Gletscher der Schweizer Alpen im Jahre 1963/64
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Gletscher der Schweizer Alpen im Jahre 1963/64

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VON PETER KASSER, ZÜRICH

Mit 2 graphischen Darstellungen und 4 Bildern ( 109-112 ) Witterungs- und Schneeverhältnisse vom I. Oktober 1963 bis 30. September 1964 Im nachstehenden Kommentar stützen wir uns in erster Linie auf die graphische Darstellung in Bild 1, die dem Leser manche zusätzliche Einzelheit zu geben vermag. In Bild 1 sind die Werte des Berichtsjahres 1963/64 mit dem 30jährigen Mittelwert der Periode 1931-1960 verglichen. Ausnahmen sind: Temperaturen der Testa Grigia ( Vergleichsperiode 1953-1960 ) und Abflussmengen Hinterrhein ( 1945-1960 ). Die Grundlagen sind den Jahrbüchern der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt in Zürich ( MZA ) und des Eidgenössischen Amtes für Wasserwirtschaft in Bern ( A+W ) entnommen Weitere Angaben verdanken wir Herrn Dr.Th.Zingg vom Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos-Weissfluhjoch ( SLF ) und dem 51. Bericht « Der Firnzuwachs pro 1963/64 in einigen schweizerischen Firngebieten » von A. Lemans ( MZA ).

a ) Der Winter ( 1. Oktober bis 30. April ) Niederschlag: Im ganzen Alpengebiet brachte der November aussergewöhnlich grosse Niederschläge, denen eine vielerorts extreme Trockenheit der Monate Oktober und Dezember bis Februar gegenüberstand. Die Niederschlagssumme von Oktober bis April war im Mittelland normal, am Alpennordhang, im Wallis und nördlichen Graubünden unter dem langjährigen Durchschnitt und lag im Engadin und auf der Südabdachung der Alpen leicht über dem Normalwert.

Temperatur: Die Durchschnittstemperaturen des Berichtswinters waren im ganzen Alpengebiet hoch in Hochlagen und ungefähr normal in den Niederungen.

Sonnenscheindauer: Die Hochlagen erhielten relativ viel Sonnenschein, in den Niederungen waren die Werte meist normal oder lagen leicht unter dem langjährigen Durchschnitt.

Schneeverhältnisse: Den hohen Temperaturen im niederschlagsreichen Monat November und der Niederschlagsarmut der Hochwintermonate entsprechend bildete sich im ganzen Alpengebiet nur eine dürftige Schneedecke. In den Waadtländer Alpen stieg die Schneedecke auf der Meereshöhe von 1400 m kaum über 20 cm, im Wallis war Bourg-St-Pierre ( 1650 m ü. M. ) im Januar schneefrei. Die Hochlagen wurden in Graubünden und der Zentralschweiz in der ersten Oktoberhälfte, im übrigen Alpengebiet fast durchwegs in der zweiten Hälfte des Monats November eingeschneit. Die grössten Schneehöhen wurden erst gegen Ende des Winters erreicht. Der Abbau der Schneedecke erfolgte im Laufe des Monats April sehr rasch. Die Alpen waren unterhalb 1600 m ü. M. schon Ende April fast durchwegs schneefrei.

b ) Der Sommer ( 1. Mai bis 30. September ) Niederschlag: Der Sommer war allgemein zu trocken, besonders ausgeprägt in der Westschweiz, am Alpensüdfuss und im zentralen Graubünden.

Temperatur und Sonnenscheindauer: Der Sommer brachte dem ganzen Alpengebiet viel Wärme und Sonnenschein. In den Hochlagen wurden die Normalwerte besonders stark überschritten. Einzig der Monat August war überall entweder normal oder zu kühl und relativ arm an Sonnenschein.

Ablation und Abfluss: Den Witterungsverhältnissen entsprechend war die Abschmelzung an den Gletschern, welche nur im Monat August geschont wurden, ausserordentlich gross. Dies kommt auch im Abflussdiagramm der Massa zum Ausdruck, welche das zu zwei Drittel vergletscherte Einzugsgebiet des Grossen Aletschgletschers entwässert. Die Wasserführung der Massa lag in den Monaten Mai, Juni und Juli über dem langjährigen Mittelwert, obschon die Monate Juni und Juli niederschlagsarm waren. Die Sommerabflussmengen der übrigen in Bild 1 aufgenommenen Messstationen waren kleiner als der Normalwert, weil wegen zu geringer Vergletscherung der Überschuss an Schmelze das Defizit des Abflussanteils aus Niederschlag nicht auszugleichen vermochte. Die in Bild 1 dargestellten Abflussdiagramme sollen den Einfluss der Witterung illustrieren. Deshalb wurde die künstliche Beeinflussung durch Stauseen und Ableitungen in andere Abflussgebiete rechnerisch ausgeschaltet, d.h. Ableitungen und Speicherung in Stauseen wurden zum gemessenen Abfluss hinzugezählt, Verminderung der Stauseeinhalte und Zuleitungen aus Nachbargebieten dagegen sub-trahiert.

