XXVII. Geschäftsbericht des Centralkomitees
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XXVII. Geschäftsbericht des Centralkomitees

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des

des

Centralkomitees des Schweizer Alpenclub

über die Zeit vom Juli 1891 bis und mit Juli 1893, beziehungsweise vom Clubfest in Zofingen bis zum gegenwärtigen in St. Gallen, erstattet von H. Baumgartner, Präsident des Centralkomitees.

Hochgeehrter Herr Festpräsident! Hochgeehrte Festversammlung! Werteste Clubgenossen!

Es war am 10. Januar des letzten Jahres, als mehrere Mitglieder der Sektion Oberland des S.A.C. teils zu Fuß, teils mit Schlitten über den Brünigpaß reisten. Deren Absicht war indessen nicht der Genuß der unter fast wolkenlosem Himmel doppelt schönen Winterlandschaft in abendlicher Stimmung. Sie wollten nach Luzern, um daselbst aus den Händen des bisherigen wohlverdienten Centralkomitees von Glarus die Geschäftsleitung des Gesamt -S.A.C. zu übernehmen. Und sie fand auch statt des folgenden Tages in Luzern im Gasthof zum Engel, die Geschäftsübergabe. Was hat aber das neue Centralkomitee seither gethan? Sie sind hier in der Feststadt St. Gallen versammelt, um aus dem Munde des Sprechenden auf diese Fragen möglichst bündige Antwort zu empfangen. Vernehmen Sie zuerst einiges über den I. Bestand des Vereins.

Bei der letzten Generalversammlung zählte der S.A.C. 37 Sektionen, heute 38, indem sich in Graubünden eine neue Sektion Unter-Engadin, bereits 67 Mitglieder stark, neben ihre ältere Schwestern in Alt-Fry-Rätien gestellt hat. Wie an der letzten Delegiertenversammlung in Olten, heißen wir dieselbe auch heute nochmals herzlich in unserer Mitte will- kommen. Hat sich die Zahl der Sektionen vermehrt, so noch mehr diejenige der Mitglieder. Dieselbe betrug nämlich am letzten Feste in Zofingen 3602 ohne, 3610 mit den Ehrenmitgliedern. Heute gereicht es dem Sprechenden zu besonderer Freude, mitteilen zu können, daß jetzt das vierte Tausend überschritten ist, indem die letzte Verifikation am 12. Juni 40448 Ehrenmitglieder ergab, einen Zuwachs also von 434, eine noch nie erreichte Ziffer. Welch ein Wachstum seit 1863, wo unser Verein mit 358 Mitgliedern ins Leben trat; wie stattlich nehmen sich in dieser Liste Sektionen aus, welche wie Genf mit 446, üto mit 388, Diablerets mit 310 auftreten, wie erfreulich das ansehnliche Wachstum namentlich bei den Vereinen Blümlisalp, Genf, Chauxdefonds, St. Gallen, Diablerets, Winterthur, wie beredt beweisen doch diese Zahlen an und für sich die Berechtigung und Unentbehrlichkeit des S. C. A. in unserm nationalen Leben und die Sympathien, die er in der Öffentlichkeit genießt. Nur an einem Orte haben wir über bedeutendere Abnahme zu klagen, bei der Sektion Tessin, welche von 68 auf 30 zurückgegangen ist. Die politischen Wirren daselbst sollen schuld daran sein. Hoffen wir, der Geist der Versöhnung werde wie in anderem, so namentlich im alpenclubistischen Leben und Streben bald wieder die Oberhand gewinnen. Die Ebene mag uns trennen, die Berge sollen uns einen, es soll uns nicht nur Dichtung und Lied, sondern auch That und Wahrheit werden: „ Da droben wohnt der Friede, wo die Lawine kracht. "

Vergessen wir über unserm Gewinn nicht unsere Verluste.Von unsern Ehrenmitgliedern, deren ziemlich reduzierte Zahl am letzten Fest in Zofingen um Herrn Prof. Heim in Zürich vermehrt wurde, verstarb erst in den letzten Tagen, am 24. Juli, Herr Prof. Melchior Ulrich, Ehrenmitglied seit 1884, einer der immer mehr schwindenden Vorläufer und Mitbegründer unseres Vereins, Centralpräsident von 1867—1869, hochverdient namentlich durch Erforschung der südlichen Thäler des Wallis.

Was sodann die Aktiven betrifft, so finden wir heute manch teures und hervorragendes Haupt nicht mehr unter den Lebenden. Nur wenige Tage nach dem Fest in Zofingen verunglückte nämlich am 31. Juli 1892 beim Abstieg von der Bernina durch nächtlichen Absturz an sonst ungefährlicher Stelle Herr J. Weber-lmhof, Präsident der Sektion Winterthur, ein unermüdlicher Freund des Hochgebirgs, wohl die stärkste Stütze unserer Bestrebungen in seinem Wirkungskreis. Ende Februar erlitt die Sektion Oberaargau durch den Hinscheid ihres Alt-Präsidenten und Ehrenmitgliedes, des Herrn J. Jakob in Lotzwyl, den empfindlichen Verlust eines treuen, hingebenden Veteranen im Gebirg. Ähnlich, noch schlimmer erging es der jungen Sektion Unter-Engadin, welche im November in der Person des unerwartet im besten Mannesalter verstorbenen Herrn Dr. med. /. Perniiseli in Scanfs ihren Hauptbegründer zu Grabe geleiten mußte. Dann kam der letzte 9. Mai und entriß uns für immer einen unserer Besten, einen Mitbegründer unserer Gesellschaft, dessen hervorragende montanistische Leistungen und eifrige, erfolgreiche Bemühungen um den S.A.C. ihn neben vielen andern Chargen in unsern Angelegenheiten auch zur Würde eines Centralpräsidenten von 1879—1881 geführt hatten, wir meinen den Herrn R. Lin dt, Apotheker und Alt-Großrat in Bern, Ehrenpräsident der dortigen Sektion. Und auch Ihr Centralkomitee blieb nicht verschont. Denn mitten im besten Mannesalter verstarb ihm, ja dem ganzen S.A.C. am 28. Januar abhin unser Beisitzer Herr Ad. Körber, Arzt in Brienz, ein Mann, der jene Tüchtigkeit, die er in seinem eigentlichen Berufe bewies, auch auf seine Stellung als Hüttenwart unseres Vereins übertragen hatte und dem, um bei Ihnen allen nicht nur bekannt, sondern auch beliebt zu werden, nur noch eins fehlte, eine etwas längere Lebenszeit. Sie werden nicht verlangen, daß ich weitere, vielleicht weniger bekannte, aber nicht minder ehrenwerte Namen hier an diesem dunkeln Ort nenne. Aber haben wir alle schon je nach Ort und Umständen diese Heimgegangenen an ihrem Grabe gefeiert, so werde ich doch sicher keine Fehlbitte thun, wenn ich Sie ersuche, diese unsere wohlverdienten Toten auch heute noch durch allgemeines Aufstehen zu ehren.

