Der Gletscher, vor dem sich ein See gebildet hat, ist nicht zugänglich ( Wenger ).

29 Kote 2620 m ü. M. nach neuer Landeskarte 1:25000 ( Verfasser ).

32 Der Rückzug in 2 Jahren ( 1965/67 ) kann für den östlichen Teil der Front auf 30 in geschätzt werden ( Vanney ).

34 Vergleiche Bildseiten mit Photographien Nr. 107 bis 110. In den Jahren 1960 bis 1962 hatten sich die vordersten 500 m der Zunge als Toteis von dem weiterhin kürzer werdenden Gletscher getrennt. Heute wiederholt sich der gleiche Vorgang. Bergseits der Front ist die Zunge auf etwa 80 m Länge und 60 m Breite aufgebrochen. In diesem Fenster erscheint die Drance, um talwärts wieder unter dem Eis zu verschwinden und nach 50 m durch das Tor der Front den Gletscher endgültig zu verlassen.

Der ganze untere Teil der Zunge ist eingesunken und, vor allem auf dem linken Lappen, mit Gesteinsschutt bedeckt. Beim ehemaligen Zusammenfluss der Gletscher Otemma und Epicoun ist das Gletscherende schwierig festzustellen, um so mehr, als einzelne Toteisreste überdauert haben. Eine weite Wüste von Moränentrümmern bildet eine komplizierte Oberfläche. Weil er durch den oberen Teil des Gletschers kaum mehr ernährt wird, schmilzt dieser untere durch eine dicke Schicht von Steinen geschützte Teil mehr oder weniger am Ort. Auf der Messlinie GL 44 hat das Einsinken der Moränendecke an den Messergebnissen in den Jahren 1965 und 1966 Zweifel geweckt. Wirklich wurde in einem Meter Tiefe Eis gefunden. Deshalb waren die Resultate für diese Jahre verfälscht. Für die Berechnung des Jahreswertes 1966/67 ist dieser Punkt ausgeschaltet. Die Toteisrückstände beim ehemaligen Zusammenfluss von Otemma und Crête Sèche scheinen jetzt vollständig geschmolzen zu sein. Das in den Jahren 1960 bis 1962 verlassene Toteis dagegen überdauert und überbrückt die Drance auf eine Strecke von ungefähr 300 m. Die Messungen in den nächsten Jahren werden schwierig und für den linken Lappen unsicher sein, bis der Gletscher ein neues Gleichgewicht gefunden haben wird. Die Flächen sind über die verschiedenen Höhenstufen so ungünstig verteilt, dass sich die Fläche des Zehrgebietes ungünstig zu derjenigen des Nährgebietes verhält; der Verlust an Substanz ist deshalb sehr gross. Die seitlichen Zuflüsse, die von der Pigne d' Arolla, vom Col du Petit Mont Collon und vom Col de Blanchen herkommen, sind besser ernährt. Die alten Moränenwälle aus dem 19. Jahrhundert sind überall gut sichtbar ( J.L. Blanc ).

35 Das verfirnte Schneefeld, das 1966 festgestellt wurde, ist noch nicht geschmolzen. Prächtiges Gletschertor mit einem Gewölbe von 3 bis 4 m Höhe Links vom Tor ist die Front um ungefähr 1 m vorgestossen ( J.L. Blanc ).