c ) Das Haushaltsjahr ( 1. Oktober bis 30. September ) Der schneearme Winter 1963/64, das frühe Ausapern und der warme und sonnenreiche Sommer 1964 hatten eine schlechte Ernährung und eine überdurchschnittliche Schmelze der Gletscher zur Folge. Die Masse aller Alpengletscher dürfte sich weiter vermindert haben.

Tabelle 1 Aus Lemans, A.: Der Firnzuwachs 1963/64 in einigen schweizerischen Firngebieten. 51. Bericht, Zürich 1964 Meereshöhe Summe der positiven Tagesmittel der Temperaturen Mai bis September StationAltitudeSomme des températures journalières positives, mai à septembre mMai/Sept. 1962 Mai/Sept. 1963 Mai/Sept. 1964 v+°CS+°CS+°C Gütsch

2287 804 824 980 Säntis '.

2500 610 647 723 Weissfluhjoch 2667 2700 2900 617 527 407 640 503 366 719 621 469 Clariden

Clariden.

Payerne, atmosphère libre ( 700 mb ) Jungfraujoch ( P3 ) 3100 3350 3578 196 187 103 192 130 65 294 183 98 Jungfraujoch ( Sphinx )

Mittelwert - moyenne, 1920-1960: 642,6°C.

Bild 1

Niederschlag, Temperatur, Sonnenscheindauer und Abfd

Werte der Monate und Jahreszeiten 1963/64, bezogen auf die Mittelwerte der Periode 1931-1960 ( für Ausnahmen vergleiche Text ).

109 Monate Oktober 1963 bis September 1964 W = Winter = Oktober bis April S = Sommer = Mai bis September Masstäbe: siehe Nr. 1 Bern und Nr. 56 RHEIN/Rheinfelden Abflussmessungen fi A A = Abweichung der Abflusshöhe vom Mittelwert in mm pro Einzugsgebiet. Dünne Stufenlinien: Extrema der Periode 1931-1960. Charakteristik des Einzugsgebietes:

E: Grosse in km2 /Hm: Mittlere Höhe In m.ü.M..G: Vergletscherung in %, Meteorologische Datenp = Prozente des mittleren Niederschlages. A T = Abweichung von der Mitteltemperatur in °C. = Prozente der mittleren Sonnenscheindauer Abflusstationen Nr.GEWÄSSER/Station 51 MASSA/Massaboden 52VISPA/Visp 53RHONE/Porte du Scex 54 LÜTSCHINE/Gsteig 55HINTERRHEIN/Hinterrhein 1581 56RHEIN/Rheinfelden258 Lawinen Herrn Dr.Th.Zingg ( SLF ) verdanken wir nachstehende Angaben über die Lawinenereignisse: « Wie wir es schon in früheren schneearmen Wintern erlebt haben, gab es trotz der kleinen Schneemengen überdurchschnittlich viele Lawinenunfälle.Von 105 Verschütteten konnten 33 nur tot geborgen werden. Im Dezember starb 1 Skifahrer in Leutschachtal in einer Lawine. Der Februar forderte 9 Todesopfer und 6 Verletzte. Im März fielen 11 Menschenleben den Lawinen zum Opfer. Am 15. März ereigneten sich die tragischen Unfälle im Samnaun und in Visperterminen, am 24. März wurden am Grossen St. Bernhard, im Parsenngebiet und bei Bivio total 8 Personen verschüttet, wobei in jedem dieser drei Gebiete 1 Mensch den Tod fand. Am 11. und 12. April wurden 41 Personen verschüttet, mit 4 Lawinentoten im Fellital und 2 im Val Saluver. Im Aeginental ( VS ) konnten am 21 .April von 6 verschütteten Arbeitern nur 3 gerettet werden. Schliesslich forderten die April-lawinen noch je 1 Menschenleben im Saastal ( VS ), am Lukmanier und im Val Bedretto. Fast alle diese Lawinen sind wegen Überlastung des sehr lockeren Fundamentes angebrochen. » Gletscherchronik 1963/64 Im Herbst 1963 waren die 7 Gletscher Morteratsch, Tschierva, Roseg, Palü, Calderas, Paradisino und Cambrena für einen Vermessungsflug zur Einmessung der Messmarken bereit. Dieser damals der Ungunst der Witterung zum Opfer gefallene Flug wurde am 27. August 1964 durch die Eidgenössische Landestopographie nachgeholt. Die Vermessungsflüge an den Gletschern Suretta ( 20.8.62 ), Paradies ( 28.8.62 ), Sesvena ( 31.8.62 ), Gorner ( 13.9.63 ) und Z'Mutt ( 13.9.63 ) sind im Sommer 1964 ausgewertet worden. Die Zungen von diesen 5 Gletschern sind im Massstab 1:10000 kartiert.