Doch zurück von den stillen Gräbern ins volle Leben. Wir berichten Ihnen ferner, soweit es in den Rahmen dieser Arbeit gehört, über die

II. Geschäftsführung und Yereinsleitung im allgemeinen.

Nach der Wahl des Vortragenden durch den Gesamtverein zu Ihrem Präsidenten hat die Sektion Oberland bekanntlich das neue Centralkomitee bestellt aus den Herren Dr. jur. Michel, Fürsprecher, Alf. Züricher und Gotti. Schlosser, beide Sekundarlehrer, und E. Fluch, Amtsschreiber, alle in Interlaken, Pfarrer Straßer in Grindelwald und A. Körber, Arzt in Brienz, an dessen Stelle nachher Herr Pfarrer Studer in Ringgenberg trat. Dieses neue Komitee konstituierte sich so, daß Herr Michel die Vizepräsidentschaft, Herr Züricher das Sekretariat, Herr Flück das Finanzwesen übernahm; bei der übrigen Geschäftsverteilung übertrug man Herrn Straßer das Führerwesen, Herrn Michel das Juridische, Herrn Schlosser und Züricher das Wissenschaftliche, dem Vortragenden und Herrn Körber, später Herrn Studer, das Hütten- und Bauwesen. Gefeiert hat dieses Komitee, das darf es wohl erklären, so wenig als seine Vorgänger. Trotz der weiten Entfernung einzelner Mitglieder voneinander wurden 34 Plenarsitzungen gehalten, Cirkulare, alle mit mannigfaltigem Inhalt, kamen sieben zur Versendung an sämtliche Mitglieder, vier bloß an die Sektionsvorstände; ein neues Mitgliedervereeichnis, aus ökonomischen Rücksichten einfacher als früher, ist erstellt worden, um nicht allein dem Centralkomitee, sondern auch Ihnen allen einen Überblick über den Personalbestand unseres Vereins in die Hand zu geben; mit dem gegenwärtigen Festort in St. Gallen, wie mit dem zukünftigen in Sc.hwyz wurden die statutarischen Verabredungen getroffen und die bezüglichen Beschlüsse gefaßt; die für die festlosen Jahre vorgesehene Abgeordnetenversammlung wurde nach Ölten ausgeschrieben und fand daselbst nach gebührender Vorbereitung am letzten 26. September statt, bloß von zwei Sektionen nicht beschickt; die vielen Geschäfte, welche das Centralkomitee oder dessen Beauftragte in finanzieller und anderer Hinsicht zu besorgen haben, veranlaßten uns zum Antrag, unsern S.A.C. unter entsprechender Statutenrevision auf das Handelsregister eintragen zu lassen, und nachdem dieser Antrag an der schon genannten Oltenerversammlung angenommen und Bern als offizieller Sitz des S.A.C. erklärt worden war, zögerten wir nicht, den Beschluß auszuführen, so rasch dies bei den vielen formellen Schwierigkeiten geschehen konnte.

Der Verkehr mit den einzelnen Sektionen und Mitgliedern war ein sehr reger; das beweisen unsere Protokolle, Kopierbücher und Dossiers. Daß hierbei besonders im Anfang nicht immer alles klappte, manches nicht so prompt erledigt wurde, wie man erwartete, soll gerne zugestanden werden. Es ist nicht anders möglich, wenn eine so komplizierte Verwaltung, wie sie der S.A.C. zur Zeit besitzt, plötzlich aus erfahrenen Händen an Männer übergeht, die sich erst noch in die Sache hineinarbeiten müssen und denen ausnahmslos zu diesem sich Hineinarbeiten neben ihren vielen und schweren Berufspflichten wenig freie Zeit übrigbleibt. Es kann, erlauben Sie mir diese freie, auf reiche Erfahrung gegründete Meinungsäußerung, es kann in dieser Hinsicht überhaupt gründlich nur geholfen werden, wenn einmal der vom letzten Centralkomitee gemachte Vorschlag eines ständigen Sekretariats in dieser oder jener Form seine Verwirklichung finden wird. Freilich auch eine solche Stelle würde, wenn einmal vorhanden, der genauen und gewissenhaften Unterstützung durch Sektionen und Einzelmitglieder bedürfen, um allen berechtigten Erwartungen entsprechen zu können. Was soll ich Ihnen nach dieser Seite hin melden? Im allgemeinen nur Gutes. Die meisten der Mitglieder unseres Bundes haben uns willig unterstützt und prompt bedient. Aber die Ausnahmen, die enfants terribles, die auch in unserer Familie sich finden? Wie sehr wird eine geordnete Geschäftsführung erschwert, wenn auf wichtige Anfragen die Antworten, welche in wenig Zeilen gegeben werden könnten, Monate lang auf sich warten lassen oder gar nie anlangen; wie ist durch solche Saumseligkeit einzelner z.B. das neue Mitgliederverzeichnis nicht nur verzögert, sondern auch in seinem Werte beeinträchtigt worden. Aber auch umgekehrt; wie sehr heißt es das Unmögliche, ja das Unerlaubte verlangen, wenn, wie es ja auch vorkommt, das Centralkomitee von heut auf morgen, ohne sorgfältige Prüfung, in Hüttensachen oder in anderm wichtige Entscheidungen treffen soll. Etwelche Besserung muß also in dieser Beziehung im Interesse eines geordneten Geschäftsganges gewünscht werden. Das gilt auch für unser Archiv. Dieses ist infolge seiner vielen Umzüge nicht mehr so geordnet, wie es sein sollte. Wir werden Abhülfe schaffen, sobald die Zeit es erlaubt. Aber wie soll man die eingehenden Schriftstücke ordnen, die bezüglichen Dossiers kompletieren, wenn so oft ein und derselbe Brief noch dazu auf Oktavformat von drei bis vier grundverschiedenen, einander gar nichts angehenden Gegenständen handelt? Und das alles mitunter noch geschrieben, daß das Centralkomitee außer dem Centralsekretär noch einen Schriftenträtsler nötig hätte. Wir haben also Grund, auch bei diesem Anlaß unsere Bitte zu wiederholen: Behandeln Sie im Inter- esse unseres Archivs im gleichen Schreiben oder wenigstens doch auf der gleichen Seite Ihrer Schreiben jeweilen nur einen Gegenstand.

Sicher ist es Pflicht des Centralberichts, nicht nur trocken aufzuzählen oder zu rühmen, sondern auch den Finger auf wunde Punkte zu legen. Kurz aber dürfen wir uns sicher fassen in Bezug auf eine Angelegenheit, welche unsere Geschäftsführung, wie das Vereinsleben und den Kontakt der einzelnen Glieder desselben sehr nahe angeht, wir meinen die ,,Offiziellen Mitteilungen " oder die ,,Alpina ".

Es war keine leichte Aufgabe, welche die letzte Festversammlung dem Centralkomitee stellte, diese offiziellen Mitteilungen oder periodischen Publikationen einmal ins Leben zu rufen. Ich will hier nicht entwickeln, was alles in Verfolgung derselben geschah, will nicht auf die Verhandlungen in Ölten, nicht auf die wichtige Kommissionssitzung in Bern am letzten 7. November, nicht auf unsere anschließenden Verfügungen, nicht auf die Konferenz mit den Vertretern der romanischen Sektionen am letzten 4. April in Bern eintreten, will auch nicht ausführen, wie oft die ganze Angelegenheit durch die immer neu sich in den Weg legenden Schwierigkeiten ins Stocken geraten wollte und kein Ende zu sein schien. Das alles finden Sie in der Nummer 2 und 3 der „ Alpina " dargestellt. Genug, das Centralkomitee hat sich an das Motto gehalten: „ Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns nun einmal Thaten sehen."4 Dadurch ist ihm eine Lösung der Aufgabe gelungen, von der nicht nur es selbst befriedigt ist, sondern von der es hofft, sie werde auch Ihnen allen je länger je mehr gefallen. Das neue Blatt liegt bei unserem Redaktor Hr. Dr. Walder und bei unserer Verlagshandlung Orell Füssli in Zürich in guten Händen. Fördern wir es allseitig, damit es immer mehr ein kräftiges Belebungsmittel und zusammenhaltendes Band für unsern ganzen S.A.C. werde. Und wenn auch hier nicht alle und jede Wünsche befriedigt werden konnten, so war es doch sicher angezeigt, daß das, was schon vorher da war, geschont werde, und nicht minder scheint es uns eine billige Verteilung zu sein, wenn Bern mit seiner centralen Lage als offizieller Sitz des S.A.C. uns ferner das treffliche Jahrbuch liefert, wenn sodann unsere größte Sektion Genf im Westen unsere romanischen Sektionen mit dem bewährten Echo des Alpes bedient und wenn endlich unsere zweitgrößte Sektion, Uto nämlich, reich an Kräften und Hülfsmitteln, wie sie ist, uns im Osten nicht allein unsere Centralbibliothek besorgt, sondern uns auch fortwährend über alles berichtet, was in unserm Clubistenleben und Streben von Wichtigkeit ist und bekannt gemacht werden muß.