Die Gletscher der Schweizer Alpen 1966/67

105/106 Stirn des Grossen Aletschgletschers am 12. September 1964 ( Bild links ) und am 12. Oktober 1967 ( Bild rechts ). Die weissen Punkte zeigen die Lage der Gletscherfront an den daneben angeschriebenen vier Messtagen. Die Zunge wurde 1964/65 um 62,7 Meter kürzer, in den Jahren 1965/66 und 1966/67 um 74,0 und 36,2 Meter. Schmelzwirkung infolge Rückstrahlung von den Felswänden und Luftzirkulation zwischen Gletschertor und Randklüften sowie Abbrechen von Eis ( Kalben ) in den Gletscherbach mögen zum grossen Rückzug beigetragen haben. Durch den Rückgang des Eises wurden die Felsflanken der Schlucht entlastet. Deshalb hat sich orographisch rechts ein Teil der Wand losgelöst. Dabei hat sich der Riss gebildet, der im rechten Bild sichtbar ist. In diesem Riss verschwindet der Bach, der im Jahre 1964 noch aussen an der Wand zum Gletscher hinuntergeflossen ist Standort: Fixpunkt Schlucht Nord-HP ( 643 985.2 / 137 920.4 / 1625.9 ) Aufnahmen H. Widmer - vaweieth, Zürich 108 Gegenwärtige Front des Glacier d' Otemma, am 30. September 1967. Seit dem 30. September 1962 wird alljährlich die Lage dieser im Bild 107 mit 1 bezeichneten Front eingemessen, weil in den Jahren 1960 bis 1962 das frühere Zungenende vom Gletscher losgetrennt worden ist Aufnahme J.L. Blanc, Peseux NE 4 107 Glacier d' Otemma, 25. August 1964: Zur Zeit des Hochstandes im 19. Jahrhundert vereinigten sich die Glaciers d' Otemma, de Crête Sèche und d"Epicoun zu einer gemeinsamen Zunge, die im Bild durch die punktierte Linie begrenzt ist. Der Glacier de Crête Sèche hat sich seither über den unteren Bildrand hinaus zurückgezogen. Rechts unten stösst der Glacier d' Epicoun vor. Er hat 1964 den Stand von 1956 wieder erreicht und endet über einer Felsstufe, die steil zum Hauptgletscher abfällt. Rechts oben fliesst der Glacier de l' Aouille in den Glacier d' Otemma hinab. Der Letztgenannte wird weiterhin kürzer. In den Jahren 1960 bis 1962 hat sich die dem Gletscherende vorgelagerte ( im Bild umrandete ) Eismasse als Toteis vom Hauptgletscher getrennt. Der Gletscherbach war 1964 noch auf eine Länge von 400 Metern unter diesem Toteis verborgen. Bergseits des neuen Gletscherendes ( 1 ) ist im Sommer 1967 ein Fenster von ungefähr 80 Metern Länge aufgebrochen, durch das Untergrund und Gletscherbach sichtbar sind. In unserem Bild vom 25. August 1964 hat das Ausschmelzen dieses Fensters ( 2 bis 3 ) bereits begonnen. Die Kreise im Bild markieren die Standorte von quadratischen weissen Signaltafeln von 60 cm Seitenlänge, die Ende Juni 1968 aufgewachsenem Fels permanent befestigt worden sind und als Passpunkte für luftphotogrammetrische Aufnahmen dienen. Im Norden und im Süden stehen fixe Stative für die Stationierung von Theodoliten. Von den Messingbolzen G1.42, GI.43 und G1.44 sowie dem Farbkreis 2/62 aus wird mittels Messband alljährlich der Gletscherrand eingemessen, der zum Teil durch Moränen bedeckt ist. Die Messung ist seit einigen Jahren schwierig geworden, weil der schuttbedeckte Eisrand nicht überall leicht zu erkennen ist Flugaitfnahme Nr. 2711 der Eidgenössischen Landestopographie

Kontraste in der alpinen Landschaftp*«

111So öffnet sich uns der Blick auf die Gipfel ums Lötschental herum, wenn wir von Westen her die Restipasshöhe erreichen. Die Wiederholung ähnlicher Formen wirkt als eine grosse Einheit, obschon die Berge auf die verschiedenartigste Weise im Raum stehen. Wir erkennen von links nach rechts: Tschingelhorn, Lauterbrunner Breithorn, Grosshorn, Mittaghorn, Anengrat, Lötschenlücke mit Langgletscher und im Hintergrund das Finsteraarhorn; Sattelhorn und Lötschentaler Breithorn 112Schneefeld zwischen Lötschenpass und Hockenhorn. Unter Parallelismus versteht Hodler jede Art der Wiederholung: « Jedesmal, wenn ich in der Natur den Reiz der Dinge am lebhaftesten empfinde, stehe ich unter dem Eindruck der Einheit. » 36 Die Zunge ist dünner, der Rückzug, beobachtet auf 5 Messlinien etwas stärker geworden als im Vorjahr. Die Messlinie durch 6 GL schneidet den Gletscherrand schleifend, was das Messresultat etwas im Sinne einer Verschärfung des Rückzuges verfälscht ( J.L. Blanc ).