Die Abteilung für Hydrologie und Glaziologie der Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH ( VAWE/ETH ) begann die jährliche Einmessung der Gletscherzungen Oberaletsch und Limmern im Herbst 1964. Damit vergrössert sich das Beobachtungsnetz auf 105 Gletscher, wovon 2 vorübergehend in der Beobachtung eingestellt sind. Von weiteren 17 Gletscherenden fehlen die Resultate vom Herbst 1964 wegen Krankheit und Unfalls ( 4 ) oder frühen Einschneiens ( 13 ). Darunter befinden sich auch die 4 Gletscher Tschierva, Roseg, Palü und Calderas, die am 27. August 1964 vom Flugzeug aus vermessen wurden. Dank diesem Umstand werden die Resultate zur Verfügung stehen, sobald die Auswertung durchgeführt ist. Auf Bild 2 ist das Beobachtungsnetz für die Gletscherzungen dargestellt. Die Numerierung der Gletscher stimmt mit den Nummern in Tabelle 6 überein.

Die Beobachtungen im Herbst 1964 verdanken wir folgenden Institutionen und einzelnen Mitarbeitern:

Forstorganisationen ( 53 Gletscher ), VAWE/ETH ( 11 ), Kraftwerke Oberhasli AG ( 2 ), Elektro-Watt ( 2 ), SLF ( 1 ), P. Mercier, Tolochenaz ( 6 ), wovon 1 zusammen mit J. Penis, Morges, J. Ls. Blanc, Peseux ( 3 ), Hans und Viktor Boss, Grindelwald/Zweilütschinen ( 2 ), A. Godenzi, Chur ( 2 ) und A. Maag, Zermatt ( 1 ).

Die Beobachtungsresultate für die einzelnen Gletscher sind in Tabelle 6 enthalten. Die nachstehende Tabelle 2 gibt einen Überblick.

Die allgemeine Rückzugstendenz der Gletscher hat sich noch nicht abgeschwächt Dies ist auch nicht erstaunlich, war doch der jährliche Massenhaushalt für die meisten Gletscher der Schweizer Alpen das vierte aufeinanderfolgende Jahr defizitär. Die Massenänderungswerte für Tabelle 2 Lagenänderungen der Gletscherzungen in den Jahren 1962/63 und 1963/64 Zusammenfassung 1962/631963/64 Beobachtungsnetz

Nicht gemessen

Gemessen

Davon noch nicht ausgewertet

Regime unbekannt

Regime bekannt

Im Vorstoss

Im Rückzug

Stationär

Mittlere Längenänderung

Anzahl Gletscher 103 105 Anzahl Gletscher 9 17 Anzahl Gletscher 94 88 Anzahl Gletscher — 41 Anzahl Gletscher 1 — Anzah193 ( 100 ) 84 ( 100 ) Anzah110 ( 10,8 ) 5 ( 5,9 ) Anzah177 ( 82,8 ) 78 ( 92,9 ) Anzahl1 ( 6,4 ) 1 ( 1,2 ) m/Gletscher — 18,55 — 14,43 ( Anzahl ) ( 89 ) ( 76)2 1 Roseg, Tschierva, Calderas, Palü am 27.8.1964 luftphotogrammetrisch aufgenommen, aber noch nicht ausgewertet.

