Wie die Bauern in der Krain vor 260 Jahren das Skifahren hielten
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Wie die Bauern in der Krain vor 260 Jahren das Skifahren hielten

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Von Max Oechslin

Ab und zu wird man im täglichen Leben an das geflügelte Wort erinnert: « Es gibt nichts Neues unter der Sonne. » Daran dachte ich, als mir Herr Dr. A. Schwarz, Wabern-Bern, vier Fotokopien des Titelblattes und von drei Seiten aus einer alten Chronik zusandte, die wohlgeborgen in der « Bernensis Bibliotheca » aufbewahrt ist. « Die Ehre des Hertzogthums Crain » betitelt sich diese Schrift, die von Freyherr Johann Weichard Valvasor aufgesetzt und anno 1689 zu Laybach herausgegeben wurde, gedruckt « bey Wolfgang Moritz Endter, Buchhändlern in Nürnberg ». Im Untertitel wird festgehalten: « Das ist / Wahre / gründliche / und recht eigendliche Belegen-und Beschaffenheit dieses / in manchen alten und neuen Geschicht-Büchern zwar rühmlich berührten / doch bishero nie annoch recht beschriebenen Römisch-Keyserlichen herzlichen Erblandes... Durch selbst-eigene / gantz genaue / Erkundigung / Untersuchung / Erfahrung / und Historisch-Topogra-phische Beschreibung. » Die beachtenswerte Chronik berichtet nicht nur über die Landschaft der Krain, sondern in ausführlicher Weise auch über Tiere und Pflanzenwelt, Volk, deren Einrichtungen, Leben, Sitten und Gebräuche. Es darf wohl festgehalten werden, dass hier ein Zeitdokument vorliegt, wie wir solches auch für unsere löbliche Eidgenossenschaft und Teilgebiete derselben aus der Hand eines Johann Jakob Wagner ( Historia naturalis Helvetiae curiosa, 1680 ), Johann Jakob Scheuchzer ( Naturhistorie des Schweizerlandes, 1716 bis 1718 ), Gottlieb Sigmund Grüner ( Die Eisgebirge des Schweizerlandes, 1760 ), Johann Conrad Fäsi ( Genaue Staats- und Erd-Beschreibung der Eidgenossenschaft, 1765-1768 ) oder Abraham Ruchat ( Les Délices de la Suisse, 1714 ) erhalten haben. Bei keinem der erwähnten schweizerischen Chronisten finden wir aber ( unseres Wissens ) irgendwo derartige « Schneeoder Schreit-Schuhe » erwähnt, wie sie in der Krainer Chronik aufgezeichnet werden.

Für uns Bergsteiger und Skifahrer ist deshalb von besonderem Interesse, was J. W. Valvasor über das Skifahren seiner Zeit berichtet. Aus den nachfolgenden Texten ist zu entnehmen, dass die Benützung der Ski bei den Krainer Bauern vor 260 Jahren eine recht beachtliche war und im Gebiet der Ostalpentäler der Schneeschuh bereits in dieser Zeit eine praktische Verwendung beim Gebirgsbauern fand. Valvasor berichtet von « Schnee-körben », einer Art Schneereifen, die gestatten, über weichen Schnee zu gehen, ohne tief einzusinken: «... halten doch diese breite Körblein den Menschen auf/ dass er nicht durch den Schnee fällt. Welches eine curiose Erfindung. » — Dann beschreibt er auch « Fusseisen für den harten Schnee », die man an die Füsse bindet, wenn die Schneedecke gefroren ist. Man heisse sie « Kram-pese ». « Diese haben sechs scharffe Spitzen. » Die Bauern « brauchen eben sowohl auch / im Sommer / diese Fusseisen / wenn sie die steinigte hohe Alpen besteigen müssen: weil / ohn dieselbe / mancher Orten / fortzukommen / nicht möglich ist. » Ausführlicher zeichnet der Chronist aber die Verwendung von Skis, « Brettlein », wobei er uns erzählt:

« Es haben auch die Baueren in Crain / an theils Orten / sonderlich bey Aursperg / und dort herum / eine rare Invention / welche ich niemaln / in einigem Lande/gesehn; nemlich/im Winter/wann der Schnee liegt/über einen hohen Berg / mit unglaublicher Geschwindigkeit / hinunter zu fahren.