Treten wir nun III. hinüber auf das Gebiet unserer III. Praktischen Bestrebungen und Leistungen, a. Clubhütten.

Was der frühere Centralbericht von einem regen Schaffen und Streben auf diesem Gebiete berichtet hat, das darf auch diesmal, wohl noch in erhöhtem Maße, gerühmt werden, und zwar quantitativ und qualitativ, denn nicht nur wünscht nachgerade fast jede Sektion eine Clubhütte zu besitzen oder doch zu verwalten, sondern es ist auch namentlich infolge der Belehrungen und Aufklärungen durch die Schrift des Hrn. Becker-Becker: „ Die Schirmhäuser des S.A.C. " vielerorts ein edler Wetteifer entstanden, das Vorhandene entweder gebührend zu verbessern oder durch gute Neubauten zu ersetzen. Das Gerede von den „ Schweizer-Schweineställen " muß, wenn 's so weiter geht, bald verstummen und ganz der Sagenwelt anheimfallen. Nennen wir, um von den üblichen kleinern Jahresbeiträgen für Mobiliar und Unterhalt zu schweigen, nur das Wichtigste.

Durch Lawinensturz wurde im Juni 1892 zerstört die Vereina-Hütte der Sektion Davos bei Piz Linard. Verschiedene Gründe bewirkten, daß von einem Wiederaufbau einstweilen Umgang genommen wurde. Größere Reparaturen wurden vorgenommen an der Schamella-, an der Säntis-oder Thierwies- ( Errichtung einer Dependenz ), an der Rüchen-Glärniscli-(Anbringung eines Geländers ), an der Bossen-Hütte, welche seit letztem 10. Juli durch eine gelungene Übergabe aus der Obhut der Sektion St. Gallen ( welche derselben aus Gründen der lokalen Entfernung enthoben zu werden wünschte ) an die Sektion Ober-Aargau übergegangen ist, an der Mountet-Hütle an der Dent-blanche. Angekauft und zwar billig wurde, nach den Beschlüssen des früheren Centralkomitee, die Roth-thal-Hütte von der Lauterbrunner-Führerschaft, abgelehnt zwar aus Kon-sequenzgründen, um dem selbstherrlichen Bauen von Privaten ein Ende zu machen, der Erwerb der Windegg-Hütte am Trift-Gletscher beim Dammastock, dagegen mit den Besitzern in Gadmen ein Mietvertrag auf zwei Jahre abgeschlossen, so daß auch dieses für leichtere Hochtouren sehr günstige Asyl jetzt jederzeit gratis von unsern Mitgliedern benutzt werden kann. Eines besondern Erfolgs dürfen wir uns sodann in Bezug auf den Pavillon Dollfuß am Unteraargletscher rühmen. Diese Hütte, mit ihrem Raum für kaum sechs Mann den vorhandenen Bedürfnissen absolut nicht entsprechend, nahm nämlich bisher eine ganz unmotivierte Ausnahmestellung ein, indem sie selbst Eigentum der Landschaft Oberhasle blieb und der 8. A. C, beziehungsweise die Aufsicht führende Sektion Zofingen, nur das Recht des Unterhalts besaß.

Das mußte anders werden. Zwar die schönen Briefe, welche das Centralkomitee an die merkwürdig mißtrauischen Oberhasle-Gemeinden richtete, brachten nicht viel mehr heraus, als was das frühere Centralkomitee auf diesem Wege schon erreicht hatte, nämlich teilweise oder ganze Ablehnung. Aber man kennt seine Pappenheimer. Der Sprechende lud auf letzten 6. März sämtliche Führer und Träger des Oberhasle nebst den dortigen Honorationen zu einer Zusammenkunft in Meilingen ein und erklärte hier der ganzen großen Versammlung: Ihr kriegt nichts mehr vom S.A.C., weder für Hütten, noch für Wege, ja eure Berge stehen in Gefahr, von uns gemieden zu werden, wenn ihr uns den Pavillon ( Dollfuß ) nicht gratis abtretet. Das half. Einige Wochen nachher war auch diese so schön gelegene und an ruhmvollen Erinnerungen an die Pioniere im Hochgebirge reiche Stätte unser. Im Bau ist durch die Initiative der Sektion Davos eine neue Hütte im Albula-Exkursionsgebiet an der Nordseite des Piz Kesch am Porschabella-Gletscher mit 75 °/o Subvention. Und nun das Beste. Die Sektion Genf steht im Begriff, die durch Anlehnung an einen überhängenden Felsen ganz unbrauchbare Panossikrelndte am Combin durch einen hübschen Neubau zu ersetzen; die Sektion Diablerets thut ein Gleiches mit der den vorhandenen Bedürfnissen in keiner Weise mehr entsprechenden Ornyhütte ( Val Ferret ). Jener wie dieser sind 60 o/o aus der Centralkasse zugesichert worden. Die Palme aber gehört diesmal der Sektion Neuenburg, welche soeben hinten im Val Ferret am Satónai-Gletscher durch Erstellung einer ganz neuen Hütte eine bisher wenig besuchte, aber doch viel bietende Hochgebirgsgegend der Vergessenheit und Unzugängliehkeit entrissen hat. Die Einweihung, an welcher sich außer der Delegation der Sektion Neuenburg und einem Vertreter des Centralkomitees auch Delegierte aus den Sektionen Genf, Moléson und Diablerets einfanden, im ganzen cirka 30 Clubisten, hat letzten 15.16. Juli in gelungener Weise stattgefunden. Gerne hat das Centralkomitee diese Pionierarbeit mit 70 °/o bedacht.

Es ist überflüssig, zu sagen, daß das Centralkomitee bei all diesen vielen Bauten reglementsgemäß erst dann Subventionen bewilligte, wenn die bezüglichen Pläne und Devise von den Fachmännern, mit denen es in Verbindung steht, sorgfältig geprüft worden waren.