2 8 Resultate ausgeschaltet:

wegen Einstaus durch künstlichen See: Oberaar; wegen mehr als einjähriger Messperiode:

Oberaletsch, Tälliboden, Ofental, Tschingel, Firnälpli-Ost, Limmern, Lischana.

die Gletscher Aletsch, Oberaar und Unteraar in den Tabellen 3 und 7 zeigen, dass der Gletscherschwund im Jahre 1963/64 aussergewöhnlich gross war; der schneearme Winter und der trockene warme Sommer haben sich ausgewirkt. Für den Massenhaushalt des Einzugsgebietes der Massa mit dem Aletschgletscher war das Jahresdefizit seit dem Jahre 1948/49 nie grosser als im Berichtsjahr. Nur 5 der beobachteten Gletscher sind im Jahre 1963/64 länger geworden. Es sind dies Fee ( nördliche Zunge ), Trient, Oberer Grindelwald, Lavaz und Cambrena. Auf der Felsschwelle vor dem Trientgletscher sind 2 Kontrollflecken genau eingemessen worden, mit dem Ziel, nach dem zu erwartenden Vorstoss und dem nachfolgenden Rückzug die Wirkung des Gletschers auf den Fels ( Erosion ) festzustellen. Über den Trient- und Cambrenagletscher sind weitere Angaben aus den Bildseiten ersichtlich. Der Vorstoss des Lavazgletschers ist nicht durch die normale Fliessbewegung, sondern durch den Abbruch eines Teiles der Gletscherzunge bedingt. SpezialUntersuchungen wurden durch P. Mercier am Z'Muttgletscher und R. Haefeli am Steinlimmigletscher und an der Eis- Tabelle 3 Jährliche Massenänderungen in den Jahren 1961/62-1963/64 GletscherMassenänderung in 1000 m3 Eis 1961/621962/631963/64 Oberaar1 Unterhalb des obersten Profils

Unteraar1 Unterhalb der Profile Grunerhorn am Finsteraargletscher und Wildläger am Lauteraargletscher

Grosser Aletschgletscher2 Gesamtes Einzugsgebiet

— 3 249 — 3 076 — 4 182 — 16 621 — 17714 — 27 397 — 66 280 — 23 690 — 191 789 1 Messung Flotron im Auftrag der Kraftwerke Oberhasli AG.

2 Bestimmung durch die Abteilung für Hydrologie und Glaziologie der Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH.

kalotte auf dem Jungfraujoch ausgeführt. R. Haefeli hat auch mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der wertvollen Messungen begonnen, welche die Kraftwerke Oberhasli AG seit mehr als 30 Jahren mit grosser Sorgfalt durchführen lassen ( Ing. Flotron ). Am Aletschgletscher hat vor allem die VAW E/ETH gearbeitet. Neben den jährlichen Routinemessungen zur Bestimmung des Haushaltes wurde die Vorbereitung einer Wärmebilanzstudie, die im Sommer 1965 stattfinden soll, abgeschlossen.

Besondere Erwähnung verdient die Herausgabe der letzten Blätter der Spezialkarte im Massstab 1:10000 des Grossen Aletschgletschers durch die Eidgenössische Landestopographie in Bern, einem Gemeinschaftswerk mit der VAWE/ETH in Zürich.

Tabelle 4 ( Gemäss Mitteilung Dr.Th.Zingg, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Davos-Weissfluhjoch ) Daten über die Schneedecke im Winter 1963/64 j Enneigement temporaire de l' hiver 1963/64 In der nachfolgenden Tabelle sind die Schneedeckendaten einiger Flussgebiete aufgeführt, soweit sie für Gletscherbecken verwendet werden können.

Les stations pour lesquelles les observations sont données dans ce tableau sont toutes situées dans des bassins hydrographiques en relation avec des glaciers.

Kolonne 1: Datum des Einschneiens ( l.Tag mit Schneedecke [permanente] ).

2: Letzter Tag mit Schnee der permanenten Schneedecke.

3: Dauer der permanenten Schneedecke.

4: Schneehöhenmaximum in cm.

5: Tag des Schneehöhenmaximums.

6: Wasserwert der Schneedecke, gemessener Maximalwert ( Profildatum ).

7: Tag der Profilaufnahme bzw. Bestimmung des Wasserwertes. Colonne 1: Date du commencement de l' enneigement continu.

2: Date de la fin de l' enneigement.

3: Durée de l' enneigement continu.

4: Hauteur maximale de la couche de neige ( cm ).

5: Date du maximum.

6: Valeur en eau de la couche de neige totale.

7: Date de la détermination de la valeur en eau.

StationHöhe1234567 mû. M.

Altitude Weissfluhjoch2540 Davos-Platz1560 Klosters1200 Berninahäuser 2050 Pontresina1840 Maloja1820 Barberine 1820 Saas-Fee1775 Zermatt1600 Bourg-St-Pierre1650 Grimse11970 Grindelwald1570 Trübsee1800 7.10.

11.6.

249 185 25.4.

