Hoch hinaus mit der neu umgebauten Cabane Vélan CAS Das Siegerprojekt unterstreicht typischen Charakter der Hütte

Die dreissigjährige SAC-Hütte im Unterwallis wird umgebaut und gesetzlich und umwelttechnisch auf den neusten Stand gebracht. Das Siegerprojet der Savioz Fabrizzi Architectes löst dies elegant, indem die linsenförmige Hütte keinen Anbau bekommt, sondern in die Höhe wächst.

Die Cabane du Vélan CAS muss umgebaut werden, damit sie den gesetzlichen Normen für Brandschutz, Rauchabzug, Hygiene im Küchenbereich, Sanitäranlagen und Abwasser in Zukunft erfüllt. Die Sektion Genevoise legt grossen Wert darauf, die CO2-Emmissionen zu senken und sämtliche Betriebsabläufe mit erneuerbaren Energien sicherzustellen. Gleichzeitig wird sie den heutigen Gästebedürfnissen angepasst. Die Schlafplätze werden von aktuell 60 auf 44-48 reduziert. Angesichts des Gästedurchschnittes von 19 Personen am Tag ist eine Reduktion der Gästekapazitäten zugunsten von mehr Komfort angemessen.

Die erste Vélan-Hütte wurde 1944 erbaut – 1991 wurde sie durch einen Brand komplett zerstört und 1993 etwas höher auf der Ostseite des Bergkammes wieder aufgebaut. Die Hütte liegt im Unterwallis im Schatten der Combin-Gruppe und ist von Bourg St. Pierre aus in drei bis vier Stunden zu erreichen und sowohl im Sommer wie im Winter beliebter Ausgangspunkt für die Besteigung des Mont Vélan.  

Sechs Architekturbüros reichten Ende Oktober 2022 ihre Entwürfe zum Umbau der Hütte ein – und Ende November erkor die Jury das Siegerprojekt. Es handelt sich um das Projekt «Prenez de la hauteur» (auf Deutsch: Hoch hinaus») des Architekturbüros Savioz Fabrizzi Architectes aus Sion.

Ein Kriterium war, dass die architektonische Besonderheit der Vélan-Hütte (sie ragt wie eine schräg abgeschnittene Linse in den Himmel) erhalten bleibt. Das hat das Siegerprojekt elegant gelöst: Anstatt eines neuen Anbaus, wie das oft gemacht wird, haben sich die Architekten dafür entschieden, die Erweiterung nicht in der Horizontalen, sondern in der Vertikalen zu suchen und den einzigartigen Charakter der Hütte damit noch mehr hervorzuheben.

Das hat die Jury überzeugt: Das Gebäude bleibt nämlich in seiner Form bestehen und wird lediglich erhöht. Zwischen Erdgeschoss und erstem Stock wird ein zusätzliches Stockwerk eingefügt, welches Personal- und Lagerungsräume beherbergt. Die Hütte, ein Holz-Metall-Skelett wird über dem bestehenden Erdgeschoss abgeschnitten und angehoben. In den letzten 30 Jahren sind rund um die Hütte verstreute Volumen hinzugekommen. Die werden vollständig zurückgebaut und ihre Nutzung wird in das Hauptgebäude integriert. Einem Leuchtturm gleich, wird die SAC-Hütte in Zukunft Wanderer und Skitourengehenden schon weitem die Richtung weisen.