Die Publikationen des SAC
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Die Publikationen des SAC

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

VON MAX OECHSLIN, ALTDORF

Als vor hundert Jahren unsere Altvordern den SAC gründeten, wurde schon in den ersten Statuten gesagt, dass es zu den Aufgaben der Vereinigung zählen müsse, die Erforschung der Alpenwelt zu fördern und die Ergebnisse durch periodische literarische und graphische Publikationen bekanntzumachen. Es wurde bereits daran gedacht, in einem Jahrbuch den Clubisten jeweils das jährlich vorgesehene Exkursionsgebiet - als Vorläufer der spätem Clubwochen - zu beschreiben. So erschien 1864 das erste Jahrbuch des SAC, das erste einer ununterbrochenen Folge von 58 Bänden. Vorerst wurde es im Verlag der J. Dalp'schen Buch- und Kunsthandlung in Bern aufgelegt, der erste Jahrgang in der Hallerschen Offizin in Bern gedruckt, die Bände 1865 und 1866 bei C. Grum-bach in Leipzig, diejenigen von 1867 und 1868 bei Pradella in Chur und von 1869 und 1870 in der Zollikoferschen Druckerei in St. Gallen. Ab 1871/1872 erschienen das Jahrbuch und alle spätem entsprechenden Periodika bei Stämpfli & Cie., Bern, dieser Offizin, die stets für einen gediegenen Druck und eine sorgfältige Ausgabe unserer Publikationen besorgt war. Durchgeht man heute die Reihe der Jahrbücher, so findet man neben den Fahrtenbeschreibungen eine Fülle von Aufsätzen namhafter Clubisten und Gelehrten aus allen Gebieten der Naturwissenschaften: aus Geologie, Mineralogie, Geographie, Botanik und Zoologie, die einen Einblick in die unermüdliche Tätigkeit der Bergsteiger für die Erforschung unserer Alpenwelt geben, aber auch über die Geschichte, das Brauchtum und die Volksgemeinschaften der Gebirgsbevölkerung. Es wurde mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften Hand in Hand gearbeitet, und nicht ohne Stolz dürfen wir heute feststellen, dass die Vereinigung der Bergsteiger eine geistige Elite von Naturwissenschaftern, Historikern - und nicht zuletzt von Pfarrherren aufwies, welche die Liebe zu unserer Alpenwelt förderten. Von 1864 bis 1870 teilten sich mehrere Redaktoren in die Bearbeitung des Jahrbuches; von 1871 bis 1890 war es Dr. h.c.. Adolf Wäber, Bern, und von 1891 bis 1923 Dr. Heinrich Dübi, Bern, welch letzterer dem Jahrbuch eine besondere Note gab.

Wandte sich das Jahrbuch mehr oder weniger an die deutschsprechenden Clubisten, so wurde für die welsche Schweiz, von der Section Genevoise gegründet, das Echo des Alpes herausgegeben, von 1865 bis 1870 in unregelmässig erschienenen Heften, betreut von F. Thioly und M. Briquet, und von 1871 bis 1894 als Vierteljahresschrift, um dann von 1895 bis 1924 als Monatsschrift der Sections de la langue française zu erscheinen, betreut von einer Redaktionskommission, aus Mitgliedern der verschiedenen welschen Sektionen zusammengestellt, mit dem Redaktionssitz in Genf. Auch diese Zeitschrift enthält eine Menge von Aufsätzen von bleibendem wissenschaftlichem Wert. Eugène A. Des Gouttes stand während Jahrzehnten der Redaktionskommission vor. Die Librairie J. Jullien, Genève, betreute die Verlagsarbeiten durch fünf Jahrzehnte.

In Verbindung mit dem SAC erschien von 1870 bis 1882 die Zeitschrift Alpenpost für die Deutschschweizer, die dann von 1883 bis 1892 in die von der Sektion Uto redigierte Schweizer Alpenzeitung überging und von 1893 von der Alpina bis 1924 abgelöst wurde. Diese Zeitschrift, die anfänglich zweimal im Monat, ab 1914 monatlich erschien, trug die Untertitel: Mitteilungen des SAC und Bulletin officiel du CAS. Sie wurde bis 1920 von Prof. Dr. Ernst Walder, Zürich, betreut, der schon die « Schweizer Alpenzeitung » redigiert hatte, und von 1921 bis 1924 von Dr. Ernst Jenny, Zofingen.