Sie nehmen zwey hülzerne Brettlein / so ein Viertheil Zolls dick ( ca. 1 cmeinen halben Werckschuh breit ( ca. 30 cmund ungefähr fünf Werckschuhe lang ( ca. 150 cm ). Vorn seynd solche kleine Brettlein gekrümmt und aufgebogen: mitten drauf / hafftet ein lederner Riemen / darein man die Füsse steckt. Auf jedweden Fuss thut man von solchen Brettlein eines. Hernach führt der Baur auch einen starken Stecken in Händen / stellet denselben unter die Achsel / hält sich damit stärk zurück / lehnt und steurt sich auch darauf / und schiebt sich also über den gähesten Berg hinunter. Wofür ich billig schreiben sollte / er schiesst / oder fleugt hinunter. Denn indem er auf dem Brettlein steht / und sich gar fest / ja mit gantzer Gewalt / auf den Stecken lehnt / rutschet er so geschwinde hinunter / dass es fast alle Vermutung übertrifft / und gibt: denen /die /in Holland mit den Eys- oder Schreitschuhen / auf dem Eyse lauffen / in der Eile / nichts bevor.

In einem jeden Augenblick / wissen sie allen dem / was ihnen auf dem Wege / entgegen steht / auszuweichen; es sey gleich ein Baum / oder grosser Stein-Fels / oder sonst dergleichen etwas. Es ist ihnen kein Berg zu gähe / noch so häufig mit grossen Bäumen bewachsen / dass sie nicht denselben / auf diese Weise / sollten hinab fahren können. Denn sie winden und krümmen solche ihre Abfahrt / Schlangenweise; wann ihnen was verhinderlich im Wege stehet. Ist aber der Weg ganz frey / unverwachsen / und unanstössig; so gleiten sie fein Schnurgerad hinunter / und zwar alleweil so stehend / und hinten an den Stecken gelehnt: an welchen der Mensch sich / mit solcher Krafft und Stärcke / so fest und steiff hält / als ob er kein Glied am Leibe / oder gar kein Gelenck hätte. » Beim ersten Abschnitt vermerkt der Chronist am Rande: « Wie die Crainer-sche Bauren über die hohen Schnee-Berge fahren », beim zweiten Absatz: « Ihre Geschwind- und Behändigkeit auf solcher Fahrt », und beim letzten Abschnitt: « Auf was Weise sie die gähesten Berge hinabfahren können. » Die Benützung dieser Ski erfolgte somit sowohl für eigentliche « Kurven-fahrten », gleich einem Slalomlauf, um gegebene Hindernisse zu umfahren, wobei die Skifahrer gelenkig das Gleichgewicht zu erhalten verstanden, während beim freien Steilhang die Fahrt, auf den Stock gestützt, « bock-steiff » erfolgte, eine Kunst, die wir ja vor vier Jahrzehnten teilweise auch noch übten!

Weiter gibt der Chronist Johann Weichard Valvasor sodann über die Verwendung der Schneeschuhe in den nördlichen Gebieten unseres Erdteiles Bericht, woraus wir entnehmen können, dass schon damals sehr viele Dinge betreffend den Skilauf der Lappen und anderer Völker bekannt waren und nicht alles erst durch die Forschung der Gegenwart ausgegraben wurde. Wir geben die Angaben des Chronisten hier wieder, damit der geneigte Leser daraus entnehmen möge, was er selber bereits wusste und was dazumalen im wohllöblichen Herzogtum Krain schon bekannt war. So lesen wir in Valvasors « Anmerkung »:

« Obbeschriebene beide Inventionen werden auch in Lapland prac-ticiert.