37 Die mittlere Lageänderung der Gletscherstirn wurde im Massstab 1:2000 aus wiederholten luftphotogrammetrischen Aufnahmen vom 25.8.64,27.9.66 und 22.8.67 bestimmt, Resultate für 1964/661 ) ,7 m, für 1966/671,2 m ( Verfasser ).

40 Wie im Vorjahr konnte nur ein Punkt eingemessen werden ( Verfasser ).

43 Der tiefste Punkt der Front liegt auf 1778,5 m ü. M., das Gletschertor auf 1880 m ü. M. Der Gletscher hat die alte Standlinie mit den Messmarken A und B vollständig überfahren. Wenn er mit der gleichen Geschwindigkeit weiter vorrückt, wird er die neuen Messmarken C und D in 2 Jahren erreichen. Neue Messmarken sollten ab 1968 bestimmt werden, denn der Gletscher sieht so gut aus, dass mit einer Andauer des Vorstosses zu rechnen ist. Eine Zwischenmessung wurde am 19.8.67 durchgeführt. Vorstoss vom 2.10.66 bis 19.8.6724,6 m, vom 19.8.67 bis 22.10.672,6 m ( P. Mercier ).

44 Ist seit dem Jahre 1958 nicht mehr eingemessen worden ( Verfasser ).

45 Seit 1963 ist der Altschnee erstmals verschwunden. Die Messungen wurden ein wenig durch Neuschnee behindert ( H. Ryter ).

46 In der Messlinie Nr. 6 wurde das Eis der Zunge 30 cm unter dem Gesteinsschutt und 56 m von Punkt 6 entfernt gefunden ( H. Ryter ).

47 Wenn nicht im August, sondern wie üblich im Oktober gemessen worden wäre, hätte das Gletscherende wohl noch einige Meter mehr verloren ( J.P. Bezençon ).

48 Weil der Beobachter den Messplatz nicht mehr besuchen konnte, wurde die Änderung mittels sehr starker Feldstecher vom Gegenhang der Diablerets aus geschätzt. Gestützt auf genaue Ortskenntnis wurde festgestellt:

1. Die Front ist ungefähr um 10 m zurückgewichen. 2. Die Einschnürung in der Gletschermitte ist nicht enger geworden. 3. Mehr Steine als gewöhnlich bedecken den unteren Teil des Gletschers ( J.P. Bezençon ).

49 Weil der Beobachter den Messplatz nicht mehr besuchen konnte, wurde die Änderung mittels sehr starker Feldstecher vom Gegenhang der Diablerets aus geschätzt. Gestützt auf genaue Ortskenntnis wurde festgestellt: 1. Das von den Sérac-Abstürzen im Jahre 1964 stammende Eis, welches die Messpunkte 3,4 und 5 bedeckte, ist vollständig weggeschmolzen. 2. Es scheint, dass das Gletscherende bei den Messpunkten 2 und 1 etwas zurückgegangen ist, um etwa 3-6 m. 3. Wenig oder kein Schnee aus dem Berichtsjahr auf der Gletscherzunge ( J.P. Bezençon ).

50 Korrektur zum Bericht 1965/66: Die mittlere Kote des oberen Eisrandes betrug am 14.7.66 nicht 2328,9 m, sondern 2327,5 m.

In der Berichtsperiode vom 14.7.66 bis 21.7.67 war die Eiswand vom 6.8. bis 13.12.66 oder an 129 Tagen eingestaut. Die Einstauhöhe der noch immer nahezu senkrechten Eiswand betrug im Mittel etwa 8 m; Stauziel 2303,00 m. Die mittlere Wandhöhe beträgt noch 25,8 m, die mittlere Kote des oberen Eisrandes 2327,4 m. Der Wandfuss hat sich über die ganze Breite ziemlich gleichmässig um 23,8 m zurückgezogen. Die Gletscherfroht hat eine Fläche von 7183 m2 freigegeben ( Kraftwerke Oberhasli AG - A. Flotron ).

