Weicher Jura
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Weicher Jura

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«Eine einmalige Sichtweise auf die Naturschönheiten.»
Fabienne Bögli
Bereichsleiterin Kommunikation

In meiner Kindheit fuhren wir in den Ferien immer nach Les Crosets. Das damals noch unaufgeregte und wenig bekannte Walliser Bergdörfchen gehört zum französisch-schweizerischen Wintersportgebiet Portes du Soleil. Zahlreiche Tierbilder zierten die Wände unserer Wohnung: ein eleganter Luchs, ein süsser Igel, ein stolz krähender Auerhahn. Sie alle entstammten dem Stift und Pinsel von Fritz Hug, der in den 1960er- und 1970er-Jahren einer der populärsten Maler des Landes war.

Bekannt wurde der gebürtige Basler mit seinem Wandbild Die Schweizer Fauna. Dieses fertigte er für die Landesausstellung 1964 an. Meine Grosseltern kannten den 1921 geborenen Tiermaler persönlich, und ihre Sammlung wuchs über die Jahre auf eine stattliche Anzahl Lithografien an. Für mich waren es die ersten Tierbilder, mit denen ich in Berührung kam. Es waren weniger die ausdrucksstarken, wilden einheimischen Tiere, die mir als Mädchen besonders gefielen – die starrende, im Mondschein sitzende Eule verfolgte mich regelmässig in meinen Träumen. Vielmehr zählte der Rauhaardackel zu meinen Lieblingssujets.

In dieser Ausgabe räumen wir den Tieren und ihren Lebensräumen ebenfalls einen ganz besonderen Platz ein. Auf acht Seiten tauchen wir mit dem Fotografen Alain Prêtre, der dank dem Wappentier des SAC zur Fotografie kam, in die Winterlandschaft mit ihren tierischen Bewohnern ein. Der Franzose zelebriert die intensiven Momente der Verbundenheit mit der Natur und setzt sich für deren Schutz ein. Ein Anliegen, das auch Fritz Hug zeitlebens wichtig war.

Prêtre fotografiert vorwiegend im Jura. Denn wie er selbst sagt, mag er das Gefühl des Eingesperrtseins nicht: «Die Alpen sind erdrückend, der Jura ist viel weicher.» Durch die Linse von Alain Prêtre erhalten wir eine einmalige Sichtweise auf die Naturschönheiten des weissen Juras.

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