Bahn frei für die «Tourensprinter»
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Bahn frei für die «Tourensprinter»

Die «Tourensprinter» mit Rennanzug und Hightechausrüstung erobern den SAC. Martine Brocard berichtet auf Seite 46 davon. Einige Sektionen bieten ihren Mitgliedern, die sich für leistungsbetonte Wintertouren begeistern, entsprechende Touren an. Deren Hauptziel: Training für die grossen Wettkämpfe unter der Leitung von Tourenleitern oder -leiterinnen ohne Abstriche bei der Sicherheit. Die Sektion Montana-Vermala führt dieses Angebot schon seit vier Jahren im Tourenprogramm – mit Erfolg. Die Sektion Uto tut es ihr seit dieser Saison gleich, und andere sind drauf und dran, dem Beispiel zu folgen.

Während das Wort «Wettkampf» bei einigen im SAC immer noch für Stirnrunzeln sorgt, zeigen sich andere Sek­tionen sehr offen dafür. «Gut gemacht!», möchte ich den innovativen Sektionen zurufen. Statt die Mitglieder, denen die Leistung wichtig ist, zu verteufeln, haben sie beschlossen, ihnen einen Platz im Tourenprogramm einzuräumen. Denn schliesslich sind die Berge vielfältig nutzbar und für alle da. Und das sollte auch für den SAC gelten.

Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums im Jahr 2013 zeigte die Ausstellung «Helvetia Club» unseren Club als Spiegel der Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Denn der SAC musste sich ständig an die sich verändernden Bedürfnisse der Mitglieder anpassen, damit er weiter existieren konnte. Um 1900 rang er sich dazu durch, den Skisport zu integrieren. Nach mehr als 20 Jahren des Zögerns! Es war damals eine Vernunftheirat. Heute ist ein SAC ohne Ski schlichtweg nicht vorstellbar. In der jüngeren Vergangenheit hat der Club einen weiteren Schritt gemacht: Er hat – zwar ebenfalls nach anfänglichem Zögern – Ja gesagt zum Wettkampfsport. Heute stellt er eine Nationalmannschaft im Skitourenrennen.

An den Weltmeisterschaften in Verbier im Februar konnte ich die Begeisterung der Zuschauer für diesen spektakulären Sport miterleben. Und wenn sich diese Zuschauer nun entschliessen sollten, diese Sportart ebenfalls auszuüben? Die Jüngsten nutzen vielleicht ­eines unserer Regionalzentren. Andere schaffen sich eine Ausrüstung an, um einmal an der Patrouille des Glaciers, der Pierra Menta oder der Trophée des Gastlosen teilzunehmen. Und statt allein am Rand der Pisten in den Skigebieten zu trainieren oder sich ohne Erfahrung ins Abenteuer zu stürzen, lassen sie sich vielleicht vom Programm einer unserer Sektionen mitreissen. Sie bekommen so die Möglichkeit, gemeinsam und sicher zu trainieren und Erfahrungen auszutauschen. Und ­nebenbei lernen sie dann gleich auch, wie man zu einem verantwortungsvollen Bergsportler wird. Ist das nicht das Hauptziel des SAC?

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