Die Doldenhornhütte SAC wird umgebaut und erweitert | Schweizer Alpen-Club SAC
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

Die Doldenhornhütte SAC wird umgebaut und erweitert Minimale Eingriffe, maximale Aufwertung: Damit überzeugt das Siegerprojekt

Sensibler Umgang mit dem Baubestand bei gleichzeitiger Optimierung bei Betriebsabläufen und Nachhaltigkeit: Damit überzeugte das Siegerprojekt von Seiler Linhart Architekten die Jury zum Umbau der Doldenhornhütte SAC. Die geplante Integration und geschickte Erweiterung der bestehenden Hütte erzeugt eine markante und kompakte Gebirgsunterkunft, die allen Nachhaltigkeitsaspekten gerecht wird, grandioser Ausblick auf den Oeschinensee inklusive. Aufgrund ihrer Bekanntheit wird die heutige Kapazität der Hütte beibehalten. Geplanter Baubeginn ist im Sommer 2025.

Die Doldenhornhütte SAC – ursprünglich von lokalen Kandersteger Bergführern am Fusse des namensgebenden Bergs errichtet – ist im Wesentlichen als einfache Bergsteigerunterkunft konzipiert. Nach mehreren Erweiterungen wird die Hütte mittlerweile jedoch grösstenteils von Familien und Kleingruppen besucht. Das Zielpublikum hat sich geändert, die Hütte ist das Ziel. Gleichzeitig wächst die Zahl der Tagesgäste stetig, die tagsüber in der Hütte oder auf der Terrasse konsumieren. Angesichts dieser Entwicklungen gestalten sich die Betriebsabläufe zunehmend umständlich und verschiedene Gebäudeteile haben ihr Lebensende erreicht. Ausserdem ist die Mehrheit der Schlafräume für den heutigen Gebrauch zu klein und nicht mehr zeitgemäss organisiert.

Sorgfältiger Umgang mit Baugeschichte überzeugte

Aus diesen Gründen sah sich die hüttenbesitzende SAC-Sektion Emmental dazu veranlasst, die Hütte zu erweitern und zu optimieren. Zum Projektwettbewerb wurden sechs Architekturbüros eingeladen. Das Siegerprojekt «Topas» von Seiler Linhart Architekten aus Sarnen und Luzern sieht eine westseitige Erweiterung sowie eine Erhöhung des Gebäudes um ein Geschoss vor. Das Projekt überzeugte die Jury insbesondere durch seinen sorgfältigen Umgang mit der Baugeschichte sowie durch seine Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Funktionalität und Nachhaltigkeit unter einem Dach

Die Erweiterungen sind so geplant, dass sie zusammen mit dem bestehenden Bau einen kompakten, kristallinen Körper bilden, dessen Innenleben geschickt neu organisiert wird. Funktional und ökonomisch schlüssig ist auch die kompakte Anordnung der Schlafräume unter dem grossen neuen Dach im Obergeschoss. Ein grosses Fenster eröffnet einen attraktiven Weitblick auf den Oeschinensee. Schliesslich werden auch bestehende Elemente in der Umgebung – etwa die markante Terrasse oder der Ankunftsort der Materialseilbahn – mit minimalen Eingriffen aufgewertet. Die Gebäudeform ist in der Absicht konzipiert, den alpinen Naturgefahren möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Schliesslich schützen und vereinen die steinerne Fassade und das neue Zeltdach die historisch unterschiedlichen Gebäudeteile zu einem neuen Ganzen – unter einem Dach.

Feedback