526 28.4.

17.11.

16.4.

152 78 13.2.

102 18.2.

16.11.

31.3.

137 55 13.2.

173 31.3.1 1.11.

5.5.

187 135 3.4.

17.11.

16.4.

152 85 29.3.

1.11.

3.5.

185 148 3.4.

375 1.4.

16.11.

27.4.

164 52 28.3.

37* 1.4.

16.11.

16.4.

153 40 28.11.

81 1.4.

17.11.

19.3.

124 29 1.2.

65 1.2.

16.11.

30.11.

15 29 28.3.

11 15.3.3 13.11.

20.5.

190 149 26.4.

26.11.

16.4.

143 63 27.3.

173 1.4.

13.11.

12.5.

182 128 27.29.3.

378 15.4.

17.11.

14.4.

150 65 29.3.

115 15.3.

Andermatt 1440 1 25.3. schneefrei.

2 16.11. schneefrei.

3 Längste Andauer der Schneedecke: 16.30.11. und 26.31.3 .; schneefrei vom 24.25.3.

* Noch keinWasserabfluss aus Schneedecke. Pas encore de débits d' eau de fonte, sortant de la couverture de neige.

Gletscher 1963/64

109 Cambrenagletscher, 16. August 1963. Blick gegen Südosten; die vorstossende Zunge schiebt im Vordergrund einen Moränenwall vor sich her Aufnahme R. Florin 110 Cambrenagletscher, 27. August 1964. In der Bildmitte ist die zerspaltene tatzenförmige Zunge, die alljährlich eingemessen wird und seit dem Herbst 1962 vorstösst; orographisch links sind in den Felsen unterhalb dieser Zunge die Trümmer von Eislawinen sichtbar. Der Hochstand des Gletschers im 19. Jahrhundert reichte bis zum Delta hinab, das zum Lago Bianco führt, und ist an der Grenze des hellen Gletscher-Vorfeldes deutlich erkennbar Flugaufnahme Nr. 2733 der Eids. Landestopographie Tabelle 5 Schneeverhältnisse in Hochlagen 1963/64 / Enneigement alpin 1963/64 I. Pegelmessungen und Grabungen - Observations au moyen de balises et de forages Gletscher Meereshöhe Grösste Schneehöhe Firnzuwachs = Höhenänderungen Pegel Ende Winter Netto-Akkumulation der Oberfläche Schneehöhe Schneehöhe ( Wasserwert ) ( Wasserwert ) Glacier Altitude Enneigement maximal Résidu à l' étiage Variations du niveau Balise fin d' hiver fin d' été de la surface Hauteur de la neige Hauteur de la neige ( valeur en eau ) ( valeur en eau ) m ü.M.

cm ( Période ) cm ( Période ) m ( Période ) Aletsch3 Jungfrauflrn P33350 390 315 ( 1400,97 ( 30.9.63-30.5.64 ) ( 30.9.63-22.9.64 ) ( 17.9.63-15.9.64 ) Jungfraufirn P53500 470l 435 + 0.051 ( 30.9.63-21.5.64 ) ( 28.9.63-26.9.64 ) ( 14.9.63-15.9.64 ) Ewigschneefeld Pli.

3450 400 315(1511,06 ( 19.9.63-21.5.64 ) ( 18.9.63-19.9.64 ) ( 18.9.63-17.9.64 ) Clariden* Untere Boje

2700 ca. 360 — 151 —111 — 2,00 ( anfangs/début mai ) ( 18.9.63- ( 1.10.63- ( 18.9.64-29.9.64 ) ( 131 ) 29.9.64 ) 29.9.64 ) ( 1.10.63-20.5.64 ) Obere Boje

2900 ca. 390 139(621,20 ( anfangs/début mai ) ( 17.9.63-29.9.64 ) ( 17.9.64.29.9.64 ) ( 182 ) ( 1.10.63-25.5.64 ) Silvretta5 Gletschervorfeld

2460 ( ca. 650)8 » ca. anfangs/début mai BojeSLF

2540 2b Pegel 2800 ÎC 1 Nicht repräsentativer Wert, weil durch Eislawine beeinflusst - Valeur non représentative, influencée par une avalanche de glace.

2 2.6.64 Schneehöhe/Hauteur de la neigeWasserwert/Valeur en eau cmmm !» 102468 2 " 75354 8° 2321017Noch kein Wasserabfluss aus Schneedecke - Pas encore de débits d' eau de fonte, sortant de la couverture de neige.

3 Messungen Abteilung für Hydrologie und Glaziologie der Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau an der ETH, Zürich.