Und die Hüttenbauten, die unser S.A.C. von sich aus, ohne Vermittlung durch eine Sektion, auszuführen beschlossen hat, wir meinen die Stockje- und Plattje- oder Betempshütte? Für die Stockjehütte ist noch kein lawinensicherer Platz gefunden worden. Es muß also noch gewartet werden, umsomehr als auch unsere Finanzen nicht alles auf einmal erlauben. Desto entschiedener ist es mit der Betempshütte vorwärts gegangen. Gleich nach der letzten Delegiertenversammlung wurde Herr Becker-Becker in Ennenda von uns ersucht, die nötigen Pläne und Devise, letztere wenigstens bis zum Transport nach Visp event. Zermatt, auszuarbeiten. Als dies geschehen und die Arbeiten des Herrn Becker zuerst von unsern Technikern, dann auf einer Konferenz in Luzern am 29. Mai auch von andern Sachverständigen ( den Herren Schießer in Glarus, Schmied, Präsident der Sektion Pilatus, Ingenieur Gelpke und Architekt Cattani ) geprüft und als mustergültig und billig zugleich anerkannt worden waren, folgte der Abschluß eines Bauvertrags, wonach Herr Becker die Hütte noch diesen Herbst fix und fertig bis Visp zu liefern hat und zwar für die Summe von Fr. 5100 cirka nebst 5 °/o Zuschlag, wenn die ihm von uns zugewiesene Bauleitung, bestehend aus den Herren Architekt Cattani in Luzern und Schießer, früher Hüttenwart des Centralkomitee in Glarus, sich nach erfolgter Kollaudation mit Ausführung der Arbeiten befriedigt erklärt. Das Weitere, was noch nötig, ist teils von uns vorbereitet, teils von Ihren Delegierten gestern beschlossen worden. Wir werden also, ganz Unvorhergesehenes vorbehalten, wenn nicht diesen Herbst, so doch im nächsten Frühsommer ein Gebäude einweihen können, das, wie dem hochherzigen Testator, so dem Erbauer und dem ganzen S.A.C. zur Ehre gereichen wird. Zu bemerken bleibt noch, daß die im Bau begriffenen Bestandteile bereits versichert sind, daß durch Erstellung einer sog. ambulanten Hütte, deren Gebrauch auch für andere Fälle empfohlen wird, für möglichste Sicherstellung unserer Arbeiter gesorgt worden ist, und daß endlich, da für diese Bauten durch Legat und Ihre Beschlüsse 7500 Fr. zur Verfügung stehen, jetzt immer noch 2000 Fr. für den Transport verwendet werden können ohne Kredit-Überschreitung.

Bescheidener als unsere Thaten im Hüttenwesen sind diejenigen in Weganlagen. Deren bedeutendste ist die unter Leitung der Sektion Biel ausgeführte Erstellung eines Fußpfades von der Grimsel zum Oberaargletscher, wodurch der Weg zur Oberaarhütte und in die Gletscherwelt des Finsteraarhorns um eine gute Stunde verkürzt und bedeutend erleichtert wird ( Beitrag der Centralkasse Fr. 1000 ). Sodann wurde der Weg zur Silvrelta mit einem Beitrag von Fr. 500 erneuert, bei der Grünhornhütte am T'adì in der Runse ein Drahtseil angebracht und für die Verbesserung des Griespaß- Weges ein Beitrag von Fr. 50 bewilligt, nicht zu reden von den Wegverbesserungen, welche bei größern Hüttenbauten fast immer vorkommen. Sie sehen aus alledem, der S.A.C. arbeitet in ausgedehntester Weise auf dem Gebiet, das seines Schweißes und seiner Opfer vor allem wert ist. Noch bleibt aber viel zu thun für die Zukunft: die Stockjehütte ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, ebenso die Vereinahütte. Das Matterhorn, das für seine Besucher oben nur noch ein vereistes, unten ein ganz ungenügendes Obdach zur Verfügung hat, fragt immer dringender: S.A.C. wo bist du? Die Bünden- oder Frauenbalmhütte, die Ausgangsstation für die Gipfel der Blümlisalp, befindet sich in einem Zustand, der einer Neubaute um so gebieterischer ruft, je größer die Frequenzzahlen der bisherigen sind. Der Pavillon Dollfuß muß vergrößert werden, namentlich jetzt, wo die Grimselstraße demselben voraussichtlich einen zwei- bis dreifach vermehrten Besuch zuführen wird. Der Sektion Oberland muß bei Renovation der Guggihütte am Fuße des Mönches, welche sich bis vor kurzem in einem jämmerlichen Zustand befand, geholfen werden, namentlich jetzt, wo seit Eröffnung der Wengernalpbahn massenhaft dahin gewandert wird; die Wildhornhütte leidet an dem gleichen Grundübel des Anlehnens an Felsen, welches soeben die Neuerstellung der Panossierehütte erforderte.

Im Oberhasle regt 's sich, um für die noch so wenig besuchten Riesen, die den Gaxïi-Gletscher umkränzen, einen sichern Angriffspunkt zu gewinnen, endlich betreibt die Sektion Bernina für das Berninagebiet überhaupt, besonders zur Entlastung der Bovalhütte, den Bau einer Tschierva-Cabane. Es würde viel zu lange aufhalten, wollte ich Ihnen melden, was Ihr Vorstand in Bezug auf diese Projekte schon vorbereitet hat. Sie werden mir so wie so zurufen: „ Halt ein mit deinem Segen. " Ich antworte Ihnen mit einem Wunsche, es ist der: Möge es sich auch an unserm S.A.C. angesichts dieser vielen, aber schönen Aufgaben erwahren: „ Es wächst der Mensch mit seinen Zielen. "

Nach den Hütten und Bauten wenden wir uns ztim b. Fuhrerwesen. 1. Führerversicherung.

Dieselbe hat sich in der Berichtszeit in schöner, dem S.A.C. zur Ehre gereichender Weise erweitert. Im Versicherungsjahr 1892 93 waren nämlich 211 Führer versichert; im Lauf dieses Jahres haben sich bis zur Stunde 254 angemeldet. Die Versicherungssumme betrug 1892 93 Fr. 691,000; in diesem Jahr ist sie auf Fr. 807,000 gestiegen. Da die Centralisasse an die Prämien 5 °/oo bezahlt, d.h. 5/s resp. 5,'io der Gesamtprämie, so leistete sie 1892/93 an die Führerversicherung einen Beitrag von Fr. 3455, 1893/94 von Fr. 4035.

Nur für die 6 Sommermonate ( 1. Mai bis 31. Okt. ) ließen sich 1892 93 versichern 104 Führer, 1893/94 129, für das ganze Jahr ( 1. Mai bis 30. April ) 107 resp. 120 Führer. Auf das Gebiet der einzelnen Sektionen verteilen sich die Versicherten wie folgt:

1892/93 1893/94 1892/93 1893/94 1.

Sekt.:

Oberland 106 121 Übertrag 188 228 2.

8 Blümlisalp 18 17 8.

Sekt,: Piz Sol-Alvier 6 5 3.

TI Wildhorn 3 3 9.

n Bernina 14 10 4.

Monte-Rosa 33 55 10.

yj Gotthard 1 7 5.

ri Tödi 12 15 11.

yj Rhätia — 1 6.

)1 Titlis 11 12 12.

TI Scesaplana — 1 7.

11 Davos 5 5 13.

V Diablerets — 2 Übertrag 188 228Total 209 254 Es freut uns, melden zu können, daß unsere Führerschaft im allgemeinen unsern Bemühungen für sie auf diesem Gebiete alle Anerkennung zollt. Sie wünscht noch günstigere Bedingungen für die ledigen Führer zu erhalten und daß auch die so häufigen Schädigungen durch Erfrieren u. dgl. nicht wie bisher vom Unterstützungsrecht ausgeschlossen, sondern auch anteilberechtigt werden. Das Centralkomitee wird sich bestreben, auch diese Punkte noch im Sinne der Führerschaft mit der Gesellschaft in Zürich, die bisher immer freundlich entgegengekommen ist, ins reine zu bringen.