51 Vom 27.7.66 bis 24.7.67 hat das Eis eine Fläche von 11257 m2 freigegeben; dies entspricht einem mittleren Rückzug von 21,2 m. Der Rückzug geschah ganz ungleichmässig; drei kleine Vorstösse wechseln mit Rückgängen ab; der grösste Verlust ist mit 45 m beim rechten Gletscherrand gemessen worden. Das Gletschereis wurde nur auf eine Frontlänge von kaum 30 m umetwa 60 cm hoch eingestaut während der Zeit des Seehöchststandes ( ca. 1909 m ü.M. ) vom 19.8. bis 17.10.66. Die mittlere Neigung der Gletscherfront ist nach einer langen Verflachungsperi-ode seit dem Jahre 1965 wieder steiler geworden. Die mittlere Kote des oberen Eisrandes ist in der Messperiode 1966/67 um 4 m auf Kote 1954 m ü. M. abgesunken ( Kraftwerke Oberhasli AG - A. Flotron ).

55 Es war erstmals nicht mehr möglich, bis an die Gletscherzunge zu gelangen, weil der Zugang verwehrt wurde durch den reissenden eisigen Bach, der beidseits von steilen Felsen begrenzt ist, die nicht umgangen werden können. Die letzten 10 m in derMessrichtung wurden deshalb geschätzt ( H. Vogt ).

56 Der Gletscher war bis im Frühsommer bedeutend weiter vorgerückt und ging dann bis 1. Oktober wieder zurück, wie aus folgenden Spuren geschlossen werden kann: deutlicher Schuttrand; Farbpunkte 1, 2 und 3 abgerieben; etwa 6 Verankerungseisen am alten Hüttenplatz alle flach nach Norden gedrückt ( H. Vogt ).

57 Im Schmelzwassertälchen beträgt der Vorstoss 2 m. Neue Moränenspuren lassen darauf schliessen, dass der Gletscher hier während des Messjahres noch weitere 7 m vorgedrungen, dann aber um diesen Betrag wieder zurückgeschmolzen ist. Der Vorstoss in die Schlucht hinunter kann durch den Vergleich an den Felsen des Gegenhanges auf 30 m geschätzt werden. Talwärts dieser Stirn ist der Grund der Schlucht über eine Strecke von 50 m mit Eisbrocken und Schutt zugedeckt; möglicherweise liegt darunter schon kompaktes Eis ( Victor Boss ).

58 Am 31.10.65 und am 22.10.67 wurde die über der Schlucht hängende Gletscherstirn von H. Boss photographisch aufgenommen. Am 12.8.66 erfolgte eine senkrechte Aufnahme aus der Luft durch die Vermessungsdirektion. Der Vergleich der Photo zeigt: 1965/66 Rückzug; 1966/67 ungefähr stationär.

Die Schlosslaui ist im Sommer 1967 bis über die Gletscherstirn hinaus vorgedrungen ( Verfasser ).

15 Die Alpen - 1968 - Us Alpes225 59 Am Zungenrand sind nur noch ganz wenige abgelöste Eisschollen vorhanden. Orographisch rechts, bei Messmarke E, ist nicht genau zu erkennen, ob der Zungenrand aus verfirntem Lawinenschnee besteht, dessen Oberfläche mit feinem Schutt bedeckt ist. Bei der Bestimmung des Vorstosses wurden nur die 5 anderen Visurlinien berücksichtigt, die alle einen kräftigen Vorstoss des alten Eises zeigen, der zwischen 31,0 und 57,5 m beträgt ( Schwammberger ).

62 Am 30.9.67 lag kein Lawinenschnee. Die Eisfront ist nur im mittleren Teil sichtbar. Orographisch links wurde der Eisrand mittels Sondierungen in 2 Punkten in 30-60 cm mächtigem Moränenschutt festgestellt. Die in den Vorjahren angegebene Höhenkote von 2180 m ü. M. war falsch ( E. Zeller ).

63 Die Gletscherzunge hat sich über eine Felsstufe zurückgezogen und ist von der alten Basislinie aus infolge Geländeschwierigkeiten nicht mehr gut messbar; deshalb ist die Zahl von 26 m für 1966/67 nicht ganz zuverlässig. Eine neue Basislinie senkrecht zur alten Messrichtung wurde mit 4 neuen Basispunkten installiert. ( E. Zeller ).

