Klettern mit Rücksicht auf Natur und Umwelt | Schweizer Alpen-Club SAC
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Klettern mit Rücksicht auf Natur und Umwelt Wie gelingt mir das?

Mit den warmen Frühlingstemperaturen wird wieder vermehrt draussen geklettert. Die richtige Zeit, sich die wichtigsten Punkte zum umwelt- und naturverträglichen Klettern ins Gedächtnis zu rufen. Wir haben für dich das Wichtigste zusammengefasst.

Der Klettersport ist sehr beliebt, und das auch immer mehr draussen in der Natur. Draussen klettern ist in vielerlei Hinsicht aber anders, als in der Halle. Nicht nur, was das Material, die Sicherung und Technik angeht. Felsen sind Lebensraum und Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen. In Spalten wachsen spezialisierte Blumen, Felsnischen bieten felsbrütenden Vögeln Nistplätze und Unterschlupf. Entsprechend stehen wir in der Verantwortung, Rücksicht auf Natur und Umwelt zu nehmen. Und werden dafür mit schönen Naturerlebnissen belohnt.

Beim draussen Klettern trägst du eine besondere Verantwortung, damit der wertvolle Lebensraum Fels erhalten bleibt und es möglichst wenig Einschränkungen braucht. Worauf es für ein respektvolles Neben- und Miteinander beim Klettern ankommt, zeigen wir dir.

1. Beachte Einschränkungen

Informiere dich vorgängig über geltende Schutzbestimmungen auf dem SAC-Tourenportal und www.wildruhezonen.ch sowie in SAC-Kletterführern.

2. Reise umweltverträglich an

Nutze möglichst öffentliche Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften. Lässt sich der Ausgangspunkt deiner Tour mit dem ÖV nicht erreichen, überbrücke die letzten Kilometer durch eine schlaue Kombination (Bike&climb, Mobility, Alpentaxi).

Berücksichtige Fahr- und Parkverbote und vermeide wildes Parkieren. Letzteres ist ein Ärgernis für Landwirte und Grundeigentümer und kann Flurschaden anrichten.
 

3. Benutze bestehende Zu- und Abstiege

Dank dem Benutzen von bestehenden Zu- und Abstiegen schonst du sensible Lebensräume für Pflanzen und Wildtiere. Schutt- und Geröllhalden am Fuss der Kletterfelsen sind wegen ihrer flachgründigen Bodenschicht sehr trittempfindlich.

Felsbänder im Wald sind oft beliebte Kinderstuben für Rehe, Hirsch, Gämsen und Steinböcke. Halte genügend Abstand zu Tieren mit Jungen und lasse ihnen genügend Zeit und Raum, sich zurückzuziehen.

Beachte zudem Informationstafeln vor Ort, respektiere Privatland und schliesse Weidegatter.

4. Halte das Klettergebiet sauber

Nimm Abfall wieder mit ins Tal. Wenn immer möglich, vorgängig Toiletten benützen. Oder halte für die Notdurft gebührend Abstand zu Kletterfelsen und Gewässern, vergrabe die Exkremente und nimm das Toilettenpapier wieder mit.

Wenn du im Freien übernachten möchtest, kläre vorgängig ab, ob es erlaubt ist.

Benutze nur bestehende Feuerstellen und beachte die aktuelle Waldbrandgefahr. Kein Feuer am Fels und in Höhlen. Der Rauch und die Hitze können Tiere in ihren Felsverstecken töten.

5. Respektiere Schutzbestimmungen vor Ort

Halte dich an die geltenden Kletterverbote, saisonalen Sperrungen und weitere Einschränkungen. Vermeide Lärm.

6. Vermeide Störungen felsbrütender Vögel

Beachte entsprechende Hinweise, halte respektvollen Abstand zu Vogelbrutplätzen und verzichte aufs Klettern in nahen Routen.

Elternvögel gewisser Arten reagieren sehr empfindlich auf unsere Anwesenheit und verlassen das Nest. Wenn die Eier zu stark auskühlen, sterben sie ab. Nestlinge riskieren ohne schützende Eltern auszutrocknen, zu erfrieren oder von Nesträubern gefressen zu werden.

7. Schone die Felsvegetation

Benutze vorhandene Umlenkstellen und steige nicht auf empfindliche Felsköpfe aus. Meide stark bewachsene Felsen, entferne keine Pflanzen aus Felsritzen und vermeide Schäden an der spärlichen Felsvegetation. Pflanzen, Moose und Flechten wachsen hier nur sehr langsam, Flechten zum Beispiel nur wenige Millimeter pro Jahr.

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