Hausinschriften im Berner Oberland und Wallis
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Hausinschriften im Berner Oberland und Wallis

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Und Wallis tSdiluss].Von A. Winterberger.

Diftell unb boren Stächen fehr Unb falfche 3ungen nocf ) fil mehr.

Wasserwendi 1728.

Du grutig fianb, f en auf ber SBacht!

Das ©alt ift nun febr hocf> geacht.

Die £horheit hat bie Dberhanb, Die Untreu toohnet je^ im fianb.wengi 1756.

WAS. IN. DEN. B ICHERN. MO SE. STET. GESCHRIEBEN.

DAS. WVRDE. IETZVND. FERTRIBEN.

ES. T. VM. T. VND. GELT.

IETZVND. IN. DI SER. WELT.

DIE. T. LEIDEN.

DER. E. MVSS. E. MEIDEN.

T. Turtmann 1705 Naturereignisse, Teuerung.

S. GOTT. BEI. N. DVO. A. ZV. B. GANGEN.

MG I. LOWINA ZWELF. SPICHERA. NAMWALTHARDTBOREM. N. ÄBN IT Hohlenwang, Grindelwald 1739.

2ßalt über uns, ©ott! 9Jltt beiner ©naben anb SBetoahr bies aus unb Dorf unb unfer Saterlanb.

fegne jeben greunb, ^er uns 3U biefem Sau bei)jM)nb.

©in SRäs fernen galt fürtoabr SBis 9 granïen biefes 3

Ras unb Linien bas ^3funb eben 2Barb für 7 Sa^en geben.

gür 2 gfranïen ein 9Jlab 2Bem.

©ott! fdijenï uns ben Segen toieber, So roirb ber îheurung Œnbe fein.Frutigen 1817.

ftrieg, ©rtppe, fdE)Ie

Naive Inschriften.

IM. 1618 JAR JAKOB. ANEN. VND. JAKOB. RV SI.

OVCH. IST. HANS. RVSI. ZIMMERMEISTER. GESIN.

R. IN.

PETER. CHRISTI. ER. IST. BVWMEISTER. AN.

M. HVS. GEWÄSEN.

T. LÄSEN.

Gstaad 1618.

S. HAT. E. LOBLICHE. GEME IND. KEIPEL. IM. 1698. R. Kippel T. DIE. D. BLATTEN. D. RIED. GANTZ. ALEIN. L. ES. IHR. M. THVT. SEIN.

Pfarrhaus Blatten 1826.

Dbfdjon alhier in btefent fianb

fiafct uns ban I)ier auf ( Erben allfo leben Dafj man, nad£ ) biefer ïïur3en ^3rüfungs3eit, ( Eingeben lönne in bie ( Êœige jjreub unb Seligïeit.

Boden bei Adelboden 1822.

Zwei Lesarten.

H. NIT. VN. GERECHT. I ST. GOT. DARVM. STIRB. ICH.

Im Gemeindehaus in Ferden. 1707.

Alphütten und Speicher.

1766.

£>er gauter allen 93etcì ) befeueret, Unb ber bie jungen Sîaben neret, Der roolle beife Sdjeur betr>at)ren 3umib ber SöienFAen lange 3ahren..,..

Adelboden.

1799.

Ster in biedern SBilben 33ial, 2Bo ber Schnee mit $auffen feit, 2Bäcf)fet boef ) bas be[te ©rafe Das man finbet non ber SBelt.,,., Ueschinentali.

Der err Xäfet toachfen für bas Sieh Das ©ras auf hochen Sergen. 6s mus auch hier auf bie[er &Ip 33tel 23ieb erhalten roerben. SJian fammlet einen [chönen SRüt; 3n biefe SSorrats Kammern, 23etoahre es,rofeer ©ort, 33or ( Einbruch geurs unb 3aT"irier.

Unterfilderich.

©ejunbes 33teh unb gute 2ßeib ©ibt [chtoähre las unb machet greub. Untermderich.

3n meinem er3 hat niemanb 3tls ©ort allein unb Du mein j^ Faldumalp 18**.

3 m 3ahr 1814 ©ort ©efegne ÏRenfa^en unb 5id ) 3n bifer itten cor Slllem 23efen Ungeraiter.