2. Führerkurse.

Solche haben während der Berichtszeit nicht weniger als drei stattgefunden. Den Anfang machte die Sektion Monte Rosa in Sitten mit einem solchen von acht Tagen anfangs Juni letzten Jahres. Es beteiligten sich an demselben nicht nur etwa 20 Führer-Aspiranten, sondern auch die obligatorisch aufgebotenen Wallisführer unter 30 Jahren, so daß etwa 50 Mann mitmachten. Es folgte Ende April und anfangs Mai dieses Jahres die Sektion Oberland in Interlaken, welche indessen nur Führer-Aspiranten annahm, so daß der Kurs 18 Teilnehmer zählte. Den Schluß bildete die Sektion Gotthard, welche unlängst vom 5.9. Juni einen für sämtliche Urnerführer obligatorischen Kurs in Altdorf veranstaltete. Teilnehmer 22—23. Alle diese drei Kurse wurden vom Centrälkomitee nicht allein aus der Centralkasse nach der ihm zustehenden Kompetenz unterstützt, sondern auch gebührend inspiziert. Bei dem in Interlaken und Altdorf halfen Mitglieder des Centralkomitees am Unterricht mit. Es darf denn auch allen dreien das Zeugnis ausgestellt werden, daß ernst und allseitig eifrig und mit wohl bemerkbarem Erfolg gearbeitet wurde. Eine öffentliche Anerkennung darum den veranstaltenden Sektionen. Möge das, was sie nicht ohne große Opfer und viele Mühe durchgeführt haben, nun auch viele Frucht bringen. In einer Zeit des energischen Vorwärts-strebens auf allen Gebieten darf auch die schweizerische Führerschaft nicht stille stehen; sie würde sonst bald überholt werden.

Eine Anerkennung darum auch der Sektion Tödi, welche durch, ein neues Reglement nebst Tarif ihr Führerwesen in einer den dortigen Verhältnissen treffend angemessenen Weise revidiert hat.

c. Übrige praktische Arbeiten und Erfolge.

Wenn auch ein Verein, wie der S.A.C., vor allem in gemeinnützigen Werken seinen Ruhm suchen soll, so ist damit nicht ausgeschlossen, daß er nicht auch die eigenen Interessen wahre. Deshalb hat sich das Centrälkomitee indirekt und direkt bemüht, unsern Mitgliedern Taxermclßigung auf unsern Eisenbahnen zu erwirken, und es hat denn auch nicht allein die Rothhornbahn letztes Jahr unsern Mitgliedern, die sich durch ihre Diplomkarte als solche, ausweisen, 25 °/o Rabatt bewilligt, sondern ein solcher im Betrage von 50 ° o wurde soeben unter der gleichen Bedingung von der Direktion der Wengernalpbahn, wie von den Berner-Oberland-Bahnen in freundlicher Weise zugestanden. Wir freuen uns darüber. Denn so sehr der echte gesunde Freund der Berge sich nicht gern in einer oft sofort alle Poesie verwischenden Gesellschaft wird per Dampf auf 2000—3000 m hohe Gipfel hinaufstoßen lassen und so sehr er aus Erfahrung weiß, daß auch in den Bergen nur dem Schweiß der wahre Preis winket, so sehr wird er es doch, namentlich wenn seine Zeit und Geldmittel beschränkt sind, als eine große willkommene Förderung in seinen Bestrebungen empfinden, wenn er rasch mit wenigen Kosten jene Ausgangspunkte zu seinen Touren erreichen kann, welche er bis dahin zu Fuß oder mit Wagen nur langsam und nicht ohne größere Kosten zu erlangen vermochte. Seine Bemühungen auch auf die Bahnen unseres Flachlandes auszudehnen, sah sich hingegen das Centrälkomitee nicht veranlaßt. Da würde ja doch nichts erreicht werden können schon aus dem Grunde, weil die Menge der gemeinnützig-patriotischen Vereine, die bei einer Begünstigung unserer Mitglieder sofort gleiches Recht auch für ihre Leute verlangen würden, eine gar große ist. Eine andere, unsern Verein als solchen berührende Angelegenheit ist die Verwendung des C. Namens in Privatgeschäften, Hotels etc. Wir anerkennen das Berechtigte der Sektion Mythen, welche die Unterdrückung dieses Gebrauchs anregt, vollauf. Immerhin glauben wir, die Behandlung dieser Angelegenheit von Fall zu Fall aus juridisch - konstitutionellen Gründen vorziehen zu sollen, da ein vollständiges Verbot uns wahrscheinlich in größere Prozesse mit zweifelhaftem Ausgang verwickelt haben würde. In diesem Sinne haben wir auch unsere Anträge gestellt und erwarten nun die Entwicklung der Angelegenheit in der Zukunft.

Desto mehr befaßten wir uns mit allgemein patriotischen Angelegenheiten. Als solche nennen wir zunächst die Sympathie-Adresse an Herrn Bernoud, alt Präsident der Sektion Genf, nach dessen ungerechtfertigter Entfernung von seinem früheren Posten durch diefranzösischen Behörden, sodann die Beschäftigung mit der Beteiligung des S.A.C. an der bevorstehenden schweizerischen Landesausstellung in Genf durch Ernennung des Herrn A. Wäber-Lindt zu unserm Vertreter bei den bisherigen bezüglichen Verhandlungen. Als solche dürfen wir wohl auch aufzählen unsere Beteiligung bei der von der Sektion Bern veranstalteten Einweihung des sogenannten Studersteins in der Enge zu Bern. Als solche patriotische Bethätigung aber müssen wir vor allem unsere Bemühungen für Erhaltung der Naturschönheiten unseres lieben Vaterlandes hinstellen. Wir haben uns desfalls mit der Sektion Randen für den Schutz des durch eine projektierte Eisenbahnlinie schwer bedrohten Rheinfalls bei Schaffhausen in Verbindung gesetzt. Es ist vorderhand wenigstens gesichert, dieses weltberühmte nationale Naturheiligtum. Aber noch mehr. Eingedenk der vergeblichen Bemühungen, welche das frühere Centralkomitee zur Beseitigung der so häßlichen Reklamen bei der Tenfels-brücke gemacht hat, wie mit Rücksicht auf einen andern, in der Presse viel erörterten Fall, wir meinen den Blau-See bei Kandersteg, haben wir in unserer Mitte die Frage aufgeworfen, ob der S.A.C. nicht die Initiative sur Inschutznahme unserer Naturschönheiten gegen Verunstaltung oder Unzugänglichmachung durch den Bund ergreifen wolle. Für die Beurteilung und Förderung dieser Angelegenheit haben wir an Herrn Nationalrat Zurbuchen in Ringgenberg einen beredten, sachkundigen Arbeitsgehiilfen gefunden. Sie selbst haben mit erdrückender Mehrheit ( nur 2 Sektionen haben auf unsere bezügliche Anfrage ablehnend geantwortet ) sich zu gunsten der Anregung der sogenannten Motion Zurbuchen ausgesprochen. Weiteres bleibt der Zukunft vorbehalten. Das wird jeder Freund unserer herrlichen Natur zugestehen müssen: Es ist höchste Zeit, daß etwas gehe, damit nicht in Kürze gei-ade unsere schönsten Wasserfälle durch prosaische spekulative Vorrichtungen um ihre Reize gebracht werden und unsere schönsten Felswände aussehen, wie die mit Reklamen iiberpflasterte Wand eines Bahnhofrestaurants. Und ich denke, es liege auch gar sehr im Interesse unseres materiellen Wohlstandes, das zu schützen, was mitten in allem Wechsel und WTandel sonstiger Industrien und Erwerbszweige immer neu seine Anziehungskraft auf Millionen ausüben wird, wenn wir nur nicht selber es zerstören, sondern zu ihm als einzigartigem Nationalkapital Sorge tragen. Doch „ die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung ". Ist denn auch nach dieser Seite hin etwas gegangen? Es sind trockene Zahlen freilich, welche die schon angeführte Statistik unserer Führerversicherung aufweist. Aber woher diese Zahlen? Doch aus der Liebe, welche für unsere Begleiter und Pfadfinder im Gebirge oder für deren Angehörige sorgen will, wenn sie droben verwundet werden oder im Kampfe fallen. Neben diesem alljährlichen Liebesopfer haben wir den unbemittelten Anverwandten des am 8. Februar letzten Jahres bei einer Hülfeleistung in einer Lawine verunglückten Führers ZarJiar. Camemind von Hospenthal eine kleine Unterstützung von Fr. 200 verabreicht. Und da am letzten 18. August die föhngepeitschten Flammen einen großen Teil von Grindehuald einäscherten, und dabei mancher wackere Gletschermann ohne seine Schuld sein Eigentum ganz oder zum großen Teil verlor, konnten wir nicht umhin, uns an unsere Sektionen mit der Bitte um milde Beiträge zu wenden. Wir freuen uns, melden zu können, daß von verschiedenen Sektionen im ganzen Fr. 1185 eingingen. Und dies ist doch sieber ein kleiner Teil von dem, was schon vor dieser Kollekte von vielen unserer Mitglieder für die Unglücksstätte am Fuße des stolzen Eigers gesteuert worden ist.