64 Beobachtung seit 1961 eingestellt ( Verfasser ).

65 Die mittlere Lageänderung von - 3,0 m ergibt sich aus den Messlinien A 1 ( -3 m ), B ( -2 m ) und C ( -4 m ). Der Rückzug von 60 m auf der Messlinie D ist nicht berücksichtigt, weil er hauptsächlich dem seitlichen Rückgang zuzuschreiben ist. Die Messlinie D führt neben dem Gletscherrand hinauf ( Kurt Steiner).Druckfehler im 87. Bericht: Änderung 1964/65 nicht - 46,4 m, sondern -46,0 ( Verfasser ).

66 Die Front ist auf der ganzen Breite zurückgewichen, am wenigsten orographisch rechts, wo sich das Eis an einem Felskopf staut. Bei den andern Messpunkten liegt das Eis als auskeilende Zunge auf einem Moränenbuckel. Der Gesamtrückgang seit 1958 beträgt 129 m oder 13 m/Jahr ( K. Oechslin ).

67 Am 7.10.67 war der gesamte Gletscher mit Schnee bedeckt. Der Hauptrückgang erfolgte im östlichen Teil. Im mittleren Teil wurde nicht gemessen, weil beide Messmarken eingeschneit waren. Die beiden Fixpunkte im westlichen Teil wurden für die Messung aus dem Schnee ausgegraben. Das Eis ist am Rande 0,5 bis 1,5 m dick und trägt nur wenige Steine ( K. Oechslin ).

68 Den Hauptrückzug lieferte die völlig steinbedeckte Seite orographisch rechts. Links ist das Eis haushoch angehäuft mit steilem Absturz am Rand. In der Mitte liegt ein Eistal, aus dem der Bach fliesst. Die Toteisschollen, die sich 1962/63 vom Gletscher abgetrennt haben, sind inzwischen geschmolzen ( K. Oechslin ).

69 Das Zungenende hat die Form einer dicken Schildkröte mit einer steilen Stirnböschung von 50 bis 55°. Die unteren 4 m bestehen aus dunklem, die oberen 8 m aus hellem Eis ( K. Oechslin ).

70 Der Eisrüssel auf der Ostseite hat 53 man Länge eingebüsst, hat kein eigentliches Tor mehr und beginnt zu zerfallen. Der im Vorjahr erwähnte Block ist im Berichtsjahr 126 m weit gewandert und liegt jetzt vor dem Gletscher. Ein neuer Block ist eingemessen ( K. Oechslin ).

71 Das Zungenende zeigt seit Jahren das gleiche Bild: Ein grosser Eisbuckel, durch eine Furche in zwei Hügel getrennt, etwa 15 m mächtig, ziemlich schuttbedeckt, mit Eisrand von gegen 30° Neigung. Die Furche stimmt mit dem Austritt des Baches überein. Seit 1958 beträgt der Rückzug 44 m oder 4 m/Jahr ( K. Oechslin ).

72 Leichter Vorstoss orographisch rechts, Rückzug in der Mitte und rechts, wo das Seelein etwas grosser geworden ist ( K. Oechslin ).

73 Die Hauptfront des Gletschers, die in den Hüfisee hineinhängt, ist 14 m vorgestossen. Die Sandbänke vor dem Gletschertor sind bis auf einen schmalen Streifen verschwunden. Der Eisarm längs der Felswand ist um 5 m kürzer geworden und durchspalten in Blöcke aufgerissen. Die Wassertiefe am Seeausfluss beträgt am 14.10.6760 cm. Seit 1958 hat sich der Gletscher um 265 m oder rund 26 m/Jahr zurückgezogen ( K. Oechslin ).

74 Das Eis am Zungenende ist etwa I m dick. Das Vorfeld war am 21.9.67 mit Schnee bedeckt. Deshalb wurde nur auf einer der beiden Visurlinien, beim Austritt des Baches gemessen ( K. Oechslin ).

75 Die Front der Zunge besteht grösstenteils aus Eis ( Messmarken 2 bis 8 ), während orographisch ganz links ( Messmarke 1 ) Hartschnee die vordere Grenze bildet. Ende Sommer 1967 treten die beiden Felsköpfe in den Messlinien 4 und 5 nur schwach aus dem Eis heraus; die kleineren Felsköpfe in der Messlinie 3 sind vollständig mit Eis bedeckt. Linksufrig der Gletscherzunge dehnt sich die Schneedecke weiter aus als in früheren Jahren ( Rohrer K. Hess ).

