Vorwort
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Vorwort

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Mit einem Gefühl des Bangens, wie er es seit seiner Examenzeit nicht mehr gekannt hat, legt hiermit der Unterzeichnete dem S.A.C. das Jahrbuch XXVII und damit das Probestück seiner redactionellen Lehrzeit vor. Denn daß eine Arbeit viel Zeit und Mühe gekostet hat, bietet noch keine Gewähr dafür, daß sie auch gut gerathen ist. Es ist daher wohl nicht unbescheiden, wenn einige erklärende Bemerkungen dem neuen Buche mit auf den Weg gegeben werden.

In dem Abschnitt „ Clubgebiet " ist nun auch die linke Thalseite des Prätigaus vertreten und damit einem im letztjährigen Vorworte ausgesprochenen Wunsche Genüge gethan; es bleiben immerhin in diesem Excursionsgebiet noch einige Punkte von touristischem Interesse zu besuchen und zu schildern, abgesehen von der im Jahrbuch erst begonnenen wissenschaftlichen Erörterung desselben, so daß auch für ein drittes Mal im Band XXVIII auf einigen Stoff gerechnet werden darf.

Die „ Freien Fahrten " sind weniger reich bedacht, als dies mehrmals der Fall gewesen ist. Wenn zwei Gebiete, die Penninischen Alpen und die Fornogruppe, fast erschöpfend behandelt sind, so liegt dem nicht sowohl eine bestimmte Absicht des Redactors, als der Zufall der angebotenen Artikel zu Grunde.

Wir glauben allerdings, daß, namentlich nach dem Erscheinen der periodischen Publikation des S.A.C., das Jahrbuch sich mehr den Monographien über einzelne Gruppen und Gebiete zuwenden sollte, aber die Hauptbedingung wird immer die sein, daß solche in genügender Menge und Güte zur Verfügung gestellt werden, was bei der verhältnismäßig kleinen Zahl von Mitarbeitern für die Leitung des Jahrbuchs nicht VIII so leicht ist, als man wohl glaubt. Mit bewußter Absicht dagegen geschah es, daß hier ( und in den Kleineren Mittheilungen ) ältere Schilderungen herangezogen wurden, die vielleicht Manchen nur ein sogenanntes „ historisches Interesse " zu haben scheinen werden. Es soll nach unserer Meinung eben das Jahrbuch auch dazu dienen, Dinge der Vergessenheit zu entreißen, die für unsere Vorgänger, auf deren Schultern wir stehen, eine anregende Bedeutung hatten.

Daß es mir besser gelungen sei, als meinem Vorgänger, in den „ Abhandlungen " Jedermanns Geschmack zu treffen ( man vergleiche die Bemerkungen im Jahrbuch XXVI, pag. VIII, Mitte ), wage ich nicht zu hoffen; immerhin darf diese Rubrik wohl als vielseitig und einzelne Artikel derselben als sehr zeitgemäß gelten.

Für die „ Kleinen Mittheilungen " ist die Redaction von den Clubgenossen nicht so unterstützt worden, wie sie gehofft hatte. Namentlich die im Antrittscircular erbetenen kurzen Notizen über neue Bergfahrten sind fast ganz ausgeblieben, und doch zeigen andere Quellen, wie die Sectionsberichte, ja das Alpine Journal, daß es an Stoff nicht gefehlt hätte.

In der „ Chronik " wird man den Festbericht von Zofingen vermissen, der durch ein Mißverständniß, an welchem die Redaction keine Schuld trägt, nicht eingeliefert wurde.

Was die „ Artistischen Beilagen " betrifft, so konnte, Dank der freundlichen Unterstützung der Centralcasse mit einem Beitrag von Fr. 2000, der letztjährige Versuch mit einer Reliefkarte fortgesetzt und damit eine weitere Verbesserung, topographischer Darstellung des Hochgebirgs angestrebt werden. Wie weit sie gelungen ist, überlassen wir dem Urtheil der Clubgenossen zu entscheiden. Bei den bedeutenden Herstellungskosten für Karte und Panoramen mußte die Illustration des Buches gegenüber der Fülle des letzten Jahrgangs etwas zurücktreten, was wir nachsichtig zu beurtheilen bitten, bilden doch Karten und Panoramen wohl den wichtigern Theil der künstlerischen Aufgabe unseres Jahrbuchs, dessen Mittel zu knapp sind, um alles Wünschenswerthe ausführen zu können.

Zum Schlüsse danke ich allen Mitarbeitern am Jahrgang XXVII ( es sind größtentheils die alten Getreuen ) für ihre Hülfe und Freundlichkeit, namentlich aber Herrn A. Wäber und dem Verleger für ihre IX unschätzbare Mitwirkung, ohne welche dieser Band schwerlich auch nur so gerathen wäre, als er jetzt sein mag.

Für Jahrgang XXVIII bringe ich den Lesern schon jetzt die Fristen der neuen Beiträge in Erinnerung:

1. Januar 1893: Clubgebiet, 1. Februar 1893: Freie Fahrten und Abhandlungen, 1. März 1893: Kleine Mittheilungen, 1. April 1893: Chronik.

Es sind diese als „ Ultimo-Tage " gemeint und ist eine vorhergehende Einsendung oder ausführlichere Anzeige des Stoffes im Interesse der Einsender wie der Redaction. Die Berichte der Sectionen sollten jeweilen zuerst dem Herrn Centralsecretär, und nicht direct an mich, geschickt werden.

So möge denn das Schifflein des Jahrbuches mit seiner neuen Ladung hinausfahren in die bewegte See der öffentlichen Meinung und der „ alte Kurs " sich bewähren zum Heil und zur Ehre des S.A.C.!

Bern, Pfingsten 1892.

Dr. HL T^übi.

I.

Clubgebiet.

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