Tellialp.

1897.

Hoffnung fcEjIummert tief im ergen 2Bie im finlienïelcï ) ber ihau. Hoffnung thaucht œie aus ben SBoIïen îlaci ) bem Sturm bes Rimmels 33Iau.

Lauchernalp ( Sennhütte der Kathri in Wyler ).

1884.

Du nerœelcïtes braunes SIatt auf meinem Schoos, ÏBas toillft bu mitten mir im Sommer [agen? ÜRoch ift bein fieben jung, bie Sreube grofe, Unb fröhlich [iehft bu jeben ÎRorgen tagen. 5{Bie lange roährts, ein herbftlich lalter auch .ftnicft bie Slätter unb bie 9Jienfchen auch? SBalb mirb auch bir bas Ietjte Stünblein fchlagen.

Fafleralp.

Der Wanderer, der vom Lötschenpass oder Hockenhorn heruntersteigt, suche auf der Hockenalp die Sennhütte der Familie Murmann aus dem Jahre 1805. Schon das Äussere der Hütte verrät den tüchtigen Meister. Die Stube, ein wahres Schatzkästlein, weist eine Reichhaltigkeit der Verzierung auf, wie man sie in keinem andern Walliserholzhaus findet. Die Türe zeigt Intarsien, die Tragbalken der Decke, die Decke selbst sind mit eingeschnitzten Bildern und Sprüchen verziert. Hier ist eine Jagd dargestellt, dort sind allerlei Alpgerätschaften eingeschnitzt ( Blumenfriese Renaissance ). Den drei heiligen Namen hat der Meister seine ganze Kunst zugewendet. Wir lassen nur eine kleine Auswahl der Inschriften dieser Sennenstube folgen:

1805.DEN.9. N. MICH. AVFERBAVEN. 1806 .DEN. 19. JENER .HAT .MICH. SCHON. GEBROCHEN. D IE. LAV INEN.

HAUSINSCHRIFTEN IM BERNER OBERLAND UND WALLIS.

RVOE. DEN. TOTEN.. ©ott. nor. klugen. Den. 9iebftert. liebe. N. LEBENDIGEN.

G S M S G S S E S C/2 M E M E M S S E S C/2 G S M S G Die obigen Anfangsbuchstaben bedeuten:

Gott sei mir Sünder gnädig So stirbt ein Sünder selig Mein eigner Mittler erhör mich etc.

FILI. CONSERVA. TEMPUS. Söleirt. Sobn. bobe. acEjt. auf. bte. 3eit.

( Unter eingeschnitzter Uhr. ) ALSO. T. DICH. N. DIESER. WONVNG. DAS .DIR .WERDE. ZVR .BELONVNG. E. HIMLISCHE. WONVNG.

G. IST E. STVND. SEINES. TODES. VOR. AV GEN. HAT.

Xmrdj. uns. gebaut. ^ßeter. 3o[eph. 3acobus. SRurman. Orgelift. feine. Ccbgemaltn. SJlaria. ( latrina. lieber. unb. tbre. ittnber. ^3eter. 3of epb. 9Kurman. Orgelift. 3obanes. 3of epb. ÏRutman. 9Jtaria. Katharina. 9Kurman.

3n. bent. fiefen. Mahnten 3efus. ÏTÎarta. 3of epb fcï)Iafe.icb.ein.

( Über dem Bett eingeschnitzt. ) Die vorstehenden Inschriften bilden nur eine ganz kleine Auswahl aus dem reichen Material, das uns die Holzbauten im Berner Oberland und Oberwallis bieten. Viele der älteren Bauwerke verschwinden. Die heutigen Arbeitsund Lebensverhältnisse gestatten leider die Ausführung der reich verzierten Bauten nicht mehr, dass aber die Volkspoesie, der Sinn für das Schöne und Gute aus unseren Bergtälern nicht verschwunden sind, das beweisen uns viele Inschriften aus der neueren Zeit.

Dem fröhlichen Wandergesellen sei zum Schluss folgende Inschrift gewidmet:

Leben und nicht lustig sein, das überlass ich Thoren, Denn der Trieb zur Fröhlichkeit ist mir angeboren.1784.

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