76 Die Grenzlinie zwischen dem Firnrand und dem zusammenhängenden aperen Vorgelände hat sich in den Visuren 3, 4 und 5 nicht verändert. Punkte 1 und 2 wurden nicht gemessen, da sie anfangs Oktober 67 noch stark mit Schnee aus dem Berichtsjahr bedeckt waren. Die innerhalb der Gletscherfläche sichtbaren Felsinseln haben sich verkleinert. Es ist anzunehmen, dass Schneeverfrachtungen infolge Wind den nach den Witterungsverhältnissen zu erwartenden Rückzug verhindert haben ( Rohrer - K. Hess ). Die Beurteilung des Gletschers als stationär würde der Berechnungsart 2 des Beobachters für das Vorjahr entsprechen, woraus sich für 1965/66 ein Vorstoss von 38,6 m ergeben hätte ( vergleiche 87. Bericht. Der Verfasser ).

77 Bei den Messlinien A, B und E ist der Gletscher stationär geblieben. Der orographisch rechte Punkt E muss aufgegeben werden, da der Gletscher dort immer mehr mit Moränenschutt überdeckt wird. Der Rückgang konzentriert sich auf das Gletschertor in der Schlucht ( die zwischen E und A liegende Messlinie D ), das wegen Steinschlaggefahr durch Einschneiden bestimmt werden muss. Einzelne Séracs sind unten in der Schlucht erkennbar. Die Kote 1945,2 m gilt für das Gletschertor ( W. Wild ).

78 Messung des von 40 cm Neuschnee bedeckten Zungenendes von 6 Lochbolzen aus bis zum Eisrand. Der im Vorjahr erwähnte Firnstreifen hat sich ganz vom Gletscher getrennt ( VAWE - H. Siegenthaler ).

79 Am Fusse der Steilhänge des imposanten Felskessels auf « Hintersulz » sind in Rinnen und Runsen auffallend grosse verfirnte Lawinenschneekegel anstehend. Die Oberseite des Sulzgletschers ist auf der ganzen Länge von Gehängeschutt eingedeckt, blankes Eis tritt nur auf der Stirnseite zum Vorschein. Messlinie 1 musste wegen zu hoher Bedeckung des Eises durch Schutt aufgegeben werden ( J. Becker ).

80 Beim Gletschertor ( Punkt 2 ) bildet sich ein Seelein. Bei den Punkten 2 und 3 ist der Gletscher nur noch etwa 30 bis 50 cm dick ( W. Wild ).

81 Wie am 5.10.66 wurde auch am 24.10.67 von der Standlinie A aus und, wie im 87. Bericht beschrieben, gemessen. Der vordere, gegen das schneefreie Vorfeld des Gletschers grenzende Firnrand ist auf den mittleren Messlinien durch 3 A, 4 A und 5 A stationär geblieben und orographisch rechts ( 1 A und 2 A ) zurückgegangen. Links bei der erstmals wieder eingemessenen Linie 6 A hat sich vor dem Gletscher neuer Firn gebildet. Das apere Fenster auf den Messlinien 3 A und 4 A hat sich im Gletscher bergwärts verschoben. In den Punkten 1 A, 4 A und 6 A wurden im Sommer 1967 Bronzebolzen einzementiert ( U. Eugster ).

84 Korrektur zum 87. Bericht: Wenn 1965/66 wie üblich das Mittel der 3 Distanzen B, C und D gerechnet wird, ergibt sich nicht ein Rückzug von -x, sondern ein Vorstoss von +0.3 oder praktisch =0 = stationär ( Verfasser ). Im Berichtsjahr 1966/67 wurde die Zunge durch eine etwa 100 m lange, l bis 15 m breite Einfurchung in der Längsachse aufgespalten, wodurch das Abschmelzen noch beschleunigt wird ( H. Steiger ).

85 Höhe von 2535 m il. M. bei Messpunkt 150 mit Höhenmesser ermittelt ( R. Danuser ).

86 Gletscherrand durch Polygonzugerfasst ( J. Studach ).

87 Gletscherrand durch Polygonzug erfasst ( J. Studach ).

88 Gletschertore auf 2572 und 2575 m ü. M. ( F. Juvalta ).

90 Auf 2426,7 m il. M., dem tiefstgelegenen Punkt des Eisrandes, tritt der orographisch linke Gletscherbach aus. Der rechte Gletscherbach ist viel höher oben am Rand sichtbar, verschwindet wieder unter dem Eis und verlässt die Zungeendgültig auf 2452.3 m il. M. ( VAWE— H. Siegenthaler ).