IT. Wissenschaftliche Arbeiten.

Steigen wir nun mit unserm Bericht aus den grünen Auen der praktischen Wirksamkeit hinauf auf die stolzen Höhen der Wissenschaft. Denn auch auf diese hinauf ist unser S.A.C. von Anfang mit Recht gestiegen und er hat sie auch in der Zeit, über welche unser Bericht sich zu verbreiten hat, nicht verlassen.

Nachdem die letzte Festversammlung in Zofingen das frühere Clubgebiet Rhätikon-Hoehwang noch für ein Jahr festzuhalten beschlossen hatte, wählte die letzte Delegiertenversammlung vorbehaltlieh der Rechte der Generalversammlung provisorisch auf ein Jahr als neues Exkursionsgebiet nach dem Vorschlag des Centralkomitees das Albidagebiet mit den in unserm bezüglichen Cirkular näher bezeichneten Grenzen, eine Wahl, welche Sie unzweifelhaft heute für die zwei nächsten Jahre 1894 und 1895 definitiv machen werden. Eben diese Wahl erforderte statutengemäß zweierlei: die Erstellung eines neuen Itincrariums und diejenige der zugehörigen Exkursionskarten. Letztere wurde wie üblich mit dem eidgenössischen topographischen Bureau vereinbart in dem Sinne, daß das Centralkomitee, vor die Alternative gestellt, entweder etwas Minderwertiges zu bieten oder aber auf der Höhe der bisherigen Prima-leistungen zu bleiben, sich trotz der beträchtlichen Kosten einstimmig dahin entschied, daß wenigstens auf diesem Gebiete für den S.A.C. nur das Beste gut genug sei. Erstere, die Erstellung des neuen Itinerariums, übertrug man dem Manne, der sich uns, ja unserm ganzen S.A.C. schon durch Abfassung des früheren trefflichen Itinerariums bestens empfohlen hatte: Herr Ed. Imhof, Seminarlehrer in Schiers, Präsident der Sektion Scesaplana. Wir hatten vor kurzem das Vergnügen, Ihnen die neue hervorragende Arbeit des genannten Autors fertig zu übersenden; das Gleiche wird nächstens mit der 1. Exkursionskarte geschehen. Wir kamen und kommen damit freilich etwas spät und anerkennen das Berechtigte der deshalb bei uns eingelaufenen Reklamationen. Indessen, wir thaten unser Möglichstes allseitig, aber die verzögernden Umstände waren mächtiger.

Mit den gesteigerten Anforderungen wächst eben auch die zu deren Bewältigung erforderliche Zeit, wir möchten fast sagen, nicht in arith-metischer, sondern in geometrischer Progression. Kein Wunder, daß man schließlich etwas zu spät anlangt, wo man mehr als frühe genug angefangen hat. Möge die Qualität dessen, was Sie schon empfangen haben und noch empfangen werden, Sie desto mehr mit Befriedigung sprechen lassen: „ Es war des Wartens wohl wert. "

Wir hoffen zuversichtlich, Sie werden das Gleiche sagen, wenn Sie das soeben zur Verteilung gelangte neue Jahrbuch ansehen. Was im übrigen dieses, das Jahrbuch, anbetrifft, so können wir nur Gutes mitteilen. Es ist dem letzten Centralkornitee gelungen, an Stelle des demissionierenden, alten, hochverdienten Redaktors, des Herrn Wäber-Lindt in Bern, als neuen Redaktor den Herrn Dr. Dübi, Präsident der Sektion Bern, zu gewinnen. Unter Mithülfe der bewährten Verlagshandlung Schmid, Francke & Co. in Bern hat der Genannte sich als würdiger Nachfolger des Herrn Wäber bewiesen in wissenschaftlicher, technischer und praktischer Hinsicht und das Jahrbuch so redigiert, daß es fortfährt, unserm S.A.C. zur höchsten Ehre zu gereichen. Mit um so mehr Bereitwilligkeit sind diesem Unternehmen die in unserer Kompetenz liegenden Subventionen entrichtet worden. Ebenso halten wir es mit dem „ Echo des Alpes ". Hatte doch dasselbe auch während der Berichtszeit unter der treuen Leitung des Herrn Pictet in Genf unsern romanischen Sektionen mit seinen inhaltsreichen Quartalsheften ungefähr das zu leisten, was den deutschen das Jahrbuch.

Und unsere CentralbibliotheJc? Mit Fr. 1000 Masimalsubvention aus der Centralkasse läßt sich freilich auf einem so ausgedehnten Gebiete, wie die Montanistik und Touristik mit allen ihren Dependenzen es heutzutage geworden ist, nicht sofort Großes ausrichten. Immerhin ist auch diese Schöpfung des S.A.C. an den Ufern der Limmat unter der hingebenden Leitung des Komitees nicht stille gestanden, sondern hat sich teils durch Verwendung des genannten Beitrags, teils durch Tauschexemplare, Zusendung und Schenkung ansehnlich vermehrt, wie dies sich auch aus deren Katalogen und Jahresberichten ergiebt. In gleichem Sinne können wir auch über die Linnata, die Gesellschaft zum Schutz der Alpenpflanzen, berichten. In Stille zwar, aber zielbewußt, arbeitet diese Gesellschaft, von uns wie bis dahin mit Fr. 100 Jahresbeitrag unterstützt, weiter und sichert nicht nur das Edelweiß, sondern noch gar manche andere, weit mehr bedrohte seltene alpine Pflanze durch ihren botanischen Garten im Val de Bagnes viel sicherer vor Ausrottung, als alle polizeilichen Verordnungen dies thun können. Sie, die Linnaea, verdient daher unsere fernere Unterstützung umsomehr, je mehr gerade jetzt wieder von verschiedenen Seiten her sich Stimmen zum Kampfe gegen den allerdings unleugbaren Vandalismus in der Flora und Fauna der Berge erheben.