An der Delegiertenversammlung von 1923 in Bern kam die Schaffung einer Einheitspublikation, die an die Stelle der drei Veröffentlichungen: Jahrbuch, « Echo des Alpes » und « Alpina » treten solle, zur Sprache. Nach lebhaftem Dafür und Dawider entschied sich eine starke Mehrheit für eine einzige SAC-Publikation, in der die vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Romanisch Geltung haben sollten. Die Versammlung in Langnau im Emmental, 1924, stimmte dem geschaffenen Redaktionsreglement zu, das den Redaktoren eine weitgehende Selbständigkeit einräumt ( selbstverständlich unter voller Beachtung der Grundsatzungen des SAC !), und ab 1925 erschien die Monatszeitschrift des Schweizer Alpen-Clubs: Die Alpen - Les Alpes - Le Alpi - Las Alps, mit einem literarischen und einem Varia-Teil. Der erste Teil war den wissenschaftlichen und touristischen Aufsätzen reserviert, in der Chronik publizierte man die geschäftlichen Angelegenheiten des SAC und gab laufend die verschiedenen Hinweise aus dem alpinen Geschehen. Ab 1957 wurde dann die Zeitschrift in den literarischen Teil als Vierteljahresschrift aufgeteilt und in den Varia-Teil, das Bulletin, das nach wie vor monatlich erscheint. Das Vierteljahresheft erscheint in einer deutschen und in einer französischen Ausgabe, wobei durch Übersetzungen in der deutschsprachigen Schweiz 80 % des Inhaltes in deutscher und 20 % in französischer, in der französisch sprechenden Schweiz 80% in französischer und 20% in deutscher Sprache gedruckt sind. Italienisch oder romanisch geschriebene Aufsätze erscheinen von Fall zu Fall in die Urtexte eingereiht, die zu 2/3 in Deutsch und zu 1/3 in Französisch abgefasst sind. Die Mitglieder entscheiden sich nach ihrem freien Willen für die eine oder die andere Ausgabe. Als Redaktoren zeichneten und zeichnen: für den deutsch- sprachigen Teil von 1925 bis 1939 Dr. Ernst Jenny, Zofingen; 1940 Carl Egger, Basel, und seit 1941 der Schreibende, M.Oe.; für den französisch sprechenden Teil von 1925 bis 1944 Prof. Albert Roussy, Genève; 1945 bis 1955 Prof. Dr. Louis Seylaz, Lausanne; 1956 bis 1961 Prof. Edmond Pidoux, Lausanne, und seit 1962 Prof. Pierre Vaney, Pully.

Neben diesen Periodika hat der SAC eine lange Reihe von Clubführern herausgegeben, in denen neben Angaben über die Besteigungsgeschichte einzelner Gipfel und geologischen und botanischen Notizen usw. möglichst alle wichtigen Routen, auf denen ein Berg bestiegen werden kann, vermerkt sind. Bei Neuauflagen werden jeweils neue Routen berücksichtigt, wobei « Varianten von Routen » unbeachtet bleiben müssen, um die Führer nicht nutzlos zu belasten. So erschienen 5 Clubführer für die Berge des Wallis in französischer und 4 in deutscher Sprache, 3 für die Alpes vaudoises und fribourgeoises, 2 für den Kanton Tessin, italienisch und deutsch, 10 für das Gebiet von Graubünden, 1 für Glarus, 2 für Uri, 3 für die zentralschweizerischen Voralpen und 5 ( durch die Sektion Bern ) für das Berner Oberland. Ein dreibändiger Geologischer Führer ist in Neubearbeitung, ein Taschenbuch über die Alpenflora erschien 1961 mit vollem Erfolg und liegt bereits in italienischer und französischer Übersetzung vor. Dreisprachig wurde auch das Taschenbuch für Bergsteiger ( Manuel de l' Alpinisme, Manuele dell'alpinista ) herausgegeben sowie ein Clubhüttenalbum in verschiedenen Ausgaben, letztmals im Format der Clubführer Anno 1961. Zahlreich sind weitere Einzelmono-graphien, Karten und Panoramen, als Beilagen zu den Jahrbüchern oder der Zeitschrift sowie verschiedene Merkblätter.

Eine unendliche Fülle von Schriften hat der SAC im Lauf eines Jahrhunderts herausgegeben, Publikationen, die durchwegs einen beachtlichen dokumentarischen Wert besitzen und die das geistige Schaffen der Bergsteiger aufzeigen, Schriften, auf die der SAC stolz sein darf!

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