I. Bericht über das Excursionsgebiet
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I. Bericht über das Excursionsgebiet

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

über das Excursionsgebiet 1874.

Von Prof. H. Zähringer.

Im letztjährigen Berichte ( pag. 585 ) haben wir ein kleines Programm für die Arbeiten aufgestellt, welche als Resultat der Bereisung und Erforschung des Excursionsgebietes im ersten Abschnitt des Jahrbuches niedergelegt werden. Es war kurz folgendes: 1 ) Topographische Schilderung. 2 ) Kurze Geschichte der Landschaft. 3 ) Land und Leute. 4 ) Alp- und Forstwirthschaft. 5 ) Gletscherkunde. 6 ) Naturgeschichte. 7 ) Wanderungen und Besteigungen. Dabei ist die künstlerische Seite der Arbeiten nicht berücksichtigt; will man auch diese in 's Programm aufnehmen, so erhält man: 8 ) Ansichten und Panoramen.

Legen wir nun diesen, allerdings keine allgemeine Gültigkeit beanspruchenden Massstab an die diesjährigen Leistungen im Excursionsgebiet, so sehen wir einzelne Seiten vorzüglich, andere dagegen gar nicht vertreten. Am meisten bedauern wir, dass der fünfte Punkt ( Gletscherkunde ) gar keinen Bearbeiter gejpi- den hat;

eine Vergleichung des Zustandes der Gletscher bei der ersten Aufnahme der Karte und bei der letzten Revision derselben hätte werthvolles Material für die Beurtheilung des allgemeinen Rückganges der Gletscher geliefert. Zudem ist die Gletscherfrage eigentlich ganz speziell auf den Traktanden des S.A.C. Wir haben eine. Gletscherkommission, haben ein Gletscherbuch angelegt, einen Redaktor für dasselbe bestimmt und einen Auszug aus demselben jedem Mitglied zugestellt. Als Basis für weitere Gletscherbeobachtungen sollte der Rhonegletscher im Massstab 1: 5000 aufgenommen werden und wirklich ist auch der grössere Theil der Arbeit vollendet. Wir haben hier neuerdings den Beweis, dass eine allgemeine Anregung zur Lösung einer bestimmten Aufgabe nicht genügt, sondern dass man spezielle Beobachter bezeichnen muss, wenn man die Lösung der Aufgabe nicht dem Zufall überlassen will. Trotz einzelner Lücken ist das Material, welches uns über das Bündner Oberland oder das Excursionsgebiet 1874 vorliegt, das vollständigste und umfassendste, welches je über ein Clubgebiet geliefert wurde. Die Karte, welche die vier Blätter 408 Truns, 409 Ilanz, 412 Greina und 413 Vrin der Originalaufnahmen umfasst, wurde sämmtlichen Sektionen an der Hand der Beschlüsse von Herisau ( pag. 590 ) zur Verfügung gestellt und das Itinerar, verfasst von Herrn Forstinspektor Coaz, einem gewiegten Kenner des Bündnerlandes, wurde rechtzeitig und in genügender Anzahl ( französische Uebersetzung von Herrn Prof. Jäger in St. Gallen ) an alle Sektionen versandt. Ueber dies® beiden Hülfsmittel zur Bereisung des Clubgebietes können wir nur bemerken, dass das erste allen Anforderungen der Topographie und Kartographie und das letztere allen Wünschen zur Orientirung im Clubgebiete entspricht.

Herr Ingenieur Held, der im Auftrage des eidg. Stabsbüreaus die Revision der vier Originalblätter besorgt hatte, lieferte auch dem Bearbeiter des Werkes höchst werthvolle Notizen.

Ueber die einzelnen Aufsätze, sowie über die sich denselben anschliessenden Zeichnungen bemerken wir nur, dass dieselben zu einer umfassenderen Bekanntschaft mit dem Bündner Oberlande höchst dankenswerthe Beiträge liefern. Die historische Arbeit des Herrn J. A. v. Sprecher, die schlichte Beschreibung einiger Bergpässe von Pater Placidus a Spescha, die Streifzüge der beiden Wanderer und Zeichner J. Müller-Wegmann und H. Zeller-Horner und die Fahrten der Herren C. v. Seyffertitz und A. Hoffmann-Burckhardt werden von jedem Clubisten mit hohem Interesse gelesen, ebenso wird jeder die Zeichnungen der Herren J. Müller-Wegmann und H. Zeller-Horner als eine werthvolle Beigabe begrüssen.

Die Sektion Rhätia und Herr Landammann Arpagaus haben sich um den Besuch des Excursionsgebietes noch das besondere Verdienst erworben, dass sie im Hintergründe des Somvixerthales eine wohnliche Clubliütte einrichteten.

Der S.A.C. hat auf der Wiener Weltausstellung die Fortschrittsmedaille erhalten, das will sagen: er hat Fortschritte gemacht und wird Fortschritte machen. Nächstes Jahr ein Mehreres hierüber.

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