Diesen periodischen und kontinuierlichen Leistungen stellen wir die einmaligen der Berichtsperiode an die Seite. Der Unterstützung der Sektion Bern mit einem Beitrag zur Aufstellung eines Maximal- und MinimaltJiermometers auf dem Schwarzhorn sei als weniger bedeutend nur Erwähnung gethan; ebenso führen wir bloß an, daß unser S.A.C. auch am Zustandekommen des Katechismus für Bergsteiger vom bekannten Alpinisten J. Meurer seinen Anteil hat, indem wir dem geehrten Autor dieses trefflichen Büchleins gerne die Benutzung unserer Parallelschrift „ Die Gefahren des Bergsteigens " gestatteten.

Weit hervorragender und bedeutender ist dagegen, was wir mit der Schrift J. Becker-Becker, Ingenieur, über die SchirrnMMcn des S.A.C. geleistet haben. Vom früheren Centralkomitee eingeleitet, von der Delegiertenversammlung in Zofingen zur Vereinssache gemacht, ist dieses Werk nun erschienen und jedem Mitglied gratis verabreicht worden. Es ist viel und verschieden darüber geurteilt worden, unser Urteil ist das: Ohne für das Gebiet des Schirmhüttenbaues im Hochgebirge, das noch vieler Erfahrung und Prüfung bedarf, eine für alle Zukunft bindende Regel aufstellen zu können oder zu wollen, hat doch die Arbeit des genannten Fachmannes die vielen Mängel und gewaltigen Übelstände in unserm Hüttenwesen nicht nur aufgedeckt, sondera auch allseitig höchst beherzigenswerte Mittel und Wege zu deren Beseitigung angegeben. Dadurch hat sie, diese Schrift, auch allseitig angeregt und ist, wie oben schon angedeutet, Miturheberin an dem erfreulichen Wetteifer, der sich in unserm S.A.C. allerwärts in Hüttensachen nicht nur in quantitativer, sondern auch in qualitativer Hinsicht zeigt. Das ist die beste Rechtfertigung der Arbeit selbst und der dafür gebrachten, allerdings nicht geringen Opfer. „ An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. "

Unser S.A.C. ist wie unser ganzes Schweizervolk in sprachlicher Hinsicht gemischt. Es war darum nichts als billig, daß das, was in deutscher Sprache erschien, wenigstens unsern romanischen Brüdern in ihrer Muttersprache geboten werde, das ist auch geschehen: Das Werk des Herrn Dr. Büß, Alt-Vice-Präses des S.A.C.: die ersten 25 Jahre des S. A, C, JttbiVsLüms-Denkschrift, die eben genannte Becker'sche Hütten schrift, das frühere Itinerarium, sie alle sind ins Französische übersetzt worden, eine große Arbeit, bei der uns von Seiten verschiedener Mitglieder der Sektion Genf die verdankenswertesten Dienste geleistet worden sind. Aber die italienisch und romanisch sprechenden Brüder? Die Frage, wie auch ihnen zu helfen wäre ohne zu starke Inanspruchnahme unserer Kasse, ist noch eine ungelöste.

Gelöst aber ist eine andere Frage, beendigt eine andere Arbeit, die unsern S.A.C. nun viele Jahre beschäftigt, oft nicht wenig aufgeregt hat, die Rhonegletscher-Vermessung.

Im letzten Herbst richtete das aus den Herren Prof. Rütimeyer, Ilagenbach-Bischoff, Prof. Heim, Prof. Forel und Oberforstinspektor Coaz bestehende Gletscher-Collegium an das Centralkomitee eine Vorstellung, in welcher zunächst an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten demissionierenden Herrn Rütimeyer Herr Hagenbach - Bischoff als Präsident vorgeschlagen und sodann angesichts der frühem Beschlüsse des S.A.C. Übergang des Collegiums und seiner Aufgaben an die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft angezeigt wurde. Ersterem Begehren wurde selbstverständlich entsprochen, letzterer Anregung prinzipiell zugestimmt unter der Bedingung einer die bisherigen Arbeiten abschließenden Darstellung. Um sich über eine solche, mit welcher sich auch das Gletscher-Collegium einverstanden erklärte, auf Grund des Vertrags vom Februar 1887 mit der Firma Schmid-Francke in Bern zu einigen, fand am 17. Dezember in Bern auf dem dortigen topographischen Bureau eine Konferenz statt, an welcher sich mit Ausnahme des Herrn Rütimeyer das gesamte Gletscher-Collegium, vom Centralkomitee Herr Sekundarlehrer Schlosser, vom topographischen Bureau die Herren Oberst Lochmann und Ingenieur Held beteiligten.

Das Resultat war ein Abkommen, nach welchem zwar die Weiterführung der begonnenen Arbeiten unter dem bisherigen Collegium der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zugewiesen, die Zusammenstellung und Verarbeitung der bisherigen Forschung aber bis zum Herbst 1894 in Aussicht genommen wurde, letzteres in der Weise, daß der S.A.C. seinerseits zu den im Vertrag von 1887 vorgesehenen Leistungen noch einen Nachkredit für vermehrte Druckkosten und Anstellung eines Hülfsrechners bewillige. Hätte das Centralkomitee diesem Abkommen seine Zustimmung verweigern sollen? Unmöglich. Gebunden durch die früheren, kategorisch weitere Subsidien ablehnenden Vereinsbeschlüsse durfte es einerseits den S.A.C. nicht nochmals um neue Anhandnahme des Werks angehen. Anderseits aber wären alle die gebrachten großen Opfer umsonst gewesen, wenn wir nicht eine, die sämtlichen bisherigen Forschungen zusammenfassende und verwertende Arbeit erhielten. Dies nimmt ja auch schon der genannte 1887er Vertrag in Aussicht. Und was die finanzielle Seite betrifft ( Schmid-Francke übernimmt an den ursprünglich auf Fr. 4850 devisierten Kosten Fr. 3000 ), so ist zwar der vertraglich festgesetzte Posten von Fr. 1850 plus cirka 1582 Nachkredit keine geringe Ausgabe. Es ist indessen nicht unbegründete Hoffnung, der Erlös des Werkes im Buchhandel werde dieselbe bedeutend herabmindern. Unterdessen hat die Naturforschende Gesellschaft die Weiterführung der Arbeiten unter dem bisherigen Collegium wirklich an die Hand genommen und wird sich der S.A.C. als solcher, Unvorhergesehenes vorbehalten, nicht weiter mit der Sache zu befassen haben.