Dass man / in keinem andren Lande / dergleichen sehen werde / ist gewiss: so man Teutschland / Holland / Schweitz / Franckreich / Italien / und Spanien / dadurch versteht. Denn sonst seynd diese zweyerley'Erfindungen / sowohl über den weichen Schnee ohne Gefahr der Versinkung zu gehen / als die Herabfahrt von den Schnee-Bergen / mit den Schreit-Schuhen / in Lapland / wie auch theils in Norwegischen Gebirgen / gantz gebräuchlich: Ja! die Laplander seyndt / in diesem Stück / vor allen Völckern / fast unvergleichlich Meister.

Es müssen / in den Nord-Ländern / sehr viel Leute sich / vom Schnee / lebendig begraben lassen; wenn ihnen nicht besondere Schuhe zur Erhaltung dienten. Kein Mensch könnte über das Doftrinische / mächtig-hohe / Gebirge / so auf den Schwedisch-Norwegischen Grentzen ligt / bey tieff-schneien-der Winter-Zeit kommen / so man nicht Ross und Mann dazu gebührlich ausrüstet / und mit guter Vorbewahrung versorgte. Olaus Magnus, berichtet / man habe / zu seiner Zeit / gewisse Bogenförmige Hürden von Pantoffel-Holtz / oder von den Rinden der Linden-Bäume / um die Füsse gebunden / wodurch sie / für dem Einsinken in den Schnee / empor gehalten worden; ob sie gleich noch so schwere Last getragen: wiewol sie / der Tage-Kürtze halben / nur zwo Berg-Meilen ( so zwölff Italienische geben / in einem Tage fortgereiset; bey der Nacht aber / hingegen / im klaren Mondschein / zwey- ja manches Mal wol drey Mal so weit gekommen. » — Im Randvermerk sagt der Verfasser hiezu in lakonischer Kürze: « Was man in Norwegen / wider den tieffen Schnee um die Füsse binde. » Es waren das eine Art Schneereifen, mit denen man ganz besonders zur Nachtzeit und bei Mondschein, wenn auf der Schneeoberfläche der Frostharsch lag, grössere Strecken durchschreiten konnte, « zwei bis drei Mal so weit » als bei Tag. Eine « Bergmeile » soll etwa 6 km ausgemacht haben, so dass nach dem Chronisten bei aufgeweichtem Schnee mit diesen « Hürden » etwa 12 km, bei gefrorener Schneeoberfläche aber 24 bis 36 km zurückgelegt werden konnten.

Wir lesen dann weiter, dass man die jungen Pferde ans Lastentragen bei Schnee dadurch angewöhne, indem man « weil sie noch jung oder Füllen seynd / gar kleine Körblein / an die Füsse / » binde und « lege ihnen eine leichte Last auf /und leite sie damit fast täglich / durch tieff-beschneyte Thäler: auf dass sie / nach und nach / zu schwerer Ladung angeführt werden mögen.

Die Führer binden eben sowol Körbe unter die Fußsohlen / hefften und erhalten sich mit einem Stabe / welcher unten gar breit ist: und solches Mittel ist / für die Gefahr dess tieffen Schnees / ihr sicherer Schild. Denn es kommt bissweilen / dass / indem sie auf der Reise seynd / der Schnee / erweichet wird: da dann Ross und Mann zugleich / hinein sincken müsste / wenn sie sich nicht dawider / mit einem Gegenhalt / verwahrt hetten.

Noch viel gefährlicher werden diejenigen Berge bereiset / die viel Klüffte und Grüffte haben; als da seynd die Berge Doffra, Schars, Sula, Horvilla, und andre mehr; woselbst der Wind manches Mal soviel Schnee zusammen häuffet / dass man den Weg / mit vielen Händen / eröffnen / und den Schnee wegschauffein muss / so man nicht entweder im Gebirge / oder im Thal / will / vor der Zeit / begraben werden. Dennoch reisen die Lappländer / über diese Berge / mit zahmen Rennthieren / welche doch ziemlich schwer tragen / und zwar eines derselben mehr / als zween Centner / zur Ladung hat: ohnangesehn / diese Berg-Reise schier fünffzig Teutsche-Meilen weit reicht.