91 Der Vorstoss ist vor allem durch Verfirnung auf der orographisch linken Seite und aktives Vorstossen des Gletschereises bei Punkt 3, im mittleren Teil der Front, bedingt ( U. Eugster ).

92 Aus dem See vor der Zunge ragen Eishügel heraus, die mit Kies, Sand und Schlamm bedeckt sind ( O. Bisaz ).

95 Orographisch links enthält die Zunge Reste des ehemaligen Errgletschers ( O. Bisaz ).

96 Die Werte beziehen sich auf den Gletscherrand in der Felswand. Dieser hat sich wenig verändert, obwohl mehrere tausend m3 Eis abgebrochen sind. Der Gletscherrest unterhalb der Felswand ist weiter zurückgegangen ( J. Könz ).

97 Mittel aus den Messlinien 2,3,4 und 5. Die alten Messrichtungen orographisch links ( Ao und 1 ) und rechts ( 6 und B ) treffen den Rand der in den letzten Jahren schmaler gewordenen Gletscherzunge nicht mehr ( A. Valentin ).

98 Mittel aus den 3 Messrichtungen 45,75 und 118. Die äussersten Messlinien orographisch links ( Ao ) und rechts ( B ) treffen den Rand der in den letzten Jahren schmaler gewordenen Zunge nicht mehr ( A. Valentin ).

99 Der Gletscher bildet weiterhin eine wunderbar gewölbte, saubere und immer mehr zerlappte Zunge.Vor allem auf der rechten Seite ist das Zungenende durch den anhaltenden Vorstoss breiter geworden; deshalb wird ab 1967 eine 9. Messlinie eingemessen ( A. Godenzi ).

101 Das Gletscherende war schneefrei. Orographisch links war der Eisrand frei von Schutt. Messlinie 5 konnte deshalb neben den Linien 1 bis 4 wieder gemessen werden. Der Vorstoss vom Vorjahr ist auf Eismassen zurückzuführen, die vor der eigentlichen Zunge lagen ( A. Godenzi ).

103 Die Stirn des alten Gletschereises ist vorgerückt; orographisch rechts ist das Eis am Rand durch Steine der Moräne zugedeckt worden. Deshalb ist dort der sichtbare Rand des Eises zurückgewichen. Die beiden in diesem Bereich liegenden Messpunkte wurden bei der Bestimmung der mittleren Längenänderung weggelassen. Der vereiste Altschnee vor dem Gletscherende ist zwar noch auf einer Länge von rund 80 m erhalten geblieben, wurde aber nicht als zum Gletscher gehörig gerechnet ( Viviani und Verfasser ).

104 Am24.9.67 lagen auf dem Gletscher und den einzelnen sich seit 1965 bildenden Firnflecken noch bis zu 1,50 m Altschnee, darauf etwa 20-30 cm Neuschnee, der auf dem aperen Vorgelände grösstenteils abgeschmolzen war. Am 11.10.67 war der Gletscher aper und der Eisrand bei den Messpunkten 2 und 3 gut sichtbar. Die Gletscher-neubildungen wurden nicht zum Gletscher gezählt und deshalb bei der Bestimmung des Vorstosses nicht mitgerechnet. Punkt 4 blieb wie schon 1966 unter diesem neugebildeten Gletscher versteckt ( B. Pohl ).

Tabelle 7 Aaregletscher im Jahre 1966/67 Messungen der Kraftwerke Oberhasli AG ( KWO)1 a ) Mittlere Meereshöhen der Oberfläche in den Profilen Profile Messdatum 19661967 Mittlere Höhe 1967 m ü. M.

Höhenänderung in m von 1966 bis 1967 MittelExtrema Oberaar Oberstes Profil 1.9.

Oberes Profi131. 8.

Mittleres Profi131. 8.

Unteraar Grunerhorn ( Finsteraar ) 24. 8.

Wildläger ( Lauteraar ) 29. 9.

Mieselenegg 23. 8.

Pavillon Dollfuss22. 8.

Obere Brandlamm26. 8.

20. 9.