Y. Finanzen.

Es war angezeigt, den Bericht über unsere Finanzen bis gegen das Ende zu versparen, weil manches in dieser Hinsicht erst im Lichte des bisher Erwähnten verständlich wird. Die letzte Rechnung hatte mit der schönen Verinb'gensvermehrung von Fr. 7428. 21 abgeschlossen. Indessen mußte das neue Centralkomitee infolge früherer Beschlüsse, teils des Gesamtvereins, teils des letzten Centralkomitees, für das neue Rechnungsjahr mehrere einmalige außerordentlich schwere Verpflichtungen übernehmen. Deren wichtigste waren: 1 ) Die Becker'sche Hüttenschrift, deren Gesamtkosten sich auf Fr. 3481. 50 stellten. 2 ) Die Übersetzung dev Jubiläumsschrift von Dr. Büß Fr. 1714. 75. 3 ) Die Übersetzung von Beckers Hüttenschrift ins Französische für die romanischen Sektionen. 4 ) Die verspätete Übersetzung des früheren Itinerariums von Herrn Imhof Fr. 1214. 15. 5 ) Im Hütten- und Wegwesen: a. Ankauf der Roththal-Hütte Fr. 1970; b. Erstellung des Oberaar-Wegs Fr. 1000; c. Drahtseil am Tödiweg Fr. 250; d. Calanda-Hütte Fr. 900, Silvretta-Weg Fr. 500, Index zum „ Echo des Alpes " Fr. 600. Summa cirka Fr. 11,600 Unsere Kasse hat sodann in Ausführung verschiedener Vereinsbeschlüsse und Verträge für alljährlich wiederkehrende Ausgaben zu bestreiten:

Jahrbuch nebst Redaktorgehalt Fr. 2400, „ Echo des Alpes " Fr. 1000, Führerversicherung cirka Fr. 5000, Beiträge an das Hüttenmobiliar cirka Fr. 2000, Kredit für das Verwaltungs- und Sekretariatswesen Fr. 1500, Cirkulare und Publikationen des Centralkomitees Fr. 1000, Linnaea Fr. 100, Central-Bibliothek Fr. 1000. Summa cirka Fr. 14,000.

Es wäre somit, da die Gesamteinnahmen cirka Fr. 26,000 betragen, dem neuen Centralkomitee für Neues für die ganze Amtsführung des ersten Jahres wenig oder gar nichts zur Verfügung gestanden, keine angenehme Situation. Da war 's angesichts des vielen, was frisch an die Hand genommen werden mußte, rein unmöglich, einen Rückschlag zu vermeiden. Derselbe beträgt Fr. 2897. 98. Wenn er nicht noch größer geworden, so rührt dies einerseits daher, daß die kostspieligsten der bevorstehenden Hüttenbauten nicht im letzten Jahr bestritten werden mußten, anderseits aber auch daher, daß wir es nicht an Sparsamkeit haben fehlen lassen. Der Ankauf der Windegg-Hütte wurde, wie oben erwähnt, rundweg abgelehnt; das neue Mitgliederverzeielmis bescheidener als früher eingerichtet. Die Schamella-Hütte wurde bloß repariert, nicht neu gebaut. Die Roththal-Hütte kostete Fr. 200 weniger als vorausgesehen, für den Besuch von Festen verausgabte man bloß Fr. 150, und vor allem haben wir allerdings nicht ohne schwere eigene Anstrengung von dem uns zu Gebote stehenden Kredit von Fr. 1500 für Sekretär- und Verwaltungskosten kaum Fr. 400 gebraucht. So kann, wer billig urteilt, das Geleistete ansieht und den so großen Ansprüchen Rechnung trägt, vielleicht einzelnes beanstanden; im großen und ganzen wird er uns das Zeugnis einer sparsamen Vermögensverwaltung für das vergangene Jahr nicht versagen können. Aber das gegenwärtige Jahr und die Zukunft? Die Ihnen mitgeteilten Hüttenbauten, keine unnötig, keine oberflächlich in Angriff genommen, kosten viel Geld; das neue Itinerarium erhalten wir nicht umsonst, die zugehörigen Exkursionskarten namentlich kommen uns, wie schon oben gemeldet, teuer zu stehen. Also hüten Sie sich voider Illusion der Unerschöpflichkeit der Centralkasse und mäßigen Sie allerseits Ihre Ansprüche an dieselbe. Wir wollen freilich nicht Schätze sammeln, welche Rost und Motten oder, was moderner klingt, vielleicht die Anarchisten fressen. Aber ein nicht zu großen Schwankungen ausgesetzter Grundstock muß uns bleiben. Seien Sie überzeugt, das Centralkomitee wird sein möglichstes tun, das Gleichgewicht zu bewahren, und es wird, wenn nötig, nicht zögern, den ganzen S.A.C. zu thatkräftiger Unterstützung seiner Bemühungen herbeizuziehen.

Tl. Auswärtige Beziehungen.

Noch ein Wort über unsere Beziehungen nach außen. Wenn das Centralkomitee sich schon aus ökonomischen Gründen im Besuch von festlichen Anlässen der einzelnen Sektionen im eigenen Lande sehr mäßigte, so that es dies noch mehr den ausländischen Vereinen gegenüber. Doch ließ es sich am Pest des C.A.F. in Grenoble durch den ohnehin dahin reisenden Herrn Correvon von Genf vertreten und am Fest des Deutsch-Österreichischen Touristen-Vereins in Mer an, 4. bis 7. September 1892, durch den Präsidenten der nächstgelegenen Sektion Bernina, Herrn Pfarrer C. Hoffmann in St. Moritz. Nach Belluno ans Fest des italienischen A. C. begnügte man sich dagegen mit einem Gra-tulationstelegramm. Abgelehnt wurde sodann die nachgesuchte Beteiligung an der montanistischen Ausstellung in Scheveningen schon darum, weil der S.A.C. an sich eigentlich nichts zum Ausstellen hat, dann aber auch deshalb, weil der Gewinn, den eine Herbeiziehung der Sektionen für derartiges bringt, die dafür notwendigen Opfer in keiner Weise lohnt. Im übrigen waren unsere Beziehungen nach außen die alten und bestunden hauptsächlich im Austausch der jeweiligen beidseitigen größern litterarischen Produktionen, wodurch auch unsere Bibliothek um manchen wertvollen Beitrag bereichert worden ist. Die Zahl der ausländischen Vereine, mit welchen wir für das Jahrbuch und neuestens auch für die Alpina im Tauschverhältnis stehen, beläuft sich zur Zeit auf 24. Neue Tausch-verhältnisse wurden abgeschlossen mit der Société des Alpes maritimes du C.A.F. und dem Siebenbürgischen Karpathen-Verein.

Ich habe Ihnen nichts mehr mitzuteilen, wenn ich mich nicht zur Unzeit in Details verlieren soll. Aber welchen Eindruck hat nun alles Berichtete auf Sie gemacht? Sicherlich den: Es ist ein ebenso ausgedehntes als schönes und wichtiges Gebiet, auf dem unser S.A.C. so viel arbeitet, ein Gebiet, das ihn weit, weit über das Niveau eines gewöhnlichen Sportvereins erhebt und ihn zweifelsohne in die erste Klasse der vielen bestehenden patriotisch-gemeinnützigen Vereine einreiht. Und was dieser Thätigkeit unseres S.A.C. noch eine ganz besondere Weihe giebt, einen ganz besondern Duft verleiht, sie, diese Thätigkeit, beschäftigt sich nicht bloß im eigenen, sondern auch im patriotischen, ja im allgemein menschlichen Interesse allseitig mit eben dem, was das Schönste, ja das Einzigartige ist an unserm Vaterlande in seiner äußern Gestalt, mit seinen stolzen Bergen. Möge er weiterfahren auf der eingeschlagenen Bahn, unser S.A.C.; möge er, wenn andere vaterlandslos werden, ferner wachsen, gedeihen und stark werden in dem Zeichen, in welchem er bisher gesiegt hat, in dem Zeichen des Kreuzes, über welchem die Inschrift steht:

„ Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an; das halte fest mit deinem ganzen Herzen, „ Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft !"

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