4 Aus A. Lemans: « Der Firnzuwachs pro 1963/64 in einigen schweizerischen Firngebieten », 51.Bericht, Zürich 1964.

6 Mitteilung Dr.Th.Zingg, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Davos-Weissfluhjoch.

16 Die Alpen - 1965 - Les Alpes II. Beobachtungen bei Felsmarken - Observations sur des parois rocheuses ( nivomètres ) Gletscher Glacier Meereshöhe Altitude m ü.M.

Höchster Stand Niveau maximal ( Date ) Tiefster Stand Niveau minimal ( Date ) Variations 1963/64 Unterer Grindelwald1 ( Eismeer )

3100 Marke 36 Marke 24 m6 36 degrés2 degrés ( 21.5.6410.8.; 10.9.64 ) Maximale Schneehöhe des Winters - Enneigement maximal 26 Marken - 26 degrés 13 m« 6 Ein Teilstrich entspricht - Un degré correspond à 0,50 m.

7 Messung und Mitteilung der Direktion der Wengernalp-Jungfrau-Bahn.

Tabelle 6 Längenänderungen der Gletscher 1963/64 / Variations de longueur des glaciers 1963/64 Nr.

37 GletscherKt.

Änderung in Metern im Jahre 1962/631963/64 Variations en mètres, en 1962/631963/64 Meereshöhe des Zungenendes in Metern Herbst 1964 Altitude du front en mètres, automne 1964 N° Glacier Ct.

Einzugsgebiet der Rhone ( IIBassin du Rhône ( II ) 1RhôneVS 2 Mutt VS 3Gries ( Aeginental)VS 4FieschVS 5Grosser AletschVS 6OberaletschVS 7KaltwasserVS 8TällibodenVS 9Ofental VS 10SchwarzbergVS 11AllalinVS 12KessjenVS 13Fee ( nördliche Zunge)VS 14GornerVS 15Z'MuttVS 16FindelenVS 17RiedVS 18LangVS 19Turtmann-WestVS 20Turtmann-Ost oder BruneggVS 21Bella TolaVS 22ZinalVS 23 MorningVS 24 Moiry VS 25FerpècleVS 26 Mont MinéVS 27Bas d' ArollaVS 28Tsidjiore NouveVS 29CheillonVS 30L'EnDarryVS 31Grand DésertVS 32 Mont FortVS85,54,316,82,914,83,2 n n20,4 + 7,33,9 + 6,128,518,715,48,4 n17,792,625,716,512,929,8 —205,0 0,0 ( 2 Jahre7,419,62,821,5 — 137,766,06,418,324,236,026,085,3 ( 7 Jahre)343,67,1 ( 2 Jahre7,6 ( 2 Jahre7,720,116,0 9,440,826,530,0913,0 n14,1 105,07,116,413,014,9 n n10,415,75,65,959,015 n 2123 2630 2353 16132 1496 21292 26603 2628l 26354 2661 23355 2847 2048« 2051'22418 2482 2040 201010 2259 2480 2767 1992 2321 2417 1990 "

196512 213013 225113 2600 » 244510 2800 Nr. Gletscher 37 N° Glacier Kt.

36 Ct.

Änderung in Metern im Jahre 1962/631963/64 Variations en mètres, en 1962/631963/64 Meereshöhe des Zungenendes in Metern Herbst 1964 Altitude du front en mètres, automne 1964 33TsanfleuronVS5,0 34Otemma VS20,0 35 Mont DurandVS12,0 36BreneyVS30,0 37GiétroVS2,0 38CorbassièreVS3,0 39ValsoreyVS50,5 40TseudetVS11,5 41BoveyreVS 33 42SaleinaVS4,0 43TrientVS21,0 44Paneyrosse