Doch darff man jetzt berührten Rennthieren keinen solchen Widerhalt von Rinden anhefften / wie in Norwegen den Rossen: angesehen / die Natur ihnen die Füsse dergestalt geformet hat / dass sie solches Behelffs nicht bedürfen. » Und dann beschreibt Valvasor eingehend die Schneeschuhe der Lappen, was wir hier dem Leser nicht vorenthalten wollen, obgleich vielleicht der eine oder der andere unter ihnen solchem Bericht schon begegnet sein mag:

« Form der Lapländischen Schnee-Schuhen.

Die Schreit-Schuhe aber / oder Schnee-Schuhe / betreffend; bedienen sich derselben hauptsächlich die Lappen. Solche Lappländische Schnee-Schuhe seynd ein paar längliche Holtz-Scheiter / oder Bretter / welche vorwerts übersich gehen / gleich der Vorder-Spitzen eines Schlittens / und insgemein nicht breiter als ein Zwerch-Schuh ( ca. 25 cmaber fünff oder sechs Elen lang ( ca. 150-180 cm ): Wiewohl sie bissweilen / in der Breite und Länge/ etwas mehr / oder weniger haben.

Warnefridus, da er / von den Scrick-Finnen / redet / gedenckt solcher ihrer Schreit-Schuhe gleichfalls / und schreibt / dass sie / mit Bogen-weise gebogenen krummen Höltzern / das Wild erschreiten. Guagninus nennt es längliche Holtz-Sohlen / so zwo oder dry Elen lang ( ca. 60 bis 90 cm ): worauf die Lappen / mit einem Stabe in der Hand / so schnell fortschiessen / dass ihnen das leichteste Pferd nicht folgen kann: bevorab weil der Schnee / und die bergigte Unebne dess Weges / einem Pferde im Lauff / grosse Hinderniss schaffen; dahingegen ein Laplander / auf solchen Schreit- oder Schnee-Schuhen / über Berge und Thal / Hügel und Gräben / Stumpff und Steine / Flügelschnell wie ein Vogel dahin fährt / und die allergeschwindeste Thiere ereilt.

Olaus Wormius gedenckt solcher Lapländischen Schreit-Schuhe auch / und hat selber davon ein paar bekommen / welche sechs Schuhe in der Länge ( ca. 180 cmund nur drey Zoll [oder Daumen] in der Breite ( ca. 10 cmgehabt; auch in der Mitte / da einige Handheben oder Angriffe von Reisern sind / darein man die Füsse steckt / noch ein wenig schmäler. Vorn krüm-meten sie sich auf / wie das Vordertheil eines Schiffs / und lieffen allgemach spitzig zu: und daselbst steckte ein klein höltzernes Beil überzwerch; um / vermittelst dessen / den Schnee desto besser / im fahren / durchzuschneiden. Am Hinter-Theil / giengen sie gerade zu / und etwas breiter. Da / wo solche Schuhe den Schnee / oder die Erde / berühren / seynd sie sehr glatt / auch jemaln / mit einem annoch behäretem Leder von Rennthieren überzogen.

Bissweilen überziehet der Laplander solche Schnee-Schuheoder Schnee-Sohlen] zumal die grösseredenn eine ist etwas kürtzer als die andere] mit Hartz oder Pech: die kleinere aber / unter dem andren Fuss / lässt er un-gepecht und bloss: Wie uns Scheferus, in seiner Beschreibung dess Lap-landes / lehret. Diese Holtz-Sohlen befestigen sie am Fuss / vermittelst eines Zirckels oder Reiffs / so aus Weiden-Kreislein geflochten / und fast in der Mitte des Brets / an der Seiten / durch das Holtz gezogen ist. An solchem Weiden-Reiff / und auch an das Holtz / wird der hineingesteckte Fuss / mit einem Bande / fest angestrickt. » Es folgt nun die Beschreibung « wie die Lapponiere auf solchen Schreit-Schuhen fahren »:

« Wann sie diese höltzerne Sohlen / will sagen diese ihre Schreit-Schuhe / angelegt; ergreiffen sie einen Stab / an welchem unten ein runder Teller hafftet; damit derselbe den Schnee nicht durchbohre / noch hinein dringe; sondern an dem runden Teller / oder Taflein / der Schnee einen Widerstand oder Widerhall finde: und brauchen auch selbigen Stab /gleichsam für ein Ruder. Denn wie das Ruder / indem es die Wellen zurück schiebt / hingegen den Nachen / oder das Fähr-Schiff / vorwerts treibt: also schieben sie sich auch / mit diesem Stabe / stärcker und schneller fort / indem derselbe sein Teller Blatt / oder Scheibe / dem Schnee entgegen setzt / und also den Leib des Laplanders desto kräftiger vorwerts dringet.

Wie nun die Crainer auf ihren Schreitschuhen ihre Fahrt beschnellen / über ebnen und unebnen Weg; also auch die Lappländer: er laufft sowol über glatte / als rauhe Bahn / über ungebahnten / als gebahnten Weg / mit fiH seinen Schreit-Schuhen / so eilig davon / als ob er Flügel hette. Ja! welches noch höher zu verwundern / er laufft damit / zu den hohen Bergen / hinan / und erreicht die höchste Spitzen derselben. Denn wie Saxo Grammaticus bezeugt / so ist diesen Leuten kein Fels zu hoch / oder zu gäbe / dass sie nicht / zu dem obersten Gipfel oder Spitze desselben / durch geschicklich-behände Lenckung / mittelst eines gewissen Umschweiffs / gelangen können. Dess-gleichen rutschen sie auch / von den gähesten und erhabnesten Hügeln / ohn einigen Fall widerum hinunter. Massen ein Schwedischer Scribent / Namens Samuel Reen / welcher zu Torno in Lappland gepredigt / vermeldet / dass sie / von den höchsten Bergen / in vollem Lauff / herabfahren: obgleich das Gebirge / vom Schnee / so glatt und schlüpffrig / dass es fast unmöglich scheint / dass sie nicht über Hals und Kopff hinunter stürtzen sollten. Sie bewegen aber den Leib dabey / mit grosser Behändigkeit: und wenn sie zu einer Höhe hinansetzen / verhüten sie den Fall / unter andren / durch die Rennthier-Haut / womit der Schnee- oder Schreit-Schuh überzogen ist. » So waren auch Steigfelle bereits bekannt! Darüber berichtet Valvasor im besondern:

« Obgemeldter Olaus zeigt etliche Ursachen an /warum sie die zartesten Felle / von den Kälbern der Rennthiere / dazu nehmen: Nemlich / damit sie / vermöge solches glatten und gelinden Haars / desto schneller / über den dicken und tieffen Schnee hinrutschen können: hernach / dass sie manchen Schlund und Schrund der Felsen desto behänder und hurtiger vermeiden mögen; und endlich / dass sie / im Berg-anlauff en / nicht hinter sich zurück fallen: denn dafür seynd solche Reinthier-Häute sehr nützlich; angemerckt / das Haar derselben sich alsdann / wie die Igel-Stacheln / empor richtet / und dem Ruck-Fall einen Gegen- oder Widerstand thut. Die / am Meer woh-nende/Lappen aber gebrauchen selten dazu Reinthier-Häute; sondern gemeinlich die Felle von den See-Hunden.

Sie füttern gleichwol auch nicht eben alle ihre Schnee-Schuhe / mit sothanen Häuten; sondern nur diejenige / womit sie einen Berg hinan- oder auf die Jagt / zu lauffen / willens seynd. Denn zum Jagen könnte ihnen kein Pferd solche Dienste leisten / wie diese Schreit-Schuhe: sintemal sie damit den allerschnellsten Thieren / als nemlich den wilden Rennthieren [oder Rein-thieren] und den Wolffen / zuvor kommen.

Den Crainern aber mangelt ein solcher Vortheil / von den überzogenen Reinthier-Haaren; und doch darum im geringsten keine Hurtigkeit / die Schnee-Berge hinunterzufahren. »

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