2492,191,54 6 20. 9.

2382,365 - 2,02 fi 6. 9.

2565,010,35 — 1 19. 9.

2518,088 — 0,25 9 7. 9.

2374,27 — 1,37 — 6/+ 3 5. 9.

2228,70 — 0,89 4. 9.

2063,79 — 2,28 — 6 b ) Verschiebungen und Geschwindigkeiten der Profilsteine10 Profile Anzahl Tage Verschiebung 1966/67 Meter Mittel Maxima Änderung der Geschwindigkeit11 in m/365 Tage Oberaar Oberstes Profil

2 Oberes Profil

12 Mittleres Profil

12 Unteraar Grunerhorn ( Finsteraar )

378 42,04 29,49 19,59 4,56 57,213 42, 115 26,716 7,5 » + 3,34 Wildläger ( Lauteraar )

Mieselenegg 380 — 0,86 — 0,03 + 0,09 Pavillon Dollfuss 379 Obere Brandlamm 374 c ) Flächenänderung am Gletscherende, in m2 Gletscher Messintervall Flächenänderung in ma Oberaar 14 7.66-21. 7.67 — 7183 — 11257 Unteraar 27 7.66-24. 7.67 d ) Volumenänderung zwischen den Profilen, in 1000 m3 18 MessbereichVolumenänderung, in 1000 m3 1964/661966/67 Oberaar, zwischen den Profilen Oberstes bis oberes

Oberes bis mittleres

Mittleres bis zum neuen Zungenende

Zwischen neuem und altem Zungenende

Oberaar, unterhalb des obersten Profils, total

Unteraar, zwischen den Profilen Finsteraar, Grunerhorn bis Mieselenegg

Lauteraar, Wildläger bis Mieselenegg

Mieselenegg bis Pavillon Dollfuss

Pavillon Dollfuss bis Obere Brandlamm

Obere Brandlamm bis zum neuen Zungenende

Zwischen neuem und altem Zungenende

Unteraar, unterhalb der Profile Grunerhorn und Wildläger, total...

+ 250 19 — 950 — 840 — 540 — 560 — 376 — 252 — 1616 — 1 652 + 2010 — 2400 + 4 070 — 2 050 + 1620 — 3 320 — 5 960 — 3 370 — 3 170 — 2 500 — 422 — 176 — 1852 — 13816 1 Die Messungen wurden im Auftrag der KWO durch A. Flotron, Vermessungsbureau in Meiringen, ausgeführt.

2 Das oberste Profil wurde im Jahre 1967 wegen der grossen Neuschneemengen nicht begangen.

3 Die mittlere Höhe betrug am 1.9.66 2567,92 m ü. M.

4 Es wurde die Eisoberfläche eingemessen; die 30-40 cm Neuschnee sind nicht berücksichtigt.

5 Es wurde die Eisoberfläche eingemessen: die 40 cm Neuschnee sind nicht berücksichtigt.

6 Höhenänderung ziemlich gleichmässig über die ganze Gletscherbreite verteilt.

7 Gletscher zum Teil noch verschneit.

8 20-40 cm Neuschnee, die nicht berücksichtigt worden sind. Die Eisoberfläche wurde eingemessen.

9 Durchwegs kleine Abweichungen.

0 Jeweilen im Zeitpunkt der Profileinmessung ( Messdatum in Tabelle 7 a ) wird im Profil eine Reihe von flachen Steinen neu ausgelegt und deren Wanderung bis zum nächsten Messdatum festgestellt. Gemessen wird nur die Horizontalkomponente der Verschiebung bzw. der Geschwindigkeit. Mittelwert für das Profil, verglichen mit 1965/66.

Wegen 30-40 cm Neuschnee konnten die im Jahre 1966 in das Profil gelegten Steine nicht gefunden werden. Im linken Drittelspunkt des Gletschers. Wegen 20-40 cm Neuschnee konnten die im Jahre 1966 in das Profil gelegten Steine nicht gefunden werden.

5 Rechts von der Mittelmoräne, im blanken Eis des Finsteraargletschers.

6 Etwa 50 m links der Gletschermitte.

7 In der Mitte des Gletschers.

8 Bezogen auf die Zeitpunkte der Profilaufnahmen ( vergleiche Tabelle 7a ). " Keine Messung im obersten Profil.

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