45Grand Plan NévéVD0,8 46 MartinetsVD 0,0 47Scex RougeVD 0,0 48PrapioVD15,0 49PierredarVD7,1 Einzugsgebiet der Aare ( laBassin de VAar ( la ) 50OberaarBE27,5 51UnteraarBE18,0 52GauliBE3,0 53SteinBE12,5 54SteinlimmiBE11,0 55TriftBE14,0 56RosenlauiBE12,0 57Oberer GrindelwaldBE11,0 58Unterer GrindelwaldBE48,3 59EigerBE10,0 60TschingelBE n 61GamchiBE10,9 62SchwarzBE1,3 63Lämmern VS57,0 64BlümlisalpBE 65RätzliBE12,0 Einzugsgebiet der Reuss ( IbBassin de la Reuss ( Ib ) 66TiefenUR8,7 67St.AnnaUR 0,0 68ChelenUR150,0 ( 2 Jahre ) 69RotfirnUR12,0 ( 2 Jahre ) 70DammaUR20,7 71Wallenbühl ( près Voralp ) ...UR7,0 72BrunniUR4,7 73HüfiUR22,5 74Griess ( près d' UnterschächenUR2,0 75Firnälpli-Ost ( Grassen- gletscher)OW n 76Griess ( Griessengletscher)...OW n Einzugsgebiet Limmat ( IcBassin de la Limmat ( Ic ) 77BifertenGL 0,0 78LimmernGL15,914,022,51815,52,019,010,710,012,09,0 + 18,1 31 n n25,024,5207,021 ± 5.01 » 242010 240816 226517 256011 2512 2171 2395 2422 2606 1744 1791 234516 209510 2376 2400 35,822 13,123 8,0 32,0 32,5 n n 4,2 « 25,02S 11,0 19,5 ( 2 Jahre ) 10,8 5,0 5,8 2290,4 2002,4 222021 1940 2092 160024 190016 122010 21002* 215024 1987 2180 2491 218013 2288ie20,07,021,026,52821,3 n6,324,02,05,0 ( 2 Jahre ) 2485 2596 2090 2031 2043 223916 2304 1740 22086,848,4 ( 5 Jahre)35 1926 2250 "

Nr. Gletscher 37 N° Glacier Kt.

3 » Ct.

Änderung in Metern im Jahre 1962/631963/64 Variations en mètres, en 1962/631963/64 Meereshöhe des Zungenendes in Metern Herbst 1964 Altitude du front en mètres, automne 1964 79SulzGL0,07,2 80GlärnischGL8,03,4 81PizolSG29,320,5 Einzugsgebiet des Rheins ( IdBassin du Rhin ( Id ) 82LavazGR5,253,2s » 83PuntegliasGR10,531,7 84LentaGR10,316,6 85Vorab GR22,011,0 86ParadiesGR48,5n 87SurettaGR39,5n 88PorchabellaGR22,224,3 89VerstanklaGR6,110,5 90SilvrettaGR13,37,0 91SardonaSG16,316,0 Einzugsgebiet des Inn ( VBassin de Vlnn ( V ) 92RosegGR29,7p 93TschiervaGR50,5p 94 MorteratschGR38,244,530 95CalderasGR10,0p 96TiatschaGR8,6n 97ScesvenaGR6,66,0 98LischanaGRn14,8 ( 2 Jahre ) Einzugsgebiet der Adda ( IVBassin de VAdda ( IV ) 99CambrenaGR31,92,2 100PalüGR23,9p 101ParadisinoGR11,00,9 102Forno GR52,1n Einzugsgebiet des Tessin ( IIIBassin du Tessin ( III ) 103BrescianaTI7,67,0 104BasodinoTI10,50,0 105RossbodenVS3,66,0 1785 2296 2600 2250 2330 231024 259010 236116 219016 2585 2360 " 2460 u 2450 21701« 216016 2000 2680 251416 2729 2799 2491 235016 2805 216016 2565 2590 19283 L + T = Eidg. Landestopographie, Bern n = Nicht gemessen.

p = Am 27.8.1964 durch L + T luftphotogrammetrisch eingemessen, aber noch nicht ausgewertet, weil die Identifikation der Passpunkte im Gelände durch den Beobachter infolge Einschneiens nicht mehr möglich war.

1 Rückzug auf der Belvedereseite, Vorstoss orographisch rechts.

2 Wasserspiegel im Gletschertor.

3 Jahr 1962, photogrammetrische Aufnahme durch L + T.

4 Jahr 1956, photogrammetrische Aufnahme Büro Helbling, Glarus.

5 Tiefster Punkt, Gletschertor höher oben.

6 Tiefster Punkt, Gletschertor liegt viel höher oben aufrechtem Ufer. M.'Kote Gletschertor, tiefster Punkt auf 2046 m ü. M.

8 Kote Gletschertor, tiefster Punkt auf 2230 m ü.M.

" Starker Rückgang durch das Wegschmelzen des dünnen Gletscherendes bedingt.

10 Jahr 1961.

11 Jahr 1957. 18 Jahr 1955.

« Jahr 1959.

14 Ungefährer Wert, Zungenende liegt etwas höher oben.

15 Rückzug seit dem Jahre 1933 ca. 500 m. 18 Jahr 1963.

" Jahr 1960.

18 Auf ca. 2800 m ü. M. hat der Gletscher eine Felsinsel freigegeben.

19 Resultat stützt sich auf Schätzung mittels Fernrohrs vom Gegenhang aus.

20 Gletscherzunge ca. 300 m bergwärts des Tores stark eingeschnürt.

31 Das Zungenende liegt auf Felsschwelle, welche eine steile Böschung dominiert.

M Starker Rückzug durch See-Einstau bedingt. Vom 10.7.63-15.7.64 war das Eis vom 6.8.63-31.12.63 eingestaut, während 147 Tagen oder 37 Tage länger als im Vorjahr. Höchster Seestand am 17.9.63 auf 2302,7 m ü. M. Die Gletscherfront hat eine Fläche von 11604 m2 freigegeben.

23 Seit dem Herbst 1962 hat der Stausee den Gletscher nicht mehr berührt. Die Gletscherfront hat im Berichtsjahr eine Fläche von 7332 m2 freigegeben.

24 Ungefährer Wert.

25 Zunge ist seit 1963 deutlich dicker geworden. 28 Lageänderung des Gletschertores.

27 Orographisch linke Zunge kaum verändert, Rückzug konzentriert auf rechte Seite.

28 Die Zunge ist schmaler geworden.

29 « Vorstoss » durch Abbruch eines Teils des Gletschers bedingt.

30 Messung für Herbst 1964 erst am 16.6.65, unmittelbar nach dem Ausapern des Zungenendes durchgeführt.

31 Ist seit dem Jahre 1958 nicht mehr eingemessen worden.

32 Seit dem Jahre 1961 ist die Beobachtung wegen natürlicher Bildung eines Sees am Gletscherende vorübergehend eingestellt.

33 Am 17.10.1963 neu in das Beobachtungsnetz aufgenommen.

34 Am 5.10.1964 neu in das Beobachtungsnetz aufgenommen.

35 Am 16.9.1964 neu in das Beobachtungsnetz aufgenommen.

38 Falls ein Gletscher zugleich in verschiedenen Kantonen liegt, so ist derjenige Kanton eingetragen, auf dessen Gebiet sich das eingemessene Zungenende befindet.

37 Die Nummern in dieser Tabelle stimmen mit den Nummern im Lageplan Bild 2 überein.

Tabelle 7 Aaregletscher Messungen der Kraftwerke Oberhasli ( KWO ) für das Jahr 1963/64 1963/64 Mittlere Höhendifferenzen Höhe in gegenüber 1963 in m m ü. M. Mittel Maxima Oberflächengeschwindigkeiten in m/Jahr MittelAbweichung gegenüber 1963 Maxima Profil Unteraar Grunerhorn ( Finsteraar )... 65,001,58 —439,140,5353,4 Wildläger ( Lauteraar ) 16,132,0330,970,9547,2 Mieselenegg 74,562,48 —10/027,370,7438,4 Pavillon Dollfus 30,882,4017,980,5825,4 Obere Brandlamm 69,432,97 — 95,070,6110,3 Oberaar Oberstes Profil 66,452,20 — 4/012,040,0618,2 » Oberes Profil 94,392,47 — 3/07,650,3912,4 Mittleres Profil 87,703,78 — 5,57,360,4811,5 Oberflächenabnahme in mDiminution de superficie en mètres carrés 1962/631963/64 Unteraar9 6567 332 Oberaar8 99211 604 Im 84. Rapport ( für 1962/63 ) ist folgender Wert zu berichtigen: 1 Nicht 18,2, sondern 18,5 m/Jahr.

Massenänderung in 1000 m3 Eis - Variation de masse en milliers de mètres cubes Vnteraar Zwischen altem und neuem Zungenende

Neues Zungenende bis Obere Brandlamm

Obere Brandlamm bis Pavillon Dollfus

Pavillon Dollfus bis Mieselenegg

Finsteraargletscher von Mieselen bis Grunerhorn

Lauteraargletscher von Mieselen bis Wildläger

Total Unteraar

Oberaar Zwischen altem und neuem Zungenende

Vom neuen Zungenende bis zum mittleren Profil

Vom mittleren bis zum oberen Profil

Vom oberen bis zum obersten Profil

1962/63 1963/64 — 290 — 274 — 1 786 — 2 887 — 3 705 — 5 762 — 4 590 — 7 193 — 3 504 — 5 674 — 3 839 — 5 607 — 17 714 — 27 397 — 186 — 386 — 754 — 840 — 1213 — 1 500 — 923 — 1456 Total Oberaar — 3 076 — 4 182

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